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Erste Welle
wuerg, 09.03.2020 20:03
Die Überschrift sollte irritieren, denn im März 2020 war noch gar nichts von mehreren Wellen zu sehen, und wäre es bei einer geblieben, hätte man sie nicht Welle, schon gar nicht erste Welle genannt. Tatsächlich hatte ich den nachstehenden Beitrag mit Corona überschrieben, weil noch nicht abzusehen war, daß es sich um ein weites Feld handeln wird, zu dem ich Dutzende von Beiträgen schreiben muß. Und nach nunmehr vier Jahren ist es Zeit für eine Übersichtsseite mit eben dieser Überschrift. Deshalb: Erste Welle. Die nullte war bereits verkackt.
Die Hälfte aller Vorschläge von Google-News hat Corona in der Überschrift, Nachrichtensendungen stehen dem kaum nach. Ich will nicht sagen, die Angst sei völlig unangemessen, bin aber davon überzeugt, daß die Epidemie schnell in den Griff zu bekommen ist. Doch daran zu glauben vermag ich angesichts des real existierenden Menschen nicht. [1] Einige reden dramatisierend von einer exponentiellen Entwicklung. Tatsächlich hat sich in den letzten zwei Wochen die Zahl der erkrankten Deutschen jeweils verachtfacht. Ginge es so weiter, wären zu Ostern vier Millionen infiziert.
Doch so schlimm wird es nicht kommen. In China ist diese exponentielle Entwicklung gestoppt, die Zahl der Neuinfektionen soll sogar abnehmen. So rigoros die drastischen Maßnahmen eines undemokratischen Regimes auch sein mögen, sie haben gewirkt. Der größte Teil Chinas blieb bisher verschont. In die Welt getragen wurde die Krankheit wie Aids durch die Jetsetter. [2] Corona wird es hoffentlich nicht zu einem größeren Fliegenschiß der Geschichte bringen. [3] Wahrscheinlich wird die Krankheit weniger als 100.000 Tote fordern. Das überbietet so mancher Krieg und so manche Grippewelle. [4] Und wenn ich einmal unterstelle, daß man nicht mehrfach erkrankt und das Virus nicht vor Herstellung eines Impfstoffes mutiert, dann würde die Menschheit schlimmstenfalls um fünf Prozent schrumpfen.
Bedeutender als die spekulativen Zahlen über Krankheit und Tod sind die schon jetzt sichtbaren, von Hysterie getriebenen Folgen für das tägliche Leben. Sie sind nicht alle negativ zu bewerten, vor allem nicht für mich und meine Misanthropie. Wer Nudeln und Konserven hamstert, hat hoffentlich einen hohen Preis gezahlt, daß nach der Epidemie die Nachfrage einbricht und ich sie billig kaufen kann. [5] Für Aktien fehlt mir leider das Geld. [6] Und schlagartig wird nicht nur deutlich, über welche Zwangsmittel der vielgescholtene Nationalstaat im Notfalle verfügt. Auch die Sinnlosigkeit von Flugreisen und Kreuzfahrten setzt sich dank Corona hoffentlich stärker in den Hirnen fest als die sog. Klimadebatte es je vermochte.
Außerdem wird mit Corona sichtbar, was ein ordentliches Gesundheitssystem und zivilisierte Umgangsformen wert sind. Auf einmal geht es um Volksgesundheit, nicht mehr um exotische Krankheiten. Wer nach französischer Sitte jeden küßt, ist nicht mehr nett, sondern dumm. Wer auf den Boden rotzt, ist wieder eine Drecksau. Und Deutschland ist hoffentlich nicht schon soweit globalisiert, daß internationale Sterberaten erreicht werden. Gestern mußte man schon einen Deutschen in Ägypten bemühen, heute gibt es auch zwei Tote in der Heimat.
[1] Mit Annegret Kramp-Karrenbauer hat meine prophetische Kunst einen Tiefpunkt erreicht. Ich dachte, sie würde mit ihrem Hang, ähnlich Donald Trump ihre Meinung zu sagen, sich von den Worthülsen anderer abheben und sich nicht nur in Thüringen durchsetzen. Wenige Tage später hat sie ermürbt aufgegeben.
[2] Warum wurden die Aids-Kranken nicht in die Quarantäne gezwungen? Sie konnten nach eigenem Belieben andere anstecken. Erst so erreichte das Virus die Frauen, Kinder und Blutkonserven. Und wie ist es den homosexuellen Männern gelungen, sich vom Täter zum Opfer zu stilisieren? Wird es bald auch Corona-Ansteckschleifen geben?
[3] Sofern laut Alexander Gauland der Nationalsozialismus zumindest in geschichtlicher Sicht nicht mehr als ein Fliegenschiß war.
[4] Das war eine Fehleinschätzung, eine Überbewertung der Reaktionsfähigkeit von Regierungen in aller Welt. Nation um Nation hat es verpennt, sich die Probleme anderer angesehen und Maßnahmen erst ergriffen, als die Epidemie schon in Fahrt gekommen war. So wird Corona lange in Erinnerung bleiben. Doch mit Krieg ist es nicht zu vergleichen. Auch Grippewellen sind mitunter tödlicher, wenn auch nur statistisch. Sie sind schnell vergessen, weil sie ohne Einschränkungen des täglichen Lebens kommen und gehen.
[5] Ich habe schon vor der Hamsterwelle zehn Dosen Heringsfilet zu 79 Cent gekauft, weil sie abgesehen von denen in Tomatensauce sonst 89 Cent oder noch mehr kosten. Außerdem müssen noch drei Dosen Sauerkraut weg, die ich günstig für 99 Cent erwerben konnte. Und wenn meine 1800 Blatt Toilettenpapier verschmiert sind, muß eben wie früher mit Zeitungspapier die Kanalisation verstopfen.
[6] Für kleine Leute sind Aktien nichts. Zum einen ist es vermessen zu glauben, man sei besser als der von Fachleuten durchsetzte Durchschnitt. Zum anderen fehlt das Geld, auf dem Tiefstand zu kaufen, wenn man nicht der große Zampano ist, der oben verkauft hat und nicht mit einem dicken Paket in den Keller gerauscht ist.
420 | Vogelgrippe | AKK | Disziplinlosigkeit | Virologenschnack | Prognose | Lebenswert | Ethikraten | Herdenimmunität | Tote | Nationalstaaten | Unredlichkeit | Reproduktion | Unterleben | Förderalismus | Rattenschwanz | Siebentage‑R | Zweite Welle
Die Hälfte aller Vorschläge von Google-News hat Corona in der Überschrift, Nachrichtensendungen stehen dem kaum nach. Ich will nicht sagen, die Angst sei völlig unangemessen, bin aber davon überzeugt, daß die Epidemie schnell in den Griff zu bekommen ist. Doch daran zu glauben vermag ich angesichts des real existierenden Menschen nicht. [1] Einige reden dramatisierend von einer exponentiellen Entwicklung. Tatsächlich hat sich in den letzten zwei Wochen die Zahl der erkrankten Deutschen jeweils verachtfacht. Ginge es so weiter, wären zu Ostern vier Millionen infiziert.
Doch so schlimm wird es nicht kommen. In China ist diese exponentielle Entwicklung gestoppt, die Zahl der Neuinfektionen soll sogar abnehmen. So rigoros die drastischen Maßnahmen eines undemokratischen Regimes auch sein mögen, sie haben gewirkt. Der größte Teil Chinas blieb bisher verschont. In die Welt getragen wurde die Krankheit wie Aids durch die Jetsetter. [2] Corona wird es hoffentlich nicht zu einem größeren Fliegenschiß der Geschichte bringen. [3] Wahrscheinlich wird die Krankheit weniger als 100.000 Tote fordern. Das überbietet so mancher Krieg und so manche Grippewelle. [4] Und wenn ich einmal unterstelle, daß man nicht mehrfach erkrankt und das Virus nicht vor Herstellung eines Impfstoffes mutiert, dann würde die Menschheit schlimmstenfalls um fünf Prozent schrumpfen.
Bedeutender als die spekulativen Zahlen über Krankheit und Tod sind die schon jetzt sichtbaren, von Hysterie getriebenen Folgen für das tägliche Leben. Sie sind nicht alle negativ zu bewerten, vor allem nicht für mich und meine Misanthropie. Wer Nudeln und Konserven hamstert, hat hoffentlich einen hohen Preis gezahlt, daß nach der Epidemie die Nachfrage einbricht und ich sie billig kaufen kann. [5] Für Aktien fehlt mir leider das Geld. [6] Und schlagartig wird nicht nur deutlich, über welche Zwangsmittel der vielgescholtene Nationalstaat im Notfalle verfügt. Auch die Sinnlosigkeit von Flugreisen und Kreuzfahrten setzt sich dank Corona hoffentlich stärker in den Hirnen fest als die sog. Klimadebatte es je vermochte.
Außerdem wird mit Corona sichtbar, was ein ordentliches Gesundheitssystem und zivilisierte Umgangsformen wert sind. Auf einmal geht es um Volksgesundheit, nicht mehr um exotische Krankheiten. Wer nach französischer Sitte jeden küßt, ist nicht mehr nett, sondern dumm. Wer auf den Boden rotzt, ist wieder eine Drecksau. Und Deutschland ist hoffentlich nicht schon soweit globalisiert, daß internationale Sterberaten erreicht werden. Gestern mußte man schon einen Deutschen in Ägypten bemühen, heute gibt es auch zwei Tote in der Heimat.
[1] Mit Annegret Kramp-Karrenbauer hat meine prophetische Kunst einen Tiefpunkt erreicht. Ich dachte, sie würde mit ihrem Hang, ähnlich Donald Trump ihre Meinung zu sagen, sich von den Worthülsen anderer abheben und sich nicht nur in Thüringen durchsetzen. Wenige Tage später hat sie ermürbt aufgegeben.
[2] Warum wurden die Aids-Kranken nicht in die Quarantäne gezwungen? Sie konnten nach eigenem Belieben andere anstecken. Erst so erreichte das Virus die Frauen, Kinder und Blutkonserven. Und wie ist es den homosexuellen Männern gelungen, sich vom Täter zum Opfer zu stilisieren? Wird es bald auch Corona-Ansteckschleifen geben?
[3] Sofern laut Alexander Gauland der Nationalsozialismus zumindest in geschichtlicher Sicht nicht mehr als ein Fliegenschiß war.
[4] Das war eine Fehleinschätzung, eine Überbewertung der Reaktionsfähigkeit von Regierungen in aller Welt. Nation um Nation hat es verpennt, sich die Probleme anderer angesehen und Maßnahmen erst ergriffen, als die Epidemie schon in Fahrt gekommen war. So wird Corona lange in Erinnerung bleiben. Doch mit Krieg ist es nicht zu vergleichen. Auch Grippewellen sind mitunter tödlicher, wenn auch nur statistisch. Sie sind schnell vergessen, weil sie ohne Einschränkungen des täglichen Lebens kommen und gehen.
[5] Ich habe schon vor der Hamsterwelle zehn Dosen Heringsfilet zu 79 Cent gekauft, weil sie abgesehen von denen in Tomatensauce sonst 89 Cent oder noch mehr kosten. Außerdem müssen noch drei Dosen Sauerkraut weg, die ich günstig für 99 Cent erwerben konnte. Und wenn meine 1800 Blatt Toilettenpapier verschmiert sind, muß eben wie früher mit Zeitungspapier die Kanalisation verstopfen.
[6] Für kleine Leute sind Aktien nichts. Zum einen ist es vermessen zu glauben, man sei besser als der von Fachleuten durchsetzte Durchschnitt. Zum anderen fehlt das Geld, auf dem Tiefstand zu kaufen, wenn man nicht der große Zampano ist, der oben verkauft hat und nicht mit einem dicken Paket in den Keller gerauscht ist.
420 | Vogelgrippe | AKK | Disziplinlosigkeit | Virologenschnack | Prognose | Lebenswert | Ethikraten | Herdenimmunität | Tote | Nationalstaaten | Unredlichkeit | Reproduktion | Unterleben | Förderalismus | Rattenschwanz | Siebentage‑R | Zweite Welle
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