Mimosen
In den USA darf man Arschlöcher auch so nennen, in Deutsch­land kann schon der Musel­mann Geld kosten. [1] Die Zeiten von Herbert Wehner sind vorbei. [2] Heute herrscht änsgt­liche Zurück­haltung. Die sozialen Medien sind voll von gegen­seitiger Beweih­räuche­rung. Kritik wirft junge Menschen aus der Lebens­bahn. Doch ihre Lob­hude­leien wecken auch Aggres­sionen. Manche geben sich nicht mehr mit neu­tralen Emoti­cons oder Abwärts­daumen zufrieden. Sie sagen, was ihnen nicht gefällt. Manchmal schwillt ihnen der Kamm.

Es gibt Institutionen und Youtube-Kanäle, die auf Staats­kosten oder mit Rund­funk­gebühren ihre Ideo­logie ver­breiten dürfen. [3] Sie rufen natur­gemäß Gegner auf den Plan, die nicht mit Geldern der Allge­meinheit dagegen anstinken können und sich gelegent­lich mit einem groben Ton Gehör ver­schaffen wollen. Und gerade sie werden zu Opfern der aktu­ellen Kam­pagnen gegen Haß­redner, während Verun­glimpfungen gegen hilflose Einzel­personen ewige Zeiten stehen bleiben, die von muslimen Haßpre­digern so und so.

Meine Eltern konnten sich mit vier Kindern erst spät eine kleine Drei­zimmer-Sozial­bau-Wohnung leisten. Heute wohnen in diesen Blöcken zuneh­mend sog. Rußland­deutsche. Öffent­liche Aushänge sind oft ins Russi­sche über­setzt, um mög­lichst viele zu infor­mieren. Deshalb ist es der Polizei auch gestattet, Nafris in arabischer Sprache zu beschwich­tigen. Aber man darf sich darob auch wundern und mit drasti­schen Worten der Vernied­lichung entgegen­treten. Gewiß ist Frau von Storch wieder einmal die Maus ausge­rutscht, doch ist das kein Grund, ihren Beitrag zu löschen. Straf­anzeigen kann man nicht verhin­dern, solange in Deutsch­land Volks­verhetzug nieder­schwel­liger als Antan­zen gehan­delt wird. Die wird nach der Majestäts­belei­digung auch abgeräumt. [4]

Wer sich gegen die von Heiko Maas geför­derte Amadeu-Antonio-Stiftung, deren Vorsit­zende Anetta Kahane mit Stasi-Vergan­genheit oder die mitar­beitende Ober­hetzerin Julia Schramm (Bomber Harris Flächen­brand - Deutsch­land wieder Acker­land!) wendet, kann schnell aus den sog. sozia­len Medien entfernt werden, zumin­dest bis der Staub ver­flogen und die Lösch-Energie erschöpft ist. [5] Gewiß schießen Kanäle wie "Die vulgäre Analyse" mit lang­weiligen Koran­ver­bren­nungen und Schimpf­wörtern über das Ziel hinaus. Doch akzep­tiere ich das, weil ich weiner­liche Mimosen verachte, vor allem solche, die zu mora­lisch gerecht­fertigter Gewalt neigen.

Manche sind so blöd, haften für einen Flücht­ling und ver­lieren ihr ganzes Vermögen. Andere holen sich sogar den Mörder ihrer Tochter ins Haus, obgleich auch ich so arglos wäre, meine eigenen Töchter mit einem Afghanen ziehen zu lassen. Ich hatte Glück und konnte alle Kinder lebend in die Voll­jährig­keit ent­lassen. Nur einmal habe ich den Rat gegeben, sich fern­zuhalten. Es ging Gott sei Dank nicht um Liebe. Zum jüngsten Ehren­mord in Kandel findet der Deutsch­kongolese oder Kongo­deutsche Serge Menga klare Worte. Und schon wurde dem "schwarzen Nazi" sein Youtube-Film­chen gestrichen. [6] Gut, Nazi darf man sagen, aber ist er nicht trotz allem ein people of color?

Berechtigte Opfer von Haßvideos sind natürlich auch Femi­nisten (ja, beson­ders die männ­lichen). Ohne rot zu werden disku­tieren sie die Unter­drückung von Frauen im Ausland und die Über­griffe von Zuge­wanderten weg. Da kann einem wirklich übel werden, zumal die labern­den Typen auch optisch hervor­ragend ins Vorur­teil passen. Natür­lich ließe ich mich deshalb nicht zu wüsten Beschimp­fungen hinreißen, doch sind sie kein Grund für eine Löschung, weshalb wohl auch hier Urheber­rechte vorge­schoben wurden. [7] Für einen denkenden Menschen ist es einfacher, sich das kürzere Original anzusehen. Dann kommt der Ekel unge­hemmter. [8]

[1] "Muselmann" kostet 1200 Euro. Merkur, 19.08.2009.
[2] Ulli Kulke: "Glied ab" - Herbert Wehners beste Zwischenrufe. Welt, 22.05.2013.
[3] Zum Beispiel die Amadeu-Antonio-Stiftung, die "Jäger und Sammler" und "Pinkstinks".
[4] Polizei erstattet Straf­anzeige gegen Beatrix von Storch". Spiegel, 02.01.2018
[5] Meinungsfreiheit oder Doppelmoral? (zensiert) Youtube, "Die vulgäre Analyse Zensiert". Die Zensur­mittei­lung ein paar Sekun­den aus­halten, denn danach geht es weiter.
[6] Serge Menga: Afgahne ersticht 15 jährige Deutsche-Das Wort zum Jahres­wechsel. Youtube, "Der deut­sche Schäfer­hund", 29.12.2017. Wer einem Afri­kaner einen Beitrag unter echtem Namen verbietet, unter­stützt die Ausbrei­tung rechts­lastiger Kanäle, in denen seine Worte noch zu finden sind.
[7] *REUPLOAD* Flovloggt erklärt warum er ein Femi­nist (und virtue sig­nalnder HRNSHN) ist. Youtube, "Insanitry2 Zwei", 22.12.2017
[8] Warum ich Feminist bin? Youtube, "Auf Klo", 31.10.2017. Wer es auszu­halten vermag, der sehe sich mehr aus diesem Kanal an.
[9] Der in [7] kritisierte Flo verfilmt eigent­lich alles und schwa­droniert auch auf Tagungen der realen Welt, wo er einem Mädchen rät: "Wichtig ist nur, daß Du etwas stu­dierst, wo es kein Mathe mehr gibt." Was ein Feminist!

Opfer

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Leider ist nicht unmittelbar klar, wo die Grenze zwischen scharfer Kritik, Unflä­tigkeit und Haßrede liegt. Wahr­schein­lich muß empi­risch fest­gestellt werden, was, wann, wo von wem gegen wen zu sog. Strikes, Sper­rungen, Löschun­gen oder gar Strafen führt: Urheber, Exe­geten und Profi­teure des Netz­werk­durch­setzungs­gesetzes wollen die digi­talen Medien nach ihren Vorstel­lungen gestal­ten. Sie haben im Kopf eine Liste von benach­tei­ligten Gruppen, deren Ver­treter bis an den Rand des erträg­lichen Lügen und Belei­digungen ver­breiten dürfen, auch durch Rund­funk­gebühren finan­ziert und mit öffent­lichen Mitteln geför­dert. Alle anderen, insbe­sondere deren Kri­tiker haben sich an eine poli­tisch korrekte Sprache zu halten.

Auf der guten Seite sind Femi­nisten, Behin­derte, Fette, trans-Men­schen, Homo­sexuelle, Geflüch­tete, Moslems, people of color und so fort. Besser: Die Ver­treter der objek­tiven Inter­essen dieser Gruppen, deren Ange­hörige großen­teils sich ihre Dis­krimi­nierung noch erar­beiten müssen und deshalb mit dem Kopf schütteln. Zumeist sind es Minder­heiten, doch nicht immer, denn Frauen gibt es viele und die meisten Menschen sind nicht weiß. Auf der anderen Seite sind die Bösen wie die weißen hetero­sexuellen cis-Männer, Spieß­bürger, die AfD, die Rechts­radikalen, versehent­lich die CDU, unausge­sprochen auch die Juden und vor allem die Kri­tiker der Guten.

Weil sich Kritik, Diffa­mierung und Haß als Humor und Sar­kasmus tarnen können, lehnen die Ver­treter der Guten diese Formen ab. Das kommt auch ihrem Unver­mögen ent­gegen, sie als solche zu erkennen. So verwundert es gar nicht, daß Spaß-Mit­teilungen der Titanic im Namen von Frau Storch zu einer Sper­rung führten. [1] Die Guten mögen solche Satire nicht und üben aus ihrem "Social-Justice-Inzest-Haufen" [2] heraus Druck auf Twitter und andere aus. Und es gibt Heer­scharen von Konsu­menten, die Witze nicht verstehen, sich empören und eine Löschung vor­schlagen, die wegen der schieren Masse evtl. sogar auto­matisch erfolgt.

Die Mimosen und Gouver­nanten sind nicht gut beraten, den Menschen übers Maul zu fahren. Titanic-Leser sind zwar nur eine Minder­heit, doch sollte man besser nicht Dauer­opfer ihres Spottes werden. Auch die Kri­tiker einer ver­queeren Denkungs­art werden nicht aufgeben. Die beiden You­tuber aus [2] schätzen es wohl richtig ein: "Der Gegen­wind wird stärker, die scheißen sich in die Hose." Sie bezie­hen das auf das FUNK-Netz­werk und die ARD, es wird aber ganz all­gemein so kommen. Schon jetzt scheißen sich viele in die Hose, wenn sie das N-Wort hören.

[1] Twitter sperrt "Titanic"-Account wegen Satire-Tweets. Zeit Online, 03.01.2018.
[2] Lösch Dich: Jäger & Sammler Part 2 (feat. Imp). Yotube, Dorian der Über­mensch, 03.01.2018.

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Ich wußte gar nicht, daß man DNA nach Herkunft aufschlüs­seln kann. Wahrschein­lich handelt es sich bei diesem Dienst um einen der Qualität von "Welche Kartof­fel bist Du?". Thomas Gott­schalk ist jedenfalls nur zu zwei Prozent Nafri und vorwie­gend Ost­euro­päer. Denen steckte wohl der Schalk im Nacken, denn er schreibt: "Deswe­gen habe ich als Kind so geklaut."

Das lassen einige selbst ihm nicht durch­gehen, gleich­wohl noch vor wenigen Jahren solche Witze so selbst­verständ­lich gerissen wurden wie die über Blon­dinen und Ost­friesen. Und nicht von ungefähr. Müßten alle gestoh­lenen Autos rechts raus­treten, wären in Osteu­ropa die Bürger­steige voll.

Und nun ein Polenwitz: "Steht ein Pole an der Kasse ..." Ich kann darüber nicht lachen, meine aber tief in meinem vorur­teilsbe­ladenen Innern zu verstehen, was daran lustig sein soll. Bin ich deshalb ein Rassist? Und wann kommen die Zeiten, da man wieder einen derben Witz reißen darf, weil er von den SJW gar nicht mehr verstan­den wird?

Nafri | Kartoffeln

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Ich habe ein durchsichtiges Lineal von netto 30 Zenti­meter Länge mit paral­lelen Linien im Abstand von 1, 2 und 3 Zenti­metern. Die sind sehr hilf­reich beim Zeichnen. Nicht nur deutsche Schüler verzichten gerne darauf zugunsten eines geilen Bildes, am besten noch mit dem eigenen Namen. Wenn ich es recht verstanden habe, sollten in Hamburg solche perso­nali­sierten Lineale verkauft werden. [1] Wohl als Muster dienten Anna und Mathilda mit Schmetter­lingen und Mohammed mit Ninjas. Würden nur diese drei vorge­fertigt verkauft, blieben die Geschäfte auf Annas und Mathildas sitzen. Die Mohammeds wären bald ausver­kauft.

Die Ninjas haben Sehschlitze wie viele Mütter der Moham­meds dieser Welt. Außerdem sehen sie wie IS-Kämpfer mit Bart­schutz aus. Deshalb tut mir die Firma Staples nicht leid, wenn sie nach einer Rassismus-Erken­nung und -Beschwerde diese Lineale aus dem Sorti­ment nehmen mußte. Das sollte eine Warnung sein für alle, die persona­lisierte Gegen­stände herstellen oder auch nur Gravuren anfertigen. Den Wünschen der Kunden ist nur insoweit zu entspre­chen, als jeder Anschein eines Verdachtes auf Rassismus ausge­schlossen ist. Also besser gar nicht.

Weiterhin erlaubt sind aber Küchen­schürzen mit männer­feind­lichen Abbil­dungen oder Früh­stücks­bretter mit Witzen über blonde Schweden und deutsche Kartof­feln. Vorge­fertigte Namens­tassen ohne Verzie­rungen dürfen nur noch verkauft werden, solange im Sorti­ment eine ausrei­chende Menge fremd­ländi­scher Namen ange­boten wird. Foto­bücher und T-Shirts nach Kunden­vorlagen sind durch Anti­rassisten frei­zugeben. Sie müssen fest angestellt unabhängig von der Geschäfts­leitung arbeiten und von der Amadeu-Antonio-Stiftung zerti­fiziert sein. In der Schule ist das Rechnen mit römi­schen Zahlen zu lehren, denn bald werden die arabi­schen Ziffern von Linealen ohne Basmala verschwinden.

[1] Nach Kritik aus Sortiment entfernt - Staples: Wirbel um Mohammed-Lineal. Hamburger Morgen­post, 30.01.2018.

Kartoffeln | IXC

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