Nationalstaaten
wuerg, 05.04.2020 20:39
Es wurde in weiten Kreisen modern, zumindest verbal auf Nationalstaaten einzuschlagen, die egoistisch handeln, ihre Nachbarn und erst recht den Rest der Welt über den Tisch ziehen möchten und sich trotz Globalisierung gegenüber Fremden abschotten. Jetzt in der Corona-Krise mag man jedoch erkennen, daß nur sie und ihre ebenso gescholtenen Untergliederungen zu schnellen und verbindlichen Maßnahmen in der Lage sind. Gewiß wäre eine einheitliche Vorgehensweise aller Europäer oder gar der ganzen Welt von Vorteil. Doch solche Einigungsprozesse kann man nicht abwarten und muß froh sein, wenn wenigstens hinterher weitgehend Einvernehmen herrscht und es zu keiner erneuten Verurteilung Israels kommt.
Daß Nationalstaaten nicht wegzureden sind, sollte so und so jedem einleuchten. Man mag nach Frankreich oder Polen ohne breit angelegte Kontrollen allein mit einem Personalausweis fahren können, doch hinter der Grenze spricht man nicht deutsch, die Verkehrsschilder sind auch nach 1971 nicht alle gleich. In anderen Ländern gelten andere Regeln, andere Höchstgeschwindigkeiten, Linksverkehr nicht nur für Eisenbahnen, Fahrenheit und Yard, 110 Volt bei 60 Hertz, andere Stecker, abweichende Zollbestimmungen, Verbot von Alkohol und Waffen in der Öffentlichkeit, die Fenster gehen anders auf, man fällt mit der Tür ins Wohnzimmer, auf Rolltreppen muß man nicht rechts stehen und links gehen.
Kennziffern werden gerne auf Landkarten im Rahmen der Staats-, Länder-, Bezirks- oder Ortsgrenzen visualisiert [1], sei es durch Farben, Balken oder Eier, so altmodisch und aussagelos wie die Corona-Daten der Johns-Hopkins-Elite. Warum werden die Erkrankten nicht mit ihren Koordinaten registriert, woraus sich eine Dichte ergibt, die in Karten durch Farben und Linien gleicher Infektionsrate (Isocoren) dargestellt wird? Dann könnte man wie beim Luftdruck die Hoch- und Tief-Corona-Gebiete sehen und würde sicherlich im Gegensatz zur Wetterkarte deutliche Fronten an den Ländergrenzen bemerken. Warum? Weil es die Nationalstaaten noch gibt.
[1] Immer wieder ärgert micht die Karte der deutschen Bundesländer, auch wenn sie nur als billiger Hintergrund für steigende Zahlen in einem Pfeil von links unten nach rechts oben dient. Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen sind dunkel-, die übrigen Länder hellrot. Was soll uns das sagen? Daß diese drei Länder die höchsten Absolutzahlen aufweisen? Informativer und anständiger wäre es, statt Nordrhein-Westfalen das Saarland und Hamburg dunkelrot zu zeigen.
Erste Welle | Disziplinlosigkeit | Lebenswert | Ethikraten | Virologenschnack | Prognose | Tote | Herdenimmunität | Unredlichkeit | Reproduktion | Unterleben | Förderalismus | Rattenschwanz | Siebentage‑R | Zweite Welle
Daß Nationalstaaten nicht wegzureden sind, sollte so und so jedem einleuchten. Man mag nach Frankreich oder Polen ohne breit angelegte Kontrollen allein mit einem Personalausweis fahren können, doch hinter der Grenze spricht man nicht deutsch, die Verkehrsschilder sind auch nach 1971 nicht alle gleich. In anderen Ländern gelten andere Regeln, andere Höchstgeschwindigkeiten, Linksverkehr nicht nur für Eisenbahnen, Fahrenheit und Yard, 110 Volt bei 60 Hertz, andere Stecker, abweichende Zollbestimmungen, Verbot von Alkohol und Waffen in der Öffentlichkeit, die Fenster gehen anders auf, man fällt mit der Tür ins Wohnzimmer, auf Rolltreppen muß man nicht rechts stehen und links gehen.
Kennziffern werden gerne auf Landkarten im Rahmen der Staats-, Länder-, Bezirks- oder Ortsgrenzen visualisiert [1], sei es durch Farben, Balken oder Eier, so altmodisch und aussagelos wie die Corona-Daten der Johns-Hopkins-Elite. Warum werden die Erkrankten nicht mit ihren Koordinaten registriert, woraus sich eine Dichte ergibt, die in Karten durch Farben und Linien gleicher Infektionsrate (Isocoren) dargestellt wird? Dann könnte man wie beim Luftdruck die Hoch- und Tief-Corona-Gebiete sehen und würde sicherlich im Gegensatz zur Wetterkarte deutliche Fronten an den Ländergrenzen bemerken. Warum? Weil es die Nationalstaaten noch gibt.
[1] Immer wieder ärgert micht die Karte der deutschen Bundesländer, auch wenn sie nur als billiger Hintergrund für steigende Zahlen in einem Pfeil von links unten nach rechts oben dient. Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen sind dunkel-, die übrigen Länder hellrot. Was soll uns das sagen? Daß diese drei Länder die höchsten Absolutzahlen aufweisen? Informativer und anständiger wäre es, statt Nordrhein-Westfalen das Saarland und Hamburg dunkelrot zu zeigen.
Erste Welle | Disziplinlosigkeit | Lebenswert | Ethikraten | Virologenschnack | Prognose | Tote | Herdenimmunität | Unredlichkeit | Reproduktion | Unterleben | Förderalismus | Rattenschwanz | Siebentage‑R | Zweite Welle
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gedankenmaler,
09.04.2020 20:22
Eben. Es gibt sie noch. Vor allem ist die Sprachbarriere nicht zu unterschätzen. Wir glauben immer leicht, dass wir mit ein bißchen Internet und Flugreisen rund um den Globus, schon das "global village" verwirklicht hätten. Doch wir wissen kaum, was in unseren Nachbarländern so täglich in der Presse steht. Ein Makel, der mich übrigens ziemlich stört. Ich würde meine Nase da gerne öfter mal reinhalten, doch Französisch oder Polnisch lernt man auch nicht so leicht.
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wuerg,
09.04.2020 21:14
Wenn man mit dem Schiff die Ethnien besucht und sich etwas Folklore kauft, dann ist es überall ganz nett. Was die Einheimischen von solchen Passagieren wirklich halten, wurde deutlich als sie eine Krankheit mitzubringen drohten. Ich kann es ihnen nicht verdenken, bedauere aber auch nicht ihre Mindereinnahmen. Auch nicht die Verluste Einheimischer oder deutschsprachiger Nachbarn, die nichts anderes taten, als den zu reichen Touristen für Geld den Arsch zu putzen. Leider ist das nur ein Teil des üblen Gewerbes, das sich von den Reichen nährt und so das gestohlene Geld wenigstens wieder in den Kreislauf bringt. Das derzeit mit Privatflugzeug am Boden ersparte Vermögen kann der Geldadel dem Staat leihen und satte Zinsen kassieren. Allein von Dietmar Bartsch habe ich einen vernünftigen Finanzierungsvorschlag gehört, eine Vermögensabgabe. Gerne auch auf Dauer.
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wuerg,
25.04.2020 00:19
Ich hätte gerne, daß Deutschland sich großzügig zeigt. Meinetwegen hätten wir seinerzeit auch jedem Griechen zehn Jahre lang je 1000 Euro als Reparation persönlich auszahlen können. Damit sie Ruhe geben, auch den Polen. Das hätte unsere Beliebheit mehr als jede andere Zuwendung gesteigert, die immer zu gering ausfällt, weil wir knauserig sind und immer die gleichen Staaten immer wieder fordern, gerne auch ohne eigene Anstrengung. Alle EU-Mitglieder sind Nationalstaaten. Und bevor wir mit allem Hab und Gut in Europa aufgehen, müssen andere nicht ihren Staat, sondern ihren Nationalismus aufgeben.
Die Italiener haben das Geld rausgehauen und wollen nun billigen, am besten geschenkten Nachschub aus Europa. Obwohl offiziell nur einer von 4000 Ungarn erkrankt ist, hätten sie gerne Corona-Hilfe. Die nur 38 Millionen Polen haben sich mit ihrem Beitritt 27 Sitze im Rat der EU erjammert. Deutschland hat mit 83 Millionen Einwohnern gerade einmal 2 Sitze mehr und steht auf einer Stufe mit den kleinerern Staaten Frankreich, England und Spanien.
Es wird gerne vergessen, daß nicht nur aus irgendwelchen Theorien zur Stimmgerechtigkeit Deutschland in der EU sein Gewicht zurücknimmt und in der Generalversammlung der Vereinten Nationen wie jeder Staat nur einen Sitz und eine Stimme hat. Gerne ergreifen dort die Shithole-States die Gelegenheit, regelmäßig Israel zu verurteilen und ihre Probleme zu denen der Welt zu stilisieren. Da wundert es nicht, wenn der Hauptbeitragszahler keine Lust mehr hat, die Weltgesundheitsorganisation zu finanzieren.
Ich befürworte eigenaktive Großzügigkeit, die im Gegenzuge freche Forderungen in die Schranken weist, denn zwischen den Staaten ist es nicht viel anders als im privaten Leben: Viele Menschen würden Einschränkungen hinnehmen, wenn sie ihnen danach nicht auf Dauer abverlangt würden, andere sich nicht über ihre Freigiebigkeit lustig machten, eiskalt den geschenkten Vorteil einstrichen und nicht mehr aus der Hand gäben. Gibt man dem älteren Kind mehr, ist das jüngere unzufrieden. Gibt man das gleiche, bekommt man vom älteren zu hören, daß es seinerzeit im gleichen Alter viel weniger bekommen habe.
Die Italiener haben das Geld rausgehauen und wollen nun billigen, am besten geschenkten Nachschub aus Europa. Obwohl offiziell nur einer von 4000 Ungarn erkrankt ist, hätten sie gerne Corona-Hilfe. Die nur 38 Millionen Polen haben sich mit ihrem Beitritt 27 Sitze im Rat der EU erjammert. Deutschland hat mit 83 Millionen Einwohnern gerade einmal 2 Sitze mehr und steht auf einer Stufe mit den kleinerern Staaten Frankreich, England und Spanien.
Es wird gerne vergessen, daß nicht nur aus irgendwelchen Theorien zur Stimmgerechtigkeit Deutschland in der EU sein Gewicht zurücknimmt und in der Generalversammlung der Vereinten Nationen wie jeder Staat nur einen Sitz und eine Stimme hat. Gerne ergreifen dort die Shithole-States die Gelegenheit, regelmäßig Israel zu verurteilen und ihre Probleme zu denen der Welt zu stilisieren. Da wundert es nicht, wenn der Hauptbeitragszahler keine Lust mehr hat, die Weltgesundheitsorganisation zu finanzieren.
Ich befürworte eigenaktive Großzügigkeit, die im Gegenzuge freche Forderungen in die Schranken weist, denn zwischen den Staaten ist es nicht viel anders als im privaten Leben: Viele Menschen würden Einschränkungen hinnehmen, wenn sie ihnen danach nicht auf Dauer abverlangt würden, andere sich nicht über ihre Freigiebigkeit lustig machten, eiskalt den geschenkten Vorteil einstrichen und nicht mehr aus der Hand gäben. Gibt man dem älteren Kind mehr, ist das jüngere unzufrieden. Gibt man das gleiche, bekommt man vom älteren zu hören, daß es seinerzeit im gleichen Alter viel weniger bekommen habe.
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wuerg,
28.04.2020 00:45
Ob durch den Nationalsozialismus oder aus der deutschen Natur heraus [1] halten wir das Tun und Lassen Fremder zumindest für fröhlicher, natürlicher, gast- und meschenfreundlicher. Ihr übermäßiger Nationalstolz heißt Patriotismus. So ordnen wir auch die Amerikaner mit ihren Fahnen im Vorgarten und ihrem von Größe brabbelnden Präsidenten ein.
Deutsche sind schon entsetzt, wenn Angela Merkel von Öffnungsdiskussionsorgien spricht, weil wir das Wort Orgie mit oder ohne Zusatz nicht aus dem Munde unserer Kanzlerin hören wollen. Trump hingegen darf sagen, was er will. Er findet stets die Zustimmung von mindestens 52 Prozent. Manches mußte auch einmal gesagt werden: Daß Jerusalem die Hauptstadt Israels ist, die Vereinten Nationen reichlich Drecksloch-Staaten [2] umfassen und die WHO sich in der Corona-Krise als unfähig erwiesen hat.
Manchmal ist Donald Trump auch lustig, wie sein Ratschlag, UV-Bestrahlung und Desinfektionsmittel gegen Corona einzusetzten. Diese Szene wurde oft wiederholt, und ich konnte keine Distanz zwischen seiner Auffassung und seinen Worten erkennen. Danach hat er wohl ausnahmsweise auf seine Berater gehört und nachträglich behauptet, es sei Sarkasmus gewesen. Das macht man nicht als Präsident eines verblödeten Volkes, das sich nach erfolgreichem Bau eines Vulkans an einer Eliteuniversität einschreiben kann.
Bei jedem anderen ohne Rang und Namen hätte ich gesagt: Sehr lustig! Endlich verspottet einer die Erkenntnistiefe von Forschern, die Viren mit UV-Licht bestrahlen und sich wundern, wenn sie es nicht überleben, oder die Zeit stoppen, die sie in einer Giftbrühe aus Desinfektionsmitteln aushalten. Gewiß müssen solche Untersuchungen am besten ohne öffentliches Aufsehen das eine um das andere mal sein, doch möchte ich nicht wissen, wieviele Doktorarbeiten dank Corona zu solchen Themen noch geschrieben werden. Hoffentlich nicht mehr als über Rauchen und Elektrosmog.
[1] Kann man politisch korrekt von einer deutschen Natur sprechen, zumal doch alle Menschen gleich sind? Ja! So wie Rassismus nur von weiß zu andersfarbig geht, so gibt es eine ungute Natur auch nur für Deutsche.
[2] Euphemistisch failed states, euphemistischer fragiles states.
Deutsche sind schon entsetzt, wenn Angela Merkel von Öffnungsdiskussionsorgien spricht, weil wir das Wort Orgie mit oder ohne Zusatz nicht aus dem Munde unserer Kanzlerin hören wollen. Trump hingegen darf sagen, was er will. Er findet stets die Zustimmung von mindestens 52 Prozent. Manches mußte auch einmal gesagt werden: Daß Jerusalem die Hauptstadt Israels ist, die Vereinten Nationen reichlich Drecksloch-Staaten [2] umfassen und die WHO sich in der Corona-Krise als unfähig erwiesen hat.
Manchmal ist Donald Trump auch lustig, wie sein Ratschlag, UV-Bestrahlung und Desinfektionsmittel gegen Corona einzusetzten. Diese Szene wurde oft wiederholt, und ich konnte keine Distanz zwischen seiner Auffassung und seinen Worten erkennen. Danach hat er wohl ausnahmsweise auf seine Berater gehört und nachträglich behauptet, es sei Sarkasmus gewesen. Das macht man nicht als Präsident eines verblödeten Volkes, das sich nach erfolgreichem Bau eines Vulkans an einer Eliteuniversität einschreiben kann.
Bei jedem anderen ohne Rang und Namen hätte ich gesagt: Sehr lustig! Endlich verspottet einer die Erkenntnistiefe von Forschern, die Viren mit UV-Licht bestrahlen und sich wundern, wenn sie es nicht überleben, oder die Zeit stoppen, die sie in einer Giftbrühe aus Desinfektionsmitteln aushalten. Gewiß müssen solche Untersuchungen am besten ohne öffentliches Aufsehen das eine um das andere mal sein, doch möchte ich nicht wissen, wieviele Doktorarbeiten dank Corona zu solchen Themen noch geschrieben werden. Hoffentlich nicht mehr als über Rauchen und Elektrosmog.
[1] Kann man politisch korrekt von einer deutschen Natur sprechen, zumal doch alle Menschen gleich sind? Ja! So wie Rassismus nur von weiß zu andersfarbig geht, so gibt es eine ungute Natur auch nur für Deutsche.
[2] Euphemistisch failed states, euphemistischer fragiles states.
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wuerg,
04.05.2020 00:20
Vor ein paar Tagen stellte sich Sebastian Kurz den investigativen Fragen von Journalisten. Er lobte Deutschland, das wie Österreich gut durch die Krise gekommen sei. Es habe keinen Sinn, die Ursache bei anderen zu suchen und zu sagen, Corona sei aus Österreich nach Deutschland gekommen oder umgekehrt nach Österreich aus München, wie Österreich die Ursache auch nicht in Italien und das in China suchen sollte.
Der österreichische Bundeskanzler ist ein umstrittener Mann, weshalb die Kritik an diesen Worten auch nicht lange auf sich warten ließ: Er wolle die Schuld auf andere abwälzen und Österreich gut dastehen lassen, damit demnächst deutsche Touristen ihr Geld wieder in sein Land tragen. Ganz falsch ist das nicht, doch hätte er auch sagen können: Nachem die Zahlen in Deutschland und Österreich lange Zeit fast identisch waren, ist Österreich am Ende der Krise angekommen, während die deutschen Zahlen sich noch deutlich verschlechtern. [1]
Es besteht aus deutscher Sicht eigentlich kein Risiko, Österreich-Urlauber wieder zurück ins Land zu lassen, sofern sie sich dort mit der gleichen Vorsicht bewegen wie die Einheimischen und nicht wie beim Apres-Ski in Ischgl saufen und huren.
[1] Um den 20. März waren in Deutschland und Österreich jeweils 3,2 Prozent aller Infizierten gestorben. Das waren in beiden Ländern etwa 55 auf ein Million Einwohner. Zwischenzeitlich sind die Letalitäten nur wenig auf 3,8 bzw. 4,1 Prozent gestiegen. Doch sind in Deutschland bereits 81, in Österreich nur 67 von einer Million Einwohnern tot.
[2] 27.05.2020: Die Zeit verdeutlicht, daß der deutschsprachige Corona-Meister nicht Deutschland, sondern Österreich heißt, weil bei vergleichbaren April-Zahlen bei unseren Nachbarn das Ende in Sicht war und man sich weniger Nachlässigkeiten erlaubte. Die Letalität in Deutschland liegt mittlerweile bei 4,6 Prozent, die der Österreicher erhöhte sich ebenfalls im erwartbaren Rahmen auf 4,1. Ihre Mortalität zog nur leicht auf 72 ppm an, während Deutschland die magische Grenze von 100 überschritten hat. Die Schweizer halten sich mit katastrophalen 5,4 Prozent und 223 ppm bedeckt.
Der österreichische Bundeskanzler ist ein umstrittener Mann, weshalb die Kritik an diesen Worten auch nicht lange auf sich warten ließ: Er wolle die Schuld auf andere abwälzen und Österreich gut dastehen lassen, damit demnächst deutsche Touristen ihr Geld wieder in sein Land tragen. Ganz falsch ist das nicht, doch hätte er auch sagen können: Nachem die Zahlen in Deutschland und Österreich lange Zeit fast identisch waren, ist Österreich am Ende der Krise angekommen, während die deutschen Zahlen sich noch deutlich verschlechtern. [1]
Es besteht aus deutscher Sicht eigentlich kein Risiko, Österreich-Urlauber wieder zurück ins Land zu lassen, sofern sie sich dort mit der gleichen Vorsicht bewegen wie die Einheimischen und nicht wie beim Apres-Ski in Ischgl saufen und huren.
[1] Um den 20. März waren in Deutschland und Österreich jeweils 3,2 Prozent aller Infizierten gestorben. Das waren in beiden Ländern etwa 55 auf ein Million Einwohner. Zwischenzeitlich sind die Letalitäten nur wenig auf 3,8 bzw. 4,1 Prozent gestiegen. Doch sind in Deutschland bereits 81, in Österreich nur 67 von einer Million Einwohnern tot.
[2] 27.05.2020: Die Zeit verdeutlicht, daß der deutschsprachige Corona-Meister nicht Deutschland, sondern Österreich heißt, weil bei vergleichbaren April-Zahlen bei unseren Nachbarn das Ende in Sicht war und man sich weniger Nachlässigkeiten erlaubte. Die Letalität in Deutschland liegt mittlerweile bei 4,6 Prozent, die der Österreicher erhöhte sich ebenfalls im erwartbaren Rahmen auf 4,1. Ihre Mortalität zog nur leicht auf 72 ppm an, während Deutschland die magische Grenze von 100 überschritten hat. Die Schweizer halten sich mit katastrophalen 5,4 Prozent und 223 ppm bedeckt.
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wuerg,
09.05.2020 23:37
Es ist Zeit für einen nationalen Schwanzvergleich. Dazu verfüge ich neben ein paar Informationen und Vorurteilen nur über drei Größen: Die Zahl der Einwohner e, die der positiv Getesteten p und der Toten t. Daraus werden aussagekräftigere Größen gewonnen: Die Mortalität m=t/e, die Letalität l=t/p und die Inzidenz i=p/e. Wegen m=i·l gelingt damit eine zweidimensionale Anordnung von Staaten und anderen Gebieten, in der man gewisse Cluster und Einzelfälle erkennen kann.
Die Streeck-Gangelt-Studie meint, eine wahre Letalität L=0,37% und eine wahre Inzidenz I=15% zu erkennen, woraus sich eine wahre Mortalität von M=555ppm ergibt. Diese Werte für ganz Deutschland unterstellend wurden 1,8 Millionen Infizierte errechnet. Zwischenzeitlich müssen es P=t/L=2.000.000 sein. Nicht so sehr breitgetreten wurde eine weniger dramatisch klingende Konsequenz: Es sollten nur E=P/I=13.000.000 aller Deutschen überhaupt betroffen sein, also eine wie in Gangelt gute Chance auf Ansteckung gehabt haben.
α = E/e = m/M ≈ 1800·m = 1800t/e und β = p/P = L/l ≈ 1/270l = p/270t
Sie beschreiben die Abweichung der erfaßten Zahlen von der wahren in Gangelt erforschten Realität. In α mag man den Bevölkerungsanteil sehen, der bisher mit Corona in Berührung kam, in β die Quote der Infizierten, die durch Tests aufgeflogen sind. [1,2] Beide Werte sollten 1 nicht übersteigen. Liegen sie darüber oder in der Nähe, so ist die hier beschriebene Modellvorstellung unzutreffend. Dann muß es andere Gründe für die Abweichung von der Gangelt-Normalität geben. Die nachstehende Liste mag zur Erhellung beitragen:
Ich habe keine besonderen Kenntnisse über Corona in Taiwan. Die Zahlen lassen aber die Erklärung zu, daß die Erkrankten dort sofort eingekesselt wurden (α=0,05%) und man in ihrer kleinen Umgebung konsequent getestet hat (β=27%). Ähnliches gilt wohl auch für Südkorea. Es scheint eine Mär zu sein, daß in diesen Ländern das Tragen von Masken die Epidemie eindämmte. Auch die behaupteten vielen Tests hat es allenfalls in den Ausbruchsgebieten gegeben.
Die Werte von China ergeben sich zum größten Teil aus denen von Hubei, wo es praktisch deutsche Verhältnisse gab, wenn die gemeldeten Zahlen zutreffen. Israel wird immer als Paradeland konsequenten Testens genannt, was β=25% auch bestätigt, zumal α=5,2% deutlich größer ist als in Taiwan und Südkorea. Singapur fehlt in der Aufstellung, weil β=4 nochmals verdeutlicht, daß nur 20 Tote bei derart vielen Infizierten gelogen sein müssen.
Auch für die gesamte Welt kann man α=6,3% und β=5,3% berechnen. Die Werte sind aber wertlos, solange nur die zivilisierten Teile der Welt realistische Zahlen beitragen. Auch die Zahlen aus Rußland sind jenseits von Gut und Böse und liefern keine vertrauenswürdigen Werte.
Die Spanne innerhalb Deutschlands ist erheblich. Von Mecklenburg-Vorpommern (α=2,1%), das von Corona stärker verschont wurde als die israelische Wüste, bis Bayern (α=29%) mit der vierzehnfachen Betroffenheit. In der Folge konnte an der Küste auch zielgerichteter (β=14%) getestet werden als im Gebirge (β=7,7%).
[1] Die berühmte Dunkelziffer ist dann 1/(1-β). In Deutschland knapp 90 Prozent. Doch um es noch einmal klar zu sagen: Nur wenn man wie in Gangelt die Bevölkerung nachträglich dank Antikörper krank testet, obgleich Corona an ihnen spurlos vorüberging.
[2] Mit der Entfernung von guter Theorie findet man in der vielgerühmten Praxis, dem Ingenieurswesen und dem Alltag zunehmend besondere, veraltete, fremdartige, spaßige, überflüssige, aber auch praktische Maßeinheiten wie Radiant, Torr, Zoll, Pfund, Sievert, Phon, Greif. So könnte ich statt „Deutschland ist im Gangelt-Streeck-Modell zu α=16% von Corona betroffen und es wurden β=8,5% aller Infizierten gefunden“ sagen: „Deutschland hat 0,16 Gangelt und 0,085 Streeck.“
Die Streeck-Gangelt-Studie meint, eine wahre Letalität L=0,37% und eine wahre Inzidenz I=15% zu erkennen, woraus sich eine wahre Mortalität von M=555ppm ergibt. Diese Werte für ganz Deutschland unterstellend wurden 1,8 Millionen Infizierte errechnet. Zwischenzeitlich müssen es P=t/L=2.000.000 sein. Nicht so sehr breitgetreten wurde eine weniger dramatisch klingende Konsequenz: Es sollten nur E=P/I=13.000.000 aller Deutschen überhaupt betroffen sein, also eine wie in Gangelt gute Chance auf Ansteckung gehabt haben.
Einwohner betroffen +---e=84Mill------α=16%---->E=13Mill--+ | | | | | | | | | i=0,2%| |I=15% | | | | | | V V | | endeckt infiziert | | p=170.000<----β=8,5%----P=2Mill | | \ / | | \ / | | l=4,4%\ /L=0,37% | | \ / | | V V | | gestorben | +----m=88ppm--->t=7.392<---M=555ppm---+Das Bild zeigt für Deutschland die Zusammenhänge der verschiedenen Größen. Neu darin sind die beiden Parameter
α = E/e = m/M ≈ 1800·m = 1800t/e und β = p/P = L/l ≈ 1/270l = p/270t
Sie beschreiben die Abweichung der erfaßten Zahlen von der wahren in Gangelt erforschten Realität. In α mag man den Bevölkerungsanteil sehen, der bisher mit Corona in Berührung kam, in β die Quote der Infizierten, die durch Tests aufgeflogen sind. [1,2] Beide Werte sollten 1 nicht übersteigen. Liegen sie darüber oder in der Nähe, so ist die hier beschriebene Modellvorstellung unzutreffend. Dann muß es andere Gründe für die Abweichung von der Gangelt-Normalität geben. Die nachstehende Liste mag zur Erhellung beitragen:
betroffen gefunden α in Prozent β in Prozent Taiwan 0,05 27 China 0,6 6,7 Südkorea 0,9 16 Mecklenburg-Vorpommern 2,1 14 Israel 5,2 25 Österreich 12,3 9,5 Hubei 14,2 5,6 Deutschland 16 8,5 Bayern 29 7,7 Luxemburg 29 14 Belgien 130 2,3Für die Schweiz, die USA, die Niederlande, Schweden, Frankreich, England und Italien errrechnet sich noch α zwischen 38% und 100%, doch ist für diese Länder und erst recht für Spanien, Belgien und New York mit α>1 eine andere Modellvorstellung erforderlich, die Schwächen des Gesundheitssystem berücksichtigt.
Ich habe keine besonderen Kenntnisse über Corona in Taiwan. Die Zahlen lassen aber die Erklärung zu, daß die Erkrankten dort sofort eingekesselt wurden (α=0,05%) und man in ihrer kleinen Umgebung konsequent getestet hat (β=27%). Ähnliches gilt wohl auch für Südkorea. Es scheint eine Mär zu sein, daß in diesen Ländern das Tragen von Masken die Epidemie eindämmte. Auch die behaupteten vielen Tests hat es allenfalls in den Ausbruchsgebieten gegeben.
Die Werte von China ergeben sich zum größten Teil aus denen von Hubei, wo es praktisch deutsche Verhältnisse gab, wenn die gemeldeten Zahlen zutreffen. Israel wird immer als Paradeland konsequenten Testens genannt, was β=25% auch bestätigt, zumal α=5,2% deutlich größer ist als in Taiwan und Südkorea. Singapur fehlt in der Aufstellung, weil β=4 nochmals verdeutlicht, daß nur 20 Tote bei derart vielen Infizierten gelogen sein müssen.
Auch für die gesamte Welt kann man α=6,3% und β=5,3% berechnen. Die Werte sind aber wertlos, solange nur die zivilisierten Teile der Welt realistische Zahlen beitragen. Auch die Zahlen aus Rußland sind jenseits von Gut und Böse und liefern keine vertrauenswürdigen Werte.
Die Spanne innerhalb Deutschlands ist erheblich. Von Mecklenburg-Vorpommern (α=2,1%), das von Corona stärker verschont wurde als die israelische Wüste, bis Bayern (α=29%) mit der vierzehnfachen Betroffenheit. In der Folge konnte an der Küste auch zielgerichteter (β=14%) getestet werden als im Gebirge (β=7,7%).
[1] Die berühmte Dunkelziffer ist dann 1/(1-β). In Deutschland knapp 90 Prozent. Doch um es noch einmal klar zu sagen: Nur wenn man wie in Gangelt die Bevölkerung nachträglich dank Antikörper krank testet, obgleich Corona an ihnen spurlos vorüberging.
[2] Mit der Entfernung von guter Theorie findet man in der vielgerühmten Praxis, dem Ingenieurswesen und dem Alltag zunehmend besondere, veraltete, fremdartige, spaßige, überflüssige, aber auch praktische Maßeinheiten wie Radiant, Torr, Zoll, Pfund, Sievert, Phon, Greif. So könnte ich statt „Deutschland ist im Gangelt-Streeck-Modell zu α=16% von Corona betroffen und es wurden β=8,5% aller Infizierten gefunden“ sagen: „Deutschland hat 0,16 Gangelt und 0,085 Streeck.“
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wuerg,
27.06.2020 01:08
Endlich haben sie es geschafft, die Türken: Mehr Infizierte als wir, also bei Johns-Hopkins vor uns auf dem 14. Platz [1,2]. Nur bei den Toten müssen sie noch aufholen. Vielleicht hilft ein Hinweis von Erdogan an die Ärzte, nicht irgendeinen Quatsch aufzuschreiben. Warum erwähne ich das? Weil mir in letzter Zeit einige Schwanzvergleiche zum Thema Corona auffielen. [3] Gewiß haben Deutschland, die Türkei und der Iran fast gleich viele Einwohner und bieten sich für einen Vergleich ohne Taschenrechner an, doch gerade den Türken scheint es immer wieder ein Bedürfnis zu sein, ihre Überlegenheit vor sich herzutragen und rauszuposaunen. Deshalb hat schon vor einem Jahr der Gemüsehändler mich als Kunden verloren, nicht weil er alle Gelbwesten Terroristen nannte, an Landsleute billiger verkauft, Großpackungen Feinkost nennt und Preise schlecht, unzulässig oder gar nicht auszeichnet.
[1] Eine Woche später haben sie in der Johns-Hopkins-Liste mit Frankreich auch den zweiten Hauptrepräsentanten der EU, in die sie ohne etwas zu leisten gerne möchten, zügig überholt. Doch leider ist zur gleichen Zeit der innermuslime Haßbruder Saudi-Arabien vorbeigezogen. So wird es nichts mit einem einheitlichen Beginn des Ramadan. Mit den deutschen Urlaubern auch nicht, solange die Chance, in der Türkei an Corona zu sterben, viermal so hoch ist wie in der Heimat, wenngleich man deutschen Urlaubern noch begieriger eine schönere Todesursache anhängen würde als Einheimischen.
[2] Nach sechs Wochen haben die Franzosen dank ihrer zweiten Welle Italiener und Türken wieder abgehängt. Erstere beweisen mehr Disziplin, letztere fälschen stoisch ohne jede Wellenbewegung weiter.
[3] Nun ist es Oktober geworden. Was hat sich an den Schwanzlängen geändert? Recht wenige Staaten waren an Deutschland und der Türkei vorbeigezogen, dann holten wir aber wieder auf und liegen nun auf dem 18. Platz, drei vor der Türkei. Doch bei aller Kritik an der deutschen Disziplinlosigkeit: 20.000 Infizierte und 500 Tote mehr als in der Türkei sind nicht viel. Wegen fast gleicher Einwohnerzahl liegen die Inzidenzen (D:437pcm/T:414pcm), Mortalitäten (11,7/11,1pcm) und Letalitäten (2,68/2,67%) für die Gesamtzahlen mit leichtem Vorteil für die Türkei gleichauf. Doch steigt die Letalität dort täglich um 0,005 Prozent, während sie bei uns um 0,038 sinkt, zumal gemessen an den Infizierten vor zwei Wochen in der Türkei derzeit fast 4 Prozent sterben. In Deutschland ist es eines. Wie kann das sein? Daß die Türkei nur halb soviel testet, kann diesen Effekt nur teilweise erklären. Rafft es in der Türkei die Alten und bei uns die Jungen dahin?
[1] Eine Woche später haben sie in der Johns-Hopkins-Liste mit Frankreich auch den zweiten Hauptrepräsentanten der EU, in die sie ohne etwas zu leisten gerne möchten, zügig überholt. Doch leider ist zur gleichen Zeit der innermuslime Haßbruder Saudi-Arabien vorbeigezogen. So wird es nichts mit einem einheitlichen Beginn des Ramadan. Mit den deutschen Urlaubern auch nicht, solange die Chance, in der Türkei an Corona zu sterben, viermal so hoch ist wie in der Heimat, wenngleich man deutschen Urlaubern noch begieriger eine schönere Todesursache anhängen würde als Einheimischen.
[2] Nach sechs Wochen haben die Franzosen dank ihrer zweiten Welle Italiener und Türken wieder abgehängt. Erstere beweisen mehr Disziplin, letztere fälschen stoisch ohne jede Wellenbewegung weiter.
[3] Nun ist es Oktober geworden. Was hat sich an den Schwanzlängen geändert? Recht wenige Staaten waren an Deutschland und der Türkei vorbeigezogen, dann holten wir aber wieder auf und liegen nun auf dem 18. Platz, drei vor der Türkei. Doch bei aller Kritik an der deutschen Disziplinlosigkeit: 20.000 Infizierte und 500 Tote mehr als in der Türkei sind nicht viel. Wegen fast gleicher Einwohnerzahl liegen die Inzidenzen (D:437pcm/T:414pcm), Mortalitäten (11,7/11,1pcm) und Letalitäten (2,68/2,67%) für die Gesamtzahlen mit leichtem Vorteil für die Türkei gleichauf. Doch steigt die Letalität dort täglich um 0,005 Prozent, während sie bei uns um 0,038 sinkt, zumal gemessen an den Infizierten vor zwei Wochen in der Türkei derzeit fast 4 Prozent sterben. In Deutschland ist es eines. Wie kann das sein? Daß die Türkei nur halb soviel testet, kann diesen Effekt nur teilweise erklären. Rafft es in der Türkei die Alten und bei uns die Jungen dahin?
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wuerg,
05.08.2020 02:12
Donald Trump sollte mal mit der Johns-Hopkins-Universität reden, die sein Land mit fast fünf Millionen Infizierten an erster Stelle führt. Dahinter in Klammern die einzige sechsstellige Zahl von Toten. Ich will nicht mit Deutschland vergleichen, auch nicht mit dem unterirdischen Nachbarn im Süden, sondern mit Kanada, das noch hinter uns auf Platz 22 rangiert. Es mag dem naiven Betrachter wie ein Paradies erscheinen, doch ist Kanada nur ein großes Land, Einwohner gibt es recht wenige. So erwartet man Verhältnisse wie in Israel oder Australien. Doch weit gefehlt.
Positiv Gestestete gibt es in den USA 40 mal soviele wie in Kanada. Bei den Toten sieht es mit dem Faktor 17 schon besser aus. Auf die 329,1 bzw. 37,89 Millionen Einwohner umgelegt bleiben eine nur fünffach überhöhte Inzidenz und die doppelte Mortalität. Damit ist eines klar: Die Letalität ist derzeit in den USA mit nur 3,3 Prozent weniger als halb so groß wie die kanadische und liegt auch deutlich unter der deutschen. So verwundert nicht, daß Donald Trump mit dieser Folge einer hohen Testrate angeben wollte, der er vor Tagen noch die Kehrseite der Medaille zuschob, nämlich die hohe Inzidenz.
Besser für Kanada sieht es wieder aus, wenn man nur die letzten Tage betrachtet, deren Zahlen zeigen, daß Kanada die Epidemie weitgehend überwunden hat, sie in den USA aber munter voranschreitet. Auch in diesen beiden Ländern wird sie zunehmend von jüngeren Menschen mit sehr geringer Sterberate getragen. Doch ist die Chance eines Amerikaners, derzeit an Corona zu sterben, 18 mal so hoch wie die eines Kanadiers. Trotzdem haben auch sie versagt, denn eine Letalität von 8,2 Prozent Mitte Juni ist für ein zivilisiertes Land einfach zu hoch. Das wurde noch nicht einmal im Staat New York erreicht. Wohl aber in Mexiko, Schweden, England, Irland, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Spanien und Italien.
Positiv Gestestete gibt es in den USA 40 mal soviele wie in Kanada. Bei den Toten sieht es mit dem Faktor 17 schon besser aus. Auf die 329,1 bzw. 37,89 Millionen Einwohner umgelegt bleiben eine nur fünffach überhöhte Inzidenz und die doppelte Mortalität. Damit ist eines klar: Die Letalität ist derzeit in den USA mit nur 3,3 Prozent weniger als halb so groß wie die kanadische und liegt auch deutlich unter der deutschen. So verwundert nicht, daß Donald Trump mit dieser Folge einer hohen Testrate angeben wollte, der er vor Tagen noch die Kehrseite der Medaille zuschob, nämlich die hohe Inzidenz.
Besser für Kanada sieht es wieder aus, wenn man nur die letzten Tage betrachtet, deren Zahlen zeigen, daß Kanada die Epidemie weitgehend überwunden hat, sie in den USA aber munter voranschreitet. Auch in diesen beiden Ländern wird sie zunehmend von jüngeren Menschen mit sehr geringer Sterberate getragen. Doch ist die Chance eines Amerikaners, derzeit an Corona zu sterben, 18 mal so hoch wie die eines Kanadiers. Trotzdem haben auch sie versagt, denn eine Letalität von 8,2 Prozent Mitte Juni ist für ein zivilisiertes Land einfach zu hoch. Das wurde noch nicht einmal im Staat New York erreicht. Wohl aber in Mexiko, Schweden, England, Irland, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Spanien und Italien.
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wuerg,
19.08.2020 20:56
Ich beachte keine Staaten, die unwillens oder nicht in der Lage sind, ehrliche Zahlen zu melden. Auch nicht die wenigen, die nach Zeiten des Zuwartens nun Deutschland aus dem High-Score-Bereich der Johns-Hopkins-Liste auf Platz 21 verdrängt haben. Vielmehr interessieren mich Nachbarn, die Grenzschließung hin oder her teilweise deutlich voneinander abweichen.
Unser Fußball- und Wohnwagennachbar Holland war fast drei Wochen voraus und erreichte am 16. Mai mit 13 Prozent eine außerordentlich hohe Sterblichkeitsrate. Fremdländische Beziehungen oder belgische Nachbarn vermögen nur die im Vergleich zu uns 50 Prozent höhere Infektionsrate zu entschuldigen. Die fast dreifache Sterblichkeit kann nur Nachlässigkeit, Unvermögen, Ignoranz oder einem miserablen Gesundheitssystem geschuldet sein. Zwischenzeitlich haben sich die Verhältnisse angeglichen und damit eine vorsichtige Reise ungefährlich gemacht, doch die zweite Welle ist noch nicht so mächtig und das Gesundtesten noch nicht ausreichend, um die Gesamtsterblichkeit in den Normalbereich zu bringen. Es sind immer noch stolze 9,5 Prozent. Es wird wohl für lange Zeit, wenn nicht immer dabei bleiben: Ein Holländer starb dreimal so leicht an Corona wie ein Deutscher.
Warum Belgien den Vogel abgeschossen hat, ist mir nicht klar und interessiert auch kaum einen. Der Winzigkeit kann dieses Desinteresse nicht geschuldet sein, denn Schweden, Israel und Singapur sind dauernd in den Schlagzeilen. Wie Holland ist Belgien uns etwa drei Wochen voraus, hat aber mit einer maximalen Sterblichkeit von 16,4 Prozent am 14. Mai den Vogel abgeschossen. Das ist mehr noch als in Holland nur mit Totalversagen zu erklären. Wie überall ist die Letalität im Anschluß durch den von jüngeren Menschen getragenen Rattenschwanz und die auch in Belgien sichtbare zweite Welle gesunken, doch bisher nur auf 12,8 Prozent. Wenn sich die aktuellen Verhältnisse in Europa auch angleichen werden, so wird die zweite Welle wohl nicht daran rütteln können, daß die Chance eines Belgiers in 2020 an Corona zu sterben achtmal so hoch ist wie die eines Deutschen.
In Luxemburg übersteigt die Inzidenz die der Nachbarn Belgien, Holland und Deutschland um die Faktoren 2, 3 und 4,5. Trotzdem liegt die Sterblichkeit mit derzeit nur 1,65 Prozent weit unter der deutschen. Das geht nur, wenn man Tote verschweigt, bestenfalls in ausländischen Krankenhäusern sterben läßt und als Europäer zählt. Deshalb hatte ich kein Verständnis für Herrn Junker, als er sich über die Schließung unserer Grenze zu Luxemburg beklagte, weil in seinem Land doch deutlich weniger stürben als in Deutschland. Doch selbst wenn man die Zahlen für bare Münze nimmt, ist die Chance, in Luxemburg an Corona gestorben zu sein, etwa so hoch wie in Bayern. Nachdem anderthalb Monate lang kein einziger Luxemburger mehr den Löffel dank Corona abgeben wollte, sterben sie wieder. Die zweite Welle ist dort nicht mit einer hohen Testrate wegzudiskutieren. Die Chance als infiziert aufzufliegen ist in Luxemburg derzeit wieder zehnmal höher als in Deutschland. [1]
[1] Nur einen Tag später wird die Resisewarnung für Luxemburg aufgehoben. Warum? Weil dort die zweite Welle höher schwappt als bei uns, man dort derzeit sechsmal leichter infiziert wird und achtmal so häufig stirbt?
Unser Fußball- und Wohnwagennachbar Holland war fast drei Wochen voraus und erreichte am 16. Mai mit 13 Prozent eine außerordentlich hohe Sterblichkeitsrate. Fremdländische Beziehungen oder belgische Nachbarn vermögen nur die im Vergleich zu uns 50 Prozent höhere Infektionsrate zu entschuldigen. Die fast dreifache Sterblichkeit kann nur Nachlässigkeit, Unvermögen, Ignoranz oder einem miserablen Gesundheitssystem geschuldet sein. Zwischenzeitlich haben sich die Verhältnisse angeglichen und damit eine vorsichtige Reise ungefährlich gemacht, doch die zweite Welle ist noch nicht so mächtig und das Gesundtesten noch nicht ausreichend, um die Gesamtsterblichkeit in den Normalbereich zu bringen. Es sind immer noch stolze 9,5 Prozent. Es wird wohl für lange Zeit, wenn nicht immer dabei bleiben: Ein Holländer starb dreimal so leicht an Corona wie ein Deutscher.
Warum Belgien den Vogel abgeschossen hat, ist mir nicht klar und interessiert auch kaum einen. Der Winzigkeit kann dieses Desinteresse nicht geschuldet sein, denn Schweden, Israel und Singapur sind dauernd in den Schlagzeilen. Wie Holland ist Belgien uns etwa drei Wochen voraus, hat aber mit einer maximalen Sterblichkeit von 16,4 Prozent am 14. Mai den Vogel abgeschossen. Das ist mehr noch als in Holland nur mit Totalversagen zu erklären. Wie überall ist die Letalität im Anschluß durch den von jüngeren Menschen getragenen Rattenschwanz und die auch in Belgien sichtbare zweite Welle gesunken, doch bisher nur auf 12,8 Prozent. Wenn sich die aktuellen Verhältnisse in Europa auch angleichen werden, so wird die zweite Welle wohl nicht daran rütteln können, daß die Chance eines Belgiers in 2020 an Corona zu sterben achtmal so hoch ist wie die eines Deutschen.
In Luxemburg übersteigt die Inzidenz die der Nachbarn Belgien, Holland und Deutschland um die Faktoren 2, 3 und 4,5. Trotzdem liegt die Sterblichkeit mit derzeit nur 1,65 Prozent weit unter der deutschen. Das geht nur, wenn man Tote verschweigt, bestenfalls in ausländischen Krankenhäusern sterben läßt und als Europäer zählt. Deshalb hatte ich kein Verständnis für Herrn Junker, als er sich über die Schließung unserer Grenze zu Luxemburg beklagte, weil in seinem Land doch deutlich weniger stürben als in Deutschland. Doch selbst wenn man die Zahlen für bare Münze nimmt, ist die Chance, in Luxemburg an Corona gestorben zu sein, etwa so hoch wie in Bayern. Nachdem anderthalb Monate lang kein einziger Luxemburger mehr den Löffel dank Corona abgeben wollte, sterben sie wieder. Die zweite Welle ist dort nicht mit einer hohen Testrate wegzudiskutieren. Die Chance als infiziert aufzufliegen ist in Luxemburg derzeit wieder zehnmal höher als in Deutschland. [1]
[1] Nur einen Tag später wird die Resisewarnung für Luxemburg aufgehoben. Warum? Weil dort die zweite Welle höher schwappt als bei uns, man dort derzeit sechsmal leichter infiziert wird und achtmal so häufig stirbt?
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wuerg,
30.08.2020 02:57
Auch Frankreich war früher dran als Deutschland. Infizierte gab es wie in Holland nur 40 Prozent mehr. Doch die Politik oder das Gesundheitssystem haben deutlicher versagt, daß es in der Spitze Ende Mai zu einer Sterblichkeit von 15,6 Prozent kam. Trotzdem haben die Franzosen die Epidemie Ende Juli einigermaßen in den Griff bekommen. Auch wenn Frankreich als großes Land in den Nachrichten gerne hell- bis dunkelrot gezeigt, während über Luxemburg, Belgien und Holland als unbedeutend gerne hinwegmoderiert wird, ist die berühmte zweite Welle dennoch weniger ausgeprägt als vor allem in Luxemburg. Zur Zeit sind Infektions- und Sterberisriko nur zwei- bis dreimal so hoch wie in Deutschland.
In Spanien war und ist die Chance auf eine Infektion mehr als doppelt so hoch wie in Frankreich, doch liegt die Mortalität nur wenig höher. Das bedeutet eine deutlich geringere Letalität. Möglicherweise wegen eines besseren Gesundheitssystems oder eines effektiveren Schutzes alter Menschen. So vermute ich ein gegenüber Frankreich umfassenderes Führungsversagen als Grund für die sehr hohe Betroffenheit. Und es verwundert damit nicht, daß die derzeitige zweite Welle in Spanien weit höher schwappt, so hoch wie in Belgien und Luxemburg.
Wie Spanien grenzt Portugal nicht an Deutschland und hat sich nicht mit katastrophalen Nachrichten in den Vordergrund gedrängt, ist aber wegen der mit Spanien vergleichbaren Lage interessant. Die Inzidenz liegt nur 40 Prozent niedriger, doch die Mortalität beträgt weniger als ein Drittel. Die Letalität liegt mit 4,3 Prozent in der Spitze sogar unter der deutschen, von der spanischen ganz zu schweigen. Und das wird nicht auf Verschweigen zurückzuführen sein, wie man es in der unzivilisierten Welt oftmals antrifft. Dafür sprechen auch die gleichmäßigen Zahlen, die nicht wie britische, luxemburgische oder spanische disziplinlose Zuckungen aufweisen. Auch eine zweite Welle ist nicht zu sehen, eher ein dickerer Rattenschwanz.
Das Risiko, an Corona zu sterben, war in Italien mit Spanien vergleichbar, die Mortalität auf dem Höhepunkt mit Frankreich und Belgien. Der wurde jedoch erst Mitte Juni zwei Wochen nach Deutschland und einen ganzen Monat nach Spanien, Frankreich, Belgien und Holland erreicht, obwohl wir aus den Nachrichten doch wissen, daß Italien zu den Pionieren in Europa gehört. Das Land war nicht nur stark betroffen, es zog sich auch lange hin. Weder haben wir bereits im Februar oder wenigstens Anfangs März etwas von Italien gelernt, noch Italien von uns und anderen in der Folgezeit. Die im Vergleich zu Deutschland kaum höheren Ansteckungsraten führten aber wegen eines miserablen Gesundheitssystems zu einer fünffachen Mortalität. Dafür scheint jetzt weitgehend Schluß zu sein, zumindest läßt sich die zweite Welle in Italien viel Zeit.
In Spanien war und ist die Chance auf eine Infektion mehr als doppelt so hoch wie in Frankreich, doch liegt die Mortalität nur wenig höher. Das bedeutet eine deutlich geringere Letalität. Möglicherweise wegen eines besseren Gesundheitssystems oder eines effektiveren Schutzes alter Menschen. So vermute ich ein gegenüber Frankreich umfassenderes Führungsversagen als Grund für die sehr hohe Betroffenheit. Und es verwundert damit nicht, daß die derzeitige zweite Welle in Spanien weit höher schwappt, so hoch wie in Belgien und Luxemburg.
Wie Spanien grenzt Portugal nicht an Deutschland und hat sich nicht mit katastrophalen Nachrichten in den Vordergrund gedrängt, ist aber wegen der mit Spanien vergleichbaren Lage interessant. Die Inzidenz liegt nur 40 Prozent niedriger, doch die Mortalität beträgt weniger als ein Drittel. Die Letalität liegt mit 4,3 Prozent in der Spitze sogar unter der deutschen, von der spanischen ganz zu schweigen. Und das wird nicht auf Verschweigen zurückzuführen sein, wie man es in der unzivilisierten Welt oftmals antrifft. Dafür sprechen auch die gleichmäßigen Zahlen, die nicht wie britische, luxemburgische oder spanische disziplinlose Zuckungen aufweisen. Auch eine zweite Welle ist nicht zu sehen, eher ein dickerer Rattenschwanz.
Das Risiko, an Corona zu sterben, war in Italien mit Spanien vergleichbar, die Mortalität auf dem Höhepunkt mit Frankreich und Belgien. Der wurde jedoch erst Mitte Juni zwei Wochen nach Deutschland und einen ganzen Monat nach Spanien, Frankreich, Belgien und Holland erreicht, obwohl wir aus den Nachrichten doch wissen, daß Italien zu den Pionieren in Europa gehört. Das Land war nicht nur stark betroffen, es zog sich auch lange hin. Weder haben wir bereits im Februar oder wenigstens Anfangs März etwas von Italien gelernt, noch Italien von uns und anderen in der Folgezeit. Die im Vergleich zu Deutschland kaum höheren Ansteckungsraten führten aber wegen eines miserablen Gesundheitssystems zu einer fünffachen Mortalität. Dafür scheint jetzt weitgehend Schluß zu sein, zumindest läßt sich die zweite Welle in Italien viel Zeit.
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wuerg,
01.09.2020 19:53
Auch in der Schweiz begann die Epidemie früh, erreichte ihre höchste Sterblichkeit dennoch aber wie Italien erst nach Deutschland und spielte als andersartiges kleines Gebirgsland außerhalb der EU kaum eine Rolle in der Berichterstattung. Eine im Vergleich zu Deutschland nur 30 Prozent höhere Letalität führt aber zusammen mit einer 70 Prozent größeren Inzidenz auf eine etwas mehr als doppelt so hohe Mortalität. Eine zweite Welle konnte bisher weitgehend vermieden werden. Zwar wurden in letzter Zeit zahlreiche Positive herausgekitzelt, doch sterben wollte davon kaum einer.
Trotz der Berichterstattung über Österreich und der angenehmen Theorie, wir seien aus Ischgl heraus infiziert worden, waren im Vergleich zu Deutschland mit fast gleicher Inzidenz die Letalität und damit auch die Mortalität etwa ein Viertel geringer. Doch die sog. zweite Welle scheint doppelt so stark, wodurch die Mortalität aufholt. Insgesamt muß aber neidlos anerkannt werden, daß Österreich besser als Deutschland durch die Krise gekommen ist, obwohl es an Italien grenzt. Viren scheinen lieber zu fliegen als durchs Gebirge zu wandern.
Deutlich besser ist Tschechien durch die Epidemie gekommen. Bei leicht geringerer Inzidenz liegt die Mortalität um den Faktor drei unter der deutschen. Auch die Letalität ist nur halb so hoch. Wie ist das möglich? Man stirbt doch nicht schwerer, weil das Land von den Fernreisenden umflogen wird. Doch beobachten wir solche Unterschiede auch innerhalb Deutschlands. Und Tschechien scheint sich eher an den sog. neuen Ländern als an Bayern zu orientieren. Nur sollte man sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen, denn dank einer ausgeprägteren zweiten Welle könnte Tschechien bald zumindest unsere Ansteckungsrate erreichen.
Die Ansteckungsrate ist in Polen noch etwas geringer als in Tschechien und bleibt damit deutlich hinter der deutschen zurück. Die Spitzensterblichkeit wurde bereits drei Wochen vor unserer erreicht und diese überstieg leicht. Zwischenzeitlich hat sich das geändert, da ein ausgeprägter Rattenschwanz samt zweiter Welle die Letalität schneller sinken ließ als bei uns. Gleichzeitig ist die Chance, in Polen an Corona zu sterben von einem Drittel auf die Hälfte deutscher Werte gestiegen. Sie werden sich weiter angleichen, denn derzeit ist es in Polen deutlich wahrscheinlicher zu erkranken oder zu sterben. Eine aktuelle Grenzletalität von anderthalb Prozent deutet darauf hin, daß in Polen die zweite Welle von breiteren Gesellschaftsschichten getragen wird als in Deutschland, deren Hedonisten es kaum auf die Streeckschen 0,37 Prozent bringen.
Trotz der Berichterstattung über Österreich und der angenehmen Theorie, wir seien aus Ischgl heraus infiziert worden, waren im Vergleich zu Deutschland mit fast gleicher Inzidenz die Letalität und damit auch die Mortalität etwa ein Viertel geringer. Doch die sog. zweite Welle scheint doppelt so stark, wodurch die Mortalität aufholt. Insgesamt muß aber neidlos anerkannt werden, daß Österreich besser als Deutschland durch die Krise gekommen ist, obwohl es an Italien grenzt. Viren scheinen lieber zu fliegen als durchs Gebirge zu wandern.
Deutlich besser ist Tschechien durch die Epidemie gekommen. Bei leicht geringerer Inzidenz liegt die Mortalität um den Faktor drei unter der deutschen. Auch die Letalität ist nur halb so hoch. Wie ist das möglich? Man stirbt doch nicht schwerer, weil das Land von den Fernreisenden umflogen wird. Doch beobachten wir solche Unterschiede auch innerhalb Deutschlands. Und Tschechien scheint sich eher an den sog. neuen Ländern als an Bayern zu orientieren. Nur sollte man sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen, denn dank einer ausgeprägteren zweiten Welle könnte Tschechien bald zumindest unsere Ansteckungsrate erreichen.
Die Ansteckungsrate ist in Polen noch etwas geringer als in Tschechien und bleibt damit deutlich hinter der deutschen zurück. Die Spitzensterblichkeit wurde bereits drei Wochen vor unserer erreicht und diese überstieg leicht. Zwischenzeitlich hat sich das geändert, da ein ausgeprägter Rattenschwanz samt zweiter Welle die Letalität schneller sinken ließ als bei uns. Gleichzeitig ist die Chance, in Polen an Corona zu sterben von einem Drittel auf die Hälfte deutscher Werte gestiegen. Sie werden sich weiter angleichen, denn derzeit ist es in Polen deutlich wahrscheinlicher zu erkranken oder zu sterben. Eine aktuelle Grenzletalität von anderthalb Prozent deutet darauf hin, daß in Polen die zweite Welle von breiteren Gesellschaftsschichten getragen wird als in Deutschland, deren Hedonisten es kaum auf die Streeckschen 0,37 Prozent bringen.
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wuerg,
03.09.2020 00:49
Die Schweden haben von Anfang an Corona nicht gerade freien Lauf gelassen, doch im wesentlichen nur auf Vernunft und Angst der Bevölkerung gesetzt. Damit fuhren sie nicht schlechter als Holland, Belgien, Frankreich, Italien und England, wo man wegen Unfähigkeit, Überforderung und Gleichgültigkeit die in der Spitze 12,5 Prozent Sterblichkeit der Schweden noch überbot. Die sinkt derzeit relativ schnell und übersteigt die deutsche nur noch um den Faktor zwei, doch die Inzidenz liegt immer noch dreifach und die Mortalität fünffach über unserer. Der dank weniger Einschränkungen erreichte wirtschaftliche Vorteil wird schnell verfliegen, die schwache Vorstellung aber auf ewig in den Geschichtsbüchern stehen.
Mit Schweden und Norwegen verhält es sich ähnlich wie mit Spanien und Portugal. Die Chance, in Norwegen an Corona zu sterben, ist nur halb so groß wie in Deutschland. Auch Inzidenz und Letalität sind deutlich geringer. Die Mortalität in Schweden ist zwölfmal so hoch. Nach einem frühen und kurzen Anstieg war Mitte Mai alles vorüber. Es kleckerten nur noch wenige Tote nach, obschon natürlich auch in Norwegen zunehmend Infizierte entdeckt werden. Leider muß ich etwas an den Sterbezahlen zweifeln, denn für eine Mortalität von 43 ppm hätte ich in der Spitze Mitte Mai eine Letalität deutlich über drei Prozent erwartet. Es waren aber nur 2,8.
Grob gesagt verlief in Dänemark alles wie in Deutschland, nur wurde die Spitze der Letalität einen Monat früher erreicht, weil man etwas später infiziert wurde, aber schneller starb. Trotzdem haben die Dänen ihre Grenze geschlossen, nicht wegen der nur halb so stark betroffenen Nachbarn in Schleswig-Holstein. Eher wegen der Hamburger und Bayern, die trotz aller regionalen Unterschiede innnerhalb Deutschlands vollständige Freizügigkeit genossen.
Mit Schweden und Norwegen verhält es sich ähnlich wie mit Spanien und Portugal. Die Chance, in Norwegen an Corona zu sterben, ist nur halb so groß wie in Deutschland. Auch Inzidenz und Letalität sind deutlich geringer. Die Mortalität in Schweden ist zwölfmal so hoch. Nach einem frühen und kurzen Anstieg war Mitte Mai alles vorüber. Es kleckerten nur noch wenige Tote nach, obschon natürlich auch in Norwegen zunehmend Infizierte entdeckt werden. Leider muß ich etwas an den Sterbezahlen zweifeln, denn für eine Mortalität von 43 ppm hätte ich in der Spitze Mitte Mai eine Letalität deutlich über drei Prozent erwartet. Es waren aber nur 2,8.
Grob gesagt verlief in Dänemark alles wie in Deutschland, nur wurde die Spitze der Letalität einen Monat früher erreicht, weil man etwas später infiziert wurde, aber schneller starb. Trotzdem haben die Dänen ihre Grenze geschlossen, nicht wegen der nur halb so stark betroffenen Nachbarn in Schleswig-Holstein. Eher wegen der Hamburger und Bayern, die trotz aller regionalen Unterschiede innnerhalb Deutschlands vollständige Freizügigkeit genossen.
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wuerg,
04.09.2020 01:49
Wegen Boris Johnson bringen wir England weniger Verständnis entgegen als Schweden. Es gibt aber auch objektive Gründe: Die Chance eines Engländers, an Corona zu versterben, ist zwar kaum größer als für einen Schweden. Ist er jedoch erkrankt, dann verstirbt er doppelt so leicht. Zur Ignoranz kommt also noch ein schlechtes Gesundheitswesen hinzu. Obwohl die höchste Letalität mit 15,8 Prozent über einen Monat vor Deutschland erreicht wurde, klang Corona nicht früher ab. Im Gegenteil: Es gibt kaum einen Einschnitt zwischen der ersten und der zweiten Welle. Vielleicht habe ich ihn auch nur nicht gesehen, weil die von mir registrierten sprunghaften Zahlen teilweise sogar deutlich nach unten korrigiert wurden. Dennoch: Zu hoch bleibt zu hoch.
Mit dem Nachbarn Irland der Engländer ist es ähnlich wie mit Portugal und Spanien oder Norwegen und Schweden, nur nicht ganz so extrem. Zunächst lief alles im Vergleich zu Deutschland ein paar Tage verzögert und doppelt so schlimm. Doch dann schloß sich im Juni eine Phase extrem hoher Sterblichkeit an. Die in der Spitze fast doppelt so hohe Letalität war natürlich leichter zu verbessern als in Deutschland und liegt derzeit nur noch um 65 Prozent höher bei immer noch doppelt sovielen Infizierten und über dreimal sovielen Toten.
Die andere Insel Island stellt die britische in den den Schatten. Mitte April war dort alles mit einer Inzidenz von 30 ppm vorüber. Das schaffen auch gering besiedelte deutsche Landstriche. Verwunderlich aber sind die nur zehn Toten, die auf eine Letalität von einem halben Prozent führen. Das ist einfach zuwenig. So widerstandsfähig ist auch ein Wikinger nicht, und ich frage mich, was sie den Sterbenden in den Totenschein geschrieben haben. Wer gerne in Israel, Singapur, Australien, Taiwan, Südkorea und Island die umsichtigeren Politiker und Menschen vermutet, könnte einwenden, daß fünfmal soviele Menschen in Mecklenburg-Vorpommern es nur auf doppelt soviele Tote brachten. Gewiß, doch liegt die Infektionsrate auf Island zehnfach höher. Das können nur naive Gemüter mit einer hohen Testrate wegdiskutieren.
Mit dem Nachbarn Irland der Engländer ist es ähnlich wie mit Portugal und Spanien oder Norwegen und Schweden, nur nicht ganz so extrem. Zunächst lief alles im Vergleich zu Deutschland ein paar Tage verzögert und doppelt so schlimm. Doch dann schloß sich im Juni eine Phase extrem hoher Sterblichkeit an. Die in der Spitze fast doppelt so hohe Letalität war natürlich leichter zu verbessern als in Deutschland und liegt derzeit nur noch um 65 Prozent höher bei immer noch doppelt sovielen Infizierten und über dreimal sovielen Toten.
Die andere Insel Island stellt die britische in den den Schatten. Mitte April war dort alles mit einer Inzidenz von 30 ppm vorüber. Das schaffen auch gering besiedelte deutsche Landstriche. Verwunderlich aber sind die nur zehn Toten, die auf eine Letalität von einem halben Prozent führen. Das ist einfach zuwenig. So widerstandsfähig ist auch ein Wikinger nicht, und ich frage mich, was sie den Sterbenden in den Totenschein geschrieben haben. Wer gerne in Israel, Singapur, Australien, Taiwan, Südkorea und Island die umsichtigeren Politiker und Menschen vermutet, könnte einwenden, daß fünfmal soviele Menschen in Mecklenburg-Vorpommern es nur auf doppelt soviele Tote brachten. Gewiß, doch liegt die Infektionsrate auf Island zehnfach höher. Das können nur naive Gemüter mit einer hohen Testrate wegdiskutieren.
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wuerg,
06.09.2020 01:36
Ein so dünn besiedeltes Land wie Kanada sollte eigentlich besser durch die Krise kommen als Deutschland. Dem ist aber nicht so. Das Virus benötigte zwar eine Woche länger, es erkrankten auch kaum mehr als bei uns, doch gab es doppelt soviele Tote. Die Letalität entspricht etwa der von Irland. In der Spitze waren es 8,2 Prozent, die bisher nur wenig auf 7,1 sanken. Im Schatten des großen Nachbarn fiel das nicht besonders auf, obgleich man in den Vereinigten Staaten nie über 6,1 Prozent kam. Zu tief sitzt das Vorurteil vom schlechten amerikanischen Gesundheitssystem. Das kanadische scheint nicht besser.
Noch im April verglich Donald Trump seine USA gerne mit Deutschland, beachtete dabei aber nicht, daß es nur viermal soviele Amerikaner wie Deutsche gibt, weshalb in seinem Land die Chance auf Ansteckung oder Tod zwei- bis dreimal so hoch war. Nach meiner Vorstellung ist damit ein Prozent mehr Sterblichkeit gerechtfertigt. So war es auch. Drei Wochen vor uns, Mitte Mai wurde das Maximum bei 6 Prozent erreicht. Doch ab Juni zog die Inzidenz erneut stark an. Donald Trump relativierte das durch hohe Testraten, verschwieg sie aber, als er eine Kurve der auf die Hälfte und unter die deutsche gefallenen Letalität vorzeigte. Doch sinkt sie in den USA nur sehr langsam, während es in anderen zivilisierten Ländern, wo eine dahinplätschernde zweite Welle vorwiegend junge Hedonisten erwischt, die einfach nicht sterben wollen, deutlich schneller bergab geht. In den USA muß sie sich hinter der ersten nicht verstecken.
Noch hat Mexiko die Mortalität der USA nicht überboten, es wird aber nicht mehr lange dauern. Auch ist davon auszugehen, daß bis Mai die Toten weitgehend verschlappert wurden, denn erst Anfang Juni überstieg die mexikanische Mortalität die deutsche. Oder mußte sich das Virus erst an die Mexikaner gewöhnen, um sodann zu einer großen ersten Welle auszuholen, die immer noch im vollen Gange ist? Die Letalität sinkt zur Zeit nur leicht und liegt immer noch über 10 Prozent. Belgien, Italien und England zeigen zwar noch höhere Werte, haben aber das meiste bereits hinter sich. Der Gutmensch könnte meinen, es fehle den Mexikanern nur an Testmöglichkeiten, um wie in den USA die Inzidenz hochzutreiben und die Letalität zu drücken, doch von den Toten erweckt wird dadurch keiner.
Ganz Amerika steigert sich südwärts, von schlecht bis katastrophal in Brasilien und Peru, das vor ein paar Tagen Belgien vom ersten Platz bezüglich der Mortalität verdrängt hat. Die brasilianische steigt ähnlich der mexikanischen, doch die Letalität erreichte nur die Hälfte, sinkt schon lange Zeit und liegt derzeit unterhalb der deutschen. Das ist nicht durch brutales Testen zu erklären. Vielmehr ist zu vermuten, daß nicht nur in der Anfangszeit Tote verschwiegen wurden. Die USA und Brasilien sind bezüglich Inzidenz, Mortalität und damit auch Letalität fast gleich. Doch die Brasilianer galloppieren schneller voran und überlassen den USA den ersten Platz in der Hopkins-Liste nur wegen geringerer Einwohnerzahl.
Noch im April verglich Donald Trump seine USA gerne mit Deutschland, beachtete dabei aber nicht, daß es nur viermal soviele Amerikaner wie Deutsche gibt, weshalb in seinem Land die Chance auf Ansteckung oder Tod zwei- bis dreimal so hoch war. Nach meiner Vorstellung ist damit ein Prozent mehr Sterblichkeit gerechtfertigt. So war es auch. Drei Wochen vor uns, Mitte Mai wurde das Maximum bei 6 Prozent erreicht. Doch ab Juni zog die Inzidenz erneut stark an. Donald Trump relativierte das durch hohe Testraten, verschwieg sie aber, als er eine Kurve der auf die Hälfte und unter die deutsche gefallenen Letalität vorzeigte. Doch sinkt sie in den USA nur sehr langsam, während es in anderen zivilisierten Ländern, wo eine dahinplätschernde zweite Welle vorwiegend junge Hedonisten erwischt, die einfach nicht sterben wollen, deutlich schneller bergab geht. In den USA muß sie sich hinter der ersten nicht verstecken.
Noch hat Mexiko die Mortalität der USA nicht überboten, es wird aber nicht mehr lange dauern. Auch ist davon auszugehen, daß bis Mai die Toten weitgehend verschlappert wurden, denn erst Anfang Juni überstieg die mexikanische Mortalität die deutsche. Oder mußte sich das Virus erst an die Mexikaner gewöhnen, um sodann zu einer großen ersten Welle auszuholen, die immer noch im vollen Gange ist? Die Letalität sinkt zur Zeit nur leicht und liegt immer noch über 10 Prozent. Belgien, Italien und England zeigen zwar noch höhere Werte, haben aber das meiste bereits hinter sich. Der Gutmensch könnte meinen, es fehle den Mexikanern nur an Testmöglichkeiten, um wie in den USA die Inzidenz hochzutreiben und die Letalität zu drücken, doch von den Toten erweckt wird dadurch keiner.
Ganz Amerika steigert sich südwärts, von schlecht bis katastrophal in Brasilien und Peru, das vor ein paar Tagen Belgien vom ersten Platz bezüglich der Mortalität verdrängt hat. Die brasilianische steigt ähnlich der mexikanischen, doch die Letalität erreichte nur die Hälfte, sinkt schon lange Zeit und liegt derzeit unterhalb der deutschen. Das ist nicht durch brutales Testen zu erklären. Vielmehr ist zu vermuten, daß nicht nur in der Anfangszeit Tote verschwiegen wurden. Die USA und Brasilien sind bezüglich Inzidenz, Mortalität und damit auch Letalität fast gleich. Doch die Brasilianer galloppieren schneller voran und überlassen den USA den ersten Platz in der Hopkins-Liste nur wegen geringerer Einwohnerzahl.
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wuerg,
13.09.2020 01:58
Lange Zeit war Australien nur gering, wahrscheinlich nur lokal betroffen. Dadurch konnte wohl frühzeitig jeder Husten auf Corona getestet werden, wodurch es bei einer Letalität von anderthalb Prozent blieb. Doch hat man sich auf diesen Lorbeeren ausgeruht. Seit Juli steigen alle Parameter, es ist zu einer wirklichen zweiten Welle gekommen, um ein Vielfaches mächtiger als die erste. Und sie ergreift nicht nur junge Menschen, denn die derzeitige Letalität ist mit nahezu 20 Prozent so hoch wie selten jemals anderswo auf der Welt. Noch liegt sie insgesamt leicht unter der in Deutschland, wo dreimal soviele infiziert wurden und starben. Es bleibt aber blamabel, denn nach so langer Zeit hätte man etwas schlauer sein können und das Glück nicht erneut herausfordern dürfen.
Zu Beginn war gerne von Singapur als Vorbild die Rede, wo man flächendeckend getestet habe und dreimal soviele Erkrankte wie in Deutschland gefunden hat, von denen aber nur 27 nicht überlebten. Geht unsere Xenophilie schon soweit, daß wir jeden Scheiß glauben, wenn er nur aus dem Ausland kommt? Wie robust müssen Asiaten sein, daß von 1000 Erkrankten gerade mal einer starb und die letzten 8.000 allesamt überlebten? Wenn man in Singapur nicht gelogen und betrogen oder die Todkranken abgeschoben hat, dann wird dort in den Totenscheinen zumeist nur stehen: An einer tödlichen Krankheit gestorben.
Ehrlicher erscheinen die Zahlen aus Taiwan, auch wenn sie verschwindend gering sind. Von den ersten 400 Kranken sind glaubhafte 7 gestorben. Danach war das Virus so gut wie ausgerottet. Es steckten sich nur noch 100 an, die allesamt überlebten. Dabei wäre es in Deutschland ebenfalls geblieben, wenn man nicht nur Webasto konsequent containet, sondern auch alle Einreisenden in Zwangsquarantäne gesteckt, dem sog. Lockdown keine Diskussionswoche vorangestellt und nach den chinesischen Warnsignalen alle Veranstaltungen samt Karneval untersagt hätte. Dann wäre zu Ostern alles wie früher gewesen. Von unsinnigen Fernreisen abgesehen. Das ersparte Urlaubsbudget hätten die Eltern den Schulen ihrer Kinder für neue Fenster spenden können.
Positiv getestet und gestorben wurde in Südkorea zwanzigmal so sehr wie in Taiwan, liegt damit aber immer noch sieben bzw. sechzehnfach unter den deutschen Werten. Das sind plausible Werte, wenn nur kleine Gebiete betroffen waren und eine Ausbreitung verhindert werden konnte. Das wäre auch in Deutschland möglich gewesen und wurde naiverweise dem asiatischen Tragen von Masken zugerechnet. Sieht man jedoch von den extremen Niveau-Unterschieden ab, so verlief alles ähnlich wie in Deutschland. Eine etwas frühere kurze erste Welle und eine etwas spätere, bisher kleine zweite Welle.
Die Verhältnisse von China, Hubei und Wuhan könnten denen der USA, dem Staat und der Stadt New York ähneln, wenn die Amerikaner das Übergreifen auf das ganze Land mit der gleichen Konsequenz unterbunden hätten. In Wuhan war es nicht schlimmer als in Holland. Im restlichen Hubei und auch China kamen nur wenige hinzu. Von einer Million Chinesen sind nur drei an Corona gestorben. Um auch die Letalität deutlich zu senken, hätte sich das Virus ausbreiten müssen. So blieben von den 7,7 Prozent in Wuhan in ganz China noch stolze 5,3 übrig. Recht wenig, wenn man bedenkt, im Gegensatz zu Trump wirklich kein Vorabwissen gehabt zu haben.
Zunächst wollte es in Indien gar nicht vorangehen. Bereits zu Osten wurde das Letalitätsmaximum von 3,6 Prozent bei gerade einmal einem Toten auf zwei Millionen Einwohner überschritten. Doch das ist eher dem Umstand geschuldet, daß eine riesige langgezogene und immer noch wachsende zweite Welle die erste nicht abwartete, sofern ich unter zweiter Welle nicht einen zweiten Berg in der Inzidenz verstehe, sondern eine breite Betroffenheit auch der jungen Bevölkerung. Das mag auch darn liegen, daß man sehr robust sein muß, um in Indien alt zu werden. Wahrscheinlich aber wurden vor allem zu Beginn Kranke und Tote kaum gezählt, weshalb bisher in Indien nicht mehr erkrankten als bei uns und nur halb soviele starben. Das wird sich aber ändern, denn dort geht es fünfmal schneller voran.
Zu Beginn war gerne von Singapur als Vorbild die Rede, wo man flächendeckend getestet habe und dreimal soviele Erkrankte wie in Deutschland gefunden hat, von denen aber nur 27 nicht überlebten. Geht unsere Xenophilie schon soweit, daß wir jeden Scheiß glauben, wenn er nur aus dem Ausland kommt? Wie robust müssen Asiaten sein, daß von 1000 Erkrankten gerade mal einer starb und die letzten 8.000 allesamt überlebten? Wenn man in Singapur nicht gelogen und betrogen oder die Todkranken abgeschoben hat, dann wird dort in den Totenscheinen zumeist nur stehen: An einer tödlichen Krankheit gestorben.
Ehrlicher erscheinen die Zahlen aus Taiwan, auch wenn sie verschwindend gering sind. Von den ersten 400 Kranken sind glaubhafte 7 gestorben. Danach war das Virus so gut wie ausgerottet. Es steckten sich nur noch 100 an, die allesamt überlebten. Dabei wäre es in Deutschland ebenfalls geblieben, wenn man nicht nur Webasto konsequent containet, sondern auch alle Einreisenden in Zwangsquarantäne gesteckt, dem sog. Lockdown keine Diskussionswoche vorangestellt und nach den chinesischen Warnsignalen alle Veranstaltungen samt Karneval untersagt hätte. Dann wäre zu Ostern alles wie früher gewesen. Von unsinnigen Fernreisen abgesehen. Das ersparte Urlaubsbudget hätten die Eltern den Schulen ihrer Kinder für neue Fenster spenden können.
Positiv getestet und gestorben wurde in Südkorea zwanzigmal so sehr wie in Taiwan, liegt damit aber immer noch sieben bzw. sechzehnfach unter den deutschen Werten. Das sind plausible Werte, wenn nur kleine Gebiete betroffen waren und eine Ausbreitung verhindert werden konnte. Das wäre auch in Deutschland möglich gewesen und wurde naiverweise dem asiatischen Tragen von Masken zugerechnet. Sieht man jedoch von den extremen Niveau-Unterschieden ab, so verlief alles ähnlich wie in Deutschland. Eine etwas frühere kurze erste Welle und eine etwas spätere, bisher kleine zweite Welle.
Die Verhältnisse von China, Hubei und Wuhan könnten denen der USA, dem Staat und der Stadt New York ähneln, wenn die Amerikaner das Übergreifen auf das ganze Land mit der gleichen Konsequenz unterbunden hätten. In Wuhan war es nicht schlimmer als in Holland. Im restlichen Hubei und auch China kamen nur wenige hinzu. Von einer Million Chinesen sind nur drei an Corona gestorben. Um auch die Letalität deutlich zu senken, hätte sich das Virus ausbreiten müssen. So blieben von den 7,7 Prozent in Wuhan in ganz China noch stolze 5,3 übrig. Recht wenig, wenn man bedenkt, im Gegensatz zu Trump wirklich kein Vorabwissen gehabt zu haben.
Zunächst wollte es in Indien gar nicht vorangehen. Bereits zu Osten wurde das Letalitätsmaximum von 3,6 Prozent bei gerade einmal einem Toten auf zwei Millionen Einwohner überschritten. Doch das ist eher dem Umstand geschuldet, daß eine riesige langgezogene und immer noch wachsende zweite Welle die erste nicht abwartete, sofern ich unter zweiter Welle nicht einen zweiten Berg in der Inzidenz verstehe, sondern eine breite Betroffenheit auch der jungen Bevölkerung. Das mag auch darn liegen, daß man sehr robust sein muß, um in Indien alt zu werden. Wahrscheinlich aber wurden vor allem zu Beginn Kranke und Tote kaum gezählt, weshalb bisher in Indien nicht mehr erkrankten als bei uns und nur halb soviele starben. Das wird sich aber ändern, denn dort geht es fünfmal schneller voran.
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wuerg,
01.11.2020 20:01
Ich habe nie viel von den Amerikanern gehalten, die über Jahrzehnte Weltpolizei spielten und die besten Fachleute abschöpften, nun aber doch etwas Mitleid. Wegen ihres maroden Stromnetzes, ihren antiquierten Maßeinheiten, dem undemokratischen Wahlsystem [1] und auch Corona. Da muß man nicht blöd draufhauen, wenn es in den USA zu 80.000 neue Fällen kommt, denn unsere 19.000 wiegen kaum leichter, schließlich gibt es viermal soviele Amerikaner wie Deutsche. Will man angeben, so lieber mit den Toten, den vergangenen Tagen und den Gesamtzahlen.
Über die volle Zeit gesehen, war die Chance für eine Ansteckung in den USA viermal so hoch wie bei uns. Und 5,5 mal höher die Wahrscheinlichkeit zu sterben. Vor zwei Monaten war es noch andersherum, sechsfache Inzidenz und nur fünffache Mortalität. Damals ließ Donald Trump die Letalität auf drei Prozent heruntertesten und brüstete sich im Vergleich zu unseren fast vier. Entweder sind den Amerikaner die Tests ausgegangen oder Donald Trump fürchtet die Kehrseite dieses Vorgehens, nämlich viele neue Positive. Die Kehrkehrseite: Wir liegen dank des Jungvolkes unter zwei Prozent, die Amerikaner noch bei zweieinhalb.
[1] Unseres mit dem unparitätischen Bundesrat, den Länderlisten, den Überhangsmandaten und dafür zu kleinen Wahlkreisen bildet den Wählerwillen auch nicht eins zu eins ab. Von der EU ganz zu schweigen. Und so kam es bei Herrn Lanz zu einem kleinen Streit über das angebliche Ansinnen der SPD, erforderlichenfalls Kandidaten mit schwacher Mehrheit nicht mehr direkt gewählt in den Bundestag einziehen zu lassen.
Über die volle Zeit gesehen, war die Chance für eine Ansteckung in den USA viermal so hoch wie bei uns. Und 5,5 mal höher die Wahrscheinlichkeit zu sterben. Vor zwei Monaten war es noch andersherum, sechsfache Inzidenz und nur fünffache Mortalität. Damals ließ Donald Trump die Letalität auf drei Prozent heruntertesten und brüstete sich im Vergleich zu unseren fast vier. Entweder sind den Amerikaner die Tests ausgegangen oder Donald Trump fürchtet die Kehrseite dieses Vorgehens, nämlich viele neue Positive. Die Kehrkehrseite: Wir liegen dank des Jungvolkes unter zwei Prozent, die Amerikaner noch bei zweieinhalb.
[1] Unseres mit dem unparitätischen Bundesrat, den Länderlisten, den Überhangsmandaten und dafür zu kleinen Wahlkreisen bildet den Wählerwillen auch nicht eins zu eins ab. Von der EU ganz zu schweigen. Und so kam es bei Herrn Lanz zu einem kleinen Streit über das angebliche Ansinnen der SPD, erforderlichenfalls Kandidaten mit schwacher Mehrheit nicht mehr direkt gewählt in den Bundestag einziehen zu lassen.
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