Zwei
wuerg, 17.01.2005 17:39
Wie null für nichts, eins für das Individuum, so steht zwei für ein Paar, wie es allenthalben vorkommt, insbesondere als Gegensatz wie Gut und Böse, Mann und Frau, Kaffee und Tee. Zu zweit ist die Welt noch überschaubar, das Zwei-Körper-Problem ist noch lösbar. Mehr gibt es kaum zu sagen, lebten wir nicht zunehmend in einer Zeit, da man zur Effekthascherei neigt, aus billigem Eigeninteresse alles infrage stellt und in der Zwei überholtes binäres Denken sieht. Wenn nicht eine Schublade zuviel, dann deutlich zuwenig. Deshalb erlaube ich mir ein paar Abschweifungen:
Eins und eins ist zwei. So haben wir es in der vom weißen Mann dominierten Schule gelernt. Wenn in einer anderen Ethnie null *, eins $, plus ? und gleich 7 wäre und das Ergebnis nicht nur mündlich von Generation zu Generation überliefert oder in eine Felswand gehauen, sondern auf Papier links neben die Rechenvorschrift in umgekehrter polnischer Notation geschrieben oder wie in diesem HTML-File an einer geeignet kleineren Adresse gespeichert würde, dann könnte zwei als % geschrieben oder durch $$$***$*$**$$*$*$*$**$** kodiert sein und im Einklang mit der Gefühlswelt des Schreibenden $$?7% gelten. Wenn die Befindlichkeit zusätzlich *7$$? und/oder %7* erfordert, darf das zu keiner Kritik Anlaß geben: Man verbietet einfach die Division des weißen Mannes oder töpfert sich eine neue, die auch durch * geht. [1]
Was kann man sonst noch zur Zwei berichten? Die Wikipedia erwähnt ihre Lage zwischen eins und drei. Außerdem sei sie nicht nur die kleinste, sondern auch noch die einzige gerade Primzahl. Keiner anderen folgt sofort eine weitere. Und jetzt kommt es: „Alle geraden Zahlen sind durch zwei teilbar.“ [2] Würde ab der 0 oder 3 jede dritte Zahl terade heißen, dann wären alle teraden Zahlen durch 3 teilbar und 3 die einzige terade Primzahl. Ich gebe aber zu, daß gerade im Vergleich zu terade die wichtigere Eigenschaft und deshalb keine von mir erfundene Bezeichnung ist, denn Divisionen durch 2 kommen wesentlich häufiger vor als solche durch 3. Zum Beispiel bei der Mittelwertbildung (x+y)/2. Dann sollte 2 ungleich 0 sein. Andernfalls muß man die Charakteristik 2 außen vor lassen.
Im Anschluß geht es in der Wikipedia nur noch um Herkunft, Sprache und Zweiheiten: Himmel und Hölle, gut und böse, Yin und Yang, Polarität, Dual, Pluraliatantum, beide, Paare, Sekunden, Zwieback und die geschlechtsspezifische Deklination: Zween Männer, zwo Frauen, zwei Kinder. [3] Vielleicht sollten Feminist(en/innen) die zwo aus einer Zeit, da man noch Telefonnummern memorierte, für sich entdecken und für alle verbindlich vorschreiben, solange die neuzeitliche Vorstellung zweier (nicht zweener oder zwoer) Geschlechter nicht dekonstruiert ist. [4] Bis dahin muß man sich nicht entscheiden, kann beides haben: Elektro und Benzin, be hybrid!
Tag und Nacht, Sommer und Winter, Auf- und Untergang, Ost und West vermerkt die Wikipedia unter der Rubrik Astronomie. Zur Physik gilt es nur die magische Zahl 2 zu vermelden. Aber immerhin wird Symmetrie nicht nur im Menschen, sondern in allen Wirbeltieren, ja allen Bilateria gesehen. Gibt es die nicht exakter auch anderswo? Und warum vertauscht der Spiegel links und rechts, nicht aber oben und unten?
Das Binärsystem sei von Leibniz erfunden worden. Und wo wurde das Dezimalsystem entdeckt? Das ist zumindest rudimentär seit Jahrtausenden bekannt. Irgendwann nahm es mit den zehn Ziffern die heutige Gestalt an, ob mit Dezimalkomma oder -punkt. Einen Erfinder wird es nicht gegeben haben. Auch das Binärsystem ist als Grundgedanke sicherlich älter als Tri- oder Hexagramme oder die möglicherweise erste bekannte Beschreibung durch Pingala im alten Indien. Zweiteilung und Verdoppelung waren schon lange üblich, besonders bei Maßen und Gewichten. Schon vor 5000 Jahren hatte der Fuß 16 Finger. [5]
In der Wikipedia unerwähnt bleiben so schöne Wörter wie anderthalb. Wie die für Esoteriker weibliche Zwei aus der männlichen Eins entsteht, indem Adam eine Eva aus den Rippen geschnitten wurde, so ist bei vielen Paaren klar, wer die erste, das eine und wer der zweite, die andere ist: Anfang und Ende, Mann und Frau, Kind und Kegel, Geld oder Leben, Kopf oder Zahl, Dick und Dünn, alt und neu, auf und ab, aber ab und zu, hin und her, cis und trans, Dur und moll, ich und mein Alter. Benötigt man vom ersten nur die Hälfte, ist es einhalb. Ist auch vom zweiten die Hälfte erforderlich, heißt es anderthalb, nicht zweihalb oder zweithalb. [6] Der andere erlebt gerade seine Blüte und neigt zu überheblicher Großschreibung. [7] Anderssein ist ganz wichtig, für ungetrübte Zweisamkeit gibt es keine Opferpunkte.
Beinahe hätte ich auch Tag und Nacht, links und rechts sowie wahr und falsch gelistet. Doch legen andere Völker und Religionen den Abend und die Nacht vor den Tag, wovon uns nur die Vorabende Halloween, Heiligabend und Silvester geblieben sind. Auch schreiben viele Menschen von rechts nach links, wenn nicht von oben nach unten. Und mein Beitrag zur Dekonstruktion des Binären: Falsch ist nicht der duale Partner von wahr. Die Logik kennt nur wahre Aussagen. Alle anderen sind unsinnig, unentscheidbar und werden falsch genannt, wenn ihre Negation wahr ist. Eine falsche Aussage A wird nie als A sondern immer als „nicht A“, non A, ¬A, A [8] oder „A ist falsch“ notiert. Eine Dualität ist nicht durchgängig vorhanden, kann aber zur Grundlage weißen Mannesdenkens stilisiert selbst dann der Non-Binär-Mafia noch Nahrung geben, wenn Geschlechter und Ehe schon lange verschwunden sind.
[1] Der rassismusfrei, aber dennoch stringent denkende Leser wird hoffentlich mit mir, einem alten weißen cis‑Mann übereinstimmen und sagen: Dieser Alien-Kram ist zwar schwer zu lesen und zu verstehen, doch mit leichten Vorkenntnissen und Geduld geht es, und es kommt heraus, was wir immer schon wußten: Eins und eins ist zwei.
[2] Ich kann mir vorstellen, daß in allgemeineren Strukturen, unter Außerirdischen oder fremden Ethnien bereits in der dritten Klasse allgemeiner definiert wird und die Aussage, alle geraden Zahlen seien durch zwei teilbar, keine Wiederholung der Definition, sondern ein tiefliegender Satz ist. Mehr noch: Alle ungeraden Zahlen sind nicht durch zwei teilbar. Und auch die Umkehrungen gelten: Alle (nicht) durch zwei teilbaren Zahlen sind (un)gerade.
[3] Was ein Deklinationsaufwand aus einer Zeit, da es weder lecker Salat, noch lecker Suppe oder lecker Schnitzel gab.
[4] Was ein Glück für die Männer, daß die normalen bestimmten substantivierten Ordinalzahlwörter weiblich sind. Der Null würde das abrunden.
[5] Noch heute: digit–palm–shaftment–foot, inch–stick–hand, nail–span–cubit–yard–fathom.
[6] Für schlichte Gemüter auch eineinhalb. Dritthalb, vierthalb usw. sagt man leider nicht mehr, aber immer noch dreiviertel Sechs und halb Zwei, nicht halb Ander, weil es ja weitergeht, nicht mit der zweiten Stunde endet.
[7] Leider wird der einzelne nicht mehr klein geschrieben. Das bedeutet nichts für den anderen, allenfalls für den Andernen, Zuzweitnen oder Paarweisnen, weckt aber Begehrlichkeiten. Und Manche werden nicht ruhen, bis nur noch der eine oder Andere der alten Rechtschreibung anhängt.
[8] Fehlt der Strich über dem A, so hat die Text-Dekoration wohl nicht versagt, sondern wurde einfach ignoriert.
1 | 3 | 128 | Zahlgeschlecht | Symmeterieargument | Ethnomathematik
Eins und eins ist zwei. So haben wir es in der vom weißen Mann dominierten Schule gelernt. Wenn in einer anderen Ethnie null *, eins $, plus ? und gleich 7 wäre und das Ergebnis nicht nur mündlich von Generation zu Generation überliefert oder in eine Felswand gehauen, sondern auf Papier links neben die Rechenvorschrift in umgekehrter polnischer Notation geschrieben oder wie in diesem HTML-File an einer geeignet kleineren Adresse gespeichert würde, dann könnte zwei als % geschrieben oder durch $$$***$*$**$$*$*$*$**$** kodiert sein und im Einklang mit der Gefühlswelt des Schreibenden $$?7% gelten. Wenn die Befindlichkeit zusätzlich *7$$? und/oder %7* erfordert, darf das zu keiner Kritik Anlaß geben: Man verbietet einfach die Division des weißen Mannes oder töpfert sich eine neue, die auch durch * geht. [1]
Was kann man sonst noch zur Zwei berichten? Die Wikipedia erwähnt ihre Lage zwischen eins und drei. Außerdem sei sie nicht nur die kleinste, sondern auch noch die einzige gerade Primzahl. Keiner anderen folgt sofort eine weitere. Und jetzt kommt es: „Alle geraden Zahlen sind durch zwei teilbar.“ [2] Würde ab der 0 oder 3 jede dritte Zahl terade heißen, dann wären alle teraden Zahlen durch 3 teilbar und 3 die einzige terade Primzahl. Ich gebe aber zu, daß gerade im Vergleich zu terade die wichtigere Eigenschaft und deshalb keine von mir erfundene Bezeichnung ist, denn Divisionen durch 2 kommen wesentlich häufiger vor als solche durch 3. Zum Beispiel bei der Mittelwertbildung (x+y)/2. Dann sollte 2 ungleich 0 sein. Andernfalls muß man die Charakteristik 2 außen vor lassen.
Im Anschluß geht es in der Wikipedia nur noch um Herkunft, Sprache und Zweiheiten: Himmel und Hölle, gut und böse, Yin und Yang, Polarität, Dual, Pluraliatantum, beide, Paare, Sekunden, Zwieback und die geschlechtsspezifische Deklination: Zween Männer, zwo Frauen, zwei Kinder. [3] Vielleicht sollten Feminist(en/innen) die zwo aus einer Zeit, da man noch Telefonnummern memorierte, für sich entdecken und für alle verbindlich vorschreiben, solange die neuzeitliche Vorstellung zweier (nicht zweener oder zwoer) Geschlechter nicht dekonstruiert ist. [4] Bis dahin muß man sich nicht entscheiden, kann beides haben: Elektro und Benzin, be hybrid!
Tag und Nacht, Sommer und Winter, Auf- und Untergang, Ost und West vermerkt die Wikipedia unter der Rubrik Astronomie. Zur Physik gilt es nur die magische Zahl 2 zu vermelden. Aber immerhin wird Symmetrie nicht nur im Menschen, sondern in allen Wirbeltieren, ja allen Bilateria gesehen. Gibt es die nicht exakter auch anderswo? Und warum vertauscht der Spiegel links und rechts, nicht aber oben und unten?
Das Binärsystem sei von Leibniz erfunden worden. Und wo wurde das Dezimalsystem entdeckt? Das ist zumindest rudimentär seit Jahrtausenden bekannt. Irgendwann nahm es mit den zehn Ziffern die heutige Gestalt an, ob mit Dezimalkomma oder -punkt. Einen Erfinder wird es nicht gegeben haben. Auch das Binärsystem ist als Grundgedanke sicherlich älter als Tri- oder Hexagramme oder die möglicherweise erste bekannte Beschreibung durch Pingala im alten Indien. Zweiteilung und Verdoppelung waren schon lange üblich, besonders bei Maßen und Gewichten. Schon vor 5000 Jahren hatte der Fuß 16 Finger. [5]
In der Wikipedia unerwähnt bleiben so schöne Wörter wie anderthalb. Wie die für Esoteriker weibliche Zwei aus der männlichen Eins entsteht, indem Adam eine Eva aus den Rippen geschnitten wurde, so ist bei vielen Paaren klar, wer die erste, das eine und wer der zweite, die andere ist: Anfang und Ende, Mann und Frau, Kind und Kegel, Geld oder Leben, Kopf oder Zahl, Dick und Dünn, alt und neu, auf und ab, aber ab und zu, hin und her, cis und trans, Dur und moll, ich und mein Alter. Benötigt man vom ersten nur die Hälfte, ist es einhalb. Ist auch vom zweiten die Hälfte erforderlich, heißt es anderthalb, nicht zweihalb oder zweithalb. [6] Der andere erlebt gerade seine Blüte und neigt zu überheblicher Großschreibung. [7] Anderssein ist ganz wichtig, für ungetrübte Zweisamkeit gibt es keine Opferpunkte.
Beinahe hätte ich auch Tag und Nacht, links und rechts sowie wahr und falsch gelistet. Doch legen andere Völker und Religionen den Abend und die Nacht vor den Tag, wovon uns nur die Vorabende Halloween, Heiligabend und Silvester geblieben sind. Auch schreiben viele Menschen von rechts nach links, wenn nicht von oben nach unten. Und mein Beitrag zur Dekonstruktion des Binären: Falsch ist nicht der duale Partner von wahr. Die Logik kennt nur wahre Aussagen. Alle anderen sind unsinnig, unentscheidbar und werden falsch genannt, wenn ihre Negation wahr ist. Eine falsche Aussage A wird nie als A sondern immer als „nicht A“, non A, ¬A, A [8] oder „A ist falsch“ notiert. Eine Dualität ist nicht durchgängig vorhanden, kann aber zur Grundlage weißen Mannesdenkens stilisiert selbst dann der Non-Binär-Mafia noch Nahrung geben, wenn Geschlechter und Ehe schon lange verschwunden sind.
[1] Der rassismusfrei, aber dennoch stringent denkende Leser wird hoffentlich mit mir, einem alten weißen cis‑Mann übereinstimmen und sagen: Dieser Alien-Kram ist zwar schwer zu lesen und zu verstehen, doch mit leichten Vorkenntnissen und Geduld geht es, und es kommt heraus, was wir immer schon wußten: Eins und eins ist zwei.
[2] Ich kann mir vorstellen, daß in allgemeineren Strukturen, unter Außerirdischen oder fremden Ethnien bereits in der dritten Klasse allgemeiner definiert wird und die Aussage, alle geraden Zahlen seien durch zwei teilbar, keine Wiederholung der Definition, sondern ein tiefliegender Satz ist. Mehr noch: Alle ungeraden Zahlen sind nicht durch zwei teilbar. Und auch die Umkehrungen gelten: Alle (nicht) durch zwei teilbaren Zahlen sind (un)gerade.
[3] Was ein Deklinationsaufwand aus einer Zeit, da es weder lecker Salat, noch lecker Suppe oder lecker Schnitzel gab.
[4] Was ein Glück für die Männer, daß die normalen bestimmten substantivierten Ordinalzahlwörter weiblich sind. Der Null würde das abrunden.
[5] Noch heute: digit–palm–shaftment–foot, inch–stick–hand, nail–span–cubit–yard–fathom.
[6] Für schlichte Gemüter auch eineinhalb. Dritthalb, vierthalb usw. sagt man leider nicht mehr, aber immer noch dreiviertel Sechs und halb Zwei, nicht halb Ander, weil es ja weitergeht, nicht mit der zweiten Stunde endet.
[7] Leider wird der einzelne nicht mehr klein geschrieben. Das bedeutet nichts für den anderen, allenfalls für den Andernen, Zuzweitnen oder Paarweisnen, weckt aber Begehrlichkeiten. Und Manche werden nicht ruhen, bis nur noch der eine oder Andere der alten Rechtschreibung anhängt.
[8] Fehlt der Strich über dem A, so hat die Text-Dekoration wohl nicht versagt, sondern wurde einfach ignoriert.
1 | 3 | 128 | Zahlgeschlecht | Symmeterieargument | Ethnomathematik
... comment
wuerg,
24.02.2024 21:22
Ich gebe zu: Nach einem metonischen Zyklus konnte ich die Zeichenkette $$$***$*$**$$*$*$*$**$** auch nicht mehr sofort entschlüsseln, zumal hinten ein nunmehr gestrichenes $ zuviel stand. Korrigiert und * durch 0 sowie $ durch 1 ersetzt entsteht 11100010 10011010 10100100. In UTF‑8 steht dies für das Unicode-Zeichen mit der binären Nummer 0010 0110 1010 0100 (fette Bits weglassen). Das ist hexadezimal 26A4, weshalb seine Bezeichnung U+26A4 lautet. Es heißt „Interlocked Female and Male Sign“ und sollte hier als ⚤ hoffentlich richtig dargestellt sein.
Das ist nicht selbstverständlich, zumal blogger.de hexadezimal dargestellte Unicodezeichen munter ignoriert, aber wenigstens deren dezimale Darstellung umzusetzen versucht. Auch der Umbruch der 24 Zeichen langen Kette zu Beginn konnte nicht wie erwartet mit <wbr> erreicht werden. Ich sah mich zu ​ genötigt. Im umgekehrten Fall ist es nicht besser, wenn man meint, durch <nobr> einen Umbruch verhindern zu können.
Das ist nicht selbstverständlich, zumal blogger.de hexadezimal dargestellte Unicodezeichen munter ignoriert, aber wenigstens deren dezimale Darstellung umzusetzen versucht. Auch der Umbruch der 24 Zeichen langen Kette zu Beginn konnte nicht wie erwartet mit <wbr> erreicht werden. Ich sah mich zu ​ genötigt. Im umgekehrten Fall ist es nicht besser, wenn man meint, durch <nobr> einen Umbruch verhindern zu können.
... link
... comment