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888
wuerg, 08.08.2008 22:35
Die 888 ist heute zur 2000-Jahr -Feier des 8.8.8 natürlich nicht zu übersehen. Im Vorfeld der gerade eröffneten olympischen Spiele hat auch der letzte vernommen, daß die Chinesen an die 8 glauben. Und 888 steht ihnen für die drei wichtigsten Dinge im Leben: Geld, Reichtum und Vermögen. Wer heute geheiratet hat, schont alle drei und feiert erst nach der Olympiade. Wer letztes Jahr ein Kind gezeugt hat, verschafft seinem Nachwuchs den Vorteil der Achter-Geburt, nämlich überfüllte Klassenzimmer und deutlich mehr Wettbewerb im Leben.
In unserem christlichen Kulturkreis, dessen normative Kraft nicht nur den Chinesen, sondern der ganzen Welt mit dem gregorianischen Kalender erst den heutigen08.08.08 oder 08/08/08 beschert hat, steht 888 nicht für Glücksspiel unter 888.com und auch nicht für Geldofs Live-Aid mit nachgestelltem HH, sondern für Jesus. Manche meinen diese 888 von irgendwelchen 8+8+8=24 Tagen ableiten zu können, andere von Jesu Beschneidung [1]. Sinnvoller erscheint mir
Jahr-2000-Feier | Live 8 | 88
In unserem christlichen Kulturkreis, dessen normative Kraft nicht nur den Chinesen, sondern der ganzen Welt mit dem gregorianischen Kalender erst den heutigen
[1] Lukas 2,12: Und da acht Tage um waren, daß das Kind beschnitten würde, da ward sein Name genannt Jesus, welcher genannt war von dem Engel, ehe denn er in Mutterleibe empfangen ward.Jesus = Ι Η Σ Ο Υ Σ = Jota + Eta + Sigma + Omikron + Ypsilon + Sigma = 8 + 10 + 200 + 70 + 400 + 200 = 888
Jahr-2000-Feier | Live 8 | 88
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Der Ball ist rund
wuerg, 29.06.2008 14:55
Der Fußball ist seit der letzten Weltmeisterschaft runder als je zuvor, wenn er anfänglich auch etwas flatterte. Er besteht nicht mehr aus den 12 schwarzen Fünf- und 20 weißen Sechsecken des Ikosaederstumpfes mit seinen 60 Ecken und 90 Kanten, sondern aus 6 Propellern und 8 Turbinen, von denen bei genauerem Hinsehen die eine Hälfte links und die andere rechts herum dreht. Wer von der geschwungenen Form der modernen Schweiß- statt der altertümlichen Kleinkind-Nähte absehen kann, erkennt einen Oktaederstumpf mit seinen 24 Ecken und 36 Kanten.
Der naive Betrachter mag das wieder einmal für einen Triumph der praxisorientierten Ingenieure von Adidas über theoretische Mathematiker halten, die in geraden Linien und regelmäßigen Strukturen befangen sind und sich schon überwinden müssen, einen nur archimedischen und nicht platonischen Körper zu sehen. Und wer den neuen Ball für einen Triumph der Mathematik hält, der ist nicht näher an der Realität:
Mich interessiert kaum, welcher Kunststoff mit welcher Oberfläche und welchen Schweißnähten zu einem so runden Ball führt, der nachweislich nicht flattert und mit einem zu ihm passenden Schuh von Adidas sich genauer als je zuvor an die vorgeschriebene Flugbahn hält. Wichtiger sind mir drei Fragen:
Eric W. Weisstein, "Archimedean Solid", Mathworld, Wolfram Web Resource, mathworld.wolfram.com/ArchimedeanSolid.html"
Eric W. Weisstein, "Platonic Solid", Mathworld, Wolfram Web Resource, mathworld.wolfram.com/PlatonicSolid.html
Hartmut Ring, "Wie revolutionär ist der neue WM-Ball wirklich?", www.math.uni-siegen.de/ring/wm-ball.html
Der naive Betrachter mag das wieder einmal für einen Triumph der praxisorientierten Ingenieure von Adidas über theoretische Mathematiker halten, die in geraden Linien und regelmäßigen Strukturen befangen sind und sich schon überwinden müssen, einen nur archimedischen und nicht platonischen Körper zu sehen. Und wer den neuen Ball für einen Triumph der Mathematik hält, der ist nicht näher an der Realität:
- Soll eine Kugel mit Leder oder einem anderen bieg-, doch wenig formbaren Material bespannt werden, müssen die Teilstücke nicht sehr klein, sondern nur schmal sein. Eines reicht aus, so wie ein Apfel in einem Zuge schälbar ist.
- Große und unregelmäßige Teilstücke machen den Fußball nicht runder, aber auch nicht eckiger, wenn sie kaum gegen die Längsrichtung gebogen werden müssen. Nur lassen sie sich schwerer als regelmäßige Stücke von pakistanischen Kindern vernähen.
- Die Teilstücke können sogar recht breit und großflächig sein, wenn sie vorgeformt sind. So könnten demnächst auch Qualitätsbälle aus zwei Halbkugeln geklebt werden. Eines Tages wird der Ball sogar nahtlos aufgeblasen.
- Weniger Ecken, an denen Nähte zusammenstoßen, bedeuten weniger Schwachstellen. Doch werden dadurch die Nähte länger und schwieriger. Sind sie auch noch geschwungen, geht es ohne präzise arbeitende Maschinen kaum noch.
Mich interessiert kaum, welcher Kunststoff mit welcher Oberfläche und welchen Schweißnähten zu einem so runden Ball führt, der nachweislich nicht flattert und mit einem zu ihm passenden Schuh von Adidas sich genauer als je zuvor an die vorgeschriebene Flugbahn hält. Wichtiger sind mir drei Fragen:
- Die erste seit der Weltmeisterschaft 2006: Der Billigball meiner Kinder besteht aus den
12+20 Stücken des Standardballes, der mit dem neuen Layout(+teamgeist) bedruckt ist. Warum wurde dazu das neue orthogonale Muster gerade in dieser Weise auf den Ikosaeder projeziert? - Die zweite seit der Europameisterschaft 2008: Die Propeller haben an ihren Enden zwei große schwarze Punkte bekommen. Insgesamt sind es zwölf Stück. Warum wurden diese Punkte beim Billigball aus den
12+20 Stücken nicht einfach auf die Fünfecke gedruckt? - Die letzte und wesentliche Frage: Warum sehe ich im neuen Ball mit seinen 6 Propellern und 8 Turbinen nicht den Oktaederstumpf mit seinen
6+8 Flächen, sondern einfach einen Würfel mit seinen 6 Flächen und 8 Ecken?
Eric W. Weisstein, "Archimedean Solid", Mathworld, Wolfram Web Resource, mathworld.wolfram.com/ArchimedeanSolid.html"
Eric W. Weisstein, "Platonic Solid", Mathworld, Wolfram Web Resource, mathworld.wolfram.com/PlatonicSolid.html
Hartmut Ring, "Wie revolutionär ist der neue WM-Ball wirklich?", www.math.uni-siegen.de/ring/wm-ball.html
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46664
wuerg, 28.06.2008 18:07
Jeder Szene fern, war mir die Zahl 46664 bisher gar nicht aufgefallen. Es ist die 176671 des Nelson Mandela, unter der gegenwärtig zu seinem 90. Geburtstag und gegen AIDS gesungen wird. Er wird sich fragen, warum gerade in Südafrika die Erkrankungsrate an einem derart schwächlichen Virus hundertfach überhöht ist. Und er wollte auch nicht sehen, wie Schwarze sich gegenseitig totprügeln, gleichwohl ihn auch das nicht wundern wird, denn der Afrikaner trägt seinen Stock nicht umsonst [1], weder in Zimbabwe, noch in Südafrika.
In den späten siebziger Jahren hielt ich es mit den evangelischen Frauen und organisierte eine Podiumsdiskussion "Kauft keine Früchte der Apartheid" [2]. Während dieser Veranstaltung warnte mich ein farbiger Teilnehmer vor dem ANC. Und fortan war mir klar, daß mit dem Ende der Apartheid längst nicht alles vorbei ist. Nelson Mandela wird es weit früher und klarer gesehen haben. Insgesamt aber war der Kampf gegen die Apartheid eine Erfolgsgeschichte, anders als Persien, Ostpakistan und Südrhodesien.
[1] Römer 13,4
[2] Frauenbewegung
In den späten siebziger Jahren hielt ich es mit den evangelischen Frauen und organisierte eine Podiumsdiskussion "Kauft keine Früchte der Apartheid" [2]. Während dieser Veranstaltung warnte mich ein farbiger Teilnehmer vor dem ANC. Und fortan war mir klar, daß mit dem Ende der Apartheid längst nicht alles vorbei ist. Nelson Mandela wird es weit früher und klarer gesehen haben. Insgesamt aber war der Kampf gegen die Apartheid eine Erfolgsgeschichte, anders als Persien, Ostpakistan und Südrhodesien.
[1] Römer 13,4
[2] Frauenbewegung
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Public-Hearing
wuerg, 28.06.2008 01:22
Der Humor des Mike Krüger ist mir etwas besser bekannt als der anderer Nachtreter der Europameisterschaft, weil ich einstmals seine Schallplatte "Auf der Autobahn nachts um halb eins" geschenkt bekam. Immer wieder verweist er auf seine entbehrungsreiche Kindheit, um daraus mit Hilfe des pflichtgemäß stöhnenden Publikums einen sog. Gag zu schlagen. Normalerweise übertreibt er dazu, doch für das ahnungslose und junge Nachgetreten-Publikum ist das nicht nötig: Im Jahre 1954 sei er drei Jahre alt gewesen und hätte im Bollerwagen sitzend die Weltmeisterschaft aus dem Transistorradio verfolgt. Damals habe es nur public hearing gegeben.
Da hat er aber die Möglichkeiten des ersten Weltmeisterjahres beschönigt. Transistorradios gab es erst seit Weihnachten 1954, in nennenswerten Stückzahlen und vor allem in Deutschland noch drei Jahre später. Bis zum Erreichen einer mit demMP3-Player vergleichbaren Nervigkeit vergingen weitere Jahre. Ich bekam meinen ersten Transistor in einem Kosmos-Elektronik-Baukasten zu Weihnachten 1961. Was Mike Krüger gehört haben könnte, war ein Kofferradio mit Röhren.
Da hat er aber die Möglichkeiten des ersten Weltmeisterjahres beschönigt. Transistorradios gab es erst seit Weihnachten 1954, in nennenswerten Stückzahlen und vor allem in Deutschland noch drei Jahre später. Bis zum Erreichen einer mit dem
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S'vergleich
wuerg, 21.06.2008 17:18
Im Vorfeld des vorgestrigen Fußballspieles mußten junge Mädchen sich für den Spieler A der portugiesischen oder B der deutschen Mannschaft entscheiden. Zuvor waren drei Kriterien zu kommentieren: Das Gesicht samt Frisur, die Beine und der nackte Bauch, wie er nicht nur beim Trikottausch, sondern in ganz normalen Protzsituationen zu sehen ist. Alle Mädchen stellten sich neben den aus Pappe nachgebildeten Portugiesen A.
Nun gut, das ist normales Girliefernsehen. Der einzig interessante Gedanke kam mir erst später: Was gäbe es zu hören, wenn eine Horde Jungen sich zwischen Frau C der brasilianischen und Fräulein D deutschen Mannschaft zu entscheiden hätten und sich vorher breit über die drei Kriterien Styling, Beine und Brust ausließen, auch wenn es nur die bekleidete und von einem Kampf-BH verstärkte ist?
Statt A, B, C und D hätte ich gerne Namen genannt. Doch A der Portugiesen ist mir entfallen, B war Ballack, brasilianische Spielerinnen C kenne ich keine, deutsche D auch nicht.
Nun gut, das ist normales Girliefernsehen. Der einzig interessante Gedanke kam mir erst später: Was gäbe es zu hören, wenn eine Horde Jungen sich zwischen Frau C der brasilianischen und Fräulein D deutschen Mannschaft zu entscheiden hätten und sich vorher breit über die drei Kriterien Styling, Beine und Brust ausließen, auch wenn es nur die bekleidete und von einem Kampf-BH verstärkte ist?
Statt A, B, C und D hätte ich gerne Namen genannt. Doch A der Portugiesen ist mir entfallen, B war Ballack, brasilianische Spielerinnen C kenne ich keine, deutsche D auch nicht.
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Spielplan
wuerg, 21.06.2008 00:06
Unter der Voraussetzung, daß stets der Bessere gewinnt, sollte ein Turnierplan selbstverständlich den Besten an die Spitze bringen. Bei n Teilnehmern sind dazu n-1 Zweikämpfe erforderlich und ausreichend. Soll auch der Zweitbeste ermittelt werden, so reicht es, den Besten unter den m Teilnehmern zu suchen, die gegen den Allerbesten unterlagen. Ein normales KO-System mit n=2,4,16,256,... Mannschaften erzeugt m=ldn =1,2,4,8,... dem Besten unterlegene Teilnehmer, womit in k=n+m-2 =1,4,18,262,... Kämpfen der erste und der zweite Platz ermittelt werden können.
Die Fußball-Europameisterschaft leistet sich bein=16 Mannschaften statt der k=18 Spiele mit 4·6+(4·2-1) =24+7=31 deutlich mehr und verweist dennoch die zweitbesten Teilnehmer gelegentlich auf den dritten bis vierten Platz, läßt sie also nicht ins Endspiel vordringen. Verteilten sich die Mannschaften völlig zufällig auf die vier Gruppen, so lag die Endspiel-Wahrscheinlichkeit für die zweitbeste Mannschaft im Jahre 2004 noch bei 11/15=73%. Im Jahre 2008 ist sie auf 8/15=53% gesunken.
Diese Merkwürdigkeit fiel mir erst auf, als mein türkischer Kollege von einem Sieg seiner Landsleute träumte, die dann den nächsten deutschen Gegner abgäben. Wie selbstverständlich dachte ich, er müsse sich irren, denn die Sieger aus denA-B-Spielen hätten nach meinem Verständnis zunächst gegen die aus den C-D-Spielen anzutreten. Doch dem ist nicht so. Der eine Endspielgegner kommt aus der Gruppe A oder B, der andere aus C oder D. Ein Endspiel Deutschland-Türkei war von Anfang an nicht möglich!
Warum bleiben die Sieger der Viertelfinale für das Halbfinale nicht einfach an ihrem Spielort? Warum sind die Schweiz und Österreich so plaziert worden, daß ein Endspiel zwischen ihnen auch theoretisch nicht möglich gewesen ist? Wollte man vermeiden, daß wie 2004 zwei Mannschaften im Endspiel erneut aufeinander treffen? Sollen die Griechen auf ewig die einzigen bleiben, die sowohl im Eröffnungs- als auch im Endspiel den Gastgeber demütigten?
Die Fußball-Europameisterschaft leistet sich bei
Diese Merkwürdigkeit fiel mir erst auf, als mein türkischer Kollege von einem Sieg seiner Landsleute träumte, die dann den nächsten deutschen Gegner abgäben. Wie selbstverständlich dachte ich, er müsse sich irren, denn die Sieger aus den
Warum bleiben die Sieger der Viertelfinale für das Halbfinale nicht einfach an ihrem Spielort? Warum sind die Schweiz und Österreich so plaziert worden, daß ein Endspiel zwischen ihnen auch theoretisch nicht möglich gewesen ist? Wollte man vermeiden, daß wie 2004 zwei Mannschaften im Endspiel erneut aufeinander treffen? Sollen die Griechen auf ewig die einzigen bleiben, die sowohl im Eröffnungs- als auch im Endspiel den Gastgeber demütigten?
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Zivilisation
wuerg, 06.06.2008 00:10
Heute bin ich dreißig Minuten früher nach Hause gefahren, doch die Hälfte davon vernichtete ein Vertreter des indischen Subkontinentes, der auf den Straßenbahnschienen parkte, nicht versehentlich überstehend, sondern schön in Fahrtrichtung. Nach reichlichem Klingeln kam er lustig angesprungen, fuhr in eine der zahlreichen Parklücken, grinste weiter rum und winkte der Straßenbahn hinterher, als verabschiede er sich von seiner Sippe. Leider konnte ich nicht wählen, sonst hätte ich der äußerlichen Freundlichkeit die verinnerlichte Zivilisation vorgezogen.
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