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ex falso quodlibet sequitur
wuerg, 05.05.2021 19:59
Nein, ich habe kein Latinum, wiederhole nur einen Spruch aus den Gängen der mathematischen Fakultät und erlaube den Altsprachlern eine Korrektur der Wortstellung, wie fromme Christen jedes Wort ihrer Bibel ohne Griechischkenntnisse korrekt auslegen und auch verhinderte Juristen genau wissen, welches Wort welchen Tatbestand beschreibt und in welche Lücke gefurzt werden kann. [1]
Da fällt mir eine Episode ein, die ich schon unter den Mathematikerwitzen schilderte: Ein Jurastudent in der Mensa so (so sagte man damals noch nicht, er hob an): „Mathematiker denken, wir Juristen würden glauben, wenn B aus A folgt, daß dann aus B auch A folgen muß. Das stimmt aber nicht. Wenn es regnet, ist die Straße naß. Doch wenn die Straße naß ist, muß es nicht geregnet haben. Es kann ja auch ein Sprengwagen vorbeigekommen sein. [2] In der Mathematik aber ist das anders. Wenn dort A gleich B ist, dann ist auch B gleich A.“
[1] Mit diesen Worten möchte ich mich vom Chronisten verabschieden, obgleich ich noch gerne über Glaube und Betrug gestritten hätte.
[2] Richard Allan Simmons: Die vergessene Tote. Columbo, Episode 47. Columbo sieht die nasse Straße und begnügt sich nicht mit der lappedudeligen Feststellung, daß ein Sprengwagen vorbeigekommen sei. Er ermittelt unauffällig den Auftraggeber.
Bibel 2.0 | Witztaliban | Mathematikerwitze
Da fällt mir eine Episode ein, die ich schon unter den Mathematikerwitzen schilderte: Ein Jurastudent in der Mensa so (so sagte man damals noch nicht, er hob an): „Mathematiker denken, wir Juristen würden glauben, wenn B aus A folgt, daß dann aus B auch A folgen muß. Das stimmt aber nicht. Wenn es regnet, ist die Straße naß. Doch wenn die Straße naß ist, muß es nicht geregnet haben. Es kann ja auch ein Sprengwagen vorbeigekommen sein. [2] In der Mathematik aber ist das anders. Wenn dort A gleich B ist, dann ist auch B gleich A.“
[1] Mit diesen Worten möchte ich mich vom Chronisten verabschieden, obgleich ich noch gerne über Glaube und Betrug gestritten hätte.
[2] Richard Allan Simmons: Die vergessene Tote. Columbo, Episode 47. Columbo sieht die nasse Straße und begnügt sich nicht mit der lappedudeligen Feststellung, daß ein Sprengwagen vorbeigekommen sei. Er ermittelt unauffällig den Auftraggeber.
Bibel 2.0 | Witztaliban | Mathematikerwitze
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Meilensteine
wuerg, 04.05.2021 20:53
Wenn ich einmal von 83,5 Millionen Deutschen oder in Deutschland lebenden Menschen, meinetwegen auch zuzüglich der sich hier illegal aufhaltenden oder abzüglich der im Ausland befindlichen, so wurde gestern eine Mortalität von einem Promille (1 von 1000) überschritten. Bereits am 28. April war eine Inzidenz von vier Prozent (1 von 25) erreicht. Die sich daraus ergebende Letalität von 2,5 Prozent (1 von 40) noch ein paar Tage früher am 23. April. Letztere war im November bereits auf 1,5 Prozent gesunken. Wir haben es aber geschafft, wieder Alte ins Spiel zu bringen. Viele Länder sind in dieser Beziehung deutlich besser, auch wenn ich die mit unredlichen Zahlen oder sehr junger Bevölkerung außen vor lasse. Offensichtlich wurde in Deutschland die Letalität nicht runtergetestet. Es blieb die ganze Zeit bei einer Million Tests pro Woche. Woher andere die hohen Testkapazitäten genommen haben, ist mir schleierhaft. Vielleicht haben sie erhöhte Temperatur mitgezählt. Es ist auch egal, denn bei einem Schwanzvergleich zählt für mich in erster Linie die Mortalität. Und da müssen wir noch zulegen, um mit Tschechien, Belgien, England, Italien, den USA, Brasilien, Spanien, Mexiko, Polen, Frankreich und Schweden konkurrieren zu können. Ja, die Schweden hinten in meiner Aufzählung, weil sie dazugelernt haben und dank der in vielen Ländern überschwappenden zweiten Welle nun ihre desaströse Leistung zu Beginn vergessen machen können.
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Totalversager
wuerg, 01.05.2021 19:22
Wocheninfizierte der Monate Februar bis April (png)
Die rote Linie zeigt zum mittleren Tag einer Woche [1] die Infizierten, meinetwegen auch erfaßten positiv Getesteten der Monate Februar bis April 2021, die blaue Linie das gleiche 365 Tage zuvor. [2] Ebenso die grüne, doch in 1000-facher Überhöhung der der Zahlen. [3] Deutlich ist unser Mehrfach-Versagen zu sehen. Mit der Fastnacht 2020 hätte alles vorüber sein können, wenn man die wenigen Infizierten rigoros abgesondert und inquisitorisch nach Kontakten befragt sowie keinen mehr ohne Zwangsquarantäne ins Land gelassen hätte. Das gleiche wäre auch zu Beginn der ersten Welle noch möglich gewesen. Glücklicherweise stellte sich trotz weiterer Versäumnissse dank Angst, Schrecken und Beschränkungen ein zu erwartender Verlauf gemäß einer Normalverteilung ein. Zu Muttertag hätte Corona in Deutschland vergessen sein können.
Sind die anfänglichen Fehler noch durch Unwissenheit, die Erfolge der Asiaten, deutsche Überheblichkeit, mangelnde Vorbereitung, schluffende Gesundheitsämter, Gefühlsduselei und Politikerangst zu entschuldigen, handelt es sich in der Folgezeit um Totalversagen. Man wußte doch, wie eine derart leichte Epidemie schnell niederzuringen ist, hat aber trotzdem den rechtsseitigen Rattenschwanz hingenommen und wie der Frosch im Wasserglas den Wiederanstieg erst bemerkt als es zu spät war. [4] Aber immer noch rechtzeitig, um die nachfolgende zweite Welle vermeiden zu können.
Doch zu diesem Zeitpunkt gingen uns ein paar Tote mehr oder weniger bereits am Arsch vorbei. Die Hedonisten sabberten sich am Abend voll, teilten ihre Errungenschaften nicht nur im Netz, sondern auch mit Verwandten und Bekannten, die ihre Eltern und Großeltern ansteckten, um endlich auch die Todesraten anziehen zu lassen, mit deren Geringfügigkeit man sich lange Zeit eins in die Tasche gelogen hatte.
Inzwischen hatten Corona-Leugner, FDPler, Freunde der Wirtschaft und Anhänger eines zügellosen Lebens Zeit, sich zu formieren und durch die Talkshows zu tingeln. Statt Disziplin setzte man auf Impfung. Medizingebrabbel verdrängte, was gegen Epidemien sofort wirkt: Distanz, Isolation, Absonderung, Masken, Reiseverbot, Kontrolle, Bußgeld und auch das gewissenhafte Zählen von Fällen, um zu sehen wo Maßnahmen zu verschärfen sind. Aber wir feierten weiterhin Öffnungsdiskussionsorgien.
Das Ergebnis zeigt die rote Kurve und verschweigt dabei noch das den oberen Rahmen sprengende Maximum Ende 2020. Wie wenig ernst wir alles nehmen, zeigt auch der Einbruch um die Osterzeit 2021, in der man es noch nicht einmal für nötig hielt, zu testen oder wenigsten Tote zeitnah zu melden. Blamabel, wenn man es mit der kaum zu erkennenden und umgekehrt nach oben weisenden Osterdelle in der blauen Kurve vergleicht. Nicht ansatzweise ist in der roten Kurve ein Bemühen der Menschen zu erkennen. Der zunächst schwächer werdende Anstieg, der zum gerade eben überwundenen Höhepunkt führte, ist wohl den Impfungen zu verdanken, möglicherweise auch der Bundesbremse.
[1] Die Abbildung zeigt die Wochensummen n(d)=p(d+4)−p(d−3) aus den vom RKI am Tage d gemeldeten Fällen p(d). Die wahre Siebentageinzidenz ist dann n(d)/835. Das RKI meldet einen um etwa 5 Prozent runtergemauschelten Wert und erweckt den Eindruck, sie gelte für den aktuellen Tag.
[2] Bei Nachprüfung bitte Schaltjahr 2020 beachten.
[3] Normalerweise vermeidet man solche Skalierungen durch Wahl eines logarithmischen Maßstabes. Doch leider sind viele nicht in der Lage, den dramatischen Unterschied zu erkennen, wenn eine Kurve nur vier Magnituden tiefer liegt. Und ich will es den Corona-Leugner dadurch auch nicht leichter machen, die Zahlen zu verniedlichen.
[4] Es ist natürlich ein Märchen, daß Frösche die Temperaturerhöhung erst bemerken, wenn sie nicht mehr die Kraft haben, aus dem heißen Wasser zu hüpfen. Es ist aber ein schönes Bild, denn die Menschen sind offensichtlich so dumm. Sie können zwar noch raus, doch erst nachdem die Füße verbrüht sind.
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Tote lügen doch
wuerg, 26.04.2021 20:33
Nach einem schönen Bild, wo mehr als tausend Worte sagt, unter der Überschrift „Tote lügen nicht“, heute das Gegenteil. Natürlich lügen die Verstorbenen nicht selbst, sondern Menschen, Institutionen, Politiker, die sie noch nicht einmal ordentlich zu zählen bereit sind.
Drei Entwicklungen von Corona-Toten (png)
Schwarz und rot zwei reale, jedermann bekannte Staaten, grün die Simulation eines fiktiven Krankenhauses, in das täglich 1000 eingeliefert werden, die es jeden Tag mit fünfprozentiger Wahrscheinlichkeit verlassen, und zwar zu einem Viertel durch den Keller. Im Mittel sterben natürlich 250 pro Tag, aber auch schon einmal 270 oder nur 230. Und um es gleich zu sagen: Es geht mir nicht darum, daß der schwarze Verlauf nur leicht, der rote aber stark steigt.
Drei Entwicklungen von Corona-Toten (png)
Schwarz und rot zwei reale, jedermann bekannte Staaten, grün die Simulation eines fiktiven Krankenhauses, in das täglich 1000 eingeliefert werden, die es jeden Tag mit fünfprozentiger Wahrscheinlichkeit verlassen, und zwar zu einem Viertel durch den Keller. Im Mittel sterben natürlich 250 pro Tag, aber auch schon einmal 270 oder nur 230. Und um es gleich zu sagen: Es geht mir nicht darum, daß der schwarze Verlauf nur leicht, der rote aber stark steigt.
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Trendwende
wuerg, 26.04.2021 00:08
In den letzten Tagen hatte selbst ich eine Besserung gesehen. Eine Woche lang fiel der R‑Wert täglich um 0,03. Doch kurz vor der Einslinie war die Talfahrt zuende. Jetzt bewegen wir und schon mehrere Tage knapp darüber. Natürlich beeindrucken mich kurzzeitige Schwankungen nicht, die durchaus einmal den Eindruck einer säkularen Entwicklung machen können. Doch war sie erstaunlich gradlinig. Schon zu Halloween konnte ich ähnliches beobachten: Ein schneller, sehr gleichmäßiger Abfall ging plötzlich in einen langsameren, ebenso gleichmäßigen über, und mit dem Erreichen der Einslinie stagnierte alles.
Auch damals ging es um mögliche Einschränkungen. Und wenn ich dazu noch an den allerersten Lockdown denke, an dessen Ende das Robert-Koch-Institut frech verkündete, der R‑Wert sei bereits zuvor unter Eins gesunken, dann bleibe ich bei meiner Einschätzung: Wenn alles katastrophal läuft und endlich Maßnahmen angedroht werden, dann reißen sich alle zusammen oder bekommen Angst und der R‑Wert fällt. Ist dann endlich ein Entschluß gefaßt und stehen Maßnahmen ins Haus, schwindet das Verlangen, auf den letzten Drücker noch einen guten Eindruck machen zu können. Zusammen mit der Aussicht, die angedrohten Maßnahmen werden es schon richten, lassen die Bemühungen nach.
Was bleibt, ist die Hoffnung auf besseres Wetter, mehr Geimpfte und Druck, Druck, Druck, dem die Landesfürsten nicht ausweichen können und der es den Landräten nicht gestattet, sich wie schon immer bei Problemen eins in die Tasche zu lügen, um gegenüber dem Nachbarn gut dazustehen.
Disziplinlosigkeit | Virologenschnack | Prognose | Lebenswert | Ethikraten | Herdenimmunität | Unredlichkeit | Tote | Nationalstaaten | Erste Welle | Rattenschwanz | Förderalismus | Unterleben | Reproduktion | Siebentage‑R | Zweite Welle | Notbremse | 160‑Stunden‑Inzidenz | Dritte Welle | 99,9 | Zack! Peng! | Dritte Ableitung | Tote‑luegen‑nicht | COMIRNATY | Positive Fakten
Auch damals ging es um mögliche Einschränkungen. Und wenn ich dazu noch an den allerersten Lockdown denke, an dessen Ende das Robert-Koch-Institut frech verkündete, der R‑Wert sei bereits zuvor unter Eins gesunken, dann bleibe ich bei meiner Einschätzung: Wenn alles katastrophal läuft und endlich Maßnahmen angedroht werden, dann reißen sich alle zusammen oder bekommen Angst und der R‑Wert fällt. Ist dann endlich ein Entschluß gefaßt und stehen Maßnahmen ins Haus, schwindet das Verlangen, auf den letzten Drücker noch einen guten Eindruck machen zu können. Zusammen mit der Aussicht, die angedrohten Maßnahmen werden es schon richten, lassen die Bemühungen nach.
Was bleibt, ist die Hoffnung auf besseres Wetter, mehr Geimpfte und Druck, Druck, Druck, dem die Landesfürsten nicht ausweichen können und der es den Landräten nicht gestattet, sich wie schon immer bei Problemen eins in die Tasche zu lügen, um gegenüber dem Nachbarn gut dazustehen.
Disziplinlosigkeit | Virologenschnack | Prognose | Lebenswert | Ethikraten | Herdenimmunität | Unredlichkeit | Tote | Nationalstaaten | Erste Welle | Rattenschwanz | Förderalismus | Unterleben | Reproduktion | Siebentage‑R | Zweite Welle | Notbremse | 160‑Stunden‑Inzidenz | Dritte Welle | 99,9 | Zack! Peng! | Dritte Ableitung | Tote‑luegen‑nicht | COMIRNATY | Positive Fakten
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Tote lügen nicht
wuerg, 19.04.2021 21:25
Nachdem mein Mitblogger Avantgarde beim Kollegen Chronistenplicht meinen Blog denen empfahl, die sich vom Verlauf der Epidemie ein Bild machen wollen, komme ich nicht umhin, auch eines zu zeigen:
Tests, Positive, Tote, Sterberate (png)
Hellblau sind die wöchentlichen Testungen zu sehen. Sie dümpeln knapp über einer Million dahin. Darunter dunkelblau die von diesen Tests gefundenen Positiven. Rot die Toten, jedoch um zwei Wochen nach vorne versetzt, weil zumindest zu Beginn der Epidemie etwa zwei Wochen von der Infektion bis zum Ableben vergingen. Darunter grün die Letalität in Prozent, also die rote Linie geteilt durch die blaue.
Deutlich zu sehen sind die nullte Welle vor dem 25. Februar 2020 ohne einen einzigen Toten, gefolgt von der ersten, die bis Ostern recht genau in Form einer Normalverteilung verlief, die gelb dargestellt weitgehend hinter der blauen Realität verschwindet. Nach der Osterdelle ging es wegen eines um 0,9 stagnierenden R-Wertes nur noch einfach-exponentiell bergab. Der Tönniesberg kam zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt. Er verdeckte den Umschwung von langsamer Besserung zur Nachlässigkeit. Es begann der lange Aufstieg der zweiten Welle. Der Ferienberg darin mutet aus heutiger Sicht fast niedlich an.
Interessant finde ich den kleinen Abschwung der beiden blauen Linien von der 52. auf die 53. Kalenderwoche, also von Heiligabend zu Silvester. Die Tests brachen um 22 Prozent ein, die Positiven um 11. Ja, mehr Tests finden mehr Infizierte. Und ja, symptomfreies Testen bringt nicht mehr viel. Es ist aber völlig egal, denn es wurde praktisch konstant getestet. Die Schwankungen der dunkelblauen Linie sind also weitgehend der Ansteckungsrate, nur marginal der Testrate geschuldet.
Ebenso interessant ist, daß die grüne Linie Ende August unter die Streeksche Marke von 0,38 Prozent gefallen ist. Das war eine Zeit, da nur noch wenige ganz junge und gesunde Partygänger sich gegenseitig infizierten und einen Besuch ihrer Großeltern mieden. Wie aber schon früher von mir dargelegt und auf der Hand liegend, ist es nur eine Frage der Zeit, bis eine sich durchseuchende Minderheit den Rest mitreißt. Und so kam es dann auch. Die Letalität zog wieder um den Faktor zehn an. Wenn sie jetzt fällt, ist das einfach der Impferfolg, keine Leistung von uns Bürgern.
Fallend ist auch die rote Linie der Toten, die bis zu den den Impfungen weitgehend synchron zur blauen verlief. Und ich bitte, die beiden gelben Niveaulinien zu beachten. Sie zeigen die Zahl der wöchentlich an Drogen bzw. Krebs sterbenden Menschen. Sie sollen die Mär von der Corona-Grippe in die Schranken weisen.
Disziplinlosigkeit | Virologenschnack | Prognose | Lebenswert | Ethikraten | Herdenimmunität | Unredlichkeit | Tote | Nationalstaaten | Erste Welle | Rattenschwanz | Förderalismus | Unterleben | Reproduktion | Siebentage‑R | Zweite Welle | Notbremse | 160‑Stunden‑Inzidenz | Dritte Welle | 99,9 | Zack! Peng! | Dritte Ableitung
Tests, Positive, Tote, Sterberate (png)
Hellblau sind die wöchentlichen Testungen zu sehen. Sie dümpeln knapp über einer Million dahin. Darunter dunkelblau die von diesen Tests gefundenen Positiven. Rot die Toten, jedoch um zwei Wochen nach vorne versetzt, weil zumindest zu Beginn der Epidemie etwa zwei Wochen von der Infektion bis zum Ableben vergingen. Darunter grün die Letalität in Prozent, also die rote Linie geteilt durch die blaue.
Deutlich zu sehen sind die nullte Welle vor dem 25. Februar 2020 ohne einen einzigen Toten, gefolgt von der ersten, die bis Ostern recht genau in Form einer Normalverteilung verlief, die gelb dargestellt weitgehend hinter der blauen Realität verschwindet. Nach der Osterdelle ging es wegen eines um 0,9 stagnierenden R-Wertes nur noch einfach-exponentiell bergab. Der Tönniesberg kam zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt. Er verdeckte den Umschwung von langsamer Besserung zur Nachlässigkeit. Es begann der lange Aufstieg der zweiten Welle. Der Ferienberg darin mutet aus heutiger Sicht fast niedlich an.
Interessant finde ich den kleinen Abschwung der beiden blauen Linien von der 52. auf die 53. Kalenderwoche, also von Heiligabend zu Silvester. Die Tests brachen um 22 Prozent ein, die Positiven um 11. Ja, mehr Tests finden mehr Infizierte. Und ja, symptomfreies Testen bringt nicht mehr viel. Es ist aber völlig egal, denn es wurde praktisch konstant getestet. Die Schwankungen der dunkelblauen Linie sind also weitgehend der Ansteckungsrate, nur marginal der Testrate geschuldet.
Ebenso interessant ist, daß die grüne Linie Ende August unter die Streeksche Marke von 0,38 Prozent gefallen ist. Das war eine Zeit, da nur noch wenige ganz junge und gesunde Partygänger sich gegenseitig infizierten und einen Besuch ihrer Großeltern mieden. Wie aber schon früher von mir dargelegt und auf der Hand liegend, ist es nur eine Frage der Zeit, bis eine sich durchseuchende Minderheit den Rest mitreißt. Und so kam es dann auch. Die Letalität zog wieder um den Faktor zehn an. Wenn sie jetzt fällt, ist das einfach der Impferfolg, keine Leistung von uns Bürgern.
Fallend ist auch die rote Linie der Toten, die bis zu den den Impfungen weitgehend synchron zur blauen verlief. Und ich bitte, die beiden gelben Niveaulinien zu beachten. Sie zeigen die Zahl der wöchentlich an Drogen bzw. Krebs sterbenden Menschen. Sie sollen die Mär von der Corona-Grippe in die Schranken weisen.
Disziplinlosigkeit | Virologenschnack | Prognose | Lebenswert | Ethikraten | Herdenimmunität | Unredlichkeit | Tote | Nationalstaaten | Erste Welle | Rattenschwanz | Förderalismus | Unterleben | Reproduktion | Siebentage‑R | Zweite Welle | Notbremse | 160‑Stunden‑Inzidenz | Dritte Welle | 99,9 | Zack! Peng! | Dritte Ableitung
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shred -fuxz wuerg.htm
wuerg, 16.04.2021 20:23
Nach vielen Jahren ist es mir erneut gelungen, einen kleinen Kommentar zu schreiben, der umgehend gelöscht wurde. Vielleicht kann auch dieser Eraser seine Einlassungen kommerzialisieren und wird durch wen auch immer in der Wikipedia gewürdigt: „Dazu gibt es zu jedem Cartoon eine Kommentarsektion, die angemeldete Nutzer zu ironischen oder witzigen Kommentaren verwenden können.“ [1]
Heute wurde in mir unter der Überschrift Fakten [2] der Eindruck erweckt, es solle mit ausgesucht alternativen untermauert werden, es sei in diesem März besser als noch vor einem Jahr. Dem wagte ich zu widersprechen: „Jeder darf sich gerne geeignete FAKTEN heraussuchen. Wenn aber schon März-März-Vergleich, dann: Diesen März über 400.000 positiv Getestete, letztes Jahr unter 75.000. Diesen März über 6000 Tote, vor einem Jahr keine 1000. Durch welche alternativen Fakten kann das wegdiskutiert werden? Ich gebe aber zu: Ich war heute schon draußen, und die Erde machte einen recht flachen Eindruck.“
Nur Minuten später mußte ich zu meiner Verletzung der Etikette lesen: „Hier geht es um den fairen Austausch von Ansichten und Meinungen. Deshalb muss ich darum bitten, jede Form von Beleidigung oder Diffamierung zu unterlassen.“ Und schon war mein Kommentar weg. Was brachte einen hoffentlich gestandenen Mann so schnell an seine Grenze? Die Fakten, das Wegdiskutieren oder die flache Erde?
Ich machte mir daraufhin die Mühe, einige ältere Beiträge anzusehen. Nicht unbedingt meine Lebenswelt, doch nicht über eine gesunde Freiheitsliebe hinaus abgedriftet. Warum also diese Empfindlichkeit? Ich verstehe jeden, der Corona für nicht so schlimm hält und akzeptiere auch ausgewählte Fakten, die dieses Lebensgefühl, diese Systemkritik stützen. Nur verkehrt sich dadurch das Offensichtliche nicht ins Gegenteil. Mehr wollte ich nicht sagen.
[1] Wikipedia. Ahoi Polloi. Ich hatte den Eindruck, Ironie und Witz würden nur bildhaft verstanden, nicht in einem Text.
[2] Volker Groß: Fakten. PSYCHE & PHANTASTIK, 16.04.2021. Kurze Zeit später in „Positive...“ umbenannt.
Löschungen | Lösch-Künstler | Flache Erde | Mimosen
Heute wurde in mir unter der Überschrift Fakten [2] der Eindruck erweckt, es solle mit ausgesucht alternativen untermauert werden, es sei in diesem März besser als noch vor einem Jahr. Dem wagte ich zu widersprechen: „Jeder darf sich gerne geeignete FAKTEN heraussuchen. Wenn aber schon März-März-Vergleich, dann: Diesen März über 400.000 positiv Getestete, letztes Jahr unter 75.000. Diesen März über 6000 Tote, vor einem Jahr keine 1000. Durch welche alternativen Fakten kann das wegdiskutiert werden? Ich gebe aber zu: Ich war heute schon draußen, und die Erde machte einen recht flachen Eindruck.“
Nur Minuten später mußte ich zu meiner Verletzung der Etikette lesen: „Hier geht es um den fairen Austausch von Ansichten und Meinungen. Deshalb muss ich darum bitten, jede Form von Beleidigung oder Diffamierung zu unterlassen.“ Und schon war mein Kommentar weg. Was brachte einen hoffentlich gestandenen Mann so schnell an seine Grenze? Die Fakten, das Wegdiskutieren oder die flache Erde?
Ich machte mir daraufhin die Mühe, einige ältere Beiträge anzusehen. Nicht unbedingt meine Lebenswelt, doch nicht über eine gesunde Freiheitsliebe hinaus abgedriftet. Warum also diese Empfindlichkeit? Ich verstehe jeden, der Corona für nicht so schlimm hält und akzeptiere auch ausgewählte Fakten, die dieses Lebensgefühl, diese Systemkritik stützen. Nur verkehrt sich dadurch das Offensichtliche nicht ins Gegenteil. Mehr wollte ich nicht sagen.
[1] Wikipedia. Ahoi Polloi. Ich hatte den Eindruck, Ironie und Witz würden nur bildhaft verstanden, nicht in einem Text.
[2] Volker Groß: Fakten. PSYCHE & PHANTASTIK, 16.04.2021. Kurze Zeit später in „Positive...“ umbenannt.
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