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Halal hat Vorfahrt
wuerg, 26.02.2018 17:43
Das bedeutet zum Beispiel, Muslime vor Christen zur Tafel einzulassen, um sich die glaubenskonformen Lebensmittel zu sichern. [1] Das hatte ich wieder vergessen, weil es keinen Sinn hat, sich über jede Ungleichbehandlung aufzuregen, zumal sie auch vernünftige Gründe haben kann. Schließlich leben wir in einer Gesellschaft, in der Kinder, Schüler, Studenten, Beamte, Lufthansa-Mitarbeiter, Mitglieder der National Rifle Association allenthalben weniger zahlen. Behinderten und Frauen werden Plätze reserviert. Umfangreiche Baumaßnahmen für Rollstuhlfahrer, Markierungen für Blinde sind selbstverständlich geworden. Auch geistig Behinderte können umsonst mit dem Bus fahren. Warum sollten wir dann Menschen, die eine strenge Diät halten müssen oder unter einer krankhaften Ernährungsangst leiden, nicht die verträglichen Nahrungsmittel bevorzugt anbieten?
Früher nahmen wir Rücksicht auf Raucher und haben uns im Restaurant einnebeln lassen. Irgendwann hatten sie ihre Rücksichtslosigkeit übertrieben und müssen nun draußen paffen. Dafür gehen wir vorzugsweise in Restaurants, die nicht nur vegetarische, sondern auch vegane Gerichte führen. Ich habe nichts dagegen, einem Veganer mein Gemüse zu geben, wenn ich dafür sein Fleisch erhalte. Doch damit geben sie sich nicht zufrieden. Es darf nicht der Hauch eines tierischen Produktes verarbeitet sein oder dem Gericht anhaften. Und wenn halal nur meinte, kein Schweinefleisch zu essen, dann wäre alles kein Problem. Aber unsere islamischen Gäste verlangen mehr. Sie wollen sicher sein, daß ihre guten Speisen nicht neben bösen lagen, daß möglichst kein Ungläubiger sie angetatscht hat. Das alles gibt es in teuren Hotels mit gesonderter Küche. In der Tafel nehmen sie auch Rinder, die haram ums Leben kamen. Und sicherlich auch alles andere, was gut, frisch und teuer ist.
Nun ist das Umgekehrte passiert. Die Essener Tafel nimmt für eine Weile nur noch Deutsche Neukunden auf. [2] Das schlug weit höhere Wellen, obgleich es auch dafür gute Gründe gibt, denn nur noch jeder vierte Kunde war ein Deutscher. Darunter viele alleinerziehende Frauen und alte Menschen, die im Verteilungskampf unerfahren von den Horden zumeist junger Männer abgeschreckt wurden. [3] Da nicht jeder aufgenommen werden kann und es sich um eine soziale Einrichtung handelt, ist es geboten, die Bedürftigkeit von Neukunden zu berücksichtigen und dafür Sorge zu tragen, daß sie nicht durch Stärkere verdrängt werden. Da eine Einzelfallprüfung über Mindestbedingungen hinaus nicht gewünscht, möglich oder erlaubt ist, hat man sich in Essen für eine Quotierung entschieden. Bis die Quote erreicht ist, werden nur noch Deutsche aufgenommen. Das wird nicht lange dauern, denn gerade Migranten kommen schnell nicht mehr und werden deshalb gestrichen.
Ich hätte beide Fälle hier in meinem Blog nicht erwähnt, wären da nicht die Reaktionen der üblichen Verdächtigen meiner Partei. Voran Sawsan Chebli, die bei Twitter offensichtlich keine Probleme mit der Wahrheit und ablehnenden Kommentaren hat: "Mir läuft es eiskalt den Rücken runter. Essen nur für Deutsche. Migranten ausgeschlossen." [4] Wesentlich geschickter ist Sahra Wagenknecht. [5] Sie anerkennt den Verdrängungswettbewerb unter den Armen, denen nicht ausreichend geholfen wird, obgleich sie die Lasten der Zuwanderung tragen müssen. Das wird sich auszahlen, hat die Linke vielleicht gerade zur stärksten Partei in Berlin gemacht. Und es ist nicht nur taktisches Gerede, sondern konsequente Vertretung der Arbeiterklasse, die nicht in Verteilungskämpfe geführt werden darf, während die Verantwortlichen nur ihren Teddybären gegeben haben.
[1] Halal hat Vorfahrt! Zukunftskinder, 2017.
[2] Essener Tafel beschließt Aufnahmestopp für Nichtdeutsche. Welt, 22.02.2018.
[3] Gerd Buurmann: Die Esserner Tafel ist ein Ort des Bürgerkriegs. Achgut, 26.02.2018.
[4] Sawsan Chebli: Mir läuft es eiskalt ... Twitter, "@SawsanChebli", 22.02.2018.
[5] "Über alle Maßen scheinheilig": Sahra Wagenknecht äußert sich zu Essener Tafel-Streit". Focus, 25.02.2018.
Islam | Chebli
Früher nahmen wir Rücksicht auf Raucher und haben uns im Restaurant einnebeln lassen. Irgendwann hatten sie ihre Rücksichtslosigkeit übertrieben und müssen nun draußen paffen. Dafür gehen wir vorzugsweise in Restaurants, die nicht nur vegetarische, sondern auch vegane Gerichte führen. Ich habe nichts dagegen, einem Veganer mein Gemüse zu geben, wenn ich dafür sein Fleisch erhalte. Doch damit geben sie sich nicht zufrieden. Es darf nicht der Hauch eines tierischen Produktes verarbeitet sein oder dem Gericht anhaften. Und wenn halal nur meinte, kein Schweinefleisch zu essen, dann wäre alles kein Problem. Aber unsere islamischen Gäste verlangen mehr. Sie wollen sicher sein, daß ihre guten Speisen nicht neben bösen lagen, daß möglichst kein Ungläubiger sie angetatscht hat. Das alles gibt es in teuren Hotels mit gesonderter Küche. In der Tafel nehmen sie auch Rinder, die haram ums Leben kamen. Und sicherlich auch alles andere, was gut, frisch und teuer ist.
Nun ist das Umgekehrte passiert. Die Essener Tafel nimmt für eine Weile nur noch Deutsche Neukunden auf. [2] Das schlug weit höhere Wellen, obgleich es auch dafür gute Gründe gibt, denn nur noch jeder vierte Kunde war ein Deutscher. Darunter viele alleinerziehende Frauen und alte Menschen, die im Verteilungskampf unerfahren von den Horden zumeist junger Männer abgeschreckt wurden. [3] Da nicht jeder aufgenommen werden kann und es sich um eine soziale Einrichtung handelt, ist es geboten, die Bedürftigkeit von Neukunden zu berücksichtigen und dafür Sorge zu tragen, daß sie nicht durch Stärkere verdrängt werden. Da eine Einzelfallprüfung über Mindestbedingungen hinaus nicht gewünscht, möglich oder erlaubt ist, hat man sich in Essen für eine Quotierung entschieden. Bis die Quote erreicht ist, werden nur noch Deutsche aufgenommen. Das wird nicht lange dauern, denn gerade Migranten kommen schnell nicht mehr und werden deshalb gestrichen.
Ich hätte beide Fälle hier in meinem Blog nicht erwähnt, wären da nicht die Reaktionen der üblichen Verdächtigen meiner Partei. Voran Sawsan Chebli, die bei Twitter offensichtlich keine Probleme mit der Wahrheit und ablehnenden Kommentaren hat: "Mir läuft es eiskalt den Rücken runter. Essen nur für Deutsche. Migranten ausgeschlossen." [4] Wesentlich geschickter ist Sahra Wagenknecht. [5] Sie anerkennt den Verdrängungswettbewerb unter den Armen, denen nicht ausreichend geholfen wird, obgleich sie die Lasten der Zuwanderung tragen müssen. Das wird sich auszahlen, hat die Linke vielleicht gerade zur stärksten Partei in Berlin gemacht. Und es ist nicht nur taktisches Gerede, sondern konsequente Vertretung der Arbeiterklasse, die nicht in Verteilungskämpfe geführt werden darf, während die Verantwortlichen nur ihren Teddybären gegeben haben.
[1] Halal hat Vorfahrt! Zukunftskinder, 2017.
[2] Essener Tafel beschließt Aufnahmestopp für Nichtdeutsche. Welt, 22.02.2018.
[3] Gerd Buurmann: Die Esserner Tafel ist ein Ort des Bürgerkriegs. Achgut, 26.02.2018.
[4] Sawsan Chebli: Mir läuft es eiskalt ... Twitter, "@SawsanChebli", 22.02.2018.
[5] "Über alle Maßen scheinheilig": Sahra Wagenknecht äußert sich zu Essener Tafel-Streit". Focus, 25.02.2018.
Islam | Chebli
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Experimentierfreude
wuerg, 26.02.2018 01:24
Die starke Zuwanderung seit dem Jahre 2015 hat in Deutschland nicht unbedingt einen Rechtsruck verursacht, doch erblühte am rechten Rand eine Gegenbewegung, die es mit der AfD in den Bundestag schaffte. Das war nur möglich, weil die CDU die moralisch gerechtfertigte Entscheidung von Angela Merkel nicht korrigierte und in zumutbare Bahnen lenkte. Die SPD wurde an den linken Rand gedrückt, brachte es nicht übers Herz, die CDU in dieser Frage rechts zu überholen und zahlt nun die Zeche. Die Folge ist eine gespaltene Republik. Links fühlen sich viele wohl und werden täglich belobigt, rechts spricht man weniger. Falls doch, ist es Populismus.
Die Verhärtung der Fronten verleitet, sich einem der beiden Lager unterzuordnen, alle Ansichten der eigenen Seite zu verteidigen und die der anderen zu verwerfen. Die Klappe zu halten, ist eine Alternative, den apodiktischen Meinungen beider Lager zu widerstehen die andere. Ich versuche es mit gesundem Menschenverstand, der zahlreiche auf beiden Seiten sogar in Parteiprogramme eingeflossene Glaubensstandpunkte nicht akzeptieren kann. Und damit meine ich nicht die Ränder beider Lager oder die gewaltbereiten Anhänger, sondern einfache grundlegende Auffassungen.
Rechts ist mir die Klimaleugnung aufgefallen. Im Parteiprogramm der AfD ist dazu eine bunte Mischung aus zutreffenden Allgemeinplätzen und falschen Behauptungen zu lesen. [1] Natürlich merken auch die Anhänger, daß es so platt nicht sein kann. Deshalb wird die Erderwärmung als solche nicht mehr geleugnet, auch nicht ein Anteil des Menschen daran. Bald muß zugegeben werden, daß wir doch die Hauptverursacher sind, weil natürliche Veränderungen sehr lange dauern. Deshalb ziehen sich vorausschauende Klimaleugner schon heute darauf zurück, daß eine Erwärmung nicht nur Nachteile bringt. Demnächst werden sie fordern, die Vorteile einer Warmzeit zu nutzen, ohne die es Menschen gar nicht gäbe. Ein Experiment mit zu erwartendem positiven Ausgang.
Links ist natürlich die Reaktion auf unkontrollierte Zuwanderung das Problem. Viele Deutsche und vor allem die SPD sterben lieber aus als zuzugeben, daß drastisch gegenzusteuern ist. Spätestens mit den nächsten Wahlen werden die Felle davonschwimmen. Keiner wird mehr an Bereicherung oder gar pures Gold glauben. Bestenfalls wird man die hohen Flüchtlingszahlen als eine Aufgabe oder Verpflichtung sehen. Und weil es so schwer ist, sich von eigenen Fehleinschätzungen und Lebenslügen zu verabschieden, bieten einige schon heute zu deren Rettung an, alles als ein Experiment mit zu erwartendem positiven Ausgang zu zu sehen.
Dieses Experiment sei die Herausbildung einer multiethnischen und nichtmonokulturellen [2] Gesellschaft in Deutschland und morgen der ganzen Welt. Soche Experimente können gelingen, zum Beipiel beim CERN, wo nicht nur Wissenschaftler der ganzen Welt mit allen Hautfarben, vielen Religionen und eigenen Sitten und Gebräuchen forschen und arbeiten. Ihr friedliches Leben verdanken sie nicht nur ihrem Streben nach Erkenntnis, ihrer Suche nach Wahrheit und ihrer Ablehnung von Verblendung, sondern auch ihrer Zivilisation. Wo die herrscht, ist Kultur nicht irgendeine archaische Weltanschauung einer rückständigen Gesellschaft oder Religion. Eine offene Gesellschaft zivilisierter Menschen ist kein Experiment mit katastrophalem Ausgang.
[1] Harald Lesch: Das AfD-Programm wissenschaftlich geprüft. Youtube, "Terra X Lesch & Co", 29.06.2016.
[2] Johannes Thiesen: Tagesthemen: Experiment zur Abschaffung Deutschlands. Youtube, "Philosophie Workout - Johannes Thiesen", 21.02.2018. Wahrscheinlich treffen hier die Tagesthemen nicht auf ungetrübte Philosopie, doch erst durch dieses Filmchen habe ich bemerkt, daß nicht von "multikulturell" gesprochen wird, weil dieser Begriff verbrannt ist.
Islam
Die Verhärtung der Fronten verleitet, sich einem der beiden Lager unterzuordnen, alle Ansichten der eigenen Seite zu verteidigen und die der anderen zu verwerfen. Die Klappe zu halten, ist eine Alternative, den apodiktischen Meinungen beider Lager zu widerstehen die andere. Ich versuche es mit gesundem Menschenverstand, der zahlreiche auf beiden Seiten sogar in Parteiprogramme eingeflossene Glaubensstandpunkte nicht akzeptieren kann. Und damit meine ich nicht die Ränder beider Lager oder die gewaltbereiten Anhänger, sondern einfache grundlegende Auffassungen.
Rechts ist mir die Klimaleugnung aufgefallen. Im Parteiprogramm der AfD ist dazu eine bunte Mischung aus zutreffenden Allgemeinplätzen und falschen Behauptungen zu lesen. [1] Natürlich merken auch die Anhänger, daß es so platt nicht sein kann. Deshalb wird die Erderwärmung als solche nicht mehr geleugnet, auch nicht ein Anteil des Menschen daran. Bald muß zugegeben werden, daß wir doch die Hauptverursacher sind, weil natürliche Veränderungen sehr lange dauern. Deshalb ziehen sich vorausschauende Klimaleugner schon heute darauf zurück, daß eine Erwärmung nicht nur Nachteile bringt. Demnächst werden sie fordern, die Vorteile einer Warmzeit zu nutzen, ohne die es Menschen gar nicht gäbe. Ein Experiment mit zu erwartendem positiven Ausgang.
Links ist natürlich die Reaktion auf unkontrollierte Zuwanderung das Problem. Viele Deutsche und vor allem die SPD sterben lieber aus als zuzugeben, daß drastisch gegenzusteuern ist. Spätestens mit den nächsten Wahlen werden die Felle davonschwimmen. Keiner wird mehr an Bereicherung oder gar pures Gold glauben. Bestenfalls wird man die hohen Flüchtlingszahlen als eine Aufgabe oder Verpflichtung sehen. Und weil es so schwer ist, sich von eigenen Fehleinschätzungen und Lebenslügen zu verabschieden, bieten einige schon heute zu deren Rettung an, alles als ein Experiment mit zu erwartendem positiven Ausgang zu zu sehen.
Dieses Experiment sei die Herausbildung einer multiethnischen und nichtmonokulturellen [2] Gesellschaft in Deutschland und morgen der ganzen Welt. Soche Experimente können gelingen, zum Beipiel beim CERN, wo nicht nur Wissenschaftler der ganzen Welt mit allen Hautfarben, vielen Religionen und eigenen Sitten und Gebräuchen forschen und arbeiten. Ihr friedliches Leben verdanken sie nicht nur ihrem Streben nach Erkenntnis, ihrer Suche nach Wahrheit und ihrer Ablehnung von Verblendung, sondern auch ihrer Zivilisation. Wo die herrscht, ist Kultur nicht irgendeine archaische Weltanschauung einer rückständigen Gesellschaft oder Religion. Eine offene Gesellschaft zivilisierter Menschen ist kein Experiment mit katastrophalem Ausgang.
[1] Harald Lesch: Das AfD-Programm wissenschaftlich geprüft. Youtube, "Terra X Lesch & Co", 29.06.2016.
[2] Johannes Thiesen: Tagesthemen: Experiment zur Abschaffung Deutschlands. Youtube, "Philosophie Workout - Johannes Thiesen", 21.02.2018. Wahrscheinlich treffen hier die Tagesthemen nicht auf ungetrübte Philosopie, doch erst durch dieses Filmchen habe ich bemerkt, daß nicht von "multikulturell" gesprochen wird, weil dieser Begriff verbrannt ist.
Islam
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Wer zum Schwert greift
wuerg, 24.02.2018 13:30
Da sprach Jhesus zu jm / Stecke dein Schwert an seinen ort / Denn wer das Schwert nimpt / der sol durchs Schwert vmpkomen. [Mt26:52]
Bis auf Anpassungen der Rechtschreibung ist laut Google diese Wendung die häufigste, weil sie trotz vieler Umdichtungen noch immer so in der deutschsprachigen Lutherbibel steht. Als Redewendung mit "greifen" gewinnt: Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen. Doch sicher ist das nicht. Man kann auch vorher vom Auto überfahren werden. Egal, was im griechischen Urtext steht.
Es ist bekannt, daß Hunde am liebsten ihre Besitzer beißen, Bombenbastler gelegentlich in die Luft fliegen, vorzugsweise Schläger eins in die Fresse bekommen und Waffen auch am Schießstand, während der Reinigung oder beim Spielen zu tödlichen Unfällen führen. Leider sind die Menschen nicht so zivilisiert, daß man auf Schlösser, Mauern, Firewalls und Waffen verzichten kann. Wir sind aber gut beraten, die Verteidigung den Termiten gleich einigen Spezialisten zu überlassen.
Die Schweizer haben ihr Gewehr im Schrank und die Deutschen lieben Schützenvereine, weshalb sich immer wieder die Gelegenheit ergibt, an eine Waffe zu gelangen. Doch nirgendwo in der zivilisierten Welt ist es so leicht wie in den Vereinigten Staaten, wo fast jedermann eine Waffe kaufen kann und vor allem in der Öffentlichkeit mitführen darf. Entsprechend viele Tote gibt es nicht nur durch Unfälle, sondern auch durch Straftaten bis hin zu den Schießereien an Schulen.
Daß Donald Trump menschliche Defizite hat und sich ein paar menschelnde Fragen aufschreiben muß, will ich nicht kritisieren und möchte daraus auch nicht folgern, er sei dement. Doch der Vorschlag, Lehrer zu bewaffnen, übersteigt auch meine Erwartungen. Darauf wäre ich nie gekommen. Es ist schon typisch amerikanisch. Sollte es dazu kommen, liegt bald der erste von einem weißen Lehrer erschossene schwarze Schüler am Boden. Nicht weit ist auch der erste Amoklauf mit der Waffe aus der Handtasche einer Lehrerin.
Ich persönlich habe nie eine Schußwaffe in der Hand gehabt und besitze auch keine Baseballschläger, andere Waffen oder Kampfsportkenntnisse. Bis auf kleine Rangeleien geriet ich nie in eine körperliche oder gar bewaffnete Auseinandersetzung. Außerdem ist mir unnötiges Gepäck zuwider. Ich trage weder Schulterhalfter noch Handtasche oder Rucksack. Und darin sollten Waffen nur sein, wenn sie zur Berufsausübung vorgesehen oder in seltenen Fällen zur Sicherheit nötig sind.
Messerstescher | Berlin, Jerusalem | Trump, Orban, Erdogan
Bis auf Anpassungen der Rechtschreibung ist laut Google diese Wendung die häufigste, weil sie trotz vieler Umdichtungen noch immer so in der deutschsprachigen Lutherbibel steht. Als Redewendung mit "greifen" gewinnt: Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen. Doch sicher ist das nicht. Man kann auch vorher vom Auto überfahren werden. Egal, was im griechischen Urtext steht.
Es ist bekannt, daß Hunde am liebsten ihre Besitzer beißen, Bombenbastler gelegentlich in die Luft fliegen, vorzugsweise Schläger eins in die Fresse bekommen und Waffen auch am Schießstand, während der Reinigung oder beim Spielen zu tödlichen Unfällen führen. Leider sind die Menschen nicht so zivilisiert, daß man auf Schlösser, Mauern, Firewalls und Waffen verzichten kann. Wir sind aber gut beraten, die Verteidigung den Termiten gleich einigen Spezialisten zu überlassen.
Die Schweizer haben ihr Gewehr im Schrank und die Deutschen lieben Schützenvereine, weshalb sich immer wieder die Gelegenheit ergibt, an eine Waffe zu gelangen. Doch nirgendwo in der zivilisierten Welt ist es so leicht wie in den Vereinigten Staaten, wo fast jedermann eine Waffe kaufen kann und vor allem in der Öffentlichkeit mitführen darf. Entsprechend viele Tote gibt es nicht nur durch Unfälle, sondern auch durch Straftaten bis hin zu den Schießereien an Schulen.
Daß Donald Trump menschliche Defizite hat und sich ein paar menschelnde Fragen aufschreiben muß, will ich nicht kritisieren und möchte daraus auch nicht folgern, er sei dement. Doch der Vorschlag, Lehrer zu bewaffnen, übersteigt auch meine Erwartungen. Darauf wäre ich nie gekommen. Es ist schon typisch amerikanisch. Sollte es dazu kommen, liegt bald der erste von einem weißen Lehrer erschossene schwarze Schüler am Boden. Nicht weit ist auch der erste Amoklauf mit der Waffe aus der Handtasche einer Lehrerin.
Ich persönlich habe nie eine Schußwaffe in der Hand gehabt und besitze auch keine Baseballschläger, andere Waffen oder Kampfsportkenntnisse. Bis auf kleine Rangeleien geriet ich nie in eine körperliche oder gar bewaffnete Auseinandersetzung. Außerdem ist mir unnötiges Gepäck zuwider. Ich trage weder Schulterhalfter noch Handtasche oder Rucksack. Und darin sollten Waffen nur sein, wenn sie zur Berufsausübung vorgesehen oder in seltenen Fällen zur Sicherheit nötig sind.
Messerstescher | Berlin, Jerusalem | Trump, Orban, Erdogan
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Rote Bärte
wuerg, 22.02.2018 18:46
In der Regel hatten die Germanen rote Bärte. Trotzdem habe ich lange Zeit nur wenige gesehen. Vielmehr schienen alle Männer Terroristen oder Hipster mit schwarzen Haaren und schwarzem Bart sein zu wollen. Ich kann nicht glauben, daß allein die kulturelle Bereicherung mein Kleinhirn zu diesem Eindruck verleitete. Vor allem die Werbung hat dazu beigetragen. Weniger die mageren drei Prozent deutscher Männer, die sich die Haare färben. Und ganz sicher wurde mein Eindruck durch die gestiegene Anzahl der Bärte beeinflußt. Die müssen nicht gefärbt sein. Es reicht, wenn nur die Schwarzhaarigen sich einen wachsen lassen, wie nur die Langpimmeligen sich bei "Naked Attraction" bewerben.
Warum schreibe ich das? Weil ich nicht als Prophet gelte, wenn ich eine Mode mitmache, sondern sie vorhersage: Männer werden sich auch im Gesicht wieder rasieren. Und wenn sie es nicht tun, dann darf der Bart auch wieder rotstichig sein. Meine Erwartung gründete sich zunächst auf die wachsende Zahl der Rotbarte in der Werbung. Selbst rote Haare waren wieder dabei. Und diese Woche habe ich mir die Gesichter realer junger Männer angesehen: Kaum einer trägt noch einen Vollbart, und der ist oftmals nicht mehr schwarz. Bald gibt es wieder gut rasierte Blonde, auch wenn unser Deniz sie für blöd hält. Vielleicht auch rot behaarte Säcke bei "Naked Attraction".
Eaten und Drinken | K-Wort, M-Wort | Unser Deniz
Warum schreibe ich das? Weil ich nicht als Prophet gelte, wenn ich eine Mode mitmache, sondern sie vorhersage: Männer werden sich auch im Gesicht wieder rasieren. Und wenn sie es nicht tun, dann darf der Bart auch wieder rotstichig sein. Meine Erwartung gründete sich zunächst auf die wachsende Zahl der Rotbarte in der Werbung. Selbst rote Haare waren wieder dabei. Und diese Woche habe ich mir die Gesichter realer junger Männer angesehen: Kaum einer trägt noch einen Vollbart, und der ist oftmals nicht mehr schwarz. Bald gibt es wieder gut rasierte Blonde, auch wenn unser Deniz sie für blöd hält. Vielleicht auch rot behaarte Säcke bei "Naked Attraction".
Eaten und Drinken | K-Wort, M-Wort | Unser Deniz
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Mitgliedervotum
wuerg, 19.02.2018 20:23
In unserer Demokratie funktioniert es ungefähr so: Alle Wahlberechtigten dürfen abstimmen. Die Bundestagsmandate werden weitgehend proportional zu den abgegebenen Stimmen verteilt. Der Bundestag wählt den Kanzler, der bestellt sein Kabinett. Damit diese Wahl erfolgreich und die gebildete Regierung stabil ist, werden normalerweise Koalitionsverhandlungen geführt. Nicht die Wähler, sondern die Parteien entscheiden über die Bildung einer solchen Koalition. Wovon diese Parteien ihre Zustimmung abhängig machen, ist weitgehend ihre Angelegenheit. Eine Zustimmung des Parteivorstandes, der Delegierten oder aller Mitglieder ist zulässig, ein Orakel wahrscheinlich nicht. Es ist daher nicht undemokratisch, wenn nun die SPD-Mitglieder abstimmen, seien sie auch Kinder oder Ausländer. Sie stimmen über das Verhalten ihrer eigenen Partei ab. Hier meine Stimme:
Am rechten Rand gibt es Unmut darüber, daß auch ausländische Sozialdemokraten abstimmen dürfen. Wer das nicht möchte, muß das Parteiengesetz ändern. Theoretisch könnten nur Deutsche Mitglieder sein. Das aber würde zu schweren Auseinandersetzungen führen, vor allem dann, wenn auch Verbände wie die Gewerkschaften einbezogen würden, die ihre Ausländer mit hohem Organisationsgrad nicht kampflos aufgäben. Auch volljährig zu sein, ist eine ungerechte Forderung, zumal man sich bereits mit 14 Jahren für jede Gemeinschaft entscheiden kann, die sich Religion nennen darf.
Es wäre aber denkbar, für gewisse Vorgänge innerhalb der Parteien, einige Mitglieder auszuschließen oder Fremde zuzulassen, wie das in den US-Vorwahlen oftmals der Fall ist. Grundsätzlich gibt es das auch in Deutschland: Im Jahre 1970 kandidierte der Juso-Vorsitzende und spätere Bundestagsabgeordnete Karsten D. Voigt zum hessischen Landtag. [1] Zur innerparteilichen Aufstellung waren alle Delegierten seines Wahlkreises stimmberechtigt. Alle? Ich nicht, obwohl im März 1970 das Wahlalter auf 18 Jahre gesenkt wurde. Nicht nur daraus schließe ich messerscharf, daß die Nominierung früher stattfand.
[1] Am Wahlabend hatte er einen hauchdünnen Vorsprung vor Ruth Beckmann von der CDU, doch nach Auszählung der Briefwähler war er dahin.
Am rechten Rand gibt es Unmut darüber, daß auch ausländische Sozialdemokraten abstimmen dürfen. Wer das nicht möchte, muß das Parteiengesetz ändern. Theoretisch könnten nur Deutsche Mitglieder sein. Das aber würde zu schweren Auseinandersetzungen führen, vor allem dann, wenn auch Verbände wie die Gewerkschaften einbezogen würden, die ihre Ausländer mit hohem Organisationsgrad nicht kampflos aufgäben. Auch volljährig zu sein, ist eine ungerechte Forderung, zumal man sich bereits mit 14 Jahren für jede Gemeinschaft entscheiden kann, die sich Religion nennen darf.
Es wäre aber denkbar, für gewisse Vorgänge innerhalb der Parteien, einige Mitglieder auszuschließen oder Fremde zuzulassen, wie das in den US-Vorwahlen oftmals der Fall ist. Grundsätzlich gibt es das auch in Deutschland: Im Jahre 1970 kandidierte der Juso-Vorsitzende und spätere Bundestagsabgeordnete Karsten D. Voigt zum hessischen Landtag. [1] Zur innerparteilichen Aufstellung waren alle Delegierten seines Wahlkreises stimmberechtigt. Alle? Ich nicht, obwohl im März 1970 das Wahlalter auf 18 Jahre gesenkt wurde. Nicht nur daraus schließe ich messerscharf, daß die Nominierung früher stattfand.
[1] Am Wahlabend hatte er einen hauchdünnen Vorsprung vor Ruth Beckmann von der CDU, doch nach Auszählung der Briefwähler war er dahin.
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Unser Deniz
wuerg, 18.02.2018 16:21
Er ist frei! Gabriel hat einen guten Abgang, wenn nicht mehr. Die Türkei ist ein Problem los und darf auf weitere Panzer hoffen. Die Meinungsfreiheit ist gerettet, die Welt wieder arbeitsfähig. Nun warten über hundert weitere Häftlinge, die weniger gut in einen Roman von Mankell passen. [1]
Wer es mit einem längeren Beitrag in die Wikipedia schafft, muß gegen Ende mit einem kleinen Absatz rechnen, der mit "Kritik" überschrieben ist. Bei Deniz Yücel ist es unter "Texte" ein riesiger Abschnitt. [2] Unter der ersten fetten Überschrift ist seine Hetze gegen Gauck erwähnt, dem er Ausländerfeindlichkeit und Holocaust-Verharmlosung vorwirft. Die zweite bezieht sich auf Sarrazin und seine halbseitige Gesichtslähmung. Yücel wünscht, der nächste Schlaganfall möge sein Werk gründlicher verrichten. Unter der dritten Überschrift ist zu lesen, daß mit dem Wechsel an der Spitze der Katholiken ein Junta-Kumpel einen Hitlerjungen ablöse.
Wer möchte so einen Schmierfinken in seiner Redaktion haben? Die Welt! Er hat sie nicht hängen lassen. Sie dürfen nun behaupten, er sei "für zwei Artikel in WELT in Untersuchungshaft gesteckt worden". Daran kann kein Journalistenpreis vorbei. Bücher und Talkshows winken. Das eine Jahr hat sich für alle ausgezahlt und ist "Verdienst einer unglaublich tollen, solidarischen, für Pressefreiheit und Meinungsfreiheit einstehenden zivilgesellschaftlichen Bewegung". [3] Die durfte nicht kommentieren, aber bipolar bewerten. Stolze 115 Daumen weisen nach oben, nur 362 in die andere Richtung. Allesamt AfD-Wähler, denen ein Pickel am Arsch lieber ist.
Um es für die Verständigen unter den SJW zusammenzufassen: Die Untersuchungshaft in der Türkei war nicht gerechtfertigt. Ich habe nichts gegen Haß-Poesie, für die Yücel einen Preis abräumte. Ich bin als Deutscher nicht beleidigt, sondern amüsiert. Ich wünschte, auch andere dürften sich ungestraft einer unflätigen Sprache hingeben. Das hier ist eine Satire. Meine Redaktion hatte ohne Rücksprache eine diffamierende Überschrift vorangestellt. Die habe ich geändert.
[1] Deniz Yücel: Blond, blöd, gewalttätig. Taz, 21.05.2014. Die Überschrift hat ein unbekannter Redakteur vorangestellt.
[2] Deniz Yücel - Texte Yücels (Auswahl). Wikipedia, 17.02.2018.
[3] Ulf Poschardt: Deniz ist frei, wir freuen uns so. Welt, 16.02.2018.
[4] Deniz Yücel: Super, Deutschland schafft sich ab! Taz, 04.08.2011. Ich muß an meiner Humorerkennung arbeiten, denn ich habe nicht gesehen, daß lediglich das Deutschtum der Rechten persifliert wird.
Opfer | Deutsche sollen aussterben | Kartoffeln
Wer es mit einem längeren Beitrag in die Wikipedia schafft, muß gegen Ende mit einem kleinen Absatz rechnen, der mit "Kritik" überschrieben ist. Bei Deniz Yücel ist es unter "Texte" ein riesiger Abschnitt. [2] Unter der ersten fetten Überschrift ist seine Hetze gegen Gauck erwähnt, dem er Ausländerfeindlichkeit und Holocaust-Verharmlosung vorwirft. Die zweite bezieht sich auf Sarrazin und seine halbseitige Gesichtslähmung. Yücel wünscht, der nächste Schlaganfall möge sein Werk gründlicher verrichten. Unter der dritten Überschrift ist zu lesen, daß mit dem Wechsel an der Spitze der Katholiken ein Junta-Kumpel einen Hitlerjungen ablöse.
Wer möchte so einen Schmierfinken in seiner Redaktion haben? Die Welt! Er hat sie nicht hängen lassen. Sie dürfen nun behaupten, er sei "für zwei Artikel in WELT in Untersuchungshaft gesteckt worden". Daran kann kein Journalistenpreis vorbei. Bücher und Talkshows winken. Das eine Jahr hat sich für alle ausgezahlt und ist "Verdienst einer unglaublich tollen, solidarischen, für Pressefreiheit und Meinungsfreiheit einstehenden zivilgesellschaftlichen Bewegung". [3] Die durfte nicht kommentieren, aber bipolar bewerten. Stolze 115 Daumen weisen nach oben, nur 362 in die andere Richtung. Allesamt AfD-Wähler, denen ein Pickel am Arsch lieber ist.
Um es für die Verständigen unter den SJW zusammenzufassen: Die Untersuchungshaft in der Türkei war nicht gerechtfertigt. Ich habe nichts gegen Haß-Poesie, für die Yücel einen Preis abräumte. Ich bin als Deutscher nicht beleidigt, sondern amüsiert. Ich wünschte, auch andere dürften sich ungestraft einer unflätigen Sprache hingeben. Das hier ist eine Satire. Meine Redaktion hatte ohne Rücksprache eine diffamierende Überschrift vorangestellt. Die habe ich geändert.
[1] Deniz Yücel: Blond, blöd, gewalttätig. Taz, 21.05.2014. Die Überschrift hat ein unbekannter Redakteur vorangestellt.
[2] Deniz Yücel - Texte Yücels (Auswahl). Wikipedia, 17.02.2018.
[3] Ulf Poschardt: Deniz ist frei, wir freuen uns so. Welt, 16.02.2018.
[4] Deniz Yücel: Super, Deutschland schafft sich ab! Taz, 04.08.2011. Ich muß an meiner Humorerkennung arbeiten, denn ich habe nicht gesehen, daß lediglich das Deutschtum der Rechten persifliert wird.
Opfer | Deutsche sollen aussterben | Kartoffeln
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K-Wörter
wuerg, 17.02.2018 17:19
Das große K steht für Kalium, das kleine für kilo und die Boltzmann-Konstante. Die K-Frage ist die nach dem Kanzlerkandidaten. Es gibt K-Gruppen, den K-Einfang eines K-Elektrons aus der K-Schale. Zwei K machen "k. und k." so beliebt, die "drei K" stehen für Kinder, Küche, Kirche und KKK für den Ku-Klux-Klan. Wofür jedoch das K-Wort steht, hängt stark vom Kontext ab. Es steht für mit K beginnende Wörter, die man nicht benutzen soll, weil sie beleidigen oder nerven, aber auch für solche, die man interessant und bedeutend machen will. Eine Auswahl:
Krieg führen wir nicht, es sind nur Auslandseinsätze
Krise wird nicht gerne gehört bei Borussia Dortmund
Klage gegen die Bundesregierung wird von Seehofer geprüft
Kanake ist veraltet und wurde vom M-Wort abgelöst
Kaffer sagte man früher zu Unterschicht-Ausländern
Kuffar darf man sagen, auch zu Abrahamiten
Kartoffel bezeichet Deutsche nach ihrer Vorliebe
Kopenhagen darf sich nicht wiederholen (Klimagipfel)
Köterrasse sind keine Hunde, sondern Deutsche
Kommunismus war, ist und bleibt schlecht
Kümmeltürke benennt Türken gemäß ihrer Vorliebe
Kameltreiber sind keine Türken, auch nicht die Araber
Kolonialismus ist für alle Probleme verantwortlich
Kümmelhändler ist eine freie und schlechte Wortbildung
Ja, einige Begriffe gehen nicht als K-Wörter in die Geschichte ein. Die Beschimpfung von Türken durch Andre Poggenburg als Kameltreiber und Kümmelhändler ist bald vergessen. Die AfD darf sich darüber ärgern, jeder kann sich empören, meinetwegen auch zurückpöbeln. Ist es aber eine strafbare Beleidigung von Türken, obgleich man Deutsche als "Köterrasse" bezeichnen darf? Ich sehe ein, daß Beschimpfungen von Wehrlosen, Einzelpersonen, Kleingruppen und Minderheiten härteren Kriterien unterliegen als die von großen Gruppen wie Soldaten, Polizisten, Männern oder allen Deutschen.
Als Anhänger gebrochener Symmetrie frage ich mich: Darf ich in der Türkei deren Einwohner Kameltreiber, die unangenehmen Deutschen in ihren Alterswohnsitzen aber nicht Angehörige einer Köterrasse nennen? Was ist falsch an dieser Symmetrie? Geht es nicht nur um Mehrheit im eigenen Land, sondern auch in der Welt? Deutsche gibt es darin wenig, sie sind aber Teil der vorherrschen weißen Ausbeuterklasse, während Türken überall verfolgt werden, selbst im eigenen Land. Oder ist über die Mehrheitsverhältnisse und Unterdrückung hinaus das Diskriminierungsempfinden der Angesprochenen zu berücksichtigen?
Ich persönlich nenne Polizisten nicht Bullen, Soldaten auch nicht Mörder, lebe aber gerne in einem Land, in dem ersteres nicht in den Kerker führt und letzteres nicht strafbar ist. Möglicherweise bin ich wie viele meiner Landsleute nur schwer zu beleidigen, weil wir keine Ehre im Leib haben. Wir kennen Beleidigung Deutscher nur aus Filmen, dank fremder Völker und aus unserer Geschichte. Deshalb ist für mich klar: Der moderne, abgeklärte, zivilisierte und schwer zu provozierene Mensch ist dem gestrigen Hitzkopf und Ehrenmann voraus. Dennoch: Sie gehen mir einfach auf die Eier.
[1] Peter Grimm: Beleidigen und nicht beleidigen mit K-Wörtern. Achgut, 16.02.2018.
[2] Deutsche dürfen ungestraft "Köterrasse" genannt werden. Welt, 28.02.2017.
311 | Kartoffeln | K-Wort, M-Wort | Symmetrie
Krieg führen wir nicht, es sind nur Auslandseinsätze
Krise wird nicht gerne gehört bei Borussia Dortmund
Klage gegen die Bundesregierung wird von Seehofer geprüft
Kanake ist veraltet und wurde vom M-Wort abgelöst
Kaffer sagte man früher zu Unterschicht-Ausländern
Kuffar darf man sagen, auch zu Abrahamiten
Kartoffel bezeichet Deutsche nach ihrer Vorliebe
Kopenhagen darf sich nicht wiederholen (Klimagipfel)
Köterrasse sind keine Hunde, sondern Deutsche
Kommunismus war, ist und bleibt schlecht
Kümmeltürke benennt Türken gemäß ihrer Vorliebe
Kameltreiber sind keine Türken, auch nicht die Araber
Kolonialismus ist für alle Probleme verantwortlich
Kümmelhändler ist eine freie und schlechte Wortbildung
Ja, einige Begriffe gehen nicht als K-Wörter in die Geschichte ein. Die Beschimpfung von Türken durch Andre Poggenburg als Kameltreiber und Kümmelhändler ist bald vergessen. Die AfD darf sich darüber ärgern, jeder kann sich empören, meinetwegen auch zurückpöbeln. Ist es aber eine strafbare Beleidigung von Türken, obgleich man Deutsche als "Köterrasse" bezeichnen darf? Ich sehe ein, daß Beschimpfungen von Wehrlosen, Einzelpersonen, Kleingruppen und Minderheiten härteren Kriterien unterliegen als die von großen Gruppen wie Soldaten, Polizisten, Männern oder allen Deutschen.
Als Anhänger gebrochener Symmetrie frage ich mich: Darf ich in der Türkei deren Einwohner Kameltreiber, die unangenehmen Deutschen in ihren Alterswohnsitzen aber nicht Angehörige einer Köterrasse nennen? Was ist falsch an dieser Symmetrie? Geht es nicht nur um Mehrheit im eigenen Land, sondern auch in der Welt? Deutsche gibt es darin wenig, sie sind aber Teil der vorherrschen weißen Ausbeuterklasse, während Türken überall verfolgt werden, selbst im eigenen Land. Oder ist über die Mehrheitsverhältnisse und Unterdrückung hinaus das Diskriminierungsempfinden der Angesprochenen zu berücksichtigen?
Ich persönlich nenne Polizisten nicht Bullen, Soldaten auch nicht Mörder, lebe aber gerne in einem Land, in dem ersteres nicht in den Kerker führt und letzteres nicht strafbar ist. Möglicherweise bin ich wie viele meiner Landsleute nur schwer zu beleidigen, weil wir keine Ehre im Leib haben. Wir kennen Beleidigung Deutscher nur aus Filmen, dank fremder Völker und aus unserer Geschichte. Deshalb ist für mich klar: Der moderne, abgeklärte, zivilisierte und schwer zu provozierene Mensch ist dem gestrigen Hitzkopf und Ehrenmann voraus. Dennoch: Sie gehen mir einfach auf die Eier.
[1] Peter Grimm: Beleidigen und nicht beleidigen mit K-Wörtern. Achgut, 16.02.2018.
[2] Deutsche dürfen ungestraft "Köterrasse" genannt werden. Welt, 28.02.2017.
311 | Kartoffeln | K-Wort, M-Wort | Symmetrie
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Heilige Vielfaltigkeit
wuerg, 16.02.2018 17:30
Vorgestern habe ich den Film „Aufbruch ins Ungewisse“ gesehen, in dem eine deutsche Familie nach Südafrika flüchtet, weil ganz Europa in die Hände Rechtsradikaler gefallen ist. Und gestern komme ich an einer Wäscheleinenzeitung über Josef Mengele vorbei, in der ich von seiner Tätigkeit am Institut für Erbbiologie und Rassenhygiene lese. Solche Lehrstühle gab es schon zehn Jahre vor dem Dritten Reich, das ohne die auch an Hochschulen gelehrten geistigen Grundlagen wohl nicht möglich gewesen wäre.
Heute nennen wir es „mehr Wahn als Wissenschaft“, frönen aber weiterhin dem Schwachsinn an Hochschulen. Harmlos sind Sudienabschlüsse in Rasenkunde oder Eventmanagement mit Schwerpunkt Kindergeburtstag. Deutlich gefährlicher sind aber Pseudowissenschaften wie „gender studies“ oder „critical whiteness“. Deshalb droht der Faschismus eher von dieser Seite, mehr nach dem Vorbild der Stasi als dem der Nazis. Mit der Internetzensur und der Amadeu-Antonio-Stiftung ist ein Anfang gemacht. [1]
Der nächste Schritt ist der von den Universitäten an die Schulen und in die Kindergärten, wozu deren Inklusion gnadenlos von Behinderten auf alle Minderheiten ausgedehnt wird, auch auf die konstruierten der universitären Queerdenker. [2] Ob im Rollstuhl oder auf zwei Beinen, jeder Schüler soll sich fragen, ob er im richtigen Körper lebt, ob nicht ein Redesign besser ist als ein Leben lang als normal diffamiert zu werden. Und ist man trotz allem dauerhaft oder gelegentlich cis-Hetero-Mädchen, dann sollte man sich mit dem Spermaschlucken vertraut machen, um den amerikanischen Vorstellungen der ersten Nacht gerecht werden zu können. [3]
Die totalitären Strömungen sind noch schwach und könnten durch beherztes Entgegentreten hinweggefegt werden, kommen aber deutlich aus dieser Denkungsart: Die Menschen gehören nicht großen Rassen an, sondern einem Sammelsurium von Kleingruppen. Sie teilen sich nicht in zwei Geschlechter, sondern in eine Unzahl von Befindlichkeiten. Ihr Verlangen kann sich nicht nur an jedes Geschlecht richten, sondern auf einfach alles. Die übermächtigen weißen cis-Heteros sind zu dezimieren, vor allem die männlichen. Deutsche und Nationalstaaten sind überflüssig, ungehinderte Wanderungen erhöhen die erstrebenswerte Vielfalt.
Moderne Technik kann die Unzahl von Kleingruppen leichter manipulieren und gegeneinander ausspielen als Gleichschaltung es jemals vermochte. Es kommt nicht mehr darauf an, den letzten Juden zu finden und zu vergasen. Der statistische Druck in die gewünschte Richtung arbeitet weit effizienter. Euthanasie ist entbehrlich, wenn man Wunschkinder entwerfen und umgestalten kann, die statt Vater und Mutter zumeist noch über Elter-1, traditionell auch Elter-2, gelegentlich jedoch mehr verfügen. Gewiß ist viel Leid und Ungerechtigkeit Folge einer unglücklichen Zwangsgeburt in eine Familie, doch die sich abzeichnenden Alternativen sehen nicht besser aus.
[1] Anetta Kahane - Stasi-Ratte und Rassistin. Die vulgäre Analyse, 2:15-6:15 und 9:35-12:15. Zunächst wohl wegen Zensur nicht mehr zu sehen. Zwischenzeitlich (2023) wurde die Domäne ganz eingestellt.
[2] CDU schreitet ein! Politiker verteilen heikle Aufklärungs-Broschüre an Kita-Kinder. Merkur, 16.02.2018.
[3] Rüdiger Soldt: Angst vor „Pornografisierung“ der Schule. FAZ, 11.11.2014.
Heute nennen wir es „mehr Wahn als Wissenschaft“, frönen aber weiterhin dem Schwachsinn an Hochschulen. Harmlos sind Sudienabschlüsse in Rasenkunde oder Eventmanagement mit Schwerpunkt Kindergeburtstag. Deutlich gefährlicher sind aber Pseudowissenschaften wie „gender studies“ oder „critical whiteness“. Deshalb droht der Faschismus eher von dieser Seite, mehr nach dem Vorbild der Stasi als dem der Nazis. Mit der Internetzensur und der Amadeu-Antonio-Stiftung ist ein Anfang gemacht. [1]
Der nächste Schritt ist der von den Universitäten an die Schulen und in die Kindergärten, wozu deren Inklusion gnadenlos von Behinderten auf alle Minderheiten ausgedehnt wird, auch auf die konstruierten der universitären Queerdenker. [2] Ob im Rollstuhl oder auf zwei Beinen, jeder Schüler soll sich fragen, ob er im richtigen Körper lebt, ob nicht ein Redesign besser ist als ein Leben lang als normal diffamiert zu werden. Und ist man trotz allem dauerhaft oder gelegentlich cis-Hetero-Mädchen, dann sollte man sich mit dem Spermaschlucken vertraut machen, um den amerikanischen Vorstellungen der ersten Nacht gerecht werden zu können. [3]
Die totalitären Strömungen sind noch schwach und könnten durch beherztes Entgegentreten hinweggefegt werden, kommen aber deutlich aus dieser Denkungsart: Die Menschen gehören nicht großen Rassen an, sondern einem Sammelsurium von Kleingruppen. Sie teilen sich nicht in zwei Geschlechter, sondern in eine Unzahl von Befindlichkeiten. Ihr Verlangen kann sich nicht nur an jedes Geschlecht richten, sondern auf einfach alles. Die übermächtigen weißen cis-Heteros sind zu dezimieren, vor allem die männlichen. Deutsche und Nationalstaaten sind überflüssig, ungehinderte Wanderungen erhöhen die erstrebenswerte Vielfalt.
Moderne Technik kann die Unzahl von Kleingruppen leichter manipulieren und gegeneinander ausspielen als Gleichschaltung es jemals vermochte. Es kommt nicht mehr darauf an, den letzten Juden zu finden und zu vergasen. Der statistische Druck in die gewünschte Richtung arbeitet weit effizienter. Euthanasie ist entbehrlich, wenn man Wunschkinder entwerfen und umgestalten kann, die statt Vater und Mutter zumeist noch über Elter-1, traditionell auch Elter-2, gelegentlich jedoch mehr verfügen. Gewiß ist viel Leid und Ungerechtigkeit Folge einer unglücklichen Zwangsgeburt in eine Familie, doch die sich abzeichnenden Alternativen sehen nicht besser aus.
[1] Anetta Kahane - Stasi-Ratte und Rassistin. Die vulgäre Analyse, 2:15-6:15 und 9:35-12:15. Zunächst wohl wegen Zensur nicht mehr zu sehen. Zwischenzeitlich (2023) wurde die Domäne ganz eingestellt.
[2] CDU schreitet ein! Politiker verteilen heikle Aufklärungs-Broschüre an Kita-Kinder. Merkur, 16.02.2018.
[3] Rüdiger Soldt: Angst vor „Pornografisierung“ der Schule. FAZ, 11.11.2014.
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