Muttertag
Vor dreizehn Monaten dachte ich, am Muttertag könne alles vorüber sein. Eine Abnahme des R‑Faktors nach dem Höhe­punkt um den 1. April im gleichen Maße wie im März hätte eine Normal­vertei­lung sehr gut getroffen, und es wäre mit der glei­chen Geschwin­digkeit bergab wie bergauf gegan­gen. Dann wären die Neu­infek­tionen am Muttertag denen Ende Februar gleich­gekommen: Höch­stens fünf pro Tag. Und viel­leicht zehn nach­kleckernde Tote.

Doch wir haben uns wegen nachlassender Bemühungen einen Ratten­schwanz im auslau­fenden Ast der Normal­vertei­lung gelei­stet. Vom bla­mab­len Rest will ich gar nicht reden. Heute haben wir erneut Mutter­tag. Die Zahlen dafür gibt es morgen. Weil Mutter­tag ein Sonntag ist, nur etwa 7000 Neuin­fizierte (mehr als auf dem Höhe­punkt der ersten Welle) und 70 Tote. In der Woche um Mutter­tag herum rechne ich mit 90.000 Infi­zierten und 1.400 To­ten, mehr als der gesamte März 2020 ein­fuhr.

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