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Disziplinlosigkeit
wuerg, 19.03.2020 19:49
Ich habe ja Verständnis, wenn man vom Ball nicht lassen kann und nun mit seinen Eltern auf dem Rasen spielt. Im Lebensmittelladen ist es aber nicht erforderlich. Das habe ich gestern zwei Blagen auch deutlich gemacht. Heute sah ich sie wieder vor der Tür lungern. Dagegen keinen einzigen alten Weinsäufer mehr auf dem Wochenmarkt. Dann vorbei am Sportplatz, auf dem sich im wesentlichen Jugendliche mit schwachen Biowurzel tummelten. Möglicherweise verfügten sie über Ausnahmegenehmigungen. Keine hatten sicherlich die sechs auf dem von Frauen und Kleinkindern leergefegten Spielplatz. Im Vorbeigehen rief einer frech „einen Meter Abstand“. Ich habe ihn das genannt, was er ist, ein Arschloch. Das mag die Stimmung unnötig anheizen, war mir aber ein Bedürfnis.
Erste Welle | Virologenschnack | Prognose | Lebenswert | Ethikraten | Herdenimmunität | Tote | Nationalstaaten | Unredlichkeit | Förderalismus | Reproduktion | Rattenschwanz | Unterleben | Siebentage‑R | Zweite Welle
Erste Welle | Virologenschnack | Prognose | Lebenswert | Ethikraten | Herdenimmunität | Tote | Nationalstaaten | Unredlichkeit | Förderalismus | Reproduktion | Rattenschwanz | Unterleben | Siebentage‑R | Zweite Welle
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Denglisch
wuerg, 18.03.2020 15:54
Hi | btw | Gap | wow | Date | imho | safe | Pitch | what? | Recall | FreeTV | Player | skypen | on top | Juicer | batteln | Meeting | outcome | Framing | Airline | briefen | networken | entsafen | Timeline | Lockdown | geflasht | Readiness | Benchmark | Mainstream | Compliance | Back-Shop | Challenge | Carsharing | Homeoffice | Derailing | Dein Beach | Hometrainer | Speeddating | face shield | Stakeholder | Containment | ich bin lost | Preparedness | step by step | Resettlement | Speaker*innen | Superspreader | Exit-Strategie | Homeschooling | Dos and Donts | Fragen poolen | wir rocken das | Sunset-Klausel | er hat gegroovt | ongoing process | falsches Framing | Rebound-Phänomen | Smart Distancing | steigende Spreads | Insider packt aus | Social Distancing | flatten the curve | noice cancellation | Checks and Balances | Face-to-Face-Kontakte | das catcht mich nicht | Come in and find out | unlimited Datenvolumen | Resettlement-Verfahren | er ist ein bißchen lost | Cross-Border Task Force | Drive-Through-Testanlagen | die beiden sind recht close | die hat Kraft, die hat Power | Mit wem hast du dich connectet? | Leistungsperformance verbessern | ihr habt den Changer in der Hand | bißchen Grünton in die Foundation | ihr macht aus einem Tal ein Valley | das Wording der AfD nicht übernehmen | die Range unserer Spanne ist von 0 bis 30 | er likt | documenta fifteen
Einzeiler | Dummdeutsch | Euphemismen
@ | \ | ok | App | Look | okay | cool | smart | iPhone | medium | e mail | online | Startup | Hotspot | Location | Shutdown | so what? | Jobsuche | Feedback | Cake Deal | Oh my God | VR-Brille | Big Apple | Hackathon | Cheesecake | Job machen | Snack Deal | Homeservice | winter sale | Dein Business | Morning Briefing | wir rocken das Ding | Highlight der Woche | krieg ich gehandelt | ich bin total geflasht | eine ganz kleine Range | der Score ist fehlerhaft | so güstig kann Dinner sein | es fehlt der Kick, der Bums | Disney Style für die Kleinsten | ich fühl mich wohl in jedem Style | was die Angst triggert | Fernsehen oder streamen? Warum nicht beides? | Youtuber | Google Assistent
Einzeiler | Dummdeutsch | Euphemismen
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Intensivbett
wuerg, 17.03.2020 23:16
Ich habe jetzt das Intensivbett in meine Liste der Euphemismen aufgenommen, weil es sprachlich davon ablenkt, daß Schwerkranke darin liegen. Auch wenn man sich um sie intensiv kümmert, so werden die übrigen Krankenbetten doch auch nicht nach dem Grad der Pflege Normal-, Einfach- oder Sparbetten genannt.
Abseits von ihrer Bezeichnung soll es in Deutschland 28.000 davon geben. Von den derzeit weniger als 8000 Corona-Infizierten können allenthalben 1000 auf ein solches Bett angewiesen sein, weit weniger als derzeit auch wegen Personalmangels frei sein sollen. Allzu viele geplante Operationen müssen nicht wegen Corona verschoben werden. Normalerweise wären beim heutigen guten Wetter die Motorratten wieder aus der Garage gekommen und lägen schon zu Dutzenden in den Betten. Der reduzierte Autoverkehr sollte ebenfalls entlasten.
Doch weshalb wird jetzt im Gesundheitswesen mehr als sonst gejammert? Wohl nicht wegen der wenigen Schwerkranken, eher schon wegen der Patienten ohne starke Symptome und noch mehr durch Heerscharen, die sich ohne Not testen lassen wollen. Dazu noch die Gelegenheit, nun besser gehört zu werden. Das machen auch andere, die mit 7 Prozent Mehrwertsteuer, längeren Öffnungszeiten und bedingungslosem Grundeinkommen hausieren gehen.
Euphemismen | Disziplinlosigkeit | Virologenschnack | Prognose | Lebenswert | Ethikraten | Herdenimmunität | Unredlichkeit | Tote | Nationalstaaten | Erste Welle | Rattenschwanz | Förderalismus | Unterleben | Reproduktion | Siebentage‑R | Zweite Welle | Berlin
Abseits von ihrer Bezeichnung soll es in Deutschland 28.000 davon geben. Von den derzeit weniger als 8000 Corona-Infizierten können allenthalben 1000 auf ein solches Bett angewiesen sein, weit weniger als derzeit auch wegen Personalmangels frei sein sollen. Allzu viele geplante Operationen müssen nicht wegen Corona verschoben werden. Normalerweise wären beim heutigen guten Wetter die Motorratten wieder aus der Garage gekommen und lägen schon zu Dutzenden in den Betten. Der reduzierte Autoverkehr sollte ebenfalls entlasten.
Doch weshalb wird jetzt im Gesundheitswesen mehr als sonst gejammert? Wohl nicht wegen der wenigen Schwerkranken, eher schon wegen der Patienten ohne starke Symptome und noch mehr durch Heerscharen, die sich ohne Not testen lassen wollen. Dazu noch die Gelegenheit, nun besser gehört zu werden. Das machen auch andere, die mit 7 Prozent Mehrwertsteuer, längeren Öffnungszeiten und bedingungslosem Grundeinkommen hausieren gehen.
Euphemismen | Disziplinlosigkeit | Virologenschnack | Prognose | Lebenswert | Ethikraten | Herdenimmunität | Unredlichkeit | Tote | Nationalstaaten | Erste Welle | Rattenschwanz | Förderalismus | Unterleben | Reproduktion | Siebentage‑R | Zweite Welle | Berlin
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Euphemismen
wuerg, 17.03.2020 21:43
Beschönigung, Glimpfwort, Hehlwort, Hüllwort, Verbrämung nennt die Wikipedia als deutsche Bezeichnungen für Euphemismus. Doch heute lese ich alle in den Schatten stellend: Beschönigende Tarnvokabel. Obschon man im Falle von Remigration auch hätte rechtsradikale oder rechtspopulistische Tarnvokabel schreiben können.
Lange habe ich gezögert, auch eine Liste von Dysphemismen anzulegen, weil sie oftmals recht plump und konstruiert erscheinen oder einfach Schimpfwörter sind. Doch Tarnvokabel schreit geradezu danach, diese neue Liste anzuführen.
Remigration | Kulturschaffende | Zivilgesellschaft | Mehreinnahmen generieren | Nachbesserungsbedarf anmelden | Fachkraft | Sondervermögen | Ankommende | adipös | Akt | andersbegabt | ausbaufähig | barrierefrei | Beitragsanpassung | Biodiesel | Bürgernähe | Donnerbalken | einschläfern | Endlager | Endlösung | entschlafen | Entschleunigung | Entsorgung | Erdmöbel | Farbiger | freisetzen | Freudenhaus | Gefallener | Hautirritation | Herausforderung | Intensivbett | korpulent | Negativwachstum | Nullwachstum | Paradigmenwechsel | Prekariat | Rückbau | Seniorenresidenz | Sonderbehandlung | Stuhlgang | suboptimal | übersichtlich | untersetzt | vollschlank | Werteunion | Zivilgesellschaft | Arbeit suchend | Batterien aufladen | erneuerbare Energien | gravitativ benachteiligt | grüne Lunge | groß müssen | Impfangebot machen | junger Mann | kreative Buchführung | negative Zuwachsrate | die Natur ruft | Hausfrau und Mutter | ins Gras beißen | Amt zur Verfügung stellen | größte Demokratie der Welt | nah am Wasser gebaut | Stange Wasser in die Ecke stellen | wird durch engen Körperkontakt übertragen
Einzeiler | Dummdeutsch |Denglisch
Lange habe ich gezögert, auch eine Liste von Dysphemismen anzulegen, weil sie oftmals recht plump und konstruiert erscheinen oder einfach Schimpfwörter sind. Doch Tarnvokabel schreit geradezu danach, diese neue Liste anzuführen.
Remigration | Kulturschaffende | Zivilgesellschaft | Mehreinnahmen generieren | Nachbesserungsbedarf anmelden | Fachkraft | Sondervermögen | Ankommende | adipös | Akt | andersbegabt | ausbaufähig | barrierefrei | Beitragsanpassung | Biodiesel | Bürgernähe | Donnerbalken | einschläfern | Endlager | Endlösung | entschlafen | Entschleunigung | Entsorgung | Erdmöbel | Farbiger | freisetzen | Freudenhaus | Gefallener | Hautirritation | Herausforderung | Intensivbett | korpulent | Negativwachstum | Nullwachstum | Paradigmenwechsel | Prekariat | Rückbau | Seniorenresidenz | Sonderbehandlung | Stuhlgang | suboptimal | übersichtlich | untersetzt | vollschlank | Werteunion | Zivilgesellschaft | Arbeit suchend | Batterien aufladen | erneuerbare Energien | gravitativ benachteiligt | grüne Lunge | groß müssen | Impfangebot machen | junger Mann | kreative Buchführung | negative Zuwachsrate | die Natur ruft | Hausfrau und Mutter | ins Gras beißen | Amt zur Verfügung stellen | größte Demokratie der Welt | nah am Wasser gebaut | Stange Wasser in die Ecke stellen | wird durch engen Körperkontakt übertragen
Einzeiler | Dummdeutsch |Denglisch
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Heute shown gekotzt?
wuerg, 16.03.2020 23:08
Die meisten Fernseh-Kommödianten rufen in mir direkte Übelkeit hervor. Aus irgendeinem Grunde sehe ich mir dennoch die Heute-Show an, obgleich mir auch in ihr die unselige Mischung aus bierernster Besserwisserei und flachem Witz auffällt. Gerne auch mit einfachen spachlichen Verhunzungen wie meine Überschrift.
Zum Weltfrauentag wieder die alte Leier, unter anderem die wenigen Frauen in den Vorständen großer Firmen. Es folgte die Behauptung, ein Herzinfarkt würde gerne an Schmerzen im linken Arm erkannt, die bei Frauen gar nicht aufträten. Aber was will man machen, wenn Frauen stattdessen diffuse Symptome zeigen? Und zu diesem Beitrag habe ich mich hinreißen lassen, weil heute in der täglichen Trivialsendung „Achtung Kontrolle“ der Sanitäter die Anzeichen bei Frauen kannte und nannte.
Der Vogel aber wurde abgeschossen, als in einem lustigen Sketch darauf rumgeritten wurde, daß vorwiegend an männlichen Mäusen getestet würde, weil die Ergebnisse der weiblichen stärker schwanken. Wenn nicht gerade Kniegelenke [1] an männlichen Mäusen entwickelt werden, dann würde ich als Frau die sicheren Ergebnisse von männlichen Mäusen bevorzugen und mich eher fragen, wie man sie überhaupt auf Menschen übertragen kann.
[1] Bei „Hart aber Fair“, wo gerade mit zwei Metern Abstand diskutiert wird, behauptete Anton Hofreiter vor ein paar Monaten, künstliche Kniegelenke würden für Männer hergestellt und seien für Frauen nicht geeignet. Was soll man glauben? Daß es keine Unterschiede gibt? Daß Unisex-Prothesen ausreichen? Daß ein Frauenknie nur teuer verkauft werden soll? Kinderprothesen wird es wohl geben.
Humorlosigkeit | Heute schon gekotzt?
Zum Weltfrauentag wieder die alte Leier, unter anderem die wenigen Frauen in den Vorständen großer Firmen. Es folgte die Behauptung, ein Herzinfarkt würde gerne an Schmerzen im linken Arm erkannt, die bei Frauen gar nicht aufträten. Aber was will man machen, wenn Frauen stattdessen diffuse Symptome zeigen? Und zu diesem Beitrag habe ich mich hinreißen lassen, weil heute in der täglichen Trivialsendung „Achtung Kontrolle“ der Sanitäter die Anzeichen bei Frauen kannte und nannte.
Der Vogel aber wurde abgeschossen, als in einem lustigen Sketch darauf rumgeritten wurde, daß vorwiegend an männlichen Mäusen getestet würde, weil die Ergebnisse der weiblichen stärker schwanken. Wenn nicht gerade Kniegelenke [1] an männlichen Mäusen entwickelt werden, dann würde ich als Frau die sicheren Ergebnisse von männlichen Mäusen bevorzugen und mich eher fragen, wie man sie überhaupt auf Menschen übertragen kann.
[1] Bei „Hart aber Fair“, wo gerade mit zwei Metern Abstand diskutiert wird, behauptete Anton Hofreiter vor ein paar Monaten, künstliche Kniegelenke würden für Männer hergestellt und seien für Frauen nicht geeignet. Was soll man glauben? Daß es keine Unterschiede gibt? Daß Unisex-Prothesen ausreichen? Daß ein Frauenknie nur teuer verkauft werden soll? Kinderprothesen wird es wohl geben.
Humorlosigkeit | Heute schon gekotzt?
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Erste Welle
wuerg, 09.03.2020 20:03
Die Überschrift sollte irritieren, denn im März 2020 war noch gar nichts von mehreren Wellen zu sehen, und wäre es bei einer geblieben, hätte man sie nicht Welle, schon gar nicht erste Welle genannt. Tatsächlich hatte ich den nachstehenden Beitrag mit Corona überschrieben, weil noch nicht abzusehen war, daß es sich um ein weites Feld handeln wird, zu dem ich Dutzende von Beiträgen schreiben muß. Und nach nunmehr vier Jahren ist es Zeit für eine Übersichtsseite mit eben dieser Überschrift. Deshalb: Erste Welle. Die nullte war bereits verkackt.
Die Hälfte aller Vorschläge von Google-News hat Corona in der Überschrift, Nachrichtensendungen stehen dem kaum nach. Ich will nicht sagen, die Angst sei völlig unangemessen, bin aber davon überzeugt, daß die Epidemie schnell in den Griff zu bekommen ist. Doch daran zu glauben vermag ich angesichts des real existierenden Menschen nicht. [1] Einige reden dramatisierend von einer exponentiellen Entwicklung. Tatsächlich hat sich in den letzten zwei Wochen die Zahl der erkrankten Deutschen jeweils verachtfacht. Ginge es so weiter, wären zu Ostern vier Millionen infiziert.
Doch so schlimm wird es nicht kommen. In China ist diese exponentielle Entwicklung gestoppt, die Zahl der Neuinfektionen soll sogar abnehmen. So rigoros die drastischen Maßnahmen eines undemokratischen Regimes auch sein mögen, sie haben gewirkt. Der größte Teil Chinas blieb bisher verschont. In die Welt getragen wurde die Krankheit wie Aids durch die Jetsetter. [2] Corona wird es hoffentlich nicht zu einem größeren Fliegenschiß der Geschichte bringen. [3] Wahrscheinlich wird die Krankheit weniger als 100.000 Tote fordern. Das überbietet so mancher Krieg und so manche Grippewelle. [4] Und wenn ich einmal unterstelle, daß man nicht mehrfach erkrankt und das Virus nicht vor Herstellung eines Impfstoffes mutiert, dann würde die Menschheit schlimmstenfalls um fünf Prozent schrumpfen.
Bedeutender als die spekulativen Zahlen über Krankheit und Tod sind die schon jetzt sichtbaren, von Hysterie getriebenen Folgen für das tägliche Leben. Sie sind nicht alle negativ zu bewerten, vor allem nicht für mich und meine Misanthropie. Wer Nudeln und Konserven hamstert, hat hoffentlich einen hohen Preis gezahlt, daß nach der Epidemie die Nachfrage einbricht und ich sie billig kaufen kann. [5] Für Aktien fehlt mir leider das Geld. [6] Und schlagartig wird nicht nur deutlich, über welche Zwangsmittel der vielgescholtene Nationalstaat im Notfalle verfügt. Auch die Sinnlosigkeit von Flugreisen und Kreuzfahrten setzt sich dank Corona hoffentlich stärker in den Hirnen fest als die sog. Klimadebatte es je vermochte.
Außerdem wird mit Corona sichtbar, was ein ordentliches Gesundheitssystem und zivilisierte Umgangsformen wert sind. Auf einmal geht es um Volksgesundheit, nicht mehr um exotische Krankheiten. Wer nach französischer Sitte jeden küßt, ist nicht mehr nett, sondern dumm. Wer auf den Boden rotzt, ist wieder eine Drecksau. Und Deutschland ist hoffentlich nicht schon soweit globalisiert, daß internationale Sterberaten erreicht werden. Gestern mußte man schon einen Deutschen in Ägypten bemühen, heute gibt es auch zwei Tote in der Heimat.
[1] Mit Annegret Kramp-Karrenbauer hat meine prophetische Kunst einen Tiefpunkt erreicht. Ich dachte, sie würde mit ihrem Hang, ähnlich Donald Trump ihre Meinung zu sagen, sich von den Worthülsen anderer abheben und sich nicht nur in Thüringen durchsetzen. Wenige Tage später hat sie ermürbt aufgegeben.
[2] Warum wurden die Aids-Kranken nicht in die Quarantäne gezwungen? Sie konnten nach eigenem Belieben andere anstecken. Erst so erreichte das Virus die Frauen, Kinder und Blutkonserven. Und wie ist es den homosexuellen Männern gelungen, sich vom Täter zum Opfer zu stilisieren? Wird es bald auch Corona-Ansteckschleifen geben?
[3] Sofern laut Alexander Gauland der Nationalsozialismus zumindest in geschichtlicher Sicht nicht mehr als ein Fliegenschiß war.
[4] Das war eine Fehleinschätzung, eine Überbewertung der Reaktionsfähigkeit von Regierungen in aller Welt. Nation um Nation hat es verpennt, sich die Probleme anderer angesehen und Maßnahmen erst ergriffen, als die Epidemie schon in Fahrt gekommen war. So wird Corona lange in Erinnerung bleiben. Doch mit Krieg ist es nicht zu vergleichen. Auch Grippewellen sind mitunter tödlicher, wenn auch nur statistisch. Sie sind schnell vergessen, weil sie ohne Einschränkungen des täglichen Lebens kommen und gehen.
[5] Ich habe schon vor der Hamsterwelle zehn Dosen Heringsfilet zu 79 Cent gekauft, weil sie abgesehen von denen in Tomatensauce sonst 89 Cent oder noch mehr kosten. Außerdem müssen noch drei Dosen Sauerkraut weg, die ich günstig für 99 Cent erwerben konnte. Und wenn meine 1800 Blatt Toilettenpapier verschmiert sind, muß eben wie früher mit Zeitungspapier die Kanalisation verstopfen.
[6] Für kleine Leute sind Aktien nichts. Zum einen ist es vermessen zu glauben, man sei besser als der von Fachleuten durchsetzte Durchschnitt. Zum anderen fehlt das Geld, auf dem Tiefstand zu kaufen, wenn man nicht der große Zampano ist, der oben verkauft hat und nicht mit einem dicken Paket in den Keller gerauscht ist.
420 | Vogelgrippe | AKK | Disziplinlosigkeit | Virologenschnack | Prognose | Lebenswert | Ethikraten | Herdenimmunität | Tote | Nationalstaaten | Unredlichkeit | Reproduktion | Unterleben | Förderalismus | Rattenschwanz | Siebentage‑R | Zweite Welle
Die Hälfte aller Vorschläge von Google-News hat Corona in der Überschrift, Nachrichtensendungen stehen dem kaum nach. Ich will nicht sagen, die Angst sei völlig unangemessen, bin aber davon überzeugt, daß die Epidemie schnell in den Griff zu bekommen ist. Doch daran zu glauben vermag ich angesichts des real existierenden Menschen nicht. [1] Einige reden dramatisierend von einer exponentiellen Entwicklung. Tatsächlich hat sich in den letzten zwei Wochen die Zahl der erkrankten Deutschen jeweils verachtfacht. Ginge es so weiter, wären zu Ostern vier Millionen infiziert.
Doch so schlimm wird es nicht kommen. In China ist diese exponentielle Entwicklung gestoppt, die Zahl der Neuinfektionen soll sogar abnehmen. So rigoros die drastischen Maßnahmen eines undemokratischen Regimes auch sein mögen, sie haben gewirkt. Der größte Teil Chinas blieb bisher verschont. In die Welt getragen wurde die Krankheit wie Aids durch die Jetsetter. [2] Corona wird es hoffentlich nicht zu einem größeren Fliegenschiß der Geschichte bringen. [3] Wahrscheinlich wird die Krankheit weniger als 100.000 Tote fordern. Das überbietet so mancher Krieg und so manche Grippewelle. [4] Und wenn ich einmal unterstelle, daß man nicht mehrfach erkrankt und das Virus nicht vor Herstellung eines Impfstoffes mutiert, dann würde die Menschheit schlimmstenfalls um fünf Prozent schrumpfen.
Bedeutender als die spekulativen Zahlen über Krankheit und Tod sind die schon jetzt sichtbaren, von Hysterie getriebenen Folgen für das tägliche Leben. Sie sind nicht alle negativ zu bewerten, vor allem nicht für mich und meine Misanthropie. Wer Nudeln und Konserven hamstert, hat hoffentlich einen hohen Preis gezahlt, daß nach der Epidemie die Nachfrage einbricht und ich sie billig kaufen kann. [5] Für Aktien fehlt mir leider das Geld. [6] Und schlagartig wird nicht nur deutlich, über welche Zwangsmittel der vielgescholtene Nationalstaat im Notfalle verfügt. Auch die Sinnlosigkeit von Flugreisen und Kreuzfahrten setzt sich dank Corona hoffentlich stärker in den Hirnen fest als die sog. Klimadebatte es je vermochte.
Außerdem wird mit Corona sichtbar, was ein ordentliches Gesundheitssystem und zivilisierte Umgangsformen wert sind. Auf einmal geht es um Volksgesundheit, nicht mehr um exotische Krankheiten. Wer nach französischer Sitte jeden küßt, ist nicht mehr nett, sondern dumm. Wer auf den Boden rotzt, ist wieder eine Drecksau. Und Deutschland ist hoffentlich nicht schon soweit globalisiert, daß internationale Sterberaten erreicht werden. Gestern mußte man schon einen Deutschen in Ägypten bemühen, heute gibt es auch zwei Tote in der Heimat.
[1] Mit Annegret Kramp-Karrenbauer hat meine prophetische Kunst einen Tiefpunkt erreicht. Ich dachte, sie würde mit ihrem Hang, ähnlich Donald Trump ihre Meinung zu sagen, sich von den Worthülsen anderer abheben und sich nicht nur in Thüringen durchsetzen. Wenige Tage später hat sie ermürbt aufgegeben.
[2] Warum wurden die Aids-Kranken nicht in die Quarantäne gezwungen? Sie konnten nach eigenem Belieben andere anstecken. Erst so erreichte das Virus die Frauen, Kinder und Blutkonserven. Und wie ist es den homosexuellen Männern gelungen, sich vom Täter zum Opfer zu stilisieren? Wird es bald auch Corona-Ansteckschleifen geben?
[3] Sofern laut Alexander Gauland der Nationalsozialismus zumindest in geschichtlicher Sicht nicht mehr als ein Fliegenschiß war.
[4] Das war eine Fehleinschätzung, eine Überbewertung der Reaktionsfähigkeit von Regierungen in aller Welt. Nation um Nation hat es verpennt, sich die Probleme anderer angesehen und Maßnahmen erst ergriffen, als die Epidemie schon in Fahrt gekommen war. So wird Corona lange in Erinnerung bleiben. Doch mit Krieg ist es nicht zu vergleichen. Auch Grippewellen sind mitunter tödlicher, wenn auch nur statistisch. Sie sind schnell vergessen, weil sie ohne Einschränkungen des täglichen Lebens kommen und gehen.
[5] Ich habe schon vor der Hamsterwelle zehn Dosen Heringsfilet zu 79 Cent gekauft, weil sie abgesehen von denen in Tomatensauce sonst 89 Cent oder noch mehr kosten. Außerdem müssen noch drei Dosen Sauerkraut weg, die ich günstig für 99 Cent erwerben konnte. Und wenn meine 1800 Blatt Toilettenpapier verschmiert sind, muß eben wie früher mit Zeitungspapier die Kanalisation verstopfen.
[6] Für kleine Leute sind Aktien nichts. Zum einen ist es vermessen zu glauben, man sei besser als der von Fachleuten durchsetzte Durchschnitt. Zum anderen fehlt das Geld, auf dem Tiefstand zu kaufen, wenn man nicht der große Zampano ist, der oben verkauft hat und nicht mit einem dicken Paket in den Keller gerauscht ist.
420 | Vogelgrippe | AKK | Disziplinlosigkeit | Virologenschnack | Prognose | Lebenswert | Ethikraten | Herdenimmunität | Tote | Nationalstaaten | Unredlichkeit | Reproduktion | Unterleben | Förderalismus | Rattenschwanz | Siebentage‑R | Zweite Welle
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64
wuerg, 08.03.2020 16:23
Zur 64 gibt es kaum mehr zu sagen, als daß sie nach der 1 die kleineste Quadrat- und Kubikzahl zugleich ist. Doch dahinter steckt weniger als manch einer vermuten mag: Die sechsten Potenzen sind sowohl Quadrat- als auch Kubikzahlen, sonst keine. Und daß 64 die sechste Potenz von 2, also binär geschrieben 1000000 ist, interessiert auch nur, wenn man an Computer oder I Ging mit analogen 2 hoch 6 Hexagrammen glaubt.
Unter den Polygonalzahlen sind viele zu finden, auch die 64. Natürlich als 8. Quadratzahl, aber auch als 7. zentrierte Dreieckszahl 1+3+6+9+12+15+18=64.
In Ermangelung wirklich bedeutender Eigenschaften werden gerne das Schachbrett und der Commodore 64 angeführt, der allerdings kein 64-Bit-Rechner war, sondern nur über 64 Kilobyte Hauptspeicher verfügte. Das war seinerzeit das Maximum, was man bei einer Wortbreite von 8 Bit mit zwei Wörtern adressieren konnte.
In der On-Line Encyclopedia of Integer Sequences werden unzählige Folgen mit 64 gefunden. Die erste ist die der Zweierpotenzen, die zweite zeigt die Quadratzahlen, die dritte zählt einfach alle natürlichen Zahlen auf und die vierte [1] nennt die Anzahl der Partionen in verschiedene Summanden. Die Zahl 20 gestattet die folgenden 64 Zerlegungen:
[1] N. J. A. Sloane: The On-Line Encyclopedia of Integer Sequences. Folge A000009.
8 | Quadratzahlen | zentrierte Polygonalzahlen
Unter den Polygonalzahlen sind viele zu finden, auch die 64. Natürlich als 8. Quadratzahl, aber auch als 7. zentrierte Dreieckszahl 1+3+6+9+12+15+18=64.
7 /6\ 7/5\7 /6/4\6\ 7/5/3\5\7 /6/4/2\4\6\ 7/5/3/1\3\5\7 /6/4/2---2\4\6\ 7/5/3---3---3\5\7 /6/4---4---4---4\6\ 7/5---5---5---5---5\7 /6---6---6---6---6---6\ 7---7---7---7---7---7---7Man kann die zugehörige Figur sicherlich schöner malen, doch besonders ebenmäßg sieht sie auch dann nicht aus.
In Ermangelung wirklich bedeutender Eigenschaften werden gerne das Schachbrett und der Commodore 64 angeführt, der allerdings kein 64-Bit-Rechner war, sondern nur über 64 Kilobyte Hauptspeicher verfügte. Das war seinerzeit das Maximum, was man bei einer Wortbreite von 8 Bit mit zwei Wörtern adressieren konnte.
In der On-Line Encyclopedia of Integer Sequences werden unzählige Folgen mit 64 gefunden. Die erste ist die der Zweierpotenzen, die zweite zeigt die Quadratzahlen, die dritte zählt einfach alle natürlichen Zahlen auf und die vierte [1] nennt die Anzahl der Partionen in verschiedene Summanden. Die Zahl 20 gestattet die folgenden 64 Zerlegungen:
20 13+5+2 11+4+3+2 9+6+3+2 19+1 13+4+3 10+9+1 9+5+4+2 18+2 13+4+2+1 10+8+2 9+5+3+2+1 17+3 12+8 10+7+3 8+7+5 17+2+1 12+7+1 10+7+2+1 8+7+4+1 16+4 12+6+2 10+6+4 8+7+3+2 16+3+1 12+5+3 10+6+3+1 8+6+5+1 15+5 12+5+2+1 10+5+4+1 8+6+4+2 15+4+1 12+4+3+1 10+5+3+2 8+6+3+2+1 15+3+2 11+9 10+4+3+2+1 8+5+4+3 14+6 11+8+1 9+8+3 8+5+3+2+1 14+5+1 11+7+2 9+8+2+1 7+6+5+2 14+4+2 11+6+3 9+7+4 7+6+4+3 14+3+2+1 11+6+2+1 9+7+3+1 7+6+4+2+1 13+7 11+5+4 9+6+5 7+5+4+3+1 13+6+1 11+5+3+1 9+6+4+1 6+5+4+3+2Unter den weiteren Folgen habe ich nichts mehr von Interesse gefunden. Vielleicht gibt es ganz tief in der Datenbank oder im Universum noch etwas.
[1] N. J. A. Sloane: The On-Line Encyclopedia of Integer Sequences. Folge A000009.
8 | Quadratzahlen | zentrierte Polygonalzahlen
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65
wuerg, 06.03.2020 18:03
Zur 65 gibt es eigentlich nur zu sagen, daß sie die kleinste natürliche Zahl ist, die gemäß
65 = 64+1 = 49+16
auf (genau) zweifache Weise als Summe zweier verschiedener Quadratzahlen ungleich 0 darstellbar ist. [1] Ansonsten ginge auch 25=25+0=16+9 oder 50=49+1=25+25.
[1] N. J. A. Sloane: The On-Line Encyclopedia of Integer Sequences. Folge A224770.
65 = 64+1 = 49+16
auf (genau) zweifache Weise als Summe zweier verschiedener Quadratzahlen ungleich 0 darstellbar ist. [1] Ansonsten ginge auch 25=25+0=16+9 oder 50=49+1=25+25.
[1] N. J. A. Sloane: The On-Line Encyclopedia of Integer Sequences. Folge A224770.
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