Elf
Die Zahl Elf liegt ungün­stig zwi­schen zehn und zwölf, eins zuviel oder eins zuwe­nig. Streicht man Judas, blei­ben elf Jün­ger. Der Elfer­rat mag die spa­ßige Ant­wort auf sich wich­tig machen­de Gre­mien aus zehn oder zwölf Per­sonen gewe­sen sein. Sich für Frei­geister hal­tende Jecken verein­nah­men auch Ega­lite, Liberte, Frater­nite (ELF), obwohl es eigent­lich LEF hei­ßen müßte. In jedem Falle hat sich die Elf im Kar­neval festge­fres­sen, wes­halb die Kam­pagne am 11.11. um 11 Uhr 11 beginnt. Sie sollte mit dem Fast­nachts­dienstag 47 Tage vor dem Osterfest enden. Im Jahre 1971 fiel das auf den 11. April, und 11, 22 und 33 Jahre später wieder, also auch letz­tes Jahr. Kein Wunder, denn der Abstand von elf Jah­ren im Oster­datum tritt häufig auf. Nor­maler­weise gibt es alle vier Jahre ein Schalt­jahr. Jedes Datum fällt dann in 28 Jah­ren vier­mal auf den gleichen Wochen­tag, im Abstand von 6, 11, 6 und 5 Jahren. Nach den drei Abstän­den 5+6, 11 und 6+5 liegt der Voll­mond keine zwei Tage frü­her, daß bis zu vier­mal hinter­einander der Oster­abstand von 11 Jah­ren ent­ste­hen kann. Der fast exakte Zyklus von 235 Voll­mon­den inner­halb von 19 Jahren spielt keine Rolle, weil deren 6939 und aus­nahms­weise 6938 Tage nicht durch sie­ben teil­bar sind.

Eine Fußball­mann­schaft aus zehn Feld­spie­lern und einem Torwart wird ein­fach Elf genannt. Unter dem File­namen Busen­elf habe ich zwei fast nackte Frauen­mann­schaften von vorne und hinten abge­legt, die Rudi Völler vor seinem Spiel gegen Tsche­chien 2004 moti­vie­ren soll­ten. In der allwis­senden Müll­halde konnte ich sie 15 Jah­re später nicht mehr finden. Das waren wohl gerade noch Zeiten, da man unge­straft solche Bilder zeigen und dazu von Mann­schaften spre­chen durfte. Ein Jahr später las ich: Zum Auf­takt des Länder­­spiel-​Jahres 2005 musste sich die Ver­legen­­heits­elf von Jür­gen Klins­mann mit einem 2:2 (2:1) gegen den zwei­fachen Welt­mei­ster Argen­­ti­nien begnü­gen. Da Fuß­ball eine emo­tio­nal aufrei­bende Sache ist, wird es viele wei­tere Elfen geben, auch Sie­ger­el­fen. Ich habe mich hier mit den ein­zi­gen begnügt, an die ich mich erin­nern kann. Mein Inter­esse an Fuß­ball ist näm­lich sehr beschei­den. Ich weiß aber, daß der Elf­meter­punkt drei Zenti­meter näher am Tor liegt, weil es nur 12 Yard sind.

Ins engli­sche Maß­system rutschte die Elf wohl durch 99/70 als Nähe­rung der Wurzel aus 2 zur Mes­sung der Fläche über die Diago­nale. Deshalb gibt es die engli­sche Rute (Rod) von etwa 5 Metern aus 11 hal­ben Yard (Cubit). Eine Meile umfaßt 320 Rod, also 160·11=1760 Yard, etwa 1,6 Kilometer. Amerika­nische Stadt­blöcke halten sich gerne an dieses Rod-​Maß. Ein kleines quadra­ti­sches Grund­stück von 10 Rod Länge und Breite hat 2529,285 Qua­drat­meter. Das sind recht genau die 2529,346 des römi­schen Iuge­rum (Joch), wenn ich den metrolo­gi­schen römi­schen Fuß zu­grunde­lege. Es ist also durch­aus plau­sibel, daß man sich mit dem Rod am römi­schen Maß­system orien­tierte. Auch wenn damals die abso­luten Maße nicht sehr genau waren, ging man dennoch davon aus, daß 36 pes genau 35 foot umfaßten. [1] Zusammen mit den 99/70 für die Wurzel aus 2 gelangte man so zu den 16,5 Fuß eines Rod und damit zu einem Faktor 11 nicht nur im anglo­amerika­ni­schen Maß­system.

Die Elf ist eine sog. Repunit, eine Schnaps­zahl aus lau­ter Ein­sen. [2] Für manche mag sie die klein­ste sein, weil man einstel­lige nicht mit­zählt, für andere ist sie gar keine, weil minde­stens drei Ziffern erfor­der­lich seien. Man kann aber noch bru­taler denken und jede Zahl (10^n−1)/9 Rep­unit nennen. Dann wäre die Null eine null­stel­lige Rep­unit. Diese unter­schied­lichen Auf­fas­sun­gen sind kein Pro­blem unter den­ken­den Menschen und Außer­irdi­schen. Im Inter­net aber versam­meln sich gerne Neun­mal­kluge und ant­wor­ten auf die Frage, ob es prime Schnaps­zah­len gäbe: Ja, die Elf. Aber es gibt auch Ver­nünf­tige, die auf 19 und 23 Ein­sen in Folge auf­merk­sam machen, den beiden kürze­sten der wenigen bekann­ten primen Rep­unit nach der Elf. [3]

Da man eine Pizza mit vier geraden Schnit­ten in 11 Stücke tei­len kann, ist 11 die vierte Pizza­zahl. [4] Ganz allge­mein ist mit n Schnitten ein Stück mehr zu erzielen als die zuge­hörige Dreieckszahl angibt. Wer es elegant probieren will: Penta­gramm-​Stern auf die Pizza malen und vier der fünf Kan­ten zu Schnit­ten verlän­gern. Alle Schnitte kreu­zen sich. Mehr Stücke gehen nicht, es sei denn, man kauft eine übli­cher­weise mit vier Schnitten geach­telte Pizza und teilt sie in den sozi­alen Medien. Manch­mal kann man im Mitten­matsch noch die drei feh­len­den Stücke erah­nen.

Makabere Berühmtheit färbt vom Terror­anschlag am 11. Sep­tem­ber 2001 ab. Verschwö­rungs­theo­retiker finden immer etwas. So ist 9/11 mit der Quer­summe 9+1+1=11 der 254. Tag im Jahre 2001 mit der gleichen Quer­summe 2+5+4=11. In den beiden Flug­zeugen sollen 92 bzw. 65 Passa­giere mit 9+2=6+5=11 geses­sen haben. Die Wiki­pedia nennt 155 statt 157. Dieser kleine Unter­schied ist numero­logisch so tödlich wie einer von einer Mil­lion. Aber dank 1+5+5=11 wäre noch etwas zu ret­ten. Die Ameri­kaner schlu­gen einen Monat später am 07.10.2001 in Afgha­ni­stan zurück und töte­ten nach zehn Jahren am 02.05.2011 Osama Bin Laden. Wieder sind die Quer­summen 11. Leicht findet man auch pas­sende Begriffe mit elf Buch­sta­ben: Afgha­ni­stan, New York City, The Pen­ta­gon. Wie gut, daß man einen Arti­kel voran­stel­len kann! Am besten ist aber die Dar­stel­lung der bei­den Türme als 11, wobei pikan­ter­weise nicht uner­wähnt bleibt, daß die 1 für einen Phal­lus steht. Manche Men­schen haben eben viel Phan­tasie.

Was bleibt mathe­ma­tisch? Aus 11=10+1 ergibt sich die Regel, daß eine Zahl durch 11 teil­bar ist, wenn ihre alter­nie­rende Quer­summe es ist. Eine Mer­senne-​Zahl, also eine Zweier­po­tenz minus eins, kann nur prim sein, wenn auch der Expo­nent prim ist. Für 2, 3, 5 und 7 ist das der Fall, denn 3, 7, 31 und 127 sind prim. Für 11 wegen 2^11−1=​2047=​23·89 erst­malig nicht. [5] Das ist erwäh­nens­wert, weil man sich auf der Suche nach sehr großen Prim­zah­len gerne an Mer­senne-​Zah­len hält. Schließ­lich kommt die Elf noch in ver­schie­denen Anzah­len vor, die ich aber nicht auf­zähle, weil ich mich zu lange sach­kun­dig machen müßte, um zu über­prü­fen, daß es nicht zehn oder zwölf sind und es neben der Elf nicht eine ganze Reihe von Zahlen mit ähn­li­chen Eigen­schaf­ten gibt.

[1] Hier ist eine gute Gelegen­heit darauf hinzu­weisen, daß Maß­anga­ben im allge­mei­nen nicht dekli­niert wer­den.

[2] Weil die Begriffs­bil­dung in der Wissen­schaft nicht mehr in deut­scher, sondern in engli­scher Sprache erfolgt, gibt es gele­gent­lich keine schönen Über­set­zun­gen. Durch die man­chmal rigo­rose engli­sche Wort­bil­dung wird das noch beför­dert. Und so nehme ich hier Abstand von mir gekün­stelt vor­kom­men­den Bezeich­nun­gen wie Ein­ser­kolon­nen.

[3] The On-Line Encyclopedia of Integer Sequences. Stellen­zahl primer Repunits A004023.

[4] The On-Line Encyclopedia of Integer Sequences. Pizza­zahlen A000124.

[5] The On-Line Encyclopedia of Integer Sequences. Expo­nenten primer Mersenne-​Zahlen A000043.

10 | 12 | Dreieckszahlen | Teilbarkeitsregeln

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Was hier stand, habe ich in den Hauptbeitrag übernommen.

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Ach ja,
und dass die 11 symbolisch auch die beiden Hörner des Leibhaftigen verkörpern soll.

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Wegen Anmerkung 1., "Maß­anga­ben im allge­mei­nen nicht dekli­niert."

Wie ist es eigentlich richtiger? Bei Körperhöhen liest man im Englischen oft "er ist 5 feet, 2 inches". Ich hätte nichts gegen 5 foot, 2 inch oder eine schön inkonsequente Mischform, 5 foot 2 inches. Im Deutschen ist es klar, da bin ich 7 Fuß, 4 Zoll. (Plural von Fuß ist Fuß.)

Oder wir nehmen wie neulich was, was schön klingt, forty rods to the hogshead, und da drin am Balken ist dann das Metermaß.

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Meine Englisch­kennt­nisse sind nicht über­ra­gend. Ich weiß aber, daß Dono­van Sie mit 5′2″ gerade noch rekru­tie­ren würde: He's five foot‑two and he's six feet‑four. He fights with missi­les and with spears.

Ich schrieb „im all­gemei­nen“. Und tat­säch­lich kauft keiner 500 Gram­me Hack­fleisch. Je näher man dem All­tag und vor allem Zeit­anga­ben kommt, desto eher neigen wir zur Dekli­na­tion: Drei See­meilen, zwei Jahre, sogar 1,0 Se­kun­den.

Hintergründig zielte ich jedoch auf Bil­dungs­bür­ger, die bei ihrem Lieb­lings­itali­ener lecker Spa­get­tis essen, dank klei­nen Lati­num pedes ken­nen und an Dako­tata nicht zwei­feln.

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Sehr gut, wenn bei Donovan in einem Satz beides geht, foot und feet, kann's nur halb so wild sein.

In der Zeile aus Universal Soldier (kannte ich nicht) wird mir die Tagespolitik lebendig. Merkhilfe für später: Heute oder gestern las ich, "wenn's nach der EU ginge, würde sie bis zum letzten ukrainischen Soldaten kämpfen." Ich wär weit lieber in einem der beiden Dakotata (legendär), gern beim Italiener, Notschis und Expressos. Einfach Kaffee bestellen kann ja jeder.

Ich habe oben noch ergänzt, dass der Plural von Fuß und Zoll Fuß und Zoll ist, die wollen einen doch verarschen.

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Jetzt hör ich auf nachzulesen und geh einkaufen, von soviel nutzfreiem Wissen platzt mir noch der Mond, die pluralflexion schwankt längere zeit zwischen schwachen, starken und französisierten formen: zehn grammen ... hundert grammen. Quatrefages wollte bei Europäern die gewichtsmenge des männlichen gehirns auf 1113, des weiblichen auf 975 grammes festsetzen.

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Sie dürfen auch ein­kaufen, ohne zuvor etwas zu kopie­ren. Auch ich, der ich den Uni­versal Sol­dier als Lehr­ling hörte, habe keine Zeit mehr, mich mit allen Fein­hei­ten der deut­schen Sprache zu beschäf­tigen, zumal ich den Gram­matik-​Duden der Acht­ziger meiner Frau über­las­sen habe.

Es ging mir nicht um starke oder schwache Beu­gung, ob sie im Laufe der Geschichte ande­ren Spra­chen ent­lehnt wurde, auch nicht um die Binse, daß Maß­ein­hei­ten oft­mals nicht dekli­niert wer­den, son­dern um meine Auf­fas­sung, daß Fremd­wör­ter im Sin­gular Nomi­nativ über­nommen und deutsch gebeugt werden soll­ten, nicht ange­be­risch in der (ver­meint­lichen) Her­kunfts­sprache.

Ausnahmen gibt es immer, nicht nur aus schö­nem laut­li­chen Grunde in Gedich­ten und Lied­texten. Auch ich dekli­niere lecker nicht, weil dieses Wort mir nicht über die Lippen kommt.

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Es lässt sich gar nicht vermeiden, dass sich die Spaghettis und dann die Spagettis durchsetzen. Außerhalb der Fachsprache, wo die mit den schweren Gehirnen sitzen, hat ein Wort keine Bedenken, das Unvermeidliche mitzumachen.

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Konfetto (bei 2:30, was ist an #t=2m30s oder #t=150s falsch?)

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Pi ist genau 3!

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Ja, laut 2. Chronik 4, Vers 2.

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Men at Work
Buying bread from a man in Brussels
He was six foot four and full of muscle
I said, "Do you speak-a my language?"
He just smiled and gave me a Vegemite sandwich
And he said:
I come from a land down under
Where beer does flow and men chunder
Can't you hear, can't you hear the thunder
You better run, you better take cover.

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Die allwis­sende Müll­halde über­setzt: Er war 1,80 Meter groß und vol­ler Muskeln. Aber 6′4″ sind 1,92 Me­ter. Das ein­zige, wo mir dazu (speak-a) ein­fällt, sind die Marx Bro­thers: Here is a via­duct lea­ding over the main­land. Alright, why a duck. Why a no chicken?

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Australier halt.

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Seit drei Tagen Ohrwurm, alle Strophen. Oh, yeah.

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Schon wieder der 11.11., doch diesmal keine Beschrän­kungen nur zum Ende der Kampagne, sondern der Versuch des Olaf Scholz, bis nach Ascher­mitt­woch durch­zu­halten. Warum? Um die mit Januar sich erhö­henden Renten­ansprüche der Gefähr­ten mitzu­nehmen, sie mög­licher­weise schnell noch zu befördern, ein Gesetz zum Abbau der Demo­kratie trotz allem durch­zubrin­gen, um alte Unter­lagen aus seiner Ham­burger Zeit ver­nichten zu dürfen, oder einfach noch an seinem Wahn­bild eines guten Kanzlers zu arbei­ten?

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