Virologenschnack
Als Nikolaus Blome seinem Gesprächs­partner Jakob Augstein frug, wie flat er denn die curve machen wolle, erhielt er als Antwort: Jetzt fangen Sie auch noch mit diesem Virologen­schnack an. Vielleicht sind es nicht die Viro­logen selbst, sondern ihre Nach­plapperer, die sich mit amerika­nischen Floskeln schmücken: Lockdown, Contain­ment-​Strategie, social distan­cing, ongoing process.

Mein Lieblingswort aber ist exponentiell: Heute ein Toter, morgen zwei, über­morgen vier, in einer Woche 128 und in einem Monat zwei Gigatote. Als Virologe sollte man spätestens nach den Erfolgen von Rotchina, Taiwan, Singapur und Korea wissen, daß es mit Vernunft und Diszi­plin zu nicht mehr als einem Prozent Erkrankter kommt. Ich verstehe das Gefasel von 60 Pro­zent nicht.

Natürlich ist es richtig, durch rigorose Maßnahmen die Ausbrei­tung des Virus zu unter­binden. Was aber soll die zeit­gleiche Behaup­tung, dadurch würde die Zahl der Infek­tionen nicht gemindert, sondern nur zur Entla­stung der Kranken­häuser gestreckt? Wir müßten uns also mehrere Monate stark und über ein Jahr weit­gehend ein­schränken. Außerdem würde die Krank­heit nie ausge­rottet, sondern immer wieder aufleben.

So ein Schwachsinn. Selbst wenn nach Über­windung des jetzigen Ausbru­ches ein Boden­satz von täglich 100 Neuerkrankungen bliebe, von denen 20 entdeckt würden und einer stürbe, läge die Wahr­schein­lichkeit, im Laufe eines langen Lebens von Corona dahin­gerafft zu werden, bei etwa 0,01 Pro­zent. Solange wir uns stärker vermehren als das Virus uns dezi­miert, werden die 60 Prozent Herden­immunität nie erreicht. Das schaffen noch nicht einmal die Verkehrs­toten.

Es ist auch schwachsinnig zu glauben, das Virus könne nie ganz ausgerottet werden. Das mag sein, wenn man alle ähnlichen Viren mitzählt, die immer wieder durch sorg­losen Umgang mit Tieren auf den Menschen über­gehen. Dieses eine Virus SARS-CoV-2 [1] kann jedoch unter den Menschen voll­ständig ausge­rottet werden. Ich bin noch gegen Pocken zwangs­geimpft, seit 1972 gab es in Deutschland keinen einzigen Fall mehr, und das letzte Pocken­virus auf der Welt wurde 1977 beerdigt.

Kurz: Ich kann die Virologen kaum noch hören, manche mehr, manche weniger. Ihnen bekannte Program­mierer mögen die im Fern­sehen nett und wuselig ausse­henden Simula­tionen verstehen. Doch kein Virologe wird beschwören können, daß sie geeignet gestaltet und parame­trisiert sind, um die Verbrei­tung von Corona ange­messen zu model­lieren. Sie erinnern mich an Visua­lisie­rungen normaler Diffu­sion oder an einfache Simula­tionen von Waldbränden.

[1] Ich hatte zunächst COVID-19 geschrieben, aber auf SARS-CoV-2 korrigiert, nachdem die Zahl der Hobby­viro­logen und Lungen­fach­ärzte stark ange­zogen hat. Im Gegen­zuge warte ich auf eine Gelegen­heit, jeden für dumm zu erklären, der den Unter­schied zwischen Meteo­roid, Meteor und Meteorit nicht beachtet.

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Disziplinlosigkeit
Ich habe ja Verständnis, wenn man vom Ball nicht lassen kann und nun mit seinen Eltern auf dem Rasen spielt. Im Lebens­mittel­laden ist es aber nicht erfor­derlich. Das habe ich gestern zwei Blagen auch deut­lich gemacht. Heute sah ich sie wieder vor der Tür lungern. Dagegen keinen einzigen alten Wein­säufer mehr auf dem Wochen­markt. Dann vorbei am Sport­platz, auf dem sich im wesent­lichen Jugend­liche mit schwachen Biowurzel tummelten. Möglicher­weise verfügten sie über Ausnahme­genehmi­gungen. Keine hatten sicher­lich die sechs auf dem von Frauen und Klein­kindern leerge­fegten Spiel­platz. Im Vorbei­gehen rief einer frech „einen Meter Abstand“. Ich habe ihn das genannt, was er ist, ein Arsch­loch. Das mag die Stim­mung unnötig anheizen, war mir aber ein Bedürfnis.

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Denglisch
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Einzeiler | Dummdeutsch | Euphemismen

@ | \ | ok | App | Look | okay | cool | smart | iPhone | medium | e mail | online | Startup | Hotspot | Location | Shutdown | so what? | Jobsuche | Feedback | Cake Deal | Oh my God | VR-Brille | Big Apple | Hack­athon | Cheese­cake | Job machen | Snack Deal | Home­service | winter sale | Dein Busi­ness | Morning Brie­fing | wir rocken das Ding | High­light der Woche | krieg ich gehan­delt | ich bin total geflasht | eine ganz kleine Range | der Score ist fehler­haft | so güstig kann Dinner sein | es fehlt der Kick, der Bums | Disney Style für die Kleinsten | ich fühl mich wohl in jedem Style | was die Angst triggert | Fern­sehen oder streamen? Warum nicht beides? | Youtuber | Google Assistent

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Intensivbett
Ich habe jetzt das Intensivbett in meine Liste der Euphe­mismen aufge­nommen, weil es sprach­lich davon ablenkt, daß Schwer­kranke darin liegen. Auch wenn man sich um sie intensiv kümmert, so werden die übrigen Kranken­betten doch auch nicht nach dem Grad der Pflege Normal-, Einfach- oder Spar­betten genannt.

Abseits von ihrer Bezeich­nung soll es in Deutsch­land 28.000 davon geben. Von den derzeit weniger als 8000 Co­rona-​Infi­zierten können allent­halben 1000 auf ein solches Bett ange­wiesen sein, weit weniger als derzeit auch wegen Personal­mangels frei sein sollen. Allzu viele geplante Opera­tionen müssen nicht wegen Corona verschoben werden. Normaler­weise wären beim heutigen guten Wetter die Motor­ratten wieder aus der Garage gekommen und lägen schon zu Dutzenden in den Betten. Der redu­zierte Auto­verkehr sollte eben­falls entlasten.

Doch weshalb wird jetzt im Gesund­heits­wesen mehr als sonst gejammert? Wohl nicht wegen der wenigen Schwer­kranken, eher schon wegen der Patienten ohne starke Symptome und noch mehr durch Heer­scharen, die sich ohne Not testen lassen wollen. Dazu noch die Gelegen­heit, nun besser gehört zu werden. Das machen auch andere, die mit 7 Pro­zent Mehrwert­steuer, längeren Öffnungs­zeiten und bedin­gungs­losem Grund­einkommen hau­sieren gehen.

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Euphemismen
Beschönigung, Glimpfwort, Hehlwort, Hüllwort, Verbrämung nennt die Wikipedia als deutsche Bezeich­nungen für Euphe­mismus. Doch heute lese ich alle in den Schatten stellend: Beschö­nigende Tarn­vokabel. Obschon man im Falle von Remi­gration auch hätte rechts­radikale oder rechts­populi­stische Tarn­vokabel schreiben können.

Lange habe ich gezögert, auch eine Liste von Dysphe­mismen anzulegen, weil sie oftmals recht plump und konstru­iert erscheinen oder einfach Schimpf­wörter sind. Doch Tarn­vokabel schreit geradezu danach, diese neue Liste anzuführen.

Remigration | Kultur­schaf­fende | Zivil­gesell­schaft | Mehrein­nahmen generieren | Nach­besse­rungs­bedarf anmelden | Fachkraft | Sonder­vermögen | Ankom­mende | adipös | Akt | anders­begabt | ausbau­fähig | barriere­frei | Beitrags­anpas­sung | Biodiesel | Bürger­nähe | Donner­balken | einschlä­fern | Endlager | End­lösung | ent­schlafen | Ent­schleu­nigung | Entsor­gung | Erdmöbel | Farbiger | frei­setzen | Freu­den­haus | Gefal­lener | Haut­irrita­tion | Heraus­forde­rung | Intensiv­bett | korpulent | Nega­tiv­wachstum | Null­wachstum | Para­digmen­wechsel | Prekariat | Rückbau | Seni­oren­residenz | Sonder­behand­lung | Stuhl­gang | sub­optimal | über­sicht­lich | unter­setzt | voll­schlank | Werte­union | Zivil­gesell­schaft | Arbeit suchend | Batterien aufladen | erneuer­bare Energien | gravi­tativ benach­teiligt | grüne Lunge | groß müssen | Impfan­gebot machen | junger Mann | krea­tive Buch­führung | nega­tive Zuwachs­rate | die Natur ruft | Hausfrau und Mutter | ins Gras beißen | Amt zur Ver­fügung stellen | größte Demokratie der Welt | nah am Wasser gebaut | Stange Wasser in die Ecke stellen | wird durch engen Körper­kontakt über­tragen


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Heute shown gekotzt?
Die meisten Fernseh-Kommödianten rufen in mir direkte Übel­keit hervor. Aus irgend­einem Grunde sehe ich mir dennoch die Heute-​Show an, obgleich mir auch in ihr die unselige Mischung aus bie­rernster Besser­wisserei und flachem Witz auffällt. Gerne auch mit einfachen spach­lichen Verhun­zungen wie meine Über­schrift.

Zum Weltfrauentag wieder die alte Leier, unter anderem die wenigen Frauen in den Vorständen großer Firmen. Es folgte die Behaup­tung, ein Herz­infarkt würde gerne an Schmerzen im linken Arm erkannt, die bei Frauen gar nicht auftreten. Aber was will man machen, wenn Frauen statt­dessen diffuse Symptome zeigen? Und zu diesem Beitrag habe ich mich hinreißen lassen, weil heute in der täglichen Trivial­sendung „Achtung Kontrolle“ der Sanitäter die Anzeichen bei Frauen kannte und nannte.

Der Vogel aber wurde abge­schossen, als in einem lustigen Sketch darauf rumge­ritten wurde, daß vorwiegend an männlichen Mäusen getestet würde, weil die Ergeb­nisse der weib­lichen stärker schwanken. Wenn nicht gerade Knie­ge­lenke [1] an männ­lichen Mäusen entwickelt werden, dann würde ich als Frau die sicheren Ergebnisse von männ­lichen Mäusen bevor­zugen und mich eher fragen, wie man sie über­haupt auf Menschen über­tragen kann.

[1] Bei „Hart aber Fair“, wo gerade mit zwei Metern Abstand disku­tiert wird, behaup­tete Anton Hofreiter vor ein paar Monaten, künstliche Kniegelenke würden für Männer hergestellt und seien für Frauen nicht geeignet. Was soll man glauben? Daß es keine Unterschiede gibt? Daß Unisex-Prothesen ausreichen? Daß ein Frauenknie nur teuer verkauft werden soll? Kinderprothesen wird es wohl geben.

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Erste Welle [1]
Die Hälfte aller Vorschläge von Google-News hat Corona in der Über­schrift, Nach­rich­tensen­dungen stehen dem kaum nach. Ich will nicht sagen, die Angst sei völlig unange­messen, bin aber davon über­zeugt, daß die Epidemie schnell in den Griff zu bekommen ist. Doch daran zu glauben vermag ich ange­sichts des real existie­renden Menschen nicht. [2] Einige reden dramati­sierend von einer exponen­tiellen Entwick­lung. Tatsäch­lich hat sich in den letzten zwei Wochen die Zahl der erkrankten Deutschen jeweils veracht­facht. Ginge es so weiter, wären zu Ostern vier Milli­onen infiziert.

Doch so schlimm wird es nicht kommen. In China ist diese exponen­tielle Entwick­lung gestoppt, die Zahl der Neuinfek­tionen soll sogar abnehmen. So rigoros die drasti­schen Maßnahmen eines undemo­krati­schen Regimes auch sein mögen, sie haben gewirkt. Der größte Teil Chinas blieb bisher verschont. In die Welt getragen wurde die Krankheit wie Aids durch die Jet­setter. [3] Corona wird es hoffen­tlich nicht zu einem größeren Fliegen­schiß der Geschichte bringen. [4] Wahr­schein­lich wird die Krankheit weniger als 100.000 Tote fordern. Das überbietet so mancher Krieg und so manche Grippewelle. [5] Und wenn ich einmal unterstelle, daß man nicht mehrfach erkrankt und das Virus nicht vor Herstellung eines Impfstoffes mutiert, dann würde die Menschheit schlimm­sten­falls um fünf Prozent schrumpfen.

Bedeutender als die spekulativen Zahlen über Krankheit und Tod sind die schon jetzt sichtbaren, von Hysterie getriebenen Folgen für das tägliche Leben. Sie sind nicht alle negativ zu bewerten, vor allem nicht für mich und meine Misanthropie. Wer Nudeln und Konserven hamstert, hat hoffent­lich einen hohen Preis gezahlt, daß nach der Epidemie die Nachfrage einbricht und ich sie billig kaufen kann. [6] Für Aktien fehlt mir leider das Geld. [7] Und schlag­artig wird nicht nur deutlich, über welche Zwangs­mittel der vielge­scholtene National­staat im Notfalle verfügt. Auch die Sinnlo­sigkeit von Flugreisen und Kreuz­fahrten setzt sich dank Corona hoffentlich stärker in den Hirnen fest als die sog. Klima­debatte es je vermochte.

Außerdem wird mit Corona sichtbar, was ein ordent­liches Gesund­heits­system und zivili­sierte Umgangs­formen wert sind. Auf einmal geht es um Volks­gesundheit, nicht mehr um exotische Krank­heiten. Wer nach franzö­sischer Sitte jeden küßt, ist nicht mehr nett, sondern dumm. Wer auf den Boden rotzt, ist wieder eine Drecksau. Und Deutsch­land ist hoffentlich nicht schon soweit globa­lisiert, daß inter­nationale Sterbe­raten erreicht werden. Gestern mußte man schon einen Deutschen in Ägypten bemühen, heute gibt es auch zwei Tote in der Heimat.

[1] Meine Überschrift lautete ursprüng­lich „Corona“, weil ich glaubte, den gesamten Verlauf in ein, zwei Beiträ­gen erschöp­fend behan­deln zu können. Ich hätte die Unfähig­keit der Men­schen beden­ken sollen, die es bei der spani­schen Grippe und Aids auch zu einer zweiten, die erste weit über­stei­genden Welle gebracht haben. So sind es nach nunmehr drei Jahren in Deutsch­land bereits 172.000 Tote (einer von 490), in der Welt offi­ziell 7 Millionen (nur einer von 1000, weil die meisten lautlos verscharrt wurden). Deshalb habe ich die Über­schrift in „Erste Welle“ geän­dert, die in Deutsch­land bis Ostern 2020 hätte über­wunden sein können. Die alte theolo­gische Pseudo­weis­heit, Gott ließe das Leid zu, weil er die Freiheit höher schätze, hat wieder einmal zuge­schlagen. Der Lust­wandel von 8 Mil­liar­den hat wahr­schein­lich über 50 Millionen das Leben gekostet. Hinzu kommen wohl ebenso viele Dauer­kranke.
[2] Mit Annegret Kramp-Karrenbauer hat meine prophe­tische Kunst einen Tiefpunkt erreicht. Ich dachte, sie würde mit ihrem Hang, ähnlich Donald Trump ihre Meinung zu sagen, sich von den Wort­hülsen anderer abheben und sich nicht nur in Thüringen durch­setzen. Wenige Tage später hat sie ermürbt aufgegeben.
[3] Warum wurden die Aids-Kranken nicht in die Quaran­täne gezwungen? Sie konnten nach eigenem Belieben andere anstecken. Erst so erreichte das Virus die Frauen, Kinder und Blutkon­serven. Und wie ist es den homo­sexuellen Männern gelungen, sich vom Täter zum Opfer zu stili­sieren? Wird es bald auch Corona-​Ansteck­schleifen geben?
[4] Sofern laut Alexander Gauland der National­sozia­lismus zumindest in geschicht­licher Sicht nicht mehr als ein Fliegen­schiß war.
[5] Das war eine Fehlein­schätzung, eine Überbe­wertung der Reaktions­fähigkeit von Regie­rungen in aller Welt. Nation um Nation hat es verpennt, sich die Probleme anderer angesehen und Maßnahmen erst ergriffen, als die Epidemie schon in Fahrt gekommen war. So wird Corona lange in Erin­nerung bleiben. Doch mit Krieg ist es nicht zu verglei­chen. Auch Grippe­wellen sind mitunter tödlicher, wenn auch nur stati­stisch. Sie sind schnell vergessen, weil sie ohne Einschrän­kungen des täglichen Lebens kommen und gehen.
[6] Ich habe schon vor der Hamsterwelle zehn Dosen Herings­filet zu 79 Cent gekauft, weil sie abgesehen von denen in Tomaten­sauce sonst 89 Cent oder noch mehr kosten. Außerdem müssen noch drei Dosen Sauer­kraut weg, die ich günstig für 99 Cent erwerben konnte. Und wenn meine 1800 Blatt Toiletten­papier verschmiert sind, muß eben wie früher das Zeitungs­papier die Kanali­sation verstopfen.
[7] Für kleine Leute sind Aktien nichts. Zum einen ist es vermessen zu glauben, man sei besser als der von Fachleuten durch­setzte Durch­schnitt. Zum anderen fehlt das Geld, auf dem Tief­stand zu kaufen, wenn man nicht der große Zampano ist, der oben verkauft hat und nicht mit einem dicken Paket in den Keller gerauscht ist.

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64
Zur 64 gibt es kaum mehr zu sagen, als daß sie nach der 1 die kleineste Quadrat- und Kubikzahl zugleich ist. Doch dahinter steckt weniger als manch einer vermuten mag: Die sechsten Potenzen sind sowohl Quadrat- als auch Kubikzahlen, sonst keine. Und daß 64 die sechste Potenz von 2, also binär geschrie­ben 1000000 ist, interes­siert auch nur, wenn man an Computer oder I Ging mit analogen 2 hoch 6 Hexagrammen glaubt.

Unter den Polygonalzahlen sind viele zu finden, auch die 64. Natür­lich als 8. Qua­drat­zahl, aber auch als 7. zen­trier­te Drei­ecks­zahl 1+3+6+9+12+15+18=64.
            7
           /6\
          7/5\7
         /6/4\6\
        7/5/3\5\7
       /6/4/2\4\6\
      7/5/3/1\3\5\7
     /6/4/2---2\4\6\
    7/5/3---3---3\5\7
   /6/4---4---4---4\6\
  7/5---5---5---5---5\7
 /6---6---6---6---6---6\
7---7---7---7---7---7---7
Man kann die zugehörige Figur sicherlich schöner malen, doch beson­ders eben­mäßg sieht sie auch dann nicht aus.

In Ermangelung wirklich bedeutender Eigen­schaften werden gerne das Schach­brett und der Commo­dore 64 angeführt, der allerdings kein 64-Bit-​Rechner war, sondern nur über 64 Kilobyte Haupt­speicher verfügte. Das war seiner­zeit das Maximum, was man bei einer Wortbreite von 8 Bit mit zwei Wörtern adres­sieren konnte.

In der On-Line Encyclopedia of Integer Sequences werden unzählige Folgen mit 64 gefunden. Die erste ist die der Zweier­potenzen, die zweite zeigt die Quadrat­zahlen, die dritte zählt einfach alle natür­lichen Zahlen auf und die vierte [1] nennt die Anzahl der Partionen in verschie­dene Summan­den. Die Zahl 20 gestattet die folgenden 64 Zer­legungen:
20        13+5+2    11+4+3+2    9+6+3+2
19+1      13+4+3    10+9+1      9+5+4+2
18+2      13+4+2+1  10+8+2      9+5+3+2+1
17+3      12+8      10+7+3      8+7+5
17+2+1    12+7+1    10+7+2+1    8+7+4+1
16+4      12+6+2    10+6+4      8+7+3+2
16+3+1    12+5+3    10+6+3+1    8+6+5+1
15+5      12+5+2+1  10+5+4+1    8+6+4+2
15+4+1    12+4+3+1  10+5+3+2    8+6+3+2+1
15+3+2    11+9      10+4+3+2+1  8+5+4+3
14+6      11+8+1    9+8+3       8+5+3+2+1
14+5+1    11+7+2    9+8+2+1     7+6+5+2
14+4+2    11+6+3    9+7+4       7+6+4+3
14+3+2+1  11+6+2+1  9+7+3+1     7+6+4+2+1
13+7      11+5+4    9+6+5       7+5+4+3+1
13+6+1    11+5+3+1  9+6+4+1     6+5+4+3+2
Unter den weiteren Folgen habe ich nichts mehr von Interesse gefunden. Viel­leicht gibt es ganz tief in der Daten­bank oder im Uni­versum noch etwas.

[1] N. J. A. Sloane: The On-Line Encyclopedia of Integer Sequences. Folge A000009.

8 | Quadratzahlen | zentrierte Polygonalzahlen

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