Trump, Orban, Erdogan
wuerg, 10.11.2016 00:23
Deutsche sind besonders im englischsprachigen Ausland dafür bekannt, Sauerkraut zu essen, rechts zu stehen, links zu gehen und keine Naziwitze zu reißen. Mir fällt auch keiner ein. Wahrscheinlich funktionieren sie einfach schlecht. Vielleicht verzichten wir auf sie ohne Not, wie auf Israel-Kritik oder Theorien zur Machtergreifung. Jede deutsche Erklärung, jeder Vergleich mit anderen erweckt den Verdacht einer Beschönigung der eigenen Vergangenheit. So habe in den letzten Monaten auch von keinem gehört, was mir angesichts der türkischen Entwicklung sofort in den Sinn kam: Minderheitenhetze, Ermächtigungen, Rückhalt im Volk. In letzter Zeit wenden sich erneut viele Menschen ohne Not von Demokratie und Zivilisation ab, begrüßen ein autoritäres Regiment und riskieren die Diktatur.
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wuerg,
04.11.2020 15:30
Vier Jahre sind ins Land gegangen. Wir leben immer noch mit Trump, Orban und Erdogan. Und zumindest eine große Minderheit jubelt ihnen zu. Wenn Amerikaner, Ungran und Türken so blöd sind, dann sollen sie mit ihren Führern glücklich werden, wie wir es nach 1933 wurden. Als Personen finde ich sie in ihrer Abartigkeit recht lustig. Ich verstehe auch, wenn sie sich mit allen Mitteln im Amt halten wollen. Wenn man aber in einem Spiel oder Wettkampf wie den heute beendeten amerikanischen Präsidentschaftswahlen ins Hintertreffen gerät, möglicherweise gegen Ende sogar noch ein Sieg in Reichweite liegt, dann sollte man abwarten, darf auch zittern, die Punkteaufzeichnung kontrollieren, auch unlauteres Spiel oder gar Doping vermuten und prüfen lassen. Eines aber wäre mir zutiefst peinlich: Mich kurz vor dem Ziel zum Sieger zu erklären, weil ich mit 213:238 nach prognostizierten acht nur sechs Prozent zurückliege.
Zehn Stunden nach Schließung der Wahhlokale wird eben im linearen Fernsehen verkündet, daß in Pennsylvania weiterhin ausgezählt wird und auch ein vorläufiges Ergebnis noch nicht vorliegt. Ist es manchen Staaten gar nicht peinlich, derart lange Zeit hinter anderen wie Florida hinterherzuhinken. Wenn man die Wahlurnen genannten freistehenden Mülltonnen und die unzumutbar langen Schlangen vor den Wahllokalen sieht, dann glaubt man sich in einem Entwicklungsland. Hinzu kommt die merkwürdige Art der Mehrheitsgewinnung, die trotz der vielen Staaten nun erneut zu Interpretation Anlaß gibt.
Zehn Stunden nach Schließung der Wahhlokale wird eben im linearen Fernsehen verkündet, daß in Pennsylvania weiterhin ausgezählt wird und auch ein vorläufiges Ergebnis noch nicht vorliegt. Ist es manchen Staaten gar nicht peinlich, derart lange Zeit hinter anderen wie Florida hinterherzuhinken. Wenn man die Wahlurnen genannten freistehenden Mülltonnen und die unzumutbar langen Schlangen vor den Wahllokalen sieht, dann glaubt man sich in einem Entwicklungsland. Hinzu kommt die merkwürdige Art der Mehrheitsgewinnung, die trotz der vielen Staaten nun erneut zu Interpretation Anlaß gibt.
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