Karfreitag, 16.05.1434
wuerg, 29.03.2013 15:30
Den Protestanten konnte man den Buß- und Bettag streichen, während die Katholiken selbst auf solchen Feiertagen beharren, deren Anlaß ich mir einfach nicht merken kann. Man kann das als Schritt in die richtige Richtung werten, als Befreiung des Staates von der Kirche und ihren Bevormundungen. In dieser säkularen Zukunft dürfen Gläubige natürlich weiterhin ihre Feste feiern. Gerne mag ihnen dazu das Recht verbleiben, der Arbeit unbezahlt fernzubleiben.
Rechtzeitig zu Ostern wollen Moslems wieder einmal in die andere Richtung, nämlich zwei eigene Feiertage. Wenn in Saudi Arabien der Übertritt zum Christentum nicht mehr mit dem Tode bestraft wird, Bibeln eingeführt, gedruckt oder gar verteilt werden dürfen und es noch genügend überflüssige katholische Feiertage im Tausch gibt, dann gerne.
Da hierzulande nicht nur fromme Protestanten am Buß- und Bettag von Schule und Arbeit befreit werden können, sondern auch Moslems zum Opferfest, fragt man sich, was denn die Stoßrichtung des medienwirksamen Herrn Aiman Mazyek und seines Zentralrates der Muslime ist. Soll über die formale Anerkennung als Feiertag hinaus die Mehrheitsbevölkerung zur Anteilnahme oder gar zu Arbeitsniederlegungen genötigt werden?
Inzwischen sind fünf Jahre vergangen, bald ist Karfreitag, 12.07.1439. Und pünktlich zu Ostern beginnt wieder die Feiertagsdiskussion. Hätte ich heute beim Kaffee nicht zur Frankfurter Rundschau statt zur Bildzeitung gegriffen, wäre sie dieses Jahr an mir vorübergezogen, zumal ich seit der letzten Wahl keinen Politiker mehr muslime Feiertage habe fordern hören. So verwundert nicht, daß in der Frankfurter Rundschau nur Reste der einstigen Vielfalt zu finden sind und der Schwerpunkt nun umgekehrt auf der Abschaffung christlicher Feste mit ihren Einschränkungen des täglichen Lebens liegt.
Ich habe nichts dagegen, wenn Katja Thorwarth [1] aus atheistischer Überzeugung die Abschaffung christlicher Feiertage fordert, weil die Christen ihre Zweidrittelmehrheit eingebüßt haben. Scheinbar konsequent fordert sie gleiches Recht für Christen, Moslems und Scientologen. Für besser hielte ich aber die Abschaffung des Religionsunterrichtes an öffentlichen Schulen und die Streichung der Religionsfreiheit, die über Meinungs- und Gedankenfreiheit hinaus nur abstruses Gedankengut vor Gegenrede und Missetaten vor Strafverfolgung schützt.
Wes Geistes Kind Frau Thorwarth ist, macht eine fette Zwischenüberschrift deutlich: „Pech: Islam ist weder evangelisch noch katholisch“. Will sie damit sagen, Sunniten und Schiiten hätten ein Anrecht auf Feiertage, solange sie Protestanten und Katholiken noch gewährt werden? Und sogleich bekommen auch Horst Seehofer und die CSU ihr Fett weg, die Schüler unter die Kruzifixe zwingen, aber Kopftücher nicht ertragen.
Um was geht es eigentlich? Um die generelle Abschaffung religiöser Feiertage, um das Abhängen von Kreuzen, gegen die CSU oder um die Liebe zu unseren abrahamitischen Brüdern, von denen die Juden natürlich nicht erwähnt werden? Oder ist es Haß auf die deutsche Gesellschaft, die noch immer so christlich geprägt ist, daß sie feiertägliche Einschränkungen und Haram-Gebimmel vom Kirchturm den einzig wahren Gläubigen zumutet? Mal sehen, wie es in abermals fünf Jahren, am Karfreitag, 15.09.1444 mitten im Ramadan aussieht.
[1] Thorwarth, Katja: Trennung von Kirche und Staat - jetzt. FR, 29.03.2018.
Reformationstag | Buß- und Bettag | Fronleichnam
Rechtzeitig zu Ostern wollen Moslems wieder einmal in die andere Richtung, nämlich zwei eigene Feiertage. Wenn in Saudi Arabien der Übertritt zum Christentum nicht mehr mit dem Tode bestraft wird, Bibeln eingeführt, gedruckt oder gar verteilt werden dürfen und es noch genügend überflüssige katholische Feiertage im Tausch gibt, dann gerne.
Da hierzulande nicht nur fromme Protestanten am Buß- und Bettag von Schule und Arbeit befreit werden können, sondern auch Moslems zum Opferfest, fragt man sich, was denn die Stoßrichtung des medienwirksamen Herrn Aiman Mazyek und seines Zentralrates der Muslime ist. Soll über die formale Anerkennung als Feiertag hinaus die Mehrheitsbevölkerung zur Anteilnahme oder gar zu Arbeitsniederlegungen genötigt werden?
Inzwischen sind fünf Jahre vergangen, bald ist Karfreitag, 12.07.1439. Und pünktlich zu Ostern beginnt wieder die Feiertagsdiskussion. Hätte ich heute beim Kaffee nicht zur Frankfurter Rundschau statt zur Bildzeitung gegriffen, wäre sie dieses Jahr an mir vorübergezogen, zumal ich seit der letzten Wahl keinen Politiker mehr muslime Feiertage habe fordern hören. So verwundert nicht, daß in der Frankfurter Rundschau nur Reste der einstigen Vielfalt zu finden sind und der Schwerpunkt nun umgekehrt auf der Abschaffung christlicher Feste mit ihren Einschränkungen des täglichen Lebens liegt.
Ich habe nichts dagegen, wenn Katja Thorwarth [1] aus atheistischer Überzeugung die Abschaffung christlicher Feiertage fordert, weil die Christen ihre Zweidrittelmehrheit eingebüßt haben. Scheinbar konsequent fordert sie gleiches Recht für Christen, Moslems und Scientologen. Für besser hielte ich aber die Abschaffung des Religionsunterrichtes an öffentlichen Schulen und die Streichung der Religionsfreiheit, die über Meinungs- und Gedankenfreiheit hinaus nur abstruses Gedankengut vor Gegenrede und Missetaten vor Strafverfolgung schützt.
Wes Geistes Kind Frau Thorwarth ist, macht eine fette Zwischenüberschrift deutlich: „Pech: Islam ist weder evangelisch noch katholisch“. Will sie damit sagen, Sunniten und Schiiten hätten ein Anrecht auf Feiertage, solange sie Protestanten und Katholiken noch gewährt werden? Und sogleich bekommen auch Horst Seehofer und die CSU ihr Fett weg, die Schüler unter die Kruzifixe zwingen, aber Kopftücher nicht ertragen.
Um was geht es eigentlich? Um die generelle Abschaffung religiöser Feiertage, um das Abhängen von Kreuzen, gegen die CSU oder um die Liebe zu unseren abrahamitischen Brüdern, von denen die Juden natürlich nicht erwähnt werden? Oder ist es Haß auf die deutsche Gesellschaft, die noch immer so christlich geprägt ist, daß sie feiertägliche Einschränkungen und Haram-Gebimmel vom Kirchturm den einzig wahren Gläubigen zumutet? Mal sehen, wie es in abermals fünf Jahren, am Karfreitag, 15.09.1444 mitten im Ramadan aussieht.
[1] Thorwarth, Katja: Trennung von Kirche und Staat - jetzt. FR, 29.03.2018.
Reformationstag | Buß- und Bettag | Fronleichnam
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18.09.2021 01:42
lieber wuerg ich habe ja theologie studiert bei namhaften gestalten die ich nicht nennen werde
die im übrigen sehr kontrovers waren
nach einem jahr hatte ich aber die schnauze voll
2 semester vergeudet
oder auch nicht
ich hab sie echt alle persönlich kennengelernt vom bischof bis zum fundamentalkritiker die alle die gazetten zierten und den verbissenen ermahnenden wicht eines klosters
ein zitterwolf kennt sie alle
und weiste wer am liberalsten war?
es war auf einem ausflug in die schweiz
weil der prof da über seine frau eine ferienhütte hatte
gabs da für auserwählte ein seminar
geil gelegen
zugegeben
der bischof
mit dem hab ich wein gesoffen
und zu dem wein:
es war ein schreckliches gesöff und ist es noch bis heute
und es war ein skandal als ich beim einkaufen dranne war
das ich massig bier mitbrachte was reissenden absatz fand
nach einem jahr hatte ich aber die schnauze voll
2 semester vergeudet
oder auch nicht
ich hab sie echt alle persönlich kennengelernt vom bischof bis zum fundamentalkritiker die alle die gazetten zierten und den verbissenen ermahnenden wicht eines klosters
ein zitterwolf kennt sie alle
und weiste wer am liberalsten war?
es war auf einem ausflug in die schweiz
weil der prof da über seine frau eine ferienhütte hatte
gabs da für auserwählte ein seminar
geil gelegen
zugegeben
der bischof
mit dem hab ich wein gesoffen
und zu dem wein:
es war ein schreckliches gesöff und ist es noch bis heute
und es war ein skandal als ich beim einkaufen dranne war
das ich massig bier mitbrachte was reissenden absatz fand
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wuerg,
19.09.2021 19:35
Ziwo, ich hätte wohl trotz Griechisch mehr als zwei Semester durchgehalten, wenn mein Arbeitgeber es gestattet hätte. So blieb es mir erspart, entwickelte mich aber nur zu einem Heiden zurück und verwandelte mich nicht in einen Zitterwolf. Vielleicht muß man dazu katholisch sein oder sich einer Todsünde hingegeben haben. Die politisch-moralische Spannweite unter den Theologen war recht hoch. Gleich zu Beginn war ich mit einem DKP-ler und einem Weltverbesserer konfrontiert, der mehr dem Feiern mit Studenten und vor allem -innen zugetan war. Da muß den gewissenhaften Professoren doch das kalte Kotzen gekommen sein.
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19.09.2021 21:44
wuerg das war eigendlich zufall
ich war verdammt spät dranne
und philosophie und psychologie waren dicht
theologie war noch wählbar
es sollte wenigstens neben wirtschaft was völlig anderes sein
bei einem kirchenbesuch bin ich beim kreuzzeichen unangenehm aufgefallen
und wie man sich vorstellen kann hat sich das unangenehme auffallen permanent gehäuft
die mängelliste eines ziwo müssen hinterher seiten gefüllt haben hätte man sie aufgeschrieben
was nur bei den wenigsten kommilitonen aber einigen profs und besonders den wissenschaftlichen mitarbeitern wenig verständnis hervorrief
mehrfach wurde ich zur dringlichen ermahnung bestellt
da ging es aber im wesentlichen um meine zuneigung zum weiblichen geschlecht was entzetzen und empören hervorrief
theologisch inhaltlich wurde ich zwar sehr abwertend beurteilt wie man der mimik und einiger verlogener aktionen entnehmen konnte aber die kritik wurde nicht massiv verbal geäussert
im nachhinein kann ich darüber echt nur lachen
zitterwölfe anpissen aber kinder ficken!
und philosophie und psychologie waren dicht
theologie war noch wählbar
es sollte wenigstens neben wirtschaft was völlig anderes sein
bei einem kirchenbesuch bin ich beim kreuzzeichen unangenehm aufgefallen
und wie man sich vorstellen kann hat sich das unangenehme auffallen permanent gehäuft
die mängelliste eines ziwo müssen hinterher seiten gefüllt haben hätte man sie aufgeschrieben
was nur bei den wenigsten kommilitonen aber einigen profs und besonders den wissenschaftlichen mitarbeitern wenig verständnis hervorrief
mehrfach wurde ich zur dringlichen ermahnung bestellt
da ging es aber im wesentlichen um meine zuneigung zum weiblichen geschlecht was entzetzen und empören hervorrief
theologisch inhaltlich wurde ich zwar sehr abwertend beurteilt wie man der mimik und einiger verlogener aktionen entnehmen konnte aber die kritik wurde nicht massiv verbal geäussert
im nachhinein kann ich darüber echt nur lachen
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wuerg,
07.04.2023 22:07
Wieder sind fünf Jahre vergangen, und Karfreitag fällt auf den 7. April 2023 bzw. 15. Ramadan 1444. Von muslimen Feiertagen habe ich nichts mehr gehört, eher von der Bedeutungslosigkeit christlicher. So wie wie der Buß- und Bettag nur noch in Sachsen arbeitsfrei ist, haben die Dänen ihren großen Gebetstag gestrichen. Die Frommen leisten nur verbalen Widerstand wie hierzulande bei der Verlegung des Wochenbeginns von Sonntag auf Montag. Tarifverhandlungen werden die Lohneinbuße berücksichtigen. Ob genügend Ersparnisse für den Krieg bleiben, wird wohl niemals errechnet.
Herr Mazeyk ist in den letzten zehn Jahren ruhiger geworden. Statt muslime Feiertage zu fordern, hat er ein Buch über die Einsamkeit der Moslems zu Weihnachten geschrieben. Die meisten scheinen vernünftig, machen einfach, was ich in einem muslimen Land auch täte: Die freien Tage genießen und an den Festessen teilnehmen. Tannenbäume und Weihnachtsdusel hat man auch in der Türkei auszuhalten. Und in den Weihnachtsgottesdienst muß keiner, dessen Kinder nicht am Krippenspiel teilnehmen. Es wären aber wieder Plätze frei.
Einigen ist aufgefallen, daß in diesem Jahr Ostern und Passah auf den gleichen Sonntag mitten im Ramadan fallen. [1] Moslems und Katholiken fasten also weitgehend synchron. [2] Die einen schlagen sich des nachts den Bauch voll, die anderen hauen sich Fisch rein und verzichten nur auf Alkohol, Fleisch und Eier.
[1] Google nennt neun Tage für das Passahfest, weil der Vorabend, an dem bereits das jüdische Datum wechselt, vorangestellt und hinten ein Tag angehängt wird. In Israel sind es aber genau sieben Tage ab dem 15. Nisan, dem vernünftigerweise das gregorianische Datum zugeordnet wird, mit dem es dreiviertel gemein hat. Also dieses Jahr nur vom 6. bis zum 12., nicht googlelike vom 5. bis 13. April. Diese sieben Tage entsprechen dem, was man ein Wochenfest nennt. Sie enthalten immer genau einen Sonntag, den man mit dem Ostersonntag vergleichen kann. Dieses Jahr treffen beide am 9. April zusammen, dann wieder am 5. April 2026. Bei einer übermäßigen Länge von 8 Tagen fielen 2025 zwei Sonntage in die Passahzeit, neben dem 13. auch der 20. April. Letzteres wäre zwar Ostern, aber auch Führers Geburtstag.
[2] Auch beim Ramadan zählt Google den Vorabend mit. Man kann ja im Kopf behalten, daß der islamische Tag mit Sonnenuntergang beginnt, sollte ihn aber dem gregorianischen zuordnen, mit dem er den Löwenanteil gemein hat. Der 1. Ramadan 1444 ist somit der 23. März 2023 und der 30. demzufolge der 21. April. Dieses und auch nächstes Jahr ragt der Ramadan noch über Ostern hinaus, 2025 beginnt er bereits vor Aschermittwoch, doch im Jahre 2026 liegt er vom 18. Februar bis zum 19. März gänzlich in der Fastenzeit, wenn man einmal davon absieht, daß er schon am 17. Februar mit Sonnenuntergang beginnt, während die Katholiken an diesem Fastnachstsdienstag noch bis zur Asche aufs Haupt am 18. rumhuren. Doch die Moslems essen dann auch noch einmal, was das Zeug hält.
Herr Mazeyk ist in den letzten zehn Jahren ruhiger geworden. Statt muslime Feiertage zu fordern, hat er ein Buch über die Einsamkeit der Moslems zu Weihnachten geschrieben. Die meisten scheinen vernünftig, machen einfach, was ich in einem muslimen Land auch täte: Die freien Tage genießen und an den Festessen teilnehmen. Tannenbäume und Weihnachtsdusel hat man auch in der Türkei auszuhalten. Und in den Weihnachtsgottesdienst muß keiner, dessen Kinder nicht am Krippenspiel teilnehmen. Es wären aber wieder Plätze frei.
Einigen ist aufgefallen, daß in diesem Jahr Ostern und Passah auf den gleichen Sonntag mitten im Ramadan fallen. [1] Moslems und Katholiken fasten also weitgehend synchron. [2] Die einen schlagen sich des nachts den Bauch voll, die anderen hauen sich Fisch rein und verzichten nur auf Alkohol, Fleisch und Eier.
[1] Google nennt neun Tage für das Passahfest, weil der Vorabend, an dem bereits das jüdische Datum wechselt, vorangestellt und hinten ein Tag angehängt wird. In Israel sind es aber genau sieben Tage ab dem 15. Nisan, dem vernünftigerweise das gregorianische Datum zugeordnet wird, mit dem es dreiviertel gemein hat. Also dieses Jahr nur vom 6. bis zum 12., nicht googlelike vom 5. bis 13. April. Diese sieben Tage entsprechen dem, was man ein Wochenfest nennt. Sie enthalten immer genau einen Sonntag, den man mit dem Ostersonntag vergleichen kann. Dieses Jahr treffen beide am 9. April zusammen, dann wieder am 5. April 2026. Bei einer übermäßigen Länge von 8 Tagen fielen 2025 zwei Sonntage in die Passahzeit, neben dem 13. auch der 20. April. Letzteres wäre zwar Ostern, aber auch Führers Geburtstag.
[2] Auch beim Ramadan zählt Google den Vorabend mit. Man kann ja im Kopf behalten, daß der islamische Tag mit Sonnenuntergang beginnt, sollte ihn aber dem gregorianischen zuordnen, mit dem er den Löwenanteil gemein hat. Der 1. Ramadan 1444 ist somit der 23. März 2023 und der 30. demzufolge der 21. April. Dieses und auch nächstes Jahr ragt der Ramadan noch über Ostern hinaus, 2025 beginnt er bereits vor Aschermittwoch, doch im Jahre 2026 liegt er vom 18. Februar bis zum 19. März gänzlich in der Fastenzeit, wenn man einmal davon absieht, daß er schon am 17. Februar mit Sonnenuntergang beginnt, während die Katholiken an diesem Fastnachstsdienstag noch bis zur Asche aufs Haupt am 18. rumhuren. Doch die Moslems essen dann auch noch einmal, was das Zeug hält.
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