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Null
wuerg, 15.01.2005 00:58
Die Null ist sicherlich eine sehr interessante Zahl. Sie steht für nichts und damit für etwas, eigentlich für das erste, von dessen Existenz ich ausgehen kann, wenn ich von meiner eigenen Person absehe. Es gibt also etwas und nicht nichts. [1]
Immer wieder wird behauptet, die Null sei irgendwo in Indien erfunden worden und dann über die Araber nach Europa gekommen, obwohl es nichts oder keins sicherlich schon ewige Zeiten gab. Gemeint ist die Ziffer 0, also die Verwendung eines eigenen Symboles für das Fehlen eines Ziffernzeichens, wo zuvor bestenfalls Leerraum gelassen oder ein Platzhalter notiert wurde. Eine richtige Zahl Null als Rechengröße oder Ergänzung der natürlichen Zahlen, soll es selbst bei den Babyloniern weder sprachlich, noch als alleinstehende Ziffer, noch als nullstellige Ziffernfolge gegeben haben. [2] Die Römer umgingen dieses Problem durch die Verwendung verschiedener Zeichen für die verschiedenen Stellen. Griechen und Juden waren mit ihrer Darstellung von Zahlen durch Buchstaben noch schlechter und beförderten dadurch die abergläubische Unsitte, Wörter als Zahlen und Zahlen als Wörter oder gar Namen zu interpretieren.
Es mag uns heute unverständlich erscheinen, warum in einem schon vorhandenen Positionssystem die Leerstellen nicht schon sehr früh mit einem unscheinbaren Zeichen, zum Beispiel einem Punkt gekennzeichnet wurden. Doch denke man nur an das Leerzeichen. Lange Zeit ließ man gar keinen Freiraum zwischen den Wörtern. Solange man mit der Hand schrieb, hatte man einen sinnvollen Abstand im Griff. Ob mit Spatien gesetzt oder mit Leertaste und Tabulator maschinell geschrieben, beim Lesen gab es keine Probleme. Mit der Datenverarbeitung ploppten sie aber dank sich nicht vom Hintergrund absetzender Leerzeichen hervor: Falsche Zeileneinzüge, beschissen aussehender Blocksatz, häßlich gesperrte Wörter, inkonsistente Tabulator-Expansion.
Drucker produzieren heute kaum noch Freizeilen, das CR‑LF-Problem tritt aber immer wieder auf. Auch scheitert selbst teure Software manchmal an Umlauten. Wer hier bei blogger.de nicht nur liest oder ein paar Absätze schlichten Textes schreibt, sollte eigentlich ein Lied davon singen können, wenn Freizeilen eingefügt werden, die normalerweise nur der Gliederung des Quelltextes dienen. Unsere Vorfahren konnten Leerstellen nicht durch Textmarkierung hervorheben, sie hatten auch kein kariertes Papier, keine festen Bildschirmpositionen, die früher auch gerne markiert wurden, wie heute auf Personalausweisen < ein Leerzeichen ersetzt.
Anders als zu den natürlichen Zahlen berichtet die Wikipedia nicht bereits in der Einleitung, durch welche Zahlen die Null eingerahmt wird und daß sie sowohl eine Quadrat- als auch Kubikzahl, aber keine Primzahl ist. [3] Dafür steht ganz vorne, sie sei die Kardinalität der leeren Menge, also die Anzahl ihrer Elemente. Andere würden sagen, die Null sei die durch Bijektion gegebene Äquivalenzklasse aller Mengen, die zur leeren Menge gleichmächtig sind. Oder einfach 0={}. Alles schöne Vorschläge, einfache und seit ewigen Zeiten bekannte Dinge durch recht neumodischen Kram wie Mengenlehre zu begründen oder zu vereinnahmen.
Und weiter mit der Wikipedia: „Die Null ist das neutrale Element der Addition in vielen Körpern, wie etwa den rationalen Zahlen, reellen Zahlen und komplexen Zahlen, selbst wenn andere Elemente nicht mit gängigen Zahlen identifiziert werden.“ Was soll uns das sagen? Daß es auch Körper über die genannten hinaus mit ungängigen Zahlen gibt oder die komplexen größtenteils keine gängigen Zahlen sind? Warum nicht einfach: Die Null ist das neutrale Element der Addition ganzer Zahlen und ihrer Erweiterungen. Nicht nur in gängigen Körpern, sondern in allen Strukturen mit additiv geschriebener zweistelliger Verknüpfung nennt man ein (eindeutiges) neutrales Element eine (die) (Links-,Rechts-)Null, ohne die Zahl Null sein zu müssen. [4] Schreibt man die Verknüpfung multiplikativ, so nennt man das neutrale Element Eins. Mehr steckt nicht dahinter.
Wer die Eins für eine Primzahl hält oder gar aus esoterischen Gründen zwei und drei ausschließt, könnte auch die Frage stellen, ob denn die Null prim oder zusammengesetzt sei. Ist die Null prim, weil sie keine Einheit und wie die positiven Primzahlen nicht Produkt zweier kleinerer natürlicher Zahlen ist? Ist sie keine Primzahl, weil sie nicht genau zwei Teiler hat? Und wieviele Teiler hat die Null überhaupt? Wegen 0·n=0 unendlich viele, also mehr als zwei, obwohl die natürlichen Zahlen doch nullteilerfremd sind. Ist sie deshalb zusammengesetzt, oder zählt eine Multiplikation mit sich selbst nicht? Müßte dann nicht auch bei allen positiven Primzahlen p die Zerlegung 1·p=p außen vor bleiben, womit p gar keine (echten) Teiler hätte? Gehört die Null einem vierten Geschlecht an, da sie weder prim, noch zusammengesetzt, noch eine Einheit ist? Im Bereich der natürlichen Zahlen nicht, weil die Null keine ist und die Frage nach ihrer Primalität sich gar nicht stellt. [5] Einige mögen das anders sehen. Dann muß man die Begrifflichkeiten abgleichen. Mit Außerirdischen wird das gelingen, mit modernen Sprachgouvernanten nicht unbedingt.
[1] George Englebretsen: Sommers' proof that something exists. Notre Dame Journal of Formal Logic 16, 1975.
[2] Ein Problem, das sich noch heute bemerkbar macht, weil Zahlen normalerweise ohne führende Nullen geschrieben werden, es bei der 0 selbst aber nicht geht, auch nicht bei den Amerikanern, die eine 0 vor dem Dezimalpunkt weglassen. Das führt zum Beispiel dazu, daß in der OEIS die Folge A002275 der Einserkolonnen (Schnapszahlen aus Einsen, repunits) nicht mit 111, nicht mit 11 und auch nicht mit 1 beginnt, sondern (zum Spaß?) mit 0, der 0‑fachen Wiederholung der Ziffer 1 oder (10ⁿ−1)/9 für n=0.
[3] Erst weiter unten ist in unerwarter Genauigkeit zu lesen: „Als ganze Zahl ist die Null Nachfolgerin der Minus‐Eins und Vorgängerin der Eins.“ Eine völlig witzlose Information, doch wenigstens mit Rücksicht darauf, daß die Null als nicht-negative ganze Zahl keinen Vorgänger hat. Und im Anschluß weitere unerwartete Eigenheiten der Null: „Auf einer Zahlengeraden trennt der Nullpunkt die positiven von den negativen Zahlen. Die Null ist die einzige reelle Zahl, die weder positiv noch negativ ist. Die Zahl Null ist gerade.“
[4] Wie im täglichen Leben kann es durchaus sehr viele Nullen geben.
[5] The On-Line Encyclopedia of Integer Sequences. Natürliche Zahlen A000027 und nicht-negative ganze Zahlen A001477.
1 | Minus 0 | Jahr 0 | 00 | Unterstrich
Immer wieder wird behauptet, die Null sei irgendwo in Indien erfunden worden und dann über die Araber nach Europa gekommen, obwohl es nichts oder keins sicherlich schon ewige Zeiten gab. Gemeint ist die Ziffer 0, also die Verwendung eines eigenen Symboles für das Fehlen eines Ziffernzeichens, wo zuvor bestenfalls Leerraum gelassen oder ein Platzhalter notiert wurde. Eine richtige Zahl Null als Rechengröße oder Ergänzung der natürlichen Zahlen, soll es selbst bei den Babyloniern weder sprachlich, noch als alleinstehende Ziffer, noch als nullstellige Ziffernfolge gegeben haben. [2] Die Römer umgingen dieses Problem durch die Verwendung verschiedener Zeichen für die verschiedenen Stellen. Griechen und Juden waren mit ihrer Darstellung von Zahlen durch Buchstaben noch schlechter und beförderten dadurch die abergläubische Unsitte, Wörter als Zahlen und Zahlen als Wörter oder gar Namen zu interpretieren.
Es mag uns heute unverständlich erscheinen, warum in einem schon vorhandenen Positionssystem die Leerstellen nicht schon sehr früh mit einem unscheinbaren Zeichen, zum Beispiel einem Punkt gekennzeichnet wurden. Doch denke man nur an das Leerzeichen. Lange Zeit ließ man gar keinen Freiraum zwischen den Wörtern. Solange man mit der Hand schrieb, hatte man einen sinnvollen Abstand im Griff. Ob mit Spatien gesetzt oder mit Leertaste und Tabulator maschinell geschrieben, beim Lesen gab es keine Probleme. Mit der Datenverarbeitung ploppten sie aber dank sich nicht vom Hintergrund absetzender Leerzeichen hervor: Falsche Zeileneinzüge, beschissen aussehender Blocksatz, häßlich gesperrte Wörter, inkonsistente Tabulator-Expansion.
Drucker produzieren heute kaum noch Freizeilen, das CR‑LF-Problem tritt aber immer wieder auf. Auch scheitert selbst teure Software manchmal an Umlauten. Wer hier bei blogger.de nicht nur liest oder ein paar Absätze schlichten Textes schreibt, sollte eigentlich ein Lied davon singen können, wenn Freizeilen eingefügt werden, die normalerweise nur der Gliederung des Quelltextes dienen. Unsere Vorfahren konnten Leerstellen nicht durch Textmarkierung hervorheben, sie hatten auch kein kariertes Papier, keine festen Bildschirmpositionen, die früher auch gerne markiert wurden, wie heute auf Personalausweisen < ein Leerzeichen ersetzt.
Anders als zu den natürlichen Zahlen berichtet die Wikipedia nicht bereits in der Einleitung, durch welche Zahlen die Null eingerahmt wird und daß sie sowohl eine Quadrat- als auch Kubikzahl, aber keine Primzahl ist. [3] Dafür steht ganz vorne, sie sei die Kardinalität der leeren Menge, also die Anzahl ihrer Elemente. Andere würden sagen, die Null sei die durch Bijektion gegebene Äquivalenzklasse aller Mengen, die zur leeren Menge gleichmächtig sind. Oder einfach 0={}. Alles schöne Vorschläge, einfache und seit ewigen Zeiten bekannte Dinge durch recht neumodischen Kram wie Mengenlehre zu begründen oder zu vereinnahmen.
Und weiter mit der Wikipedia: „Die Null ist das neutrale Element der Addition in vielen Körpern, wie etwa den rationalen Zahlen, reellen Zahlen und komplexen Zahlen, selbst wenn andere Elemente nicht mit gängigen Zahlen identifiziert werden.“ Was soll uns das sagen? Daß es auch Körper über die genannten hinaus mit ungängigen Zahlen gibt oder die komplexen größtenteils keine gängigen Zahlen sind? Warum nicht einfach: Die Null ist das neutrale Element der Addition ganzer Zahlen und ihrer Erweiterungen. Nicht nur in gängigen Körpern, sondern in allen Strukturen mit additiv geschriebener zweistelliger Verknüpfung nennt man ein (eindeutiges) neutrales Element eine (die) (Links-,Rechts-)Null, ohne die Zahl Null sein zu müssen. [4] Schreibt man die Verknüpfung multiplikativ, so nennt man das neutrale Element Eins. Mehr steckt nicht dahinter.
Wer die Eins für eine Primzahl hält oder gar aus esoterischen Gründen zwei und drei ausschließt, könnte auch die Frage stellen, ob denn die Null prim oder zusammengesetzt sei. Ist die Null prim, weil sie keine Einheit und wie die positiven Primzahlen nicht Produkt zweier kleinerer natürlicher Zahlen ist? Ist sie keine Primzahl, weil sie nicht genau zwei Teiler hat? Und wieviele Teiler hat die Null überhaupt? Wegen 0·n=0 unendlich viele, also mehr als zwei, obwohl die natürlichen Zahlen doch nullteilerfremd sind. Ist sie deshalb zusammengesetzt, oder zählt eine Multiplikation mit sich selbst nicht? Müßte dann nicht auch bei allen positiven Primzahlen p die Zerlegung 1·p=p außen vor bleiben, womit p gar keine (echten) Teiler hätte? Gehört die Null einem vierten Geschlecht an, da sie weder prim, noch zusammengesetzt, noch eine Einheit ist? Im Bereich der natürlichen Zahlen nicht, weil die Null keine ist und die Frage nach ihrer Primalität sich gar nicht stellt. [5] Einige mögen das anders sehen. Dann muß man die Begrifflichkeiten abgleichen. Mit Außerirdischen wird das gelingen, mit modernen Sprachgouvernanten nicht unbedingt.
[1] George Englebretsen: Sommers' proof that something exists. Notre Dame Journal of Formal Logic 16, 1975.
[2] Ein Problem, das sich noch heute bemerkbar macht, weil Zahlen normalerweise ohne führende Nullen geschrieben werden, es bei der 0 selbst aber nicht geht, auch nicht bei den Amerikanern, die eine 0 vor dem Dezimalpunkt weglassen. Das führt zum Beispiel dazu, daß in der OEIS die Folge A002275 der Einserkolonnen (Schnapszahlen aus Einsen, repunits) nicht mit 111, nicht mit 11 und auch nicht mit 1 beginnt, sondern (zum Spaß?) mit 0, der 0‑fachen Wiederholung der Ziffer 1 oder (10ⁿ−1)/9 für n=0.
[3] Erst weiter unten ist in unerwarter Genauigkeit zu lesen: „Als ganze Zahl ist die Null Nachfolgerin der Minus‐Eins und Vorgängerin der Eins.“ Eine völlig witzlose Information, doch wenigstens mit Rücksicht darauf, daß die Null als nicht-negative ganze Zahl keinen Vorgänger hat. Und im Anschluß weitere unerwartete Eigenheiten der Null: „Auf einer Zahlengeraden trennt der Nullpunkt die positiven von den negativen Zahlen. Die Null ist die einzige reelle Zahl, die weder positiv noch negativ ist. Die Zahl Null ist gerade.“
[4] Wie im täglichen Leben kann es durchaus sehr viele Nullen geben.
[5] The On-Line Encyclopedia of Integer Sequences. Natürliche Zahlen A000027 und nicht-negative ganze Zahlen A001477.
1 | Minus 0 | Jahr 0 | 00 | Unterstrich
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Uninteressante Zahlen
wuerg, 01.11.2004 15:46
Ich habe hier wieder lange Zeit nichts geschrieben. Das kann nicht daran liegen, daß es keine erwähnenswerten Zahlen gibt. Denn zumindest alle natürlichen Zahlen sind interessant. Andernfalls gäbe es eine kleinste uninteressante Zahl. Und die wäre durchaus von Interesse.
Inzwischen sind wieder fast 17 Jahre vergangen. Doch schon früher hätte ich die Frage stellen können: Wenn es schon keine uninteressanten Zahlen gibt, welche ist dann unter den interessanten (also allen) die von geringstem Interesse? Auch das kann schwierig werden, wenn diese Eigenschaft eine Zahl aufwertet und eine andere nach unten rutscht, was diese wiederum aufwertet und so weiter.
Wie man es auch dreht und wendet, es bleibt ungenau, auch angesichts der unendlich vielen sehr großen Zahlen ohne bekanntes Interesse. Man müßte zum Beispiel jeder Zahl ein mit ihrer Größe steigendes bedingungsloses Grundinteresse zukommen lassen, was eine Obergrenze nach sich zöge.
Es bleibt natürlich eine Geschmacksfrage. Und wer am 29. Februar Geburtstag hat, wird im Gegensatz zu mir der 29 nicht die rote Laterne anhängen wollen. Zunächst hielt ich mit David Wells [1] die 39 für die uninteressanteste Zahl, die aber gerade deshalb Aufmerksamkeit auf sich zog. Ich dachte deshalb an 38, später 43 oder 45, bis ich die noch kleinere und damit schwerer vom Thron zu stoßende 29 fand.
[1] David Wells: The Penguin Dictionary of Interesting and Curious Numbers.
29 | 38 | 39 | 43 | 45
Inzwischen sind wieder fast 17 Jahre vergangen. Doch schon früher hätte ich die Frage stellen können: Wenn es schon keine uninteressanten Zahlen gibt, welche ist dann unter den interessanten (also allen) die von geringstem Interesse? Auch das kann schwierig werden, wenn diese Eigenschaft eine Zahl aufwertet und eine andere nach unten rutscht, was diese wiederum aufwertet und so weiter.
Wie man es auch dreht und wendet, es bleibt ungenau, auch angesichts der unendlich vielen sehr großen Zahlen ohne bekanntes Interesse. Man müßte zum Beispiel jeder Zahl ein mit ihrer Größe steigendes bedingungsloses Grundinteresse zukommen lassen, was eine Obergrenze nach sich zöge.
Es bleibt natürlich eine Geschmacksfrage. Und wer am 29. Februar Geburtstag hat, wird im Gegensatz zu mir der 29 nicht die rote Laterne anhängen wollen. Zunächst hielt ich mit David Wells [1] die 39 für die uninteressanteste Zahl, die aber gerade deshalb Aufmerksamkeit auf sich zog. Ich dachte deshalb an 38, später 43 oder 45, bis ich die noch kleinere und damit schwerer vom Thron zu stoßende 29 fand.
[1] David Wells: The Penguin Dictionary of Interesting and Curious Numbers.
29 | 38 | 39 | 43 | 45
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9,8 Prozent
wuerg, 20.09.2004 15:29
Meines Wissens gilt seit gestern für Sozialdemokraten 0,098... als die größte Zahl unterhalb von 10%.
Nachtrag auch zum eigenen Verständnis nach 19 Jahren: Die SPD erzielte in der sächsischen Landtagswahl 2004 stolze 9,8 Prozent.
Heute Zwerg, morgen Riese | Von Brandt bis Nahles
Nachtrag auch zum eigenen Verständnis nach 19 Jahren: Die SPD erzielte in der sächsischen Landtagswahl 2004 stolze 9,8 Prozent.
Heute Zwerg, morgen Riese | Von Brandt bis Nahles
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Schalttag
wuerg, 29.02.2004 18:28
Meine Suche nach dem 27. Buchstaben endete am 27. Februar. Die Zahl 28 ist zu bedeutend, um sie gestern nur kurz zu behandeln. Und zur 29 gibt es eigentlich kaum mehr als den wie heute alle vier Jahre wiederkehrenden Schalttag, den 29. Februar.
Ganze 16 Jahre sind nun vergangen, blogger.de gibt es immer noch, und heute ist wieder der 29. Februar. Gestern ein willkommener Anlaß, im Hausfrauen‐Fernsehen neben Essen, Gesundheit, Garten und Reisen auch einmal einen Blick in den Kalender zu werfen. Natürlich mußten Passanten befragt werden. Neben einem alten Herrn, der das Reizwort julianisch kannte, sonst aber auch nichts wußte, wurden nur ahnungslose junge Menschen gezeigt. Der Wahrheit am nächsten kam eine Frau mit ihrer Vermutung, der Monat Februar habe alle vier Jahre nur 28 Tage.
Nach einem solchen Stimmungsbild darf die Erklärung durch eine Reporterin nicht fehlen, die am 29. Februar geboren es ja wissen muß. Sie beginnt ganz gut mit der tropischen Jahreslänge von 365 Tagen, 5 Stunden und 49 Minuten, weshalb alle vier Jahre mit dem 29. Februar ein Schalttag eingefügt werden müsse, damit in 600 Jahren der Monat Juli nicht im Winter liege.
Meine Erwartung wurde bestätigt: Kein Wort über die weiteren Schaltregeln, daß alle 100 Jahre das Schaltjahr ausfällt und alle 400 wieder eingesetzt wird, weshalb 2000 ein Schaltjahr war und wir in einer 200‑jährigen Periode leben, in der es ohne Ausnahme alle vier Jahre einen 29. Februar gibt. Zur nächsten Unregelmäßigkeit im Jahre 2100 muß keiner mehr befragt werden, weil dann die implantierten persönlichen Assistenten die korrekte Antwort kennen.
Und bei der Gelegenheit hätte erwähnt werden können, warum der gregorianische Kalender mit seiner 4‑100‑400‐Schaltregel den julianischen ablöste, der stur alle vier Jahre einen 29. Februar vorsah. Weil dessen Jahr von durchschnittlich 365,25 Tagen um 0,00781 zu lang ist, sich so alle 128 Jahre der Frühlingsanfang um einen Tag nach vorne verschob und im Jahre 1582 schon auf den 11. März fiel. [1] Um das zu korrigieren, folgte am Übergang zum gregorianischen Kalender der 15. auf den 4. Oktober 1582.
Fast perfekt wäre es gewesen, alle 128 Jahre ein Schaltjahr ausfallen zu lassen, weil dann 300 Jahrtausende für einen Tag Differenz vergehen müßten. Doch konnte man sich vom Dezimalsystem nicht lösen, weshalb es zur 4‑100‑400‐Schaltregel mit einem mittleren gregorianischen Jahr zu 365,2425 Tagen kam, womit schon nach 3 Jahrtausenden ein Tag Differenz anfällt, worauf es aber wegen der Bedeutungslosigkeit des Menschen im Jahre 5000 nicht ankommen wird.
Eines aber habe ich doch durch den Fernsehbericht gelernt, denn die am 29. Februar geborene Frau wußte, daß sie in Normaljahren nicht am 28. Februar, sondern erst am 1. März ein Jahr älter wird. Das könnte wichtig sein, wenn man die Volljährigkeit erreicht und mit dem Auto fahren möchte oder der 28. Februar ein Wahltag ist.
Es ist sinnvoll, im n. Februar den (31+n)‑ten Tag des Jahres zu sehen, selbst wenn n weit über 28 liegt. Damit ist der 29. Februar immer der 60. Tag im Jahr, in Normaljahren identisch mit der Nummer des 1. März. Ein sinnvoller Kalender hätte den Schalttag am Jahresende, allerdings mit dem Nebeneffekt, daß am Schalttag Geborene in manchen Jahren zwei und in anderen keinen Geburtstag feiern könnten. Dann hätten sich die Juristen möglicherweise anders entschieden und den Geburtstag nicht nach hinten, sondern nach vorne verlegt. Der Schalttag im Februar hat somit auch seine positiven Aspekte.
Für einen zwischen 1901 und 2099 lebenden Mensch ist es nicht erforderlich, die genauen Schaltregeln des gregorianischen Kalenders zu kennen, eigentlich auch nicht die 4‑Jahresregel. [2] Man kann sich einfach auf den Wandkalender verlassen, ähnlich den Juden mit ihren sechs verschiedenen Jahreslängen und einem 13. Monat.
Auch Programmierer sind nur Menschen. Sie berechnen Datumsangaben immer wieder anders und manchmal nach falschen Vorstellungen. So hielten die ersten Tabellenkalkulationen bis hin zu Excel 2000 das Jahr 1900 für ein Schaltjahr. [3] Das ist schon früh aufgefallen, doch eine einfache Korrektur hätte unangenehme Nebenwirkungen gehabt.
[1] Wären wir wie die Kopten beim julianischen Kalender geblieben, hätten wir heute den 16. statt 29. Februar und würden singen: Der April ist gekommen, die Bäume schlagen aus. Das haben wir nun durch den Klimawandel auf anderem Wege auch erreicht.
[2] Eine Olympiade umfaßt vier Jahre und hat gegenwärtig wie im julianischen Kalender 1461 Tage, nach deren Vergehen wieder der gleiche Tag im gleichen Monat erreicht wird. Da 1461 aber nicht durch 7 teilbar ist, wird nicht der gleiche Wochentag getroffen. Für die gregorianische Periode von 400 Jahren zu 146097 Tagen ist das anders. Es sind genau 20871 Wochen. Deshalb und dank der fehlenden 10 Tage im Jahre 1582 trifft die Berechnung des Osterdatums einigermaßen das Leben Jesu. Das war Papst Gregor wohl wichtiger als Astronomie, Bauernregeln, Saat und Ernte.
[3] Lu Chen: Excel geht fälschlicherweise davon aus, dass das Jahr 1900 ein Schaltjahr ist. Microsoft.
29 | 128 | 688 | 1.1.2007 | Oktoberrevolution | Reformationstag
Ganze 16 Jahre sind nun vergangen, blogger.de gibt es immer noch, und heute ist wieder der 29. Februar. Gestern ein willkommener Anlaß, im Hausfrauen‐Fernsehen neben Essen, Gesundheit, Garten und Reisen auch einmal einen Blick in den Kalender zu werfen. Natürlich mußten Passanten befragt werden. Neben einem alten Herrn, der das Reizwort julianisch kannte, sonst aber auch nichts wußte, wurden nur ahnungslose junge Menschen gezeigt. Der Wahrheit am nächsten kam eine Frau mit ihrer Vermutung, der Monat Februar habe alle vier Jahre nur 28 Tage.
Nach einem solchen Stimmungsbild darf die Erklärung durch eine Reporterin nicht fehlen, die am 29. Februar geboren es ja wissen muß. Sie beginnt ganz gut mit der tropischen Jahreslänge von 365 Tagen, 5 Stunden und 49 Minuten, weshalb alle vier Jahre mit dem 29. Februar ein Schalttag eingefügt werden müsse, damit in 600 Jahren der Monat Juli nicht im Winter liege.
Meine Erwartung wurde bestätigt: Kein Wort über die weiteren Schaltregeln, daß alle 100 Jahre das Schaltjahr ausfällt und alle 400 wieder eingesetzt wird, weshalb 2000 ein Schaltjahr war und wir in einer 200‑jährigen Periode leben, in der es ohne Ausnahme alle vier Jahre einen 29. Februar gibt. Zur nächsten Unregelmäßigkeit im Jahre 2100 muß keiner mehr befragt werden, weil dann die implantierten persönlichen Assistenten die korrekte Antwort kennen.
Und bei der Gelegenheit hätte erwähnt werden können, warum der gregorianische Kalender mit seiner 4‑100‑400‐Schaltregel den julianischen ablöste, der stur alle vier Jahre einen 29. Februar vorsah. Weil dessen Jahr von durchschnittlich 365,25 Tagen um 0,00781 zu lang ist, sich so alle 128 Jahre der Frühlingsanfang um einen Tag nach vorne verschob und im Jahre 1582 schon auf den 11. März fiel. [1] Um das zu korrigieren, folgte am Übergang zum gregorianischen Kalender der 15. auf den 4. Oktober 1582.
Fast perfekt wäre es gewesen, alle 128 Jahre ein Schaltjahr ausfallen zu lassen, weil dann 300 Jahrtausende für einen Tag Differenz vergehen müßten. Doch konnte man sich vom Dezimalsystem nicht lösen, weshalb es zur 4‑100‑400‐Schaltregel mit einem mittleren gregorianischen Jahr zu 365,2425 Tagen kam, womit schon nach 3 Jahrtausenden ein Tag Differenz anfällt, worauf es aber wegen der Bedeutungslosigkeit des Menschen im Jahre 5000 nicht ankommen wird.
Eines aber habe ich doch durch den Fernsehbericht gelernt, denn die am 29. Februar geborene Frau wußte, daß sie in Normaljahren nicht am 28. Februar, sondern erst am 1. März ein Jahr älter wird. Das könnte wichtig sein, wenn man die Volljährigkeit erreicht und mit dem Auto fahren möchte oder der 28. Februar ein Wahltag ist.
Es ist sinnvoll, im n. Februar den (31+n)‑ten Tag des Jahres zu sehen, selbst wenn n weit über 28 liegt. Damit ist der 29. Februar immer der 60. Tag im Jahr, in Normaljahren identisch mit der Nummer des 1. März. Ein sinnvoller Kalender hätte den Schalttag am Jahresende, allerdings mit dem Nebeneffekt, daß am Schalttag Geborene in manchen Jahren zwei und in anderen keinen Geburtstag feiern könnten. Dann hätten sich die Juristen möglicherweise anders entschieden und den Geburtstag nicht nach hinten, sondern nach vorne verlegt. Der Schalttag im Februar hat somit auch seine positiven Aspekte.
Für einen zwischen 1901 und 2099 lebenden Mensch ist es nicht erforderlich, die genauen Schaltregeln des gregorianischen Kalenders zu kennen, eigentlich auch nicht die 4‑Jahresregel. [2] Man kann sich einfach auf den Wandkalender verlassen, ähnlich den Juden mit ihren sechs verschiedenen Jahreslängen und einem 13. Monat.
Auch Programmierer sind nur Menschen. Sie berechnen Datumsangaben immer wieder anders und manchmal nach falschen Vorstellungen. So hielten die ersten Tabellenkalkulationen bis hin zu Excel 2000 das Jahr 1900 für ein Schaltjahr. [3] Das ist schon früh aufgefallen, doch eine einfache Korrektur hätte unangenehme Nebenwirkungen gehabt.
[1] Wären wir wie die Kopten beim julianischen Kalender geblieben, hätten wir heute den 16. statt 29. Februar und würden singen: Der April ist gekommen, die Bäume schlagen aus. Das haben wir nun durch den Klimawandel auf anderem Wege auch erreicht.
[2] Eine Olympiade umfaßt vier Jahre und hat gegenwärtig wie im julianischen Kalender 1461 Tage, nach deren Vergehen wieder der gleiche Tag im gleichen Monat erreicht wird. Da 1461 aber nicht durch 7 teilbar ist, wird nicht der gleiche Wochentag getroffen. Für die gregorianische Periode von 400 Jahren zu 146097 Tagen ist das anders. Es sind genau 20871 Wochen. Deshalb und dank der fehlenden 10 Tage im Jahre 1582 trifft die Berechnung des Osterdatums einigermaßen das Leben Jesu. Das war Papst Gregor wohl wichtiger als Astronomie, Bauernregeln, Saat und Ernte.
[3] Lu Chen: Excel geht fälschlicherweise davon aus, dass das Jahr 1900 ein Schaltjahr ist. Microsoft.
29 | 128 | 688 | 1.1.2007 | Oktoberrevolution | Reformationstag
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1729
wuerg, 27.02.2004 23:06
Leider gibt es keinen brauchbaren 27. Buchstaben. Mit den 10 Ziffern wären es 37 Zeichen, und bei Unterscheidung von Groß- und Kleinbuchstaben sogar 64. Sowohl 27 als auch 64 sind Dreierpotenzen. Mit der Schönheit 27·37=999 ergibt sich
103 − 13 = 1000 − 1 = 999 = 27·37 = 27·(64−27) = 33·(43−33) = 123 − 93
also 103+93=123+13=1729, die kleinste Zahl, die auf zweifache Weise als Summe zweier Kubikzahlen darstellbar ist.
Diese Zahl 1729 heißt Hardy-Ramanujan-Zahl, gelegentlich auch politisch und inhaltlich korrekter Ramanujan-Hardy-Number, denn es geht die Geschichte, der große Zahlentheoretiker Hardy habe Ramanujan am Krankenbett besucht und erwähnt, er sei mit dem Taxi 1729 gekommen, was wohl eine recht uninteressante Zahl sei, woraufhin Ramanujan ihm widersprach und bemerkte, 1729 sei die kleinste Zahl, die auf zweifache Weise als Summe zweier Kubikzahlen darstellbar ist.
Wegen dieser Geschichte heißt 1729 auch zweite Taxicab-Number. Die n‑te ist die kleinste Zahl, die auf n‑fache Weise als Summe von 2 Kubikzahlen dargestellt werden kann. [1] Nur sechs sind bisher bekannt.
[1] The On-Line Encyclopedia of Integer Sequences. Hardy-Ramanujan-Zahlen A011541.
27 | 37 | 999
103 − 13 = 1000 − 1 = 999 = 27·37 = 27·(64−27) = 33·(43−33) = 123 − 93
also 103+93=123+13=1729, die kleinste Zahl, die auf zweifache Weise als Summe zweier Kubikzahlen darstellbar ist.
Diese Zahl 1729 heißt Hardy-Ramanujan-Zahl, gelegentlich auch politisch und inhaltlich korrekter Ramanujan-Hardy-Number, denn es geht die Geschichte, der große Zahlentheoretiker Hardy habe Ramanujan am Krankenbett besucht und erwähnt, er sei mit dem Taxi 1729 gekommen, was wohl eine recht uninteressante Zahl sei, woraufhin Ramanujan ihm widersprach und bemerkte, 1729 sei die kleinste Zahl, die auf zweifache Weise als Summe zweier Kubikzahlen darstellbar ist.
Wegen dieser Geschichte heißt 1729 auch zweite Taxicab-Number. Die n‑te ist die kleinste Zahl, die auf n‑fache Weise als Summe von 2 Kubikzahlen dargestellt werden kann. [1] Nur sechs sind bisher bekannt.
[1] The On-Line Encyclopedia of Integer Sequences. Hardy-Ramanujan-Zahlen A011541.
27 | 37 | 999
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ASCII
wuerg, 27.02.2004 23:03
Unterstrich, Klammeraffe, Dollarzeichen, Krämer-Und, Eszett und Umlaute sind für mich als 27. Buchstaben ausgeschieden. Alle anderen Zeichen des ASCII-Codes schneiden nicht besser ab. Und der Rest kommt so und so nicht infrage, denn er bereitet nur Schwierigkeiten. Leider kommt man in der modernen Welt nicht umhin, auch Zeichen zu verwenden, die noch nicht einmal in der der 8‑Bit-ANSI-Erweiterung des 7‑Bit-ASCII-Codes vorgesehen sind. Ich versuche sie sparsam einzusetzen, denn selbst teuerste Software kann schon an einfachen Umlauten scheitern. [1]
Noch in den Achtzigern mußte man zumeist mit den 128 Zeichen des US‑ASCII-Codes auskommen, der allerdings an den 12 Positionen $@[\]^_`{|}~ nationale Anpassungen erlaubte. Die deutsche gemäß DIN 66003 ersetzte davon @[\]{|}~ durch §ÄÖÜäöüß. Das führte gelegentlich zu Problemen, weshalb ein Bekannter einen Schalter am seinem PET 2001 hatte, um die Darstellung zwischen englisch für Assembler und deutsch für Texte umzuschalten.
[1] Inzwischen sind zwei Jahrzehnte vergangen, und ich habe mich damit angefreundet auch entlegene Zeichen des Unicodes zu verwenden, allein schon zur Darstellung von hoch- und tiefgestellten Zeichen ohne Verhunzung des Zeilenabstandes. Hinzu kommen so simple Zeichen wie der Malpunkt, die einen Formelumbruch verhindern helfen.
27 | Unterstrich | Klammeraffe | Dollar | Krämer-Und | Eszett | Umlaute
Noch in den Achtzigern mußte man zumeist mit den 128 Zeichen des US‑ASCII-Codes auskommen, der allerdings an den 12 Positionen $@[\]^_`{|}~ nationale Anpassungen erlaubte. Die deutsche gemäß DIN 66003 ersetzte davon @[\]{|}~ durch §ÄÖÜäöüß. Das führte gelegentlich zu Problemen, weshalb ein Bekannter einen Schalter am seinem PET 2001 hatte, um die Darstellung zwischen englisch für Assembler und deutsch für Texte umzuschalten.
[1] Inzwischen sind zwei Jahrzehnte vergangen, und ich habe mich damit angefreundet auch entlegene Zeichen des Unicodes zu verwenden, allein schon zur Darstellung von hoch- und tiefgestellten Zeichen ohne Verhunzung des Zeilenabstandes. Hinzu kommen so simple Zeichen wie der Malpunkt, die einen Formelumbruch verhindern helfen.
27 | Unterstrich | Klammeraffe | Dollar | Krämer-Und | Eszett | Umlaute
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100 Tage
wuerg, 27.02.2004 11:22
Hundert Tage lang habe hier nichts eingetragen. Es gab wohl wichtigeres als Zahlwörter.
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Umlaute
wuerg, 18.11.2003 18:08
Die Umlaute Ä, Ö und Ü scheiden auch als 27. Buchstabe aus. Zum einen muß man sie wohl im Dreierpack nehmen, zum anderen sind es nur A, O und U mit zwei Punkten, und zum dritten haben sie keinen Platz im 7‑Bit-ASCII-Code gefunden, der allerdings 12 Zeichen für nationale Varianten vorsah. So ersetzen die Umlaute nach DIN 66003 die drei Zeichen [\] und {|} hinter dem Buchstaben Z. Davon wurde Abstand genommen als der abstruse Blackslash \ sich in der Welt breit machte.
27 | 999 | ASCII | Unterstrich | Klammeraffe | Dollar | Krämer-Und | Eszett
27 | 999 | ASCII | Unterstrich | Klammeraffe | Dollar | Krämer-Und | Eszett
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Eszett
wuerg, 14.11.2003 12:44
Wer schon einmal Wörter wie SCHEIßE in Überschriften gesehen hat, wird mir zustimmen, daß Eszett als 27. Buchstabe ausfällt, zumal es auch kein großes Eszett gibt und deshalb SCHEISSE, nicht aber SCHEISZE zu schreiben ist. Außerdem fehlte Eszett im 7‑Bit-ASCII-Code, der allerdings 12 Zeichen zu nationalen Anpassung vorsah. So befindet sich das Eszett nach DIN 66003 statt der Tilde an Position 126.
Nun sind fünf Jahre vergangen, und es gibt ein großes, häßliches ẞ als Eszett. Dadurch sind so abartige Schreibweisen wie SCHEIẞE möglich. Erforderlich war es nicht, denn auch andere Ligaturen werden als Versalien getrennt geschrieben. Und jeder sollte den Kontext so gestalten können, daß ein als SS geschriebenes Eszett erkannt wird.
27 | 999 | ASCII | Unterstrich | Klammeraffe | Dollar | Krämer-Und | Umlaute
Nun sind fünf Jahre vergangen, und es gibt ein großes, häßliches ẞ als Eszett. Dadurch sind so abartige Schreibweisen wie SCHEIẞE möglich. Erforderlich war es nicht, denn auch andere Ligaturen werden als Versalien getrennt geschrieben. Und jeder sollte den Kontext so gestalten können, daß ein als SS geschriebenes Eszett erkannt wird.
27 | 999 | ASCII | Unterstrich | Klammeraffe | Dollar | Krämer-Und | Umlaute
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