Zweite Welle
Für eine grobe Beurteilung des Verlaufes der Corona-​Epidemie in einem Land­strich reicht es zunächst, die Zahl der positiv Gete­steten und der Toten ohne Alters­differen­zierung und Test­raten zu betrachten. Man kann den zeit­lichen Verlauf darstellen und daraus seine Schlüsse ziehen. Hier aber habe ich die Leta­li­tät L in Prozent gegen die Morta­li­tät M in ppm für Deutsch­land aufge­tragen.


Letalität in Abhängigkeit der Mortalität in Deutschland (png)

Ich halte diesen Verlauf für geeignet, ihn mit anderen Ländern zu verglei­chen und diese in Rela­tion zu uns einzu­schätzen. Das ist keine Über­heblich­keit eines deut­schen Bloggers, denn andere Länder wie Öster­reich und Dänemark wären dazu ebenso geeignet. Das heißt auch nicht, daß andere durchweg schlechter dastehen, denn viele unter­bieten nicht nur auf dem Papier, sondern wirklich die deutschen Zahlen.

Die blaue Linie zeigt den Verlauf, wenn sich Infi­zierte und Tote an die von mir am 19. April bzw. 2. Mai ermit­telten Normal­vertei­lungen gehalten hätten. Die Abwei­chung des roten realen Verlaufes unten links ist uninter­essant und ergibt sich schlicht aus dem Umstand, daß man erst nach einer Infek­tion an Corona sterben kann. Danach geht es weit­gehend im Einklang mit den Normal­vertei­lungen schnell bergan, erst durch den Höhe­punkt der neu Infi­zierten am 2. April, dann der Toten 13 Tage später.

Schon um diese Zeit entwickelt sich ein Ratten­schwanz einer zu langsam auslau­feden Normal­verteilung, weil die Repro­duktions­zahl nicht mehr sinkt. Dadurch endet die Epidemie nicht einfach in der Nähe des Endpunktes der blauen Linie. Viel­mehr bildet sich eine Rechts­kurve, die weit­gehend waage­recht auslaufen würde und dort endete, wenn nicht ein zweiter Effekt hinzu­träte, die Spaltung der Gesell­schaft in vorsich­tige alte Menschen und sich munter infizie­rendes Jungvolk. Dadurch setzt sich die Rechts­kurve fort und kann sogar fallen, weil sich die geringe Sterb­lich­keit der Jüngeren mehr und mehr durch­setzt.

Damit auch diese Linie nicht einfach endet, sondern die Rechts­krümmung sich fort­setzt und sogar fällt, sind zumin­dest anhal­tend zahl­reiche neue Infek­tionen erforder­lich. Die haben wir uns späte­stens mit dem Monat Juni geleistet, erst zaghaft, dann deut­lich. Die grünen Punkte im Wochen­abstand verdeut­lichen, daß es erst sehr langsam über den Berg ging und danach immer schneller bergab. Das muß zunächst wenig beun­ruhigen, weil dazu nur die Zahl der neu Infi­zierten steigen muß, nicht die der Toten.

Doch leider leben die vorsich­tigen Menschen nicht alle auf dem Land in Ost­deutsch­land getrennt von den Hedo­nisten in Bayern und den Groß­städten. Sie werden mitge­rissen. Die Leta­lität sinkt zwar weiterhin, doch nicht mehr so schnell, die Kurve biegt sich wieder nach links, wenn sie auch zumin­dest eine Weile noch fällt. Gelingt es nicht, diesen Trend zu brechen, dann sehe ich späte­stens hier den Beginn der zweiten Welle in dieser Woche. Wer diesen Erläute­rungen nicht folgen mag, der werfe einen Blick auf die aktuell wieder anzie­henden Sterbe­zahlen.

Die natürliche Fortsetzung können wir in den USA erkennen, von Israel und Australien ganz zu schweigen. Es geht wieder schneller nach rechts, die Links­kurve strebt gegen eine Waage­rechte und steigt möglicher­weise wieder an. In diesem Falle wurden die Anzei­chen zu lange igno­riert und unzu­länglich gegen­gesteuert. Man mag das vernied­lichen, weiterhin rücksichts­lose Frei­heiten ausleben und sich lange Zeit damit trösten, daß wohl für immer keine zehn Prozent an Corona sterben werden, doch solange sich nichts deut­lich bessert müssen wir weiterhin Masken tragen und Abstand halten.

Disziplinlosigkeit | Virologenschnack | Prognose | Lebenswert | Ethikraten | Herdenimmunität | Unredlichkeit | Tote | Nationalstaaten | Corona | Rattenschwanz | Förderalismus | Unterleben | Reproduktion | Siebentage-R

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Eben saß Ai Weiwei bei Lanz. Es wurden Ausschnitte aus seinem Film gezeigt, und er sagte, es habe in Wuhan einen Monat gedauert, bis man sich einge­stand, daß die Krankheit auch von Mensch zu Mensch über­tragen werden kann, bevor es Ende Januar zu einem sog. Lockdown kam. Wer das als Versagen oder gar Vertu­schung wertet, muß sich an die eigene Nase fassen. Nicht nur Donald Trump, auch wir.

Zeitgleich Ende Januar erkrankte der erste Deutsche, doch unter­nommen wurde wenig. Man glaubte wohl an die Verfolg­barkeit aller Einzel­fälle und an unser über­legenes Gesund­heits­system. Deshalb wurde noch frech Karneval gefeiert und eine damals weit­gehend unbe­kannte Repro­duk­tions­zahl von 9 gepflegt. Das interes­sierte wenig, denn der erste Tote ließ bis Anfang März auf sich warten.

Die Angst und Vorsicht der Bevöl­kerung ließ die Repro­duktions­zahl bis zum 10. März auf 4 fallen. Diese Entwick­lung fort­setzend erwar­tete ich etwa 30.000 Kranke und ein Ende der Epidemie Anfang April. Naiver­weise ließen wir aber Infi­zierte ohne Quaran­täne ins Land und trieben die Repro­duktions­zahl wieder auf 7 hoch. Ich habe meine Prog­nose um den Faktor 10 auf 300.000 bis Ende April korri­giert, jedoch allein auf Basis zurück­liegender Zahlen ohne Abschlag für die begin­nenen Kontakt­beschrän­kungen.

Nach einer überflüssigen Diskussionswoche kam es mit dem 23. März auch in Deutschland endlich zu einem vier­wöchigen sog. Lockdown, zwei Monate nach den Chinesen. Am 2. April wurde das Maximum der täglich neu Infi­zierten erreicht, zwei Wochen später das der Toten. Am 19. April, dem Ende der Kontakt­beschrän­kungen erwartete ich insgesamt 160.000 Erkrankte und 8300 Tote, nur noch die Hälfte dessen, was ich einen Monat zuvor ohne Berücksichtigung einschneidender Maßnahmen hochrechnete.

Wieder hatte ich nur auf der Basis bekannter Zahlen und einer exponentiell fallenden Reproduk­tions­zahl fortge­schrieben, obwohl damit zu rechnen war, daß die Diszi­plin bald nachlassen wird und deshalb von einer bisher gut zutref­fenden Normal­vertei­lung mit einem auslau­fenden Ratten­schwanz abge­wichen wird. Das geschah recht schnell, beginnend mit den Diszi­plin­losig­keiten ab Ostern. Es stellte sich eine bei 0,85 stagnie­rende Repro­duktions­zahl ein. Trotzdem erwar­tete ich nur Er­krankte und ab Juli allen­falls zwei­stel­lige Zuwächse.

Auch diesmal ging ich nur von den vorlie­genden Zahlen aus, vermutete jedoch ein erneutes Anziehen der Repro­duktions­zahl, möglicher­weise auch über die Eins­linie. Das geschah nach Über­windung des Tönnies-​Berges Anfang Juli bei einer Inzidenz knapp unter 3 Neuer­kran­kungen pro Woche und 100.000 Ein­wohnern. Da sich danach die Zahlen wieder nach oben ent­wickel­ten, betrachte ich rück­blickend den Mitte April begonnenen Ratten­schwanz als Ende Juni von einer zweiten Welle abge­löst.

Diese zweite Welle wollten wir lange Zeit nur im Ausland sehen, weil die Entwick­lung im Vergleich zur ersten nur langsam voran­schreitet, die hohen Inzi­denzen in recht naiver Weise den erhöhten Testraten zuge­rechnet werden und die nunmehr die Epidemie tragenden jungen Menschen einfach nicht sterben wollen. Sinkende Todes­raten lullten bis Anfang Sep­tember ein. Seither steigen auch sie wieder. Es werden auch vorsich­tige ältere Menschen wieder mitge­rissen.

Schon Ende April wurden die 160.000 meiner letzten Prognose überschritten, heute liegen wir bereits bei stolzen 290.000 Er­krankten. Erst einen Monat später erreich­ten auch die Toten die progno­sti­zier­ten 8300. Zwischen­zeitlich sind es fast 9500. Aber was sind schon zehn Tote pro Tag, dauer­hafte Einschrän­kungen im Alltag und idio­tische Masken für alle, wenn ein paar Millionen Hedo­nisten dafür saufen können.

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Ich bin mehr für Analyse und Kategorisieren als für allgemeines Gebrabbel. Deshalb habe ich mir erlaubt, eine „Chart-​Analyse“ auf der Basis des nach­ste­henden Dia­grammes durch­zuführen.


Tests, Kranke, Tote pro Woche und Letalität (png)

Es zeigt zum Datum d als blaue Linie die Anzahl p(d) der wöchent­lich vom Robert-​Koch-​Institut gemel­deten neuen Fälle, darunter rot die Anzahl t(d+14) der Toten 14 Tage später, weil der Tod im Mittel zwei Wochen auf sich warten läßt. Die grüne Linie zeigt l(d)=t(d+14)/p(d) in Prozent, was die Sterbe­rate eines am Tage d erfaßten Kranken einiger­maßen nähern sollte. Die gelben Geraden stehen für ange­paßte exponen­tielle Verläufe [1], die gelbe Parabel ist eine Näherung durch eine Normalverteilung. Die hellblaue Linie zeigt die Tests einer Woche.

27.01.-11.02. - Vorgeplänkel: In diesen 16 Tagen haben sich nur 16 Deutsche infi­ziert. Danach 13 Tage lang keiner mehr. Gestorben wurde erst ab März. Man glaubte wohl, alles sei über­standen und durch erfolg­reiche Einzelfall-​Verfolgung alles getan zu haben, um noch besser dazu­stehen als National­china. Das erwies sich als Irrtum, denn es liefen viele unent­deckt herum, die noch im vollen Saft standen und nicht auffielen.

25.02.-02.04. - Erste Welle (Aufstieg): Am 25. Februar flogen die ersten beiden der unent­deckt herum­lau­fenden Kranken auf, die sich schon Tage zuvor im Karneval wie die Kanin­chen der Fibonacci-​Folge vermehrt hatten. [2] Bald machte sich Angst und Schrecken breit, die Repro­duktions­zahl halbierte sich erst sehr schnell [3], dann alle 18 Tage und durch­querte die Eins­linie am 2. April mit der Maximal­zahl von 6174 Neu­mel­dungen. Jeden 24. holte später der Sensen­mann.

02.04.-17.04. - Erste Welle (Abschwung) Fünfzehn Tage nach dem Maximum Erkrankter wurde mit 315 auch das der Toten erreicht, was aber nicht der Grund ist, diese Phase am 17. April enden zu lassen. Vielmehr kann man dem Bild entnehmen, daß die gelbe Linie dort eine gelbe Gerade schneidet. Die Normal­verteilung geht deshalb um diese Zeit in eine einfache exponen­tielle Abwärts­entwick­lung [4] über, der Abschwung wird lang­samer.

17.04.-25.06. - Rattenschwanz Nach Ostern am 12. April zogen die Fall­zahlen zwar nicht an, lagen aber deut­lich über der fallenden Erwar­tung. So entstand leider eine Oster­delle, wo ein recht scharfer Über­gang von einer Normal­vertei­lung in einen Ratten­schwanz liegen müßte. Die nach­öster­lichen Zusatz­fälle sind aber nicht direkt für diesen Über­gang verant­wort­lich. Vielmehr ist es die zu Ostern einset­zende Diszi­plinlo­sigkeit mit einer bei 0,9 stagnie­renden Repro­duktions­zahl. Getragen wird sie zunehmend von jüngeren Zeit­genossen, die Sterbe­rate sinkt leicht. Um den 25.06. ist damit Schluß. Ohne den Tönnies-Berg gäbe es dort nur noch 243 Fälle am Tag, von denen keine 5 sterben werden.

25.06.-31.08. - Zweite Welle (Sommer) Der Tönnies-Berg um den 21. Juni verstellt den Blick dafür, daß es kurz danach wieder dauer­haft bergauf geht. Als Zeit­punkt liegt der Schnitt­punkt der zwei gelben Ausgleichs­geraden am 25.06. nahe. Ging es davor mit R≈0,9 bergab, so danach mit 1,1 bergauf, überlagert von einem durch die Ferien verur­sachten langen und flachen Berg. Die ganze Zeit über sterben etwa 4 bis 5 pro Tag, die Sterb­lich­keit sinkt auf ein Minimum von einem viertel Prozent. Das kann nur daran liegen, daß junge Hedo­nisten sich zügellos infi­zieren, aber einfach nicht sterben wollen. [5]

31.08.-heute - Zweite Welle (Herbst) Die Zahl der Erkrankungen steigt weiterhin langsam an. Daran haben sich viele gewöhnt. [6] Zumin­dest Politi­kern ist aber aufge­fallen, daß seit dem 13. September die Todes­fälle wieder anziehen, von 4 auf der­zeit 10 pro Tag. Damit sterben seit dem 30. August die neu Erkrankten wieder leichter. Ihre Sterblichkeit ist von nur einem viertel Prozent bis heute über ein halbes gestiegen. Die Hedo­nisten stecken ihre Vorfahren wieder an, bevorzugt auf Hoch­zeits­feiern. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob dieser Trend anhält und sich zu einer für jederman erkenn­baren zweiten Welle entwickelt.

[1] Nicht lineare Verläufe, da es sich um eine halblogarithmische Darstellung handelt.
[2] Gemeldete Fälle 0-0-2-3-5-29-13-51-33-38-72-138-239 ab 23. Februar und die Fibonacci-​Folge 1-1-2-3-5-8-13-21-34-55-89-144-233. Langfristig also eine tägliche Steige­rung um den Fahtor Φ=1,618. Das entspricht der seiner­zeit weit­gehend noch unbe­kannten Repro­duktions­zahl R=Φ^4=2+3Φ=6,85.
[3] Unter Fortsezung der guten Entwicklung bis zum 13. März wäre Ende März mit 30.000 In­fi­zier­ten alles über­standen. Doch wir holten uns Verstär­kung aus dem Ausland, darunter die Hamburger mit ihren Frühjahrs­ferien bis zum 1. März. Zehn Tage später hatten wir den Salat, selbst das Robert-​Koch-​Institut vermeldet noch heute nach ewiger Glät­tung und Rück­datie­rung der realen Zahlen ein Anziehen des R-Faktors binnen vierer Tage von 2,3 auf 3,2 am 10. März. Dadurch mußte ich meine Erwartung von 30.000 auf 250.000 hoch­schrauben, konnte sie aber dank der späteren Kontakt­beschrän­kungen wieder auf 160.000 senken.
[4] Lange Zeit konnte ich das Gefasel von der exponen­tiellen Entwick­lung nicht mehr hören. Zwar lag sie für einen Zeit­raum weniger Tage mähe­rungs­weise vor, doch war es eigent­lich eine Normal­verteilung, deren exponen­tielles Wachstum erst immer schwächer und letzt­lich negativ wird. Im Abschwung fällt die Normal­vertei­lung also deut­lich schneller als eine einfache exponen­tielle Abwärts­entwick­lung.
[5] Manchen gefällt diese Wahrheit nicht, einige von ihnen machen deshalb die stei­genden Test­raten verant­wortlich. Doch die so gut wie gar nicht stei­gende hellb­laue Linie der Tests zeigt die Schwach­sinnig­keit dieser Ausrede.
[6] Sie sind dümmer als ein Frosch, der die steigende Temperatur nicht wahrnimmt, bis es zu heiß ist, aus dem Topf zu springen. Solche Frösche gibt es nicht.

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Die Medien feiern gerne runde Zahlen wie 200.000 Tote in den USA, eine Million in der Welt bei 30 Mi­lli­onen Infi­zierten, wozu wir seit gestern 300.000 beige­tragen haben. Anläßlich dieser Marke sollte die Verdoppe­lungs­zeit von derzeit fünf Monaten wieder auf die Fernseh­schirme. Als es am 23. April 150.000 wurden, glaubte ich ange­sichts der Oster­orgien schon nicht mehr an meine hoch­gerech­neten 160.000. Doch meine Mis­an­th­ro­pie war für 300.000 nicht stark genug. Offen­sicht­lich gehen die Tole­ranz, Nach­sicht und Ve­rständ­nis genannte Gleich­gültig­keit, Feig­heit und Angst soweit, daß zum Wohle einer reni­tenten Minder­heit gerne Masken getragen werden und Abstand gehalten wird. So sind nicht nur Barschlie­ßungen und Alkohol­verbote gerechte Strafen, auch die Strei­chung von Oktober­fest, Weih­nachts­märkten Karneval. Wer wenig­stens einge­schränkte Hoff­nungen hat, der sollte die Weih­nachts­prognose unserer Kanzlerin mit 19.200 am Heiligen Abend [1] lügen strafen und die Hedo­nisten in ihre Schranken weisen. Sonst werden alle wie üblich und zumeist auch verdient in Sippen­haft genommen. Die Evolu­tion kennt keine Detail­gerech­tigkeit. Die Obrig­keit kann und will sie eben­falls nicht schaffen.

[1] Sie hat wohl wie folgt gerechnet: Veracht­fachung in den letzten drei Monaten von 300 auf 2400. Setzt sich das so fort, sind es nach aber­mals drei Monaten zu Weih­nach­ten 8·2400=19200. Viele glauben ihr, weil sich herum­gespro­chen hat, daß sie Physi­kerin ist und deshalb rechnen kann. Da sie sicher­lich auch die Anfällig­keit exponen­tieller Entwick­lungen gegen­über einzelnen Stö­run­gen und vor allem der Wachstums­kon­stanten kennt, hätte ich von ihr „etwa 20.000“ erwartet. Lege ich die 256 vom 17.06. und die 2507 vom 25.09. zugrunde, so komme ich nach abermals 92 Tagen am zweiten Weih­nachts­feiertag auf satte 2507^2/256=24.551. Doch das wäre Samstag mit Freitag, also Äpfel mit Birnen verglichen. Auf Basis der Wochen­summen komme ich auf realistischere 13263^2/3276=53696, geteilt durch sieben nur 7.671 täglich. Das ist der Unter­schied zwischen R=1,10 und R=1,06.

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Runde Zahlen können etwas bewirken, wenn sie Aufmerk­samkeit erregen, Angst verbreiten oder zum Eingreifen zwingen. Gestern waren es nicht nur 4000 in Deutschland und 1000 in Nord­rhein-‌West­falen, sondern auch mehr als 50 in Berlin, wenn man die Sieben­tageinzi­denzen nicht schönt. [1] Sollte die dumpfe Mehrheit sich weiterhin „auf der Nase herumtanzen lassen“ (Michael Müller), müssen wir wohl auf 10.000 oder mehr warten.

Und angesichts dieser Entwicklung hat Herr Wieler nichts besseres zu tun als von den zahl­reichen Kenn­zahlen zu labern, daß der Blick auf eine einzige keine verläß­lichen Aussagen erlaubt. Dann soll er sich doch gefäl­ligst alle ansehen und nicht von erhöhten Test­raten labern, sondern einfach fest­stellen, daß sich die Zahl der Neuer­kran­kungen in den letzten vier Wochen verdop­pelt hat. Das entspricht einem dauer­haften R=1,1 und stützt Angela Merkel mit 19.200 zu Weih­nachten. Zumin­dest in Staaten wie Deutsch­land, in denen keine Toten verscharrt oder verschwiegen werden, sind die von Tests und Positven-​Dunkel­ziffern weit­gehend unabhän­gigen Sterbe­zahlen verläß­licher. Auch die verdoppeln sich derzeit, in nur zwei Wochen. Dazu muß man nicht rechnen. Ein Blick in die Intensiv­stationen reicht. Am Heiligen Abend könnten mehr krepieren als zu Karfreitag.

[1] Das Robert-​Koch-​Institut nennt 46,0 für Berlin und stolze 49,5 für Bremen auf der Basis von 1687 bzw. 337 Fällen der vergangenen Woche. Ich komme jedoch auf 1827/36,45=50,1 für Berlin und 334/6,83=48,9 in Bremen. Selbst mit dem etwas größeren Berlin des Robert-​Koch-​Insti­tutes wären es immer noch 46,0(1827/1687)=49,8, während das geschrumpfte Bremen mit 49,5(334/337)=49,1 trotz allem noch dahinter liegt. Warten wir noch ein paar Tage, dann wird die Schützen­hilfe für Michael Müller viel­leicht über­flüssig.

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Eben redet Herr Bouffier und wiederholt zurecht, was ihm Experten wohl gesagt haben, daß es keinen Sinn habe, nunmehr andere als die Infektions­zahlen in den Vorder­grund zu stellen. Damit meint er wohl die nunmehr so etablierte Siebetage­inzidenz, denn die Gesamt­zahlen sind großen­teils Geschichte und nicht mehr zu ändern. Ich stimme dem zu, obgleich ich mich vornehm­lich auf Sterbe­zahlen beziehe, weil sie in zivili­sierten Staaten mit normalen Krite­rien für Toten­scheine eine zwar spät reagie­rende, doch sehr verläß­liche Größe ohne hohe oder gar variable Dunkel­ziffer darstellt.

Gerade deshalb war ich verblüfft, im Fernsehen auf einer Europa­karte der Seuchen­gebiete nicht nur die übli­chen Verdäch­tigen wie Frank­reich, Spanien und Tsche­chien zu sehen, sondern tiefrot auch Island, wo seit fast einem halben Jahr keiner mehr gestorben ist. Doch in den letzten zehn Tagen wurden 710 Isländer positiv getestet, woraus ich eine Sieben­tage­inzidenz von 710·(7/10)/(339.000/100.000)=147 errechne. Das kratzt am Image der Isländer, doch letzt­lich nicht zu Unrecht, denn man muß sich fragen, warum von den letzten 1800 In­fi­zierten kein einziger gestorben ist. Das kann kein Zufall sein, denn selbst neander­talgen­freie und früh ster­bende Afri­kaner hätten es auf zehn gebracht.

Um auf der Karte grau zu bleiben, hätten die Isländer es Donald Trump nicht gleichtun und sich runter­testen sollen. Die USA haben dadurch in den letzten fünf Monaten ihre Leta­lität von 6,1 auf 2,8 Pro­zent halbieren können, die Isländer eben­falls von 0,56 auf 0,28. Die gerechte Strafe sind natür­lich hohe Inzi­denzen, die es aller­dings trotz allen Testwahns nicht gäbe, wenn die Epidemie besiegt wäre. Deshalb bleibt es dabei: Steigende positiv Geste­steter gründen sich vorzugs­weise auf mehr Infi­zierte, die zwar nur noch zu unter einem Prozent sterben, doch ganz sicher auch Tote nach sich ziehen. Aber erst nach zwei Wochen. Deshalb ist der vorzei­tige Blick auf die Sieben­tage­inzi­denzen sinnvoll.

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Überall sind Kurven und Karten zu sehen, aus denen der geneigte Leser gute Erkennt­nisse oder ihm genehme Einschät­zungen ableiten kann. Das ist aber nicht jeder­manns Sache. Manchmal sind schlichte, stark gerun­dete Zahlen im über­schau­baren Bereich bis 100 besser geeignet zu sehen, wohin die Reise geht. So entwickelten sich die Wochenmittel in den letzten 14 Tagen:
19 20 22 24 26 28 30 31 34 37 41 44 47 49 Siebentageinzidenz
11 11 11 12 11 12 12 13 17 19 21 23 23 24 täglich Gestorbene
Um die Zahl der täglich neu positiv Geste­steten zu erlangen, multi­pliziert man die Sieben­tage­inzi­denz einfach mit 120. Eine Ster­berate von einem Prozent liegt vor, wenn die Gestorbenen 20% über der Sieben­tage­inzidenz liegen. Auf den ersten Blick könnte man meinen, diese Marke sei deutlich unter­schritten. Da die Toten aber im Mittel zwei Wochen Siechtum hinter sich haben, ist die 24 vom Ende der unteren Reihe ins Ver­hältnis zu den 19 der oberen zu setzten. Deshalb liegt die aktuelle Sterbe­rate knapp über diesem einen Prozent.

Zu Beginn der beiden Reihen am 6. Ok­to­ber lag die Verdop­pelungs­zeit noch bei 27 Tagen, die Weih­nachts­vorher­sage der Kanzlerin von 19.200 war auf dieser Basis sehr gut. Heute sind es nur noch knapp 10 Tage und zu Weih­nachten knapp eine Million. Natür­lich wird das nicht eintreten, weil zuvor die natür­liche Angst­bremse den Schaden begrenzt, wenn es unseren zöger­lichen Politi­kern und ihren Ordnungs­ämtern nicht gelingt. [1] Vorher werden wir im Bundes­mittel die mit heu­ti­gen 49 gerade noch gelbe Ampel auf Rot springen sehen, auch wenn das Robert-​Koch-​Institut auf der Basis geschönter Werte nur 45,4 vermeldet. [2]

[1] Eine Aufgabe der Politik wäre gewesen, Gesetze geeignet zu ändern, auf daß es abseits von gewissen Straf­tätern vermeint­lich nach dem Buch­staben des Gesetzes urtei­lenden Gerichten nicht möglich gewesen wäre, in vernünf­tige Maßnahmen zur Eindäm­mung von Corona zu grät­schen.
[2] Einen Tag später stehen wir bei 43713 Neuinfi­zierten der vergan­genen Woche. Das entspricht einer Sieben­tagein­zidenz von 43713/835,2=52,3. Das Robert-​Koch-​Institut rettet uns mit 48,6 noch einen weiteren Tag vor der roten Bundes­ampel. Dafür wurden mehr als 3000 Fälle in die Vergan­genheit geschoben, wo sie zum Ausgleich längs verges­sene Inzi­denzen erhöhen. Doch retten wird sie das nicht. Noch einmal Zahlen wie heute, und es ist vorbei mit Beschöni­gungen.

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Gestern wurde in den Nachrichten vom zweithöchsten Wert an Neuin­fekti­onen gesprochen. Das ist doch nichts. Kann man von den Wetter­fröschen nicht lernen? Ist das Jahr nicht das heißeste oder trocken­ste aller Zeiten, dann viel­leicht der Sommer oder der August, notfalls auch Januar oder der 29. Fe­bruar. Wenn nicht auf der Welt, dann auf der Nord­halb­kugel, in Deutsch­land oder Gelsen­kirchen:

Am Donnerstag, 15.10. mit 6.638 höchster Wert aller Zeiten gemeldet
Am Freitag, 16.10. mit 7.334 höchster Wert aller Zeiten gemeldet
Am Samstag, 17.10. mit 7.830 höchster Wert aller Zeiten gemeldet
Am Montag, 19.10. mit 49 höchste Siebentageinzidenz aller Zeiten
Am Dienstag, 20.10. mit 6868 höchster an einem Dienstag gemeldeter Wert
Am Dienstag, 20.10. mit 52 erste gesamtdeutsche rote Ampel
Am Mittwoch, 21.10. mit 7.595 höchster an einem Mittwoch gemeldeter Wert
Am Mittwoch, 21.10. mit 55 höchste Siebentageinzidenz aller Zeiten
Am Mittwoch, 21.10. mit 101 erste dunkelrote Ampel in Berlin

Das war gegen 2 Uhr in der Nacht. Die Zahlen zum heutigen Tage lagen mir noch nicht vor. Das kann man bei einer Über­tragungs­rate von 110 Baud auch nicht verlangen, zumal stolze 11287 zu vermelden waren, die mir weiterhin unbe­kannt wären, gäbe es nicht andere Quellen als das Error-522-​Robert-​Koch-​Institut. Haben sie einen Shut­down probiert und finden nun den Startup-​Knopf nicht? Mit den mageren Informa­tionen kann ich aber meine Liste ergänzen:

Am Donnerstag, 22.10. mit 11.287 höchste Wert aller Zeiten gemeldet
Am Donnerstag, 22.10. mit 11.287 erste fünfstellige Zahl Neuinfizierter
Am Donnerstag, 22.10. erstmals über 50.000 Fälle innerhalb einer Woche
Am Donnerstag, 22.10. mit 61 höchste Siebentageinzidenz aller Zeiten
Am Donnerstag, 22.10. Berlin mit 38% nun vor Bayern auf Platz 1

Wenn das Robert-​Koch-​Institut seine Probleme mit der Daten­verar­beitung, die wahr­schein­lich doch welche der Mitar­beiter sind, über­wunden hat, werde ich dort eine geschönte Sieben­tage­inzidenz um 56 sehen. Die sollte eben­falls ausreichen, um bundes­weite Maßnahmen zu ergreifen. In weiser Voraus­sicht wurde aber alles auf die Land­kreise herunter­gebrochen. Bei ein­mal 100 und zwei­mal 40 statt drei­mal 60 muß man nur einen Arsch in Bewe­gung setzen. Und bis der auf Touren kommt, dauert es noch eine Weile. Über diese Zeit tröstet uns der Wieler-​Spruch: Den Erfolg der Maßnahmen sehen wir erst in 14 Tagen. Was wurde denn vor zwei Wochen getan?

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Im allgemeinen sind die am Freitag gemel­deten Donners­tags­werte die höch­sten. [1] Heute hat es nicht gereicht. Ein Allzeit­hoch wurde um 46 knapp verfehlt. [2] Deshalb kann ich meine Rekord­liste nicht durch eine erneute Sensa­tion berei­chern:

Am Freitag, 23.10. mit 11.242 höchster an einem Freitag gemeldeter Wert
Am Freitag, 23.10. insgesamt mehr als 100.000 Fälle in Nordrhein-Westfalen
Am Freitag, 23.10. insgesamt mehr als 400.000 Fälle in Deutschland
Am Freitag, 23.10. mit 65 höchste Siebentageinzidenz aller Zeiten

Gestern hat Berlin (derzeit 38% über dem Bundesdurchschnitt, letzte Woche um 7% gestiegen) Bay­ern (35%,-4%) vom ersten Platz verdrängt. Baden-​Württem­berg (21%,-3%) blieb auf dem Podest, denn die Ver­folger Ham­burg (19%,-3%) und Bre­men (17%,-1%) schwä­cheln. Nordrhein-​West­fa­len (15%,+0,5%) nur auf dem sech­sten Platz ist zu behäbig.

Der „Newcomer“ der Woche ist Sachsen mit einem deut­lichen Zuwachs (gemessen am Bundes­durch­schnitt 6% höher) in der Größen­ordnung von Ber­lin (7%). Verwun­der­lich nur, daß Branden­burg konstant bleibt, obwohl die durch­seuchten Berliner mit ihren Eska­paden doch ins Umland auswei­chen könnten. Sie saufen wohl lieber vor der eigenen hippen Haustür.

Meck­lenburg-​Vor­pom­mern (1%) dagegen muß sich nach Monaten der Stabi­lität über einen Zuwachs ärgern. Weniger wegen des gestri­chenen Beher­bergungs­verbotes, sondern infolge des gebro­chenen Verspre­chens anderer, Land­kreise mit einer Sieben­tage­inzi­denz über 50 abzu­riegeln. Da ist es mehr als verständ­lich, wenn Manuela Schwesig gegen Michael Müller austeilt und der seinen Unmut an seine reni­tente Bevöl­kerung weiter­gibt.

[1] Um redlich zu sagen, ob ein Wochentag bevorzugt wird, reicht es ins­beson­dere dann nicht, allein mit dem Vortag zu verglei­chen, wenn der allge­meine Trend stark schwankt. Vernünf­tig ist ein Ver­gleich mit dem geo­metri­schen Mittel der umrah­menden Kalender­woche. Dazu muß ich für die heu­tigen Zahlen noch drei Tage warten.
[2] Ähnlich Karsten D. Voigt (SPD), der 1970 die Land­tags­wahl gegen Ruth Beck­mann (CDU) verlor, weil die Auszäh­lung der Brief­wähler seinen knappen Vorsprung am Wahl­abend vernich­tete. Noch schlimmer erging Al Gore, der im Jahre 2000 trotz einer halben Million Stimmen mehr gegen George W. Bush unterlag.

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Lange Zeit ging ich von einer diszi­pli­nierten Über­windung der Epidemie aus, von einer fakti­schen Ausrot­tung des Virus in Deutsch­land zum Mutter­tag und einer Gesamt­morta­lität um 100 ppm. Doch wir wollten weiter­hin Masken tragen, uns durch einen Ratten­schwanz quälen. Unter mitlei­digen Blicken auf andere dümpelten wir bis Mitte dieses Monats auf 115 hoch. Doch dann ging es los. Noch einen Tag, dann sind die 120 voll. Das ent­sprä­che 120·83,52=10.022 Toten. Die 10.000 wurden bereits heute erreicht. Noch vor kurzem kam mir nicht in den Sinn, daß diese Marke vor Weih­nachten über­schritten werden könnte:

Am Samstag, 24.10. mit 14714 höchster Wert aller Zeiten gemeldet
Am Samstag, 24.10. die Marke von 10.000 Toten überschritten
Am Samstag, 24.10. Inzidenz über 500 pcm (1 von 200 positiv getestet)
Am Samstag, 24.10. mit 73,8 die höchste Siebentageinzidenz aller Zeiten
Am Samstag, 24.10. Bremen mit 21% über dem Durchschnitt nun auf Platz 3

Zwar mögen gestrige Erfassungs­mängel an den hohen heute gemel­deten Zahlen und in der Folge an der Verkür­zung der Verdop­pelungs­zeit um einen halben Tag schuld sein, doch liegt die seit zwei Wochen bestän­dig zwi­schen 9 und 11 Tagen. Bliebe das so, wäre mit einer Million zu Weih­nachten zu rechnen. Nicht insgesamt, an einem Tag! Ein mutiger Schritt Rich­tung Herden­immunität. Natür­lich wird es soweit nicht kommen, doch die Merkel­schen 19.200 zu Weih­nach­ten (25dec) könnten wir schon zu Hallo­ween (31oct) errei­chen. [1]

[1] Zum Gedenken an Herrn Mark793: 25dec=31oct.

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Vielleicht habe ich derartige Wendungen aus der Wetter­kunde zu Corona bisher über­hört, doch eben in der Tages­schau: Noch nie war die Zahl an einem Sonntag so hoch.

Am Sonntag, 25.10. mit 11176 höchster an einem Sonntag gemeldeter Wert
Am Sonntag, 25.10. mit 80 die höchste Siebentageinzidenz aller Zeiten
Am Sonntag, 25.10. mit 114 zweite dunkelrote Ampel in Bremen
Am Sonntag, 25.10. mit 108 dritte dunkelrote Ampel in Hessen
Am Sonntag, 25.10. mit 101 vierte dunkelrote Ampel in Nordrhein-Westfalen

Morgen wird es ebenfalls nicht für ein Allzeit­hoch reichen, aber für einen maxi­malen Montags­wert. Möglicher­weise verspielt auch das Saar­land weiterhin den in den letzten Wochen erarbei­teten Erfolg und schaltet seine Ampel auf dunkelrot.

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Heute wurden keine 10.000 mehr erreicht. Das mag beruhigen. Die Realität sieht aller­dings nicht so rosig aus. Sie zu erkennen, muß man nicht viel rechnen, sondern nur zu würdigen in der Lage sein, daß es vor einer Woche fast genau die Hälfte war. Heute wurden 8685 gemeldet, letzten Montag waren es 4325. Deshalb:

Am Montag, 26.10. mit 8.685 höchster an einem Montag gemeldeter Wert
Am Montag, 26.10. erstmals ein Wochenmittel von 10.000 überschritten
Am Montag, 26.10. mit 86 die höchste Siebentageinzidenz aller Zeiten

Ganz so schlimm ist es aber nicht. Die Verdop­pelungs­zeit beträgt nicht eine Woche, sie ist nur von 10 auf 9,5 Tage gefallen. Ginge es so weiter, ist mit andert­halb Milli­onen zu Weih­nachten zu rechnen. Im März hatte die Repro­duktions­zahl eine Halb­werts­zeit von 18 Tagen. Gelänge uns dauer­haft eine vergleich­bare frei­willige oder durch­gesetzte Diszi­plin, wäre Corona zu Weih­nachten so gut wie ausge­rottet. Doch daran mag ich eben­falls nicht glauben, denn wir hatten es vor einem halben Jahr auch nicht zum Mutter­tag geschafft.

Die Wahrheit wird natürlich zwischen 0 und 1.500.000 liegen. Dazu schaue ich fast sieben Monate zurück, da die Repro­duktions­zahl ebenfalls um 1,3 lag. Sie fiel schnell unter die Eins­linie, verharrte aber bei 0,9. So wurde Corona binnen zweier Monate zwar nicht ausge­rottet, doch die Neu­erkran­kungen sanken um den Faktor neun. Sollten wir wider Erwarten die gleiche Mischung aus Diszi­plin und Unver­nunft zeigen, ist zu Weih­nachten mit 1000 Fäl­len pro Tag zu rechnen.

Ich halte die Merkelschen 19.200 für sehr reali­stisch. Sie schrecken auch keinen mehr. Grund­lage war ihre schlichte Fortset­zung der seiner­zeit im Vergleich zu heute noch harm­losen Entwick­lung, die hoffent­lich durch eine Umkehr gedämpft wird. Wie so oft im Leben ist eine ein­fache Rech­nung gepaart mit gesundem Menschen­verstand nicht unbe­dingt schlechter als eine komplexe Über­legung auf Basis von Studien, Test­raten, Dunkel­ziffern, AHA-Glauben, Betten­kapazität, medizi­nischem Fort­schritt und politi­schen Maß­nahmen. Das Weih­nachtsge­schenk: 20.000 pro Tag, andert­halb Milli­onen insge­samt, davon 20.000 tot. Hosianna.

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Obwohl in der Woche vor dem 27. Oktober für Hamburg 11.53-10.003=1.850 Fälle gemeldet wurden, errech­nete das Robert-​Koch-​Institut auf der Basis von nur 1.546 eine geschönte Sieben­tagein­zidenz von 84 pcm/Woche, wird aber in zwei, drei Tagen an der dunkel­roten Bundes­ampel nicht vorbei­kommen:

Am Dienstag, 27.10. mit 11.409 höchster an einem Dienstag gemeldeter Wert
Am Dienstag, 27.10. mit 91 die höchste Siebentageinzidenz aller Zeiten
Am Dienstag, 27.10. mit 103 fünfte dunkelrote Ampel im Saarland
Am Dienstag, 27.10. mit 100 sechste dunkelrote Ampel in Hamburg
Am Dienstag, 27.10. Hamburg mit 19% nun vor Baden-Württemberg auf Platz 4
Am Mittwoch, 28.10. mit 14.964 höchster Wert aller Zeiten gemeldet
Am Mittwoch, 28.10. mit knapp 100 höchste Siebentageinzidenz aller Zeiten
Am Mittwoch, 28.10. mit 85 Toten höchste Anzahl seit dem 16. Mai
Am Mittwoch, 28.10. mit 109 siebte dunkelrote Ampel in Bayern
Am Mittwoch, 28.10. mit 101 achte dunkelrote Ampel in Baden-Württemberg
Am Mittwoch, 28.10. Hessen mit 2% nun vor dem Saarland auf Platz 7

In der vergangenen Woche kamen 464.239-380.762=83.477 Fälle hinzu. Die Bundes­ampel würde also dunkelrot, sofern Deutschland weniger als 83,477 Mil­lio­nen Einwohner hätte. Ich gehe von 83,52 aus. Diese Zahl ist wohl nicht die neueste, sofern man sie über­haupt kennt. Für eine Epidemie sind zudem alle mit stän­digem Aufent­halt zu berück­sich­tigen. [1] Da sie sich im Gegen­satz zu Biodeut­schen in zwie­fachem Sinne schnell vermehren, wird die Gesamt­zahl gestiegen sein und wohl über 84 Mil­li­onen liegen. Damit bleibt die Ampel mit 99 heute noch hellrot. Das Robert-​Koch-​Institut hat auf der Basis von geschön­ten 77.866 eine Sieben­tage­inzi­denz 94 raus­gehauen.

Mit dem heutigen Tag ist die Hälfte aller Bundes­länder dunkel­rot (>100), fünf sind noch im hell­roten Be­reich (50-100), gelb (35-50) sind nur Sachsen-​Anhalt und Schleswig-​Holstein, mit 33 gerade noch grün allein Mecklenburg-​Vorpommern. Geht es so weiter, wird Berlin morgen die Latte bei 150 reißen, also infrarot oder schwarz werden. [2]

[1] Dieses Angebot gilt nicht nur für Glück­spieler mit Wohn­sitz oder stän­digem Aufent­halt in Schleswig-​Holstein (nur 2,2 Mil­li­onen Ein­wohner).
[2] Ampel (rot-gelb-grün, Senegal, SPD-FDP-Grüne, Rheinland-​Pfalz), dunkel­rote Ampel (dunkel­rot-​hellrot-​grün, R2G, Linke-​SPD-​Grüne, Berlin), schwarze Ampel (schwarz-​gelb-​grün, Schwampel, Jamaika, CDU-FDP-​Grüne, Schleswig-​Holstein). Man könnte auch im Farb­kreis nach grün-​gelb-rot mit der Telekom, der FDP, den Frauen und den frommen Christen entlang der Purpur­geraden zu Blau kommen. Aber das ist wohl abseits von Japan (wo man die Ampel-​Farbe der verän­derten Sprache ange­paßt hat, so wie wir nicht die Tages­schau, sondern die Zeit­anzeige verschoben haben) und Düssel­dorf (wo man für Fahrrad­fahrer das Ampel-​Chaos testet) poli­tisch sowenig gewollt wie Braun, das schwarz­ver­hüllte Rot.

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chapeau!

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Solange es noch stramm nach oben geht und bei fortge­setzter Verdop­pelung in knapp 9 Tagen zu Weih­nachten andert­halb Milli­onen pro Tag und 20 Mil­li­onen insge­samt mit 20.000 Toten zu erwarten sind und die Herden­immunität sich segens­reich auszu­wirken beginnt, wird sich die Latte der Rekorde nicht verrin­gern:

Am Donnerstag, 29.10. mit 16.774 höchster Wert aller Zeiten gemeldet
Am Donnerstag, 29.10. mit 107 erstmal dunkelrote Bundesampel
Am Donnerstag, 29.10. mit 89 Toten höchste Anzahl seit dem 15. Mai
Am Donnerstag, 29.10. hat Baden-Württemberg genau 2000 Tote erreicht
Am Donnerstag, 29.10. mit 152 erste infrarote Ampel in Berlin
Am Donnerstag, 29.10. Nordrhein-Westfalen mit 18% an BW vorbei auf Platz 5

Es wird allmählig langweilig: Das Robert-​Koch-​Institut sieht in der letzten Woche nur  5.130 statt 5.527 in Berlin und beschö­nigt auf eine Sieben­tagein­zidenz von 140 statt 152. Selten gibt es auch das Gegen­teil. Heute für Bremen mit 1.037 statt 1.023, womit Bremen bei 152 und nicht knapp unter 150 läge. Für Gesamt­deutsch­land werden 82.322 statt 88.964 hinge­mogelt, womit die Bundes­ampel mit 99 statt 107 gerade noch hellrot bliebe. Wie trotz allem die soeben im line­aren Fern­sehen kolpor­tierte Repro­duktions­ziffer von 1,03 zurecht­phanta­siert wird, muß minde­stens drei beschöni­genden Umständen geschuldet sein: Erstens ist die Zahl von gestern, zweitens der Vier­tage­wert mit dem Wochen­ende im Zähler, und drittens basiert sie auf redu­zierten Zahlen, da eine große Zahl von Fällen ständig rück­datiert wird.

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Wären heute 306 Fälle mehr gemeldet worden oder gar die Merkel-​Zahl von 19.200 erreicht, müßte nicht bis morgen auf die halbe Million gewartet werden, die aber kaum noch Ethiker hervor­locken wird, solange nicht alle Intensiv­betten belegt sind und der letzte Tier­pfleger im Kranken­haus aus­helfen muß. Die ersten Hundert­tausend hatten wir erst nach dem Höhe­punkt am 8. April voll. Mit Diszi­plin hätte es also nie zu 200.000 kommen müssen. Doch nach drei Monaten der Nach­lässig­keit hatten wir sie geschafft. Die näch­sten 100.000 gingen mit 81 Tagen etwas schneller. Danach nur noch dritt­halb Wochen, und die 400.000 waren voll. Für den letzten Hundert­tausender reichten uns schlappe 8 Tage. Bis Silvester könnten statt der Knall­korken die Zahlen explo­dieren.

Am Freitag, 30.10. mit 18.684 höchster Wert aller Zeiten gemeldet
Am Freitag, 30.10. mit 115 die höchste Siebentageinzidenz aller Zeiten
Am Freitag, 30.10. mehr als 100.000 gemeldete Fälle in Bayern
Am Freitag, 30.10. mit 179 zweite infrarote Ampel in Bremen
Am Freitag, 30.10. mit 158 dritte infrarote Ampel in Hessen
Am Freitag, 30.10. mit 155 vierte infrarote Ampel in Nordrhein-Westfalen
Am Freitag, 30.10. mit 108 neunte dunkelrote Ampel in Sachsen
Am Freitag, 30.10. Nordrhein-Westfalen mit 18% nun vor Hamburg auf Platz 4

Zur Zeit stirbt jeden Tag ziemlich genau einer von einer Million Einwohnern. Positiv getestet werden dage­gen 165. Daraus mag man eine beschö­nigte Leta­lität von 1/165=0,6% ableiten. Bedenkt man jedoch, daß erst nach zwei Wochen Siechtum gestorben wird, so ergibt sich dank rasant wach­sender Zahlen eine Sterbe­wahr­schein­lich­keit von knapp über einem Prozent. Dreimal mehr als die Streeck­schen 0,37% aus Gangelt, aber auch deut­lich weniger als die 5% im April. Das sollte die vor Ostern aus den Löchern gekrab­belten Ethiker, die in ihren Dilem­mata jeden einzelnen für so wert­voll halten wie alle zusammen, eigent­lich nicht beru­higen. Nun sind sie verstummt oder scheinen begierig, nicht nur Menschen­leben gegen­einander abzu­wägen, sondern auch mit Wohler­gehen oder gar mate­riellen Gütern zu verrechnen.

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Heute kratzen wir an den 19.200 von Angela Merkel. Aber es ist ja noch etwas Zeit bis zum Weih­nachts­fest, an dem ich nur noch 850.000 täglich erwarte, wenn es so weiter­geht, denn die Verdop­pelung­zeit ist wieder auf knapp 10 Tage gestiegen. Das liegt am 14.000-Hammer vom letzten Samstag, der vom Zähler in den Nenner gewandert ist.

Am Samstag, 31.10. mit 19.059 höchster Wert aller Zeiten gemeldet
Am Samstag, 31.10. mit 121 die höchste Siebentageinzidenz aller Zeiten
Am Samstag, 31.10. mehr als eine halbe Million Infizierte in Deutschland
Am Samstag, 31.10. mit 103 Toten höchste Anzahl seit dem 13. Mai
Am Samstag, 31.10. Mortalität über 12,5 pcm (1 von 8000 gestorben)
Am Samstag, 31.10. mit 106 zehnte dunkelrote Ampel in Rheinland-Pfalz

Auf der Suche nach guten Anzeichen kann ich heute vermelden, daß die infra­rote Sieben­tage­inzidenz in Bremen von 179 auf 173 und im Saar­land die dunkel­rote von 130 auf 125 gefallen ist. Das kann selbst bei deutlich steigender Gesamt­tendenz leicht passieren, wenn wie hier gegen­über der gestrigen Wochen­summe weninger hinzukommen als am anderen Ende wegfallen. Die Bildung solcher einfacher ungewich­teter Summen und deren Division zur Erlan­gung eines R-Wertes mögen zwar von vielen noch verstanden werden, besser wären aber glei­tende Gewichte. Dann würden vergan­gene Werte nicht plötzlich wegfallen, und keine Sprünge in der vermeint­lichen gegen­wärtige Realität gene­rieren. Dann mögen die errech­neten Werte eben­falls von den glück­licher­weise unbe­kannten wirk­lichen abwei­chen, doch ihr Verlauf wäre glatter und damit zumin­dest in der Tendenz wahr­haf­tiger.

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Möglicherweise mußten die Bediensteten der Gesund­heits­ämter vorge­stern Kürbis­suppe aus den Bastel­resten kochen, daß der Zuwachs gegenüber der Vorwoche bescheiden ausfiel und somit die Verdop­pelungszeit auf 11 und heute 12 Tage stieg. Unter Fort­set­zung der augen­blick­lichen Ent­wick­lung sind zu Weih­nachten nur noch 400.000 pro Tag zu erwarten. Zu Aller­heiligen ist auch die Gesamt­leta­lität unter zwei Prozent gesunken. Macht weiter so, steckt Euch ordent­lich an, verschont aber Eure Groß­eltern!

Am Sonntag, 01.11. mit 14.177 höchster an Allerheiligen gemeldeter Wert
Am Sonntag, 01.11. mit 124 die höchste Siebentageinzidenz aller Zeiten
Am Sonntag, 01.11. Saarland mit 6% wieder vor Hessen auf Platz 7
Am Sonntag, 01.11. Gesamtletalität unter 2% gesunken (1 von 50 tot)
Am Montag, 02.11. mit 12.097 höchster an einem Montag gemeldeter Wert
Am Montag, 02.11. mit 128 die höchste Siebentageinzidenz aller Zeiten
Am Montag, 02.11. mit 172 fünfte infrarote Ampel im Saarland

Man mag eine leichte Besserung erkennen. Die üblichen Verdäch­tigen könnten sagen: „Der expo­nen­tielle Anstieg schwächt sich leicht ab. Es gibt aber keinen Anlaß zur Entwarnung.“ Doch ist es nur der normale Lauf der Dinge, den wir von der ersten Welle, den öster­lichen Diszi­plin­losig­keiten, dem Tönnies-​Berg und der Ferien-​Welle kennen. Auch einset­zende Angst und Vorsicht der Normal­bevöl­kerung werden ihren Beitrag leisten.

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So wie die meisten Menschen in geringen Werten den Aufwärts­trend nicht sehen wollen, so ver­mögen sie abseits des Fahrrad­fahrens auch nicht zu erkennen, wenn es zwar noch bergauf geht, der Anstieg sich aber stetig abschwächt. Sonst würden sie die seit vorgestern gültigen Maßnahmen noch umfas­sender infrage stellen und diesmal frühzei­tiger behaupten, der R-Faktor sinke auch ohne sie unter Eins. Tatsäch­lich hat sich die Verdop­pelung­zeit bereits auf 16 Tage verlängert.

Am Dienstag, 03.11. mit 15.352 höchster jemals im November gemeldeter Wert
Am Dienstag, 03.11. mit 133 die höchste Siebentageinzidenz aller Zeiten
Am Dienstag, 03.11. mit 131 Toten höchste Anzahl seit dem 9. Mai
Am Dienstag, 03.11. mit 205 erstes schwarzes Loch in Bremen
Am Dienstag, 03.11. Bremen mit 28% nun vor Bayern auf Platz 2
Am Mittwoch, 04.11. mit 17.214 höchster an einem Mittwoch gemeldeter Wert
Am Mittwoch, 04.11. mit 136 die höchste Siebentageinzidenz aller Zeiten
Am Mittwoch, 04.11. mit 151 Toten höchste Anzahl seit dem 7. Mai

Ich will keinen sinnlosen Optimismus verbreiten, der nur Nach­lässig­keiten und reni­tente Ableh­nung jetzt ergrif­fener Maßnahmen beför­dert. Wenn sich aber der augen­blick­liche Trend fort­setzt und der R-Faktor weiterhin um 2,3 Pro­zent täglich sinkt, könnte er in den nächsten Tagen die Eins­linie durch­brechen. Dann wäre der Höhe­punkt in der Nähe der Merkelschen 19.200 erreicht und das Weihnachtsfest einigermaßen gesichert.

Und am Abend das lineare ZDF: „Die Infek­tions­zahlen bleiben hoch, errei­chen aber nicht die Rekord­werte der Vorwoche.“ Was ein Schwach­sinn! Erste Vari­ante: 113.354 in den vergan­genen sieben Tagen, nur 83.477 in der Woche davor. Zweite: 58.840 in dieser christlichen Woche von Sonntag bis Mittwoch, nur 46.234 in der Vorwoche. Dritte und vierte sehen nicht viel anders aus. Daraus ergeben sich R-Faktoren 1,19 für den 27. Ok­to­ber um 12 Uhr und 1,15 für den 29. um 0&nbsp:Uhr. Trotzdem geht das Geschwafel weiter: Das Robert-​Koch-​Institut nenne einen R-Faktor von 0,92. Immerhin wurde nicht der Vier­tage­wert 0,81 zitiert, aber die Phrase des Robert-​Koch-​Insti­tutes wieder­holt, daß es erheb­liche zufäl­lige Schwan­kungen gäbe. Warum dann die recht schmalen Prädik­tions­inter­valle 0,66 bis 0,95 und vor allem 0,84 bis 1,00?

Ich errechne eben­falls (577.593-518.753)/(518.753-449.275)=58.840/69.478=0,85 für den Vier­tages­wert, weil er unkor­rigiert die nie­drigen Zahlen vom Wochen­ende nur im Zähler aufweist. Für sieben Tage komme ich auf (577.593-464.239)/(464.239-380.762)=113.354/83.477=1,19. Man kann nun der Meinung sein, dieser für den 28. Ok­tober gültige Wert sei bereits stark gesunken, was das Robert-​Koch-​Institut durch Korrek­turen und Voraus­schau zu berück­sich­tigen versuche. Doch ver­zeich­net deren Tabelle die R-Fak­toren eben­falls, wenn auch zu gering rück­datiert zum 30. bzw. 31. Ok­to­ber. Das wird in den tägli­chen Veröf­fent­lich­ungen leider ver­schwiegen.

Nun könnte man meinen: Wenn der Sieben­tage-​R-Wert am 30. Ok­to­ber nur 0,92 war, dann wird sich in fünf Tagen wohl ein noch klei­nerer für den heuti­gen 4. No­vem­ber ergeben. Das wäre gut und schön, wenn das Robert-​Koch-​Institut die Ausgangs­zahlen nicht beschö­nigen und so vor­nehm­lich zu kleine aktu­elle Werte errech­nen würde, die sich im Laufe der Zeit erhöhen, wenn sie keiner mehr zur Kennt­nis nimmt. So verzeich­net die neu­este Tabelle 128.775 Fälle statt realer 107.161 für die Woche vom 25. bis zum 31. Ok­to­ber. Diese 20 Prozent mehr im Nenner schla­gen mit 11 Pro­zent auf den R-Wert durch. Hinzu kommt eine in der Tabelle nicht verzei­chnete Reduk­tion der aktu­ellen Zahlen im Zähler. Welche Viro­logen­künste sonst noch ein­flie­ßen, möchte ich gar nicht wissen.

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Gestern [das ist der 5. November aus der Kopfzeile] eine Punktlandung zwischen den Merkelschen 19.200 und 20.000 neuen gemel­deten Fällen. Das wider­spricht nicht der Erwar­tung, der Höhe­punkt der zweiten Welle könne bereits erreicht sein. Auf Basis meiner R-Werte für den 22. bis 29. Ok­to­ber komme ich für den d. No­vem­ber auf eine Wachstums­kon­stante λ(d)=0,030-0,006d. Das ergibt eine Normal­vertei­lung mit Maxi­mum am gestrigen 5. No­vem­ber und einer Streu­ung von 13 Ta­gen. Halten Beschrän­kungen, Diszi­plin und Angst im bishe­rigen Maße an, so ist am d. No­vem­ber mit 20.000·exp(-0,003·(d-5)^2) neuen Fällen zu rechnen. Zum Heiligen Abend (d=54) wären das 15. Doch werden wir das wie zum Mutter­tag nicht schaffen.

Am Donnerstag, 05.11. mit 19.990 höchster Wert aller Zeiten gemeldet
Am Donnerstag, 05.11. mit 140 die höchste Siebentageinzidenz aller Zeiten
Am Donnerstag, 05.11. mit 157 sechste infrarote Ampel in Bayern
Am Donnerstag, 05.11. mit 103 elfte dunkelrote Ampel in Niedersachsen
Am Donnerstag, 05.11. Sachsen mit -28% nun vor Niedersachsen auf Platz 10
Am Freitag, 06.11. mit 21.506 höchster Wert aller Zeiten gemeldet
Am Freitag, 06.11. mit 143 die höchste Siebentageinzidenz aller Zeiten
Am Freitag, 06.11. insgesamt mehr als 600.000 Fälle in Deutschland
Am Freitag, 06.11. Inzidenz in Berlin über 1000 pcm (1 von 100 positiv)
Am Freitag, 06.11. mit 166 Toten höchste Anzahl seit dem 2. Mai
Am Freitag, 06.11. Wochenmittel von 100 Toten täglich überschritten
Am Freitag, 06.11. mit 159 siebte infrarote Ampel in Sachsen
Am Freitag, 06.11. mit 154 achte infrarote Ampel in Hamburg
Am Freitag, 06.11. Hessen mit 5% wieder vor dem Saarland auf Platz 7

Zumindest heute bleibe ich noch bei einem Maximum von etwa 20.000 am 5. No­vem­ber, denn im Verlaufe einer Woche ist die am Freitag für Don­ners­tag gemel­dete Zahl Neu­infi­zierter fast immer die höchste. Mein R-Wert ist erneut um 0,04 gesunken und liegt nun für den 30. Ok­to­ber mit 1,15 im Trend der vergan­genen Tage. Die Werte des Robert-​Koch-​Insti­tutes sind nicht nur zu opti­mi­stisch, sondern auch jen­seits von Gut und Böse, vor allem dann, wenn sie wie gerne ver­schwie­gen auf den 1. bzw. 2. No­vember bezogen werden.

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Gestern hätte ich mit etwas weniger neuen Fällen gerechnet. Es wurden 18 Pro­zent über meiner Normal­vertei­lung, die ich vor drei Tagen für den Fall sich stetig verbes­sernder Diszi­plin ermit­telte. Bevor ich sage, dies sei eine Folge von Umtrieben zum Reforma­tionstag, warte ich noch zwei, drei Tage, denn 18 Pro­zent über der Erwar­tung sind für einen am Samstag gemel­deten Freitags­wert nicht über­mäßig viel. Eine Woche zuvor waren es zwar nur drei Pro­zent, vor 14 Tagen aber eben­falls zwölf.

Am Samstag, 07.11. mit 23.399 höchster Wert aller Zeiten gemeldet
Am Samstag, 07.11. mit 148 die höchste Siebentageinzidenz aller Zeiten
Am Samstag, 07.11. Inzidenz in Bremen über 1000 pcm (1 von 100 positiv)
Am Sonntag, 08.11. mit 16.017 höchster an einem Sonntag gemeldeter Wert
Am Sonntag, 08.11. mit 150 ist die infrarote Bundesampel erreicht
Am Sonntag, 08.11. mit 151 neunte infrarote Ampel in Baden-Württemberg
Am Sonntag, 08.11. mit 51 in Mecklenburg-Vorpommern letzte Länderampel rot
Am Sonntag, 08.11. Sachsen mit -20% nun vor Rheinland-Pfalz auf Platz 9

Der heutige Sonntags­wert ist gegen­über der Vorwoche um zwölf Pro­zent gestiegen. Nach der erwar­teten Normal­vertei­lung wären es nur zwei. Das veran­laßt mich noch nicht zu einer Nach­besse­rung. Es mag aber sein, daß mit dem Monats­wechsel die Fort­schritte etwas lang­samer erzielt werden, obwohl es durch die „leichte Ausgangs­sperre“ doch anders­herum sein sollte.

Ich bin es zwar leid, immer wieder darauf hinzu­weisen, daß vom Robert-​Koch-​Institut beständig Erkran­kungen rück­datiert und damit aus dem Blick­feld geschoben werden, doch anläßlich des Umsprin­gens der Bundes­ampel von dunkel- auf infrarot will ich es noch einmal sagen: Es wurden 2.789 Fälle der letzten Woche entfernt. So mauschelt man sich 137 statt 150 zurecht.

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Daß es nicht gerade bergab, aber lang­samer bergauf geht, sieht man auch daran, daß es immer weniger Horror­zahlen zu vermelden gibt. Möglicher­weise wird sich keine Ampel weiter ver­dunkel. Im Saar­land wurde die infra­rote bereits wieder dun­kelrot.

Am Montag, 09.11. mit 152 die höchste Siebentageinzidenz aller Zeiten
Am Montag, 09.11. Inzidenz in Bayern über 1000 pcm (1 von 100 positiv)
Am Montag, 09.11. insgesamt mehr als 100.000 Fälle in Baden-Württemberg
Am Montag, 09.11. exakt 10.000 gemeldete Fälle in Schleswig-Holstein
Am Montag, 09.11. wurde mit 141 die Ampel im Saarland wieder dunkelrot

Wenn ein Flugzeug mit 500 Infi­zier­ten landet und dessen Passa­giere die Seuche im gleichen Maße weiter­tragen wie die Menschen am Boden, dann setzt sich ein normal­ver­teilter Verlauf nur höher fort. Die Spitze ver­schiebt sich nicht. Doch zu beson­deren Zeit­punkten auftre­tende Exzesse sind leider auch von einem lange Zeit anhal­tenden Disziplin­mangel begleitet. Der berühmte R-Faktor steigt, schlimm­sten­falls fällt er danach auch lang­samer, der Verlauf wird nicht nur mäch­tiger, sein Höhe­punkt schiebt sich auch in die Zukunft. So scheint es vor einer Woche mit dem Monats­wechsel einge­treten zu sein.


Trendabschwächung kurz vor Halloween (Tag 0), zwischenzeitlich fortgeführt (png)

Vor vier Tagen lagen meine mit blauen Punkten darge­stelten R-Werte bis zum 30. Ok­to­ber (-1) vor. Ihre sehr glatte Entwick­lung verlei­tete mich zu einer Prog­nose auf der Basis der blauen Aus­gleichs­linie, die einen Höhepunkt am 5. No­vem­ber erwar­ten ließ. Ich hätte meine Mis­anthr­opie nicht außer Acht lassen und erwarten sollen, daß Sata­nisten, Prote­stanten und Katho­liken zu Hallo­ween, dem Refor­mations­tag und Aller­heiligen wieder dauer­hafte Nach­lässig­keiten ver­breiten werden. Der weitere Verlauf meiner R-Werte vom 30. Ok­to­ber bis zum letzten heute ermittel­baren zum 2. No­vem­ber scheint dauer­haft flacher. Die zweite blaue Aus­gleichs­linie schneidet die Eins­linie eine Woche später. Das macht den erwar­teten Verlauf breiter und höher. [1]

Zur Verwirrung sind im vorstehenden Bild nicht nur meine blauen R-Werte berück­sichtig, sondern auch rot die Sieben- und gelb die Vier­tages­werte des Robert-​Koch-​Insti­tuts. Als Punkte die täglich raus­gehau­enen Werte, als Linie die neue­sten Korrek­turen. Deut­lich zu sehen ist wieder einmal: Insbe­sondere die aktu­ellen Vier­tages­werte unter­liegen einer starken Wochen­schwan­kung, die mit keiner Realität in Einklang stehen können. Als Tier­arzt an der Spitze des Robert-​Koch-​Insti­tuts hätte ich mir meine Stati­stiker einmal zur Brust genommen.

[1] Nun neigt sich das Kirchenjahr seinem Ende zu. Kurz nach dem Durch­stoß der Eins­line sank der R-Wert gar nicht mehr. Meine unbe­grün­dete Vermu­tung: Zu Hallo­ween ließen die Menschen ihre Vorsicht im Ver­trauen darauf schleifen, die ange­kün­digten lighten Beschrän­kungen reichten aus, sie würden ihre Wirkung nicht ver­fehlen und keine als die verord­neten Maß­nahmen mehr erfor­der­lich machen. Um den Beginn der Kampagne wurde ein Impf­stoff ange­kündigt, der weitere Bes­serung ohne persön­liche Anstren­gung ver­spricht. Der R-Wert verharrt seither bei läppi­schen 0,99. Bleibt es dabei, gibt es zu Weih­nachten immer noch 14.000 Fälle täg­lich, insge­samt andert­halb Milli­onen, 25000 davon tot. Erst die nächsten Tage werden zeigen, ob der letzten Mitt­woch den Landes­fürst­innen gestellte Senkel etwas bewirkt.

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Gestern ist es passiert: 20 Fälle weniger als eine Woche zuvor. Damit sank die Wochen­summe und auch die Sieben­tage­inzi­denz für einen Tag um einen win­zigen Anteil. Das ist seit dem 24. Au­gust nicht mehr vorge­kommen. In diesen elf Wochen war der Zuwachs so hoch, daß zufäl­lige Schwan­kungen es nie schaff­ten, die Wochen­summe zu mindern. Das bedeutet ins­beson­dere, daß in dieser Zeit der R-Wert nie unter eins gelegen haben kann, egal was das Robert-​Koch-​Institut auch behaup­tet haben mag. Dessen Meister des Zwie­sprech bringen es fertig, am 1. November selbst für den stabi­leren Sieben­tage­wert 0,91 raus­zu­hauen, in ihrer Tabelle aber seit dem 1. September eben­falls keinen ein­zigen Wert unter eins auszu­weisen. Die heutigen Werte 0,77 und 0,89 sind der blanke Hohn.

Am Dienstag, 10.11. ist nach 11 Wochen erstmals der Montagswert gefallen
Am Dienstag, 10.11. seit dem 24. August erstmals gefallene Siebentageinzidenz
Am Dienstag, 10.11. hat sich Bremen mit 198 aus dem schwarzen Loch befreit
Am Mittwoch, 11.11. mit 18.487 höchster an einem Mittwoch gemeldeter Wert
Am Mittwoch, 11.11. mit 153 die höchste Siebentageinzidenz aller Zeiten
Am Mittwoch, 11.11. insgesamt mehr als 700.000 Fälle in Deutschland
Am Mittwoch, 11.11. mit 216 Toten höchste Anzahl seit dem 23. April, helau
Am Mittwoch, 11.11. mit 205 zweites schwarzes Loch in Sachsen
Am Mittwoch, 11.11. Inzidenz in Nordrhein-Westfalen über 1000 pcm (1% positiv)
Am Mittwoch, 11.11. nach zwei Tagen mit 171 im Saarland erneut infrarote Ampel
Am Mittwoch, 11.11. nur noch 1 von 60 Infiziertem gestorben (Letalität 1,67%)

Letzten Monat lag Sachsen noch 30 Prozent unter dem Bundes­durch­schnitt, heute sind es nur noch 18. Am 30. Ok­to­ber wurde die Ampel mit einer Sieben­tage­inzi­denz von 108 dunkel­rot, eine Woche später am 6. No­vem­ber waren es schon infra­rote 159, und heute ging es mit 205 ins schwarze Loch. In dieser Zeit wurde erst Nieder­sachsen, dann Rhein­land-​Pfalz abge­hängt. Die jüng­sten Aus­schrei­tungen haben mir die Frage beant­wortet, weshalb gerade Sachsen weiter­hin nach oben galop­piert, nachdem Berlin und Bremen ihren trau­rigen Höhe­punkt über­wunden haben.

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Es bestätigt sich von Tag zu Tag, daß mit dem Monats­wechsel der berühmte R-Wert nur noch halb so stark sinkt wie Ende Oktober. Damit kann nicht nur die Schote der ersten Welle, die Repro­duk­tions­zahl sei bereits vor dem Lock­down unter eins gesunken, wieder­holt werden. Man kann noch eins drauf­setzen und meinen, die Ankün­digung des zweiten Lock­down, so light er auch sein mag, habe geschadet. Sie könne zu der Ansicht verführt haben, es sei alles in die Wege geleitet, man könne den gelas­senen Frei­raum voll aus­schöpfen und zum Reforma­tions­tag die Sau raus­lassen.

Am Donnerstag, 12.11. mit 21.553 höchster an einem Donnerstag gemeldeter Wert
Am Donnerstag, 12.11. mit 156 die höchste Siebentageinzidenz aller Zeiten
Am Donnerstag, 12.11. mehr als 1000 Tote in einer Woche (zuletzt am 30. April)
Am Donnerstag, 12.11. mit 40 wurde die Ampel in Mecklenburg-Vorpommern wieder gelb
Am Freitag, 13.11. mit 23.542 höchster Wert aller Zeiten gemeldet
Am Freitag, 13.11. mit 158 die höchste Siebentageinzidenz aller Zeiten
Am Freitag, 13.11. mit 212 drittes schwarzes Loch in Berlin
Am Freitag, 13.11. Inzidenz in Hamburg über 1000 pcm (1% positiv)

Die Ampel in Meck­lenburg-​Vorpom­mern sank vorgestern von 53 auf 40, weil keine Zahlen über­mittelt wurden, blieb aber heute mit 47 gelb. Man könnte meinen, was sei schon ein ver­schlap­perter Tag von über 250, ein viertel Prozent. Doch leben wir jetzt in den fetten Tagen, die mageren sind vorüber, in denen ich dachte, in Meck­lenburg-​Vorpom­mern will einfach keiner mehr sterben.

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Nach den Zahlen bis heute könnte der Höhe­punkt durchaus am vergan­genen Mitt­woch über­schrit­ten sein, auch wenn vorgestern noch ein Allzeit­hoch und heute der höchste Sonntagswert zu ver­melden war. Es hätte für Angela Merkel und ihre Länder­chefin­nen besser kommen können, doch wird ihnen am kommen­den Montag das als erster Teil­erfolg aus­reichen.

Am Samstag, 14.11. auf zweithöchsten Wert 157 gefallene Siebentageinzidenz
Am Samstag, 14.11. Inzidenz in Baden-Württemberg über 1000 pcm (1% positiv)
Am Samstag, 14.11. Bayern mit 26% wieder an Bremen vorbei auf Platz 2
Am Sonntag, 15.11. mit 16.947 höchster an einem Sonntag gemeldeter Wert
Am Sonntag, 15.11. auf zweithöchsten Wert 158 gestiegene Siebentageinzidenz
Am Sonntag, 15.11. insgesamt mehr als 200.000 Fälle in Nordrhein-Westfalen
Am Sonntag, 15.11. Inzidenz in Hessen über 1000 pcm (1 von 100 positiv)
Am Sonntag, 15.11. Inzidenz im Saarland über 1000 pcm (1 von 100 positiv)
Am Sonntag, 15.11. mit 154 neunte infrarote Ampel in Rheinland-Pfalz
Am Sonntag, 15.11. hat sich Sachsen mit 197 aus dem schwarzen Loch befreit

Die von mir berech­neten zehn R-Werte vom 30. Ok­to­ber bis zum 8. No­vem­ber liegen wie auf einer Perlen­schnur, weshalb die expo­nenti­elle Aus­gleichs­kurve sehr genau ist und hoffent­lich zur Vorher­sage bis in die nächste Woche taugt. Demnach fällt der R-Wert täglich um 1,1 Pro­zent und sollte am 10. November die Eins­linie durch­stoßen haben, was wir aber heute noch nicht wissen können. Eine darauf basie­rende Normal­vertei­lung erreicht 19.000 am Höhepunkt und hat eine Streu­ung von 19 Tagen. Das ergibt für den Hei­ligen Abend noch 1300. Deutlich mehr als die noch vor andert­halb Wochen erwar­te­ten 15 auf der Basis einer gerin­geren Streuung von nur 13 Tagen. Das macht deut­lich, wie wichtig die Geschwin­dig­keit ist, mit der die Repro­duk­tions­zahl sinkt. Wollen wir zu Weih­nachten unter einer Million positiv Gete­steter bleiben, müssen die derzei­tigen Anstren­gungen noch etwas ver­schärft werden.

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Mein heute für den 9. November ermitelter R-Wert liegt mit 1,01 voll auf meiner Ausgleichs­linie, daß ich morgen mit dem vorher­gesagten Durch­stoßen der Einslinie am 10. No­vem­ber rechnen darf. Damit erwarte ich 19.000·exp(-0,00138(d-10)^2) Infi­zierte am d. No­vem­ber. Zu Heiligen Abend ergeben sich etwa 1300. Den Maxi­mal­wert 19.000 hatte ich grob, aber sehr gut geschätzt. Aus ihm ergibt sich mit dem Faktor 6,96142 eine Wochen­summe von 132267. Nur 261 mehr als die hof­fent­lich auf ewig maximale für die Woche um den 9. No­vem­ber.

Am Montag, 16.11. insgesamt mehr als 800.000 Fälle in Deutschland
Am Montag, 16.11. ist Sachsen mit 203 wieder ins schwarze Loch gefallen
Am Montag, 16.11. wurde mit 147 die Ampel in Baden-Württemberg wieder dunkelrot

Nun ist es bald Zeit für die Tagesschau, und das Robert-​Koch-​Institut hat es immer noch nicht geschafft, ihren tägli­chen Bericht zu veröf­fent­lichen oder ordent­lich zu verlinken. Darin wird die Lage nicht anders beur­teilt werden als in unseren Quali­täts­medien: Die Welle ist noch nicht gebrochen. Mag sein, es kommt auch darauf an, was man unter einem Bruch versteht. Typisch aber ist, einen ganzen Sommer lang leicht stei­gende Zahlen vernied­licht zu haben, um nun, da der Höhe­punkt der zweiten Welle erreicht, wenn nicht über­wunden scheint, zu drama­tisieren. Was in den nächsten Wochen folgt, ist kein Unheil, sondern direkte und zu erwar­tende Konse­quenz des aktu­ellen Zustandes. Es geht von weit oben erst langsam, dann hof­fent­lich schneller bergab.

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Mein gestern für den 9. November ermittelter R-Wert lag mit 1,012 voll auf meiner Ausgleichs­kurve, daß ich für heute das Erreichen der Einslinie am 10. No­vem­ber erwartete. Hätte ich genauer hinge­sehen, dann wäre mir ein relativ geringer Wert vor genau sieben Tagen aufge­fallen, weshalb es nur auf 1,008 runter­ging. Das ändert aber an meiner Erwartung so gut wie nichts, nämlich 19.000·exp(-0,00138(d-10)^2) Infi­zierte am d. No­vem­ber. Zum Hei­ligen Abend ergeben sich etwa 1300. Den Maxi­mal­wert 19.000 hatte ich grob, aber sehr gut geschätzt. Aus ihm ergibt sich mit dem Faktor 6,96142 eine Wochen­summe von 132267. Nur 261 mehr als die hof­fent­lich auf ewig maxi­male für die Woche um den 9. No­vem­ber.

Politiker wie Laschet lassen zwar durch­blicken, daß der Höhe­punkt über­wunden sein könnte, wollen aber nicht zuviel Freude und damit Nach­lässig­keit verbreiten. Auch in den Quali­täts­medien höre ich: Die Welle ist noch nicht gebrochen. Mag sein, es kommt darauf an, was man unter einem Bruch versteht. Und: Die Zahlen steigen nach wie vor noch. Es mag sein, daß sie wieder steigen, aber nicht noch. Dazu paßt, einen ganzen Sommer lang leicht stei­gende Zahlen vernied­licht zu haben, um nun, da der Höhe­punkt der zweiten Welle erreicht, wenn nicht über­wunden scheint, zu drama­tisieren. Was in den näch­sten Wochen folgt, ist kein Unheil, sondern direkte und zu erwar­tende Konse­quenz des aktu­ellen Zustandes. Es geht von weit oben erst langsam, dann hof­fent­lich schneller bergab.

Am Montag, 16.11. insgesamt mehr als 800.000 Fälle in Deutschland
Am Montag, 16.11. ist Sachsen mit 203 wieder ins schwarze Loch gefallen
Am Montag, 16.11. wurde mit 147 die Ampel in Baden-Württemberg wieder dunkelrot
Am Dienstag, 17.11. mit 267 Toten höchste Anzahl seit dem 22. April
Am Dienstag, 17.11. wurde mit 49 die Ampel in Schleswig-Holstein wieder gelb
Am Dienstag, 17.11. wurde mit 150 die Ampel in Bremen wieder dunkelrot
Am Dienstag, 17.11. erstmals seit 13. Juni gestiegene Gesamtletalität (1,57%)

Gejammer aus den Kranken­häusern wird in letzter Zeit durch die Binsen­weis­heit verstärkt, daß man nicht sofort an Corana verstirbt. Bis zum Tod sind es viel­leicht zwei Wochen, bis in die Intensiv­station eine. Kurz: Bei jetzt 130.000 Infi­zierten pro Woche sind dem­nächst 1500 Tote zu erwar­ten, da zur Zeit (nur noch) etwa 1,2 Pro­zent ver­sterben. Das sind knapp über 200 am Tag. Zu Ostern waren wir bei 300. Wo ist also das Problem, da doch die ärzt­liche Kunst zuge­nommem hat? Oder fördert sie langes Siechtum und Lang­zeit­kranke im Inten­siv­bett? Oder brauchen die jungen Leute einfach länger bis zur Löffel­abgabe? [1]

Eine möglicher­weise einset­zende zweite Welle kann man lange Zeit kommen sehen, sobald die Gesamt­leta­lität nicht nur fällt, weil man durch über­mäßiges Testen noch den letzten Kranken für den Nenner raus­quetscht und dabei nur ein paar wider­stands­fähige Hedo­nisten findet, sondern die Morta­lität eben­falls signi­fikant zunimmt. Das war spätestens Ende Juni der Fall. Gerne ließ man sich von einer Ende August bis auf Streeck­sche 0,3 Pro­zent fallende Neu­leta­lität ein­lullen, obgleich die Ansteckungs- und zwei Wochen später die Sterbe­raten davon­galop­pierten. Einzige Reak­tion: Schock­starre, weil die flächen­deckend für uner­reichbar gehal­tene Sieben­tagein­zidenz von 50 nicht nur erreicht, sondern mit Schwung durch­stoßen wurde.

Es gibt ein paar gebeutelte Länder, in denen der dritte Grad erreicht ist und die zweite Welle nicht mehr zu leugnen ist, weil die Gesamt­leta­lität wieder steigt, zumal es immer schwie­riger wird, sie durch Testen und Umtriebe zu drücken, und die älteren Men­schen wieder mitge­rissen und dahin­gerafft werden. Heute ist in Deutsch­land seit langer, langer Zeit die Gesamt­leta­lität bei 1,57 Pro­zent wieder gestiegen. Zuletzt war das auf dem Höhepunkt vom 4,72 Pro­zent Mitte Juni der Fall. Das muß noch nicht vor türki­schen, israe­lischen oder überwun­denen austra­lischen Verhält­nissen Angst machen, solange es bei einem zufäl­ligen Aus­reißer bleibt und sich nicht als Trend ver­festigt.

Wenn wir uns beständig zusammen­reißen, dann wird sich auch die zweite Welle ähnlich einer Normal­vertei­lung ent­wickeln, wahr­schein­lich wie die erste mit einem sich weit ins neue Jahr ziehen­den Ratten­schwanz. Die Symme­trie im mitt­leren Bereich bedeutet: Lassen wir nicht nach, geht es in den näch­sten Wochen so schnell bergab, wie es in den vergan­genen nach oben ging. Bremen macht es vor: Am 5. Ok­to­ber wurde dort die Ampel gelb, nur vier Tage später mit 54 bereits rot. Am 25. Ok­to­ber wurde sie dunkel­rot, erreichte fünf Tage danach den infra­roten Bereich und ver­schwand am dem 3. No­vem­ber im schwarzen Loch. Aus dem kroch Bremen am 10. No­vem­ber wieder hervor, nachdem zwei Tage zuvor das Maximum von 226 erreicht war. Heute wurde die Ampel wieder für Menschen sichtbar, nämlich dun­kelrot.

Anders in Berlin, das erst Bremen, dann das Saarland, Nord­rhein-​West­falen, Hamburg, Baden-​Württem­berg und lezt­lich auch Bayern hinter sich ließ. Mit 235 ist Berlin dem Zentrum des schwarzen Loches am näch­sten. Ein­ziger Verfolger hinter dem Ereig­nishori­zont ist Sachsen. Vor einem Monat noch grün und im unteren Tabellen­bereich, nun an Banden­burg, Thü­ringen, Nieder­sachsen und Rhein­land-​Pfalz vorbei. Schon vor Corona ist Sachsen aus dem Zonen-​Schatten getreten. Und wenn im Sommer­haus der Stars erneut nach der Haupt­stadt gefragt wird, dann würde Leipzig, Chem­nitz oder Hoyers­werda nicht ver­wundern.

[1] Ich weiß, das ist kein schöner Satz, denn: Wer brauchen ohne zu gebraucht, braucht brauchen gar nicht zu gebrauchen.

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Für den 18., 11. und 4. November um 0 Uhr MEZ wurden p(17)=833.307, p(10)=705.687 bzw. p(3)=577.593 Fälle gemeldet. Das ergibt die Wochen­summen s(14)=p(17)-p(10)=127.620 und s(7)=p(10)-p(3)=128.094. Der Quotient w(11)=s(14)/s(7)=0,9963 steht für den wöchent­lichen Zuwachs. Einen Tag zuvor lag er mit q(10)=1,0136 noch über der Eins­linie, die nach genau­erer Rech­nung zusammen mit dem R-Wert (r=q^(4/7)) am 10. No­vem­ber gegen 16 Uhr durch­stoßen wurde. Dort liegt also das Maximum der Neuin­fektionen. Die Zeit der großen Rekorde ist damit vorbei:

Am Mittwoch, 18.11. mit 305 Toten zweithöchste Anzahl nach 315 am 15. April
Am Mittwoch, 18.11. bei 83,33 Millionen Einwohnern wäre jeder 100. infiziert
Am Mittwoch, 18.11. wurde mit 150 die Ampel in Rheinland-Pfalz wieder dunkelrot
Am Mittwoch, 18.11. wurde mit 105 die Ampel in Thüringen dunkelrot
Am Donnerstag, 19.11. mit 22.609 höchster an einem Donnerstag gemeldeter Wert
Am Donnerstag, 19.11. nach einer Woche wieder rote Ampel in Mecklenburg-Vorpommern
Am Donnerstag, 19.11. wurde mit 136 die Ampel im Saarland wieder dunkelrot
Am Donnerstag, 19.11. wurde mit 49 die Ampel in Schleswig-Holstein erneut gelb
Am Donnerstag, 19.11. Hessen mit 9% nun vor Baden-Würtemberg auf Platz 6

Die Thüringer hatten schon einmal eine Aufhol­jagd versucht, und scheinen nach einem langen Kopf-An-Kopf-Rennen sich heute von Branden­burg abge­setzt zu haben. Ob diesmal nur Sachsen für ein paar Tage oder Wochen abfärbt, bleibt abzu­warten. Ebenso, ob Schleswig-​Holstein dauer­haft unter 50 bleibt, nachdem sie es vor­gestern schon für einen Tag geschafft hatten.

Die recht hohe Fallzahl von 22.609 kratzt zwar an meiner Erwar­tung, fällt aber noch nicht aus dem Rahmen. Daß mein R-Wet für den 12. No­vem­ber mit 0,993 nur wenig gesunken ist, spricht aber allein noch nicht gegen einen durch­schnitt­lichen Abfall von 1,1 Pro­zent pro Tag. Morgen werden die Don­nerstags­werte erwartet, die normaler­weise die höchsten im Laufe einer Woche sind.

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Nun ist es also passiert. Gestern ein Allzeit­hoch, und heute ist der R-Wert seit langer Zeit wieder gestiegen, wenn auch nur leicht. Sollte sich der seit drei Tagen andeu­tende Knick nicht als zufäl­lige Abwei­chung erweisen, ent­stünde die Frage, was um den 11. No­vem­ber geschah. Der Beginn der Kam­pagne? Oder wirkte sich die einlul­lende Nach­richt vom Impf­stoff aus? Und was war Ursache des noch deut­liche­ren Knickes am 30. No­vem­ber? Hallo­ween, der Refor­mations­tag oder Aller­heiligen?

Am Freitag, 20.11. mit 23.648 höchster Wert aller Zeiten gemeldet
Am Freitag, 20.11. mehr als 1400 Tote in der letzten Woche (200 am Tag)
Am Freitag, 20.11. wurde mit 48 die Ampel in Mecklenburg-Vorpommern wieder gelb
Am Samstag, 21.11. insgesamt mehr als 900.000 Fälle in Deutschland
Am Samstag, 21.11. Mortalität 16,6 pcm (fast 1 von 6000 gestorben)
Am Samstag, 21.11. insgesamt mehr als 200.000 Fälle in Nordrhein-Westfalen
Am Samstag, 21.11. Inzidenz über 1000 pcm (1 von 100 positiv getestet)
Am Samstag, 21.11. mit 112 zwölfte dunkelrote Ampel in Brandenburg
Am Samstag, 21.11. wurde mit 149 die Ampel in Hamburg wieder dunkelrot
Am Samstag, 21.11. wurde mit 97 die Ampel in Niedersachsen wieder hellrot

Wir sind zwar von den hohen Zuwächsen mit einem R-Wert bei 1,4 weg, dümpeln aber knapp unter der Eins­linie. Das bedeutet, daß mit einem anderen als von Angela Merkel vermu­teten Verlauf wir zu Weih­nach­ten doch noch in die Nähe ihrer 19.200 kommen könnten. Dann fallen Weih­nachts­gottes­dienst und Sil­vester ins Waser. Ich habe die Nase voll, habe mich bemüht, wider die Vernunft an fort­schrei­tende Diszi­plin zu glauben. Bald ist die Zeit gekommen, da mich eigent­lich nur noch Rekorde, keine Besse­rungen mehr inter­essieren.

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Es wird immer deutlicher: Seit dem 11. November entwickelt sich der R-Wert „seit­wärts“, etwa ein Prozent unter der Eins­linie. Bleibt das bis Weih­nachten so, wird die Vier­stellig­keit nur an Tagen erreicht, an denen die Bela­stung in den Kranken­häusern und Gesund­heits­ämtern so stark ist, daß sie vermeint­lich Unwich­tiges lassen, zum Beispiel die recht­zeitige Weiter­gabe von Daten.

Am Sonntag, 22.11. fiel die Ampel im Saarland mit 125 erneut auf dunkelrot
Am Montag, 23.11. baut Sachsen seine Siebentageinzidenz auf maximale 221 aus
Am Montag, 23.11. hat die Gesamtletalität Tiefpunkt von 1,52% hinter sich gelassen
Am Dienstag, 24.11. baut Thüringen seine Siebentageinzidenz auf max. 138 aus
Am Dienstag, 24.11. baut Sachsen-Anhalt seine Siebentageinzidenz auf max. 88 aus
Am Dienstag, 24.11. wurde mit 104 die Ampel in Niedersachsen erneut dunkelrot
Am Mittwoch, 25.11. mit 18.633 höchster an einem Mittwoch gemeldeter Wert
Am Mittwoch, 25.11. mit 410 Toten höchste Anzahl seit Menschengedenken
Am Mittwoch, 25.11. mit 1652 Toten Wochenzahl seit Menschengedenken
Am Mittwoch, 25.11. wurde mit 147 die Ampel in Bremen wieder dunkelrot
Am Mittwoch, 25.11. baut Sachsen seine Siebentageinzidenz auf maximale 230 aus
Am Mittwoch, 25.11. baut Thüringen seine Siebentageinzidenz auf max. 141 aus

Schneller als gedacht wurden die Rekorde an Toten binnen eines Tages und auch einer Woche gebro­chen. Da die Gesamt­leta­lität wieder steigt und bei 1,5 Pro­zent liegt, ist dauer­haft mit täglich 300 Toten zu rechnen. Während der ersten Welle be­schränk­te sich das auf wenige Tage.

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Frau Merkel trifft es mit ihrem Plateau wahrscheinlich genauer als die anderen Nach­plap­perer auf hohem Niveau, denn es scheint sich tatsäch­lich eine Hoch­ebene vor uns auszu­breiten, in der es kaum rauf und runter geht. So hoch die heu­tigen 22.268 auch erschei­nen mögen, sind es doch weniger als vor einer Woche. Aber nicht viel, weshalb der R-Wert nun schon den neunten Tag in Folge zwi­schen 0,981 und 1,002 dümpelt. Jeden­falls meiner, nicht die Machwerke des Robert-​Koch-​Institutes, die nicht nur Dynamik genannte Bewegung vorgaukeln, wo gar keine ist, sondern zum Beispiel gestern mit 0,76 und 0,87 jenseits von Gut und Böse liegen. Tasäch­lich passiert nicht viel:

Am Donnerstag, 26.11. Inzidenz in Rheinland-Pfalz bei 999,9 pcm (1% positiv)
Am Donnerstag, 26.11. Hessen mit 10% nun vor Hamburg auf Platz 5
Am Donnerstag, 26.11. baut Thüringen seine Siebentageinzidenz auf max. 147 aus
Am Donnerstag, 26.11. baut Brandenburg seine Siebentageinzidenz auf max. 122 aus
Am Donnerstag, 26.11. baut Sachsen-Anhalt seine Siebentageinzidenz auf max. 90 aus

Für die Gesamtentwicklung spielen die paar reni­tenten Sachsen kaum ein Rolle, reißen aber von Süden nach Norden die ganze Zone mit. Gegen­über dem Bundes­durch­schnitt haben sie sich in den letzten vier Wochen um stolze 34 Prozent­punkte [1] gestei­gert. Auf Thürin­gen schlug das mit 9, auf Branden­burg mit 8 und auf Sachsen-​Anhalt mit 6 Punk­ten durch.

[1] So sagt man gerne, wenn Differenzen ausge­drückt werden sollen, obgleich Prozent­punkte wie anhangs­lose Prozent einfach Hunder­stel sind. Nur für dieje­nigen, die nicht alle zwei Stunden die Kurse ihrer Aktien checken: Ändert sich ein Wert von a nach b, so ist er um 100(b/a-1) Prozent gestiegen oder um 100(1-b/a) gefallen. In Prozent­punkten sind es einfach 100(b-a) bzw. 100(a-b). Natür­lich ist im ersten Falle a=0 ausge­schlossen. Im zweiten müssen a und b dimen­sions­los sein. Erhöhe ich zum Beispiel meinen Aktien­anteil von 20 auf 30 Prozent, so sind das nur 10 Pro­zent­punkte, aber 50 Prozent. Gebe ich diese 10 Pro­zent­punkte wieder ab, bin ich zurück im Aus­gangszu­stand mit 20 Pro­zent. Schrumpfe ich dagegen um 50 Pro­zent, so lande ich darunter bei 15. Mache ich mit meiner Firma keinen Verlust, sondern nur nega­tiven Gewinn und stei­gere ihn von -20 auf -30 Pro­zent des Umsat­zes, so habe ich 10 Pro­zent­punkte verloren bei 50 Prozent Gewinn­steige­rung.

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Die Million ist geschafft. Was ist nun mit dem verächt­lichen Blick über den großen Teich als in den USA diese Marke Ende April gerissen wurde, obwohl es doch viermal soviele Ameri­kaner wie Deut­sche gibt. Doch waren das auf uns umgelegt immer noch 250.000, die zu errei­chen sich kaum einer vor­stel­len mochte, weil wir trotz nach­öster­licher Nach­lässig­keiten doch bei 150.000 zu enden schienen. Nun ist klar: Der deut­sche Muster­schüler hat ver­sagt. Seine Poli­tiker sind zwar vernünf­tiger und konsequenter als ameri­kani­sche und viele andere, doch war unser geheimer Anspruch ambi­tio­nierter. Wir sind geschei­tert, an Diszi­plin­losig­keit und falscher Tole­ranz gegen­über jeder­mann und jeden Scheiß.

Am Freitag, 27.11. wurde die Marke von einer Million positiv Gestesten überschritten
Am Freitag, 27.11. insgesamt mehr als 250.000 Fälle in Nordrhein-Westfalen
Am Freitag, 27.11. mit 426 Toten höchste Anzahl seit Menschengedenken
Am Freitag, 27.11. mit 158 elfte infrarote Ampel in Thüringen
Am Freitag, 27.11. höchste Siebentageinzidenz aller Länder mit 247 in Sachsen
Am Freitag, 27.11. baut Sachsen seine Siebentageinzidenz auf max. 247 aus
Am Freitag, 27.11. baut Thüringen seine Siebentageinzidenz auf max. 158 aus
Am Freitag, 27.11. baut Brandenburg seine Siebentageinzidenz auf maximale 132 aus
Am Freitag, 27.11. baut Sachsen-Anhalt seine Siebentageinzidenz auf max. 92 aus
Am Freitag, 27.11. Hessen mit 10% nun vor Hamburg auf Platz 5
Am Freitag, 27.11. Sachsen mit 1% nun vor dem Saarland auf Platz 8

Die großen Städte scheinen ihre Probleme langsam in den Griff zu bekommen. Es ist ja auch einfach: Man schließt dem gut betuchten Pöbel einfach seine Loca­tions. Auf dem Lande geht das nicht so einfach. Da trifft man sich noch auf dem Heu­boden. Gewinner ist weiter­hin die Hoch­burg der Verschwö­rungs­theo­retiker, Quer­denker und Nati­ona­listen in Sachsen, die Herrn Kretsch­mer noch gequäl­ter aus­sehen lassen als sonst.

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Es geht mit einem R-Wert von 0,99 sehr langsam bergab. Auch zu sehen an den leicht, aber bestän­dig sinken­den Wochen­summen. Nur Sachsen fällt tiefer ins schwarze Loch und reißt vor allem Sachsen-​Anhalt mit. Es ist darin mutter­seelen­allein, denn nach Bremen hat sich nun auch Berlin daraus verab­schiedet. Andere Länder werden sogar dunkel- oder hell­rot. Auch Gesamt­deutsch­land ist wieder unter eine Sieben­tage­inzi­denz von 150 gefallen.

Am Samstag, 28.11. insgesamt mehr als 200.000 Fälle in Bayern
Am Samstag, 28.11. mehr als 2100 Tote in der letzten Woche (300 am Tag)
Am Samstag, 28.11. baut Sachsen seine Siebentageinzidenz auf maximale 272 aus
Am Samstag, 28.11. baut Sachsen-Anhalt seine Siebentageinzidenz auf max. 95 aus
Am Sonntag, 29.11. wurde mit 149 die Ampel in Deutschland wieder dunkelrot
Am Sonntag, 29.11. baut Sachsen seine Siebentageinzidenz auf maximale 275 aus
Am Sonntag, 29.11. baut Sachsen-Anhalt seine Siebentageinzidenz auf max. 97 aus

Heute ist der erste Advent. Damit beginnt ein neues Kirchen­jahr. Mit dem alten stelle ich auch meine Aufstel­lung hoffent­lich weiter­hin sel­tener werden­der Rekorde ein. [1,2] Die letzten sind zwar von heute, wurden aber gestern, am letzten Tag des Kirchen­jahres erzielt. Der weitere Verlauf wird immer unin­teres­santer, hat er doch immer weniger mit der Ausbrei­tung eines Virus zu tun und spie­gelt mehr das lang­zeit­lich egoi­stische, Masken­tragen, Leid und Tod einprei­sende mensch­liche Verhal­ten, dem­nächst ein­fach den Fort­schritt an der Impf­front.

[1] Einen Tag später das vorge­zogene Drei­königs­treffen: Hamburg und Sachsen tauschen ihre Plätze 6 und 8 über den Kopf von Baden-​Württem­berg hinweg.
[2] Zwei Tage später hinter der ersten Tür meines Adventskalender: Die Inzi­denz von 20 pcm wurde erreicht, einer von 5000 ist tot.

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Ich hatte bereits eine Liste mit den maximalen Siebentageinzidenzen während der ersten und der zweiten Welle in der Hoff­nung erstellt, nur für Sachsen noch Erhö­hungen nachtragen zu müsssen. Das war übertriebener Optimismus. Sachsen hat stolze 367 erreicht und treibt immer mehr Nach­barn zu eigenen Rekorden: Gestern Branden­burg 150, heute Thürin­gen 206, Sachsen-​Anhalt 140, Mecklen­burg-​Vorpom­mern 67, Schleswig-​Hol­stein 60.

Am Montag, 30.11. Sachsen mit 7% nun vor BW und HH auf Platz 6
Am Montag, 30.11. Hamburg mit 6% nun hinter SN und BW auf Platz 8
Am Dienstag, 01.12. Mortalität von 19,9 pcm (fast 1 von 5000 gestorben)
Am Dienstag, 01.12. Nordrhein-Westfalen mit 5% nun vor Bremen auf Platz 3
Am Mittwoch, 02.12. Sachsen mit 10% nun vor Hessen auf Platz 5
Am Mittwoch, 02.12. mit 105 vierzehnte dunkelrote Ampel in Sachsen-Anhalt
Am Freitag, 04.12. Sachsen mit 14% nun vor NW und HB auf Platz 3
Am Freitag, 04.12. Bremen mit 13% nun hinter SN und NW auf Platz 5
Am Sonntag, 06.12. mit 17.767 höchster an einem Nikolaustag gemeldeter Wert
Am Sonntag, 06.12. Thüringen mit -32% nun vor Niedersachsen auf Platz 11
Am Dienstag, 08.12. Inzidenz in Thüringen über 1000 pcm (1 von 100 positiv)
Am Mittwoch, 09.12. mit 20.815 höchster an einem Mittwoch gemeldeter Wert
Am Mittwoch, 09.12. mit 160 die höchste Siebentageinzidenz aller Zeiten
Am Mittwoch, 09.12. mit 590 Toten höchste Anzahl seit Menschengedenken
Am Mittwoch, 09.12. mehr als 2.800 Tote in der letzten Woche (400 am Tag)
Am Mittwoch, 09.12. Inzidenz in Berlin über 2000 pcm (1 von 50 positiv)
Am Donnerstag, 10.12. mit 23.679 höchster Wert aller Zeiten gemeldet
Am Donnerstag, 10.12. mit 163 die höchste Siebentageinzidenz aller Zeiten
Am Donnerstag, 10.12. hat Deutschland 20.000 Tote überschritten
Am Donnerstag, 10.12. mehr als 5.000 Fälle in Bayern gemeldet
Am Donnerstag, 10.12. insgesamt mehr als 100.000 Fälle in Hessen
Am Donnerstag, 10.12. Inzidenz in Niedersachsen über 1000 pcm (1 von 100 positiv)
Am Donnerstag, 10.12. mit 207 viertes schwarzes Loch in Thüringen

Es soll nicht verschwiegen werden, daß nicht nur die Zone neue Höhen erreicht. Ab gestern ist auch Baden-​Württem­berg dabei, heute kommt Bayern hinzu, das es als erstes Bundes­land neben Nord­rhein-​West­falen auf mehr als 5.000 an einem Tag brachte. Das soll aber nicht über­bewertet werden, denn die beiden Muster­schüler mit ihrer eigen­artigen Sprache kamen von einem sehr hohen Niveau und konnten sich am Bundes­durch­schnitt gemessen stetig verbessern. Dieser Trend hat sich abge­schwächt, weshalb sie im allge­meinen Aufwind ein neues Allzeit­hoch schneller erreichen als andere, die wie Bremen und Hamburg enorme Werte hinter sich lassen konnten. Diese Entschul­digung gilt natür­lich auch für die Zone, in der man schnell an Höchst­werte gerät, weil es zuvor kaum welche gab. Trotzdem: Morgen wird Sachsen nach Berlin Vize­meister in der Gesamt­inzidenz. Die lange Führer­schaft von Bayern und Baden-Württenberg ist damit endgültig vorüber. Wer das mit der Nähe zu Tsche­chien schönredet, ist ein Idiot. Wir kennen doch die unter dem Radar nach­lässiger Ämter flie­genden Täter.

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Vorgestern deutete Herr Altmaier im Rahmen einer der endlosen Fernseh­diskus­sionen zum Thema Corona sehr hohe Zahlen für gestern an und sprach von die Kanz­lerin über­bieten­den 19.400 im Wochenmittel, die zuvor noch nicht ganz erreicht waren. Doch meine Erwar­tungen wurden über­troffen. Die von Herrn Lanz so geliebten Glüh­wein­säufer und Brat­wurst­fresser haben es auf über 20.000 im Wochen­mittel und auf fast 30.000 binnen eines Tages gebracht.

Am Freitag, 11.12. mit 29.875 höchster Wert aller Zeiten gemeldet
Am Freitag, 11.12. erstmals ein Wochenmittel von 20.000 überschritten
Am Freitag, 11.12. mit 170 die höchste Siebentageinzidenz aller Zeiten
Am Freitag, 11.12. mit 7.033 in NW höchste Tageszahl eines Bundeslandes
Am Freitag, 11.12. mit 598 Toten höchste Anzahl seit Menschengedenken
Am Freitag, 11.12. Mortalität über 25 pcm (1 von 4000 gestorben)
Am Freitag, 11.12. Sachsen mit 26% nun vor Bayern auf Platz 2
Am Freitag, 11.12. mit 151 zwölfte infrarote Ampel in Brandenburg
Am Freitag, 11.12. mit 201 fünftes schwarzes Loch in Bayern
Am Samstag, 12.11. mit 28.438 höchster an einem Samstag gemeldeter Wert
Am Samstag, 12.12. mit 176 die höchste Siebentageinzidenz aller Zeiten
Am Samstag, 12.12. Inzidenz in Sachsen über 2000 pcm (1 von 50 positiv)
Am Samstag, 12.12. Inzidenz in Brandenburg über 1000 pcm (1 von 100 positiv)
Am Samstag, 12.12. mit 183 erneut infrarote Ampel in Hessen
Am Samstag, 12.12. Hessen mit 8% nun vor Bremen auf Platz 5
Am Samstag, 12.12. Saarland mit 0% nun vor Hamburg auf Platz 8

Neun der sech­zehn Bundes­länder vermelden neue Rekorde ihrer Sieben­tage­inzidenz. In Sachsen, Berlin, Thüringen und Bayern liegt sie über 200. Vor allem in der Zone vor wenigen Wochen noch Traum­werte, heute ganze Länder als sog. Hot­spots gefüllt mit sog. Super­spreadern. Keiner macht mehr den Morali­schen, wenn 600 an einem Tag sterben. Es sind ja nur 20 Pro­zent aller Toten. Und sie sterben im Kranken­haus, nicht in einer Fußgänger­zone, wo man zur Befrie­digung unechter Trauer und duse­liger Senti­menta­lität Blumen­berge nieder­legt und Kerzen entzündet.

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Die 20.000 an einem Sonntag sehen nicht schön aus, sprechen aber für eine Stag­nation, wenn man klein­sten Schwan­kungen Wert beimißt sogar für eine leichte Besse­rung. Mein R-Faktor sank von knapp über 1,09 auf knapp darunter. Damit stieg die Verdop­pelungs­zeit der tägli­chen Neuin­fekti­onen von knapp unter einem Monat auf knapp darüber. Heute, einen Tag später machen 16.362 einen harmlosen Eindruck, doch der R-Faktor ist auf 1,10 gestiegen, die Verdoppelungszeit auf 29 Tage gesunken. Die Verdoppelung der der Gesamt­zahlen verlän­gert sich dennoch dank der Abfla­chung beständig um etwa einen halben Tag pro Tag und liegt bei fünf Wochen. [1] Im Sommer war es ein mühsam abgewar­tetes halbes Jahr. Diesen Traum­wert können wir vor dem Som­mer 2021 nicht wieder erreichen.

Am Sonntag, 13.12. mit 20.200 höchster an einem Adventssonntag gemeldeter Wert
Am Sonntag, 13.12. mit 179 die höchste Siebentageinzidenz aller Zeiten
Am Montag, 14.12. mit 16.362 höchster an einem Montag gemeldeter Wert
Am Montag, 14.12. mit 184 die höchste Siebentageinzidenz aller Zeiten
Am Montag, 14.12. Saarland mit 0% nun vor Hamburg auf Platz 8

Weiterhin sehr stabil bleibt der Umstand, daß jeden Tag etwa acht der sech­zehn Bundes­länder einen neuen Höchst­wert in der Sieben­tage­inzi­denz errei­chen. Während die großen Städte ihre Kata­strophe hinter sich haben und dort umfassend Masken getragen werden, geht es auf dem Land und insbe­sondere in der Zone bergauf. Ganz allge­mein scheint mir Corona immer dort eine Chance zu haben, wo man glaubt, nicht betrof­fen zu sein oder Besse­rung zu sehen, weil die anderen, die Ämter, Politiker oder ein Impf­stoff es schon richten werden.

[1] Als diese Verdoppelungszeit der Gesamt­zahlen wäh­rend der ersten Welle schon einmal sehr kurz war, kam sie den effekt­haschen­den Bericht­erstat­tern natür­lich recht. Es handelt sich aber um ein blödes Maß, denn auch nach einem Ausster­ben des Virus kann diese Zeit nicht schneller steigen als die reale vergeht. Diese Art Verdop­pelungs­zeit ist für die spani­sche Grippe nicht unend­lich groß, sondern liegt bei etwa 100 Jahren.

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Eigentlich passiert nicht viel. Immer mehr kann man die Entwick­lung als einen monate­langen stetigen Anstieg mit einen R-Faktor von 1,1 sehen, der nur von einem Ferien- und einem Novem­ber­berg über­lagert wurde.

Am Dienstag, 15.12. mit 184,1 die höchste Siebentageinzidenz aller Zeiten
Am Dienstag, 15.12. mit 200 siebtes schwarzes Loch in Baden-Württemberg
Am Mittwoch, 16.12. mit 192 die höchste Siebentageinzidenz aller Zeiten
Am Mittwoch, 16.12. mit 952 Toten höchste Anzahl seit Menschengedenken
Am Mittwoch, 16.12. Sachsen mit 36% nun vor Berlin auf Platz 1
Am Donnerstag, 17.12. mit 196 die höchste Siebentageinzidenz aller Zeiten
Am Donnerstag, 17.12. mehr als 3.500 Tote in der letzten Woche (500 am Tag)
Am Donnerstag, 17.12. mit 212 achtes schwarzes Loch in Brandenburg
Am Donnerstag, 17.12. mit 209 neuntes schwarzes Loch in Hessen
Am Freitag, 18.12. mit 33.777 höchster Wert aller Zeiten gemeldet
Am Freitag, 18.12. ist Gesamtdeutschland mit 201 ins schwarze Loch gefallen
Am Freitag, 18.12. mit 101 fünfzehnte dunkelrote Ampel in Mecklenburg-Vorpommern
Am Freitag, 18.12. Baden-Württemberg mit 5% nun vor Bremen auf Platz 6
Am Samstag, 19.12. mit 204 die höchste Siebentageinzidenz aller Zeiten
Am Samstag, 19.12. mit 31.300 höchster an einem Samstag gemeldeter Wert
Am Samstag, 19.12. insgesamt mehr als 100.000 Fälle in Sachsen

Neun der sechszehn Bundes­länder haben eine Sieben­tage­inzi­denz über 200, auch Gesamt­deutsch­land. Einzig Schleswig-​Holstein liegt noch unter 100, denn selbst Mecklen­burg-​Vorpom­mern wurde von Sachsen über diese Marke gerissen. Nur der vom Robert-​Koch-​Insti­tut mit Bedacht ab 500 sehr hoch ange­setzte rosa, nicht rosane, aber pink genannte Bereich fehlt noch im Reigen der Rekorde.

Um in meinen Worten infrarot zu sein, also eine Sieben­tagein­zidenz von 200 zu über­schreiten, sind in Gesamt­deutsch­land etwa 167.000 Fälle binnen einer Woche erfor­derlich. Ab 18. De­zem­ber ist das mit 167.800 für die Woche vom 11. bis zum 17. der Fall, doch das Robert-​Koch-​Institut pfutschte sich 153.714 zurecht und beschö­nigte die reali­stische Sieben­tagein­zidenz von 201 auf sagen­hafte 185. Das gelingt dadurch, daß Fälle in die Ver­gangen­heit gescho­ben werden, doch aus der Zukunft zu erwar­tende unbe­rück­sich­tigt bleiben. Die kommen erst nach und nach in die Tabelle, der ich heute bereits für den 13. De­zem­ber stolze 168.148 Fälle entnehme, wodurch das Robert-​Koch-​Institut rückwirkend die Sieben­tage­inzi­denz von 200 schon als vor einer Woche über­schritten zugibt. Es wird also nach wie vor prakti­ziert, was wäh­rend der ersten Welle bereits der Verar­schung diente: Die aktuell gemel­deten Zahlen sind zu gering und werden im Laufe der Zeit ange­paßt. Vergan­gene Berge wachsen erst im Laufe der Zeit, wenn keiner mehr auf sie schaut. Es sei denn, man will wieder einmal dreist behaupten, bereits früher als gedacht auf dem Weg der Besse­rung gewesen zu sein.

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Nun ist es also soweit. In Sachsen wurde die vom Robert-​Koch-​Institut neudeutsch pink genannte Stufe erreicht. [1] Welche Maßnahmen sind für diesen Fall vorge­sehen? Abrie­gelung des ganzen Landes, voll­stän­dige Ausgangs­sperre, echte Quaran­täne, hohe Buß­gelder, ersatz­weise Haft, Lebens­mittel­karten, keine Liefer­dienste, Zwangs­einquar­tierung Obdach­loser und Konfis­zierung von Zweit­wagen, um das vielge­schämte Bus­fahren zu ersetzen?

Am Sonntag, 20.12. mit 207 die höchste Siebentageinzidenz aller Zeiten
Am Sonntag, 20.12. mit 503 in Sachsen erste RKI-pinke Siebentageinzidenz
Am Sonntag, 20.12. mehr als 4.200 Tote in der letzten Woche (600 am Tag)
Am Montag, 21.12. waren insgesamt mehr als anderthalb Million positiv getestet
Am Montag, 21.12. mit 208 die höchste Siebentageinzidenz aller Zeiten
Am Dienstag, 22.12. mit 214 die höchste Siebentageinzidenz aller Zeiten
Am Dienstag, 22.12. mit 549 in Sachsen höchste Siebentageinzidenz eines Landes

Die sprunghaft auf fast 550 gestiegene Siebentageinzidenz für Sachsen ist die gerechte Strafe dafür, daß vor einer Woche keine Zahlen über­mittelt wurden. Dieser Tag ist nun heraus­gefallen. Es ist sozu­sagen eine Achttage­inzidenz. Morgen fallen die einen Tag später nach­gemel­deten Fälle eben­falls heraus, daß alles wieder seinen sozia­listi­schen Gang geht, soweit man das für Sachsen noch sagen darf.

[1] Das Robert-Koch-Institut nennt nur 427 auf Basis von 17.404 Fällen der letzten Woche. Schämt man sich dort gar nicht? Haben wenig­stens selbst­bewußte Stati­stiker ihre Kündi­gung einge­reicht? Es ist zwar nicht gegen die Ehre eines Mathe­matikers, an einem Tag regi­strierte Fälle auf einen anderen mit dem Ziel zu datieren, sich dadurch der Realität zu nähern. Doch beständig Massen in die Vergan­genheit zu schieben, aber keine oder zuwenig in Zukunft zu erwar­tende Erkran­kungen zu veran­schlagen und die Zahlen unkri­tisch zu publi­zieren, ist zumin­dest Augen­wischerei und Vernied­lichung.

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Das Robert-Koch-Institut hat seine psycho­logisch-​poli­tische Aufgabe mit Glück erfüllt. Am Dienstag konnten sie noch eine 198 hinpfu­schen, am Mittwoch kam das in letzter Zeit selten gewor­dene Glück hinzu. Die Fall­zahlen sind gegen­über der Vorwoche gesunken. So blieb es mit 195 unter der magi­schen Grenze von 200. Allmählig fallen diese Beschöni­gungen auch anderen auf. [1]

Wenigstens nicht vergessen wurde in den line­aren Nach­richten der Umstand, daß im Laufe des 16. De­zem­ber für Sachsen die fehlen­den Zahlen des Vortages nach­gelie­fert wurden. Offen­sicht­lich gibt es mittler­weile ein Bedürf­nis, gegen­über der Vorwoche fallende Zahlen zu erklären, weil man an sie nicht mehr glauben möchte. Doch 2802 Sachsen am 15. mehr und am 16. weniger würden die Verhält­nisse nur anglei­chen, nicht umkehren

Man muß sich bei allen Zahlen wie beim Sport daran gewöhnen: Ergebnisse, Zeiten, Medaillen, Tore, Plätze und Rekorde werden nicht nach kaum zu ermit­telnden Lei­stun­gen, Welt­rang­listen oder Elo-​Punk­ten vergeben, sondern nach dem augen­blick­lichen Erfolg, der nicht nur durch Leistungs­versagen, sondern auch wegen bürokra­tischer, organi­satori­scher, techni­scher und noch viel mehr Mängeln ausblei­ben kann. Langwei­lige glatte Epidemie-​Daten interes­sieren mich wie Mediziner-​Geschwafel weit weniger als der von Versagen, Unfähig­keit, Igno­ranz, Diszi­plinlosig­keit und Betrug geprägte Verlauf der verlaut­barten Infek­tions- und Sterbe­zahlen.

Am Mittwoch, 23.12. mit 962 Toten höchste Anzahl seit Menschengedenken
Am Mittwoch, 23.12. Mortalität von 33,5 pcm (1 von 3000 gestorben)
Am Mittwoch, 23.12. mit 10.216 in MV nun alle Länder fünf- oder sechsstellig
Am Mittwoch, 23.12. Inzidenz in NRW über 2000 pcm (1 von 50 positiv)
Am Mittwoch, 23.12. mit 105 letzte dunkelrote Landesampel in Schleswig-Holstein
Am Mittwoch, 23.12. Thüringen mit -13% nun vor Rheinland-Pfalz auf Platz 10
Am Donnerstag, 24.12. mit 217 die höchste Siebentageinzidenz aller Zeiten
Am Donnerstag, 24.12. insgesamt mehr als 300.000 Fälle in Bayern
Am Donnerstag, 24.12. Inzidenz in Baden-Württemberg über 2000 pcm (1 von 50 pos.)
Am Donnerstag, 24.12. Inzidenz in Hessen über 2000 pcm (1 von 50 positiv)
Am Donnerstag, 24.12. mit 203 elftes schwarzes Loch in Nordrhein-Westfalen
Am Freitag, 25.12. insgesamt mehr als 100.000 Fälle in Niedersachsen
Am Samstag, 26.12. Saarland mit -2% nun vor Bremen auf Platz 7
Am Sonntag, 27.12. Inzidenz in Sachsen über 3000 pcm (3% positiv getestet)

Die Weihnachtsfeiertage sind überstanden. Die Sieben­tagein­zidenz der Woche um den Heilig­abend (auf der Basis vom 22. bis 28. veröffent­lichter realer Zahlen) ist 169. Das über­steigt die Merkel­schen 19.200 pro Tag nur um 1000. Doch sind diese Zahlen nur der Feier­tagsfaul­heit ein­schließ­lich eines Tages Winter­starre beim Robert-​Koch-​Institut zu danken. Unter­stützt durch Runter­rechnen auf heute nur 158 mußte bisher nicht zuge­geben werden, daß bereits vor Heilig­abend die Schwelle von 200 über­schritten war. Halleluja.

[1] Endt und Witzenberger: RKI ver­öffent­licht häufig zu nie­drige Inzidenz­werte. SZ, 22.12.2020

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Es ist nicht so schlimm gekommem wie ich dachte. Den zu geringen Zahlen der Weihnachts­feier­tage folgten keine über­mäßig hohen. Offen­sicht­lich hat die durch die erneuten Maßnahmen eige­bleute Angst, über Weih­nachten und Silve­ster zu versagen und mit Verschär­fungen bestraft zu werden, ihre Wirkung nicht verfehlt. [1] Möglicher­weise haben sich einige für das neue Jahr endlich mehr Diszi­plin und Einsicht vorge­nommen und werden sie bis zum sechsten Weihnachts­feiertag durch­halten. Viel­leicht wird die Zukunft auch erweisen, daß durch die schul­freien Tage eine Haupt­viren­schleuder lahm­gelegt wurde.

Am Dienstag, 29.12. Inzidenz in Gesamtdeutschland über 2000 pcm (1 von 50 pos.)
Am Mittwoch, 30.12. mit 1129 Toten höchste Anzahl seit Menschengedenken
Am Donnerstag, 31.12. mehr als 4.300 Tote in einer Woche (über 600 am Tag)
Am Donnerstag, 31.12. Inzidenz im Saarland über 2000 pcm (1 von 50 positiv)
Am Freitag, 01.01. Inzidenz in TH, HH und HB über 2000 pcm (1 von 50 positiv)
Am Samstag, 02.01. Hessen mit 5% nun vor Nordrhein-Westfalen auf Platz 4
Am Sonntag, 03.01. mit 149 liegt Gesamtdeutschland wieder im dunkelroten Bereich
Am Sonntag, 03.01. insgesamt mehr als 400.000 Fälle in Nordrhein-Westfalen
Am Freitag, 01.01. TH mit -4% auf Platz 7, binnen eines Tages an HH, HB, SL vorbei
Am Freitag, 01.01. Bremen mit -5% auf Platz 10 gefallen, vorbei an HH und TH
Am Sonntag, 03.01. Hamburg mit -4% nun vor dem Saarland auf Platz 8
Am Montag, 04.01. seit 25. Oktober erstmals nur vierstellige Zahl Neuinfizierter

Zum Jahreswechsel kam es bei 2000 pcm zur Großen Inzidenz von Saarland, Bremen, Hamburg und Thüringen auf den Plätzen sieben bis zehn knapp unter­halb des Bundes­durch­schnittes. Aus ihr ging Thüringen als klarer Gewinner hervor, gefolgt von Hamburg, dem Saarland und Bremen. Mir gefallen 2000 per­cent­mille nicht, und sähe lieber 20.000 parts­permil­lion. Und exakt diese Anzahl von Infi­zierten erreichte zumin­dest offi­ziell das Saar­land. [2] Ebenfalls schön: Gesamt­deutsch­land brachte es auf 1.765.666 In­fi­zierte. [3]

[1] Zwar war im April die nachträgliche Behauptung, der R-Faktor sei bereits vor Beginn der Maßnahmen unter eins gefallen, gemein und grotten­falsch, dennoch hatte ich schon damals den Eindruck, sein Nieder­gang sei weniger dem sog. Lockdown und mehr der Angst geschuldet. Die wäre aber ohne Druck und Vor­schrif­ten zu schnell verflogen. Die im November ange­kün­digten Beschrän­kungen ver­fehl­ten ihre angst­machende Wirkung eben­falls nicht, waren dann aber zu lasch, um die Epidemie einzu­dämmen.
[2] An Silvester 20.000 ppm und am Neujahrstag exakt 20.000 Infizierte. Das deutet auf knapp eine Million Saar­länder hin. Die Wiki­pedia gibt 986.887 für Ende 2019 an, ich habe immer mit 991.000 gerechnet. Ja, auch die Einwohner­zahlen sind nicht so genau wie manche meinen, nicht nur wegen der Zählungs­verwei­gerer, -leugner, -gegner. Dank der nun auch mit der Impfung verbrei­teten Nano­chips von Bill Gates werden die demo­grafi­schen Daten minde­stens um zwei signifi­kante Stellen verbes­sert. Man könnte auch exakt 20.000 In­fi­zierte als Beleg für Betrug und Täuschung halten, zumal es ja keine gerun­dete Zahl sein soll und angeb­lich Ergebnis einer Addi­tion vieler Einzel­meldungen ist. Doch so unwahr­scheinlch sind die vier Nullen gar nicht: Am 9. No­vem­ber stand Schleswig-​Holstein bei ebenso exakten 10.000 In­fi­zierten.
[3] Es ist binnen der nun viele Monate andau­ernden Epidemie nicht unwahr­schein­lich, daß die Gesamt­zahlen mit 666 enden, wie das am Sonntag mit 1.765.666 der Fall war. Was kann man zu 1765 sagen? Nur wenig. Es ist das Grün­dungs­jahr der Alten­burger Spiel­karten­fabrik, und ab 1765 mußten wohl auch deren Karten­spiele in den briti­schen Kolonien Nord­ameri­kas dank eines Stempel­gesetzes eine Steuer­marke tragen. Das war zu Jesu Zeiten anders, als römischen Soldaten noch steuer­frei drei Sechsen reichten, um an die Kleider Jesu zu kommen.

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Im neuen Jahr setzten die ostdeut­schen Länder ihren Siegeszug von Süden nach Norden fort. Während die großen Städte ihre Maxima hinter sich ließen und auch Sachsen nicht mehr an vergan­gene Eska­paden anknüpfen kann, werden zunehmend nicht nur Sachsen-​Anhalt und Thüringen mitge­rissen, sondern auch Branden­burg und Meck­lenburg-​Vorpommern. Letztere schicken sich an, die rote Laterne an Schleswig- Holstein abzugeben, wenn es ihnen nicht besser als bisher gelingt, das Virus auch über die ehemalige Mauer zu hieven.

Am Mittwoch, 06.01. stieg die Gesamtletatität wieder über 2 Prozent
Am Mittwoch, 06.01. insgesamt mehr als 100.000 Fälle in Brandenburg
Am Donnerstag, 07.01. erhöht MV seine max. Siebentageinzidenz auf 105
Am Freitag, 08.01. mit 1188 Toten höchste Anzahl seit Menschengedenken
Am Freitag, 08.01. mehr als 5.000 Tote in einer Woche (über 700 am Tag)
Am Freitag, 08.01. erhöht MV seine maximale Siebentageinzidenz auf 115
Am Freitag, 08.01. Hessen mit 4% nun vor Nordrhein-Westfalen auf Platz 4
Am Freitag, 08.01. Saarland mit -4% nun vor Hamburg auf Platz 8
Am Freitag, 08.01. Brandenburg mit -14% nun vor Rheinland-Pfalz auf Platz 11
Am Samstag, 09,01. ist Gesamtdeutschland mit 163 wieder infrarot geworden
Am Samstag, 09.01. erhöht MV seine maximale Siebentageinzidenz auf 128
Am Samstag, 09.01. erhöht Brandenburg seine maximale Siebentageinzidenz auf 285
Am Samstag, 09.01. Thüringen mit 3% nun vor Baden-Württemberg auf Platz 4

Daß Gesamtdeutschland am 9. Januar wieder infrarot wurde, ist sicher­lich auch dem Umstand geschuldet, daß am 2. Januar für den Neu­jahr­stag zuwenig Fälle gemeldet wurden. Doch ist das nur die gerechte Strafe für die voran­gehende Besse­rung sugge­rie­rende Nach­lässig­keit.

Vor den 14.000 im Dax gelang es uns Deutschen schon am Drei­königs­tag, die Gesamt­leta­lität wieder über die Zwei-​Prozent-​Marke zu treiben. Vorbei sind die Zeiten, da die Neu­infi­zierten nur mit Streeckschen 0,37 Pro­zent ins Gras bissen. Wie von denkenden Menschen erwartet, haben die gesunden Hedo­nisten inzwi­schen ihre Familien ange­steckt und in den Alters­heimen nach ihrem Erbe geschaut. Auf die 4,7 Pro­zent am Ende der ersten Welle werden wir auch dank breit ange­legter Tests wohl nicht mehr kommen, doch drei Prozent sollten drin sein.

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Corona-Leugner behaupten gerne, es stürben gar nicht soviele Menschen an und auch nicht mit Corona. Die Särge stapelten sich mancher­orts, weil die Lei­chen wegen irgend­welcher Vor­schrif­ten nicht recht­zeitig einge­äschert würden. Doch scheinen sie wirk­lich da zu sein, und auch die Über­sterb­lich­keit ver­schwin­det nicht mehr im stati­stischen Grund­rauschen, denn wir haben uns vom Niveau der Drogen- auf das der Krebs­toten hoch­gear­beitet. [1]

Am Sonntag, 10.01. mehr als 6.000 Tote in einer Woche (über 800 am Tag)
Am Sonntag, 10.01. in Gesamtdeutschland mehr als 40.000 Tote
Am Sonntag, 10.01. erhöht MV seine maximale Siebentageinzidenz auf 137
Am Sonntag, 10.01. Thüringen mit 4% nun vor Nordrhein-Westfalen auf Platz 5
Am Montag, 11.01. erhöht Brandenburg seine max. Siebentageinzidenz auf 290
Am Montag, 11.01. erhöht Sachsen-Anhalt seine max. Siebentageinzidenz auf 236
Am Montag, 11.01. Thüringen mit 4% nun vor Hessen auf Platz 4
Am Dienstag, 12.01. Inzidenz in Brandenburg über 2000 pcm (1 von 50 positiv)
Am Dienstag, 12.01. erhöht Brandenburg seine maximale Siebentageinzidenz auf 332
Am Dienstag, 12.01. erhöht Sachsen-Anhalt seine max. Siebentageinzidenz auf 264
Am Mittwoch, 13.01. Mortalität von 51 pcm (1 von 2000 gestorben)
Am Mittwoch, 13.01. Inzidenz in Rheinland-Pfalz über 2000 pcm (1 von 50 positiv)
Am Mittwoch, 13.01. Inzidenz in Schleswig-Holstein über 1000 pcm (1% positiv)
Am Mittwoch, 13.01. erhöht Sachsen-Anhalt seine max. Siebentageinzidenz auf 281
Am Donnerstag, 14.01. mit 1244 Toten höchste Anzahl seit Menschengedenken
Am Donnerstag, 14.01. Inzidenz in Berlin über 3000 pcm (3 Prozent positiv)
Am Donnerstag, 14.01. erhöht Sachsen-Anhalt seine max. Siebentageinzidenz auf 286
Am Freitag, 15.01. wurde die Marke von zwei Million positiv Gestesten überschritten
Am Freitag, 15.01. Inzidenz in Sachsen über 4000 pcm (1 von 25 positiv getestet)
Am Freitag, 15.01. erhöht Sachsen-Anhalt seine max. Siebentageinzidenz auf 291
Am Freitag, 16.01. Brandenburg mit -8% nun vor Bremen auf Platz 10

Was haben wir im Juni die Amerikaner belächelt und bemit­leidet als sie zwei Millionen erreichten. Nun haben wir sie mit einem Viertel der Einwohner­zahl selbst und rückten in der Johns-​Hopkins-​Liste bestän­dig auf. Mit Blick auf andere Staaten, denen es im Mittel nicht besser ergeht, kann man alles entschul­digen und der mensch­lichen Natur zuschrei­ben. In Wirk­lich­keit ist es aber ordnungs­poli­tische Unfähig­keit. [2] Es bedarf keiner Dik­tatur, um saftige Buß­gelder zu ver­hän­gen, die ab­schrecken und wenig­stens einen Teil der Kosten wieder ein­spielen. Die durch Hedo­nisten verur­sachten Seuchen­herde der Groß­städte wären ver­mieden worden, und Reni­tente hätten Corona nicht flächen­deckend, insbe­sondere von Sachsen ausge­hend auf­leben lassen können.

Voran mit Bremen sind die Großstädte wieder auf dem abstei­genden Ast, auch wenn die Geilen in Berlin sich noch etwas schwer tun. Doch von Sachsen aus zieht eine Welle gen Norden, die zumin­dest bezüg­lich Corona die Benach­tei­ligung der sechs neuen Bundes­länder aus­gleicht. Der Wellen­scheitel zog über Thü­ringen hinweg nach Sachsen-​Anhalt, wo Tag für Tag neue Rekorde zu ver­zeich­nen sind. Wie oft soll Bodo Ramelow sich noch entschul­digen, bevor ihn unsere line­aren Medien vom Platz eins der Schmutz­finken strei­chen? Können sie Fake-News des Robert-​Koch-​Insti­tutes nicht ebenso kriti­sieren und korri­gieren wie die des ameri­kanischen Präsi­denten? Minde­stens zwei Tage in Folge hörte ich, Thüringen sei auf Platz eins, Bremen auf dem letzten. Da die Weser-​Hanse­aten in der Summe heute von Branden­burg verdrängt immer noch auf Platz 11 liegen, geht es wohl um die aktu­ellen Zahlen. Zum Beispiel die Sieben­tage­inzi­denzen:
      RKI-Zahlen   wirkliche Zahlen
Land  Fälle  Inz   Fälle  Inz Platz
 SN   11907  292   14694  360   1
 TH    6621  310    7060  331   2
 ST    5289  241    6305  287   3
 HB     572   84     560   82  16
An diesen Zahlen vom gestrigen 14. Januar ist der leicht über­prüf­bare Pfusch deut­lich zu erkennen. Nach wie vor liegt Sachsen vorne, nicht Thü­ringen! Das gilt auch für den ein­zelnen Tag. Und es hat nichts mit unge­nauen Einwohner­zahlen zu tun. Die zu betrach­ten über­lasse ich Journalisten, die sich ihren Blick für das Unwesent­liche bewahrt haben.

[1] Wegen unseres selbstgerechten Mitleid­gedu­sels sind uns vier junge Drogen­tote am Tag nicht so egal wie vier an Corona ver­reckte alte Rentner im Sommer. Inzwi­schen sind einige sogar der Mei­nung, über 800 pro Tag wären tragbar und geräusch­los unter die Erde zu bringen, denn gestor­ben würde allent­halben, auch an Grippe. Warum also das Gedöns wegen Krebs? Daran sterben keine 650 am Tag. Könnte man dieses Drittel der Bevöl­kerung nicht ebenso als Reibungs­verlust einer prospe­rie­renden Wirt­schaft und eines unge­hemmten Kon­sums sehen? Wäre es den Hinter­blie­benen nicht Trost im Toten­schein zu lesen, die Oma wäre nicht an, sondern mit, dank oder trotz Krebs gestor­ben?
[2] Schon weit vor Corona hatte ich Gelegen­heit, im Nach­mittags­programm Werbe­sen­dungen zu ver­folgen, in denen die Lei­stun­gen unserer Helden der Nation ausge­breitet wurden. Darunter die Außen­dienst-​Mitar­beiter der Ordnungs­ämter. Allge­mein sieht man in ihnen verhin­derte Poli­zisten, ich eher Lehrer, Erzie­her und Sozial­arbeiter. Es gab vor allem schöne Worte, Hinweise auf hinläng­lich bekannte Vor­schrif­ten, verbunden mit der frommen Bitte, sie in Zukunft zu beach­ten, manch­mal Ermah­nungen mit gele­gent­lich erho­benem Zeige­finger, selten eine Maß­nahme wie Weg­räumen der Bier­fla­schen oder Platz­verweis, so gut wie nie ein Buß­geld oder gar eine Fest­nahme. Und in der Rea­lität: Im Kleinbus durch den Park fah­rende Uniform­träger, die ihnen bekannte Rotten freund­lich grüßen. Haupt­sache nicht aus­steigen! So verwun­dert mich nicht, in den Nach­richten zu sehen, wie sie durch die Seiten­scheibe Quer-​Ulanten ihre Sympa­thie bekunden.

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Ich weiß nicht, was das Robert-Koch-Institut gegen Thüringen hat und ihm auch am 16. Ja­nuar eine Sieben­tage­inzi­denz von 268 vor Sachsen (256) und Sachsen-​Anhalt (235) andichtet. In Wirk­lich­keit liegt sie überall höher, doch ist Thürin­gen mit 291 sogar auf Platz 3 hinter Sachsen (315) und Sachsen-​Anhalt (295) gefallen. Einen Tag später schafft Thüringen es nur noch auf Platz  4, denn Brandenburg ist vorbeigezogen.

Am Samstag, 16.01. Inzidenz in Mecklenburg-Vorpommern über 1000 pcm (1% positiv)
Am Samstag, 16.01. erhöht Sachsen-Anhalt seine max. Siebentageinzidenz auf 295
Am Sonntag, 17.01. ist Gesamtdeutschland mit 150 wieder im dunkelroten Bereich
Am Sonntag, 17.01. erhöht Sachsen-Anhalt seine max. Siebentageinzidenz auf 315
Am Mittwoch, 20.01. Inzidenz in Brandenburg über 2000 pcm (1 von 50 positiv)
Am Mittwoch, 20.01. Brandenburg mit -5% an HH und SL vorbei auf Platz 8
Am Donnerstag, 21.01. Inzidenz in Gesamtdeutschland über 2500 pcm (1 von 40 pos.)
Am Freitag, 22.01. in Gesamtdeutschland mehr als 50.000 Tote

Insgesamt scheint es bergab zu gehen. Die letzte Verdop­pelung der Gesamt­zahl aller positiv Geteste­ten dauerte vor zwei Monaten keine 24 Tage, jetzt sind es bereits 53 gewor­den. Die Sieben­tage­inzi­denz lag vor einem Monat bei stolzen 217 pcm, inzwi­schen sind es nur noch 131. Die Zahl der täg­lich neuen Fälle hal­biert sich bereits alle 18 Tage. Machen wir so weiter, stirbt Corona im Herbst aus, sofern sich nicht wieder Nach­lässig­keit breit­macht, sobald wir zu Ostern wieder drei­stellig werden. In jedem Falle lang­weilt es mich, nach einem halben Jahr Aufstieg nun die gleiche Zeit lang den Abstieg zu beob­achten. [1]

Die Sterbezahlen stagnieren noch. Nicht nur wegen des mantra­haft in den Medien wieder­holten Nach­laufes zu den Infek­tionen, auch wegen der Umschich­tung von jung auf alt. Das ist deut­lich zu sehen, wenn man die aktu­ell Verstor­benen ins Ver­hältnis zu den Neuer­kran­kungen vor zwei Wochen setzt. Da liegen wir jetzt bei fünf Prozent, weit weg von den Streeck­schen 3,7 Pro­mille, die wir im August dank frei­williger Durch­seuchung junger Igno­ranten unter­schritten. Nun ist einge­treten, was ich beispiel­haft durch­rechnete und eigent­lich auf der Hand liegt: Die Normal­bevöl­kerung und damit die Alten wurden mitge­rissen, weil sie abge­stumpft und igno­rant sich nicht schützten oder gar wehrten.

[1] Alter Offenbacher Witz: Welcher Berg ist der höchste? Der Bieberer Berg, zwei Jahre Aufstieg, zwei Jahre Abstieg. So habe ich ihn im Ohr aus einer Zeit, da im Basis­lager noch Hoff­nung bestand.

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