9,8 Prozent
Meines Wissens gilt seit gestern für Sozial­demokra­ten 0,098... als die größte Zahl unter­halb von 10%.

Nachtrag auch zum eigenen Verständnis nach 19 Jahren: Die SPD erzielte in der säch­sischen Land­tags­wahl 2004 stol­ze 9,8 Pro­zent.

Heute Zwerg, morgen Riese | Von Brandt bis Nahles

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Schalttag
Meine Suche nach dem 27. Buch­sta­ben endete am 27. Fe­bruar. Die Zahl 28 ist zu be­deu­tend, um sie gestern nur kurz zu behan­deln. Und zur 29 gibt es eigent­lich kaum mehr als den wie heute alle vier Jahre wie­der­keh­ren­den Schalt­tag, den 29. Fe­bruar.

Ganze 16 Jahre sind nun vergangen, blogger.de gibt es immer noch, und heute ist wieder der 29. Fe­bruar. Gestern ein will­kommener Anlaß, im Haus­frauen‐Fern­sehen neben Essen, Gesund­heit, Garten und Rei­sen auch einmal einen Blick in den Kalen­der zu werfen. Natür­lich muß­ten Pas­san­ten be­fragt wer­den. Neben einem alten Herrn, der das Reiz­wort julia­nisch kannte, sonst aber auch nichts wußte, wur­den nur ahnungs­lose junge Men­schen ge­zeigt. Der Wahr­heit am näch­sten kam eine Frau mit ihrer Vermu­tung, der Monat Februar habe alle vier Jahre nur 28 Tage.

Nach einem solchen Stimmungs­bild darf die Erklä­rung durch eine Repor­te­rin nicht fehlen, die am 29. Fe­bruar gebo­ren es ja wis­sen muß. Sie be­ginnt ganz gut mit der tropi­schen Jahres­länge von 365 Ta­gen, 5 Stun­den und 49 Mi­nu­ten, wes­halb alle vier Jahre mit dem 29. Fe­bruar ein Schalt­tag einge­fügt wer­den müsse, damit in 600 Jah­ren der Monat Juli nicht im Winter liege.

Meine Erwartung wurde bestä­tigt: Kein Wort über die wei­te­ren Schalt­re­geln, daß alle 100 Jah­re das Schalt­jahr aus­fällt und alle 400 wie­der einge­setzt wird, wes­halb 2000 ein Schalt­jahr war und wir in einer 200‑jäh­rigen Peri­ode leben, in der es ohne Aus­nahme alle vier Jahre einen 29. Fe­bruar gibt. Zur näch­sten Unregel­mäßig­keit im Jahre 2100 muß kei­ner mehr be­fragt wer­den, weil dann die implan­tier­ten persön­li­chen Assi­sten­ten die kor­rekte Ant­wort kennen.

Und bei der Gelegenheit hätte erwähnt werden kön­nen, warum der gregori­ani­sche Kalen­der mit seiner 4‑100‑400-​Schalt­re­gel den julia­ni­schen ab­löste, der stur alle vier Jahre einen 29. Fe­bruar vor­sah. Weil dessen Jahr von durch­schnitt­lich 365,25 Tagen um 0,00781 zu lang ist, sich so alle 128 Jahre der Früh­lings­anfang um einen Tag nach vorne ver­schob und im Jahre 1582 schon auf den 11. März fiel. [1] Um das zu korri­gie­ren, folgte am Über­gang zum gre­gori­ani­schen Kalen­der der 15. auf den 4. Okt­ober 1582.

Fast perfekt wäre es gewe­sen, alle 128 Jahre ein Schalt­jahr aus­fal­len zu lassen, weil dann 300 Jahr­tau­sende für einen Tag Diffe­renz ver­gehen müß­ten. Doch konnte man sich vom Dezi­mal­system nicht lösen, weshalb es zur 4‑100‑400‐Schalt­regel mit einem mitt­leren gregori­ani­schen Jahr zu 365,2425 Tagen kam, womit schon nach 3 Jahr­tau­sen­den ein Tag Diffe­renz an­fällt, worauf es aber wegen der Bedeu­tungs­losig­keit des Men­schen im Jahre 5000 nicht ankom­men wird.

Eines aber habe ich doch durch den Fernseh­bericht gelernt, denn die am 29. Fe­bruar gebo­rene Frau wußte, daß sie in Normal­jah­ren nicht am 28. Fe­bruar, sondern erst am 1. März ein Jahr älter wird. Das könnte wich­tig sein, wenn man die Voll­jährig­keit erreicht und mit dem Auto fahren möchte oder der 28. Februar ein Wahltag ist.

Es ist sinnvoll, im n. Fe­bruar den (31+n)‑ten Tag des Jahres zu sehen, selbst wenn n weit über 28 liegt. Damit ist der 29. Fe­bruar immer der 60. Tag im Jahr, in Normal­jah­ren iden­tisch mit der Num­mer des 1. März. Ein sinn­vol­ler Kalen­der hätte den Schalt­tag am Jahres­ende, aller­dings mit dem Neben­effekt, daß am Schalt­tag Gebo­rene in man­chen Jahren zwei und in ande­ren keinen Geburts­tag fei­ern könn­ten. Dann hät­ten sich die Juri­sten mög­licher­weise anders ent­schie­den und den Geburts­tag nicht nach hin­ten, son­dern nach vorne ver­legt. Der Schalt­tag im Februar hat somit auch seine posi­ti­ven Aspekte.

Für einen zwischen 1901 und 2099 leben­den Mensch ist es nicht erfor­der­lich, die genauen Schalt­re­geln des gre­gori­ani­schen Kalen­ders zu ken­nen, eigent­lich auch nicht die 4‑Jah­res­regel. [2] Man kann sich ein­fach auf den Wand­kalen­der ver­las­sen, ähn­lich den Juden mit ihren sechs ver­schie­de­nen Jah­res­län­gen und einem 13. Monat.

Auch Programmierer sind nur Menschen. Sie berech­nen Datums­anga­ben immer wie­der anders und manch­mal nach fal­schen Vor­stel­lun­gen. So hiel­ten die ersten Tabel­len­kalkula­tio­nen bis hin zu Excel 2000 das Jahr 1900 für ein Schalt­jahr. [3] Das ist schon früh aufge­fal­len, doch eine ein­fache Kor­rek­tur hätte unan­ge­nehme Neben­wir­kun­gen gehabt.

[1] Wären wir wie die Kopten beim julia­ni­schen Kalen­der geblie­ben, hätten wir heute den 16. statt 29. Fe­bruar und wür­den sin­gen: Der April ist gekom­men, die Bäume schla­gen aus. Das haben wir nun durch den Klima­wandel auf ande­rem Wege auch er­reicht.

[2] Eine Olympiade umfaßt vier Jahre und hat gegen­wär­tig wie im julia­ni­schen Kalen­der 1461 Tage, nach deren Ver­ge­hen wieder der glei­che Tag im glei­chen Monat erreicht wird. Da 1461 aber nicht durch 7 teil­bar ist, wird nicht der glei­che Wochen­tag getrof­fen. Für die gregori­ani­sche Peri­ode von 400 Jah­ren zu 146097 Ta­gen ist das anders. Es sind genau 20871 Wo­chen. Des­halb und dank der feh­len­den 10 Tage im Jahre 1582 trifft die Be­rech­nung des Oster­da­tums eini­ger­ma­ßen das Leben Jesu. Das war Papst Gregor wohl wich­ti­ger als Astro­no­mie, Bau­ern­re­geln, Saat und Ernte.

[3] Lu Chen: Excel geht fälschlicherweise davon aus, dass das Jahr 1900 ein Schaltjahr ist. Microsoft.

29 | 128 | 688 | 1.1.2007 | Oktoberrevolution | Reformationstag

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1729
Leider gibt es keinen brauch­baren 27. Buch­sta­ben. Mit den 10 Zif­fern wären es 37 Zei­chen, und bei Unter­schei­dung von Groß- und Klein­buch­sta­ben sogar 64. Sowohl 27 als auch 64 sind Dreier­poten­zen. Mit der Schön­heit 27·37=999 ergibt sich

103 − 13 = 1000 − 1 = 999 = 27·37 = 27·(64−27) = 33·(43−33) = 123 − 93

also 103+93=123+13=1729, die klein­ste Zahl, die auf zwei­fache Weise als Summe zweier Kubik­zah­len dar­stell­bar ist.

Diese Zahl 1729 heißt Hardy-​Rama­nujan-​Zahl, gele­gent­lich auch poli­tisch und inhalt­lich kor­rek­ter Rama­nujan-​Hardy-​Number, denn es geht die Ge­schich­te, der große Zah­len­theo­reti­ker Hardy habe Rama­nujan am Kran­ken­bett besucht und er­wähnt, er sei mit dem Taxi 1729 gekom­men, was wohl eine recht un­inter­es­sante Zahl sei, worauf­hin Rama­nujan ihm wider­sprach und be­merk­te, 1729 sei die klein­ste Zahl, die auf zwei­fache Weise als Summe zweier Kubik­zah­len dar­stell­bar ist.

Wegen dieser Geschichte heißt 1729 auch zweite Taxicab-​Number. Die n‑te ist die klein­ste Zahl, die auf n‑fache Weise als Summe von 2 Kubik­zahlen dar­ge­stellt wer­den kann. [1] Nur sechs sind bis­her be­kannt.

[1] The On-Line Encyclopedia of Integer Sequences. Hardy-​Rama­nujan-​Zahlen A011541.

27 | 37 | 999

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ASCII
Unter­strich, Klammer­affe, Dollar­zei­chen, Krämer-Und, Eszett und Umlaute sind für mich als 27. Buch­staben aus­ge­schie­den. Alle ande­ren Zei­chen des ASCII-​Codes schnei­den nicht besser ab. Und der Rest kommt so und so nicht in­frage, denn er berei­tet nur Schwie­rig­kei­ten. Lei­der kommt man in der moder­nen Welt nicht umhin, auch Zei­chen zu ver­wen­den, die noch nicht einmal in der der 8‑Bit-​ANSI-​Erwei­te­rung des 7‑Bit-​ASCII-​Codes vor­gese­hen sind. Ich ver­suche sie spar­sam einzu­setzen, denn selbst teu­erste Soft­ware kann schon an ein­fa­chen Um­lau­ten scheitern. [1]

Noch in den Achtzi­gern mußte man zumeist mit den 128 Zei­chen des US‑ASCII-​Codes aus­kom­men, der aller­dings an den 12 Posi­tio­nen $@[\]^_`{|}~ natio­nale Anpas­sun­gen er­laubte. Die deut­sche gemäß DIN 66003 er­setzte davon @[\]{|}~ durch §ÄÖÜäöüß. Das führte gele­gent­lich zu Pro­ble­men, wes­halb ein Be­kann­ter einen Schalter am sei­nem PET 2001 hatte, um die Dar­stel­lung zwi­schen eng­lisch für Assemb­ler und deutsch für Texte um­zu­schalten.

[1] Inzwischen sind zwei Jahr­zehnte vergangen, und ich habe mich damit ange­freundet auch ent­legene Zeichen des Unicodes zu ver­wenden, allein schon zur Dar­stel­lung von hoch- und tief­gestell­ten Zeichen ohne Verhun­zung des Zeilen­abstan­des. Hinzu kommen so simple Zeichen wie der Malpunkt, die einen Formel­umbruch ver­hindern helfen.

27 | Unterstrich | Klammeraffe | Dollar | Krämer-Und | Eszett | Umlaute

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100 Tage
Hundert Tage lang habe hier nichts ein­getra­gen. Es gab wohl wich­tige­res als Zahl­wörter.

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Umlaute
Die Umlaute Ä, Ö und Ü scheiden auch als 27. Buch­stabe aus. Zum einen muß man sie wohl im Dreier­pack nehmen, zum ande­ren sind es nur A, O und U mit zwei Punk­ten, und zum drit­ten haben sie keinen Platz im 7‑Bit-​ASCII-​Code gefun­den, der aller­dings 12 Zei­chen für natio­nale Vari­an­ten vorsah. So erset­zen die Umlaute nach DIN 66003 die drei Zei­chen [\] und {|} hin­ter dem Buch­sta­ben Z. Davon wurde Abstand genom­men als der ab­stru­se Black­slash \ sich in der Welt breit machte.

27 | 999 | ASCII | Unterstrich | Klammeraffe | Dollar | Krämer-Und | Eszett

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Eszett
Wer schon ein­mal Wör­ter wie SCHEIßE in Über­schrif­ten gese­hen hat, wird mir zu­stim­men, daß Eszett als 27. Buch­stabe aus­fällt, zumal es auch kein gro­ßes Eszett gibt und deshalb SCHEISSE, nicht aber SCHEISZE zu schreiben ist. Außer­dem fehlte Eszett im 7‑Bit-​ASCII-​Code, der aller­dings 12 Zeichen zu nati­ona­len Anpas­sung vorsah. So befin­det sich das Eszett nach DIN 66003 statt der Tilde an Posi­ti­on 126.

Nun sind fünf Jahre vergan­gen, und es gibt ein gro­ßes, häßli­ches ẞ als Eszett. Da­durch sind so abar­tige Schreib­wei­sen wie SCHEIẞE mög­lich. Er­for­der­lich war es nicht, denn auch andere Liga­tu­ren wer­den als Ver­sa­lien ge­trennt ge­schrie­ben. Und jeder sollte den Kon­text so gestal­ten können, daß ein als SS ge­schrie­be­nes Eszett er­kannt wird.

27 | 999 | ASCII | Unterstrich | Klammeraffe | Dollar | Krämer-Und | Umlaute

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Dollar
Wenn nicht der Klammer­affe oder der Unter­strich, so könnte doch das Dollar­zei­chen den 27. Buch­sta­ben abge­ben. Es wird im Com­puter­be­reich gerne in Namen ver­wen­det und fast als ein alpha­nume­ri­sches Zei­chen ge­se­hen. Doch steht dem Dol­lar dieser Rang zu, dann auch dem Yen und dem Euro. Und da Geld nicht die Welt regie­ren sollte, fällt für mich das Dollar­zei­chen als Zusatz­buch­stabe aus. Doch Spaß bei­seite: Es kommt schon wegen seiner be­son­de­ren Bedeu­tung unter Unix nicht in­frage.

27 | 999 | ASCII | Unterstrich | Klammeraffe | Krämer-Und | Eszett | Umlaute

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Klammeraffe
Wenn einem ein 27. Buch­stabe fehlt, dann könnte man wie die Grie­chen ein­fach ein ande­res Zei­chen hin­zu­neh­men. Im ASCII-​Code direkt vor A lie­gend bie­tet sich das auch Klam­mer­affe genannte At‑Zei­chen @ an. Doch zum einen gab es das in Deutsch­land frü­her nicht (DIN 66003 mit § statt @), zum ande­ren hat es oft­mals eine reser­vierte Bedeu­tung (Master­space unter Exec 8) und zum drit­ten bricht man sich beim Schrei­ben eins ab (Alt Gr und Q).

27 | 999 | ASCII | Unterstrich | Dollar | Krämer-Und | Eszett | Umlaute

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