Meteoritenhagel
Nun ist es also passiert. Am Tage, da ein mäßig großer Asteroid namens 2012 DA14 uns um vier Erdradien verfehlte, schlug ein kleiner Brocken wieder einmal in Sibirien ein. Ein großer Tag für Verschwörungstheoretiker, der neuen Schwung in die Katalogi­sierung immer kleinerer Objekte bringen wird, gleichwohl sie über einen kleinen und zumeist unbewohnten Bereich hinaus keinen Schaden anrichten. Sie sind wie Blitze, weit zu sehen und erst später zu hören. Mit mehreren tausend Kilometern pro Stunde zu schnell, um sich von russischen Kampfpiloten abschießen zu lassen, doch deutlich langsamer als das Licht:

Erst Sekunden nach dem grellen Lichtball gab es eine gewaltige Detonation. Diese Zeitverzögerung erklärt der Direktor des Naturhistorischen Museums in Wien, Christian Köberl, so: "Der Meteorit kommt mit Lichtgeschwindigkeit, während die Luftdruckwelle mit viel geringerer Geschwindigkeit deutlich später kommt." [1]

Liebe BZ, auch wenn ein Naturhistoriker nicht unbedingt tiefe astronomische und physikalische Kenntnisse benötigt, wird er es nicht wörtlich so gesagt oder gar gemeint haben. Das könnte jeder Redakteur bemerken und sich auch diese Analyse verkneifen:

Deutschland ist wegen der vergleichsweise geringen Gesamt- und damit auch Trefffläche weniger gefährdet. Über den Weltmeeren und unbewohnten Gebieten stürzen viel öfter Meteoriten ab, was deshalb auch meist unbemerkt bleibt. [1]

Wenn man nicht pro Kopf, sondern pro Quadratmeter rechnet, sei es Land oder Wasser, dann gibt es so manche Gefahr nicht, auch kein Bevölkerungsproblem. Der Vatikan ist noch schwerer zu treffen, und unser Papst bald gar nicht mehr.

[1] Meteoritenhagel: Warum gab es keine Warnung?, BZ Online, 15.02.2013

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