Differenzenfolge
Zu jeder Zahlenfolge a(1), a(2), a(3), ... kann man die Folge der Diffe­renzen d(1), d(2), d(3), ... be­trach­ten, die durch

d(n) = a(n+1) - a(n)

defi­niert ist. [1] Diese Diffe­renzen sind oftmals nütz­lich, um auf das in einer Folge steckende Bil­dung­sgesetz zu schließen. Hat man zum Bei­spiel das Anfangs­stück 1, 7, 19, 37, 61, 91, ... vor­liegen und sucht eine geschlos­sene Formel, so kann man die Diffe­renzen bilden und ggf. auch davon aber­mals die Diffe­renzen
Index n                        1   2  3    4   5   6  ...
Folge a(n)                     1   7  19  37  61  91  ...
Differenzen d(n)=a(n+1)-a(n)   6  12  18  24  30  36  ...
Differenzen 2. Ordnung         6   6   6   6   6   6  ...
Differenzen 3. Ordnung         0   0   0   0   0   0  ...
Man erkennt sofort, daß die Diffe­renzen zweiter Ord­nung konstant sind, die Diffe­renzen erster Ordnung also linear anwach­sen und die Ori­ginal­folge damit quadra­tisch. Ein Ansatz a(n)=x·n²+y·n+z sollte also zum Erfolg führen. Man pickt sich einfach drei Werte heraus und erhält drei Glei­chungen mit drei Unbe­kannten. Der Einfach­heit halber für die ersten drei:
n=1:   x +  y + z = 1
n=2:  4x + 2y + z = 7
n=3:  9x + 3y + z = 19
Die Lösung x=3, y=-3, z=1 führt auf a(n)=3·n²-3·n+1=1+3n(n-1). Das sind die zen­trier­ten Sechs­eck­zahlen.

Da Mathematiker nicht dauernd Glei­chungs­systeme lösen möchten, danken sie Newton für seine Formel

a(n) = a(0) + n·d(0) + C(n,2)·d2(0) + C(n,3)·d3(0) + ....        (1)

Darin ist dₖ die k-fach iterierte Diffe­renzen­folge und C(n,k) der Binomial­koeffi­zient n über k. Tut man so, als habe das erste Folge­glied nicht den Index n=1, son­dern 0, so liefert die Formel mit a(0)=1, d(0)=6, d₂(0)=6 und d&#8342(0)=0 für k>2 als Ergebnis

a(n)= 1 + n·6 + (n(n-1)/2)·6 = 1+3n(n+1)

Wegen des Beginns mit n=1 statt n=0 ist auf der rechten Seite n durch n-1 zu ersetzen. Das ergibt wie bereits ermit­telt a(n)=1+3n(n-1).

Das alles mag als nur in ein­fachen Fällen erfolg­verspre­chend erschei­nen, doch mamchmal kann damit auch aus einem undurch­sichti­gerem mit der Hand oder dem Com­puter erstell­ten Anfangs­stück einer Folge auf ein Bil­dungs­gesetz geschlos­sen werden. Zur Zahl 20 habe ich zum Bei­spiel von den 20 mögli­chen Ketten mit 4 roten und 7 weißen Perlen berich­tet. Für 4 rote und n weiße erhält man die Folge 1, 3, 4, 8, 10, 16, 20, 29, 35, ..., für die Diffe­renzen­bildung zunächst wenig hilf­reich erscheint:
Index n                        1   2   3   4   5   6   7   8   9  ...
Folge a(n)                     1   3   4   8  10  16  20  29  35  ...
Differenzen d(n)=a(n+1)-a(n)   2   1   4   2   6   4   9   6  12  ...
Differenzen 2.Ordnung         -1   3  -2   4  -2   5  -3   7  -4  ...
Betrachtet man aber nur die ungeraden Folge­glieder, so sieht die Welt schon besser aus:
Index n                        1   3   5   7   9  11  13  ...
Folge a(n)                     1   4  10  20  35  56  84  ...
Differenzen d(n)=a(n+2)-a(n)   3   6  10  15  21  28  36  ...
Differenzen 2. Ordnung         3   4   5   6   7   8   9  ...
Das führt auf die für ungerade n vermut­lich rich­tigen Tetra­eder­zahlen a(n)=(n+1)(n+3)(n+5)/48. Für gerade n muß man jedoch Korrek­turen anbrin­gen. Wieder hilft der gleiche Trick. Für gerade, doch nicht durch 4 teil­­bare (einfach ge­rade) n ergibt sich ein Zuschlag von (9n+21)/48. Wird er für alle geraden Indizes berück­sichtigt, bleibt nur noch für alle durch 4 teil­baren (doppelt ge­raden) n ein Rest von 1/4. Die vermu­tete Formel lautet also
a(n) = (n+1)(n+3)(n+5)/48
     + (9n+21)/48         falls n gerade
     + 12/48              falls n doppelt gerade
Ein Beispiel für n=8:
a(8) = [(8+1)(8+3)(8+5) + (9·8+21) + 12] / 48
     = [9·11·13+72+21+12]/48 = 1392/48 = 29 (stimmt!)
Natürlich müßte diese vermutete Formel noch als wirk­lich für alle n gültig über­prüft werden. Aber das kann man nur, wenn man sie auch kennt.

In modernen Zeiten gibt es zumeist ein­fachere Metho­den. Man kann in einer Bib­lio­thek für Zahlen­folgen nach­schlagen und findet heraus, daß man nicht der erste mit dieser Folge ist. [2] Im obigen Bei­spiel reicht es auch, das Aus­gangs­problem mit den Ketten ver­standen zu haben und dann in der Lage zu sein, mit Hilfe der von Polya ent­wickel­ten Methode die Formel aus der Problem­stellung abzu­leiten.

[1] Ich hatte in einer vorange­henden Version dieses Bei­trages d(n)=a(n)-a(n-1) mit a(0)=0 definiert, weil damit keine Infor­mation verloren geht und sowohl die Summen­folge der Diffe­renzen­folge als auch umgekehrt wieder das Ori­ginal ergibt. Doch der erste Wert d(1)=a(1) ist unnatür­lich, was dann dumm auffällt, wenn eine Fort­setzung ins Nega­tive von a(0)=0 abweicht. Außerdem ist es sinn­voll, nicht ohne Not von der allge­meinen Konven­tion abzu­weichen. Schon die Formel von Newton (1) macht deutlich, daß sie wohl die bessere Wahl ist und man Folgen möglichst mit dem Index n=0 beginnen sollte.
[2] The On-Line Encyclopedia of Integer Sequences. A005232

Summenfolge | Sechseckzahlen | 20

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DIN-A4-Papier
Unsere normalen Papierformate haben sich glücklicherweise nicht am goldenen Schnitt ausgerichtet, sondern an der einfachen Teilbarkeit. Ohne diese starke Eigenschaft hätten die DIN-Formate in mehr als 20 Jahren mit Druckerproblemen dem Druck von 8 mal 12 Zoll großem Endlospapier nicht problemlos widerstanden. Ich erinnere mich noch gerne am meine ersten ordentlich formatierten Adressen auf handelsüblichen Aufklebern mit sieben mal drei Stück pro DIN-A4-Blatt. Doch fünfzehn Jahre später gibt immer noch Behörden und Reisebüros, die um einen Zentimeter zu lange Papierbögen bevorzugen.

Wie groß ist aber nun ein DIN-A4-Blatt und warum? Zunächst fordert die Teilbarkeit in zwei gleiche und wie das Ausgangsblatt proportionierte Hälften für die Breite b und die Höhe h die Beziehung "b zu h wie h/2 zu b", also h=b*sqrt(2) im Hochformat. Für die absolute Größe muß beachtet werden, daß ein DIN-A0-Blatt genau einen Quadratmeter groß sein soll, daß neben h=b*sqrt(2) auch b*h=1 Quadratmeter sein muß. Das hat
h = vierte Wurzel aus 2 Meter = 1,1892... Meter
als Höhe des DIN-A0-Blattes zur Folge. Ein DIN-Ai-Blatt hat damit eine Breite b(i) und eine Höhe h(i) gemäß
b(i) = 2 hoch (-i/2-1/4) Meter
h(i) = 2 hoch (-i/2+1/4) Meter
Für ein DIN-A4-Blatt ergibt sich eine Breite von 2 hoch -2,25 und eine Höhe von 2 hoch -1,75 Metern. Das sind ungefähr 297,3 und 210,2 Millimeter in guter Übereinstimmung mit der Realität.

Für die Fläche F(i)=b(i)*h(i) eines DIN-Ai-Blattes gilt natürlich eine einfachere Formel F(i)=1/2^^i Quadratmeter. Damit hat ein DIN-A4-Blatt genau 1/16 Quadratmeter und wiegt 5 Gramm, wenn es sich um normales Papier von 80 Gramm pro Quadratmeter handelt. In einen Standardbrief sollte man deshalb nicht mehr als drei Blätter stecken.

Das alles ist nicht tiefschürfend, doch mir ein schönes Beispiel, wo in unserem Alltag ständig die vierte Wurzel vorkommt, wenn auch nicht so sichtbar wie die Quadratwurzel. Zwar haben moderne Kopierer Tasten für die gängigen Vergrößerungen und Verkleinerungen, doch schadet es nicht zu wissen, daß eine Vergrößerung von A4 auf A3 wegen sqrt(2)=1,4142... ungefähr 141 Prozent und eine umgekehrte Verkleinerung wegen 1/sqrt(2)=sqrt(2)/2=0,7071... ungefähr 70 Prozent beträgt. Dann macht die Anweisung des Chefs "100 Verkleinerungen auf A5 mit etwas mehr Rand, aber im Tiefflug" nicht nervös, weil sie sogleich in " bitte 100 Kopien auf 65% so schnell es Ihnen möglich ist" übersetzt werden kann.

DIN-A

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Goldener Schnitt
Der goldene Schnitt ist die Teilung der Einheits­strecke bei 0,618... im Ver­hältnis von 1 zu 1,618... und kommt allent­halben in Natur und Kultur vor. Erstere trifft den goldenen Schnitt natür­lich nur ungefähr, wo er sich als günstig und damit von evolu­tio­nären Vorteil erwie­sen hat. Geome­trisch kommt er in der Lieb­lings­figur der Griechen, dem Penta­gramm vor:
                                __●__                                                   
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                 ____/         /     \         \____                               
            ____/             /       \ c           \____                               
       ____/                 /         \                 \____                          
  ____/                     /           \                     \____                     
 /              c          /      d      \          c              \                    
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  \   \____             /                   \             ____/   /                     
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    \           \____ /                       \ ____/           /                       
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      \             /     \____       ____/     \             /                         
       \           /           \__ __/           \ b         /                          
        \         /             __●__             \         /                           
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            \ /_/                 b                 \_\ /                               
             ●-- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- --
Einem Fünfeck einbe­schrie­benes Penta­gramm (png)

Man erkennt an den zahl­reichen ähn­lichen Dreiecken, daß a:b=b:c=c:d ist. Dieses stets gleiche Ver­hältnis wird zu Ehren des griechi­schen Bild­hauers Phideas mit Φ abge­kürzt und heißt gol­dene Zahl, der Kehr­wert goldener Schnitt φ. Um auf
Φ = (√5+1)/2 = 1/φ = φ+1 = 2·cos(36°) = 1,6180339887498948482...
φ = (√5-1)/2 = 1/Φ = Φ-1 = 2·sin(18°) = 0,6180339887498948482...
zu kommen, ist dank a=b+c und b=c+d nur eine quadra­tische Glei­chung zu lösen.

Dem modernen Menschen ist das Interesse am Fünfeck abhanden gekommen, und so ist der goldene Schnitt vornehm­lich im Zusammen­hang mit dem golde­nen Recht­eck bekannt, das Seiten im Ver­hält­nis 1 zu Φ aufweist. Objek­tiv ist es etwas schmal, dennoch gilt es als ideal. Wie man ein DIN-A4-​Blatt in der Mitte durch­schnei­den kann, um ein gleich propor­tionier­tes klei­neres DIN-A5-​Blatt zu erhalten, so kann man von einem gol­denen Recht­eck ein Quadrat abschnei­den und erhält wieder ein gol­denes Recht­eck:
+-------------------------+---------------+
|                         |               |   
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|                         +---+-+---------+  
|                         |   | |         |   
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|                         |     |         |   
+-------------------------+-----+---------+
Während die Kultur sich auf das goldene Recht­eck als schön geeinigt hat, hält sich die Natur an den gol­denen Winkel, der bei etwa 137,5° den Voll­kreis im Verhältnis 1 zu Φ teilt. Ihn findet man nähe­rungs­weise an vielen Pflanzen.

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Fibonaccizahlen
Nach den Prim- und den Polygonal­zahlen sind die Fibo­nacci­zahlen von weit­reichen­dem Inter­esse. Die erste und zweite Fibo­nacci­zahl sind einfach F(1)=F(2)=1, jede weitere entsteht durch Addi­tion der beiden vorange­henden, also F(n)=F(n-1)+F(n-2). Das ergibt die Fibo­nacci-​Folge [1]

1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55, 89, 144, ...

Sehr gerne wird die Entstehung dieser Folge mit Kanin­chen verdeut­licht. Werfen sie an ihrem zweiten, dritten, vierten und jedem weiteren Geburts­tag ein kleines Häs­chen [2], ver­mehren sie sich wie folgt:
Beginn des 1. Jahres:   0
                        |
Beginn des 2. Jahres:   1--------------+
                        |              |
Beginn des 3. Jahres:   1--------+     0
                        |        |     |
Beginn des 4. Jahres:   1-----+  0     1-----+ 
                        |     |  |     |     |
Beginn des 5. Jahres:   1--+  0  1--+  1--+  0
                        |  |  |  |  |  |  |  |
Beginn des 6. Jahres:   1  0  1  1  0  1  0  1
Darin bezeichnet 0 einen neuge­borenen Hasen und 1 einen nach seinem ersten Ge­burts­tag. Ordnen sie sich wie darge­stellt an, entsteht die Fibo­nacci­folge 10110101 ..., für die man keine Kanin­chen benötigt: Mit 0 beginnend wird schritt­weise 0 durch 1 und 1 durch 10 ersetzt.

Obwohl die Fibo­nacci­zahlen gerne in der Natur vorkommen, ist mir ein genau­eres Beispiel aus dem Baube­reich doch lieber: Man will eine 20 cm hohe Mauer mit Ziegel­steinen der Größe 10 mal 20 cm ver­kleiden oder bauen. Diese Steine kann man waage­recht oder senk­recht ver­wenden. Wieviele Ziegelstein-Muster a(n) für eine Mauer von n Dezimetern sind möglich? Offensicht­lich gibt es 1, 2 und 3 Muster für Mauern der beschei­denen Länge von 10, 20 und 30 Zenti­metern.
+---+                   +---+---+   +-------+
|   |                   |   |   |   |       |
|   |                   |   |   |   +-------+
|   |                   |   |   |   |       |
+---+                   +---+---+   +-------+

+---+---+---+   +---+-------+   +-------+---+
|   |   |   |   |   |       |   |       |   |
|   |   |   |   |   +-------+   +-------+   |
|   |   |   |   |   |       |   |       |   |
+---+---+---+   +---+-------+   +-------+---+
Für größere n wähle ich eine kompaktere Darstel­lung mit | für einen senk­rechten und == für zwei waage­rechte Ziegel:
n=4:  ||||   ||==   |==|   ==||   ====

n=5:  |||||   |||==    ||==|    |==||
      
      ==|||   |====    ==|==    ====|
Damit ist Verdacht auf Fibonacci gegeben, und tatsäch­lich führt die folgende Über­legung auf a(n)=a(n-1)+a(n-2): Mauern der Länge n mit einem senk­rechten Ziegel am Ende gibt es soviele wie Mauern der Länge n-1, und Mauern der Länge n mit zwei waage­rechten Ziegeln am Ende soviele wie von der Länge n-2. Mit senk­rechtem Ziegel am Ende sind es demnach a(n-1) und mit waage­rechten a(n-2), insgesamt also a(n)=a(n-1)+a(n-2). Da zudem a(1)=1=F(2) und a(2)=2=F(3) ist, muß a(n)=F(n+1) sein.

Weitgehend bekannt ist das sich der goldenen Zahl nähernde Verhäl­tnis zweier aufein­ander­folgenden Fibonacci­zahlen:
  3/2  = 1,500000    5/3  = 1,666667
  8/5  = 1,600000   13/8  = 1,625000
 21/13 = 1,615385   34/21 = 1,619048
 55/34 = 1,617647   89/55 = 1,618182
Die Darstellung in zwei Spalten soll verdeut­lichen, daß die Nähe­rungen abwech­selnd unter und über der goldenen Zahl Φ≈1,618034 liegen. Mit einem kleinen Phi wird der goldene Schnitt φ=0,6180... bezeich­net. Es gilt:
Φ = (√5+1)/2 = 1/φ = φ+1 = 1,6180339887498948482...
φ = (√5-1)/2 = 1/Φ = Φ-1 = 0,6180339887498948482...
Mit diesen beiden an vielen Stellen vor­kommen­den Zahlen, kann auch die Binet­sche Formel für die Fibo­nacci­zahlen kompakt geschrie­ben werden:

F(n) = ( Φn - (-φ)n ) / √5

Im wesentlichen wächst also F(n) in jedem Schritt um den Faktor Φ. Von der damit gege­benen Mittel­linie Φ/√5 weicht F(n) um den immer kleiner werden­den Betrag φ/√5 ab. [3]

[1] The On-Line Ecyclopedia of Integer Sequences. A000203
[2] Ich weiß, Has*innen sind keine Kanin­chen, und auch die gebären­den unter ihnen werfen nicht beliebig lange genau ein Häs­chen­/elein pro Jahr. Haupt­sache es entstehen die Fibo­nacci­zahlen und die Fibo­nacci­folge.
[3] Mit dem Taschen­rechner berechnet sich zum Beispiel die 12. Fibo­nacci­zahl wie folgt: 1+√5=/2=^12=/√5 ergibt 144,001..., gerundet F(12)=144.

Goldener Schnitt

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Eineck
Wie ein Eineck aussehen sollte, ob es eine Kante hat, wie lang und gerade sie sein muß und ob sie eine Fläche umschließt, habe ich unter dem Titel Zweieck disku­tiert. Hier soll es nur um die Fort­setzung der Frage gehen, aus wievielen Punkten denn ein Zweieck oder ein Eineck analog zu den zen­trier­ten Drei­ecks­zahlen, Viereck­zahlen usw. gebil­det werden, was also zen­trierte Zwei- und Eineck­zahlen sind.

Aus der Formel P(k,n)=n·[(k-2)n-(k-4)]/2 für die normalen k-Eck­zahlen ergeben sich:
           n:  1  2  3   4   5   6   7   8   9
Zweieck Z(n):  1  2  3   4   5   6   7   8   9
Dreieck D(n):  1  3  6  10  15  21  28  36  45
Viereck Q(n):  1  4  9  16  25  36  49  64  81
Fünfeck F(n):  1  5 12  22  35  51  70  92 117
Normale Eineck­zahlen machen wenig Sinn, denn sie würden nach der Formel n(3-n)/2 bereits negativ. Wie aber steht es um die zen­trier­ten Zwei- und Eineck­zahlen? Eine Formel für die zen­trier­ten k-Eck­zahlen lautet p(k,n)=1+k·D(n-1). Damit ergibt sich folgende Tabelle:
           n:  1  2   3   4   5   6   7   8   9
Eineck  e(n):  1  2   4   7  11  16  22  29  37
Zweieck z(n):  1  3   7  13  21  31  43  57  73
Dreieck d(n):  1  4  10  19  31  46  64  85 109
Viereck q(n):  1  5  13  25  41  61  85 113 145
Fünfeck f(n):  1  6  16  31  51  76 106 141 181
Die zentrierten Zwei- und sogar die Eineck­zahlen wachsen mit zuneh­menden n wie die übrigen eben­falls quadra­tisch an. Erst die Nulleck­zahlen stag­nieren bei 1. Sie bestehen nur aus dem Mitten­punkt mit 0 Drei­ecken drum­herum. Die Vorstel­lung
                                /2--4--6--8\
1--2--3--4--5--6   und nicht   1            10
                                \3--5--7--9/
von den normalen Zweieck­zahlen läßt sich offen­sicht­lich nicht über­tragen. Man kommt auf ein Bild wie das linke
                          A   C   C   C   C
A                   B       A   C   C   C       A 
  A               B       A   A   C   C   B       A
A   A           B   B       A   A   C   B       A   A
  A   A   O   B   B       A   A   O   B   B       A   A   O
A   A           B   B       A   D   B   B       A   A
  A               B       A   D   D   B   B       A
A                   B       D   D   D   B       A
                          D   D   D   D   B
im dem vom Viereck in der Mitte zwei der vier Flügel fehlen. Für das Eineck bleibt wie im rechten Bild nur ein Flügel mit einem Zusatz­punkt, insge­samt also e(n)=1+D(n-1). Das sind die sog. Pizzazahlen 1+D(n)=e(n+1), die Maximal­zahl der Pizza­stücke, die durch n gerade Schnitte möglich sind.

Eine viel­leicht bessere, aber mit ASCII-Zeichen schlecht dar­stell­bare Veran­schau­lichung der n-ten k-Eck­zahl ist ein Mittel­punkt, um den n-1 Kreise gezeich­net werden, wobei auf dem i-ten Kreis von innen genau i Punkte liegen.

einfache und zentrierte Polygonalzahlen | Zweieck

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Zentrierte Polygonalzahlen
Die Dreieckszahlen, Quadrat­zahlen, Fünfeck­zahlen, Sechseck­zahlen usw. werden nach griechi­schen Vorstel­lungen gebildet, indem man stets ein größeres Polygon hinzunimmt:
    1          1             1                 1
   2 2        2 2          2   2             2   2
  3 3 3      3 2 3       3  2 2  3         3 2   2 3
 4 4 4 4    4 3 3 4    4  3     3  4     4 3   2   3 4
             4 3 4      4  3 3 3  4      4 3       3 4
              4 4        4       4       4   3   3   4 
               4          4 4 4 4        4     3     4
                                           4       4
                                             4   4
                                               4
Doch ab den Fünfeck­zahlen werden die Bilder löchrig, und schon bei den Sechseck­zahlen fragt man sich, warum sie nicht wie folgt gebildet werden:
                           4 4 4 4
              3 3 3       4 3 3 3 4
     2 2     3 2 2 3     4 3 2 2 3 4
1   2 1 2   3 2 1 2 3   4 3 2 1 2 3 4
     2 2     3 2 2 3     4 3 2 2 3 4
              3 3 3       4 3 3 3 4
                           4 4 4 4
Dieses Schema kann auf alle k-Ecke ausgedehnt werden, sieht jedoch nur für Quadrate, Fünf- und Sechsecke gut aus:
      4         4---4---4---4          4             4 4 4 4
     /3\        | 3---3---3 |        4 3 4          4 3 3 3 4
    4/2\4       4 | 2---2 | 4      4 3 2 3 4       4 3 2 2 3 4
   /3/1\3\      | 3 | 1 | 3 |    4 3 2 1 2 3 4    4 3 2 1 2 3 4
  4/2---2\4     4 | 2---2 | 4     4 3 2 2 3 4      4 3 2 2 3 4
 /3---3---3\    | 3---3---3 |      4 3 3 3 4        4 3 3 3 4
4---4---4---4   4---4---4---4       4 4 4 4          4 4 4 4
Die solchen Gebilden zugeord­neten Punkte­zahlen heißen zen­trierte Poly­gonal­zahlen, die ich mit p(k,n) für das k-Eck mit jeweils n Punkten auf der äußeren Kante abkürzen will. Sie lassen sich dank
p(k,n) = 1 + k + 2k +3k + ... + (n-1)k
       = 1 + k·(1+2+3+...+(n-1))
       = 1 + k·D(n-1)
       = 1 + k·n(n-1)/2
leichter berechnen als die (unzen­trierten) Poly­gonal­zahlen
P(k,n) = 1 + (1+(k-2)) + (1+2(k-2) + (1+3(k-2)) + ... + (1+(n-1)(k-2))
       = n + (1+2+3+...+(n-1))·(k-2)
       = n + D(n-1)·(k-2)
       = n + (n(n-1)/2)·(k-2)
       = n·[(k-2)n-(k-4)]/2
In beiden Formeln ist D(n-1)=P(3,n-1)=n(n-1)/2 die (n-1)-te Drei­ecks­zahl. Wie man in geeig­neten Dar­stel­lungen der (unzen­trierten) Poly­gonal­zahlen
B B B B A           B B B B A            B B B B A
 B B B A A         C B B B A A          C B B B A A
  B B A A A       C C B B A A A        C C B B A A A
   B A A A A     C C C B A A A A      C C C B A A A A
    1 2 3 4 5   C C C C 1 2 3 4 5    C C C C 1 2 3 4 5
                                     D D D D
       k=4             k=5            D D D     k=6
                                       D D
   in allen drei Bildern: n=5           D
die Formel P(k,n)=n+(k-2)·D(n-1) erken­nen kann, ist dies auch bei den zen­trierten
 k=3: C    k=4: D---C---C---C    k=5:  D        k=6: E D D D
     /C\        | D---C---C |        D D C          E E D D C
    C/C\B       D | D---C | B      D D D C C       E E E D C C
   /C/O\B\      | D | O | B |    E E E O C C C    F F F O C C C
  C/A---B\B     D | A---B | B     E E A B B B      F F A B B B
 /A---A---B\    | A---A---B |      E A A B B        F A A B B
A---A---A---B   A---A---A---B       A A A B   n=4    A A A B
mit der Formel p(k,n)=1+k·D(n-1) der Fall. Manche Figuren lassen Bezie­hungen zwischen Poly­gonal­zahlen erkennen. So lassen sich Quadrate gemäß
              4---4---4---4     4---4---4---4
3---3---3     |           |     | 3---3---3 |
|       |     4   2---2   4     4 | 2---2 | 4
3   1   3  +  |   |   |   |  =  | 3 | 1 | 3 |
|       |     4   2---2   4     4 | 2---2 | 4
3---3---3     |           |     | 3---3---3 | 
              4---4---4---4     4---4---4---4
zusammen­setzen. Deshalb ist q(n)=Q(n)+Q(n-1)=n²+(n-1)², worin q(n)=p(4,n) die n-te zen­trierte Quadrat­zahl und Q(n)=P(4,n)=n² die normale Quadrat­zahl ist.

Die den Griechen so wichtige einfache Fünfeck­zahl F(n)=P(5,n)=n(3n-1)/2 kann wie in der mittleren Figur der dritt­letzten Abbildung als halbes Sechseck darge­stellt werden. Die zen­trierte Sechs­eckzahl s(n)=2*F(n)-(2n-1) bildet wie in der letzten Figur der vor­letzten Abbil­dung ein ganzes Sechseck. Deshalb ist s(n)=2·F(n)-2(n-1).

Die letzte Formel läßt sich verallgemeinern, und zahl­reiche andere Beziehungen können errechnet werden. Doch darum soll es hier nicht gehen. Abschlie­ßend soll nur noch die Frage beant­wortet werden, warum die zen­trierten Poly­gonal­zahlen in ihrer Bedeu­tung hinter den normalen zurück­bleiben. Zum einen liegt es daran, daß die so bekann­ten und bedeut­samen Dreiecks- und Quadrat­zahlen normale Poly­gonal­zahlen sind und das Sechseck die zen­trierten Zahlen nicht mehr raus­reißt. Zum anderen sind die zen­trierten Poly­gonal­zahlen nur um eins ver­mehrte Viel­fache der Dreiecks­zahlen. Und zum dritten stellt diese Eins in der Formel eine gewisse Unschön­heit dar. Erst ohne den Mitten­punkt (eins weniger) ergäbe sich eine arithmetische Reihe, wie dies bei den normalen Poly­gonal­zahlen der Fall ist.

Dreieckszahlen | Quadratzahlen

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Teilbarkeitsregeln
Manche Zahlen haben einfache Teilbar­keits­regeln, andere nicht. Das liegt an ihrer Dar­stel­lung zur Basis 10, die eine mehr oder minder günstige Vor­arbeit leistet. Des­halb gibt es ein­fache, allge­mein bekannte Regeln für die Teiler der Zahlen 9, 10, 11 und 100, also für 2, 3, 4, 5, 9, 10, 11, 20, 25, 50 und 100.

1: Jede ganze Zahl ist durch 1 teilbar
2: Eine Zahl ist durch 2 teilbar, wenn die letzte Stelle durch 2 teilbar ist. [1] Das sind die geraden Zahlen mit 0, 2, 4, 6 oder 8 am Ende.
3: Eine Zahl ist durch 3 teilbar, wenn ihre Quer­summe [2] durch 3 teilbar ist. [1]
4: Eine Zahl ist durch 4 teilbar, wenn die letzten zwei Stellen durch 4 teilbar sind. [1] Das wie­derum ist der Fall, wenn diese beiden zweimal hal­biert werden können.
5: Eine Zahl ist durch 5 teilbar, wenn die letzte Stelle durch 5 teilbar ist. [1] Das sind die Zahlen mit 0 oder 5 am Ende.
6: Eine Zahl ist durch 6 teilbar, wenn sie durch 2 und durch 3 teilbar ist.
7: Eine Zahl ist durch 7 teilbar, wenn die alter­nie­rende Quer­summe der Dreier­blöcke [4] durch 7 teilbar ist. [5] Verbleiben mehr als drei Stellen, kann der Prozeß wieder­holt werden. Ver­bleiben drei Stellen, kann das Doppelte der Hunder­ter­stelle den anderen beiden zuge­schlagen werden.
8: Eine Zahl ist durch 8 teilbar, wenn die letzten drei Stellen durch 8 teilbar sind. [1] Das wie­derum ist der Fall, wenn diese drei dreimal hal­biert werden können.
9: Eine Zahl ist durch 9 teilbar, wenn ihre Quer­summe [2] durch 9 teilbar ist. [1]
10: Eine Zahl ist durch 10 teilbar, wenn die letzte Ziffer [1] eine 0 ist.
11: Eine Zahl ist durch 11 teilbar, wenn die alter­nierende Quer­summe [3] durch 11 teilbar ist. [6]
12: Eine Zahl ist durch 12 teilbar, wenn sie durch 3 und durch 4 teilbar ist.
13: Eine Zahl ist durch 13 teilbar, wenn die alter­nie­rende Quer­summe der Dreierblöcke [4] durch 13 teilbar ist. [5]
14: Eine Zahl ist durch 14 teilbar, wenn sie durch 2 und durch 7 teilbar ist.
15: Eine Zahl ist durch 15 teilbar, wenn sie durch 3 und durch 5 teilbar ist.
16: Eine Zahl ist durch 16 teilbar, wenn die letzten vier Stellen durch 16 teilbar sind. [1] Das wie­derum ist der Fall, wenn diese vier viermal ha­lbiert werden können.
17: Man kann fortgesetzt das Fünf­fache der letzten Ziffer von den übrigen abziehen und den Rest auf Teil­bar­keit prüfen. [7]
18: Eine Zahl ist durch 18 teilbar, wenn sie durch 2 und durch 9 teilbar ist.
19: Man kann fortgesetzt das Doppelte der letzten Ziffer den übrigen zuschla­gen und den Rest auf Teil­bar­keit prüfen. [7]
20: Eine Zahl ist durch 20 teilbar, wenn die letzte Ziffer eine 0 und die vor­letzte gerade ist.
21: Eine Zahl ist durch 21 teilbar, wenn sie durch 3 und durch 7 teilbar ist.
22: Eine Zahl ist durch 22 teilbar, wenn sie durch 2 und durch 11 teilbar ist.
23: Man kann fortgesetzt das Sieben­fache der letzten Ziffer den übri­gen zu­schlagen. [7]
24: Eine Zahl ist durch 24 teilbar, wenn sie durch 3 und durch 8 teilbar ist.
25: Eine Zahl ist durch 25 teilbar, wenn die letzten beiden Stellen durch 25 teilbar sind, also 00, 25, 50 oder 75 lauten. [1]
26: Eine Zahl ist durch 26 teilbar, wenn sie durch 2 und durch 13 teilbar ist.
27: Eine Zahl ist durch 27 teilbar, wenn die Quer­summe der Dreier­blöcke [8] durch 27 teilbar ist. [1]
28: Eine Zahl ist durch 28 teilbar, wenn sie durch 4 und durch 7 teilbar ist.
29: Man kann fortgesetzt das Drei­fache der letzten Ziffer den übrigen zuschla­gen. [7]
30: Eine Zahl ist durch 30 teilbar, wenn sie durch 3 und durch 10 teilbar ist.
37: Eine Zahl ist durch 37 teilbar, wenn die Quer­summe der Dreier­blöcke [8] durch 37 teilbar ist. [1]

[1] Diese Regel führt auch auf den gleichen Divi­sions­rest. Sie testet also nicht nur die Teil­bar­keit, sondern bestimmt auch den bei der Divi­sion blei­benden Rest.
[2] Die Quersumme ist die Summe der Ziffern.
[3] Die alternierende Quersumme entsteht dadurch, daß die Ziffern abwech­selnd addiert und subtra­hiert werden.
[4] Die alternierende Quersumme der Dreier­blöcke entsteht dadurch, daß sie abwech­selnd addiert und subtra­hiert werden. Bei Zahlen mit weniger als sechs Stellen ist es wohl am einfach­sten, die füh­renden von den hinteren drei abzu­ziehen.
[5] Diese Regel führt nur auf den gleichen Divisions­rest, wenn der gesamte rechte Dreier­block (Hun­derter, Zehner, Einer) addiert wird.
[6] Diese Regel führt nur auf den gleichen Divi­sions­rest, wenn die Einer­stelle addiert wird.
[7] Solche Regeln kommen immer dann zum Zuge, wenn einem keine besseren ein­fallen. Auch im Zeit­alter vor dem Computer hat man sie sich nicht gemerkt, zumal die Durch­führung der Division nicht deut­lich länger dauert und dazu noch den Divi­sions­rest liefert.
[8] Die alternierende Quer­summe der Dreier­blöcke ist die Summe aller Dreier­blöcke der normalen Zahl­glie­derung in Tausen­dern.

7

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