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Spielerfrauen
wuerg, 28.04.2006 13:14
Gestern ließ Harald Schmidt „Germany's Next Spielerfrauen“ über den Laufsteg eiern. Sie studierten Mediendesign, Marketing und russische Literatur. Und ich dachte, nach der Generation Tischtennisabitur ginge es wieder um etwas umfassendere Wissensgebiete. Womit müssen wir noch rechnen? Mit einer Fakultät „Erkrankungen des linkes Beines“, einem Studiengang Feinmechanik oder einem Nobel-Preis für Webdesign?
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Sandra Maischberger
wuerg, 26.04.2006 15:51
Zwischenzeitlich las ich, daß vor vier Wochen Hassan Dabbagh bei Sandra Maischberger zu einer noch lebhafteren Diskussion als am vergangenen Sonntag bei Sabine Christiansen Anlaß gab. Es sollen mehr oder minder alle über ihn hergefallen sein, nachdem bezeichnenderweise Cem Özdemir nicht mehr an sich halten konnte. Aus diesem Grunde habe ich gestern vom Spiel Ken Doherty gegen Marco Fu auf Eurosport zu Sandra Maischberger umgeschaltet, wo die stets wiederkehrende Frage behandelt werden sollte, ob unser Rechtssystem mehr den Tätern als den Opfern Verständnis entgegenbringt. Ursprünglich sollte der Famlie Sürücu ein Forum geboten werden. Die hat aber aus verständlichen Gründen abgesagt.
Wenn ich mir schon über eine Stunde eine recht langweilige Sendung ansehe, in der bis auf einen sich alle abgeklärt und professionell geben, dann soll sich daraus doch wenigstens eine persönliche Erkenntnis ableiten. Und für Herrn Maz darf ich es gleich sagen: Sie besteht nicht in der differenzierten Anpassung von schnell vergessenen Einzelfällen an den eigenen Erfordernisse, sondern in einer verallgemeinernden Reihung krimineller Strömungen:
Hier hätten sie eingentlich stehen sollen. Aber warum soll ich mich mit Chaoten rumärgern. Es gibt auch noch eine Welt außerhalb des Blogs.
Hassan Dabbagh
Wenn ich mir schon über eine Stunde eine recht langweilige Sendung ansehe, in der bis auf einen sich alle abgeklärt und professionell geben, dann soll sich daraus doch wenigstens eine persönliche Erkenntnis ableiten. Und für Herrn Maz darf ich es gleich sagen: Sie besteht nicht in der differenzierten Anpassung von schnell vergessenen Einzelfällen an den eigenen Erfordernisse, sondern in einer verallgemeinernden Reihung krimineller Strömungen:
Hier hätten sie eingentlich stehen sollen. Aber warum soll ich mich mit Chaoten rumärgern. Es gibt auch noch eine Welt außerhalb des Blogs.
Hassan Dabbagh
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Hassan Dabbagh
wuerg, 24.04.2006 11:14
Trifft eine Eigenschaft E auf zwei Gruppen N und M mit geringen, aber dennoch vorhanden Anteilen p bzw. n·p zu, so kann man bei n>10 sicherlich von einem signifikanten Unterschied sprechen. So abstrakt formuliert würde sich jeder schämen, auf die Trivialitäten abzulenken, daß E wegen p>0 in N immer noch vorkommt und auch in M dank n⋅p≪1 sehr selten ist. Überlagert von Vorurteilen, Gefühlsduselei und Verdrängung ist das in der Praxis allerdings anders.
Seyran Ates beklagte gestern bei Sabine Christiansen die im Vergeich zur Normalbevölkerung (N) unter Türken und Moslems (M) signifikant höhere Rate (n>10) an Zwangsverheiratungen und Morden aus sog. Gründen der Ehre (E). Prompt meldeten sich vorzugsweise Linke, Liberale und andere Gutmenschen mit den zu Argumenten erhobenen Selbstverständlichkeiten zu Wort, daß dies alles auch in der Restbevölkerung vorkäme (p>0) und unter Türken und Moslems nicht die Regel sei (n·p≪1). Allein deshalb hat es sich gelohnt, mich wieder einmal zu Sabine Christiansen durchgerungen und nicht Snooker gesehen zu haben. Denn es ärgert mich schon lange, daß gerade Linke sich immer wieder zu solchen Plattheiten hinreißen lassen.
Neben Seyran Ates saß mein Bischof Wolfgang Huber, der sich oft um ein Gespräch mit den Moslems bemüht hat und weitgehend auf Verweigerung stieß, die sich hinter Konfusion und Spitzfindigkeit verbirgt. Zunächst fand ich es etwas rücksichtslos von ihm, den Imam von Leipzig vorzuführen, der aus Glaubensgründen keine Frauen berührt und deshalb weder Seyran Ates, noch Sabine Christiansen vor der Sendung die Hand gab. Aber es stellte sich heraus, daß dies mehr aus allgemeiner Geringschätzung der Frau erfolgte. Sonst hätte Imam Hassan Dabbagh auch auf den Handschlag mit den Männern verzichten können. Und wer trägt es einem traditionellen Japaner schon nach, wenn er aus alter Gewohnheit keine Hände schüttelt.
Auch die übrigen Einlassungen von Hassan Dabbagh waren wieder ein Schulbeispiel dafür, wie zumindest orthodoxe Moslemführer vordergründig von Unterdrückung und Ablehnung sprechen und hinter ihrer Sophisterei ganz deutlich raushängen lassen, daß Moslems überlegen und mächtig sind. Auf den aktuellen Ehrenmord angesprochen wird die Tat nicht verwerflich genannt oder dem Opfer Mitgefühl entgegengebracht, sondern allein das Verbot von Selbstjustiz im Islam betont. Ein auch im Gehabe unverhohlener Hinweis darauf, daß Todesurteile nach islamischen Recht auch wegen sog. Ehrverletzungen durchaus normal sind, der Familie Sürücü lediglich Eigenmächtigkeit vorzuwerfen sei.
Nach 20 Wochen war Hassan Dabbagh erneut bei Sabine Christiansen eingeladen, diesmal zur Frage: Welche Religion hat Gott? Gegen Ende der Sendung gaben Vertreter mehrerer Religionen ihre Antwort, durchweg Wortspielereien, Worthülsen und Gebrabbel. Auch ich kenne keine eindeutige Antwort, bin aber als Christ so frei zu vermuten, daß einem wie auch immer gearteten Gott sicherlich die konsequent monotheistische Grundlage des Islams gefallen wird. Das aber entschuldigt nicht, was zur Zeit im Namen des Islam veranstaltet wird. Nur deshalb ließ Sabine Christiansen diskutieren, nicht aus allgemeinem religiösen Interesse.
Und so gab es erneut Gelegenheit, die berühmten kritischen Fragen an Hassan Dabbagh zu richten, der natürlich wieder zu eiern begann. Eine Frage war die nach der Rechtfertigung von Selbstmordattentaten, die Hassan Dabbagh nicht pflichtschuldig mit einer deutlichen Absage an jede Form von Gewalt beantwortete, sondern nur bemerkte, daß Selbstmord im Islam verboten sei. Damit erweckte er in mir den Eindruck, die Taten an sich seien in Ordnung, die Täter hätten nur für ihr eigenes Überleben sorgen müssen. Und als Sabine Christiansen dann das Wort Haßprediger in den Mund nahm, fragte Hassan Dabbagh lediglich zurück: Was sind Haßprediger?
Insgesamt bestätigte sich mein Eindruck, Hassan Dabbagh will verständlicherweise nicht sagen, was er wirklich denkt, kann aber wegen seines tiefen Glaubens auch nicht frech in die Kamera lügen, muß sich also winden und spitzfindig äußern. Hinzu kommt wohl eine normale menschliche Unsicherheit, die ihn in den Medien schlecht aussehen läßt. Doch kann ich ihn deshalb nicht von meiner Kritik ausnehmen. Ich glaube, er sagt nicht die vollständige Wahrheit, und es besteht eine zu weite Kluft zwischen seinen Aussagen und seiner Meinung. Auch er spricht mit doppelter Zunge und läßt raushängen, daß dies Heiden gegenüber durchaus erlaubt und gefordert ist.
Damit will ich meine Kritik auch schon abschließen. Sie wäre schärfer ausgefallen, versuchte die Bildzeitung nicht über Tage, ihn als einen radikalen Haßprediger darzustellen. Mag sein, daß er es ist, ich weiß es nicht. Sicherlich wird er radikale Predigten als Ausdruck eines kompromißlosen Glaubens sehen und darauf hinweisen, daß einige Zuhörer ihn falsch verstanden haben könnten. Bestimmt nimmt er dies billigend in Kauf und wird auch unsere westliche Welt von Grund auf verachten. Ob er deshalb Attentate über ein gewisses Verständnis hinaus für angemessen oder gar hilfreich hält, würde ich jedoch bezweifeln. Ich erinnere mich noch deutlich an weit verbreitete „klammheimliche Freude“ vor dreißig Jahren, und kannte doch keinen, der auch nur ansatzweise selbst zu Gewalttaten bereit war.
Im April 2014 darf Hassan Dabbagh bei Sandra Maischberger wieder mitreden, und nach acht Jahren wird mein Eindruck abermals bestätigt. Diesmal wirft Antonia Rados ihm doppelte Sprechweise vor. So direkt adressiert habe ich noch keinen diese offenkundige Wahrheit aussprechen hören. Natürlich weiß Hassan Dabbagh, daß nicht nur jeder halbwegs verständige Mensch seinen Zwiesprech erkennt, sondern auch der Islamist, der ihm nicht mangelndes Bekennertum vorwerfen wird, sondern sich gleichfalls daran erbaut, wie nichtswerte Heiden mit Taqiya abgespeist werden.
Fast wäre es Antonia Rados gelungen, Hassan Dabbagh doch noch aus der Reserve zu locken, indem sie sagte, er könne bei seinen öffentlichen Aussagen bleiben und müsse nicht sein wahres Gesicht zeigen, weil der Islam in Europa immer in der Minderheit bleiben wird. Das hörte er nicht gern und drohte mit dem Gegenteil. Wahrscheinlich glaubt er mehr an eine demografische Unterwanderung als an den Krummsäbel. Wie aber sind Fertilität und Strenggläubigkeit gegen die Vernunft über viele Generationen zu halten?
Fernsehen | Islam
Seyran Ates beklagte gestern bei Sabine Christiansen die im Vergeich zur Normalbevölkerung (N) unter Türken und Moslems (M) signifikant höhere Rate (n>10) an Zwangsverheiratungen und Morden aus sog. Gründen der Ehre (E). Prompt meldeten sich vorzugsweise Linke, Liberale und andere Gutmenschen mit den zu Argumenten erhobenen Selbstverständlichkeiten zu Wort, daß dies alles auch in der Restbevölkerung vorkäme (p>0) und unter Türken und Moslems nicht die Regel sei (n·p≪1). Allein deshalb hat es sich gelohnt, mich wieder einmal zu Sabine Christiansen durchgerungen und nicht Snooker gesehen zu haben. Denn es ärgert mich schon lange, daß gerade Linke sich immer wieder zu solchen Plattheiten hinreißen lassen.
Neben Seyran Ates saß mein Bischof Wolfgang Huber, der sich oft um ein Gespräch mit den Moslems bemüht hat und weitgehend auf Verweigerung stieß, die sich hinter Konfusion und Spitzfindigkeit verbirgt. Zunächst fand ich es etwas rücksichtslos von ihm, den Imam von Leipzig vorzuführen, der aus Glaubensgründen keine Frauen berührt und deshalb weder Seyran Ates, noch Sabine Christiansen vor der Sendung die Hand gab. Aber es stellte sich heraus, daß dies mehr aus allgemeiner Geringschätzung der Frau erfolgte. Sonst hätte Imam Hassan Dabbagh auch auf den Handschlag mit den Männern verzichten können. Und wer trägt es einem traditionellen Japaner schon nach, wenn er aus alter Gewohnheit keine Hände schüttelt.
Auch die übrigen Einlassungen von Hassan Dabbagh waren wieder ein Schulbeispiel dafür, wie zumindest orthodoxe Moslemführer vordergründig von Unterdrückung und Ablehnung sprechen und hinter ihrer Sophisterei ganz deutlich raushängen lassen, daß Moslems überlegen und mächtig sind. Auf den aktuellen Ehrenmord angesprochen wird die Tat nicht verwerflich genannt oder dem Opfer Mitgefühl entgegengebracht, sondern allein das Verbot von Selbstjustiz im Islam betont. Ein auch im Gehabe unverhohlener Hinweis darauf, daß Todesurteile nach islamischen Recht auch wegen sog. Ehrverletzungen durchaus normal sind, der Familie Sürücü lediglich Eigenmächtigkeit vorzuwerfen sei.
Nach 20 Wochen war Hassan Dabbagh erneut bei Sabine Christiansen eingeladen, diesmal zur Frage: Welche Religion hat Gott? Gegen Ende der Sendung gaben Vertreter mehrerer Religionen ihre Antwort, durchweg Wortspielereien, Worthülsen und Gebrabbel. Auch ich kenne keine eindeutige Antwort, bin aber als Christ so frei zu vermuten, daß einem wie auch immer gearteten Gott sicherlich die konsequent monotheistische Grundlage des Islams gefallen wird. Das aber entschuldigt nicht, was zur Zeit im Namen des Islam veranstaltet wird. Nur deshalb ließ Sabine Christiansen diskutieren, nicht aus allgemeinem religiösen Interesse.
Und so gab es erneut Gelegenheit, die berühmten kritischen Fragen an Hassan Dabbagh zu richten, der natürlich wieder zu eiern begann. Eine Frage war die nach der Rechtfertigung von Selbstmordattentaten, die Hassan Dabbagh nicht pflichtschuldig mit einer deutlichen Absage an jede Form von Gewalt beantwortete, sondern nur bemerkte, daß Selbstmord im Islam verboten sei. Damit erweckte er in mir den Eindruck, die Taten an sich seien in Ordnung, die Täter hätten nur für ihr eigenes Überleben sorgen müssen. Und als Sabine Christiansen dann das Wort Haßprediger in den Mund nahm, fragte Hassan Dabbagh lediglich zurück: Was sind Haßprediger?
Insgesamt bestätigte sich mein Eindruck, Hassan Dabbagh will verständlicherweise nicht sagen, was er wirklich denkt, kann aber wegen seines tiefen Glaubens auch nicht frech in die Kamera lügen, muß sich also winden und spitzfindig äußern. Hinzu kommt wohl eine normale menschliche Unsicherheit, die ihn in den Medien schlecht aussehen läßt. Doch kann ich ihn deshalb nicht von meiner Kritik ausnehmen. Ich glaube, er sagt nicht die vollständige Wahrheit, und es besteht eine zu weite Kluft zwischen seinen Aussagen und seiner Meinung. Auch er spricht mit doppelter Zunge und läßt raushängen, daß dies Heiden gegenüber durchaus erlaubt und gefordert ist.
Damit will ich meine Kritik auch schon abschließen. Sie wäre schärfer ausgefallen, versuchte die Bildzeitung nicht über Tage, ihn als einen radikalen Haßprediger darzustellen. Mag sein, daß er es ist, ich weiß es nicht. Sicherlich wird er radikale Predigten als Ausdruck eines kompromißlosen Glaubens sehen und darauf hinweisen, daß einige Zuhörer ihn falsch verstanden haben könnten. Bestimmt nimmt er dies billigend in Kauf und wird auch unsere westliche Welt von Grund auf verachten. Ob er deshalb Attentate über ein gewisses Verständnis hinaus für angemessen oder gar hilfreich hält, würde ich jedoch bezweifeln. Ich erinnere mich noch deutlich an weit verbreitete „klammheimliche Freude“ vor dreißig Jahren, und kannte doch keinen, der auch nur ansatzweise selbst zu Gewalttaten bereit war.
Im April 2014 darf Hassan Dabbagh bei Sandra Maischberger wieder mitreden, und nach acht Jahren wird mein Eindruck abermals bestätigt. Diesmal wirft Antonia Rados ihm doppelte Sprechweise vor. So direkt adressiert habe ich noch keinen diese offenkundige Wahrheit aussprechen hören. Natürlich weiß Hassan Dabbagh, daß nicht nur jeder halbwegs verständige Mensch seinen Zwiesprech erkennt, sondern auch der Islamist, der ihm nicht mangelndes Bekennertum vorwerfen wird, sondern sich gleichfalls daran erbaut, wie nichtswerte Heiden mit Taqiya abgespeist werden.
Fast wäre es Antonia Rados gelungen, Hassan Dabbagh doch noch aus der Reserve zu locken, indem sie sagte, er könne bei seinen öffentlichen Aussagen bleiben und müsse nicht sein wahres Gesicht zeigen, weil der Islam in Europa immer in der Minderheit bleiben wird. Das hörte er nicht gern und drohte mit dem Gegenteil. Wahrscheinlich glaubt er mehr an eine demografische Unterwanderung als an den Krummsäbel. Wie aber sind Fertilität und Strenggläubigkeit gegen die Vernunft über viele Generationen zu halten?
Fernsehen | Islam
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Einzeiler
wuerg, 22.04.2006 22:35
? | ok | tja | Yes | soso | Boah. | *lol* | tsaha! | oh, ok. | Stimmt. | Ingwer! | von hier | Ich auch. | cleverle! | Feuer frei | könnte sein | april april. | perwers danke | Hach... toll! | rosa bitte! :) | Gib Gas, Junge! | Ein Trauerspiel. | ich bin entsetzt. | Sei nicht gemein. | :) - entzückend :) | Wurde ja auch Zeit. | klingt einleuchtend. | Aber nur Rotwein, wa. | Kontaktanzeigensprache | Danke für Ihre Antwort. | mpfnagnahahaharharhaha. | aber richtig und wichtig | ganz fein. der hat was... | Ich pack mir mal einen ;-) | schwarz. tiiiieeeefschwarz. | Motivation ist eben alles :-) | Dieses Blog ist so sexistisch | oh schön... - jetzt auch bunt. | hier der passende Cartoon dazu. | laberkistenkommentare -> mülleimer | einfach alkohol rein, intellekt weg | Huch, garnicht gemerkt. Vielen Dank! | sorry ist gerade kalauerzeit bei mir. | hey, damit meinen die ja mich! klasse! | bilder machen ist ja auch nicht einfach | ihr habt für mich alle einen dachschaden | ja, kommen sie rüber, auf die dunkle seite | aber es bringt mich auf eine idee, danke *g* | Ach ja? Können Sie das mathematisch beweisen? | du bist ein schwuchtel un lieb ist er auch net | Null-Grad wäre doch auch ein guter Jungenname. | dass SIE so strahlen, macht SIE verdächtig !?!? | Ich les keine Blogs, die mit Gedanken- anfangen. | Keine Ahnung....könnte auch gut ein Fake sein.... | Vielleicht mal öfter die Kippen anne Tanke kaufen. | Nein, Hannemann geh Du voran! Ich frage den genug. | Ups - iss ja doch ein Link geworden. (ganzstolzbin) | Wahrscheinlich ist er auch frisch entwurmt eingereist. | sieht verlockend aus. ich glaub, ich trink auch was. | nur zu. lassen sie sich nieder, machen sie sich frei. | "Ich danke Sie" - Klingt irgendwie komisch, aber nett. | Is mir allet viel zu intu äh inti äh intellektuell, wa. | Ach, lügen würd ich das nicht sooo direkt nennen....*gg* | Auch ein schönes Motiv für eine Postkarte oder Briefmarke! | Ihr Einzeiler ist leider 4 Zeichen zu lang für meine Liste. | Der Schandplatz wird erst am Dienstag befüllt. Vorher keine Zeit.
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Letzte Änderungen
wuerg, 20.04.2006 20:29
Mit der zunehmenden Zahl von Blogs nimmt der Anteil derer ab, die auf der Startseite als zuletzt geändert geführt werden. Zudem bringen es einige immer wieder fertig, erneut an die Spitze zu gelangen, lange bevor sie unten herausfallen. Wie machen die das?
Gewiß gibt es einige Alpha- und Beta-Blogger, die schon immer zu sehen waren. Sie und die wenigen Vielschreiber aber machen den Kohl nicht fett. Sie verdrängen nicht den Denk-Blogger, der alle zwei Tage etwas schreibt, was er sich zuvor einigermaßen überlegt hat. Offensichtlich reißt es aber immer mehr ein, sich in der großen Zahl der Konkurrenten durch oftmals lobhudelnde, orgienelle oder anders anspielende Einzeiler im Gespräch zu halten.
Möglicherweise sind manche dazu übergegangen, selbst Kommentare zu schreiben und gleich wieder zu löschen. Meinem Lieblingslöscher würde ich das zutrauen. Er kann sich lange Zeit im oberen Drittel halten, obwohl nicht die geringste Veränderung zu sehen ist. Auch ich habe von diesen Techniken profitiert, allerdings schon vor der Verbreiterung durch eine Unzahl neuer Blogs:
Um meine Einlassungen nicht über Kilometer zu erstrecken, habe ich sie in eigenen Kommentaren fortgesetzt, später auch Einträge in Übersichtsseiten gefertigt und nachträgliche Verweise eingefügt. Durch alle diese Maßnahmen kam ich immer wieder an die Spitze, ohne sie je dominiert zu haben. Damit kann ich leben, zumal die überwältigende Zahl der Zugriffe auf meine Beiträge so und so über Google-Suche erfolgt.
Lieblingslöscher
Gewiß gibt es einige Alpha- und Beta-Blogger, die schon immer zu sehen waren. Sie und die wenigen Vielschreiber aber machen den Kohl nicht fett. Sie verdrängen nicht den Denk-Blogger, der alle zwei Tage etwas schreibt, was er sich zuvor einigermaßen überlegt hat. Offensichtlich reißt es aber immer mehr ein, sich in der großen Zahl der Konkurrenten durch oftmals lobhudelnde, orgienelle oder anders anspielende Einzeiler im Gespräch zu halten.
Möglicherweise sind manche dazu übergegangen, selbst Kommentare zu schreiben und gleich wieder zu löschen. Meinem Lieblingslöscher würde ich das zutrauen. Er kann sich lange Zeit im oberen Drittel halten, obwohl nicht die geringste Veränderung zu sehen ist. Auch ich habe von diesen Techniken profitiert, allerdings schon vor der Verbreiterung durch eine Unzahl neuer Blogs:
Um meine Einlassungen nicht über Kilometer zu erstrecken, habe ich sie in eigenen Kommentaren fortgesetzt, später auch Einträge in Übersichtsseiten gefertigt und nachträgliche Verweise eingefügt. Durch alle diese Maßnahmen kam ich immer wieder an die Spitze, ohne sie je dominiert zu haben. Damit kann ich leben, zumal die überwältigende Zahl der Zugriffe auf meine Beiträge so und so über Google-Suche erfolgt.
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Spiegel
wuerg, 17.04.2006 21:20
Bei „Kluges und Scheiß“ [1] ging es vor ein paar Tagen auch um Spiegelbilder, wie sie jeder von alten Spiegelkommoden oder modernen Badezimmerschränken kennt, in denen man sich einfach, doppelt oder auch sehr oft gespiegelt, frei im Raum oder immer mit der Nase hinter den Scharnieren sehen kann. Das reizte mich zu der alten Frage, warum der Spiegel links und rechts vertauscht, nicht aber oben und unten, um sogleich die Physiklehrerantwort zu erhalten, daß er in Wirklichkeit nur vorne und hinten vertausche. Spontan beförderte mein Kleinhirn meine alte Verwunderung ins Wachbewußtsein, wie leicht sich Menschen doch mit wohlklingenden Begründungen zufrieden geben und mit welch' kurzatmigen Antworten sie sich selbst auf die Frage nach dem Sinn des Lebens abspeisen lassen.
Sicherlich wissen wir alle, daß der plane Spiegel eine Ebene definiert, an der alles vertauscht wird. Deshalb heißt diese Ebene auch Spiegelebene. Und wenn wir den Halbraum auf der spiegelnden Seite Vordergrund oder einfach vorne nennen, den auf der matten Rückseite aber Hintergrund oder einfach hinten, so bringt der Spiegel tatsächlich vorne nach hinten, auch wenn er an der Decke hängt. Schlägt man dann noch den Atlas mit einer Weltkarte auf, stellt einen Spiegel darauf und sieht die Welt auf dem Kopf stehend, dann sind die meisten Menschen überzeugt: Der Spiegel vertauscht hinten und vorne. Und zufrieden ist der Physiklehrer!
Bleibt nur noch für den Biologie-, Psychologie oder auch Philosophie-Unterrricht die Frage, warum wir Menschen trotz der Erklärungen unserer Physiklehrer normalerweise meinen, der Spiegel vertausche links und rechts. Dann gibt es die üblichen Versatzstücke zu hören. Es sei eine optische Täuschung, es liege daran, daß der Mensch einigermaßen links-rechts-symmetrisch gebaut ist, die Erdanziehung immer nach unten weise und wir uns Drehungen leichter vorstellen können als Spiegelungen. Unsere Täuschung sei erkennbar, wenn wir einen Spiegel in eine Modellandschaft oder auf eine Landkarte stellen, Schrift auf transparenter Folie vor uns halten, uns auf einen am Boden liegenden Spiegel stellen oder mehrere Spiegel so anbringen, daß alles auf dem Kopf steht.
Gewiß können Menschen sich Drehungen leichter vorstellen als Spiegelungen. Da man aber das Spiegelbild eines unsymmetrischen Gegenstandes nicht allein durch Drehung im Geiste herstellen kann, kommen wir nicht umhin, zur vollständigen Erklärung des Spiegelbildes mindestens eine Spiegelung zur Erklärung heranzuziehen. Zur Verärgerung der Physiklehrer verzichten wir nicht auf eine Drehung und spiegeln in Gedanken einfach an der Ebene des Spiegels, sondern drehen uns um 180 Grad und vertauschen dann linke und rechte Körperhälfte. Jedenfalls solange wir uns selbst aufrecht stehend im Spiegel betrachten. In anderen Lagen und bei anderen Szenerien erscheinen uns andere Transformationen möglicherweise einfacher. Mit Hilfe dieser andersartigen Spiegellagen wollen manche uns immer wieder einreden, die Links-Rechts-Vertauschung sei eine Täuschung.
Es ist eigentlich immer das gleiche: Ein gespiegeltes Bild stellen wir uns fast immer nicht als einfache Spiegelung an einer Spiegelebene vor, sonder als Hintereinanderausführung einer Drehung und einer uns einfach erscheinenden Spiegelung. Als Drehachse bietet sich zumeist die Schnittlinie zweier Ebenen an. Die eine ist die Spiegelebene, die andere Ebene ist situationsabhängig. Es kann die Symmetrieebene des Körpers, des Kopfes oder des Blickes sein, aber auch die Papierebene oder die eines zweiten Spiegels. Ist eine solche zweite Bezugsebene nicht vorhanden, trifft sie in zu spitzen Winkel auf die Spiegelebene oder liegt irgendwie ungünstig, dann versagt die normale Vorstellung und es kommt zu Verwirrungen oder schwankenden Eindrücken, wie sie Sexfanatikerinnen mit Deckenspiegel haben: Sehen sie den Arsch des Missionars, so vertauscht der Spiegel vorne und hinten. Dreht er sich zur Seite, um sich die Zigarette danach anzuzünden, ändert sich das schlagartig, denn dem Spiegelbild fehlt nicht die linke, sondern die rechte Brust.
Na also? Was will er denn? Dieses geschmacklose Beispiel macht doch deutlich: Es hängt alles vom Betrachter und der Szenerie ab, der Eindruck kann schwanken, es ist alles eine Täuschung. So sieht es wohl auch Wolfgang Stöcher [2]. Er betrachtet unter anderem Menschen, die aus Glaubensgründen aufrechts gehend immer nach Osten sehen und einen Handstand machen müssen, um sich ins Gesicht blicken zu können. Sie würden meinen, der Spiegel vertausche oben und unten. Abschließend gibt er drei Antworten auf die Links-Rechts-Frage: Zum einen die physikalische Antwort, daß in jedem Falle nur hinten und vorne vertauscht werde. Zum anderen die phänomenologische Antwort, daß der einigermaßen symmetrische Mensch sich lieber eine Drehung mit anschließender Spiegelung um die Körperebene vorstelle. Und zum dritten die Meta-Antwort, daß oben und unten keine zu links und rechts gleichwertigen Richtungen sind und die Frage damit unsinnig sei. Die erste Antwort geht an der eigentlichen Frage vorbei und antwortet nur, was jeder schon weiß. Die letzte enthält einen Teil Wahrheit, drückt sich aber vor einer wirklichen Analyse. Und die mittlere ist zu kurzatmig, sie kann mögliche Eindrücke anders gebauter Lebewesen nicht gut durchdacht haben.
Gehen wir gedanklich in die Zukunft: Erde, Sonne und alle Planeten sind zu einer Staubwolke zerfallen, durch die hindurch kein einziger Stern zu sehen ist. In dieser Welt überlebt haben einzig kugelförmige Maschinen, die in alle Richtungen gleich gut sehen können, soweit der Staub es ihnen erlaubt. Sie sind gewohnt, in alle Richtungen gleichermaßen zu blicken. Ihre Fotoalben kennen kein links, rechts, oben und unten. Die Bilder darin sind rund und in der Mitte drehbar befestigt. Sie erkennen sich und ihre Familie in allen Lagen im schwerelosen Raum gleich gut. Und gerade deshalb treibt sie immer wieder eine Frage um: Warum vertauscht der Spiegel normalerweise die eine aber nicht die andere Richtung?
Immer wieder stellen sich zwei dieser Kugelwesen (K und K′) irgendwie nebeneinander und betrachten sich im Spiegel. Sie haben beide die gleiche Blickrichtung (u=u′). Auch die zum Partner weisende Richtung (v bzw. v′), ist für beide wohldefiniert. Die Kugelwesen nennen sie ihre Partnerrichtung, die für beide Kugeln in entgegengesetzte Richtungen weisen (v′=−v) und senkrecht auf der Blickrichtung steht. Die dritte Richtung steht einfach senkrecht auf den anderen beiden und weist in die Richtung, da sich die Partnerrichtung durch eine 90‑Grad-Drehung (positiver Drehsinn, links herum, gegen den Uhrzeigersinn) aus der Blickrichtung ergibt (w=u×v bzw. w′=u′×v′). Diese beiden Richtungen sind ebenfalls entgegengesetzt (w′=−w) und werden von den Kugelwesen Drehrichtung genannt. [3]
Weil die Kugeln auf ihrer Oberfläche sehr gleichmäßig aussehen, bemalen sie sich vor dem Spiegel stehend. Ausgehend von der Mitte, wo ihr in den Spiegel schauendes Auge sitzt, malen sie einen grünen Strich in die Partnerrichtung, also auf den anderen zu, und einen roten Strich in die Drehrichtung. Anders als die ausgestorbenen Menschen, wo immer einer links neben dem anderen stand und umgekehrt, sehen beide Kugel das gleiche Bild: Die grünen Striche laufen aufeinander zu, die roten voneinander weg. Nun wenden sie sich einander zu, nicht durch einen Salto mit Schraube, den sie spielend beherrschen, sondern mit der sparsamsten aller Bewegungen, einer einfachen Drehung um 90 Grad. Diese Drehung muß um die Drehachse erfolgen, was die Namensgebung durch die Kugelwesen erklärt. Und als sie sich so direkt ohne Spiegel sehen, sagen beide übereinstimmend: Dein roter Strich weist nach wie vor in die gleiche Richtung, dein grüner aber in die entgegengesetzte.
Immer wieder, wenn sie so vor dem Spiegel stehen fragen sich die Kugelwesen: Warum vertauscht der Spiegel die Partnerrichtung, nicht jedoch die Drehrichtung? Und immer wieder antworten die Physiklehrer: Der Spiegel vertauscht weder Partner- noch Drehrichtung, sondern nur hinten und vorne in Blickrichtung, es ist alles eine Täuschung. Nur gibt es in der Kugelwelt keine Neunmalklugen, die vorschlagen, den Spiegel anders anzubringen, um sich der Täuschung bewußt zu werden, denn alle Spiegellagen sind gleichwertig. Natürlich sind die Kugelwesen sehr geübt, alle möglichen Drehungen im Raum gedanklich auszuführen, und haben nie eine gewisse Lage im schwerlosen Raum bevorzugt. Deshalb sind sie stärker als die Menschen davon beeindruckt, daß der Spiegel die grünen, nicht aber die roten Striche umkehrt, ganz gleich in welche Himmelsrichtung sie vor dem Spiegel Platz genommen haben.
Obwohl das Spiegelparadoxon die Kugelwesen immer wieder verblüfft, haben sie doch eines besser gerafft als die Menschen: Die glaubten noch, es läge an ihrem links-rechts-symmetrischen Körperbau und ihrem darauf aufbauenden Denken. Teilweise glaubten sie, mit dem Kopf in der Mitte, Füßen auch nach oben und nur einem Arm würden sie sich im Spiegel oben-unten-vertauscht sehen. Wir Kugelwesen wissen es besser: Wir haben Augen in alle Richtungen und bevorzugen keines. Soweit die Menschen überhaupt zu solchen Gedanken bereit waren, glaubten sie mehrheitlich allen Ernstes, kugelige Wesen wie wir im orientierungslosen Raum würden links, rechts, oben und unten gleichberechtigt sehen müssen und deshalb immer im Einklang mit der Physiklehrersicht meinen, der Spiegel vertausche tatsächlich nur hinten und vorne.
Wir Kugelwesen wissen wie die Menschen, daß die Vorne-Hinten-Abspeisung schwachsinnig ist. Bei weitgehend parallel zur Spiegelfläche angeordneten Objekten geht die Blickrichtung senkrecht zum Spiegel auch uns am Arsch vorbei, wie die Menschen sagten, die nur einen hatten. Auch wir denken uns dann keine einfache Vorne-Hinten-Spiegelung sondern eine Drehung gefolgt von einer Seitenvertauschung. Und deshalb würden Menschen mit Kopf in der Mitte, Füßen auch über dem Kopf und nur einem Arm trotz ihrer Oben-Unten-Symmetrie trotz fehlender Links-Rechts-Symmetrie im Spiegel die Partnerrichtung, nämlich links und rechts vertauscht sehen, nicht Fuß mit Fuß. Lebten sie im schwerelosen Raum und würden sich vorzugsweise an den Füßen begegnen, dann wäre es auch nicht oben und unten, sondern immer noch links und rechts, wenn es auch zugleich die Fußrichtung ist. Lax könnte man sagen, es würde stets die Begegnungsrichtung vertauscht, auch wenn man allein ist und es nur im Geiste geschieht.
Insofern sollten wir Kugelwesen, die wir trotz unserer Symmetrie uns immer wieder über den Spiegel wundern, der Meta-Antwort des Menschen Wolfgang Stöcher folgen: Der Spiegel vertauscht zwar wie an der gespiegelten Landkarte zu sehen eigentlich Vorder- und Hintergrund, zumeist ist es aber von denkerischem Vorteil, eine Vertauschung an einer Ebene vorzunehmen, die senkrecht auf der Spiegelfläche steht und eine Vorzugsrichtung beinhaltet, zumeist die eigene Körperachse. Wenn sie von den Füßen zum Kopf, also von unten nach oben weist, dann ist links, was um 0 bis 180 Grad gegen den Uhrzeigersinn gedreht ist, mit dem Uhrzeiger rechts. Und damit bleibt oben oben und unten unten, doch links und rechts werden vertauscht. Auch bei den Kugelwesen. Nur können sie nicht sagen, welche der beiden Seiten die linke ist. Aber vertauscht werden sie schon. Und sie wissen nicht wo oben und wo unten ist, aber erhalten bleiben beide dennoch.
Kurz zusammengefaßt: Alle drei Antworten von Wolfgang Stöcher [2] treffen zu, doch die dritte, die Meta-Antwort, links-rechts sei mit oben-unten nicht vergleichbar, wäre meines Erachtens ohne den Zusatz, die Frage „Warum vertauscht der Spiegel links und rechts, aber nicht oben und unten“ sei daher „so nicht sinnvoll“ [1] die tiefsinnigste gewesen.
[1] Frau Klugscheisser: Infinity. Kluges & Scheiß, 23.03.2006.
[2] Wolfgang Stöcher: Zusammenfassung ‒ Eine Frage, 3 Antworten. Der alte Link ist tot, und der Inhalt scheint nunmehr weitgehend zusammenhanglos auf mehrere Seiten verteilt zu sein. Also in der URL _6 durch _2 bis _5 austauschen, um alles zu lesen.
[3] Um Irrtümern vorzubeugen: Es sind nicht zwei Menschen, die vor einem Spiegel stehen und beide in die gleiche Richtung auf den Spiegel schauen, wo jeder weiß, wer von beiden links und wer rechts steht, weil ihre Körper vom Fuß zum Kopf in die gleiche Richtung weisen. Stünde ein Mensch mit K in der linken und K′ in der rechten Hand vor dem Spiegel, könnte er natürlich sagen, welche Kugel die linke und welche die rechte sei. Auch die Kugelwesen könnten das, wenn sie beständig unter Menschen lebten, die alle mit dem Kopf in die gleiche Richtung weisen. Aber allein mit einem Spiegel im orientierungslosen Raum kennen sie keine Vorzugsrichtung. Die Drehrichtung w der ‚linken‘ Kugel K weist nach ‚unten‘, w′ der ‚rechten‘ K′ nach ‚oben‘. Doch gleichwohl die Kugelwesen nicht links, rechts, oben und unten dauerhaft festgelegt haben, können sie dennoch eine gemeinsame Links-Rechts-Richtung (parallel zu u und u′) und auch eine Oben-Unten-Richtung (parallel zu v und v′) erkennen. Und wer nach diesen Ausführungen immer noch meint, eine linke und eine rechte Kugel unterscheiden zu können, der spricht nur von seiner eigenen Vorstellung, seiner willkürlichen Zuordnung, sieht sich selbst hinter den Kugeln stehend und drückt ihnen seine Betrachtungsweise auf.
Sicherlich wissen wir alle, daß der plane Spiegel eine Ebene definiert, an der alles vertauscht wird. Deshalb heißt diese Ebene auch Spiegelebene. Und wenn wir den Halbraum auf der spiegelnden Seite Vordergrund oder einfach vorne nennen, den auf der matten Rückseite aber Hintergrund oder einfach hinten, so bringt der Spiegel tatsächlich vorne nach hinten, auch wenn er an der Decke hängt. Schlägt man dann noch den Atlas mit einer Weltkarte auf, stellt einen Spiegel darauf und sieht die Welt auf dem Kopf stehend, dann sind die meisten Menschen überzeugt: Der Spiegel vertauscht hinten und vorne. Und zufrieden ist der Physiklehrer!
Bleibt nur noch für den Biologie-, Psychologie oder auch Philosophie-Unterrricht die Frage, warum wir Menschen trotz der Erklärungen unserer Physiklehrer normalerweise meinen, der Spiegel vertausche links und rechts. Dann gibt es die üblichen Versatzstücke zu hören. Es sei eine optische Täuschung, es liege daran, daß der Mensch einigermaßen links-rechts-symmetrisch gebaut ist, die Erdanziehung immer nach unten weise und wir uns Drehungen leichter vorstellen können als Spiegelungen. Unsere Täuschung sei erkennbar, wenn wir einen Spiegel in eine Modellandschaft oder auf eine Landkarte stellen, Schrift auf transparenter Folie vor uns halten, uns auf einen am Boden liegenden Spiegel stellen oder mehrere Spiegel so anbringen, daß alles auf dem Kopf steht.
Gewiß können Menschen sich Drehungen leichter vorstellen als Spiegelungen. Da man aber das Spiegelbild eines unsymmetrischen Gegenstandes nicht allein durch Drehung im Geiste herstellen kann, kommen wir nicht umhin, zur vollständigen Erklärung des Spiegelbildes mindestens eine Spiegelung zur Erklärung heranzuziehen. Zur Verärgerung der Physiklehrer verzichten wir nicht auf eine Drehung und spiegeln in Gedanken einfach an der Ebene des Spiegels, sondern drehen uns um 180 Grad und vertauschen dann linke und rechte Körperhälfte. Jedenfalls solange wir uns selbst aufrecht stehend im Spiegel betrachten. In anderen Lagen und bei anderen Szenerien erscheinen uns andere Transformationen möglicherweise einfacher. Mit Hilfe dieser andersartigen Spiegellagen wollen manche uns immer wieder einreden, die Links-Rechts-Vertauschung sei eine Täuschung.
Es ist eigentlich immer das gleiche: Ein gespiegeltes Bild stellen wir uns fast immer nicht als einfache Spiegelung an einer Spiegelebene vor, sonder als Hintereinanderausführung einer Drehung und einer uns einfach erscheinenden Spiegelung. Als Drehachse bietet sich zumeist die Schnittlinie zweier Ebenen an. Die eine ist die Spiegelebene, die andere Ebene ist situationsabhängig. Es kann die Symmetrieebene des Körpers, des Kopfes oder des Blickes sein, aber auch die Papierebene oder die eines zweiten Spiegels. Ist eine solche zweite Bezugsebene nicht vorhanden, trifft sie in zu spitzen Winkel auf die Spiegelebene oder liegt irgendwie ungünstig, dann versagt die normale Vorstellung und es kommt zu Verwirrungen oder schwankenden Eindrücken, wie sie Sexfanatikerinnen mit Deckenspiegel haben: Sehen sie den Arsch des Missionars, so vertauscht der Spiegel vorne und hinten. Dreht er sich zur Seite, um sich die Zigarette danach anzuzünden, ändert sich das schlagartig, denn dem Spiegelbild fehlt nicht die linke, sondern die rechte Brust.
Na also? Was will er denn? Dieses geschmacklose Beispiel macht doch deutlich: Es hängt alles vom Betrachter und der Szenerie ab, der Eindruck kann schwanken, es ist alles eine Täuschung. So sieht es wohl auch Wolfgang Stöcher [2]. Er betrachtet unter anderem Menschen, die aus Glaubensgründen aufrechts gehend immer nach Osten sehen und einen Handstand machen müssen, um sich ins Gesicht blicken zu können. Sie würden meinen, der Spiegel vertausche oben und unten. Abschließend gibt er drei Antworten auf die Links-Rechts-Frage: Zum einen die physikalische Antwort, daß in jedem Falle nur hinten und vorne vertauscht werde. Zum anderen die phänomenologische Antwort, daß der einigermaßen symmetrische Mensch sich lieber eine Drehung mit anschließender Spiegelung um die Körperebene vorstelle. Und zum dritten die Meta-Antwort, daß oben und unten keine zu links und rechts gleichwertigen Richtungen sind und die Frage damit unsinnig sei. Die erste Antwort geht an der eigentlichen Frage vorbei und antwortet nur, was jeder schon weiß. Die letzte enthält einen Teil Wahrheit, drückt sich aber vor einer wirklichen Analyse. Und die mittlere ist zu kurzatmig, sie kann mögliche Eindrücke anders gebauter Lebewesen nicht gut durchdacht haben.
Gehen wir gedanklich in die Zukunft: Erde, Sonne und alle Planeten sind zu einer Staubwolke zerfallen, durch die hindurch kein einziger Stern zu sehen ist. In dieser Welt überlebt haben einzig kugelförmige Maschinen, die in alle Richtungen gleich gut sehen können, soweit der Staub es ihnen erlaubt. Sie sind gewohnt, in alle Richtungen gleichermaßen zu blicken. Ihre Fotoalben kennen kein links, rechts, oben und unten. Die Bilder darin sind rund und in der Mitte drehbar befestigt. Sie erkennen sich und ihre Familie in allen Lagen im schwerelosen Raum gleich gut. Und gerade deshalb treibt sie immer wieder eine Frage um: Warum vertauscht der Spiegel normalerweise die eine aber nicht die andere Richtung?
Immer wieder stellen sich zwei dieser Kugelwesen (K und K′) irgendwie nebeneinander und betrachten sich im Spiegel. Sie haben beide die gleiche Blickrichtung (u=u′). Auch die zum Partner weisende Richtung (v bzw. v′), ist für beide wohldefiniert. Die Kugelwesen nennen sie ihre Partnerrichtung, die für beide Kugeln in entgegengesetzte Richtungen weisen (v′=−v) und senkrecht auf der Blickrichtung steht. Die dritte Richtung steht einfach senkrecht auf den anderen beiden und weist in die Richtung, da sich die Partnerrichtung durch eine 90‑Grad-Drehung (positiver Drehsinn, links herum, gegen den Uhrzeigersinn) aus der Blickrichtung ergibt (w=u×v bzw. w′=u′×v′). Diese beiden Richtungen sind ebenfalls entgegengesetzt (w′=−w) und werden von den Kugelwesen Drehrichtung genannt. [3]
Weil die Kugeln auf ihrer Oberfläche sehr gleichmäßig aussehen, bemalen sie sich vor dem Spiegel stehend. Ausgehend von der Mitte, wo ihr in den Spiegel schauendes Auge sitzt, malen sie einen grünen Strich in die Partnerrichtung, also auf den anderen zu, und einen roten Strich in die Drehrichtung. Anders als die ausgestorbenen Menschen, wo immer einer links neben dem anderen stand und umgekehrt, sehen beide Kugel das gleiche Bild: Die grünen Striche laufen aufeinander zu, die roten voneinander weg. Nun wenden sie sich einander zu, nicht durch einen Salto mit Schraube, den sie spielend beherrschen, sondern mit der sparsamsten aller Bewegungen, einer einfachen Drehung um 90 Grad. Diese Drehung muß um die Drehachse erfolgen, was die Namensgebung durch die Kugelwesen erklärt. Und als sie sich so direkt ohne Spiegel sehen, sagen beide übereinstimmend: Dein roter Strich weist nach wie vor in die gleiche Richtung, dein grüner aber in die entgegengesetzte.
Immer wieder, wenn sie so vor dem Spiegel stehen fragen sich die Kugelwesen: Warum vertauscht der Spiegel die Partnerrichtung, nicht jedoch die Drehrichtung? Und immer wieder antworten die Physiklehrer: Der Spiegel vertauscht weder Partner- noch Drehrichtung, sondern nur hinten und vorne in Blickrichtung, es ist alles eine Täuschung. Nur gibt es in der Kugelwelt keine Neunmalklugen, die vorschlagen, den Spiegel anders anzubringen, um sich der Täuschung bewußt zu werden, denn alle Spiegellagen sind gleichwertig. Natürlich sind die Kugelwesen sehr geübt, alle möglichen Drehungen im Raum gedanklich auszuführen, und haben nie eine gewisse Lage im schwerlosen Raum bevorzugt. Deshalb sind sie stärker als die Menschen davon beeindruckt, daß der Spiegel die grünen, nicht aber die roten Striche umkehrt, ganz gleich in welche Himmelsrichtung sie vor dem Spiegel Platz genommen haben.
Obwohl das Spiegelparadoxon die Kugelwesen immer wieder verblüfft, haben sie doch eines besser gerafft als die Menschen: Die glaubten noch, es läge an ihrem links-rechts-symmetrischen Körperbau und ihrem darauf aufbauenden Denken. Teilweise glaubten sie, mit dem Kopf in der Mitte, Füßen auch nach oben und nur einem Arm würden sie sich im Spiegel oben-unten-vertauscht sehen. Wir Kugelwesen wissen es besser: Wir haben Augen in alle Richtungen und bevorzugen keines. Soweit die Menschen überhaupt zu solchen Gedanken bereit waren, glaubten sie mehrheitlich allen Ernstes, kugelige Wesen wie wir im orientierungslosen Raum würden links, rechts, oben und unten gleichberechtigt sehen müssen und deshalb immer im Einklang mit der Physiklehrersicht meinen, der Spiegel vertausche tatsächlich nur hinten und vorne.
Wir Kugelwesen wissen wie die Menschen, daß die Vorne-Hinten-Abspeisung schwachsinnig ist. Bei weitgehend parallel zur Spiegelfläche angeordneten Objekten geht die Blickrichtung senkrecht zum Spiegel auch uns am Arsch vorbei, wie die Menschen sagten, die nur einen hatten. Auch wir denken uns dann keine einfache Vorne-Hinten-Spiegelung sondern eine Drehung gefolgt von einer Seitenvertauschung. Und deshalb würden Menschen mit Kopf in der Mitte, Füßen auch über dem Kopf und nur einem Arm trotz ihrer Oben-Unten-Symmetrie trotz fehlender Links-Rechts-Symmetrie im Spiegel die Partnerrichtung, nämlich links und rechts vertauscht sehen, nicht Fuß mit Fuß. Lebten sie im schwerelosen Raum und würden sich vorzugsweise an den Füßen begegnen, dann wäre es auch nicht oben und unten, sondern immer noch links und rechts, wenn es auch zugleich die Fußrichtung ist. Lax könnte man sagen, es würde stets die Begegnungsrichtung vertauscht, auch wenn man allein ist und es nur im Geiste geschieht.
Insofern sollten wir Kugelwesen, die wir trotz unserer Symmetrie uns immer wieder über den Spiegel wundern, der Meta-Antwort des Menschen Wolfgang Stöcher folgen: Der Spiegel vertauscht zwar wie an der gespiegelten Landkarte zu sehen eigentlich Vorder- und Hintergrund, zumeist ist es aber von denkerischem Vorteil, eine Vertauschung an einer Ebene vorzunehmen, die senkrecht auf der Spiegelfläche steht und eine Vorzugsrichtung beinhaltet, zumeist die eigene Körperachse. Wenn sie von den Füßen zum Kopf, also von unten nach oben weist, dann ist links, was um 0 bis 180 Grad gegen den Uhrzeigersinn gedreht ist, mit dem Uhrzeiger rechts. Und damit bleibt oben oben und unten unten, doch links und rechts werden vertauscht. Auch bei den Kugelwesen. Nur können sie nicht sagen, welche der beiden Seiten die linke ist. Aber vertauscht werden sie schon. Und sie wissen nicht wo oben und wo unten ist, aber erhalten bleiben beide dennoch.
Kurz zusammengefaßt: Alle drei Antworten von Wolfgang Stöcher [2] treffen zu, doch die dritte, die Meta-Antwort, links-rechts sei mit oben-unten nicht vergleichbar, wäre meines Erachtens ohne den Zusatz, die Frage „Warum vertauscht der Spiegel links und rechts, aber nicht oben und unten“ sei daher „so nicht sinnvoll“ [1] die tiefsinnigste gewesen.
[1] Frau Klugscheisser: Infinity. Kluges & Scheiß, 23.03.2006.
[2] Wolfgang Stöcher: Zusammenfassung ‒ Eine Frage, 3 Antworten. Der alte Link ist tot, und der Inhalt scheint nunmehr weitgehend zusammenhanglos auf mehrere Seiten verteilt zu sein. Also in der URL _6 durch _2 bis _5 austauschen, um alles zu lesen.
[3] Um Irrtümern vorzubeugen: Es sind nicht zwei Menschen, die vor einem Spiegel stehen und beide in die gleiche Richtung auf den Spiegel schauen, wo jeder weiß, wer von beiden links und wer rechts steht, weil ihre Körper vom Fuß zum Kopf in die gleiche Richtung weisen. Stünde ein Mensch mit K in der linken und K′ in der rechten Hand vor dem Spiegel, könnte er natürlich sagen, welche Kugel die linke und welche die rechte sei. Auch die Kugelwesen könnten das, wenn sie beständig unter Menschen lebten, die alle mit dem Kopf in die gleiche Richtung weisen. Aber allein mit einem Spiegel im orientierungslosen Raum kennen sie keine Vorzugsrichtung. Die Drehrichtung w der ‚linken‘ Kugel K weist nach ‚unten‘, w′ der ‚rechten‘ K′ nach ‚oben‘. Doch gleichwohl die Kugelwesen nicht links, rechts, oben und unten dauerhaft festgelegt haben, können sie dennoch eine gemeinsame Links-Rechts-Richtung (parallel zu u und u′) und auch eine Oben-Unten-Richtung (parallel zu v und v′) erkennen. Und wer nach diesen Ausführungen immer noch meint, eine linke und eine rechte Kugel unterscheiden zu können, der spricht nur von seiner eigenen Vorstellung, seiner willkürlichen Zuordnung, sieht sich selbst hinter den Kugeln stehend und drückt ihnen seine Betrachtungsweise auf.
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Mathematikerwitze
wuerg, 06.04.2006 23:11
Selbst Mathematiker lachen gerne einmal über einen Witz, in denen man sich über sie lustig macht. Hier einer aus den Kommentaren eines Heise-Artikel über die Verleihung des Abel-Preises an Lennart Carleson:
Alle Mathematiker sind kongruent. Warum?
Sie sind monoton und beschränkt. Haha.
Solche Witze können Mathematiker begeistern, weil sie den Erzähler so schön in die Pointe integrieren.
Alle Mathematiker sind kongruent. Warum?
Sie sind monoton und beschränkt. Haha.
Solche Witze können Mathematiker begeistern, weil sie den Erzähler so schön in die Pointe integrieren.
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