Fünf
Will man der Fünf über die fünf Finger einer Hand hinaus eine Bedeu­tung zumessen, so bietet sich die Über­höhung der Vier an, also ein Quadrat mit Mitten­punkt, eine quadra­tische Pyramide, ein fünftes Element. Die grie­chi­schen Gelehrten ver­schwie­gen dem gemeinen Volke den Äther, die Quint­essenz und den zugeord­neten Dode­kaeder. Wie sollte ein normaler Mensch schon darauf kommen, daß auch Fünf­ecke inein­ander passen? Noch heute wird im Film nach dem fünften Ele­ment gesucht, das gerne in die Mitte eines Kreuzes aus Erde, Wasser, Luft und Feuer gemalt wird. Eine fünfte Natur­kraft würde gut in diese Vorstel­lungs­welt passen. [1] Neben dieser Erhö­hung 5=4+1 denken sich manche 5=3+2 als die Verei­nigung von Mann (3) und Frau (2) zur Familie. Doch warum ist der Mann nicht 1? Weil das Gott ist! Und warum sind die geraden Zahlen weiblich? Weil Gott (1 und 3) männ­lich ist! Weil als erster Mensch Adam und als zweite/r/s Eva erschaf­fen wurde? [2]

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Im Fünfeck regiert a:b=b:c=c:d=Φ=1,618… (png)

Nichts von dem wird einen griechi­schen Mathe­matiker hinter dem Ofen vorge­lockt haben. Für plau­sibler halte ich die Vorstel­lung, sie hätten die Fünf wegen des Penta­gramms verehrt, dem man ganz anschau­lich entnimmt, daß darin auftretende Strecken nicht kommen­surabel, also nicht Viel­faches einer gemeinsamen Strecke sind. Heute würde man sagen, ihre Längen stehen in einem irratio­nalen Ver­hält­nis. Das vorste­hende Bild veran­schau­licht den Nach­weis: Dem großen Fünf­eck mit Seiten­länge b ist ein Penta­gramm einbe­schrieben, in dessen Inneren ein auf dem Kopf stehen­des klei­neres Fünfeck mit Seiten­länge d ent­standen ist. In das kann erneut ein Penta­gramm einbe­schrieben werden. So erhält man eine Folge von belie­big klein wer­denden Fünf­ecken. Wären nun a und b Vielfaches einer gemeinsamen Strecke x, so auch c=ab und d=a−2c=bc=2ba und in der Folge die Seiten­längen aller Fünf­ecke. Das kann aber nicht sein, da sie irgend­wann kürzer werden als x. [3] Das Ver­hält­nis b:a=c:b=d:c heißt gol­dener Schnitt. [4] Er ist einfach mit Zirkel und Lineal konstru­ierbar, damit auch das Penta­gramm und das regel­mäßige Fünfeck.

Weil der Mensch fünf Finger an jeder Hand und fünf Zehen an jedem Fuß haben sollte, gilt die Fünf als die Zahl des Menschen, der einmal fünf gerade sein lassen kann. [5] Auch wenn er gelegentl­ich nur das fünfte Rad am Wagen ist. Der Mensch und die eben­falls durch eine Fünf reprä­sen­tierte Familie sind nicht voll­kommen, und so bleibt offen, ob fünf gut oder schlecht ist. Beim Penta­gramm ent­scheidet die Spitze, nach oben gut, nach unten schlecht, wenn nicht Hexen­werk. [6] Ählich ambi­valent können das ameri­kani­sche Pen­tagon und der arabi­sche fünf­zackige Stern gesehen werden. Doch vernünf­tige Menschen halten Fünf­zählig­keiten nicht mehr für geheim­nis­volle Abwei­chungen von der Vier bzw. Sechs. Fünf­fach­symme­trien werden nicht mehr verdammt, und der fünfte Ober­ton [7] gilt schon lange als harmo­nisch.

Es ist immer wieder inter­essant zu sehen, wie recht simple Zusammen­hänge als über­raschend und bedeutungs­schwanger gesehen werden können, obgleich sie eigent­lich beliebig und trivial sind. So gilt die mensch­liche Zahl Fünf als eine mit starkem Fort­pflanzungs­drang, zumal sie sich gerne selbst reprodu­ziere, nämlich bei jeder Multipli­kation mit einer ungeraden Zahl. Gemeint ist natürlich nicht die Zahl 5, sondern die Endziffer 5. Und daß dem so ist, liegt nicht im gering­sten an der 5, sondern an der von uns bevor­zugten Dezimal­darstellung. Weil 10=2·5 ist, pflanzt sich die 5 stark fort und die 2 mäßig. Die 0 wie die Kaninchen und der Rest nur schlecht. Rechneten wir zur Basis 14, wäre 7 neben der 0 eine sich gut fort­pflanzende Zahl geworden.

[1] Zur Zeit (2021) träumen manche von einer fünften Naturkraft, weil eine Verlet­zung der sog. Leptonen-​Univer­salität festge­stellt wurde. Vielleicht gibt es nicht nur einen Teil­chen-, sondern auch einen Kräfte­zoo. Die Suche nach der Quint­essenz wird noch sehr, sehr lange andauern.

[2] Eine umgekehrte Schöpfungsreihenfolge änderte gar nichts. Hätte Gott dagegen den zweiten eben­falls nach seinem Bilde geschaffen, wäre sicher­lich einiges anders, aber nicht unbe­dingt gleich­berech­tigt. Er/sie hätte sich für Gleich­zeitig­keit ent­schei­den sollen.

[3] Das irrationale Verhältnis von Quadrat­seite und -diago­nale soll erst später ent­deckt worden sein. Heute kann das leicht rechne­risch gezeigt werden. Die Griechen standen aber mehr auf Anschau­ung und Geometrie.

[4] Der goldene Schnitt zerschneidet eine Strecke im Verhältnis 1:φ, 1:Φ, φ:1 oder Φ:1. Die klei­nere Zahl φ=(√5−1)/2=0,618… heißt golde­ner Schnitt. Der Kehrwert Φ=1/φ=φ+1=(√5+1)/2=1,618… ist die gol­dene Zahl.

[5] Das gilt besondes für Knastbrüder, die sich gerne fünf Punkte wie auf einem normalen Würfel vorzugs­weise auf die für jeden sicht­bare Hand täto­wieren lassen. Wahr­schein­lich sind sie selbst der Mitten­punkt, die umran­denden vier Punkte die Zelle.

[6] Immer wieder sind in der Weihnachtszeit fünfzackige Sterne mit der Spitze nach unten zu sehen, weil das Strom­kabel von oben herein­führt.

[7] Ja, ja, ich meine den fünften Teilton, die fünfte Harmo­nische. Für Anhänger veral­teten Schwach­sinns: Vierter Oberton.

4 | 6 | Sterne | Fünfeckzahlen | goldener Schnitt | Fortpflanzung | Terz

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Zahlgeschlecht
Wer in Gegensätzen, Polen oder sowas denkt, der kommt nicht umhin, die Zah­len in ein männli­ches und weibli­ches Ge­schlecht auf­zuteilen. (Un)vor­ein­­genom­men wür­den die mei­sten Men­schen wohl die gera­den für männ­lich hal­ten. Die Eso­teri­ker der Welt aber sehen es anders. Die gera­den sind weib­lich, die un­gera­den männ­lich, womit sich die Männer alle Prim­zahlen bis auf eine und die hei­li­gen Zah­len 1 und 3 un­ter den Nagel geris­sen haben. Ob es aber eine voll­kom­mene männ­liche Zahl gibt, ist unbe­kannt.

Die ungeraden Zahlen sollen nicht nur deshalb männ­lich sein, weil die gött­li­chen Zah­len 1 und 3 dazu­gehö­ren. Es läge auch daran, daß auf dem Wür­fel die unge­raden Zah­len alle in der Mitte einen Punkt haben, der für den Penis stehe, wäh­rend die weib­li­chen gera­den dort ein Loch auf­wei­sen. Außer­dem müß­ten die gera­den Zah­len auch des­halb weib­lich sein, weil sie sich besser fort­pflan­zen, weil alle Viel­fachen von gera­den Zah­len wie­der gerade sind.

1 | 2 | 3 | heilige Zahlen | Planetengeschlecht | Trigender | Symmetrieargument

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Vier
Nicht nur die Zahlen Eins und Drei gelten als heilig, auch die Vier. Warum eigent­lich? Als Nach­folger und damit Erhö­hung der Drei? Als ein heiliges Dreieck samt Mitten­punkt, evtl. in Form eines Tetra­eders? Um 7=3+4 und 12=3·4 als heilig zu recht­fertigen? Schon eher wegen der vier Himmels­rich­tungen Norden, Süden, Osten und Westen. [1]

Die vier Jahreszeiten, die vier Phasen des Mondes, die vier Dimen­sionen des Myers-​Briggs-​Typ­indikators [2] oder die vier Elemente würden die Bedeu­tung der Zahl unter­mauern, wenn es nicht auch drei oder fünf sein könnten. Tatsäch­lich fehlte früher der Neumond. Dafür gab es ein geheimes fünftes Element. Gelegen kommen da Adenin, Cytosin, Guanin und Thymin. [3]

          feucht              trocken        
  +--------------------+--------------------+
  | NO        Sommer ♠ | ♣ Herbst        SO |  1 2 3 4
w | O          Geist ♒ | ♐ Seele          S |  Nummer der Sphäre
a |      Sanguiniker ♎ | ♌ Choleriker       |  
r |       rotes Blut ♊ | ♈ gelbe Galle      |   △
m |         Oktaeder  | △ Tetraeder        |  Zeichen der Alchemie
  | gelb        Luft 3 | 4 Feuer        rot |
  +--------------------+--------------------+  ♉ ♋ ♊ ♈
  | blau      Wasser 2 | 1 Erde        grün |  ♍ ♏ ♎ ♌
k |        Icoseader ▽ |  Hexaeder         |  ♑ ♓ ♒ ♐
a |   weißer Schleim ♋ | ♉ schwarze Galle   |  Tierkreiszeichen
l |     Phlegmatiker ♏ | ♍ Melancholiker    |
t | W       Verstand ♓ | ♑ Körper         N |  ♦ ♥ ♠ ♣           
  | SW      Frühling ♥ | ♦ Winter        NW |  Spielkartenfarbe
  +--------------------+--------------------+                 
Aristotelische, mittelalterliche, esoterische, dekorative
Ausschlachtung der vier Elemente (png)

Sehr konstruiert wirken Versuche, die Zahl Vier als Erhöhung, Ergänzung oder Fortführung der Drei zu sehen. Wenn man den drei Mond­phasen zuneh­mend, voll und abneh­mend den Neumond hinzu­gefügt hat, wenn einem nach den drei Zuständen fest, flüssig und gas­förmig das Plasma gerade recht kommt, wenn man die postu­lierte Drei­heit von Seele, Geist und Körper durch den Willen ergänzt, so ist das alles Ausdruck von Zufall und Belie­bigkeit. [4]

Nach dem allgemeinen Schema ist die Vier als gerade Zahl weib­lich. Das hindert manche Esote­riker nicht, sie als neutral einzu­stufen, um sodann ihre außer­ordent­liche Weib­lich­keit wegen der vier Phasen des Mondes zu betonen, der wegen des weib­lichen Frucht­barkeits­zyklus­ses eben­falls weib­lich sein müsse. Doch für mein Empfin­den einfa­cher ist die schlichte Tatsache, daß die unge­raden hei­ligen Zah­len 1 des einen Gottes und 3 der Drei­faltig­keit bereits an die Männer ver­geben sind.

Jede Zahl läßt sich als Summe von vier Vierecks­zahlen (Quadrat­zahlen) schrei­ben. Das ist keine Besonder­heit der Vier, weil jede Zahl Summe von n n‑Eck­zah­len ist. [5] Doch n=4 ist der inter­essan­teste Fall. Er ist besser unter­sucht und zei­tigt die schö­neren Ergeb­nisse. Seine Bedeu­tung ist nicht nur spiele­rischer Natur, wenn mir auch keine Anwen­dung bekannt ist, mit der man Geld sparen oder Freunde finden kann.

Vergnügen bereitete über ein Jahrhun­dert das Vier­farben-​Pro­blem [6], die Frage, ob jede Land­karte mit vier Farben zu färben sei. [7] Viele wollten das bewiesen oder wider­legt haben. Teil­weise so gut, daß ihr Denk­fehler erst nach Jahren gefunden wurde. Und weit mehr sollen Land­karten gemalt haben, deren Vier­färbung nur mit Mühe oder gar nicht gelang. Schließ­lich war es Heinrich Heesch, der um die Mitte des vergan­genen Jahr­hun­derts (mit anderen) das Problem auf endlich viele Fälle redu­zierte. Damit war das Vier­farben-​Prob­lem gelöst, wenn auch noch nicht ent­schieden und bewie­sen. Dazu bedurfte es einer wei­teren Reduk­tion der verblie­benen Fälle und wach­sender Rechen­kraft. [8]

[1] Im Osten geht die Sonne auf, nach Süden nimmt sie ihren Lauf, im Westen will sie unter­gehn, im Norden ist sie nie zu sehn.

[2] Ich bin ENTJ.

[3] Douglas R. Hofstadter: Gödel, Escher, Bach ‒ ein Endloses Gefloch­tenes Band. Klett-Cotta, 5. Auflage, 1985, S. 540ff. Wenn dort eine Bezie­hung der DNS zum Rest der Welt herge­stellt wird, hat das eine ganz andere Qua­lität als die übliche Spin­tisie­rerei.

[4] Ein viertes Kleeblatt ist nicht erfunden, sondern nur selten. Glück bringt es nicht.

[5] Cauchy 1815, für n=3 Legendre 1798 und n=4 Lagrange 1770.

[6] Wenn ein mathematisches Problem gelöst oder eine Vermu­tung bestä­tigt ist, wird sie normaler­weise als Satz bezeichnet. So auch hier. Doch irgendwie ist Problem schöner.

[7] Natürlich muß eine solche Aufgaben­stellung präzi­siert werden, soll Spitz­findig­keit und Sprach­kritik vermieden werden: Gebiete müssen ein­farbig sein und bei gemein­samer Grenze verschie­dene Farben haben, iso­lierte Punkte zählen nicht als Grenze, Exkla­ven gibt es nicht. Besser gleich: Können die Knoten eines jeden pla­naren Graphen derart mit vier Farben gefärbt werden, daß keine zwei glei­cher Farbe durch eine Kante ver­bunden sind?

[8] Nicht jeder anerkannte den nachfolgenden Computer­beweis. Doch sind solche Kontro­versen nicht neu. Gibt es Unend­lich­keit, neben wahr und falsch nochwas, müssen Beweise kon­struk­tiv sein? Und was ich selbst miter­lebte: Haben proba­bili­stische Prim­zahl­tests einen zahlen­theore­tischen Wert?

3 | 5 | Quadratzahlen | Vierteilung | Viererbande | Zahlgeschlecht

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Heilige Zahlen
Die Heilig­sprechung einer Zahl erfordert mit zuneh­mender Größe eine immer bessere Begrün­dung. Mit der 1 und der 3, die für den (drei)einen Gott stehen, gibt es noch keine Probleme. Die 2 fällt durch, denn zwischen 1 und 3 kann kaum eine weitere heilige Zahl stehen. Außerdem spielt der durch sie repräsen­tierte Dua­lismus im Abend­land keine bedeu­tende Rolle. Und die 0 ist nichts, also auch nicht heilig.

Zur Gewinnung heiliger Zahlen nutzen manche eine geschlecht­liche Verer­bung durch Addi­tion und Multi­plika­tion. So entsteht zunächst die 4 aus 1+3. Ich sehe nicht, was an ihr heilig sein soll, auch wenn ich kein Chinese bin. Sie wird aber benötigt, um weiter aufstei­gen zu können:

3+4 = 7
3·4 = 12

Das ist doch wunderbar, denn die heraus­ra­gende Bedeu­tung der 7 Tage einer Woche und der 12 Monate eines Jahres läßt sich nicht leug­nen. Und in der Bibel kommen beide massen­haft vor. Auch 4+4=8 gilt als gut, doch 3+3=6 als Zahl des Men­schen weniger. Nun geht es munter weiter. Aus den beiden ersten Genera­tionen entsteht die dritte:

3+7 = 10
7+12 = 19
4·7 = 28
7·7 = 49
7·12 = 84
12·12 = 144

Natürlich wären auch 4+7=11 und 7+7=14 mögliche Nach­fahren, doch über­leben nicht alle, nur die geneh­men. Ich persön­lich sehe in der 10 keine Heilig­keit. Ihr Vor­kommen beruht einzig auf unserer dezi­malen Zahldar­stel­lung. Die 19 mag vielen fremd vorkommen, doch manche sehen sie massen­haft im Koran. In 28 erkenne ich nichts von Heilig­keit. Man kann in ihr die vier Wochen eines Monats sehen. Auch ist sie eine vollkom­mene Zahl. Doch das ist die 6 eben­falls. Die 84 mag für die 12 Le­bens­abschnitte zu 7 Jahren stehen. Diese Umlauf­zeit des Uranus finde ich bemer­kens­wert, aber nicht heilig.

Anders ist es schon mit 144, vor allem in der Ver­tausend­fachung als der Zahl der Logen­plätze im Himmel. Damit sind wir bei einer weiteren Art der Fort­pflanzung, der ungeschlecht­lichen Vermehrung. Man kann nicht nur drei Nullen anhängen, es reicht auch eine. Und sehr beliebt ist die Verdrei­fachung der Ziffern, manchmal auch die Ver­doppe­lung. So entstehen

2 mal 3 → 33
3 mal 7 → 777
10·7 = 70
1000·144 = 144000

Auf diese Art und Weise findet man zu jeder Zahl etwas. So steht 8880 für Christus, was sich aus 888 wie Jesus ableitet, und das aus der 8, die eigen­ständig oder wegen 8=4+4 bzw. 8=2+2+2 als gut, wenn nicht mehr gilt. Diese Infla­tion gefällt mir nicht. Mir reichen 1, 3, 7 und 12 als bedeutsam in unserer abendländi­schen Kultur.

1 | 3 | 7 | 12 | 84

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Drei
Mit Dreien wird alles kompliziert. Einer steht fast immer in der Mitte oder am Rand. Ab drei kann eine Reihen­folge zu sehen sein, deren Fort­setzung ins Unend­liche weist. Drei Punkte deuten dies an. Drei über­fordert uns noch nicht, auch wenn nicht jeder über eine drei­dimen­sionale Vorstel­lung verfügt und ihm Vater, Sohn und Hei­liger Geist zuviele sind. Doch nicht zuletzt deshalb ist die Drei eine heilige Zahl.

Die Drei läßt sich als Erhöhung, Ergänzung oder Fortführung der Zwei sehen. Nor­ma­ler­weise sind auch Paare durch die Reihen­folge ihrer Nennung (Mann und Frau), ihre Nume­rierung (zum einen und zum anderen) oder Reihen­folge (Vergan­genheit und Zukunft) ange­ordnet, doch eine Dreier­gruppe macht deut­licher, in welche Rich­tung gedacht wird, an Fort­pflanzung (Mann, Frau, Kind), Gruppen­bildung (Mann, Frau, Familie), Über­höhung (Mann, Frau, Jesus), Abgren­zung (Vergan­gen­heit, Gegen­wart, Zukunft), an eine endlose Folge (1,2,3,…) oder einen Rest­bestand (männ­lich, weib­lich, divers).

Die Dreizahl scheint dem Menschen zu liegen, in Esoterik [1], Märchen, Witzen, Reli­gion, bei freien Wünschen und Schnaps­zahlen. Aller guten Dinge sind drei, Gold, Silber, Bronze, schnick, schnack, schnuck, bei Issos Keilerei, auf die Plätze, fertig, los. Drei Dinge braucht der Mann [2], Frauen sollten bei drei auf dem Baum sein, manche können nicht bis drei zählen.

Die Suche nach Bedeutungen kennt keine Hemmungen. Ein Beispiel: Die Winkel­summe im Dreieck beträgt 180 Grad und die 18 ist eine Versechs­fachung der 3. Das ist natür­lich in mehr­facher Hinsicht albern: Es wird so getan, als seien Weglas­sung der Null, Versechs­fachung und Tei­lung des Kreises in 360 Grad gott­gegebene oder gar natür­liche Opera­tionen. Dabei hat es die Drei als kleine und schöne Zahl gar nicht nötig, in eine Über­legung reinge­steckt zu werden, um am Ende heraus­zukommen.

Willkürliche Zuordnungen können Jahrtausende über­dauern, in Stein gemei­ßelt sind sie dennoch nicht. Im Mono­theismus ange­kommen ging es wieder herauf zur Drei­faltig­keit, von der Naßrasur zum Drei­tage­bart, vom Tetra­chord herunter zum Drei­klang. Doch hat die Drei auch Verluste zu beklagen. Der Neumond erhöhte auf vier Mond­phasen, die Dreigang­schaltung verlor an die Sechs und droht im Unend­lichen zu ver­schwinden.

Wer regelmäßig „Bares für Rares“ sieht, kennt den Trick, die Gebote gegen Ende noch etwas mit der Bemer­kung in die Höhe zu treiben, man müsse den Erlös mit zwei anderen teilen. Da ist es vorteil­haft, in der Schule gelernt zu haben, daß eine Zahl genau dann durch 3 teilbar ist, wenn ihre Quer­summe es ist. Dazu gehören alle drei­stelligen Schnaps­zahlen 111 bis 999. Sie weisen auch den Faktor 37 auf, denn 111=3·37. Ich hatte dereinst die Schlüssel­nummer 111. Der Pförtner sagte: Dreimal die eins. Und ich antworte: Nein, dreimal sieben­und­dreißig.

Ein anderes Kaliber hat die Tatsache, daß jede Zahl Summe dreier Dreiecks­zahlen ist. [3] Bewiesen hat dies Adrien-​Marie Legendre. [4] Für kleine Zahlen findet man schnell eine Zerlegung, zumeist reicht es, die größt­mög­liche Dreiecks­zahl abzu­knapsen und den Rest durch zwei Summanden darzu­stellen. Deut­lich nerviger ist es, alle Zerle­gungen zu finden. [5]

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Die ersten sieben Dreieckszahlen 1, 3, 6, 10, 15, 21, 28 (png)

Schön ist auch die von Vera Sos (und anderen) bewiesene Vermu­tung von Hugo Stein­haus, die nunmehr Drei-​Abstands-​Satz heißt: Schneidet man eine Kreis­linie an den Stellen 0, φ, 2φ, 3φ, ..., (n−1)φ durch, so ent­stehen Teil­stücke in höch­stens drei verschiedenen Längen. Para­debei­spiel ist die Tei­lung der Oktave (2π) in Quinten (φ=ld(3/2)·2π≈211°). Bei n=4 sind es erst­malig drei ver­schiede Längen. Zwei Teil­stücke entspre­chen dem großen Ganz­ton (9/8), die beiden ande­ren der Quarte (4/3) und der pytha­gorei­schen kleinen Terz (32/27). Bei n=5,7,​12,​17,​29,​41,53,… ver­bleiben nur zwei Inter­valle. [6] Fünf-, Sieben- und Zwölf­ton­musik sind also keine Willkür.

[1] Wie hätten sich Spinner früherer Jahrhunderte gefreut, wären ihnen bereits die Quarks bekannt gewesen, ohne deren Dreier­verbünde die uns bekannte Welt nicht existierte.

[2] Feuer, Pfeife, Stanwell. Manche verein­fachen auf girls, girls, girls.

[3] The On-Line Encyclopedia of Integer Sequences. Dreiecks­zahlen A000217.

[4] Fermat kritzelte auch das an den Rand, blieb den angekün­digten Beweis aber eben­falls schuldig. Gauß schrieb zwar ΕΥΡΗΚΑ! num = Δ + Δ + Δ ins Tage­buch, doch die Ehre des ersten Beweises gebührt Legendre.

[5] The On-Line Encyclopedia of Integer Sequences. Ed Pegg erin­nert in seiner Liste A061262 der klein­sten Dreiecks­zahlen, die auf genau n‑fache Weise als Summe dreier Dreiecks­zahlen darge­stellt werden können, an Carl Frie­drich Gauß mit den Worten: If at first you do not succeed, tri + tri + tri again.

[6] The On-Line Encyclopedia of Integer Sequences. Beste pytha­gorei­sche Teil­ungen der Oktave A005664.

2 | 4 | 6 | 37 | 53 | 666 | Dreieckszahlen | Teilbarkeitsregeln | heilige Zahlen

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Zwei
Wie null für nichts, eins für das Indivi­duum, so steht zwei für ein Paar, wie es allent­halben vorkommt, insbe­sondere als Gegen­satz wie Gut und Böse, Mann und Frau, Kaffee und Tee. Zu zweit ist die Welt noch über­schaubar, das Zwei-​Körper-​Problem ist noch lösbar. Mehr gibt es kaum zu sagen, lebten wir nicht zuneh­mend in einer Zeit, da man zur Effekt­hascherei neigt, aus bil­ligem Eigen­inter­esse alles infrage stellt und in der Zwei über­holtes binäres Denken sieht. Wenn nicht eine Schub­lade zuviel, dann deut­lich zuwenig. Deshalb erlaube ich mir ein paar Abschwei­fungen:

Eins und eins ist zwei. So haben wir es in der vom weißen Mann domi­nierten Schule gelernt. Wenn in einer anderen Ethnie null *, eins $, plus ? und gleich 7 wäre und das Ergebnis nicht nur münd­lich von Gene­ration zu Gene­ration über­liefert oder in eine Fels­wand gehauen, sondern auf Papier links neben die Rechen­vor­schrift in umge­kehrter polni­scher Nota­tion geschrie­ben oder wie in diesem HTML-​File an einer geeignet klei­neren Adresse gespei­chert würde, dann könnte zwei als % geschrie­ben oder durch $$$***$*$**$$*$*$*$**$** kodiert sein und im Ein­klang mit der Gefühls­welt des Schrei­ben­den $$?7% gelten. Wenn die Befind­lich­keit zusätz­lich *7$$? und/oder %7* erfordert, darf das zu keiner Kritik Anlaß geben: Man verbietet einfach die Divi­sion des weißen Mannes oder töpfert sich eine neue, die auch durch * geht. [1]

Was kann man sonst noch zur Zwei berichten? Die Wiki­pedia erwähnt ihre Lage zwischen eins und drei. Außer­dem sei sie nicht nur die kleinste, sondern auch noch die einzige gerade Primzahl. Keiner anderen folgt sofort eine weitere. Und jetzt kommt es: „Alle geraden Zahlen sind durch zwei teilbar.“ [2] Würde ab der 0 oder 3 jede dritte Zahl terade heißen, dann wären alle teraden Zahlen durch 3 teilbar und 3 die einzige terade Primzahl. Ich gebe aber zu, daß gerade im Ver­gleich zu terade die wich­tigere Eigen­schaft und deshalb keine von mir erfun­dene Bezeich­nung ist, denn Divi­sionen durch 2 kommen wesent­lich häu­figer vor als solche durch 3. Zum Beispiel bei der Mittel­wert­bildung (x+y)/2. Dann sollte 2 ungleich 0 sein. Andern­falls muß man die Charak­teri­stik 2 außen vor lassen.

Im Anschluß geht es in der Wikipedia nur noch um Herkunft, Sprache und Zwei­heiten: Himmel und Hölle, gut und böse, Yin und Yang, Pola­rität, Dual, Pluralia­tantum, beide, Paare, Sekunden, Zwieback und die geschlechts­spezi­fische Dekli­nation: Zween Männer, zwo Frauen, zwei Kin­der. [3] Viel­leicht sollten Femi­nist(en/in­nen) die zwo aus einer Zeit, da man noch Telefon­nummern memo­rierte, für sich ent­decken und für alle verbind­lich vor­schreiben, solange die neuzeit­liche Vorstel­lung zweier (nicht zweener oder zwoer) Ge­schlech­ter nicht dekon­stru­iert ist. [4] Bis dahin muß man sich nicht ent­scheiden, kann beides haben: Elektro und Benzin, be hybrid!

Tag und Nacht, Sommer und Winter, Auf- und Unter­gang, Ost und West vermerkt die Wiki­pedia unter der Rubrik Astro­nomie. Zur Physik gilt es nur die magische Zahl 2 zu vermelden. Aber immerhin wird Symme­trie nicht nur im Men­schen, sondern in allen Wirbel­tieren, ja allen Bila­teria gesehen. Gibt es die nicht exakter auch anderswo? Und warum vertauscht der Spiegel links und rechts, nicht aber oben und unten?

Das Binärsystem sei von Leibniz erfunden worden. Und wo wurde das Dezimal­system entdeckt? Das ist zumindest rudi­mentär seit Jahr­tau­senden bekannt. Irgendwann nahm es mit den zehn Ziffern die heutige Gestalt an, ob mit Dezimal­komma oder -punkt. Einen Erfinder wird es nicht gegeben haben. Auch das Binär­system ist als Grund­gedanke sicher­lich älter als Tri- oder Hexa­gramme oder die mögli­cher­weise erste bekannte Beschrei­bung durch Pingala im alten Indien. Zwei­tei­lung und Ver­doppe­lung waren schon lange üblich, besonders bei Maßen und Gewichten. Schon vor 5000 Ja­hren hatte der Fuß 16 Fin­ger. [5]

In der Wikipedia unerwähnt bleiben so schöne Wörter wie andert­halb. Wie die für Esoteriker weib­liche Zwei aus der männ­lichen Eins entsteht, indem Adam eine Eva aus den Rippen geschnit­ten wurde, so ist bei vielen Paaren klar, wer die erste, das eine und wer der zweite, die andere ist: Anfang und Ende, Mann und Frau, Kind und Kegel, Geld oder Leben, Kopf oder Zahl, Dick und Dünn, alt und neu, auf und ab, aber ab und zu, hin und her, cis und trans, Dur und moll, ich und mein Alter. Benö­tigt man vom ersten nur die Hälfte, ist es ein­halb. Ist auch vom zweiten die Hälfte erfor­der­lich, heißt es andert­halb, nicht zwei­halb oder zweit­halb. [6] Der andere erlebt gerade seine Blüte und neigt zu über­hebli­cher Groß­schreibung. [7] Anders­sein ist ganz wichtig, für unge­trübte Zweisam­keit gibt es keine Opfer­punkte.

Beinahe hätte ich auch Tag und Nacht, links und rechts sowie wahr und falsch gelistet. Doch legen andere Völker und Reli­gionen den Abend und die Nacht vor den Tag, wovon uns nur die Vor­abende Hallo­ween, Heilig­abend und Silve­ster geblieben sind. Auch schreiben viele Menschen von rechts nach links, wenn nicht von oben nach unten. Und mein Beitrag zur Dekon­struk­tion des Binären: Falsch ist nicht der duale Partner von wahr. Die Logik kennt nur wahre Aussagen. Alle anderen sind unsinnig, unent­scheid­bar und werden falsch genannt, wenn ihre Nega­tion wahr ist. Eine falsche Aussage A wird nie als A sondern immer als „nicht A“, non A, ¬A, A [8] oder „A ist falsch“ notiert. Eine Dualität ist nicht durch­gängig vorhanden, kann aber zur Grund­lage weißen Mannes­denkens stili­siert selbst dann der Non-​Binär-​Mafia noch Nah­rung geben, wenn Geschlech­ter und Ehe schon lange ver­schwunden sind.

[1] Der rassismusfrei, aber dennoch stringent denkende Leser wird hoffent­lich mit mir, einem alten weißen cis‑Mann über­ein­stimmen und sagen: Dieser Alien-​Kram ist zwar schwer zu lesen und zu verstehen, doch mit leichten Vorkennt­nissen und Geduld geht es, und es kommt heraus, was wir immer schon wußten: Eins und eins ist zwei.

[2] Ich kann mir vorstellen, daß in allge­meineren Struk­turen, unter Außer­irdi­schen oder fremden Ethnien bereits in der dritten Klasse allge­meiner defi­niert wird und die Aussage, alle geraden Zahlen seien durch zwei teilbar, keine Wieder­holung der Defini­tion, sondern ein tief­lie­gender Satz ist. Mehr noch: Alle unge­raden Zahlen sind nicht durch zwei teilbar. Und auch die Umkeh­rungen gelten: Alle (nicht) durch zwei teil­baren Zahlen sind (un)gerade.

[3] Was ein Deklinationsaufwand aus einer Zeit, da es weder lecker Salat, noch lecker Suppe oder lecker Schnitzel gab.

[4] Was ein Glück für die Männer, daß die normalen bestimmten sub­stanti­vierten Ordinal­zahl­wörter weib­lich sind. Der Null würde das abrunden.

[5] Noch heute: digit–palm–shaftment–foot, inch–stick–hand, nail–span–cubit–yard–fathom.

[6] Für schlichte Gemüter auch eineinhalb. Dritt­halb, viert­halb usw. sagt man leider nicht mehr, aber immer noch drei­viertel Sechs und halb Zwei, nicht halb Ander, weil es ja weiter­geht, nicht mit der zweiten Stunde endet.

[7] Leider wird der einzelne nicht mehr klein geschrieben. Das bedeutet nichts für den anderen, allenfalls für den Ander­nen, Zuzweit­nen oder Paar­weis­nen, weckt aber Begehr­lich­keiten. Und Manche werden nicht ruhen, bis nur noch der eine oder Andere der alten Recht­schrei­bung anhängt.

[8] Fehlt der Strich über dem A, so hat die Text-​Dekoration wohl nicht versagt, sondern wurde einfach ignoriert.

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Eins
Für mich ist eins die kleinste natür­liche Zahl. Andere beginnen mit der Null. [1] Sie ist weder prim noch zusammen­gesetzt. [2] Es gibt aber immer wieder Spinner, die das anders sehen, doch nicht statt Primalität einen anderen Begriff verwenden wollen, weil sie von penetranter Besserwisserei beseelt sind. [3] Die Wiki­pedia sieht die Zahl Eins als natür­liche Zahl zwischen null und zwei. [4] Und dann wird noch bemerkt, daß die Eins eine Quadrat- und eine Kubik­zahl ist. Jawoll, auch Biqua­drat­zahl, 37. Potenz, Dreiecks­zahl, 37‑Eck­zahl, nullte Potenz aller Zahlen, erste und zweite Fibo­nacci­zahl.

Natür­lich hat die Eins auch einen symbo­lischen Wert. Sie ist gut, stark, aufrecht, männ­lich, sie steht für Gott, das Indi­viduum, das Unteil­bare. [5] Die Eins steht auch für {0}={{}}, wenn sie es nicht sogar ist. Was nicht umzu­fallen droht, steht wie eine Eins, also aufrecht und gerade, gleich­wohl eins unge­rade ist. Lange Zeit war eine Eins als die beste Schul­note weit­gehend uner­reichbar, heute ent­wertet durch infla­tionäre 14 und in den Schatten gestellt durch leicht mög­liche 15 Punkte. [6]

[1] Letztlich ist es nur eine Übereinkunft. Meines Erach­tens spricht aber vieles für ℕ={1,2,3,…}, weil es mir einfa­cher erscheint, bei Bedarf durch einen Index 0 die Null hinzu­zunehmen als sie dauernd auszu­schließen. Siehe auch A000027, A001477, A001057.

[2] Nicht wegen der schlechten Definition, daß eine Primzahl genau zwei Teiler habe und eine zusammen­gesetzte Zahl mehr. Vielmehr ist die Eins eine Einheit und des­halb weder prim noch zusammen­gesetzt.

[3] So sieht Peter Plichta 1 als Primzahl, 2 und 3 aber nicht, weil alle anderen Prim­zahlen ±1 mod 6 sind, was gut in sein Raster aus 24 Strahlen und seine Ord­nung der Elemente paßt. Dagegen spricht natür­lich, daß Prima­lität allge­meiner defi­niert ist und es äußerst unele­gant wäre, für die natür­lichen Zahlen davon abzu­weichen. Außerdem: Es gibt modulo 10 unend­lich viele Prim­zahlen mit den End­ziffern 1,3,7,9 und keine mit 0,4,6,8. Es bleiben 2 und 5 mit nur einer Prim­zahl. Es müßte also auch 5 gestri­chen werden.

[4] Einmal von der Trivialität dieser Bemerkung abgesehen, sollte man besser schwur­beln: Die Eins liegt als natür­liche Zahl nicht nach der Null, sondern ganz vorne, und in der Reihe der (nicht-​negativen) ganzen Zahlen (als ganze Zahl) zwischen 0 und 2.

[5] Heutzutage kann man alles teilen. Nicht nur Kuchen und den letzten Bissen, im Internet auch Bilder, Texte, Filme, Bab­ybäuche, Haß und Lobhu­delei. Warum nicht auch die Eins?

[6] Ich glaube, es war mein Deutsch­lehrer, zumindest ein Ver­treter der weichen Fächer, der meinte: Eine Eins bin ich. Mathe­matik, Physik, Chemie und Bio­logie können es nicht gewesen sein.

0 | 2 | heilige Zahlen | Primzahlkreuz

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