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Affenpocken
wuerg, 27.08.2024 22:18
Ich habe mich bisher nicht für Affenpocken interessiert, hatte ich doch den Eindruck, es handele sich im Vergleich zu Corona um einen Fliegenschiß. Und so ist es auch. Weltweit weniger Infizierte als Corona-Tote allein in Deutschland. Und der Schutz ist recht einfach: Kein Buschfleisch essen und wieder einmal Monogamie. Warum schreibe ich das? Weil ich in einem Artikel [1] lese, die moderne Variante Ib habe ihren Lauf nach einer Epidemie unter „weiblichen Sexarbeitern“ genommen. Das nenne ich einmal gut gegendert.
[1] Analyse ‒ Neuer Mpox-Stamm verändert sich schnell; afrikanische Wissenschaftler reagieren "blind. MarketScreener, 27.08.2024.
[1] Analyse ‒ Neuer Mpox-Stamm verändert sich schnell; afrikanische Wissenschaftler reagieren "blind. MarketScreener, 27.08.2024.
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U+24D2
wuerg, 18.07.2024 14:06
U+24D2 ist kein deutsches U-Boot, das ich mit + schreibe, weil U+5350 in Deutschland verboten ist, sondern der „eingekreiste Kleinbuchstabe C“, den zu schreiben ich im Gegensatz zum großen Ⓒ oder zum Copyright-Zeichen © mich nicht mehr traue. Irgendwann erwischt es auch diese beiden, danach c‑moll, dann C‑Dur und schließlich die CDU/CSU.
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Corona
wuerg, 18.06.2024 17:20
Corona ist ausgelutscht, doch es bleibt ein lange verschobenes Vorhaben, nämlich eine Übersichtsseite für alle meine Beiträge und Abbildungen zu diesem Thema zu erstellen. Damit habe ich nun begonnen:
Beiträge: Erste Welle | Intensivbett | Disziplinlosigkeit | Virologenschnack | Prognose | Lebenswert | Ethikraten | Tote | Herdenimmunität | Nationalstaaten | Unredlichkeit | Reproduktion | Unterleben | Förderalismus | Rattenschwanz | Siebentage‑R | Zweite Welle | IfSG 2.71 | Neandertalergen | Das Ende ist nahe | Widerstandslinie | Coronale Ethik | Dritte Ableitung | Zack! Peng! | Dritte Welle | Notbremse | 160-Stunden-Inzidenz | COMIRNATY | Fakten | Tote lügen nicht | Trendwende | Tote lügen doch | Totalversager | Meilensteine | ex‑falso‑quodlibet | Muttertag | Derail- und -tailing | Flug über den Tönniesberg | Schwanzvergleich 1 2 3 4 5 | Post Corona | Impfbinse | Allzeithoch | #RKIFiles
Abbildungen: Prognose 13.03. | Prognose 26.03. | Wachstumsraten | Prognose 30.03. | Ländervergleich | Prognose 05.04. | Wochenverlauf | w‑Zahl | R‑Faktor | Disziplinlose | R‑Faktoren | Nowcasting | Feiertagsfolgen | Tönniesberg ideal real | Sterbe‑R | Staatenvergleich | ML-Diagramm | Bundesländer | IML‑Verlauf 10.20 | Halloween | IML‑Verlauf 04.21 | Türken | Jahresvergleich | Überflug | Schwanzvergleich 1 2 3 4 5 | Impfbinse 1 2 3 4 5 6 7 8
Beiträge: Erste Welle | Intensivbett | Disziplinlosigkeit | Virologenschnack | Prognose | Lebenswert | Ethikraten | Tote | Herdenimmunität | Nationalstaaten | Unredlichkeit | Reproduktion | Unterleben | Förderalismus | Rattenschwanz | Siebentage‑R | Zweite Welle | IfSG 2.71 | Neandertalergen | Das Ende ist nahe | Widerstandslinie | Coronale Ethik | Dritte Ableitung | Zack! Peng! | Dritte Welle | Notbremse | 160-Stunden-Inzidenz | COMIRNATY | Fakten | Tote lügen nicht | Trendwende | Tote lügen doch | Totalversager | Meilensteine | ex‑falso‑quodlibet | Muttertag | Derail- und -tailing | Flug über den Tönniesberg | Schwanzvergleich 1 2 3 4 5 | Post Corona | Impfbinse | Allzeithoch | #RKIFiles
Abbildungen: Prognose 13.03. | Prognose 26.03. | Wachstumsraten | Prognose 30.03. | Ländervergleich | Prognose 05.04. | Wochenverlauf | w‑Zahl | R‑Faktor | Disziplinlose | R‑Faktoren | Nowcasting | Feiertagsfolgen | Tönniesberg ideal real | Sterbe‑R | Staatenvergleich | ML-Diagramm | Bundesländer | IML‑Verlauf 10.20 | Halloween | IML‑Verlauf 04.21 | Türken | Jahresvergleich | Überflug | Schwanzvergleich 1 2 3 4 5 | Impfbinse 1 2 3 4 5 6 7 8
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444
wuerg, 27.05.2024 23:32
Als das inzwischen nicht mehr ausgelieferte Trikot der deutschen Fußball-Nationalmannschaft mit der Rückennummer 44 im Stile von SS Aufsehen erregte, dachte ich sofort etwas weiter. Nicht nur an 4444 oder 44:44 als zweimal 44 für 88, sondern auch an die gängige Verkürzung von 444 für „Deutschland den Deutschen“, was nunmehr als Zwischentext für „Ausländer raus“ allgemein bekannt wurde.
Natürlich hatte ich schon vor Sylt und ohne den Zitterwolf Filmchen gesehen, in denen moderne Zappelheinis der Party- und Suffkultur gleichgeschaltet diesen Ausruf grölten. In einem anderen gab es eine Musiktruppe in der S‑Bahn oder so zu sehen, von der ich mich fragte, was für einen Quark die weshalb dort spielen, bis ich irgendwie das Döp-Dödö-Döp erkannte. Aber wie es immer so ist, erst die Kulisse der Reichen und Schönen macht es wirklich interessant, bekannt und bedeutsam.
Zu allem Überfluß habe ich mich auch noch mit dem Original beschäftigt, obgleich es nicht erforderlich ist, wie man auch Tetris spielen kann, ohne das russische Original Korobeiniki zu kennen. [1] Auch poppte plötzlich ein Bild von D'Agostino hoch, zu dem ich lieber nichts sage. Dann schließlich fragte ich mich, wie man auf ein solches musikalisches Gestammel ein Liebeslied schreiben kann, und was viele daran besonders gut fanden, zumal es solchen Schmalz doch wie Sand am Strand von Sylt gibt.
Ein weiteres Filmchen zeigt eine Organistin, die diese Ödnis zu einer Taufe für Bekannte spielte. [2] Die entsprangen wohl der Disco-Hüpfboden-Generation und meinten, es sei besonders schön und schmalzig. Ich gehe davon aus, daß die Konnotation den Beteiligten unbekannt war, obwohl erst einen Monat alt. Zunächst dachte ich, es könne ein Barschleicher zur Begleitung des Abendmahles gewesen sein, und es sei länger her, zumal ein Kommentator bemerkte, daß noch keine Regenbogenfahnen in der Kirche zu sehen waren. Und da die Organistin das schlichte Werk mit einer Hand spielte, schrieb ich: Die Linke ist dazu nicht erforderlich.
In jedem Falle wurde in Sylt ein sog. viraler Hit losgetreten, der für die Wahl in Thüringen zu spät kam, weshalb die AfD (Alles für Deutschland) von den einsetzenden Forderungen der Demokraten nach Höchststrafe und Denunziation nicht hat profitieren können. Stattdessen haben sie sich selbst ‚zerlegt‘, wie man heute so gerne sagt, weil sie sich nicht rechtzeitig von Problembären trennen konnten.
[1] Tetris Theme (Korobeiniki) on Piano *HQ* [Advanved]. Atin Piano, Youtube.
[2] Constanze Hochwärtner: Gigi D'Agostino ‒ L'Amour Toujours. Youtube, 07.04.2024. Inzwischen wohl entfernt.
44 | Klatschen über dem Kopf
Natürlich hatte ich schon vor Sylt und ohne den Zitterwolf Filmchen gesehen, in denen moderne Zappelheinis der Party- und Suffkultur gleichgeschaltet diesen Ausruf grölten. In einem anderen gab es eine Musiktruppe in der S‑Bahn oder so zu sehen, von der ich mich fragte, was für einen Quark die weshalb dort spielen, bis ich irgendwie das Döp-Dödö-Döp erkannte. Aber wie es immer so ist, erst die Kulisse der Reichen und Schönen macht es wirklich interessant, bekannt und bedeutsam.
Zu allem Überfluß habe ich mich auch noch mit dem Original beschäftigt, obgleich es nicht erforderlich ist, wie man auch Tetris spielen kann, ohne das russische Original Korobeiniki zu kennen. [1] Auch poppte plötzlich ein Bild von D'Agostino hoch, zu dem ich lieber nichts sage. Dann schließlich fragte ich mich, wie man auf ein solches musikalisches Gestammel ein Liebeslied schreiben kann, und was viele daran besonders gut fanden, zumal es solchen Schmalz doch wie Sand am Strand von Sylt gibt.
Ein weiteres Filmchen zeigt eine Organistin, die diese Ödnis zu einer Taufe für Bekannte spielte. [2] Die entsprangen wohl der Disco-Hüpfboden-Generation und meinten, es sei besonders schön und schmalzig. Ich gehe davon aus, daß die Konnotation den Beteiligten unbekannt war, obwohl erst einen Monat alt. Zunächst dachte ich, es könne ein Barschleicher zur Begleitung des Abendmahles gewesen sein, und es sei länger her, zumal ein Kommentator bemerkte, daß noch keine Regenbogenfahnen in der Kirche zu sehen waren. Und da die Organistin das schlichte Werk mit einer Hand spielte, schrieb ich: Die Linke ist dazu nicht erforderlich.
In jedem Falle wurde in Sylt ein sog. viraler Hit losgetreten, der für die Wahl in Thüringen zu spät kam, weshalb die AfD (Alles für Deutschland) von den einsetzenden Forderungen der Demokraten nach Höchststrafe und Denunziation nicht hat profitieren können. Stattdessen haben sie sich selbst ‚zerlegt‘, wie man heute so gerne sagt, weil sie sich nicht rechtzeitig von Problembären trennen konnten.
[1] Tetris Theme (Korobeiniki) on Piano *HQ* [Advanved]. Atin Piano, Youtube.
[2] Constanze Hochwärtner: Gigi D'Agostino ‒ L'Amour Toujours. Youtube, 07.04.2024. Inzwischen wohl entfernt.
44 | Klatschen über dem Kopf
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#RKIFiles
wuerg, 01.04.2024 21:26
Vorweg: Nicht alle Impfgegner und Skeptiker, die Corona als normale Grippe einordneten, sind C‑Schwurbler. Wenn ich mir also im folgenden diese Bezeichnung erlaube, so meine ich nur solche, die unablässig der Corona-Zeit gedenken und meinen, ihre Freiheit sei gewaltsam und widerrechtlich eingeschränkt worden, ihnen hätte man den Tod an den Hals gewünscht. Auch seien sie von Impfschäden geplagt, sofern sie damals gezwungen oder überredet wurden, sich impfen zu lassen.
Verschwörungstheorien gibt es massenweise, doch hört man von den meisten lange Zeit kaum etwas. Nun aber haben die RKI-Protokolle nicht nur die C‑Schwurbler zum Leben erweckt. Andere ziehen nach, sehen keine Flugzeuge in die Zwillingstürme fliegen, aber massenweise Chemtrails am Himmel, wundern sich, warum eine steinerne Kathedrale so gut brennt und vermuten nicht nur, Putin habe den Konzertsaal stürmen lassen, sie wissen es. Bald wird auch die Erde wieder flach sein, und die Afrikaner werden zugeben, Pferde angestrichen und als Zebras ausgegeben zu haben.
Ich kenne die #RKIFiles nur von Twitter, wo begeistert irgendwelche Auszüge „gepostet“ werden. Und ich verspüre nicht das Bedürfnis, sie umfangreicher zu studieren. Ich gehe davon aus, daß die übelsten Teile bereits tausendfach kopiert und angeprangert wurden. Und die hauen mich nicht vom Sockel. Wer hätte denn anderes erwartet, hätte in der Rolle der Geschwärzten deutlich überlegener gehandelt? Und zwar ohne nachgängiges Wissen und dem Verschwörungsglauben noch nicht anheim gefallen.
Einen Kritikpunkt bilden natürlich die Impfungen. Man habe gewußt, daß sie nutzlos sind und immense Schäden anrichten werden. Trotzdem wurden Menschen durch Propaganda und echten Druck zur Impfung überredet, gar gezwungen. Selbst eine Impfplicht wurde angestrebt. Mittlerweile sei evident, was schon damals bekannt gewesen sei: Die Impfung schützt nicht vor Erkrankung. Deshalb hatten Länder niedriger Impfquote weniger Tote zu beklagen. Nun leiden Geimpfte nicht nur unter Long-Covid, sie sterben auch in jungen Jahren wie die Fliegen. Ungeimpfte wurden beschimpft, ausgegrenzt und sind traumatisiert.
Glücklicherweise weiß die große Mehrheit, die sich nicht eigenständig zu Wort meldet und allenfalls die Absonderungen kommentiert, daß eine Impfung natürlich die Ansteckungsgefahr deutlich mindert, eine immer noch mögliche Erkrankung leichter verlaufen läßt und die Todesgefahr drastisch reduziert. Und es ist auch plausibel, daß die letzlich kleine Gruppe der Ungeimpften, weit mehr Viren in die große der Geimpften trägt als umgekehrt, sie die Endphase der Pandemie trieben, wahrscheinlich immer noch. Die gegengerechneten Impftoten oder an seelischer Grausamkeit Verstorbenen fallen um Größenordnungen hinter denen zurück, die nicht nur mit, sondern an Corona verstorben sind.
Der zweite mir aufgestoßene Kritikpunkt sind die Masken, die nichts genützt hätten, weil sie nicht virendicht seien. Und obendrein schadeten sie, vor allem Kinder, die mit Masken in kalten Räumen unterrichtet wurden. Politiker und RKI hätten von Anfang an gewußt, daß eine Maskenpflicht sinnlos ist. Auch die in die gleiche Richtung weisenden Kontaktbeschränkungen. Schweden habe dies bewiesen. Auch sei bald klar gewesen, daß Corona kaum mehr als eine Grippe ist, die regelmäßig vom Immunsystem der Menschen erfolgreich abgewehrt wird.
Das stimmt nicht. Viren sind empfindlich und werden durch Masken durchaus behindert, vor allem kann man durch Masken schlecht spucken, und sie erschweren, sich gegenseitig abzuschlappern. Allein ihr Anblick mahnt zu Abstand und Vorsicht, erinnert an die noch nicht ausgestandene Krankheit. Und selbst wenn die Masken aus heutiger Sicht als wenig wirksam gelten müßten: Welcher Politiker konnte das wissen, hätte den Maskenmangel mit Unwirksamkeit kleinreden wollen? Alle blickten auf Asiaten, die immer mit Masken rumlaufen, und nähten sich eigene. Man wußte auch nicht, ob die gering erkrankenden Schüler ebenfalls das Virus verbreiten, wollte sie aber nicht ein halbes Jahr zuhause lassen.
Sporadische, ja mit der Lupe zu suchende Zufallstreffer von Schwurblern wie Bhakdi und Wodarg, die von ihren Kollegen nicht die geforderte Anerkennung erhielten und die Chance nutzten, ihnen eins auszuwischen und sie an Prominenz zu überbieten, beweisen nichts. Wenn der C‑Schwurbler seinem Glauben abschwörte, blieben von seinen Vorwürfen wie Betrug und Freiheitsberaubung nur Fehlentscheidungen. Ließe er zusätzlich seine nachgängig erworbenen Kenntnisse außen vor, könnten nur noch wenige Vorwürfe über die hinaus gemacht werden, die unabhängig von Corona beständig zutreffen: Das Volk wird vor allem in Krisenzeiten tendenziös informiert und geleitet, sei es wie vor drei, vier Jahren aus Angst vor möglicher Leichtfertigkeit oder wie heute aus moralischer Überlegenheit.
Einer Meinung bin ich mit den Corona- und Impfskeptikern, daß wir Bürger besser, objektiver und weniger interessengeleitet informiert und regiert werden sollten. Deshalb wundert es nicht, die C‑Schwurbler im rechten Spektrum zu finden, zumal die AfD sich schnell von den anfänglich als zu lasch eingestuften Maßnahmen distanzierte und die freiheitsliebenden Kritiker auf ihre Seite zog. Wer nicht mitzuschwurbeln bereit ist, hat als Rechter verschissen. Mich stößt das ab und bestärkt mich in meiner Angst, statt einer Ampelpartei die AfD zu wählen. Und da wundern sich einige, warum die CDU so sehr vom desolaten Zustand der Regierung profitiert. Ich rate der AfD, sich langfristig nicht nur von Rechtsradikalen und Klimaleugnern, sondern auch von Schwurblern aller Art zu trennen.
Virologenschnack | Ethikraten | R-Wert-Paradoxon
Verschwörungstheorien gibt es massenweise, doch hört man von den meisten lange Zeit kaum etwas. Nun aber haben die RKI-Protokolle nicht nur die C‑Schwurbler zum Leben erweckt. Andere ziehen nach, sehen keine Flugzeuge in die Zwillingstürme fliegen, aber massenweise Chemtrails am Himmel, wundern sich, warum eine steinerne Kathedrale so gut brennt und vermuten nicht nur, Putin habe den Konzertsaal stürmen lassen, sie wissen es. Bald wird auch die Erde wieder flach sein, und die Afrikaner werden zugeben, Pferde angestrichen und als Zebras ausgegeben zu haben.
Ich kenne die #RKIFiles nur von Twitter, wo begeistert irgendwelche Auszüge „gepostet“ werden. Und ich verspüre nicht das Bedürfnis, sie umfangreicher zu studieren. Ich gehe davon aus, daß die übelsten Teile bereits tausendfach kopiert und angeprangert wurden. Und die hauen mich nicht vom Sockel. Wer hätte denn anderes erwartet, hätte in der Rolle der Geschwärzten deutlich überlegener gehandelt? Und zwar ohne nachgängiges Wissen und dem Verschwörungsglauben noch nicht anheim gefallen.
Einen Kritikpunkt bilden natürlich die Impfungen. Man habe gewußt, daß sie nutzlos sind und immense Schäden anrichten werden. Trotzdem wurden Menschen durch Propaganda und echten Druck zur Impfung überredet, gar gezwungen. Selbst eine Impfplicht wurde angestrebt. Mittlerweile sei evident, was schon damals bekannt gewesen sei: Die Impfung schützt nicht vor Erkrankung. Deshalb hatten Länder niedriger Impfquote weniger Tote zu beklagen. Nun leiden Geimpfte nicht nur unter Long-Covid, sie sterben auch in jungen Jahren wie die Fliegen. Ungeimpfte wurden beschimpft, ausgegrenzt und sind traumatisiert.
Glücklicherweise weiß die große Mehrheit, die sich nicht eigenständig zu Wort meldet und allenfalls die Absonderungen kommentiert, daß eine Impfung natürlich die Ansteckungsgefahr deutlich mindert, eine immer noch mögliche Erkrankung leichter verlaufen läßt und die Todesgefahr drastisch reduziert. Und es ist auch plausibel, daß die letzlich kleine Gruppe der Ungeimpften, weit mehr Viren in die große der Geimpften trägt als umgekehrt, sie die Endphase der Pandemie trieben, wahrscheinlich immer noch. Die gegengerechneten Impftoten oder an seelischer Grausamkeit Verstorbenen fallen um Größenordnungen hinter denen zurück, die nicht nur mit, sondern an Corona verstorben sind.
Der zweite mir aufgestoßene Kritikpunkt sind die Masken, die nichts genützt hätten, weil sie nicht virendicht seien. Und obendrein schadeten sie, vor allem Kinder, die mit Masken in kalten Räumen unterrichtet wurden. Politiker und RKI hätten von Anfang an gewußt, daß eine Maskenpflicht sinnlos ist. Auch die in die gleiche Richtung weisenden Kontaktbeschränkungen. Schweden habe dies bewiesen. Auch sei bald klar gewesen, daß Corona kaum mehr als eine Grippe ist, die regelmäßig vom Immunsystem der Menschen erfolgreich abgewehrt wird.
Das stimmt nicht. Viren sind empfindlich und werden durch Masken durchaus behindert, vor allem kann man durch Masken schlecht spucken, und sie erschweren, sich gegenseitig abzuschlappern. Allein ihr Anblick mahnt zu Abstand und Vorsicht, erinnert an die noch nicht ausgestandene Krankheit. Und selbst wenn die Masken aus heutiger Sicht als wenig wirksam gelten müßten: Welcher Politiker konnte das wissen, hätte den Maskenmangel mit Unwirksamkeit kleinreden wollen? Alle blickten auf Asiaten, die immer mit Masken rumlaufen, und nähten sich eigene. Man wußte auch nicht, ob die gering erkrankenden Schüler ebenfalls das Virus verbreiten, wollte sie aber nicht ein halbes Jahr zuhause lassen.
Sporadische, ja mit der Lupe zu suchende Zufallstreffer von Schwurblern wie Bhakdi und Wodarg, die von ihren Kollegen nicht die geforderte Anerkennung erhielten und die Chance nutzten, ihnen eins auszuwischen und sie an Prominenz zu überbieten, beweisen nichts. Wenn der C‑Schwurbler seinem Glauben abschwörte, blieben von seinen Vorwürfen wie Betrug und Freiheitsberaubung nur Fehlentscheidungen. Ließe er zusätzlich seine nachgängig erworbenen Kenntnisse außen vor, könnten nur noch wenige Vorwürfe über die hinaus gemacht werden, die unabhängig von Corona beständig zutreffen: Das Volk wird vor allem in Krisenzeiten tendenziös informiert und geleitet, sei es wie vor drei, vier Jahren aus Angst vor möglicher Leichtfertigkeit oder wie heute aus moralischer Überlegenheit.
Einer Meinung bin ich mit den Corona- und Impfskeptikern, daß wir Bürger besser, objektiver und weniger interessengeleitet informiert und regiert werden sollten. Deshalb wundert es nicht, die C‑Schwurbler im rechten Spektrum zu finden, zumal die AfD sich schnell von den anfänglich als zu lasch eingestuften Maßnahmen distanzierte und die freiheitsliebenden Kritiker auf ihre Seite zog. Wer nicht mitzuschwurbeln bereit ist, hat als Rechter verschissen. Mich stößt das ab und bestärkt mich in meiner Angst, statt einer Ampelpartei die AfD zu wählen. Und da wundern sich einige, warum die CDU so sehr vom desolaten Zustand der Regierung profitiert. Ich rate der AfD, sich langfristig nicht nur von Rechtsradikalen und Klimaleugnern, sondern auch von Schwurblern aller Art zu trennen.
Virologenschnack | Ethikraten | R-Wert-Paradoxon
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Erdenstunde
wuerg, 23.03.2024 20:24
Die Tage werden wieder länger, doch der mittlere Erdentag ändert sich kaum. Zur Zeit liegt er eine halbe Millisekunde über den 24 Stunden bei 86400,0005 Sekunden, die mittlere Erdenstunde hat somit 3600,00002 Sekunden. Wenn wir bei unseren Uhrzeiten bleiben, dann muß alle paar Jahre eine Schaltsekunde eingefügt werden, denn Jahre wie 2023, da die Tage kürzer waren und manche schon negative Schaltsekunden kommen sahen, wird es immer seltener geben. [1]
Etwas anderes als der Erdentag ist der Tag der Erde am 22. April, einer von vielen, vor allem nonbinären sog. Gedenktagen im Jahr. [2] Auch ganze Monate und einzelne Stunden wurden dem jährlich wiederkehrenden Gedenken dargebracht. [3] Der Stolzmonat Juni, jetzt auch der Veganuary und neben dem Tag der Erde am 22. April heute die Stunde der Erde, in der wie seit 2009 nicht mehr während, sondern nach der Tagesschau von 20:30 bis 21:30 alle Lichter ausgehen sollen, um nicht nur ein Zeichen, sondern eine starkes Symbol zu setzen. Nicht nur für das Klima auch für die Demokratie. [4]
Wäre es nicht ein noch stärkeres Zeichen, wenn die ganze Welt gleichzeitig die Lichter löschte, etwa von 11:30 bis 12:30 UTC? Das wäre für alle Zonen UTC+n mit |n|<12 auch der gleiche Tag. Leider keine gute Idee, denn was nützt es, am hellichten Tag die Beleuchtung auszuschalten? Aber eine andere Frage blieb mir beim Studium der allwissenden Müllhalde unbeantwortet: Nach welchen Kriterien wird der Tag im Monat März bestimmt, auf den die Stunde der Erde fällt. In der Wikipedia muß ich die Erklärung in den seitenlangen Auslassungen darüber, wer so alles seine Lichter löschte, überlesen haben. So mußte ich mir die 18 bisherien Tage ansehen:
Zunächst dachte ich, der 30. März würde stets vom 23. abgelöst, weil in der kommenden Nacht die Zeit umgestellt wird. [5] Doch dann sah ich den 30.03.2019 und den 19.03.2016. Letzteres meinte ich klären zu können: Eine Woche später, am 26.03.2016 war das Eröffnungsspiel Deutschland gegen England der Europameisterschaft und benötigte Flutlicht. Doch was sprach gegen den 23.03.2019? Oder ist es umgekehrt: War es gar nicht die Zeitumstellung, sondern ein wichtiges Ereignis, was 2013 und auch dieses Jahr den 30. März ausschied? Ja, Ostersamstag, da ist Tanz- und Verdunkelungsverbot. Und damit fand ich das letzte Puzzlestück: Auch 2016 lag es nicht am Fußball, sondern am Ostersamstag, den 26. März.
Damit habe ich nun ein Mysterium geklärt: Die Stunde der Erde ist normalerweise von 20:30 bis 21:30 in der aktuellen Zeitzone, wird aber um eine Woche vorgezogen, wenn es ein Ostersamstag wäre. Das hätte doch auch irgendwo ganz oben stehen können. Wahrscheinlich war ich nur zu blöd, es zu sehen oder zu finden. Dennoch war es eine schöne Übung. Und nun noch schnell hochgeladen, bevor die Lichter ausgehen.
[1] Wenn der Mensch in den Weltraum will, sich nicht mehr so sehr für den Sonnenhöchststand interessiert und vor allem keine Schaltsekunden mehr möchte, könnte er sich zum Beispiel auf TAI einigen und am besten die irdischen Zeitzonen vergessen. Dann wäre Mittag in Hamburg eben nicht mehr um 12:20 MEZ oder 13:20 MESZ sondern zunächst gegen 11:20 TAI. Nur ganz, ganz langsam würde sich die Mittagszeit in den ‚Nachmittag‘ (besser: Richtung 15:00 TAI) verschieben. Erst in 1000 Jahren müßte der Hamburger oder Deutsche die Tagesschau wieder von 19:00 TAI auf 20:00 verlegen. Eine juristische Verbiegung der Zeit durch Zeitzonen und Sommerzeit sollte es aus Solidarität mit Menschen und Maschinen außerhalb der Erde nicht mehr geben.
[2] In meiner lutherischen Kindheit gab es nur Geburts-, Todes-, Hochzeits-, Wochen-, Arbeits- und wenige Feiertage. Die Katholiken hatten nicht nur von letzteren mehr, sondern auch noch Namenstage. Weitere bundesdeutsche Gedenktage gingen unter. Später machte sich die Unsitte breit, allem möglichen mindestens einen Tag im Jahr zu spendieren. So haben wir international heute den Weltwettertag, gestern war es der Weltwassertag.
[3] Natürlich gibt es auch besondere Jahre wie das Lutherjahr, Gedenkstunden im Bundestag oder Gedenkminuten zu traurigen Anlässen. Hier aber geht es nur um jährlich wiederkehrende Termine.
[4] WWF: Earth Hour 2024 ‒ Deine Stunde für die Erde! „Diese eine Stunde ist ein starkes Symbol, das überall auf der Welt verstanden wird. Dieses Jahr unter dem Motto: ‚Earth Hour ‒ Deine Stunde für die Erde!‘ ‒ Wir schalten gemeinsam das Licht aus und setzen ein Zeichen für eine klimagerechte Gesellschaft, einen ambitionierten Klimaschutz und eine starke Demokratie.“
[5] Das hätte ich den Strategen zugetraut: Rücksicht auf alte Menschen, die bereits nach dem Abendessen ihre veraltete Uhr umstellen und dann zu früh die Lichter löschen, vor allem wieder anmachen, wenn Dunkelheit verlangt ist.
noon | Sommerzeit | Kiew-Zeit
Etwas anderes als der Erdentag ist der Tag der Erde am 22. April, einer von vielen, vor allem nonbinären sog. Gedenktagen im Jahr. [2] Auch ganze Monate und einzelne Stunden wurden dem jährlich wiederkehrenden Gedenken dargebracht. [3] Der Stolzmonat Juni, jetzt auch der Veganuary und neben dem Tag der Erde am 22. April heute die Stunde der Erde, in der wie seit 2009 nicht mehr während, sondern nach der Tagesschau von 20:30 bis 21:30 alle Lichter ausgehen sollen, um nicht nur ein Zeichen, sondern eine starkes Symbol zu setzen. Nicht nur für das Klima auch für die Demokratie. [4]
Wäre es nicht ein noch stärkeres Zeichen, wenn die ganze Welt gleichzeitig die Lichter löschte, etwa von 11:30 bis 12:30 UTC? Das wäre für alle Zonen UTC+n mit |n|<12 auch der gleiche Tag. Leider keine gute Idee, denn was nützt es, am hellichten Tag die Beleuchtung auszuschalten? Aber eine andere Frage blieb mir beim Studium der allwissenden Müllhalde unbeantwortet: Nach welchen Kriterien wird der Tag im Monat März bestimmt, auf den die Stunde der Erde fällt. In der Wikipedia muß ich die Erklärung in den seitenlangen Auslassungen darüber, wer so alles seine Lichter löschte, überlesen haben. So mußte ich mir die 18 bisherien Tage ansehen:
Jahr des 21. Jhd. 07-08 09 10 11-12 13 14 15-16 17 18 19-20 21 22 23-24 Tag im Monat März 31 29 28 27 26 31 23 29 28 19 25 24 30 28 27 26 25 23Fast immer ist es der letzte Samstag im Monat März. Fett sind die drei Ausnahmen mit dem zweitletzten Samstag.
Zunächst dachte ich, der 30. März würde stets vom 23. abgelöst, weil in der kommenden Nacht die Zeit umgestellt wird. [5] Doch dann sah ich den 30.03.2019 und den 19.03.2016. Letzteres meinte ich klären zu können: Eine Woche später, am 26.03.2016 war das Eröffnungsspiel Deutschland gegen England der Europameisterschaft und benötigte Flutlicht. Doch was sprach gegen den 23.03.2019? Oder ist es umgekehrt: War es gar nicht die Zeitumstellung, sondern ein wichtiges Ereignis, was 2013 und auch dieses Jahr den 30. März ausschied? Ja, Ostersamstag, da ist Tanz- und Verdunkelungsverbot. Und damit fand ich das letzte Puzzlestück: Auch 2016 lag es nicht am Fußball, sondern am Ostersamstag, den 26. März.
Damit habe ich nun ein Mysterium geklärt: Die Stunde der Erde ist normalerweise von 20:30 bis 21:30 in der aktuellen Zeitzone, wird aber um eine Woche vorgezogen, wenn es ein Ostersamstag wäre. Das hätte doch auch irgendwo ganz oben stehen können. Wahrscheinlich war ich nur zu blöd, es zu sehen oder zu finden. Dennoch war es eine schöne Übung. Und nun noch schnell hochgeladen, bevor die Lichter ausgehen.
[1] Wenn der Mensch in den Weltraum will, sich nicht mehr so sehr für den Sonnenhöchststand interessiert und vor allem keine Schaltsekunden mehr möchte, könnte er sich zum Beispiel auf TAI einigen und am besten die irdischen Zeitzonen vergessen. Dann wäre Mittag in Hamburg eben nicht mehr um 12:20 MEZ oder 13:20 MESZ sondern zunächst gegen 11:20 TAI. Nur ganz, ganz langsam würde sich die Mittagszeit in den ‚Nachmittag‘ (besser: Richtung 15:00 TAI) verschieben. Erst in 1000 Jahren müßte der Hamburger oder Deutsche die Tagesschau wieder von 19:00 TAI auf 20:00 verlegen. Eine juristische Verbiegung der Zeit durch Zeitzonen und Sommerzeit sollte es aus Solidarität mit Menschen und Maschinen außerhalb der Erde nicht mehr geben.
[2] In meiner lutherischen Kindheit gab es nur Geburts-, Todes-, Hochzeits-, Wochen-, Arbeits- und wenige Feiertage. Die Katholiken hatten nicht nur von letzteren mehr, sondern auch noch Namenstage. Weitere bundesdeutsche Gedenktage gingen unter. Später machte sich die Unsitte breit, allem möglichen mindestens einen Tag im Jahr zu spendieren. So haben wir international heute den Weltwettertag, gestern war es der Weltwassertag.
[3] Natürlich gibt es auch besondere Jahre wie das Lutherjahr, Gedenkstunden im Bundestag oder Gedenkminuten zu traurigen Anlässen. Hier aber geht es nur um jährlich wiederkehrende Termine.
[4] WWF: Earth Hour 2024 ‒ Deine Stunde für die Erde! „Diese eine Stunde ist ein starkes Symbol, das überall auf der Welt verstanden wird. Dieses Jahr unter dem Motto: ‚Earth Hour ‒ Deine Stunde für die Erde!‘ ‒ Wir schalten gemeinsam das Licht aus und setzen ein Zeichen für eine klimagerechte Gesellschaft, einen ambitionierten Klimaschutz und eine starke Demokratie.“
[5] Das hätte ich den Strategen zugetraut: Rücksicht auf alte Menschen, die bereits nach dem Abendessen ihre veraltete Uhr umstellen und dann zu früh die Lichter löschen, vor allem wieder anmachen, wenn Dunkelheit verlangt ist.
noon | Sommerzeit | Kiew-Zeit
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Gute Zahlen ‒ Schlechte Zahlen
wuerg, 24.02.2024 22:14
Es gibt kleine und große Zahlen, interessante und belanglose, heilige und profane, ganze und gebrochene, gute und schlechte. Zumeist bleibt letztlich unklar, welche in welche Kategrorie gehört. Ist 0,2% klein, ein 100‐Milliardenloch groß, 42 interessant, 43 aber belanglos, 3 heilig, 666 aber vom Bösen, 2 ganz, 4/2 gebrochen? Was ist mit π, ist 1312 gut, 420 dagegen schlecht?
Nun, es ist Folklore zu wissen, daß Zahlen an sich nicht böse sind, nur manchmal für unangenehme Dinge stehen, mit denen sie mehr oder minder willkürlich verbunden wurden. Wenn sie aber als Kennziffer oder ähnliches eine vermeintliche Einschätzung einer Situation beschreiben, so weiß man im allgemeinen schon, in welche Richtung es angenehmer aussieht, ob die bezifferte Lage als gut, schlecht oder normal anzusehen ist.
Und wenn der Bundeswirtschaftsminister sagt, die Lage sei gut, nur die Zahlen schlecht, dann meint er nicht, daß 0,2% eine schlechte Zahl sei, die man nicht mehr in den Mund nehmen solle, sondern nur, daß diese Zahl die gute Realität in einem negativen Licht erscheinen läßt. Konsequenterweise müßte er hinzufügen, es handele sich um eine überholte Kennziffer, die in der Vergangenheit die Wirtschaft einigermaßen beschrieb, für die neue Politik aber durch eine bessere zu ersetzen sei.
Herr Habeck hätte auch sagen können, daß es sich bei dem nun auf 0,2% reduzierten 1,8% Wirtschaftswachstum um zwei verschiedenen Dinge handele. Zum einen seine optimistische Erwartung vor einem Jahr, da die Wirtschaft um 0,2% binnen eines halben Jahres schrumpfte. Da war die Lage so gut und die Realität noch so fern, daß durchaus 1,8% für 2024 möglich erschienen. Und zum anderen die sich heranpirschende Realität, ein paar Monate und einen Krieg später. Da sind 0,2% doch ganz anders zu bewerten, ist die Lage besser als die Zahlen auf den ersten Blick Glauben machen.
Alternativ könnte man an 0,2% Wirtschaftswachstum auch morbiden Gefallen finden, den Menschen versprechen, daß sich demnächst auch das Vorzeichen umkehren wird, und es nur einer tabulosen Einwanderung bedürfe, dieses Ziel auch zügig zu erreichen.
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Nun, es ist Folklore zu wissen, daß Zahlen an sich nicht böse sind, nur manchmal für unangenehme Dinge stehen, mit denen sie mehr oder minder willkürlich verbunden wurden. Wenn sie aber als Kennziffer oder ähnliches eine vermeintliche Einschätzung einer Situation beschreiben, so weiß man im allgemeinen schon, in welche Richtung es angenehmer aussieht, ob die bezifferte Lage als gut, schlecht oder normal anzusehen ist.
Und wenn der Bundeswirtschaftsminister sagt, die Lage sei gut, nur die Zahlen schlecht, dann meint er nicht, daß 0,2% eine schlechte Zahl sei, die man nicht mehr in den Mund nehmen solle, sondern nur, daß diese Zahl die gute Realität in einem negativen Licht erscheinen läßt. Konsequenterweise müßte er hinzufügen, es handele sich um eine überholte Kennziffer, die in der Vergangenheit die Wirtschaft einigermaßen beschrieb, für die neue Politik aber durch eine bessere zu ersetzen sei.
Herr Habeck hätte auch sagen können, daß es sich bei dem nun auf 0,2% reduzierten 1,8% Wirtschaftswachstum um zwei verschiedenen Dinge handele. Zum einen seine optimistische Erwartung vor einem Jahr, da die Wirtschaft um 0,2% binnen eines halben Jahres schrumpfte. Da war die Lage so gut und die Realität noch so fern, daß durchaus 1,8% für 2024 möglich erschienen. Und zum anderen die sich heranpirschende Realität, ein paar Monate und einen Krieg später. Da sind 0,2% doch ganz anders zu bewerten, ist die Lage besser als die Zahlen auf den ersten Blick Glauben machen.
Alternativ könnte man an 0,2% Wirtschaftswachstum auch morbiden Gefallen finden, den Menschen versprechen, daß sich demnächst auch das Vorzeichen umkehren wird, und es nur einer tabulosen Einwanderung bedürfe, dieses Ziel auch zügig zu erreichen.
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