IXC
wuerg, 29.06.2005 18:36
Die Zahl 89 ist als 100−10−1 nicht irgendeine. Sie steht im Zusammenhang mit den Fibonacci-Zahlen. Wer nach ihr googelt, wird aber eher auf IXC als unzulässig gebildete römische Zahl stoßen. Nicht breit erläutern will ich, wie man aus einer üblichen in arabischen Ziffern geschriebenen Zahl eine römische bildet, denn die Ziffern sind stur in Zeichenketten umsetzbar. In die andere Richtung ist es etwas undurchsichtiger, doch im Prinzip das gleiche, sofern die römische Zahl korrekt geschrieben ist.
Als ich las, daß unzulässig geschriebene römische Zahlen in Einzelfällen wie IC=99 und VC=95 zwar eine direkte Interpretation zulassen, dies aber schon bei IXC zu Doppeldeutigkeiten (91 oder 89) führe, regte sich in mir spontan Widerspruch, denn auf den ersten Blick würde ich den Wert einer Zeichenkette aus den Buchstaben MDCLXVI einfach rekursiv bilden: Einer römischen Zahlzeichenkette
z = s1 M s2 M s3 M ... sn M t
würde ich schlicht und ergreifend den Wert
IXC = − IX + C = − (−I+X) + C = − (−1+10) + 100 = 91
befriedigt nicht. Spontan würde doch jeder IXC=89 sagen. Außerdem gibt es für 91 keinen Abkürzungsbedarf, denn 91=XCI ist korrekt und auch nicht länger. Deshalb die nächste Idee, aufsteigende Ketten wie IXCD vollständig subtraktiv auszuwerten, also alles vor dem letzten Buchstaben von ihm abzuziehen. Damit das nicht in Rechnerei ausartet, verfahre ich wie folgt:
In aufsteigenden Ketten werden alle Zeichen bis auf das letzte zur Kennzeichnung der Subtraktion in Kleinbuchstaben gewandelt. Anschließend können große gegen kleine Buchstaben gekürzt werden. Die verbleibenden Großbuchstaben MDCLXVI werden zu einer Zahl addiert, ebenso die Kleinbuchstaben dclxvi (666!). Die Differenz ist das hoffentlich positive Ergebnis. Ein Beispiel:
Als ich las, daß unzulässig geschriebene römische Zahlen in Einzelfällen wie IC=99 und VC=95 zwar eine direkte Interpretation zulassen, dies aber schon bei IXC zu Doppeldeutigkeiten (91 oder 89) führe, regte sich in mir spontan Widerspruch, denn auf den ersten Blick würde ich den Wert einer Zeichenkette aus den Buchstaben MDCLXVI einfach rekursiv bilden: Einer römischen Zahlzeichenkette
z = s1 M s2 M s3 M ... sn M t
würde ich schlicht und ergreifend den Wert
w(z) = (1000−w(s1)) + (1000−w(s2)) + ... + (1000−w(sn) + w(t) = 1000·n − w(s1) − w(s2) − ... − w(sn) + w(t)zuordnen, wobei in den Zeichenketten s₁ bis sₙ und t kein M mehr vorkommt. Die Werte w(s₁) bis w(sₙ) und w(t) werden in analoger Weise auf die weiterer Zeichenketten zurückgeführt, die neben M auch kein D mehr enthalten. So fährt man fort, bis nur noch lauter I bleiben, denen man ihre Länge als Wert zuordnet. Ein Beispiel:
w(MILLILIDL) = 1000 + w(ILLILIDL) = 1000 + 500 − w(ILLILI) + w(L) = 1500 − (50·3−w(I)−w(I)+w(I)) + 50 = 1400 + 1 + 1 − 1 = 1401Abstrus und auch wenig erfolgreich, denn das nach dieser Methode übersetzte
IXC = − IX + C = − (−I+X) + C = − (−1+10) + 100 = 91
befriedigt nicht. Spontan würde doch jeder IXC=89 sagen. Außerdem gibt es für 91 keinen Abkürzungsbedarf, denn 91=XCI ist korrekt und auch nicht länger. Deshalb die nächste Idee, aufsteigende Ketten wie IXCD vollständig subtraktiv auszuwerten, also alles vor dem letzten Buchstaben von ihm abzuziehen. Damit das nicht in Rechnerei ausartet, verfahre ich wie folgt:
In aufsteigenden Ketten werden alle Zeichen bis auf das letzte zur Kennzeichnung der Subtraktion in Kleinbuchstaben gewandelt. Anschließend können große gegen kleine Buchstaben gekürzt werden. Die verbleibenden Großbuchstaben MDCLXVI werden zu einer Zahl addiert, ebenso die Kleinbuchstaben dclxvi (666!). Die Differenz ist das hoffentlich positive Ergebnis. Ein Beispiel:
MILLIXLIDLXMILLI = MiLLixLiDLxMiLLI = MMDLLLLLLIxxiiii = MMDLLLLLLxxiii = 2800−23 = 2777Das befriedigt für die Zahl IXC=ixC=Cxi=100−11=89, macht aber auch deutlich, daß es keinen Sinn hat, ein kleineres Zeichen sowohl links als auch rechts von einem größeren aufzuführen. So ist VIXI=ViXI=XVIi=XV=15 und (leider) nicht nach der rekursiven Auffassung VIXI=X−(VI)+I=5 und schon gar nicht VIXI=VXII=17.
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wuerg,
01.07.2005 20:07
Wenn man die Zahl 89 umdreht und zu sich selbst addiert, erhält man 89+98=187. Verfährt man mit der 187 ebenso, kommt man zu 187+781=968. So geht es weiter
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0. 8 9 1. 1 8 7 2. 9 6 8 3. 1 8 3 7 4. 9 2 1 8 5. 1 7 3 4 7 6. 9 1 7 1 8 7. 1 7 3 4 3 7 8. 9 0 7 8 0 8 9. 1 7 1 6 5 1 7 10. 8 8 7 2 6 8 8 11. 1 7 7 3 5 4 7 6 12. 8 5 1 8 9 2 4 7 13. 1 5 9 4 8 7 4 0 5 14. 6 6 4 2 7 2 3 5 6 15. 1 3 1 7 5 4 4 8 2 2 16. 3 6 0 2 0 0 1 9 5 3 17. 7 1 9 3 0 0 4 0 1 6 18. 1 3 2 9 7 0 0 7 9 3 3 19. 4 7 2 6 7 0 8 7 1 6 4 20. 9 3 4 4 5 1 6 3 4 3 8 21. 1 7 6 8 8 1 3 1 7 8 7 7 22. 9 5 5 5 9 4 5 0 6 5 4 8 23. 1 8 0 1 2 0 0 0 0 2 1 0 7 24. 8 8 1 3 2 0 0 0 2 3 1 8 8bis man im 24. Schritt ein Palindrom erhält, also eine Zahl, die rückwärts wie vorwärts die gleiche Ziffernfolge aufweist. Diese 24 Schritte mögen nicht beeindrucken, doch ist zu bedenken, daß alle kleineren Zahlen maximal sechs erfordern.
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wuerg,
04.07.2005 00:13
Man kann die Zahl 89 nicht nur im Sinne der Ziffernvertauschung umdrehen. Auch das um 180 Grad gedrehte Schriftbild stellt wieder eine Zahl dar, nämlich 68. Neben dem Fall der Mauer im Jahre 1989 war dieser Bezug auf die linken 68er den Rechten willkommener Anlaß, sich 89er zu nennen. Seither dümpeln nicht nur Ossis, sondern auch die Rechten anderthalb Jahrzehnte vor sich her, weshalb die Bezeichnung 89er nur noch im geschichtlichen oder ironischen Zusammenhang auftaucht.
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wuerg,
16.03.2006 23:15
Vor über einem halben Jahr schrieb ich hier, die Zahl 89 sei als 100−10−1 nicht irgendeine und habe einen Zusammenhang mit den Fibonacci-Zahlen. Und ich meinte nicht, daß 89 die 11. Fibonacci-Zahl ist, sondern wegen der Dezimaldarstellung von
81 | Fibonacci-Zahlen
1/89 = 0,011235955056179775... = 0,01 + 0,00 + 0,0002 + 0,00003 + 0,000005 + 0,0000008 + 0,00000013 + 0,000000021 + ............in der offensichtlich die gesamte Fibonacci-Folge vorkommt. Das ähnelt dem Bruch
1/81 = 0,012345679012345679... = 0,01 + 0,002 + 0,0003 + 0,00004 + 0,000005 + 0,0000006 + ..........Warum ist das so? Es sei f(x) die aus der um zwei Nullen ergänzten Fibonacci-Folge 0, 0, 1, 1, 2, 3, 5, 8, 13 ... gebildete Potenzreihe. Dann ist
f(x) = 1x2 + 1x3 + 2x4 + 3x5 + 5x6 + 8x7 + 13x8 + ... xf(x) = 0x2 + 1x3 + 1x4 + 2x5 + 3x6 + 5x7 + 8x8 + ... (1+x)f(x) = 1x2 + 2x3 + 3x4 + 5x5 + 8x6 + 13x7 + 21x8 + ... x(1+x)f(x) = 0x2 + 1x3 + 2x4 + 3x5 + 5x6 + 8x7 + 13x7 + ...Offensichtlich unterscheidet x(1+x)f(x) sich von f(x) nur durch das erste Glied. Es ist x(1+x)f(x)=f(x)−x², also f(x)=x²/(1−x−x²). Mit dem speziellen Wert x=1/10 ergibt sich sowohl
f(x) = (1/100)/(1−1/10−1/100) = 1/(100−10−1) = 1/89 als auch f(x) = 1/102 + 1/103 + 2/104 + 3/105 + 5/106 + 8/107 + 13/108 + ...Wie bei 1/81 sind also keine übernatürlichen Kräfte am Werke. Setzt man x=1/100 ein, so ist f(x)=1/(10000−100−1)=1/9899. Und deshalb
1/9899 = 0,00010102030508132134... = 0,0001 + 0,000001 + 0,00000002 + 0,0000000003 + 0,000000000005 + 0,00000000000008 + 0,0000000000000013 + ....................Und das geht nicht nur für 10 und 100, sondern zu jeder Basis b. Man wähle einfach x=1/b und erhält den Bruch 1/(b²−b−1). Besonders schön ist b=2.
81 | Fibonacci-Zahlen
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