Ethikraten
Es wird nicht besser. Nach den Virologen und Wirt­schaft­weisen nun die Ethik­räte. Jahr­hun­derte hatten sie Zeit, ihre Dilem­mata aufzu­lösen, indem sie Ethik und Recht von der christ­lichen Gesin­nung lösen und auf Verant­wortung und Wohl­fahrt aller setzen, nicht nur auf den ein­zelnen. Ich kann das Getriefe nicht mehr hören, daß es auch in der Corona-​Krise keine mora­lisch schuld­lose Lösung gibt. Reibungs­verluste wird es immer geben, eine Entschei­dung über Leben und Tod erfolgt regel­mäßig, nicht nur in der Intensiv­medizin. Das mag bela­stend sein, aber nicht schuldvoll.

Besonders fies ist die Wendung, die derzei­tigen Einschrän­kungen zum Schutze vor Corona hätten Folgen, die gleich­falls zu Gewalt und auch Tod führen. Die Ver­treter der Wirt­schaft halten sich mit dieser Güter­abwägung noch zurück. Sie wollen ihr ange­schla­genes Image nicht weiter ris­kieren. Aber Ethiker und andere Fach­leute wie Frau Käsmann wissen, wo man den Hebel anset­zen kann. Zum Beispiel bei der häus­lichen Gewalt als Folge der Enge. Da sind sie bei Herrn Lanz richtig, der alle fünf Minuten fragt: Was macht das eigent­lich mit uns? Mit mir nichts!

Disziplinlosigkeit | Virologenschnack | Prognose | Lebenswert | Erste Welle | Prognose | Tote | Herdenimmunität | Nationalstaaten | Unredlichkeit | Reproduktion | Zweite Welle | Siebentage-R | Berlin | Unterleben | Förderalismus

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Es braucht wahrscheinlich noch 100 Jahre bis man sich von dieser irrationalen und egozentrischen Schuld-Fixierung lösen kann. Man hat schließlich tausende Jahre mit absurden Ideen wie der von der Erbschuld gelebt, ohne nennenswert Widerstand zu leisten.

Und dann scheint es auch so etwas wie einen angeborenen, irrationalen Schuld-Reflex im Menschen zu geben. Menschen suchen die Schuld bei sich ohne jeden vernünftigen Grund.

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Wer jedem Menschen unendlichen Wert beimißt, muß alles für das Über­leben jedes ein­zelnen tun und kann noch nicht einmal dessen Leben gegen hundert andere abwägen. Das hält trotz­dem gerade die frommen unter diesen Ethikern nicht ab, Corona-​Tote gegen häus­liche Gewalt ohne Todes­folge aufzu­rechnen. Auch wenn ich mit dem Ergeb­nis ihres „Denkaktes“ zufrieden bin: Mit solchen Leuten sollte man nicht zum Mars fliegen.

Es wird mehr als 100 Jahre dauern, bis auch nur der zivili­sierte Teil der Mensch­heit rational handeln und darauf seine Recht­spre­chung auf­bauen wird. Glücklicher­weise werden wir bis dahin unseren evolu­tionären Zweck erfüllt und an Rechner und Maschinen über­geben haben, denen Gemein­wohl und ratio­nales Denken „im Blut“ liegt.

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Mein Papi hat mich ja gelehrt, dass man selbst Unendlichkeiten noch ziemlich gut vergleichen kann:

Z.B. die Menge der geraden Zahlen innerhalb der Menge der natürlichen Zahlen. Beide unendlich, aber doch über- und untergeordnet. ("Mächtigkeit" von Mengen??)

Okay, der Mensch ist keine "Menge" – oder doch? –, insofern hab ich mich jetzt vergriffen.

Aber dieses Gefasel vom "unendlichen Wert" – da glaub ich ja noch nichtmal, dass diese Katholiken selbst dran glauben. Also, sie glauben vielleicht, dass sie es glauben... (eben der übliche Wahn)

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Menschen selbst gibt es zur Zeit nur endlich viele, etwa 7,7 Milliarden, für Ameri­kaner Billii­onen. Insge­samt sind es keine 200 Mi­lli­arden gewesen, die uns von der Stein­zeit bis zur Raum­fahrt brachten. Der rasante Fort­schritt der letzten Jahr­zehnte und Jahr­hun­derte nach langer Zeit gemüt­lichen Dahin­plät­scherns ist vor allem der schieren Masse in der Neuzeit zu veri­danken.

Wir sind alle Knechte unserer sich nur langsam verän­dernden Veran­lagung und Tradi­tion. Reli­gion und anderer Dusel werden deshalb bleiben. Mit ihnen auch unser Rechts­system und die Auffas­sung, die Menschen seien alle nicht nur gleich, sondern auch noch unend­lich viel wert. Im Alltag und im Notfalle aber gelten andere Gesetze, dort wird ständig aufge­wogen und veri­rechnet.

Es ist egal, mit welchem Grade der Unend­lichkeit der Wert des Menschen bezif­fert wird, Haupt­sache jeder hat den gleichen. Die kleinste unend­liche Kardinal­zahl Aleph‑0 reicht aus. Dann bliebe für Gott noch das Konti­nuum oder höher, damit zwischen ihm und den Menschen garan­tiert noch Platz für Halb­götter ist.

Dieses Denken ist mir fremd, weil Unend­lichkeit mögi­licher­weise in der Realii­tät gar nicht vorkommt und nur eine abstrakte Größe auf der Basis eines Axioms ist. Auch die brui­tale Konsei­quenz gefällt mir nicht: Tausend Tote sind nicht schlimmer als einer. Erst wenn der letzte Mensch gestori­ben ist, tritt ein meßi­barer Verlust ein.

Wenn Ethiker, Theologen, Juristen sich wenigi­stens durch­ringten, daß zwei Menschen mehr Wert sind als einer, könnte man zur Bemes­sung Ordinal- statt Kardinal­zahlen in Erwäi­gung ziehen. Dann wären zwei Menschen ω+ω>ω mehr wert als einer, aber auch ein Mensch mit einem Euro ω+1>ω. Ein Euro mit einem Menschen 1+ω=ω dagegen nicht.

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Welche Wissenschaftler erwarten uns nach den Viro­logen, Psycho­logen, Wirt­schafts­weisen, Zukunfts­forschern, Ethi­kern und Theo­logen zur Bewäl­tigung der Corona-​Krise? Ich weiß nicht, wer zu Zeiten der spani­schen Grippe etwas beizu­tragen hatte. Neben Medi­zinern sicher­lich Moral­theologen, viel­leicht auch Rassen­hygie­niker, Erbbio­logen oder Anthro­poso­phen. Heute könnten Forscher aus den Wissen­schaf­ten Rasen­kunde, Event­mana­gement, Gender-​Main­strea­ming, kriti­sche Weiß­seins­for­schung, Meta­physik, Para­psycho­logie oder Exobio­logie ihre Chance ergreifen.

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Die Einschläge kommen immer näher. Im zweiten Programm leistet ein Mathe­matiker seinen Rede­beitrag, in der Tages­schau wird Gerd Antes dann Bio­metri­ker genannt. Nachdem ich die allwis­sende Müll­halde befragt habe, wäre ich von der zuvor nur spaßes­halber erwähnten Para­psycho­logie nicht über­rascht. Und inhalt­lich habe ich nur ver­nommen: Für genauere Aussagen sind mehr Daten erfor­derlich. Dazu muß man nicht studiert haben oder Medizin-​Informa­tiker sein, der hoffent­lich mit der Analyse unge­nauer und unvoll­stän­diger Daten vertraut ist.

Auch andere Informatiker halten sich ange­sichts erhöhter Daten­raten nicht zurück und jammern über die letzten Meile, obwohl es meistens die letzten Meter im Haus selbst sind. Daten­schützer und Frei­willig­keits­theore­tiker disku­tieren eine Corona-​Kontakt-​„App“, die grund­sätzlich nicht neu ist und möglicher­weise immer noch einge­setzt wird, um in der Öffent­lich­keit gleich um die Ecke einen Fick­partner zu finden. Es wird nicht mehr lange dauern, bis auch Physiker auf den Plan treten. Einen kleinen Vorge­schmack hatte ich heute bereits mit der Fermi-​Funktion im Rahmen verbis­sener und wohl bereits ent­fernter Kommen​tare bei che2001.blogger.de.

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Nachdem Harald Lesch zum Thema Corona wieder­holt wurde, nun Scobel mit der Bedeu­tung von Inter­diszi­plina­rität, die Notwen­digkeit, sich viel­schichtig und viel­seitig einzu­bringen. Glück­licher­weise sagte er nicht viel­fältig, aber: „Am Ende der Ent­schei­dung sind viele Player betei­ligt, auch Ethike­rinnen.“ Einen Stern oder ein großes I konnte ich nicht hören, werde aber „Player“ in die Liste meiner fremd­ländi­schen Wendungen eintragen.

Natürlich geht es sofort um Triage, die nun aus der Anony­mität einer normalen Notauf­nahme tritt. Und schon bekommen Ethik­räte einen Orgas­mus, wenn sie einen Spe­zial­fall nach dem anderen (Alter, Lebens­erwar­tung, Ver­mögen, Behin­derung) mora­lisch beur­teilen dürfen, um dann Ärzten einen kompli­zierten Maßstab vorzu­legen, dessen Befol­gung sie vor Straf­verfol­gung schützt. Ich kann nur jedem raten, Dilem­mata auszu­weichen. In meiner Ver­hand­lung zur Kriegs­dienst­verwei­gerung habe ich deshalb kor­rekter­weise nicht gesagt, ich würde meine Freundin opfern und den Russen im Wald nicht erschie­ßen, sondern daß ich keine Waffe bei mir trage und sie nicht zu nutzen wüßte.

Immerhin redet der bei Scobel zuge­schal­tete Mann zwar noch von Kanti­anismus [1], hält jedoch in rigo­roser Ausle­gung den weit ent­fernten Inder für ebenso wert­voll wie einen Bayern oder gar ein Familien­mit­glied. Er weist zudem darauf hin, daß auch andere Pro­bleme neben Corona viele Menschen belasten und töten. Dem muß die weib­liche Ethik­rätin mit Hinweis auf die Bedeu­tung der mensch­lichen Nähe wider­sprechen, die uns ver­pflich­tet, dort tätig zu werden, wo wir leben. Und nun über­rascht mich Scobel: „Wenn ich ein Rassist wäre, würde ich Ihnen sofort zustimmen.“

Ich sehe das alles nicht so drama­tisch. Es liegt in der Natur des Menschen, große mehrfach über­stan­dene Gefahren (Auto­fahren) zu unter­schätzen, vor einge­bildeten unsicht­baren (Über­land­lei­tungen) aber große Angst zu haben. Er trauert mehr um die von der Leiter gefal­lene Groß­mutter als um den verhun­gerten Inder oder gar die sta­tisti­schen Opfer im Straßen­verkehr. Das ist nicht ethisch wert­voller oder verwerf­licher als eine Vertei­lung Tod­kranker auf Beat­mungs­geräte. Wir sollten in schwie­rigen Zeiten den Menschen nicht auch noch salon­philo­sophi­sche ethische Prob­leme aufbürden.

[1] Juni 2020: Ob er das heute immer noch tun würde, nachdem Kant dank weiß­seins­kriti­scher Erfor­schung poli­tischer Korrekt­heit als Rassist erkannt wurde?

Heilige Vielfaltigkeit

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Was lernen wir nicht für ehren­werte Gesell­schaften kennen. Das Robert-​Koch-​Institut, die Johns-​Hopkins-​Univer­sität, die Wirt­schafts­weisen, den Ethikrat und jetzt auch noch eine Leopol­dina genannte Gesell­schaft deut­scher Gelehr­ter. Ihr Fach­ver­stand mag einiges auf ihren jewei­ligen Gebie­ten bei­tragen, ob in Form schöner Veröf­fent­lichun­gen oder in Gestalt zahl­reicher Disser­tati­onen. Zur Bewäl­tigung der aktu­ellen Krise aber tragen sie kaum bei. Ob Poli­tiker ihrem Rat folgen oder sich einfach auf den gesunden Menschen­verstand ver­lassen, macht keinen klar erkenn­baren Unter­schied. Ich hätte gesagt: Keine unnö­tigen Kontakte, Grenzen zu, Verkehr nur mit Sonder­geneh­migung, Kranke in echte Zwangs-​Quaran­täne, rigo­rose Bestra­fung von Zuwider­hand­lung. Und zwar sofort. Dann wären wir jetzt mit unter 30.000 Infi­zierten und 1500 Toten nicht nur über den Berg, sondern fast am Ziel. Wenige würden noch durch die Kon­trollen rutschen und in Quaran­täne müssen. Der eine oder andere könnte noch sterben. Das wars. Ethikrat, Weise, Elite, Leopol­dianer, Viro­logen könnten zurück in ihre Sit­zungen und ohne großes Medien­echo alles in Ruhe analy­sieren lassen.

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Eine weitere Institution tritt auf den Plan. Schon der Name erweckt mehr Ver­trauen als Robert Koch, Leopold I oder Ethik. Zwar sind meine Kinder auf verschie­dene Goethe-​Schulen gegangen, doch Helm­holtz-​Schule hat in meinen Ohren einen bes­seren Klang. Bei Anne Will sitzt der Leiter Michael Meyer-​Hermann des Helm­holtz-​Zen­trums für Infek­tions­for­schung. Er ist Mathe­matiker und Physiker, und so freut es mich beson­ders, wenn er mit weitaus umfas­sende­ren Mög­lich­keiten als ich zum gleichen Ergeb­nis kommt und die gleichen Maß­nahmen empfiehlt. Verwunder­lich ist das nicht, weil es unter Mathe­mati­kern ehren­rührig ist, Unwahr­heiten, Beliebig­keiten oder Schwach­sinn zu ver­breiten.

Er nennt den derzeitigen R‑Faktor von 0,7 ein Arte­fakt der Oster­woche mit ihren Melde­ver­zügen, und er hätte gewußt, daß es wegen des Oster­ver­kehrs wieder rauf gehen würde. Deshalb sei es wichtig, nun nicht vor­zeitig nachzu­lassen und Maß­nahmen eher zu ver­schär­fen als zu lockern. Wir hätten die Chance, das Virus schnell auszu­trocknen, den R‑Faktor auf 0,2 bis 0,3 zu drücken, um danach mit „tracing“ und „testing“ einen erneu­ten Ausbruch zu ver­hindern.

Natürlich ist auch ein Vertreter der Wirtschaft zuge­schaltet, in dessen Person sich die Lügen des Robert-​Koch-​Insti­tutes rächen: Das hat zwar fast bis zum heu­tigen Tag drama­tisiert, aber in den letzten Tagen gefaselt, der R‑Faktor läge schon seit dem 20. März unter 1. Ein gefun­denes Fressen, um frech zu behaup­ten, daß auch ohne die zum 23. März ergrif­fenen Maß­nahmen eine Besse­rung einge­treten wäre, sie also zumin­dest jetzt nicht mehr im geplan­ten Umfange erfor­der­lich seien.

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Um es noch einmal deutlich zu sagen: Ich bin für rigo­rose Maß­nahmen, um die Ausbrei­tung von Corona in die Knie zu zwingen. Viel­leicht, weil ich mich persön­lich nicht stark ein­schrän­ken muß, mir die übli­chen Verdäch­tigen wie Massen­veran­stal­tungen, Bussi-​Bussi, Flug- und Fern­reisen zuwider sind und ich imgrunde meines Herzen doch kein Mis­anthrop bin, vor allem aber wegen meiner Verach­tung der Wirt­schaft, insbe­son­dere der unge­lernten Dilet­tanten, die meinen als risko­bereite Unter­nehmer tätig werden zu müssen, möglichst im Netz unter Umge­hung von Vor­schrif­ten. [1]

Auch wenn für mich die Priori­täten klar sind, so verstehe ich doch, wenn manche sich fragen, wie belast­bar ihr Port­folio ist, und wieder Geld ver­dienen wollen, und sei es wie der Fußball und die Luft­hansa mit weit­gehend über­flüs­sigen Dienst­leistun­gen von kaum höherer System­rele­vanz als Theater­vorstel­lungen und Gottes­dienste. Aber ich verachte Menschen, die zunächst von Men­schen­leben und Ethik faseln und schon nach wenigen Wochen beginnen, mit anderen Gütern abzu­wägen. Natür­lich sprechen sie dabei nicht von Geld, sondern von Bildungs­chancen und häus­lichem Frieden. Und statt weiter­hin jedes Menschen­leben retten zu wollen, fragen sie sich nun, wieviele Kranke wir uns leisten können.

[1] Deshalb war ich erfreut, einmal etwas vom berühm­ten red­lichen Kauf­mann zu hören, der natür­lich gerne einen Profit ein­streicht, aber auch auf Ein­brüche vorbe­reitet ist und dank seiner Erfah­rung selbst aus dem Nichts neu begin­nen könnte.

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Heute versucht sich Herr Bosbach als Schäuble-​Exeget. Es gebe keine Hit­liste der Menschen­rechte, außer der Würde. Abge­sehen davon, daß gerade sowas wie Würde ganz oben stehen soll, was uns heute gerne als Stolz, Ehre und Respekt ent­gegen­schlägt, so zielen seine Einlas­sungen doch nicht auf Reli­gions-, Ver­samm­lungs- und Meinungs­frei­heit, auch nicht auf Freizü­gig­keit, Minder­hei­ten- und Tier­schutz, sondern auf die Bedürf­nisse der Wirt­schaft, der Restau­rantbe­treiber und Anbieter weit­gehend über­flüssiger Dienst­lei­stungen.

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Wurde vor Monaten noch ethischer Schwulst disku­tiert, wen man ein Intensiv­bett zuge­steht oder ob ein Beatmungs­gerät für schwe­rere Fälle bevor­ratet werden darf, gingen die meisten ab Ostern zur alltäg­lichen Rück­sichts­losigkeit über und ließen zwischen­zeit­lich 1000 Deut­sche mehr über den Jordan gehen. Heute haben Frau Merkel und die Mini­ster­präsi­denten erneut disku­tiert, und Kanz­ler­kan­didat Laschet spricht von einem „breiten Blick“, der eben nicht nur auf Tote zielt, relati­viert stei­gende Zahlen mit einer „in den Blick zu nehmen­den hohen Test­rate“ und stellt in Aussicht, „mit der Pan­demie leben“ zu müssen. Hätten wir nicht, jetzt aber schon, denn den Poli­tikern fehlt der Mut und der gerne Zivil­gesell­schaft genannte Mehr­heits­bevöl­kerung die nötige Härte gegen­über Para­siten. Auf der anderen Seite hat das fortge­setzte Debakel auch seine guten Seiten: Säufern und Besu­chern von Treffen, die man heut­zutage Party nennt, wird ver­dienter­weise lange Zeit ein nega­tives Image anhaf­ten.

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So schnell habe ich nicht damit gerechnet, daß die Rede­wendung „seit April nicht mehr“ ersetzt werden muß: Mit 6638 für Mitt­woch, den 14. Okto­ber 2020 nach Christus wurde in Deutsch­land die höchste Zahl neu infi­zierter Menschen seit Beginn der Corona-​Aufzeich­nungen regi­striert. Damit ist der bishe­rige Rekord von 6174 zum 3. April einge­stellt.

Was ist der Unter­schied zu damals? Es ist keine Spitze erreicht, diesmal geht es wohl wei­terhin auf­wärts. Der vor uns lie­gende Berg könnte nicht nur dreimal so hoch, er wird wird auch dreimal so breit sein, wenn wir nicht vor einer steilen Abbruch­kante stehen, wie sie nur mit einer mili­tärisch kontrol­lierten und stand­rechtlich durch­gesetz­ten totalen Aus­gangs­sperre möglich ist. Kurz: Zum zweiten Corona-​Ostern können wir die Million schaffen.

Leider gibt es einen weiteren Unter­schied. Die Kranken sind jünger geworden und wollen einfach nicht sterben. Auch wenn sich die Zahl der Toten bis Ostern durchaus verdop­peln könnte, so sind doch einige ‒ Ehtik hin oder her ‒ nicht mehr bereit, dafür auf ihr Ver­gnügen zu ver­zichten. Wäh­rend vor einem halben Jahr alle gedul­dig auf das Ende des sog. Lock­down zu Führers Geburts­tag war­teten, wollen viele nun Rege­lungen wie Reise­beschrän­kungen kippen, die sie vor Monaten für den jetzt einge­tre­tenen Fall beschlos­sen haben.

Die neue Ethik lautet: Mit der Pandemie leben! Ich werde das so und so nicht mehr lange tun, hätte aber gerne gesehen, was Corona zumin­dest mittel­fristig bewirkt. Ich gehe davon aus, daß es lange Zeit weit­gehend über­flüs­siger Dienst­leistun­gen weniger bedarf. Das trifft auch Unschul­dige, doch die Evolu­tion kennt keine Detail­gerech­tigkeit. Sie kann aber über die Mehr­heit bewirken, daß in Zukunft weniger über­trie­benes Ver­ständnis für gefähr­liche Minder­heiten und schäd­liches Verhal­ten gezeigt wird.

Wie immer wird die feige Mehrheit selbst in zivili­sierten Gegenden der Welt nicht ihre eigenen berech­tigten Inter­essen durch­setzen, sich weiterhin von Reichen die Butter vom Brot nehmen und reni­tente Nerv­säcke gewäh­ren lassen. Doch auf die Evolu­tion ist Verlaß: Mit starker Verspä­tung und unge­heuren Reibungs­ver­lusten werden sich wenige zu einem effek­tiven Zusam­men­leben befä­higte Menschen im Rahmen einer vernünf­tigen Ethik unter angemes­sener Aus­schöp­fung von Grund­rech­ten auf den Weg ins All machen und die übrigen mit den Idioten zurück­lassen.

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