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29
wuerg, 11.08.2021 21:41
Weil David Wells [1] die 39 kleinste uninteressante Zahl nannte, wurde nach deren Besonderheiten gesucht. Natürlich wurden sie gefunden, und ich zog 38 in Betracht, danach 43 und 45, übersah aber die 29, über die es wahrlich neben den 29 Tagen des Februar in Schaltjahren nicht viel zu sagen gibt.
Die Wikipedia vermerkt 29=2²+3²+4² als die kleinste Primzahl unter den Summen dreier Quadrate in Folge. Das ist weit hergeholt, denn die Primalität ist in diesem Zusammenhang bedeutungslos und soll nur 14=1²+2²+3² ausschließen. Zwar ist die 29 durch diese Beziehung als dreistufiger Pyramidenstumpf darstellbar, wird dadurch aber nicht zu einer figurierten Zahl.
Ganz nett ist der Umstand, daß 29 die kleinste Zahl ist, die nicht durch einmalige Verwendung der Zahlen 1 bis 4 allein mit Hilfe der vier Grundrechenarten darstellbar ist. Für Zahlen bis 28 findet man Lösungen mehr oder minder leicht.
Meine einzige Erinnerung an 29 war ihr Vorkommen unter den Näherungen für die Wurzel aus 2: Aus einer Näherung p/q kann eine bessere (p+2q)/(p+q) gewonnen werden. Mit p=q=1 beginnend sind die ersten Schritte:
[1] David Wells: The Penguin Dictionary of Interesting and Curious Numbers.
28 | 30 | 38 | 39 | 43 | 45 | Schalttag | Uninteressante Zahlen
Die Wikipedia vermerkt 29=2²+3²+4² als die kleinste Primzahl unter den Summen dreier Quadrate in Folge. Das ist weit hergeholt, denn die Primalität ist in diesem Zusammenhang bedeutungslos und soll nur 14=1²+2²+3² ausschließen. Zwar ist die 29 durch diese Beziehung als dreistufiger Pyramidenstumpf darstellbar, wird dadurch aber nicht zu einer figurierten Zahl.
Ganz nett ist der Umstand, daß 29 die kleinste Zahl ist, die nicht durch einmalige Verwendung der Zahlen 1 bis 4 allein mit Hilfe der vier Grundrechenarten darstellbar ist. Für Zahlen bis 28 findet man Lösungen mehr oder minder leicht.
22 = 2·(3·4-1) 25 = (4+1)·(2+3) 28 = 4·(2·3+1) 23 = 2·3·4-1 26 = 2·(3·4+1) 29 geht nicht 24 = 1·2·3·4 27 = 3·(2·4+1) 30 = 2·3·(1+4)Hätte 29 eine Darstellung, bliebe wegen der Primalität nur 29=x+y und oBdA x≥15, wofür wegen 3·4=12 drei der vier Zahlen aufzuwenden sind. Somit stünde nur eine Zahl für y≤4 zur Verfügung. Das bedeutete x≥25, was wegen 2·3·4=24 für nur drei Zahlen zuviel ist.
Meine einzige Erinnerung an 29 war ihr Vorkommen unter den Näherungen für die Wurzel aus 2: Aus einer Näherung p/q kann eine bessere (p+2q)/(p+q) gewonnen werden. Mit p=q=1 beginnend sind die ersten Schritte:
1/1 --> ( 1+2·1 )/( 1+1 ) = 3/2 = 1,5 3/2 --> ( 3+2·2 )/( 3+2 ) = 7/5 = 1,4 7/5 --> ( 7+2·5 )/( 7+5 ) = 17/12 = 1,4167 17/12 --> (17+2·12)/(17+12) = 41/29 = 1,4138 41/29 --> (41+2·29)/(41+29) = 99/70 = 1,4143Interessant sind eigentlich nur 7/5 und 99/70, die bereits in der Antike genutzt wurden, weil sie im Gegensatz zu 41/29 keine Primfaktoren oberhalb von 11 enthalten.
[1] David Wells: The Penguin Dictionary of Interesting and Curious Numbers.
28 | 30 | 38 | 39 | 43 | 45 | Schalttag | Uninteressante Zahlen
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128
wuerg, 15.07.2021 01:26
Die Zahl 128 ist die siebte Zweierpotenz, also 10000000 als Binärzahl. [1] Sie kommt wie 8, 256, 1024, 8192 in der Datenverarbeitung vor, zum Beispiel als Unix-Blocklänge und vor allem als Anzahl der Zeichen im ersten 7-Bit-ASCII-Code. [2]
Wer nach 128 googelt, wird kaum mehr finden, aktuell aber das Bemühen von Erdowahn, die Nennung der Zahl zu unterbinden, manche sagen zu verbieten, weil sie auf 128 Milliarden verschwundene Lira, etwa 12,5 Milliarden Euro anspielt. Es soll deshalb schon die Frage gestellt worden sein, wo die andere Hälfte der 256 geblieben sei. So lernen die Türken Zweierpotenzen.
Aber wir müssen uns gar nicht lustig machen, denn in Deutschland werden allenthalben 14, 18 und 88 auf Nummernschildern untersagt. Ginge es nach den Nazi-Jägern, könnten es noch viel mehr sein. Auch die Veröffentlichung einer Zahl zur DVD-Verschlüsselung war verboten. Naturgemäß blieb sie nicht lange geheim. [3]
Solange dieser Beitrag zur Zahl 128 von Google nicht gefunden ist, wird die schöne Beziehung zwischen der Binärzahl 10000000 und dem heutigen Nicht-Binär-Tag kaum einer bemerken: Er wurde auf den französischen Nationalfeiertag (14. Juli) gelegt, damit er sich genau in der Mitte zwischen dem Frauentag (8. März) und dem Männertag (19. November) befindet. Damit beträgt der Abstand zu beiden Polen genau 128 Tage, als Binärzahl 10000000. Offensichtlich konnte die LGBTQIA-Gemeinde sich nicht von der überkommenen Welt zwischen dunklem Yin (4. Geschlecht: weiblich) und hellem Yang (9. Geschlecht: männlich) trennen. [4] Beim Sesquigendertag muß das besser werden. Da muß auch nicht-binär-koreanisch dabei sein. [5]
[1] Manche meinen wie die Wikipedia, das Binärsystem hieße besser Dualsystem. Dann müßten wir auch von Dualzahlen statt Binärzahlen sprechen. Auch von Dualdarstellung statt Binärdarstellung. Da endet zumeist der Purismus, feiert aber bei den Se- bzw. Hexadezimalzahlen und den Sexa- bzw. Hexagesimalzahlen fröhliche Urständ, statt lieber der Menschheit den Unterschied zwischen einem Duett und einem Duo zu erklären.
[2] Der enthielt natürlich keine Umlaute und andere Zeichen, weshalb es länderspezifische Abweichungen gab. So ersetzten im deutschen ASCII-Code ÄÖÄäöüß die US-Zeichen [\]{|}~ mit entsprechenden Problemen, die sich bis auf den heutigen Tag nur verlagert haben.
[3] Natürlich gibt es geheimzuhaltende Zahlen, die nur wenigen oder gar keinem bekannt sind. Aber eine Reservierung von auch noch so großen Zahlen sollte es nicht geben. Keine Patente und kein Copyright, auch nicht für 4711.
[4] Besser gefallen hätte mir statt 4 die Nummer 6 für cis-Frauen, eine in 69 auf dem Kopf stehender Mann 9.
[5] Britischer Influencer outet sich als "nicht-binär-koreanisch". Kurier, 24.06.2021.
2 | 6 | 9 | 69 | 14 | 18 | 88 | Planeten | Symmetrie | Titanic | Trigender
Wer nach 128 googelt, wird kaum mehr finden, aktuell aber das Bemühen von Erdowahn, die Nennung der Zahl zu unterbinden, manche sagen zu verbieten, weil sie auf 128 Milliarden verschwundene Lira, etwa 12,5 Milliarden Euro anspielt. Es soll deshalb schon die Frage gestellt worden sein, wo die andere Hälfte der 256 geblieben sei. So lernen die Türken Zweierpotenzen.
Aber wir müssen uns gar nicht lustig machen, denn in Deutschland werden allenthalben 14, 18 und 88 auf Nummernschildern untersagt. Ginge es nach den Nazi-Jägern, könnten es noch viel mehr sein. Auch die Veröffentlichung einer Zahl zur DVD-Verschlüsselung war verboten. Naturgemäß blieb sie nicht lange geheim. [3]
Solange dieser Beitrag zur Zahl 128 von Google nicht gefunden ist, wird die schöne Beziehung zwischen der Binärzahl 10000000 und dem heutigen Nicht-Binär-Tag kaum einer bemerken: Er wurde auf den französischen Nationalfeiertag (14. Juli) gelegt, damit er sich genau in der Mitte zwischen dem Frauentag (8. März) und dem Männertag (19. November) befindet. Damit beträgt der Abstand zu beiden Polen genau 128 Tage, als Binärzahl 10000000. Offensichtlich konnte die LGBTQIA-Gemeinde sich nicht von der überkommenen Welt zwischen dunklem Yin (4. Geschlecht: weiblich) und hellem Yang (9. Geschlecht: männlich) trennen. [4] Beim Sesquigendertag muß das besser werden. Da muß auch nicht-binär-koreanisch dabei sein. [5]
[1] Manche meinen wie die Wikipedia, das Binärsystem hieße besser Dualsystem. Dann müßten wir auch von Dualzahlen statt Binärzahlen sprechen. Auch von Dualdarstellung statt Binärdarstellung. Da endet zumeist der Purismus, feiert aber bei den Se- bzw. Hexadezimalzahlen und den Sexa- bzw. Hexagesimalzahlen fröhliche Urständ, statt lieber der Menschheit den Unterschied zwischen einem Duett und einem Duo zu erklären.
[2] Der enthielt natürlich keine Umlaute und andere Zeichen, weshalb es länderspezifische Abweichungen gab. So ersetzten im deutschen ASCII-Code ÄÖÄäöüß die US-Zeichen [\]{|}~ mit entsprechenden Problemen, die sich bis auf den heutigen Tag nur verlagert haben.
[3] Natürlich gibt es geheimzuhaltende Zahlen, die nur wenigen oder gar keinem bekannt sind. Aber eine Reservierung von auch noch so großen Zahlen sollte es nicht geben. Keine Patente und kein Copyright, auch nicht für 4711.
[4] Besser gefallen hätte mir statt 4 die Nummer 6 für cis-Frauen, eine in 69 auf dem Kopf stehender Mann 9.
[5] Britischer Influencer outet sich als "nicht-binär-koreanisch". Kurier, 24.06.2021.
2 | 6 | 9 | 69 | 14 | 18 | 88 | Planeten | Symmetrie | Titanic | Trigender
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5. Schwanzvergleich
wuerg, 10.07.2021 22:40
Länder mit eigenartigem Verlauf (png)
Noch schnell der letzte Schwanzvergleich, bevor das Delta(!) zwischen dem Bild (bis 2. Juli) und heute zu groß wird. Nach Staaten mit normaler, übermäßiger und geringer Spitzen-Letalität während der ersten Welle, nun noch ein paar mit anderem Verlauf.
Die USA fallen natürlich angesicht dessen, was man von der führenden Nation der Welt erwartet, aus dem Rahmen. Sie haben sich eine enorme Zahl von Toten geleistet, wurden aber von mir als normal eingeordnet, weil die unter diesen Umständen zu erwartende Letalität nicht deutlich über- und schon gar nicht unterschritten wurde. Sie sind hier aufgeführt, um die Verhältnisse in anderen Ländern leichter einordnen zu können.
Kanada hatte ich gleich zu Beginn zum Vergleich mit den USA betrachtet. Überraschenderweise waren sie zu zunächst nicht besser als die USA, nur ein paar Tage hinterher. Sie leisteten sich sogar eine um zwei Prozent höhere Letalität und hätten auch in den Schwanzvergleich der überletalen Staaten aufgenommen werden können. Aber der Vergleich mit den USA ist wichtiger. Und der besagt, daß die Kanadier sich im Gegensatz zu den Amerikanern berappelt haben. Sie haben ihre erste Welle in den Griff bekommen und sich auf keine große zweite eingelassen.
Brasilien hätte mit ehrlichen Zahlen einen ähnlichen Verlauf genommen wie die USA, nur mit doppelt sovielen Toten und ein, zwei Prozent höherer Letalität. Weil sie aber logen, ist der Verlauf nicht einfach gegen den der USA nach rechts oben verschoben, sondern sehr breit und liegt teilweise sogar unter dem amerikanischen. Einer von 400 Brasilianern ist trotz Ivermectin bereits an Corona offiziell verstorben. Und es geht mit einer Siebentageinzidenz bei 200 noch munter voran.
Mexiko scheint mir ehrlicher. Man läßt der Epidemie wie in den USA und Brasilien weitgehende Freiheiten, testet aber erst, wenn einer vor der Tür des Krankenhauses abgeladen wird. Dadurch stieg die Letalität in spanische Regionen. In Wirklichkeit könnten es auch italienische oder gar belgische sein mit einer Mortalität wie in Brasilien. Offiziell kommt man nur auf die US-amerikanische.
Die Welt insgesamt schneidet recht gut ab, denn sie ist voller Lügner und Menschen ohne N***********gen, die einfach immun sind. Die Spitzen-Letalität über 7 Prozent ist plausibel, doch gehörte dazu einen Mortalität von 1400 ppm. Wahrscheinlich war bereits Ende April 2020 einer von 700 tot, offiziell waren es 30.000. Mag sein, daß die Welt in Erwartung von Zuwendungen inzwischen ehrlicher geworden ist. Einen Faktor drei und damit eine Leistung vergleichbar mit der US-amerikanischen halte ich aber für plausibel. Vielleicht auch nur zwei, weil das fast coronafreie China mit in die weltweiten Zahlen einfließt.
Indien trägt dank der enormen Bevölkerung natürlich stark zur Beschönigung der Gesamtdaten bei. Es drückt nicht nur die Mortalität durch systematisches Verschweigen von Toten, sondern auch die Letalität durch weitgehende Mißachtung von Menschen mit Symptomen. Keiner glaubt, es sei bisher wirklich nur ein Inder von 3400 an Corona verstorben. Sonst gäbe es nicht dieses grenzenlose Gejammer und Mitleid. Und noch unverschämter ist es, die Letalität ständig fallen zu lassen, als gäbe es in Indien eine geheime Medizin, vielleicht Kuhpisse.
In China hat alles begonnen, konnte jedoch auf eine kleine Region eingegrenzt werden. Somit ist beides plausibel: Einerseits geringe Mortalität, da keine 5.000 Tote auf fast anderthalb Milliarden Menschen eben nur einer von 300.000 sind. Und andererseits die mit sechs Prozent recht hohe Letalität, da man an vorderster Front natürlich dem damals noch neuen Virus schutzlos ausgeliefert war.
Taiwan hätte im chinesischen Vergleich um Längen gewonnen, wäre es nicht zu einer späten Katastrophe gekommen. Bis Ende Mai 2021 gab es ganze 12 Tote. Die Letalität schwankte um ein Prozent, was bei der geringen Betroffenheit völlig normal ist, aber nicht für Indien. Doch dann passierte das gleiche wie in Australien. Man glaubte sich coronafrei und leistete sich eine im Vergleich zur ersten enorme zweite Welle. Die scheint in Taiwan auszulaufen, kann aber mit einer unangenehmen Letalität von 5 Prozent enden, auch wenn immer noch nur einer von 1.500 tot ist.
Corona | Schwanzvergleich 1 2 3 4
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4. Schwanzvergleich
wuerg, 09.07.2021 23:29
Länder geringer Letalität (png)
Nach Staaten mit gemessen an der Betroffenheit normaler Letalität und solchen, in denen zumindest in der ersten Welle übermäßig viele ihr Leben lassen mußten, nun ausgewählte Länder, deren Bürger trotz Erkrankung einfach nicht sterben wollen.
Mecklenburg-Vorpommern ist nur ein Bundesland und weist in der Spitze der ersten Welle eine Letalität im Normalbereich auf, weil links oben die dünne Linie L=ln((M+e)/2) überschritten wird. Es ist trotzdem aufgeführt, um einen Vergleich mit den übrigen Staaten zu erleichtern und weil es lange Zeit die niedrigste Inzidenz in Deutschland hatte. Daß es in der zweiten Welle atypisch nach oben ging, mag daran liegen, daß alle frei zugänglichen Gebiete zum Durchschnitt streben und im Osten die Infektionswelle von Sachsen bis an die Ostsee schwappte.
Norwegen hatte ich seinerzeit zum Vergleich mit Schweden ausgewählt. Ebenfalls Skandinavier, die aber der Epidemie keinen freien Lauf ließen und nach der ersten Welle nur ein Zehntel der Sterbefälle zu verzeichnen hatten. Auch mit der in Schweden etwas geringer ausgeprägten zweiten Welle änderte sich daran kaum etwas. Einer von 686 Schweden ist inzwischen tot, aber nur einer von 6750 Norwegern. In der ersten Welle starben noch viermal soviele Norweger wie Deutsche aus Mecklenburg-Vorpommern, doch mit der zweiten Welle kehrten sich die Verhältnisse mehr als um. Von ihnen hätten wir lernen können.
Für Luxemburg gleicht der Verlauf der ersten Welle dem von Norwegen und Mecklenburg-Vorpommern mit 3,5 bzw. 14 mal sovielen Toten. Trotzdem ist die Letalität nicht höher. Während ich bei Norwegen noch mit Testeifer abzuspeisen bin, muß ich für Luxemburg annehmen, daß höchstens die Hälfte aller Toten gezählt wurde. Vielleicht dank des hohen Anteiles an Ausländern, die man zum Sterben in die Heimat entlassen hat. Auch wenn Luxemburg nunmehr mit einem Toten auf 753 deutlich schlechter dasteht als Deutschland, darf an den Zahlen gezweifelt werden. Ein Mittelwert von etwa 590 zwischen Deutschland und Belgien nebst einer Letalität von 1,5 Prozent scheint realistischer.
Die Türkei zeigt einen zackigen Verlauf, wie er auf natürlichem Wege kaum entsteht. Zunächst in der Größenordnung von Mecklenburg-Vorpommern, dann Norwegen und mit einiger Verzögerung wie Luxemburg. Offensichtlich stand Erdowahn vor dem gleichen Dilemma wie Trump. Lasse ich viel testen, sinkt die Letalität. Damit kann ich angeben, komme jedoch in der JHU-Liste weiter nach oben. Die drei Knicke an der Sptze deuten darauf hin, daß dieser Weg eingeschlagen und wieder zurückgegangen wurde. Es folgte ein brutal schneller Fall der Letalität um stolze zwei Prozent unterhalb von einem. Das geht nicht durch plötzlich einsetzende Gesundheit, sondern nur durch gesteigerte, wahrscheinlich gefälschte positive Tests, die in meinen Augen nur vergangene Reduktionen ausgleichen sollen. Offiziell ist bis heute ein Türke von 1675 gestorben. Wahrscheinlich sind es eher zwei. Dann läge die Letatlität mit zwei Prozent immer noch unter der deutschen.
Israel galt zumindest in der Anfangszeit als Corona-Vorbild, weil durch umfangreiches Testen und sinnvolle Maßnahmen das berühmte Geschehen eingedämmt wurde. Daß sie nicht mehr Tote hatten als Norwegen, nehme ich wegen ihrer geringen Betroffenheit hin. Die absurd geringe Letalität von nur 1,7 Prozent an der Spitze der ersten Welle läßt aber Zweifel an der korrekten Erfassung aufkommen. Wahrscheinlich wurde nicht mitgezählt, wer mit seinem letzten Atemzug Wüstensand in die Lunge bekam. Auch kann ich mir vorstellen, daß religiöse Fanatiker jedweder Art ihre Verstorbenen einfach ohne Feststellung der Todesursache verscharren. Verwöhnt von ihrer anfänglichen Schauleistung wurden die Israelis in der zweiten Welle nachlässig. Zum Schluß landeten sie in der Nähe der Türkei, offiziell etwas schlechter, in Wirklichkeit wohl umgekehrt.
Island setzt noch eins drauf. Die Insulaner erreichen mit nur 0,44 Prozent fast die Streecksche Letalität. Es ist unglaubwürdig, daß den Isländern eine dafür erforderliche gleichmäßige Durchseuchung aller, auch der Kinder und Jugendlichen gelungen ist. Geringe Betroffenheit in isolierter Lage allein erklärt das Ergebnis nicht. Dafür ist die zweite Welle zu deutlich. Sie hatte zwar ein bescheidenes Ausmaß, aber dennoch das von Norwegen. Wahrscheinlich stürzen sich Isländer lieber in einen Vulkan als in einem Krankenhaus zu röcheln.
Singapur schießt den Vogel ab und geriet in meinen Vergleich nur, weil dieser Stadtstaat voller disziplinierter Asiaten von Anbeginn über den grünen Klee gelobt wurde. Ich will gar nicht bezweifeln, daß sie durch rigorose Maßnahmen und Disziplin nur wenig Infizierte hatten, aber eine Letalität von heute nur 0,06 Prozent, also sechsfach unter Streeck ist völlig unglaubwürdig. In letzter Zeit auf über 3000 Positiven nur einen Toten zu haben, ist unterirdisch gering. Wurden sie nicht verschwiegen, hat man sie außer Landes geschafft.
Bleibt Rußland mit einem im Gegensatz zu anderen stetig steigenden Verlauf. Das ist natürlich ein Beleg dafür, daß die erste Welle fast vollständig unter den Teppich gekehrt wurde, man sich nun aber zu einer gewissen Ehrlichkeit durchgerungen hat, insbesondere eine Letalität von 2,44 Prozent einräumt, auf drei Stellen genau die deutsche. Aber die immer noch geringere Mortalität ist unglaubwürdig. Angesichts der völlig verschwiegenen ersten Welle würde ich von mindestens 50% mehr Positiven und auch Toten ausgehen.
Corona | Schwanzvergleich 1 2 3 5
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3. Schwanzvergleich
wuerg, 07.07.2021 01:17
Länder mit Versagen in der ersten Welle (png)
In diesen dritten Schwanzvergleich kommt man nicht allein mit vielen Toten, sondern durch selbst veröffentlichte Zahlen zugegebenes Versagen während der ersten Welle. [1] Es sind Länder, die sich eine Letalität geleistet haben, die weit über das grau hinterlegte normale Maß hinausgeht, die nicht mehr allein dadurch erklärt werden kann, daß man viele Infektionen zu verzeichnen hatte. Wenn nicht grandiose Unfähigkeit oder vorsätzliches Fehlverhalten vorlagen, muß das Gesundheitssystem überlastet gewesen sein.
Belgien scheint eine einzige Katastrophe. Wir müssen also gar nicht in die Ferne schweifen. Daß die Letalität nunmehr etwa der deutschen entspricht, sagt nichts. Es haben sich einfach doppelt soviele angesteckt, und doppelt soviele sind gestorben. Das kann nicht allein auf eine desaströse erste Welle geschoben werden, auch wenn in ihr bereits einer von 1200 verstarb. Die Letalität von 16,5 Prozent in der Spitze ist blamabel für ein EU-Mitglied, das zudem noch an Nordrhein-Westfalen grenzt. Die zweite Welle lief auch nicht besser als bei uns, muß aber den Belgiern angesichts ihres Fehlstartes wie ein Spaziergang vorgekommen sein.
Italien lag in der ersten Welle gegenüber Belgien bei den Toten um etwa 30 Prozent zurück. Da wohl weniger getestet wurde, liegt die Spitzen-Letatilät nur zwei Prozentpunkte tiefer bei 14,5 Prozent. Im Laufe der zweiten Welle schloß Italien etwas zu Belgien auf, konnte es aber bisher nicht einholen. In Italien verstarb einer von 475, in Belgien von 458. Zum Vergleich in Deutschland einer von 909.
Großbritannien und Italien entwickelten sich in der zweiten Jahreshälfte fast synchron. In der ersten Welle waren die Angaben der Engländer recht unordentlich und lagen etwas höher. Durch die wohl früher einsetzenden Impfungen konnten sie in der zweiten Welle die Letalität schneller drücken und letztlich trotz Delta-Variante auch die Mortalität mit einem Toten auf 527 etwas geringer halten als die Italiener.
Auch Spanien lief weitgehend synchron mit Italien und Großbritannien, weil sie ihren Vorteil mit nur 12 Prozent Letalität in der Spitze der ersten Welle schnell verspielten. In der zweiten Welle konnten sie sich dann besser zusammenreißen, weshalb es derzeit bei einem Toten auf 578 Spanier geblieben ist.
Frankreich ist mit nochmals 25 Prozent weniger Toten als Spanien, Italien und Großbritannien aus der ersten Welle gekommen, wenn auch mit recht hoher Letalität von über 15 Prozent. Es wurde wohl weniger getestet. In der zweiten Welle aber haben die Franzosen ihren Vorsprung zumindest gegenüber Spanien fast vollständig verspielt. Einer von 586 Franzosen ist zur Zeit tot.
Die Niederlande sind nicht gut, bleiben aber mit 25 Prozent weniger Toten nach der ersten Welle hinter Frankreich zurück. Und in der zweiten Welle ist es Holland wohl durch rigoroses Testen gelungen, nicht nur die Letalität auf fast 1 Prozent zu drücken. Es kommen auch stolze 983 Bürger auf einen Toten. Besser als Deutschland, weshalb man vor den Niederländern nicht soviel Angst hätte haben müssen.
Schweden hat der Epidemie weitgehend freien Lauf gelassen und wie die USA einen sehr breiten Verlauf mit einer Delle im Abstieg. Die mit den Niederlanden und Spanien vergleichbare Spitzenletalität von 12,5 Prozent hielt sehr lange an. Sie ist zudem doppelt so hoch wie die amerikanische. Die zweite Welle wurde jedoch eigermaßen bewältigt, weshalb Schweden mit einem Toten auf 686 Bürger nicht mehr so schlecht dasteht wie die USA, die Ende September 2020 obsiegten und nun bei einem Toten auf 546 Amerikaner liegen.
Es bleibt Polen, das mit einer Spitzenletalität von 5 Prozent unterhalb der deutschen nicht in diese Kategorie zu gehören scheint. Dennoch liegen sie oberhalb des Normalbereiches, denn bei nur einem Toten auf 40.000 Mitte Mai 2020, als alle anderen bereits den Höhepunkt der ersten Welle hinter sich hatten, wären allenfalls 3 Prozent Letalität zu erwarten. Trotz geringer anfänglicher Betroffenheit hat sich Polen in der Folgezeit und mit der zweiten Welle auf einen Toten pro 505 hochgeschafft. Während ich dies hier schreibe, werden es nur noch 500 sein. Wie ist das möglich? Die zweite Welle ist überall und insbesondere in Polen so mächtig, daß die Fälle der ersten so gut wie keine Rolle für das Endergebnis spielen. Es ist also weitgehend egal, ob Polen nur kräftig nachgelegt oder, was mir viel plausibler erscheint, in der ersten Phase, wo es für hohe Zahlen noch nichts gab, einfach betrogen hat. Ich vermute, man hat zu Beginn die Inzidenz etwa um den Faktor 8 und die Mortalität um 20 heruntergerechnet.
[1] Natürlich gibt es in der fernen Welt auch weitere Länder dieser Kategorie. Sogar wie Sand am Meer, wenn alle von Anfang an ehrliche Zahlen geliefert hätten.
Corona | Schwanzvergleich 1 2 4 5
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2. Schwanzvergleich
wuerg, 04.07.2021 01:44
Vergleich von Ländern normaler Entwicklung (png)
Im zweiten Schwanzvergleich geht es um Staaten, deren erste Welle halbwegs normal verlief. Unter Normalität verstehe ich nicht schwarz, weiblich und homosexuell, sondern in der Spitze der ersten Welle eine der Mortalität angemessene Letalität. Konkret meint das eine Letalität L in Prozent von ln((M+e)/2) bis ln((M+e)·2), worin M die Mortalität in ppm ist. Dieser Normalitätsstreifen ist grau hinterlegt. [1] Alle acht betrachteten Staaten liegen mit der Spitze der ersten Welle in diesem Streifen, vom ganz dünn besiedelten und wenig getroffenen Australien (M=4, L=1,4) bis hin zu den stark gebeutelten USA (M=265, L=6,1), deren katastrophaler Teilstaat New York (M=1662, L=8,1) ebenfalls gerade noch als normal einzustufen ist. [2] Ebenso natürlich alle deutschen Bundesländer von Mecklenburg-Vorpommern bis Bayern. [3]
Liefe die erste Welle normalverteilt ab, käme es zu einem Anstieg, der in der Nähe der Spitze des ersten Berges erstirbt. Mangelndes Durchhaltevermögen führte aber dazu, daß sich auf dem absteigenden Ast weiterhin sehr viele infizierten, die aber dank ihrer Jugendlichkeit einfach nicht sterben wollten. So tropfte die Kurve herab, und der Stillstand würde später bei größerem M und geringerem L erreicht, schlüge die Krankheit nicht wieder auf die Gesamtbevölkerung durch. So kommt es zu einer zweiten Welle, die wegen der Arglosigkeit der Menschen mit deutlich höherer Mortalität verbunden ist, jedoch wegen der Vorsicht der Alten und ihrer Impfungen nicht mehr so tödlich verläuft.
Österreich zeigt meines Erachtens am besten den typischen Verlauf. Der Anstieg der ersten Welle endete mit einer für Europa bescheidenen Mortalität von 77 ppm. Von den positiv Getesteten starben 4 Prozent. Jetzt sind es über 15 mal soviele Tote und fast 40 mal soviele positiv Getestete, von denen jeder 61. gestorben ist. Das ist nur einer von 836 aller Österreicher. Doch ein Blick auf andere Staaten zeigt, daß es auch deutlich schlimmer geht und es ohne jede Maßnahme zu einer Katastrophe gekommen wäre, nicht nur in Österreich.
Portugal hatte ich eigentlich nur zum Vergleich zu Spanien betrachten wollen. Später machte es unerwartet negative Schlagzeilen, weil die Gesundheitsversorgung zusammenzubrechen drohte, obgleich Portugal im Vergleich zu Österreich die ganze Zeit über nur doppelt soviel Tote hatte und von den positiv Gestesteten letztlich nicht mehr und nicht weniger starben.
Auch Tschechien kommt zur Zeit auf die gleiche Letalität wie Portugal und Österreich, die jedoch nur durch übermäßiges Testen erreicht werden konnte, denn die Mortalität wird 2800 ppm noch überschreiten. Einer von 359 Tschechen ist bereits an Corona verstorben, obwohl es in der ersten Welle um Größenordnungen besser aussah als in den Nachbarländern Deutschland und Österreich. Nur jeder hunderste Tote verstarb vor Juni 2020. Es folgte eine grandiose Fehlleistung.
Selbst die USA brachten es auf eine Letalität von etwas unter zwei Prozent, auch durch Runtertesten. Die Mortalität liegt bei 1830 ppm und damit 66 Prozent unter der tschechischen, aber ebenfalls 66 Prozent über der deutschen. Eine zweite Welle ist kaum zu erkennen. Sie ist allenfalls eine kleine Beule im Abklingen der riesigen ersten. Das hat die Situation Amerikas im Vergleich zum Rest der Welt verbessert, sie bleibt aber schlecht. Trotz der sehr hohen Letalität von 6% in der Spitze liegen die USA noch im Normalbereich, wenn auch mit sehr hoher Betroffenheit. Das anfängliche Gerede von der Überlastung eines maroden amerikanischen Gesundheitssystems ist deshalb größtenteils nicht gerechtfertigt.
Daß Deutschland mit einer deutlich höheren Letalität von 2,5 Prozent endet, ist nur insofern ein Makel als sie anzeigt, daß nicht so intensiv getestet wurde wie anderswo, vielleicht auch schärfere Kriterien für eine wirkliche Erkrankung angelegt wurden, weshalb der Vorwurf, PCR-Tests würden mit zuvielen Zyklen ausgeführt, für Deutschland wenig zutreffen sollte. Wichtig ist nicht die Letalität, sondern die Mortalität von bald 1100 ppm, also etwas weniger als in Österreich, das den leichten Vorsprung gegenüber Deutschland nach der ersten Welle mit der zweiten verspielt hat.
Dänemark hat gezeigt, wie man dazulernt und in der zweiten Welle anwendet. Die Mortalität entsprach in der ersten Welle ziemlich genau der Deutschlands, doch wurde wohl weniger getestet, weshalb die Letaliät dauerhaft etwa ein Prozent höher lag. Danach konnten sie uns abhängen. Die aktuelle Mortalität ist weniger als halb so hoch wie die deutsche. Daß zudem die Letalität unter einem Prozent liegt, ist unter diesen Umständen weniger verwunderlich, da die überschüssigen Tests die Dunkelziffer drücken und damit die Inzidenz hoch treiben.
Südkorea war und ist eigentlich noch ein Musterknabe, hat sich aber ganz klar eine dritte Welle geleistet. Die Mortalität von winzigen 5 ppm der ersten Welle wurde in der zweiten verdoppelt und in der dritten noch einmal vervierfacht. Trotzdem wird es bei 40 ppm bleiben, das ist ein Toter auf 25.000 Koreaner. Wohl nicht so sehr ein Erfolg des Maskentragens, eher Ergebnis rigoroser Maßnahmen und konsequenter Eindämmung.
In Australien sah es mit 4 ppm in der ersten Welle noch besser aus als in Korea. Dann galoppierte eine zweite Welle voran. Die Mortalität verneunfachte sich, liegt aber dank der koreanischen Aufholjagd wieder auf dem letzten Platz. Bemerkenswert ist vor allem, daß die zweite Welle auch die Letalität verdreifacht hat, während sie in allen anderen Ländern deutlich sank. Wahrscheinlich wurde kaum getestet. [4]
[1] Zwei Gründe fallen mir zur Erklärung ein. Der charmatere: In gering betroffenen Gebieten (Mortalität M niedrig) können die vorhandenen Tests auch an Personen mit geringen Symptomen verschwendet werden. Das veringert die Dunkelziffer, erhöht die Inzidenz I und senkt dadurch die errechnete Letalität L=M/I. Weniger freundlich: Wer sich stark durchseuchen läßt, zeigt die gleiche Nachlässigkeit auch in der Behandlung der Kranken.
[2] Für die Stadt New York habe ich keine Zahlen. Ich gehe aber davon aus, daß sie den Streifen der Normalität nach oben durchbrochen hat, also weitaus mehr Menschen gestorben sind als man ohnehin bei der hohen Betroffenheit erwarten darf.
[3] Das waren zur ersten Welle die beiden Länder mit der niedrigsten bzw. höchsten Inzidenz. Im weiteren Verlaufe der Epidemie übernahm Schleswig-Holstein die rote Laterne, Bayern wurde letztlich von Sachsen und Thüringen überflügelt.
[4] Ich hatte kurz die Gelegenheit fernzusehen. Und da erzählte eine Frau, wie katastrophal die Lage in Indonesien sei. Und für Asien zuständig hakte sie auch gleich Australien ab, wo trotz rigoroser Abschottung nach außen, sich Corona immer mehr ausbreite. Was soll dieses Gerede, wenn über zwei Monate kein einziger verstarb. Und was soll ich zu Indonesien mit mehr als dreimal sovielen Einwohnern, aber weniger Positiven und Toten als Deutschland sagen? Soll ich sie bedauern, weil sie nun zur Ehrlichkeit gefunden haben und Verhältnisse zutage treten wie bei uns Ende Mai? Da müssen sie durch, und sie werden es schaffen. Gefühlsduselnde Berichte, die fremde Völker zu bedauernswerten Kleinkindern degradieren, sind einfach überflüssig.
Corona | Schwanzvergleich 1 3 4 5
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Flug über den Tönniesberg
wuerg, 27.06.2021 01:36
Wochenfallzahlen Ende Juni 2020 und 2021 (png)
Vor einem Jahr erreiche die Zahl der Neuinfizierten in der Woche um den 21. Juni mit 4315 ein lokales Maximum. Nur ein Zehntel der ersten Welle, doch eine stramme Leistung für nur einen Betrieb, den Virenbefall für ganz Deutschland zu verdoppeln. Zwischenzeitlich haben wir uns an deutlich höhere Fallzahlen gewöhnt und jammern auch nicht mehr wegen ein paar hundert Toten. Doch dank der Impfungen setzen wir nun zur Landung an, fliegen aber im Jahresabstand noch knapp über den Tönniesberg hinweg. Eine Weile dachte ich schon, wir landeten vor dem Gipfel, weil der R‑Faktor deutlich unter 0,7 sank. Doch nun steigt er wieder, die Disziplinlosigkeit schreitet schneller voran als die Impfung.
Auch wenn wir in den Augenblickszahlen schlechter dastehen als vor einem Jahr, so werden wir doch binnen einer Woche [1] unter das Vorjahresniveau sinken und dort auch bleiben, denn vor einem Jahr ging es anschließend munter bergauf. Auch wenn der Tönniesberg die Trendwende verdeckte, war deutlich zu erkennen, daß der auslaufende Ast nicht nur flacher ist, sondern auch höher endet als der ansteigende. Und selbst wenn beide Enden auf gleichem Niveau wären, hätte man sehen müssen, daß der Abstieg vorbei und damit zu rechnen ist, daß es wieder bergauf geht. Das wurde ignoriert, ja verdrängt, und zwar über einen sehr langen Zeitraum. Die Quittung gab es gratis dazu.
[1] Es sind nur 16 Tage vergangen, und schon Ende Juni war abzusehen, daß nicht zur Landung angesetzt, sondern kräftig durchgestartet wird. So kann der Vorjahreswert in diesem Monat Juli wohl nicht mehr erreicht werden, bei anhaltender Reaktionslosigkeit der Obrigkeit auch nicht im August. Vielleicht im September, wenn uns die Zahlen des Vorjahres mit Macht entgegenkommen.
Rattenschwanz | Siebentage-R
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