A6-Programm
Wer meint, wahrhaft Linke gingen nur für Demo­kraten auf die Straße und erle­digten die Drecks­arbeit, irrt gewaltig. Auch bleibt es nicht bei Marx­scher Theorie. Vielmehr wird ihre prak­tische Umset­zung um einen wei­teren wich­tigen Aspekt berei­chert. So zu lesen auf einem A6‑Zettel aus meinem Brief­kasten.


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Gefühlte Temperatur
Im Höllensomer des Jahrtausends gab es einen Tag mit 37 Grad Celsius und hoher Luft­feuch­tigkeit. Früher hätte man dieses Wetter einfach schwül [1] genannt, doch statt­dessen las ich von 67 Grad als ‚gefühl­ter‘ Tempe­ratur. So ein Schwach­sinn, denn trotz aller körper­licher Bela­stung trug ich keine Verbren­nungen davon.

Ich frug mich, nach welcher willkür­lichen Auffas­sung man dazu kommt und fand bei einer Google-​Suche ganz oben eine Tabelle von wetter.com, aus der ich hier nur die vier äußeren Ecken angebe:
relative      Temperatur
Luftfeuchte   28°C  40°C
   30 %       29°C  47°C 
   90 %       41°C  71°C
Wahrscheinlich paßten normale und tiefe Tempe­raturen schlecht ins Propa­ganda­bild. Und natürlich habe ich nirgendwo eine Formel gesehen, gemäß der die gefühlte Tempe­ratur berechnet wird. Das hätte die Trivia­lität offen­kundig gemacht. So griff ich zu einem schlichten Ansatz und kam auf

G = T + (5/3)⋅(T−16°C)⋅φ − 5°C

Darin ist G die gefühlte, T die wahre Temperatur und φ die relative Luft­feuchtig­keit. Tatsäch­lich ergibt sich für T=37°C und φ=100% eine gefühlte Tempe­ratur von 37+(5/3)⋅(37−16)−5​=67 Grad Celsius. Das ist so schwach­sinnig wie −10° bei 60% auf der Zugspitze mit −10+(5/3)⋅(−10−16)⋅0,6−5​=−41 Grad.

Der Herbst hat noch nicht begonnen, schon ist ein „grausam kalter“ Winter vorher­gesagt. Prompt sind die Tempe­raturen gefallen. Soeben lese ich 12° bei 77%. Das wären gefühlte 12+(5/3)⋅(12−16)⋅0,77−5​≈2 Grad Celsius. Doch war mir ohne Jacke nicht kalt und muß dem Google-Wetter zugute halten, nur 10 Grad als gefühlte Tempe­ratur behauptet zu haben. Wahr­schein­lich nach einer anderen politisch korrek­teren Berech­nung.

[1] Ich meine mich an Thermohygrometer mit sich kreu­zenden Zeigern zu erinnern, da im oberen Bereich schwül stand. Dieses Wort entstand wohl durch laut­liche Anpas­sung von schwul (drückend heiß) an kühl. Auf modernen Geräten habe ich es nicht mehr gefunden. Wer traute sich auch heute noch, sowas zu ver­kaufen?

Herbstanfang | gefühlte Realität

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Affenpocken
Ich habe mich bisher nicht für Affen­pocken inter­essiert, hatte ich doch den Eindruck, es handele sich im Vergleich zu Corona um einen Fliegen­schiß. Und so ist es auch. Weltweit weniger Infi­zierte als Corona-​Tote allein in Deutsch­land. Und der Schutz ist recht einfach: Kein Busch­fleisch essen und wieder einmal Mono­gamie. Warum schreibe ich das? Weil ich in einem Artikel [1] lese, die moderne Vari­ante Ib habe ihren Lauf nach einer Epi­demie unter „weib­lichen Sexar­bei­tern“ genommen. Das nenne ich einmal gut gegen­dert.

[1] Analyse ‒ Neuer Mpox-​Stamm verän­dert sich schnell; afrika­nische Wissen­schaftler reagieren "blind. MarketScreener, 27.08.2024.

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U+24D2
U+24D2 ist kein deutsches U-Boot, das ich mit + schreibe, weil U+5350 in Deutsch­land ver­boten ist, sondern der „einge­kreiste Klein­buch­stabe C“, den zu schreiben ich im Gegen­satz zum großen Ⓒ oder zum Cop­yright-​Zei­chen © mich nicht mehr traue. Irgend­wann erwischt es auch diese beiden, danach c‑moll, dann C‑Dur und schließ­lich die CDU/CSU.

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Corona
Corona ist ausgelutscht, doch es bleibt ein lange verscho­benes Vorhaben, nämlich eine Über­sichts­seite für alle meine Beiträge und Abbil­dungen zu diesem Thema zu erstellen. Damit habe ich nun begonnen:

Beiträge: Erste Welle | Intensivbett | Disziplinlosigkeit | Virologenschnack | Prognose | Lebenswert | Ethikraten | Tote | Herdenimmunität | Nationalstaaten | Unredlichkeit | Reproduktion | Unterleben | Förderalismus | Rattenschwanz | Siebentage‑R | Zweite Welle | IfSG 2.71 | Neandertalergen | Das Ende ist nahe | Widerstandslinie | Coronale Ethik | Dritte Ableitung | Zack! Peng! | Dritte Welle | Notbremse | 160-Stunden-Inzidenz | COMIRNATY | Fakten | Tote lügen nicht | Trendwende | Tote lügen doch | Totalversager | Meilensteine | ex‑falso‑quodlibet | Muttertag | Derail- und -tailing | Flug über den Tönniesberg | Schwanzvergleich 1 2 3 4 5 | Post Corona | Impfbinse | Allzeithoch | #RKIFiles

Abbildungen: Prognose 13.03. | Prognose 26.03. | Wachstumsraten | Prognose 30.03. | Ländervergleich | Prognose 05.04. | Wochenverlauf | w‑Zahl | R‑Faktor | Disziplinlose | R‑Faktoren | Nowcasting | Feiertagsfolgen | Tönniesberg ideal real | Sterbe‑R | Staatenvergleich | ML-Diagramm | Bundesländer | IML‑Verlauf 10.20 | Halloween | IML‑Verlauf 04.21 | Türken | Jahresvergleich | Überflug | Schwanzvergleich 1 2 3 4 5 | Impfbinse 1 2 3 4 5 6 7 8

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444
Als das inzwischen nicht mehr ausge­lieferte Trikot der deut­schen Fußball-​National­mann­schaft mit der Rücken­num­mer 44 im Stile von SS Auf­sehen erregte, dachte ich sofort etwas weiter. Nicht nur an 4444 oder 44:44 als zwei­mal 44 für 88, sondern auch an die gängige Verkür­zung von 444 für „Deutsch­land den Deut­schen“, was nunmehr als Zwischen­text für „Aus­län­der raus“ allge­mein bekannt wurde.

Natürlich hatte ich schon vor Sylt und ohne den Zitter­wolf Film­chen gesehen, in denen moderne Zappel­heinis der Party- und Suff­kultur gleich­geschal­tet diesen Ausruf grölten. In einem anderen gab es eine Musik­truppe in der S‑Bahn oder so zu sehen, von der ich mich fragte, was für einen Quark die weshalb dort spielen, bis ich irgend­wie das Döp-Dödö-Döp erkannte. Aber wie es immer so ist, erst die Kulisse der Reichen und Schönen macht es wirk­lich inter­essant, bekannt und bedeut­sam.

Zu allem Überfluß habe ich mich auch noch mit dem Ori­ginal beschäf­tigt, obgleich es nicht erforder­lich ist, wie man auch Tetris spielen kann, ohne das russi­sche Ori­ginal Koro­beiniki zu kennen. [1] Auch poppte plötz­lich ein Bild von D'Ago­stino hoch, zu dem ich lieber nichts sage. Dann schließ­lich fragte ich mich, wie man auf ein solches musika­lisches Gestammel ein Liebes­lied schrei­ben kann, und was viele daran beson­ders gut fanden, zumal es solchen Schmalz doch wie Sand am Strand von Sylt gibt.

Ein weiteres Filmchen zeigt eine Orga­nistin, die diese Ödnis zu einer Taufe für Bekannte spielte. [2] Die ent­spran­gen wohl der Disco-​Hüpf­boden-​Gene­ration und meinten, es sei beson­ders schön und schmalzig. Ich gehe davon aus, daß die Konno­tation den Betei­ligten unbe­kannt war, obwohl erst einen Monat alt. Zunächst dachte ich, es könne ein Barschleicher zur Begleitung des Abendmahles gewesen sein, und es sei länger her, zumal ein Kommen­tator bemerkte, daß noch keine Regen­bogen­fahnen in der Kirche zu sehen waren. Und da die Organistin das schlichte Werk mit einer Hand spielte, schrieb ich: Die Linke ist dazu nicht erfor­der­lich.

In jedem Falle wurde in Sylt ein sog. viraler Hit losge­treten, der für die Wahl in Thü­ringen zu spät kam, weshalb die AfD (Alles für Deutsch­land) von den ein­set­zenden Forde­rungen der Demo­kraten nach Höchst­strafe und Denun­ziation nicht hat profi­tieren können. Statt­dessen haben sie sich selbst ‚zerlegt‘, wie man heute so gerne sagt, weil sie sich nicht recht­zeitig von Problem­bären trennen konnten.

[1] Tetris Theme (Korobeiniki) on Piano *HQ* [Advanved]. Atin Piano, Youtube.

[2] Constanze Hochwärtner: Gigi D'Agostino ‒ L'Amour Toujours. Youtube, 07.04.2024. Inzwischen wohl entfernt.

44 | Klatschen über dem Kopf

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#RKIFiles
Vorweg: Nicht alle Impfgegner und Skeptiker, die Corona als normale Grippe einord­neten, sind C‑Schwurbler. Wenn ich mir also im folgenden diese Bezeichnung erlaube, so meine ich nur solche, die unab­lässig der Corona-​Zeit gedenken und meinen, ihre Frei­heit sei gewaltsam und wider­recht­lich einge­schränkt worden, ihnen hätte man den Tod an den Hals gewünscht. Auch seien sie von Impf­schäden geplagt, sofern sie damals gezwungen oder über­redet wurden, sich impfen zu lassen.

Verschwörungstheorien gibt es massenweise, doch hört man von den meisten lange Zeit kaum etwas. Nun aber haben die RKI-​Protokolle nicht nur die C‑Schwurbler zum Leben erweckt. Andere ziehen nach, sehen keine Flugzeuge in die Zwillings­türme fliegen, aber massen­weise Chem­trails am Himmel, wundern sich, warum eine stei­nerne Kathe­drale so gut brennt und vermuten nicht nur, Putin habe den Konzer­tsaal stürmen lassen, sie wissen es. Bald wird auch die Erde wieder flach sein, und die Afri­kaner werden zugeben, Pferde ange­strichen und als Zebras ausge­geben zu haben.

Ich kenne die #RKIFiles nur von Twitter, wo begei­stert irgend­welche Auszüge „gepostet“ werden. Und ich verspüre nicht das Bedürfnis, sie umfang­reicher zu stu­dieren. Ich gehe davon aus, daß die übel­sten Teile bereits tausend­fach kopiert und ange­pran­gert wurden. Und die hauen mich nicht vom Sockel. Wer hätte denn anderes erwartet, hätte in der Rolle der Geschwärz­ten deut­lich über­legener gehan­delt? Und zwar ohne nach­gängiges Wissen und dem Ver­schwö­rungs­glauben noch nicht anheim gefallen.

Einen Kritikpunkt bilden natürlich die Impfungen. Man habe gewußt, daß sie nutzlos sind und immense Schäden anrichten werden. Trotzdem wurden Menschen durch Propa­ganda und echten Druck zur Impfung über­redet, gar gezwungen. Selbst eine Impf­plicht wurde ange­strebt. Mittlerweile sei evident, was schon damals bekannt gewesen sei: Die Impfung schützt nicht vor Erkran­kung. Deshalb hatten Länder niedriger Impf­quote weniger Tote zu beklagen. Nun leiden Geimpfte nicht nur unter Long-​Covid, sie sterben auch in jungen Jahren wie die Fliegen. Ungeimpfte wurden beschimpft, ausge­grenzt und sind trauma­tisiert.

Glücklicher­weise weiß die große Mehrheit, die sich nicht eigen­ständig zu Wort meldet und allen­falls die Absonde­rungen kommen­tiert, daß eine Impfung natür­lich die An­steckungs­gefahr deutlich mindert, eine immer noch mögliche Erkran­kung leichter verlaufen läßt und die Todes­gefahr dra­stisch redu­ziert. Und es ist auch plausibel, daß die letzlich kleine Gruppe der Unge­impften, weit mehr Viren in die große der Geimpf­ten trägt als umge­kehrt, sie die End­phase der Pan­demie trieben, wahr­schein­lich immer noch. Die gegen­gerech­neten Impf­toten oder an seeli­scher Grausam­keit Verstor­benen fallen um Größen­ord­nungen hinter denen zurück, die nicht nur mit, sondern an Corona ver­storben sind.

Der zweite mir aufgestoßene Kritik­punkt sind die Masken, die nichts genützt hätten, weil sie nicht viren­dicht seien. Und oben­drein schadeten sie, vor allem Kinder, die mit Masken in kalten Räumen unter­richtet wurden. Poli­tiker und RKI hätten von Anfang an gewußt, daß eine Masken­pflicht sinnlos ist. Auch die in die gleiche Rich­tung wei­senden Kontakt­beschrän­kungen. Schweden habe dies bewiesen. Auch sei bald klar gewesen, daß Corona kaum mehr als eine Grippe ist, die regel­mäßig vom Immun­system der Menschen erfolg­reich abge­wehrt wird.

Das stimmt nicht. Viren sind empfind­lich und werden durch Masken durchaus behindert, vor allem kann man durch Masken schlecht spucken, und sie erschwe­ren, sich gegen­seitig abzu­schlap­pern. Allein ihr Anblick mahnt zu Abstand und Vorsicht, erinnert an die noch nicht ausge­standene Krank­heit. Und selbst wenn die Masken aus heu­tiger Sicht als wenig wirksam gelten müßten: Welcher Politiker konnte das wissen, hätte den Masken­mangel mit Unwirk­sam­keit klein­reden wollen? Alle blickten auf Asiaten, die immer mit Masken rumlaufen, und nähten sich eigene. Man wußte auch nicht, ob die gering erkran­kenden Schüler eben­falls das Virus verbreiten, wollte sie aber nicht ein halbes Jahr zuhause lassen.

Sporadische, ja mit der Lupe zu suchende Zufalls­treffer von Schwurb­lern wie Bhakdi und Wodarg, die von ihren Kollegen nicht die geforderte Aner­kennung erhiel­ten und die Chance nutzten, ihnen eins auszu­wischen und sie an Promi­nenz zu über­bieten, beweisen nichts. Wenn der C‑Schwurb­ler seinem Glauben abschwörte, blieben von seinen Vorwürfen wie Betrug und Freiheitsberaubung nur Fehl­entschei­dungen. Ließe er zusätz­lich seine nach­gängig erwor­benen Kennt­nisse außen vor, könnten nur noch wenige Vorwürfe über die hinaus gemacht werden, die unab­hängig von Corona bestän­dig zutref­fen: Das Volk wird vor allem in Krisen­zeiten tenden­ziös infor­miert und geleitet, sei es wie vor drei, vier Jahren aus Angst vor möglicher Leicht­fertig­keit oder wie heute aus morali­scher Über­legen­heit.

Einer Meinung bin ich mit den Corona- und Impfskep­tikern, daß wir Bürger besser, objek­tiver und weniger inter­essen­geleitet infor­miert und regiert werden sollten. Deshalb wundert es nicht, die C‑Schwurbler im rechten Spektrum zu finden, zumal die AfD sich schnell von den anfäng­lich als zu lasch einge­stuften Maß­nahmen distan­zierte und die frei­heits­lie­benden Kri­tiker auf ihre Seite zog. Wer nicht mitzu­schwur­beln bereit ist, hat als Rechter ver­schissen. Mich stößt das ab und bestärkt mich in meiner Angst, statt einer Ampel­partei die AfD zu wählen. Und da wundern sich einige, warum die CDU so sehr vom deso­laten Zustand der Regie­rung profi­tiert. Ich rate der AfD, sich lang­fristig nicht nur von Rechts­radi­kalen und Klima­leug­nern, sondern auch von Schwurb­lern aller Art zu trennen.

Virologenschnack | Ethikraten | R-Wert-Paradoxon

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