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fontes, origine, nihilo
wuerg, 04.06.2021 21:28
Nun scheinen sich ja im Chronisten und Che zwei gefunden zu haben. Ersterer sonnt sich im Renommee des letzteren, der wahrscheinlich vergeblich auf einen sog. Diskurs hofft. Der „blaue Mond“ taugt nur noch zum vollumfänglich geschulten russischer Derailer. Ich bin schon eine Weile draußen, weil es nicht mehr um Zahlen, sondern nur noch um Corona ad fontes, ab origine und ex nihilo geht. Aber ich rechne es meiner Penetranz zu, daß der Chronist sich nicht mehr zu Kaskaden von Nullen hinreißen läßt.
Als ich &dbquo;Marx ad fontes“ las, blitzen in mir ein Gedanke (Steilvorlage) und eine Erinnerung (theoretische Festköperphysik ab origine) auf. So wie ad fontes etwas für das Geschichtsstudium ist, kommt man mit dem reinen, auch schon etwas vom Ursprung abweichenden Hamiltonoperator eines Festkörpers auch nicht über die Einleitung hinaus. Man muß schon angemessene Näherungen finden, nicht nur in der Praxis.
Ich hätte mir diese dummen Bemerkungen verkniffen, wenn ich heute nicht ein Büchlein gekauft und bei meinem ersten Indoor-Latte seit Monaten zu lesen begonnen hätte. [1] Um die Null zu erklären, breitet der Autor seine Belesenheit aus und kann auch an ex nihilo nicht vorbei. Das ist durchaus interessant, doch für einen Ingenieur sowenig relevant wie Marx für Corona. Trotz meiner Abschätzigkeit: Ab und zu finde auch ich Gefallen am großen Bogen und sentimentalen Erinnerungen.
[1] Umberto Bottazzini: Wie die NULL aus dem NICHTS entstand - und weitere Sternstunden der Mathematik. dtv, München, 2021.
Als ich &dbquo;Marx ad fontes“ las, blitzen in mir ein Gedanke (Steilvorlage) und eine Erinnerung (theoretische Festköperphysik ab origine) auf. So wie ad fontes etwas für das Geschichtsstudium ist, kommt man mit dem reinen, auch schon etwas vom Ursprung abweichenden Hamiltonoperator eines Festkörpers auch nicht über die Einleitung hinaus. Man muß schon angemessene Näherungen finden, nicht nur in der Praxis.
Ich hätte mir diese dummen Bemerkungen verkniffen, wenn ich heute nicht ein Büchlein gekauft und bei meinem ersten Indoor-Latte seit Monaten zu lesen begonnen hätte. [1] Um die Null zu erklären, breitet der Autor seine Belesenheit aus und kann auch an ex nihilo nicht vorbei. Das ist durchaus interessant, doch für einen Ingenieur sowenig relevant wie Marx für Corona. Trotz meiner Abschätzigkeit: Ab und zu finde auch ich Gefallen am großen Bogen und sentimentalen Erinnerungen.
[1] Umberto Bottazzini: Wie die NULL aus dem NICHTS entstand - und weitere Sternstunden der Mathematik. dtv, München, 2021.
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Derail- und -tailing
wuerg, 30.05.2021 15:15
Wer nicht nur abstruse Gedanken verbreitet, sondern auch mit Zweiflern eine Diskussion beginnt, lernt natürlich schnell ein paar Schlagwörter, mit denen man meint, andere entlarven zu können. Und da für jede Abart menschlichen Verhaltes heutzutage mehr oder minder verstandene und deshalb als griffig empfundene englischsprachige Begriffe zur Verfügung stehen, hat der Chronist sich Derailing [1] und nun auch Detailing [2] angeeignet, obgleich er es selbst ist, der durch eine unendliche Fülle von oftmals zusammenhanglosen bis abstrusen Details, wenn nicht schon im Schotter gelandet, so doch auf ein Abstellgleis geraten ist, von dem andere ihm gerne helfen würden. Aber es ist ja kein totes Gleis, wenn es gelingt den Prellbock zu beseitigen, den Unverständige und Betrüger auf seinem Weg ins Glück errichtet haben.
Das hier schreibe ich nicht, weil mich viele seiner sog. Argumente ankotzen, sondern weil der Chronist sich erneut erdreistete, Kommentare zu entfernen, auch wenn seine eigenen darunter sein mögen. Das kann ich nicht durchgehen lassen, zumal ich andere bereits kritisierte, die mich nur in geringem Umfange löschten. Und ich meine nicht das Verschwinden nach Jahren oder bei Blogschließung. Deshalb werde ich zunächst damit beginnen, in den nachfolgenden Kommentaren wiederzugeben, was ich in mühevoller und zeitraubender Arbeit bei ihm niederschrieb. [3] Wenn ich Zeit und die Quellen finde, ergänze ich das um kursiv geschriebene Einlassungen anderer. Ein derartig exemplarischer Blödsinn darf nicht untergehen, jedenfalls nicht vor dem Ende von blogger.de.
[1] Chronistenpflicht: checkerchecken. „Blödelndes derailing mag ich nicht. Die feigste Art zu Handeln.“
[2] Entweder habe ich mich verlesen oder Detailing wurde zu Derailing nacheditiert. Egal, denn Derailing ist ja der ekelhafte Modebegriff. Und wenn es ein Tippfehler war, dann nur einer von tausenden, die in einer liederlichen Sprache zumeist untergehen. Da mir die Verwechselung gefällt, belasse ich sie in der Überschrift.
[3] Nur wenige meiner in den nachfolgenden Kommentaren wiederholten Einlassungen wurden wirklich gelöscht. Doch kann das ja noch kommen.
Das hier schreibe ich nicht, weil mich viele seiner sog. Argumente ankotzen, sondern weil der Chronist sich erneut erdreistete, Kommentare zu entfernen, auch wenn seine eigenen darunter sein mögen. Das kann ich nicht durchgehen lassen, zumal ich andere bereits kritisierte, die mich nur in geringem Umfange löschten. Und ich meine nicht das Verschwinden nach Jahren oder bei Blogschließung. Deshalb werde ich zunächst damit beginnen, in den nachfolgenden Kommentaren wiederzugeben, was ich in mühevoller und zeitraubender Arbeit bei ihm niederschrieb. [3] Wenn ich Zeit und die Quellen finde, ergänze ich das um kursiv geschriebene Einlassungen anderer. Ein derartig exemplarischer Blödsinn darf nicht untergehen, jedenfalls nicht vor dem Ende von blogger.de.
[1] Chronistenpflicht: checkerchecken. „Blödelndes derailing mag ich nicht. Die feigste Art zu Handeln.“
[2] Entweder habe ich mich verlesen oder Detailing wurde zu Derailing nacheditiert. Egal, denn Derailing ist ja der ekelhafte Modebegriff. Und wenn es ein Tippfehler war, dann nur einer von tausenden, die in einer liederlichen Sprache zumeist untergehen. Da mir die Verwechselung gefällt, belasse ich sie in der Überschrift.
[3] Nur wenige meiner in den nachfolgenden Kommentaren wiederholten Einlassungen wurden wirklich gelöscht. Doch kann das ja noch kommen.
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Masse mal Beschleunigung
wuerg, 21.05.2021 03:59
In der Einführungsvorlesung für Physiker wird trotz Einstein und Mpemba immer noch mit den Newtonschen Gesetzen begonnen. Jetzt kommt heraus, daß Isaac Newton nicht nur einen an der Klatsche hatte und Goldmünzen zu billig verkaufte, sondern auch voreingenommen war und möglicherweise den Kolonialismus begünstigte. [1] Er solle nicht mehr Genie oder Gründungsvater genannt werden, Bezeichnungen die uns Deutschen so und so fremd sind.
Natürlich geht es auch um Maßeinheiten, die imperialen sind schon von Namen her falsch, die metrischen scheiden wegen Napoleon aus, die meisten übrigen wegen der Römer. Und die Kraft in Newton hat sich so uns so nicht im Alttag durchgesetzt. Am besten befreit man sich von einigen oder allen Dimensionen. Solange Alessandro Volta unbedenklich ist, kann Newton durch 1,23 MeV zum Quadrat, später dimensionslos [2] durch 8,26 mal 10 hoch -45 ersetzt werden.
[1] Gina Thomas: Newton unter Verdacht. FAZ, 20.05.2021.
[2] Politisch korrekte Ausdrucksweise bezieht sich nicht nur auf Frauen und Nichtweiße, sie macht sich ganz allgemein breit. So solle man nicht von dimensionslos, sondern von der Dimension Zahl sprechen. Und das spezifische Gewicht heißt Massenvolumendichte. Ich glaube, der moderne Mensch fürchtet nichts so sehr, wie durch ungenaue oder mißfallende Sprache falsch verstanden zu werden.
Natürlich geht es auch um Maßeinheiten, die imperialen sind schon von Namen her falsch, die metrischen scheiden wegen Napoleon aus, die meisten übrigen wegen der Römer. Und die Kraft in Newton hat sich so uns so nicht im Alttag durchgesetzt. Am besten befreit man sich von einigen oder allen Dimensionen. Solange Alessandro Volta unbedenklich ist, kann Newton durch 1,23 MeV zum Quadrat, später dimensionslos [2] durch 8,26 mal 10 hoch -45 ersetzt werden.
[1] Gina Thomas: Newton unter Verdacht. FAZ, 20.05.2021.
[2] Politisch korrekte Ausdrucksweise bezieht sich nicht nur auf Frauen und Nichtweiße, sie macht sich ganz allgemein breit. So solle man nicht von dimensionslos, sondern von der Dimension Zahl sprechen. Und das spezifische Gewicht heißt Massenvolumendichte. Ich glaube, der moderne Mensch fürchtet nichts so sehr, wie durch ungenaue oder mißfallende Sprache falsch verstanden zu werden.
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Muttertag
wuerg, 09.05.2021 02:37
Vor dreizehn Monaten dachte ich, am Muttertag könne alles vorüber sein. Eine Abnahme des R‑Faktors nach dem Höhepunkt um den 1. April im gleichen Maße wie im März hätte eine Normalverteilung sehr gut getroffen, und es wäre mit der gleichen Geschwindigkeit bergab wie bergauf gegangen. Dann wären die Neuinfektionen am Muttertag denen Ende Februar gleichgekommen: Höchstens fünf pro Tag. Und vielleicht zehn nachkleckernde Tote.
Doch wir haben uns wegen nachlassender Bemühungen einen Rattenschwanz im auslaufenden Ast der Normalverteilung geleistet. Vom blamablen Rest will ich gar nicht reden. Heute haben wir erneut Muttertag. Die Zahlen dafür gibt es morgen. Weil Muttertag ein Sonntag ist, nur etwa 7000 Neuinfizierte (mehr als auf dem Höhepunkt der ersten Welle) und 70 Tote. In der Woche um Muttertag herum rechne ich mit 90.000 Infizierten und 1.400 Toten, mehr als der gesamte März 2020 einfuhr.
Barbara Schöneberger | Guido Cantz | Tote um Muttertag 2020 | Disziplinlosigkeit | Prognose | Herdenimmunität | Unredlichkeit | Tote | Corona | Rattenschwanz | Zweite Welle
Doch wir haben uns wegen nachlassender Bemühungen einen Rattenschwanz im auslaufenden Ast der Normalverteilung geleistet. Vom blamablen Rest will ich gar nicht reden. Heute haben wir erneut Muttertag. Die Zahlen dafür gibt es morgen. Weil Muttertag ein Sonntag ist, nur etwa 7000 Neuinfizierte (mehr als auf dem Höhepunkt der ersten Welle) und 70 Tote. In der Woche um Muttertag herum rechne ich mit 90.000 Infizierten und 1.400 Toten, mehr als der gesamte März 2020 einfuhr.
Barbara Schöneberger | Guido Cantz | Tote um Muttertag 2020 | Disziplinlosigkeit | Prognose | Herdenimmunität | Unredlichkeit | Tote | Corona | Rattenschwanz | Zweite Welle
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kreuzweise
wuerg, 08.05.2021 23:59
Ich habe mich in den letzten Tagen zusammengerissen und keine Kreuzwitze gerissen. Auch bei ELI-Spot habe ich mich mit Spott und dem mittleren der sieben Worte Jesu am Kreuz zurückgehalten. Nicht immer ist klar, worin in manchen Wortbildungen die Kreuzung besteht, manchmal ist es nur ein einfacher Wechsel. Ich kenne jetzt den Unterschied zwischen einer Kreuz- und einer Parallelcousinenheirat. Der Kreuzkümmel [1] und die Kreuzimmunität kommen mir schon zu den Ohren raus. Und jetzt sehe ich eine zweite Gruppe von Menschen, die den Geimpften, Genesenen und Getesteten gleichzustellen ist, die Kreuzgeimpften. Man mag sich fragen, wo denn bei ihnen sich das Kreuz verbirgt. Es ist die Impfung mit zwei verschiedenen Präparaten. Hätten sie nicht besser trans-Geimpfte heißen sollen? Dann wäre ich demnächst ein erster Klasse cis-geimpfter alter weißer heterosexueller cis-Mann. [2]
Zunächst hatte ich vor, hier vorzurechnen, daß Umfang und Kenntnis der Kreuzimmunen für die Bewältigung einer Epidemie weitgehend bedeutungslos sind. Aber es reicht auch eine einfache Überlegung: Zumindest zu Beginn (und dazu gehört die gesamte erste Welle) ist es nicht nur schwer, die von Natur aus immunen Menschen auszumachen, sie spielen auch gar keine Rolle. Wäre die Hälfte aller Deutschen von Anbeginn immun oder nur wenig empfänglich für Corona, so änderte das nichts am Verlauf, am berühmten R-Faktor. Nur R0 wäre dann doppelt so hoch. [3]
Natürlich dürfen einzelne wissen wollen, ob sie (inzwischen) immun sind, sie zum Beipiel eine Infektion überstanden haben oder ihre Impfung erfolgreich war. Und sie dürfen sich glücklich schätzen, daß dies überprüft werden kann. Nur müssen die so positiv Getesteten einsehen, daß sie dadurch keine Privilegien erlangen, zumindest jetzt noch nicht. Auch können sie nicht fordern, daß flächendeckend auf Immunität getestet wird, so groß ihre Gruppe auch (von Anfang an) sein mag. [4]
Zwischenzeitlich wütet Corona mehr als ein Jahr, viele haben eine Immunität erworben, die Geimpften, die Genesenen und die mal geleugneten, mal ins Feld geführten unerkannt Erkrankten. Die Grundrechte werden schrittweise wieder zurückgegeben, und man darf durchaus fordern, sie bei nachgewiesener Immunität gleich anderen auch zu erhalten. Nur eines sollte meines Erachtens klar sein: Ein solcher Test wird nicht von der Allgemeinheit bezahlt, solange er teuer ist und die Gesamtlage nicht zu bessern vermag.
Wäre ein Immunitätstest billig und flächendeckend durchführbar, hätte ich eine andere Meinung, weil man dann Impfstoff sparen könnte, indem nur Menschen geimpft werden, die nachweislich nicht immun sind. Doch solange eine sinnlose Verimpfung an Immune weitaus billiger ist und für die berühmten ELI-Testungen keine Kapazitäten bestehen, sollte die Entscheidung klar sein: Wer geimpft ist, darf hoffentlich bald frei herumlaufen, wer nur nachweislich immun ist, zunächst nicht.
Auch wenn es nach meinen vorstehenden Ausführungen völlig egal ist, ob ein hoher Anteil bereits von Anfang an immun war, möchte ich doch noch zu einem saublöden Argument des Chronisten Stellung nehmen: Auf den Hinweis des Ziwo, in Großbritannien gingen die Inzidenzen seit dem 10. Januar wegen der Verimpfungen zurück, schämte er sich nicht zu antworten: „Gammelige Propaganda - Leere Propagandabehauptung. Schauen Sie einfach noch mal nach. Wenn die Impfrate z.B. 20% ist und die Welle kommt nicht hoch, warum auch immer, dann haben die "Impfungen" daran einen maximalen Anteil von 20%. So einfach.“ [5] Punkt. Basta.
Mit anderen Worten: Es gibt eine geheime Kraft, die zu jedem Geimpften (20%) die vierfache Menge (80%) auf unbekannte Weise schützt, zum Beispiel durch eine unerkannte bereits vorhandene Immunität. Schön, nur hätte dieser Löwenanteil an dunkler Energie auch letztes Jahr schon wirken müssen. Und meine vorstehenden Überlegungen machen deutlich, daß der Einfluß natürlicher Immunität nicht dem Epidemieverlauf entnommen werden kann, auch wenn er sehr hoch wäre.
Was mich aber am meisten aufregt, ist die abgrundtief schwachsinnige Übertragung von irgendwelchen Prozentzahlen aus dem einen Bereich in einen anderen. Einigermaßen richtig wäre: Der R-Wert müßte wegen 20-prozentiger Impfung um 20 Prozent gefallen sein. Das zieht aber nur eine Besserung nach sich, wenn er vorher unter 1,25 gelegen hat, also durch 20% Abschlag unter Eins fallen konnte. Eine weitere Voraussetzung ist die zeitliche Konstanz von R0.
Mein Vorschlag zur Güte: Der Chronist sucht sich 99 weitere Ungeimpfte, die nach bestem Wissen noch nicht an Corona erkrankt waren und macht mit Ihnen den ELI-Spot-Test. Geht der bei mehr als 10 Personen positiv aus, sage ich: Jawohl, es gibt eine natürliche Immunität, denn auch bei hoher Dunkelziffer sollten keine 10 Prozent sich unbemerkt infiziert haben. Bei mehr als 50 würde ich sagen: Es könnte angezeigt sein, auf Immunität zu testen, um den einen ihre Grundrechte zurückgeben und allein den übrigen die medizinischen Anstrengungen angedeihen zu lassen.
Ich fürchte, die 100 Leute wird es nicht geben. Nicht wegen der hohen Kosten, sondern weil sie im Grunde ihres Herzens schon wissen, was dabei herauskommen wird, nämlich eine Widerlegung ihrer Behauptungen, eine Zerstörung ihrer Hoffnungen und ein Davonschwimmen ihres letzten Strohhalmes. Außerdem glaube ich, daß solche Erhebungen bereits vorliegen. Ich suche nicht nach ihnen, weil sie für den Verlauf der Epidemie belanglos sind. Die Flacherdler werden welche kennen, und die werden negativ ausgefallen sein, sonst würden sie kräftiger in ihre Hörner stoßen.
[1] Nachtrag: Es tut mir leid, wieder einmal nicht echten Kümmel, aber Kreuzkümmel mit Schwarzkümmel verwechselt zu haben. Wertvolles Thymochinon ist nur im Schwarzkümmel zu finden. Das ändert aber wenig an der Kreuzimmunität. Leider hat kein Leser mich auf diesen Fehler aufmerksam gemacht. Nun ist er korrigiert.
[2] Berthold Kohler: Der implantierte Impfneid. FAZ, 08.05.2021. Er weist nicht nur auf den Unterschied zwischen Biontech-Porsche und Opel-Astra hin, sondern stellt sich auch meine Frage: Wie teilen Bill und Melinda den Zugriff auf die implantierten Chips auf?
[3] Ist p der Anteil Immuner und R₀ die vielgepriesene Anzahl von Menschen, die ein Infizierter anstecken würde, wenn sie allesamt nicht immun wären, dann kennen wir bestenfalls das Produkt R=(1-p)R₀, weder p noch R₀. Es wäre von Erkenntnisinteresse, beide Größen besser einzugrenzen, für die Bewältigung der Epidemie ist es aber weitgehend egal. Nicht so extrem, doch im Prinzip ist es auch so mit der Gravitationskonstanten und der Sonnenmasse. Beide sind für Biologen, doch nicht Physiker hinreichend genau bekannt. Besser steht es dagegen um ihr Produkt.
[4] Ein Fachmann mag mir widersprechen, doch nahm ich schon immer an, daß viele Menschen selbst gegen so brutale Krankheiten wie die Pest immun sind. Sollte das auch für Corona in erheblichem Maße zutreffen, müßte es inzwischen aufgefallen und sogar erwiesen sein.
[5] Chronistenpflicht: checkerchecken. Kommentar des Blog-Betreibers selbst zu seinem Beitrag „Szientismus“, 07.05.2021.
Primzahlkreuz | Kreuzprodukt | Kreuzworträtsel | Ethnomathematik | COMIRNATY | Tote lügen nicht | ex falso
Zunächst hatte ich vor, hier vorzurechnen, daß Umfang und Kenntnis der Kreuzimmunen für die Bewältigung einer Epidemie weitgehend bedeutungslos sind. Aber es reicht auch eine einfache Überlegung: Zumindest zu Beginn (und dazu gehört die gesamte erste Welle) ist es nicht nur schwer, die von Natur aus immunen Menschen auszumachen, sie spielen auch gar keine Rolle. Wäre die Hälfte aller Deutschen von Anbeginn immun oder nur wenig empfänglich für Corona, so änderte das nichts am Verlauf, am berühmten R-Faktor. Nur R0 wäre dann doppelt so hoch. [3]
Natürlich dürfen einzelne wissen wollen, ob sie (inzwischen) immun sind, sie zum Beipiel eine Infektion überstanden haben oder ihre Impfung erfolgreich war. Und sie dürfen sich glücklich schätzen, daß dies überprüft werden kann. Nur müssen die so positiv Getesteten einsehen, daß sie dadurch keine Privilegien erlangen, zumindest jetzt noch nicht. Auch können sie nicht fordern, daß flächendeckend auf Immunität getestet wird, so groß ihre Gruppe auch (von Anfang an) sein mag. [4]
Zwischenzeitlich wütet Corona mehr als ein Jahr, viele haben eine Immunität erworben, die Geimpften, die Genesenen und die mal geleugneten, mal ins Feld geführten unerkannt Erkrankten. Die Grundrechte werden schrittweise wieder zurückgegeben, und man darf durchaus fordern, sie bei nachgewiesener Immunität gleich anderen auch zu erhalten. Nur eines sollte meines Erachtens klar sein: Ein solcher Test wird nicht von der Allgemeinheit bezahlt, solange er teuer ist und die Gesamtlage nicht zu bessern vermag.
Wäre ein Immunitätstest billig und flächendeckend durchführbar, hätte ich eine andere Meinung, weil man dann Impfstoff sparen könnte, indem nur Menschen geimpft werden, die nachweislich nicht immun sind. Doch solange eine sinnlose Verimpfung an Immune weitaus billiger ist und für die berühmten ELI-Testungen keine Kapazitäten bestehen, sollte die Entscheidung klar sein: Wer geimpft ist, darf hoffentlich bald frei herumlaufen, wer nur nachweislich immun ist, zunächst nicht.
Auch wenn es nach meinen vorstehenden Ausführungen völlig egal ist, ob ein hoher Anteil bereits von Anfang an immun war, möchte ich doch noch zu einem saublöden Argument des Chronisten Stellung nehmen: Auf den Hinweis des Ziwo, in Großbritannien gingen die Inzidenzen seit dem 10. Januar wegen der Verimpfungen zurück, schämte er sich nicht zu antworten: „Gammelige Propaganda - Leere Propagandabehauptung. Schauen Sie einfach noch mal nach. Wenn die Impfrate z.B. 20% ist und die Welle kommt nicht hoch, warum auch immer, dann haben die "Impfungen" daran einen maximalen Anteil von 20%. So einfach.“ [5] Punkt. Basta.
Mit anderen Worten: Es gibt eine geheime Kraft, die zu jedem Geimpften (20%) die vierfache Menge (80%) auf unbekannte Weise schützt, zum Beispiel durch eine unerkannte bereits vorhandene Immunität. Schön, nur hätte dieser Löwenanteil an dunkler Energie auch letztes Jahr schon wirken müssen. Und meine vorstehenden Überlegungen machen deutlich, daß der Einfluß natürlicher Immunität nicht dem Epidemieverlauf entnommen werden kann, auch wenn er sehr hoch wäre.
Was mich aber am meisten aufregt, ist die abgrundtief schwachsinnige Übertragung von irgendwelchen Prozentzahlen aus dem einen Bereich in einen anderen. Einigermaßen richtig wäre: Der R-Wert müßte wegen 20-prozentiger Impfung um 20 Prozent gefallen sein. Das zieht aber nur eine Besserung nach sich, wenn er vorher unter 1,25 gelegen hat, also durch 20% Abschlag unter Eins fallen konnte. Eine weitere Voraussetzung ist die zeitliche Konstanz von R0.
Mein Vorschlag zur Güte: Der Chronist sucht sich 99 weitere Ungeimpfte, die nach bestem Wissen noch nicht an Corona erkrankt waren und macht mit Ihnen den ELI-Spot-Test. Geht der bei mehr als 10 Personen positiv aus, sage ich: Jawohl, es gibt eine natürliche Immunität, denn auch bei hoher Dunkelziffer sollten keine 10 Prozent sich unbemerkt infiziert haben. Bei mehr als 50 würde ich sagen: Es könnte angezeigt sein, auf Immunität zu testen, um den einen ihre Grundrechte zurückgeben und allein den übrigen die medizinischen Anstrengungen angedeihen zu lassen.
Ich fürchte, die 100 Leute wird es nicht geben. Nicht wegen der hohen Kosten, sondern weil sie im Grunde ihres Herzens schon wissen, was dabei herauskommen wird, nämlich eine Widerlegung ihrer Behauptungen, eine Zerstörung ihrer Hoffnungen und ein Davonschwimmen ihres letzten Strohhalmes. Außerdem glaube ich, daß solche Erhebungen bereits vorliegen. Ich suche nicht nach ihnen, weil sie für den Verlauf der Epidemie belanglos sind. Die Flacherdler werden welche kennen, und die werden negativ ausgefallen sein, sonst würden sie kräftiger in ihre Hörner stoßen.
[1] Nachtrag: Es tut mir leid, wieder einmal nicht echten Kümmel, aber Kreuzkümmel mit Schwarzkümmel verwechselt zu haben. Wertvolles Thymochinon ist nur im Schwarzkümmel zu finden. Das ändert aber wenig an der Kreuzimmunität. Leider hat kein Leser mich auf diesen Fehler aufmerksam gemacht. Nun ist er korrigiert.
[2] Berthold Kohler: Der implantierte Impfneid. FAZ, 08.05.2021. Er weist nicht nur auf den Unterschied zwischen Biontech-Porsche und Opel-Astra hin, sondern stellt sich auch meine Frage: Wie teilen Bill und Melinda den Zugriff auf die implantierten Chips auf?
[3] Ist p der Anteil Immuner und R₀ die vielgepriesene Anzahl von Menschen, die ein Infizierter anstecken würde, wenn sie allesamt nicht immun wären, dann kennen wir bestenfalls das Produkt R=(1-p)R₀, weder p noch R₀. Es wäre von Erkenntnisinteresse, beide Größen besser einzugrenzen, für die Bewältigung der Epidemie ist es aber weitgehend egal. Nicht so extrem, doch im Prinzip ist es auch so mit der Gravitationskonstanten und der Sonnenmasse. Beide sind für Biologen, doch nicht Physiker hinreichend genau bekannt. Besser steht es dagegen um ihr Produkt.
[4] Ein Fachmann mag mir widersprechen, doch nahm ich schon immer an, daß viele Menschen selbst gegen so brutale Krankheiten wie die Pest immun sind. Sollte das auch für Corona in erheblichem Maße zutreffen, müßte es inzwischen aufgefallen und sogar erwiesen sein.
[5] Chronistenpflicht: checkerchecken. Kommentar des Blog-Betreibers selbst zu seinem Beitrag „Szientismus“, 07.05.2021.
Primzahlkreuz | Kreuzprodukt | Kreuzworträtsel | Ethnomathematik | COMIRNATY | Tote lügen nicht | ex falso
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ex falso quodlibet sequitur
wuerg, 05.05.2021 19:59
Nein, ich habe kein Latinum, wiederhole nur einen Spruch aus den Gängen der mathematischen Fakultät und erlaube den Altsprachlern eine Korrektur der Wortstellung, wie fromme Christen jedes Wort ihrer Bibel ohne Griechischkenntnisse korrekt auslegen und auch verhinderte Juristen genau wissen, welches Wort welchen Tatbestand beschreibt und in welche Lücke gefurzt werden kann. [1]
Da fällt mir eine Episode ein, die ich schon unter den Mathematikerwitzen schilderte: Ein Jurastudent in der Mensa so (so sagte man damals noch nicht, er hob an): „Mathematiker denken, wir Juristen würden glauben, wenn B aus A folgt, daß dann aus B auch A folgen muß. Das stimmt aber nicht. Wenn es regnet, ist die Straße naß. Doch wenn die Straße naß ist, muß es nicht geregnet haben. Es kann ja auch ein Sprengwagen vorbeigekommen sein. [2] In der Mathematik aber ist das anders. Wenn dort A gleich B ist, dann ist auch B gleich A.“
[1] Mit diesen Worten möchte ich mich vom Chronisten verabschieden, obgleich ich noch gerne über Glaube und Betrug gestritten hätte.
[2] Richard Allan Simmons: Die vergessene Tote. Columbo, Episode 47. Columbo sieht die nasse Straße und begnügt sich nicht mit der lappedudeligen Feststellung, daß ein Sprengwagen vorbeigekommen sei. Er ermittelt unauffällig den Auftraggeber.
Bibel 2.0 | Witztaliban | Mathematikerwitze
Da fällt mir eine Episode ein, die ich schon unter den Mathematikerwitzen schilderte: Ein Jurastudent in der Mensa so (so sagte man damals noch nicht, er hob an): „Mathematiker denken, wir Juristen würden glauben, wenn B aus A folgt, daß dann aus B auch A folgen muß. Das stimmt aber nicht. Wenn es regnet, ist die Straße naß. Doch wenn die Straße naß ist, muß es nicht geregnet haben. Es kann ja auch ein Sprengwagen vorbeigekommen sein. [2] In der Mathematik aber ist das anders. Wenn dort A gleich B ist, dann ist auch B gleich A.“
[1] Mit diesen Worten möchte ich mich vom Chronisten verabschieden, obgleich ich noch gerne über Glaube und Betrug gestritten hätte.
[2] Richard Allan Simmons: Die vergessene Tote. Columbo, Episode 47. Columbo sieht die nasse Straße und begnügt sich nicht mit der lappedudeligen Feststellung, daß ein Sprengwagen vorbeigekommen sei. Er ermittelt unauffällig den Auftraggeber.
Bibel 2.0 | Witztaliban | Mathematikerwitze
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Meilensteine
wuerg, 04.05.2021 20:53
Wenn ich einmal von 83,5 Millionen Deutschen oder in Deutschland lebenden Menschen, meinetwegen auch zuzüglich der sich hier illegal aufhaltenden oder abzüglich der im Ausland befindlichen, so wurde gestern eine Mortalität von einem Promille (1 von 1000) überschritten. Bereits am 28. April war eine Inzidenz von vier Prozent (1 von 25) erreicht. Die sich daraus ergebende Letalität von 2,5 Prozent (1 von 40) noch ein paar Tage früher am 23. April. Letztere war im November bereits auf 1,5 Prozent gesunken. Wir haben es aber geschafft, wieder Alte ins Spiel zu bringen. Viele Länder sind in dieser Beziehung deutlich besser, auch wenn ich die mit unredlichen Zahlen oder sehr junger Bevölkerung außen vor lasse. Offensichtlich wurde in Deutschland die Letalität nicht runtergetestet. Es blieb die ganze Zeit bei einer Million Tests pro Woche. Woher andere die hohen Testkapazitäten genommen haben, ist mir schleierhaft. Vielleicht haben sie erhöhte Temperatur mitgezählt. Es ist auch egal, denn bei einem Schwanzvergleich zählt für mich in erster Linie die Mortalität. Und da müssen wir noch zulegen, um mit Tschechien, Belgien, England, Italien, den USA, Brasilien, Spanien, Mexiko, Polen, Frankreich und Schweden konkurrieren zu können. Ja, die Schweden hinten in meiner Aufzählung, weil sie dazugelernt haben und dank der in vielen Ländern überschwappenden zweiten Welle nun ihre desaströse Leistung zu Beginn vergessen machen können.
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