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Nationalstaaten
wuerg, 05.04.2020 20:39
Es wurde in weiten Kreisen modern, zumindest verbal auf Nationalstaaten einzuschlagen, die egoistisch handeln, ihre Nachbarn und erst recht den Rest der Welt über den Tisch ziehen möchten und sich trotz Globalisierung gegenüber Fremden abschotten. Jetzt in der Corona-Krise mag man jedoch erkennen, daß nur sie und ihre ebenso gescholtenen Untergliederungen zu schnellen und verbindlichen Maßnahmen in der Lage sind. Gewiß wäre eine einheitliche Vorgehensweise aller Europäer oder gar der ganzen Welt von Vorteil. Doch solche Einigungsprozesse kann man nicht abwarten und muß froh sein, wenn wenigstens hinterher weitgehend Einvernehmen herrscht und es zu keiner erneuten Verurteilung Israels kommt.
Daß Nationalstaaten nicht wegzureden sind, sollte so und so jedem einleuchten. Man mag nach Frankreich oder Polen ohne breit angelegte Kontrollen allein mit einem Personalausweis fahren können, doch hinter der Grenze spricht man nicht deutsch, die Verkehrsschilder sind auch nach 1971 nicht alle gleich. In anderen Ländern gelten andere Regeln, andere Höchstgeschwindigkeiten, Linksverkehr nicht nur für Eisenbahnen, Fahrenheit und Yard, 110 Volt bei 60 Hertz, andere Stecker, abweichende Zollbestimmungen, Verbot von Alkohol und Waffen in der Öffentlichkeit, die Fenster gehen anders auf, man fällt mit der Tür ins Wohnzimmer, auf Rolltreppen muß man nicht rechts stehen und links gehen.
Kennziffern werden gerne auf Landkarten im Rahmen der Staats-, Länder-, Bezirks- oder Ortsgrenzen visualisiert [1], sei es durch Farben, Balken oder Eier, so altmodisch und aussagelos wie die Corona-Daten der Johns-Hopkins-Elite. Warum werden die Erkrankten nicht mit ihren Koordinaten registriert, woraus sich eine Dichte ergibt, die in Karten durch Farben und Linien gleicher Infektionsrate (Isocoren) dargestellt wird? Dann könnte man wie beim Luftdruck die Hoch- und Tief-Corona-Gebiete sehen und würde sicherlich im Gegensatz zur Wetterkarte deutliche Fronten an den Ländergrenzen bemerken. Warum? Weil es die Nationalstaaten noch gibt.
[1] Immer wieder ärgert micht die Karte der deutschen Bundesländer, auch wenn sie nur als billiger Hintergrund für steigende Zahlen in einem Pfeil von links unten nach rechts oben dient. Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen sind dunkel-, die übrigen Länder hellrot. Was soll uns das sagen? Daß diese drei Länder die höchsten Absolutzahlen aufweisen? Informativer und anständiger wäre es, statt Nordrhein-Westfalen das Saarland und Hamburg dunkelrot zu zeigen.
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Daß Nationalstaaten nicht wegzureden sind, sollte so und so jedem einleuchten. Man mag nach Frankreich oder Polen ohne breit angelegte Kontrollen allein mit einem Personalausweis fahren können, doch hinter der Grenze spricht man nicht deutsch, die Verkehrsschilder sind auch nach 1971 nicht alle gleich. In anderen Ländern gelten andere Regeln, andere Höchstgeschwindigkeiten, Linksverkehr nicht nur für Eisenbahnen, Fahrenheit und Yard, 110 Volt bei 60 Hertz, andere Stecker, abweichende Zollbestimmungen, Verbot von Alkohol und Waffen in der Öffentlichkeit, die Fenster gehen anders auf, man fällt mit der Tür ins Wohnzimmer, auf Rolltreppen muß man nicht rechts stehen und links gehen.
Kennziffern werden gerne auf Landkarten im Rahmen der Staats-, Länder-, Bezirks- oder Ortsgrenzen visualisiert [1], sei es durch Farben, Balken oder Eier, so altmodisch und aussagelos wie die Corona-Daten der Johns-Hopkins-Elite. Warum werden die Erkrankten nicht mit ihren Koordinaten registriert, woraus sich eine Dichte ergibt, die in Karten durch Farben und Linien gleicher Infektionsrate (Isocoren) dargestellt wird? Dann könnte man wie beim Luftdruck die Hoch- und Tief-Corona-Gebiete sehen und würde sicherlich im Gegensatz zur Wetterkarte deutliche Fronten an den Ländergrenzen bemerken. Warum? Weil es die Nationalstaaten noch gibt.
[1] Immer wieder ärgert micht die Karte der deutschen Bundesländer, auch wenn sie nur als billiger Hintergrund für steigende Zahlen in einem Pfeil von links unten nach rechts oben dient. Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen sind dunkel-, die übrigen Länder hellrot. Was soll uns das sagen? Daß diese drei Länder die höchsten Absolutzahlen aufweisen? Informativer und anständiger wäre es, statt Nordrhein-Westfalen das Saarland und Hamburg dunkelrot zu zeigen.
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