Vier
Nicht nur die Zahlen Eins und Drei gelten als heilig, auch die Vier. Warum eigent­lich? Als Nach­folger und damit Erhö­hung der Drei? Als ein heiliges Dreieck samt Mitten­punkt, evtl. in Form eines Tetra­eders? Um 7=3+4 und 12=3·4 als heilig zu recht­fertigen? Schon eher wegen der vier Himmels­rich­tungen Norden, Süden, Osten und Westen. [1]

Die vier Jahreszeiten, die vier Phasen des Mondes, die vier Dimen­sionen des Myers-​Briggs-​Typ­indikators [2] oder die vier Elemente würden die Bedeu­tung der Zahl unter­mauern, wenn es nicht auch drei oder fünf sein könnten. Tatsäch­lich fehlte früher der Neumond. Dafür gab es ein geheimes fünftes Element. Gelegen kommen da Adenin, Cytosin, Guanin und Thymin. [3]

          feucht              trocken        
  +--------------------+--------------------+
  | NO        Sommer ♠ | ♣ Herbst        SO |  1 2 3 4
w | O          Geist ♒ | ♐ Seele          S |  Nummer der Sphäre
a |      Sanguiniker ♎ | ♌ Choleriker       |  
r |       rotes Blut ♊ | ♈ gelbe Galle      |   △
m |         Oktaeder  | △ Tetraeder        |  Zeichen der Alchemie
  | gelb        Luft 3 | 4 Feuer        rot |
  +--------------------+--------------------+  ♉ ♋ ♊ ♈
  | blau      Wasser 2 | 1 Erde        grün |  ♍ ♏ ♎ ♌
k |        Icoseader ▽ |  Hexaeder         |  ♑ ♓ ♒ ♐
a |   weißer Schleim ♋ | ♉ schwarze Galle   |  Tierkreiszeichen
l |     Phlegmatiker ♏ | ♍ Melancholiker    |
t | W       Verstand ♓ | ♑ Körper         N |  ♦ ♥ ♠ ♣           
  | SW      Frühling ♥ | ♦ Winter        NW |  Spielkartenfarbe
  +--------------------+--------------------+                 
Aristotelische, mittelalterliche, esoterische, dekorative
Ausschlachtung der vier Elemente (png)

Sehr konstruiert wirken Versuche, die Zahl Vier als Erhöhung, Ergänzung oder Fortführung der Drei zu sehen. Wenn man den drei Mond­phasen zuneh­mend, voll und abneh­mend den Neumond hinzu­gefügt hat, wenn einem nach den drei Zuständen fest, flüssig und gas­förmig das Plasma gerade recht kommt, wenn man die postu­lierte Drei­heit von Seele, Geist und Körper durch den Willen ergänzt, so ist das alles Ausdruck von Zufall und Belie­bigkeit. [4]

Nach dem allgemeinen Schema ist die Vier als gerade Zahl weib­lich. Das hindert manche Esote­riker nicht, sie als neutral einzu­stufen, um sodann ihre außer­ordent­liche Weib­lich­keit wegen der vier Phasen des Mondes zu betonen, der wegen des weib­lichen Frucht­barkeits­zyklus­ses eben­falls weib­lich sein müsse. Doch für mein Empfin­den einfa­cher ist die schlichte Tatsache, daß die unge­raden hei­ligen Zah­len 1 des einen Gottes und 3 der Drei­faltig­keit bereits an die Männer ver­geben sind.

Jede Zahl läßt sich als Summe von vier Vierecks­zahlen (Quadrat­zahlen) schrei­ben. Das ist keine Besonder­heit der Vier, weil jede Zahl Summe von n n‑Eck­zah­len ist. [5] Doch n=4 ist der inter­essan­teste Fall. Er ist besser unter­sucht und zei­tigt die schö­neren Ergeb­nisse. Seine Bedeu­tung ist nicht nur spiele­rischer Natur, wenn mir auch keine Anwen­dung bekannt ist, mit der man Geld sparen oder Freunde finden kann.

Vergnügen bereitete über ein Jahrhun­dert das Vier­farben-​Pro­blem [6], die Frage, ob jede Land­karte mit vier Farben zu färben sei. [7] Viele wollten das bewiesen oder wider­legt haben. Teil­weise so gut, daß ihr Denk­fehler erst nach Jahren gefunden wurde. Und weit mehr sollen Land­karten gemalt haben, deren Vier­färbung nur mit Mühe oder gar nicht gelang. Schließ­lich war es Heinrich Heesch, der um die Mitte des vergan­genen Jahr­hun­derts (mit anderen) das Problem auf endlich viele Fälle redu­zierte. Damit war das Vier­farben-​Prob­lem gelöst, wenn auch noch nicht ent­schieden und bewie­sen. Dazu bedurfte es einer wei­teren Reduk­tion der verblie­benen Fälle und wach­sender Rechen­kraft. [8]

[1] Im Osten geht die Sonne auf, nach Süden nimmt sie ihren Lauf, im Westen will sie unter­gehn, im Norden ist sie nie zu sehn.

[2] Ich bin ENTJ.

[3] Douglas R. Hofstadter: Gödel, Escher, Bach ‒ ein Endloses Gefloch­tenes Band. Klett-Cotta, 5. Auflage, 1985, S. 540ff. Wenn dort eine Bezie­hung der DNS zum Rest der Welt herge­stellt wird, hat das eine ganz andere Qua­lität als die übliche Spin­tisie­rerei.

[4] Ein viertes Kleeblatt ist nicht erfunden, sondern nur selten. Glück bringt es nicht.

[5] Cauchy 1815, für n=3 Legendre 1798 und n=4 Lagrange 1770.

[6] Wenn ein mathematisches Problem gelöst oder eine Vermu­tung bestä­tigt ist, wird sie normaler­weise als Satz bezeichnet. So auch hier. Doch irgendwie ist Problem schöner.

[7] Natürlich muß eine solche Aufgaben­stellung präzi­siert werden, soll Spitz­findig­keit und Sprach­kritik vermieden werden: Gebiete müssen ein­farbig sein und bei gemein­samer Grenze verschie­dene Farben haben, iso­lierte Punkte zählen nicht als Grenze, Exkla­ven gibt es nicht. Besser gleich: Können die Knoten eines jeden pla­naren Graphen derart mit vier Farben gefärbt werden, daß keine zwei glei­cher Farbe durch eine Kante ver­bunden sind?

[8] Nicht jeder anerkannte den nachfolgenden Computer­beweis. Doch sind solche Kontro­versen nicht neu. Gibt es Unend­lich­keit, neben wahr und falsch nochwas, müssen Beweise kon­struk­tiv sein? Und was ich selbst miter­lebte: Haben proba­bili­stische Prim­zahl­tests einen zahlen­theore­tischen Wert?

3 | 5 | Quadratzahlen | Vierteilung | Viererbande | Zahlgeschlecht

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Heilige Zahlen
Die Heilig­sprechung einer Zahl erfordert mit zuneh­mender Größe eine immer bessere Begrün­dung. Mit der 1 und der 3, die für den (drei)einen Gott stehen, gibt es noch keine Probleme. Die 2 fällt durch, denn zwischen 1 und 3 kann kaum eine weitere heilige Zahl stehen. Außerdem spielt der durch sie repräsen­tierte Dua­lismus im Abend­land keine bedeu­tende Rolle. Und die 0 ist nichts, also auch nicht heilig.

Zur Gewinnung heiliger Zahlen nutzen manche eine geschlecht­liche Verer­bung durch Addi­tion und Multi­plika­tion. So entsteht zunächst die 4 aus 1+3. Ich sehe nicht, was an ihr heilig sein soll, auch wenn ich kein Chinese bin. Sie wird aber benötigt, um weiter aufstei­gen zu können:

3+4 = 7
3·4 = 12

Das ist doch wunderbar, denn die heraus­ra­gende Bedeu­tung der 7 Tage einer Woche und der 12 Monate eines Jahres läßt sich nicht leug­nen. Und in der Bibel kommen beide massen­haft vor. Auch 4+4=8 gilt als gut, doch 3+3=6 als Zahl des Men­schen weniger. Nun geht es munter weiter. Aus den beiden ersten Genera­tionen entsteht die dritte:

3+7 = 10
7+12 = 19
4·7 = 28
7·7 = 49
7·12 = 84
12·12 = 144

Natürlich wären auch 4+7=11 und 7+7=14 mögliche Nach­fahren, doch über­leben nicht alle, nur die geneh­men. Ich persön­lich sehe in der 10 keine Heilig­keit. Ihr Vor­kommen beruht einzig auf unserer dezi­malen Zahldar­stel­lung. Die 19 mag vielen fremd vorkommen, doch manche sehen sie massen­haft im Koran. In 28 erkenne ich nichts von Heilig­keit. Man kann in ihr die vier Wochen eines Monats sehen. Auch ist sie eine vollkom­mene Zahl. Doch das ist die 6 eben­falls. Die 84 mag für die 12 Le­bens­abschnitte zu 7 Jahren stehen. Diese Umlauf­zeit des Uranus finde ich bemer­kens­wert, aber nicht heilig.

Anders ist es schon mit 144, vor allem in der Ver­tausend­fachung als der Zahl der Logen­plätze im Himmel. Damit sind wir bei einer weiteren Art der Fort­pflanzung, der ungeschlecht­lichen Vermehrung. Man kann nicht nur drei Nullen anhängen, es reicht auch eine. Und sehr beliebt ist die Verdrei­fachung der Ziffern, manchmal auch die Ver­doppe­lung. So entstehen

2 mal 3 → 33
3 mal 7 → 777
10·7 = 70
1000·144 = 144000

Auf diese Art und Weise findet man zu jeder Zahl etwas. So steht 8880 für Christus, was sich aus 888 wie Jesus ableitet, und das aus der 8, die eigen­ständig oder wegen 8=4+4 bzw. 8=2+2+2 als gut, wenn nicht mehr gilt. Diese Infla­tion gefällt mir nicht. Mir reichen 1, 3, 7 und 12 als bedeutsam in unserer abendländi­schen Kultur.

1 | 3 | 7 | 12 | 84

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Drei
Mit Dreien wird alles kompliziert. Einer steht fast immer in der Mitte oder am Rand. Ab drei kann eine Reihen­folge zu sehen sein, deren Fort­setzung ins Unend­liche weist. Drei Punkte deuten dies an. Drei über­fordert uns noch nicht, auch wenn nicht jeder über eine drei­dimen­sionale Vorstel­lung verfügt und ihm Vater, Sohn und Hei­liger Geist zuviele sind. Doch nicht zuletzt deshalb ist die Drei eine heilige Zahl.

Die Drei läßt sich als Erhöhung, Ergänzung oder Fortführung der Zwei sehen. Nor­ma­ler­weise sind auch Paare durch die Reihen­folge ihrer Nennung (Mann und Frau), ihre Nume­rierung (zum einen und zum anderen) oder Reihen­folge (Vergan­genheit und Zukunft) ange­ordnet, doch eine Dreier­gruppe macht deut­licher, in welche Rich­tung gedacht wird, an Fort­pflanzung (Mann, Frau, Kind), Gruppen­bildung (Mann, Frau, Familie), Über­höhung (Mann, Frau, Jesus), Abgren­zung (Vergan­gen­heit, Gegen­wart, Zukunft), an eine endlose Folge (1,2,3,…) oder einen Rest­bestand (männ­lich, weib­lich, divers).

Die Dreizahl scheint dem Menschen zu liegen, in Esoterik [1], Märchen, Witzen, Reli­gion, bei freien Wünschen und Schnaps­zahlen. Aller guten Dinge sind drei, Gold, Silber, Bronze, schnick, schnack, schnuck, bei Issos Keilerei, auf die Plätze, fertig, los. Drei Dinge braucht der Mann [2], Frauen sollten bei drei auf dem Baum sein, manche können nicht bis drei zählen.

Die Suche nach Bedeutungen kennt keine Hemmungen. Ein Beispiel: Die Winkel­summe im Dreieck beträgt 180 Grad und die 18 ist eine Versechs­fachung der 3. Das ist natür­lich in mehr­facher Hinsicht albern: Es wird so getan, als seien Weglas­sung der Null, Versechs­fachung und Tei­lung des Kreises in 360 Grad gott­gegebene oder gar natür­liche Opera­tionen. Dabei hat es die Drei als kleine und schöne Zahl gar nicht nötig, in eine Über­legung reinge­steckt zu werden, um am Ende heraus­zukommen.

Willkürliche Zuordnungen können Jahrtausende über­dauern, in Stein gemei­ßelt sind sie dennoch nicht. Im Mono­theismus ange­kommen ging es wieder herauf zur Drei­faltig­keit, von der Naßrasur zum Drei­tage­bart, vom Tetra­chord herunter zum Drei­klang. Doch hat die Drei auch Verluste zu beklagen. Der Neumond erhöhte auf vier Mond­phasen, die Dreigang­schaltung verlor an die Sechs und droht im Unend­lichen zu ver­schwinden.

Wer regelmäßig „Bares für Rares“ sieht, kennt den Trick, die Gebote gegen Ende noch etwas mit der Bemer­kung in die Höhe zu treiben, man müsse den Erlös mit zwei anderen teilen. Da ist es vorteil­haft, in der Schule gelernt zu haben, daß eine Zahl genau dann durch 3 teilbar ist, wenn ihre Quer­summe es ist. Dazu gehören alle drei­stelligen Schnaps­zahlen 111 bis 999. Sie weisen auch den Faktor 37 auf, denn 111=3⋅37. Ich hatte dereinst die Schlüssel­nummer 111. Der Pförtner sagte: Dreimal die eins. Und ich antworte: Nein, dreimal sieben­und­dreißig.

Ein anderes Kaliber hat die Tatsache, daß jede Zahl Summe dreier Dreiecks­zahlen ist. [3] Bewiesen hat dies Adrien-​Marie Legendre. [4] Für kleine Zahlen findet man schnell eine Zerlegung, zumeist reicht es, die größt­mög­liche Dreiecks­zahl abzu­knapsen und den Rest durch zwei Summanden darzu­stellen. Deut­lich nerviger ist es, alle Zerle­gungen zu finden. [5]

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Die ersten sieben Dreieckszahlen 1, 3, 6, 10, 15, 21, 28 (png)

Schön ist auch die von Vera Sos (und anderen) bewiesene Vermu­tung von Hugo Stein­haus, die nunmehr Drei-​Abstands-​Satz heißt: Schneidet man eine Kreis­linie an den Stellen 0,φ,2φ,3φ,...,(n-1)φ durch, so ent­stehen Teil­stücke in höch­stens drei verschiedenen Längen. Para­debei­spiel ist die Tei­lung der Oktave (2π) in Quinten (φ=ld(3/2)⋅2π≈211°). Bei n=4 sind es erst­malig drei ver­schiede Längen. Zwei Teil­stücke entspre­chen dem großen Ganz­ton (9/8), die beiden ande­ren der Quarte (4/3) und der pytha­gorei­schen kleinen Terz (32/27). Bei n=5,7,​12,​17,​29,​41,53,… ver­bleiben nur zwei Inter­valle. [6] Fünf-, Sieben- und Zwölf­ton­musik sind also keine Willkür.

[1] Wie hätten sich Spinner früherer Jahrhunderte gefreut, wären ihnen bereits die Quarks bekannt gewesen, ohne deren Dreier­verbünde die uns bekannte Welt nicht existierte.

[2] Feuer, Pfeife, Stanwell. Manche verein­fachen auf girls, girls, girls.

[3] The On-Line Encyclopedia of Integer Sequences. Dreiecks­zahlen A000217.

[4] Fermat kritzelte auch das an den Rand, blieb den angekün­digten Beweis aber eben­falls schuldig. Gauß schrieb zwar ΕΥΡΗΚΑ! num = Δ + Δ + Δ ins Tage­buch, doch die Ehre des ersten Beweises gebührt Legendre.

[5] The On-Line Encyclopedia of Integer Sequences. Ed Pegg erin­nert in seiner Liste A061262 der klein­sten Dreiecks­zahlen, die auf genau n-fache Weise als Summe dreier Dreiecks­zahlen darge­stellt werden können, an Carl Frie­drich Gauß mit den Worten: If at first you do not succeed, tri + tri + tri again.

[6] The On-Line Encyclopedia of Integer Sequences. Beste pytha­gorei­sche Teilun­gen der Oktave A005664.

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Zwei
Wie null für nichts, eins für das Indivi­duum, so steht zwei für ein Paar, wie es allent­halben vorkommt, insbe­sondere als Gegen­satz wie Gut und Böse, Mann und Frau, Kaffee und Tee. Zu zweit ist die Welt noch über­schaubar, das Zwei-​Körper-​Problem ist noch lösbar. Mehr gibt es kaum zu sagen, lebten wir nicht zuneh­mend in einer Zeit, da man zur Effekt­hascherei neigt, aus bil­ligem Eigen­inter­esse alles infrage stellt und in der Zwei über­holtes binäres Denken sieht. Wenn zwei nicht eine Schub­lade zuviel sind, dann deut­lich zuwenig. Deshalb erlaube ich mir ein paar Abschwei­fungen:

Eins und eins ist zwei. So haben wir es in der vom weißen Mann domi­nierten Schule gelernt. Wenn in einer anderen Ethnie null *, eins $, plus ? und gleich 7 wäre und das Ergebnis nicht nur münd­lich von Gene­ration zu Gene­ration über­liefert oder in eine Fels­wand gehauen, sondern auf Papier links neben die Rechen­vor­schrift in umge­kehrter polni­scher Nota­tion geschrie­ben oder wie in diesem HTML-​File an einer geeignet klei­neren Adresse gespei­chert würde, dann könnte zwei als % geschrie­ben oder durch $$$***$*$**$$*$*$*$**$** kodiert sein und im Ein­klang mit der Gefühls­welt des Schrei­ben­den $$?7% gelten. Wenn die Befind­lich­keit zusätz­lich *7$$? und/oder %7* erfordert, darf das zu keiner Kritik Anlaß geben: Man verbietet einfach die Divi­sion des weißen Mannes oder töpfert sich eine neue, die auch durch * geht. [1]

Was kann man sonst noch zur Zwei berichten? Die Wiki­pedia erwähnt ihre Lage zwischen eins und drei. Außer­dem sei sie nicht nur die kleinste, sondern auch noch die einzige gerade Primzahl. Keiner anderen folgt sofort eine weitere. Und jetzt kommt es: „Alle geraden Zahlen sind durch zwei teilbar.“ [2] Würde ab der 0 oder 3 jede dritte Zahl terade heißen, dann wären alle teraden Zahlen durch 3 teilbar und 3 die einzige terade Primzahl. Ich gebe aber zu, daß gerade im Ver­gleich zu terade die wich­tigere Eigen­schaft und deshalb keine von mir erfun­dene Bezeich­nung ist, denn Divi­sionen durch 2 kommen wesent­lich häu­figer vor als solche durch 3. Zum Beispiel bei der Mittel­wert­bildung (x+y)/2. Dann sollte 2 ungleich 0 sein. Andern­falls muß man die Charak­teri­stik 2 außen vor lassen.

Im Anschluß geht es in der Wikipedia nur noch um Herkunft, Sprache und Zwei­heiten: Himmel und Hölle, gut und böse, Yin und Yang, Pola­rität, Dual, Pluralia­tantum, beide, Paare, Sekunden, Zwieback und die geschlechts­spezi­fische Dekli­nation: Zween Männer, zwo Frauen, zwei Kin­der. [3] Viel­leicht sollten Femi­nist(en/in­nen) die zwo aus einer Zeit, da man noch Telefon­nummern memo­rierte, für sich ent­decken und für alle verbind­lich vor­schreiben, solange die neuzeit­liche Vorstel­lung zweier (nicht zweener oder zwoer) Ge­schlech­ter nicht dekon­stru­iert ist. [4] Bis dahin muß man sich nicht ent­scheiden, kann beides haben: Elektro und Benzin, be hybrid!

Tag und Nacht, Sommer und Winter, Auf- und Unter­gang, Ost und West vermerkt die Wiki­pedia unter der Rubrik Astro­nomie. Zur Physik gilt es nur die magische Zahl 2 zu vermelden. Aber immerhin wird Symme­trie nicht nur im Men­schen, sondern in allen Wirbel­tieren, ja allen Bila­teria gesehen. Gibt es die nicht exakter auch anderswo? Und warum vertauscht der Spiegel links und rechts, nicht aber oben und unten?

Das Binärsystem sei von Leibniz erfunden worden. Und wo wurde das Dezimal­system entdeckt? Das ist zumindest rudi­mentär seit Jahr­tau­senden bekannt. Irgendwann nahm es mit den zehn Ziffern die heutige Gestalt an, ob mit Dezimal­komma oder -punkt. Einen Erfinder wird es nicht gegeben haben. Auch das Binär­system ist als Grund­gedanke sicher­lich älter als Tri- oder Hexa­gramme oder die mögli­cher­weise erste bekannte Beschrei­bung durch Pingala im alten Indien. Zwei­tei­lung und Ver­doppe­lung waren schon lange üblich, besonders bei Maßen und Gewichten. Schon vor 5000 Ja­hren hatte der Fuß 16 Fin­ger. [5]

In der Wikipedia unerwähnt bleiben so schöne Wörter wie andert­halb. Wie die für Esoteriker weib­liche Zwei aus der männ­lichen Eins entsteht, indem Adam eine Eva aus den Rippen geschnit­ten wurde, so ist bei vielen Paaren klar, wer die erste, das eine und wer der zweite, die andere ist: Anfang und Ende, Mann und Frau, Kind und Kegel, Geld oder Leben, Kopf oder Zahl, Dick und Dünn, alt und neu, auf und ab, aber ab und zu, hin und her, cis und trans, Dur und moll, ich und mein Alter. Benö­tigt man vom ersten nur die Hälfte, ist es ein­halb. Ist auch vom zweiten die Hälfte erfor­der­lich, heißt es andert­halb, nicht zwei­halb oder zweit­halb. [6] Der andere erlebt gerade seine Blüte und neigt zu über­hebli­cher Groß­schreibung. [7] Anders­sein ist ganz wichtig, für unge­trübte Zweisam­keit gibt es keine Opfer­punkte.

Beinahe hätte ich auch Tag und Nacht, links und rechts sowie wahr und falsch gelistet. Doch legen andere Völker und Reli­gionen den Abend und die Nacht vor den Tag, wovon uns nur die Vor­abende Hallo­ween, Heilig­abend und Silve­ster geblieben sind. Auch schreiben viele Menschen von rechts nach links, wenn nicht von oben nach unten. Und mein Beitrag zur Dekon­struk­tion des Binären: Falsch ist nicht der duale Partner von wahr. Die Logik kennt nur wahre Aussagen. Alle anderen sind unsinnig, unent­scheid­bar und werden falsch genannt, wenn ihre Nega­tion wahr ist. Eine falsche Aussage A wird nie als A sondern immer als „nicht A“, non A, ¬A, A [8] oder „A ist falsch“ notiert. Eine Dualität ist nicht durch­gängig vorhanden, kann aber zur Grund­lage weißen Mannes­denkens stili­siert selbst dann der Non-​Binär-​Mafia noch Nah­rung geben, wenn Geschlech­ter und Ehe schon lange ver­schwunden sind.

[1] Der rassismusfrei, aber dennoch stringent denkende Leser wird hoffent­lich mit mir, einem alten weißen cis‑Mann über­ein­stimmen und sagen: Dieser Alien-​Kram ist zwar schwer zu lesen und zu verstehen, doch mit leichten Vorkennt­nissen und Geduld geht es, und es kommt heraus, was wir immer schon wußten: Eins und eins ist zwei.

[2] Ich kann mir vorstellen, daß in allge­meineren Struk­turen, unter Außer­irdi­schen oder fremden Ethnien bereits in der dritten Klasse allge­meiner defi­niert wird und die Aussage, alle geraden Zahlen seien durch zwei teilbar, keine Wieder­holung der Defini­tion, sondern ein tief­lie­gender Satz ist. Mehr noch: Alle unge­raden Zahlen sind nicht durch zwei teilbar. Und auch die Umkeh­rungen gelten: Alle (nicht) durch zwei teil­baren Zahlen sind (un)gerade.

[3] Was ein Deklinationsaufwand aus einer Zeit, da es weder lecker Salat, noch lecker Suppe oder lecker Schnitzel gab.

[4] Was ein Glück für die Männer, daß die normalen bestimmten sub­stanti­vierten Ordinal­zahl­wörter weib­lich sind. Der Null würde das abrunden.

[5] Noch heute: digit–palm–shaftment–foot, inch–stick–hand, nail–span–cubit–yard–fathom.

[6] Für schlichte Gemüter auch eineinhalb. Dritt­halb, viert­halb usw. sagt man leider nicht mehr, aber immer noch drei­viertel Sechs und halb Zwei, nicht halb Ander, weil es ja weiter­geht, nicht mit der zweiten Stunde endet.

[7] Leider wird der einzelne nicht mehr klein geschrieben. Das bedeutet nichts für den anderen, allenfalls für den Ander­nen, Zuzweit­nen oder Paar­weis­nen, weckt aber Begehr­lich­keiten. Und Manche werden nicht ruhen, bis nur noch der eine oder Andere der alten Recht­schrei­bung anhängt.

[8] Fehlt der Strich über dem A, so hat die Text-​Dekoration wohl nicht versagt, sondern wurde einfach ignoriert.

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Eins
Für mich ist eins die kleinste natür­liche Zahl. Andere beginnen mit der Null. [1] Sie ist weder prim noch zusammen­gesetzt. [2] Es gibt aber immer wieder Spinner, die das anders sehen, doch nicht statt Primalität einen anderen Begriff verwenden wollen, weil sie von penetranter Besserwisserei beseelt sind. [3] Die Wiki­pedia sieht die Zahl Eins als natür­liche Zahl zwischen null und zwei. [4] Und dann wird noch bemerkt, daß die Eins eine Quadrat- und eine Kubik­zahl ist. Jawoll, auch Biqua­drat­zahl, 37. Potenz, Dreiecks­zahl, 37-Eck­zahl, nullte Potenz aller Zahlen, erste und zweite Fibo­nacci­zahl.

Natür­lich hat die Eins auch einen symbo­lischen Wert. Sie ist gut, stark, aufrecht, männ­lich, sie steht für Gott, das Indi­viduum, das Unteil­bare. [5] Die Eins steht auch für {0}={{}}, wenn sie es nicht sogar ist. Was nicht umzu­fallen droht, steht wie eine Eins, also aufrecht und gerade, gleich­wohl eins unge­rade ist. Lange Zeit war eine Eins als die beste Schul­note weit­gehend uner­reichbar, heute ent­wertet durch infla­tionäre 14 und in den Schatten gestellt durch leicht mög­liche 15 Punkte. [6]

[1] Letztlich ist es nur eine Übereinkunft. Meines Erach­tens spricht aber vieles für ℕ={1,2,3,...}, weil es mir einfa­cher erscheint, bei Bedarf durch einen Index 0 die Null hinzu­zunehmen als sie dauernd auszu­schließen. Siehe auch A000027, A001477, A001057.

[2] Nicht wegen der schlechten Definition, daß eine Primzahl genau zwei Teiler habe und eine zusammen­gesetzte Zahl mehr. Vielmehr ist die Eins eine Einheit und des­halb weder prim noch zusammen­gesetzt.

[3] So sieht Peter Plichta 1 als Primzahl, 2 und 3 aber nicht, weil alle anderen Prim­zahlen ±1 mod 6 sind, was gut in sein Raster aus 24 Strahlen und seine Ord­nung der Elemente paßt. Dagegen spricht natür­lich, daß Prima­lität allge­meiner defi­niert ist und es äußerst unele­gant wäre, für die natür­lichen Zahlen davon abzu­weichen. Außerdem: Es gibt modulo 10 unend­lich viele Prim­zahlen mit den End­ziffern 1,3,7,9 und keine mit 0,4,6,8. Es bleiben 2 und 5 mit nur einer Prim­zahl. Es müßte also auch 5 gestri­chen werden.

[4] Einmal von der Trivialität dieser Bemerkung abgesehen, sollte man besser schwur­beln: Die Eins liegt als natür­liche Zahl nicht nach der Null, sondern ganz vorne, und in der Reihe der (nicht-​negativen) ganzen Zahlen (als ganze Zahl) zwischen 0 und 2.

[5] Heutzutage kann man alles teilen. Nicht nur Kuchen und den letzten Bissen, im Internet auch Bilder, Texte, Filme, Bab­ybäuche, Haß und Lobhu­delei. Warum nicht auch die Eins?

[6] Ich glaube, es war mein Deutsch­lehrer, zumindest ein Ver­treter der weichen Fächer, der meinte: Eine Eins bin ich. Mathe­matik, Physik, Chemie und Bio­logie können es nicht gewesen sein.

0 | 2 | heilige Zahlen | Primzahlkreuz

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Null
Die Null ist sicher­lich eine sehr interes­sante Zahl. Sie steht für nichts und damit für etwas, eigent­lich für das erste, von dessen Existenz ich aus­gehen kann, wenn ich von meiner eigenen Person absehe. Es gibt also etwas und nicht nichts. [1]

Immer wieder wird behauptet, die Null sei irgendwo in Indien erfunden worden und dann über die Araber nach Europa gekommen, obwohl es nichts oder keins sicher­lich schon ewige Zeiten gab. Gemeint ist die Ziffer 0, also die Verwen­dung eines eige­nen Symbo­les für das Feh­len eines Ziffern­zeichens, wo zuvor besten­falls Leer­raum gelassen oder ein Platz­halter notiert wurde. Eine rich­tige Zahl Null als Rechen­größe oder Ergän­zung der natür­lichen Zahlen, soll es selbst bei den Baby­loniern weder sprach­lich, noch als allein­ste­hende Ziffer, noch als null­stel­lige Ziffern­folge gegeben haben. [2] Die Römer umgingen dieses Problem durch die Verwen­dung verschie­dener Zeichen für die verschie­denen Stellen. Griechen und Juden waren mit ihrer Darstel­lung von Zahlen durch Buch­staben noch schlechter und beför­derten dadurch die aber­gläubi­sche Unsitte, Wörter als Zahlen und Zahlen als Wörter oder gar Namen zu inter­pre­tieren.

Es mag uns heute unverständlich erscheinen, warum in einem schon vorhan­denen Posi­tionssystem die Leer­stellen nicht schon sehr früh mit einem unschein­baren Zeichen, zum Beispiel einem Punkt gekenn­zeichnet wurden. Doch denke man nur an das Leer­zeichen. Lange Zeit ließ man gar keinen Freiraum zwischen den Wörtern. Solange man mit der Hand schrieb, hatte man einen sinn­vollen Abstand im Griff. Ob mit Spatien gesetzt oder mit Leer­taste und Tabu­lator maschi­nell geschrieben, beim Lesen gab es keine Probleme. Mit der Daten­verar­beitung ploppten sie aber dank sich nicht vom Hinter­grund abset­zender Leer­zeichen hervor: Falsche Zeilen­einzüge, beschissen ausse­hender Block­satz, häß­lich gesperrte Wörter, inkon­sistente Tabu­lator-​Expansion.

Drucker produzieren heute kaum noch Freizeilen, das CR‑LF-​Problem tritt aber immer wieder auf. Auch scheitert selbst teure Software manchmal an Umlauten. Wer hier bei blogger.de nicht nur liest oder ein paar Absätze schlichten Textes schreibt, sollte eigent­lich ein Lied davon singen können, wenn Frei­zeilen einge­fügt werden, die normaler­weise nur der Glie­derung des Quell­textes dienen. Unsere Vorfahren konnten Leer­stellen nicht durch Text­markie­rung hervor­heben, sie hatten auch kein karier­tes Papier, keine festen Bild­schirm­posi­tionen, die früher auch gerne markiert wurden, wie heute auf Personal­ausweisen < ein Leer­zeichen ersetzt.

Anders als zu den natürlichen Zahlen berichtet die Wikipedia nicht bereits in der Einlei­tung, durch welche Zahlen die Null einge­rahmt wird und daß sie sowohl eine Quadrat- als auch Kubik­zahl, aber keine Prim­zahl ist. [3] Dafür steht ganz vorne, sie sei die Kardi­nalität der leeren Menge, also die Anzahl ihrer Elemente. Andere würden sagen, die Null sei die durch Bijek­tion gegebene Äqui­valenz­klasse aller Mengen, die zur leeren Menge gleich­mächtig sind. Oder einfach 0={}. Alles schöne Vor­schläge, einfache und seit ewigen Zeiten bekannte Dinge durch recht neumodi­schen Kram wie Mengen­lehre zu begründen oder zu verein­nahmen.

Und weiter mit der Wikipedia: „Die Null ist das neutrale Element der Addition in vielen Körpern, wie etwa den ratio­nalen Zahlen, reellen Zahlen und kom­plexen Zahlen, selbst wenn andere Elemente nicht mit gängigen Zahlen identi­fiziert werden.“ Was soll uns das sagen? Daß es auch Körper über die genannten hinaus mit ungän­gigen Zahlen gibt oder die kom­plexen größten­teils keine gän­gigen Zahlen sind? Warum nicht einfach: Die Null ist das neu­trale Element der Addi­tion ganzer Zahlen und ihrer Erweite­rungen. Nicht nur in gän­gigen Körpern, sondern in allen Struk­turen mit additiv geschrie­bener zwei­stel­liger Verknüp­fung nennt man ein (eindeutiges) neutrales Ele­ment eine (die) (Links-,Rechts-)Null, ohne die Zahl Null sein zu müssen. [4] Schreibt man die Verknüp­fung multi­plikativ, so nennt man das neu­trale Element Eins. Mehr steckt nicht dahinter.

Wer die Eins für eine Primzahl hält oder gar aus esote­rischen Gründen zwei und drei aus­schließt, könnte auch die Frage stellen, ob denn die Null prim oder zusammen­gesetzt sei. Ist die Null prim, weil sie keine Einheit und wie die posi­tiven Prim­zahlen nicht Produkt zweier kleinerer natür­licher Zahlen ist? Ist sie keine Prim­zahl, weil sie nicht genau zwei Teiler hat? Und wieviele Teiler hat die Null über­haupt? Wegen 0·n=0 unend­lich viele, also mehr als zwei, obwohl die natür­lichen Zahlen doch null­teiler­fremd sind. Ist sie deshalb zusammen­gesetzt, oder zählt eine Multi­plika­tion mit sich selbst nicht? Müßte dann nicht auch bei allen posi­tiven Prim­zahlen p die Zerlegung 1·p=p außen vor bleiben, womit p gar keine (echten) Teiler hätte? Gehört die Null einem vierten Geschlecht an, da sie weder prim, noch zusammen­gesetzt, noch eine Einheit ist? Im Bereich der natürlichen Zahlen nicht, weil die Null keine ist und die Frage nach ihrer Prima­lität sich gar nicht stellt. [5] Einige mögen das anders sehen. Dann muß man die Begriff­lich­keiten abgleichen. Mit Außer­irdischen wird das gelingen, mit modernen Sprach­gouver­nanten nicht unbedingt.

[1] George Englebretsen: Sommers' proof that something exists. Notre Dame Journal of Formal Logic 16, 1975.

[2] Ein Problem, das sich noch heute bemerkbar macht, weil Zahlen normaler­weise ohne führende Nullen geschrie­ben werden, es bei der 0 selbst aber nicht geht, auch nicht bei den Ameri­kanern, die eine 0 vor dem Dezimal­punkt weglassen. Das führt zum Bei­spiel dazu, daß in der OEIS die Folge A002275 der Einser­kolonnen (Schnaps­zahlen aus Einsen, repunits) nicht mit 111, nicht mit 11 und auch nicht mit 1 beginnt, sondern (zum Spaß?) mit 0, der 0‑fachen Wieder­holung der Ziffer 1 oder (10−1)/9 für n=0.

[3] Erst weiter unten ist in unerwarter Genauig­keit zu lesen: „Als ganze Zahl ist die Null Nachfol­gerin der Minus‐Eins und Vorgän­gerin der Eins.“ Eine völlig witzlose Infor­mation, doch wenig­stens mit Rück­sicht darauf, daß die Null als nicht-​nega­tive ganze Zahl keinen Vor­gänger hat. Und im Anschluß weitere uner­wartete Eigen­heiten der Null: „Auf einer Zahlen­geraden trennt der Null­punkt die posi­tiven von den nega­tiven Zahlen. Die Null ist die einzige reelle Zahl, die weder posi­tiv noch nega­tiv ist. Die Zahl Null ist gerade.“

[4] Wie im täglichen Leben kann es durchaus sehr viele Nullen geben.

[5] The On-Line Encyclopedia of Integer Sequences. Natür­liche Zahlen A000027 und nicht-​nega­tive ganze Zahlen A001477.

1 | Minus 0 | Jahr 0 | 00 | Unterstrich

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Uninteressante Zahlen
Ich habe hier wieder lange Zeit nichts geschrieben. Das kann nicht daran liegen, daß es keine erwäh­nens­wer­ten Zahlen gibt. Denn zumin­dest alle natür­li­chen Zahlen sind inter­essant. Andernfalls gäbe es eine klein­ste unin­teres­sante Zahl. Und die wäre durch­aus von Inter­esse.

Inzwischen sind wieder fast 17 Jahre vergangen. Doch schon früher hätte ich die Frage stel­len kön­nen: Wenn es schon keine unin­teres­san­ten Zah­len gibt, welche ist dann unter den inter­essan­ten (also allen) die von gering­stem Inter­esse? Auch das kann schwie­rig werden, wenn diese Eigen­schaft eine Zahl auf­wertet und eine andere nach unten rutscht, was diese wiede­rum auf­wer­tet und so weiter.

Wie man es auch dreht und wendet, es bleibt ungenau, auch ange­sichts der unend­lich vielen sehr großen Zahlen ohne bekann­tes Inter­esse. Man müßte zum Bei­spiel jeder Zahl ein mit ihrer Größe stei­gen­des bedin­gungs­loses Grund­inter­esse zukom­men las­sen, was eine Ober­grenze nach sich zöge.

Es bleibt natürlich eine Geschmacks­frage. Und wer am 29. Fe­bruar Ge­burts­tag hat, wird im Gegen­satz zu mir der 29 nicht die rote La­terne anhän­gen wol­len. Zunächst hielt ich mit David Wells [1] die 39 für die unin­teres­san­teste Zahl, die aber gerade des­halb Auf­merk­sam­keit auf sich zog. Ich dachte des­halb an 38, spä­ter 43 oder 45, bis ich die noch klei­nere und damit schwe­rer vom Thron zu sto­ßen­de 29 fand.

[1] David Wells: The Penguin Dictionary of Interesting and Curious Numbers.

29 | 38 | 39 | 43 | 45

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