Epogdoon
wuerg, 03.05.2005 12:21
Die Pythagoräer hielten das Tetraktys genannte Dreieck aus 10 Punkten in der Formation der Bowling‐Pins für heilig.
Das nächste in den Kram passende Intervall ist der große Ganzton (8:9), der auch als „Differenz“ zwischen Quinte und Quarte erkannt und Epogdoon genannt wurde. In religiöser Überhöhung wurden den Vielfachen von 8 die um ein Achtel größeren Epogdoon‐Partner zugeordnet. Zur 8 gehört die direkt auf sie folgende 9, zwischen der 16 und der 18 aber liegt die 17, die als Barriere dem Pythagoras verhaßt war.
Immer wieder sind auch große Geister von religiöser Verblendung getroffen worden. Wie sehr hätte Pythagoras die 17 verehrt, wenn er um die Konstruierbarkeit des 17‑Ecks gewußt hätte? Obwohl er grundlos von dieser Zahl nichts hielt, hätte er zumindest seine Freude an der Snooker‐Weltmeisterschaft der letzten Wochen haben können. Nicht nur wegen der 1+2+3+4+5=15 roten Kugeln, sondern auch wegen des Ergebnisses: Shaun Murphy schlug Matthew Stevens mit 18:16.
17 | Quinte
O O O O O O O O O OEin Grund ist natürlich die Basis 10 des Dezimalsystems, das auch die Griechen benutzten, wenn auch in einer holprigen Darstellung mit Buchstaben. Ein anderer Grund wird darin liegen, daß im Gegensatz zum amerikanischen Bowlingdreieck das deutsche Kegelviereck
O O O O O O O O Ovom gemeinen Volk zu leicht zu durchschauen ist und nicht als Grundlage einer Sekte taugt. Neben der Zerlegung 1+2+3+4=10 waren auch die Verhältnisse 1:2:3:4 wichtig, die Grundlage der Harmonie nach griechischer Vorstellung. Es sind die Oktave (1:2), die Quinte (2:3) und die Quarte (3:4). Die dann folgende Terz (4:5) mit einem weiteren Primfaktor 5 hat schon gestört, sonst hätte Pythagoras möglicherweise ein größeres Dreieck mit 15 Punkten in der Form der roten Snooker‐Kugeln gewählt.
Das nächste in den Kram passende Intervall ist der große Ganzton (8:9), der auch als „Differenz“ zwischen Quinte und Quarte erkannt und Epogdoon genannt wurde. In religiöser Überhöhung wurden den Vielfachen von 8 die um ein Achtel größeren Epogdoon‐Partner zugeordnet. Zur 8 gehört die direkt auf sie folgende 9, zwischen der 16 und der 18 aber liegt die 17, die als Barriere dem Pythagoras verhaßt war.
Immer wieder sind auch große Geister von religiöser Verblendung getroffen worden. Wie sehr hätte Pythagoras die 17 verehrt, wenn er um die Konstruierbarkeit des 17‑Ecks gewußt hätte? Obwohl er grundlos von dieser Zahl nichts hielt, hätte er zumindest seine Freude an der Snooker‐Weltmeisterschaft der letzten Wochen haben können. Nicht nur wegen der 1+2+3+4+5=15 roten Kugeln, sondern auch wegen des Ergebnisses: Shaun Murphy schlug Matthew Stevens mit 18:16.
17 | Quinte
... comment
wuerg,
04.05.2005 13:20
Eine schöne und leicht zu beantwortende Frage ist, welche Rechtecke in Fläche und Umfang gleich sind, wenn nur ganzzahlige Kantenlängen zugelassen sind. Sind diese a und b, dann ist a·b die Fläche und 2(a+b) der Umfang. Wann also ist ab=2(a+b)? Offensichlich muß a ein Teiler von 2b sein, ebenso b ein Teiler von 2a. Damit ergeben sich drei Fälle:
Im ersten Fall ist a=2b. Dann folgt aus (2b)b=2(2b+b) sofort 2b=6, also b=3 und a=6. Im zweiten Fall ist umgekehrt b=2a. Dann folgt analog a=3 und b=6. Im dritten Fall soll der Rest versammelt sein. Da nun a ein echter Teiler von 2b ist, kann a nicht größer als b sein. Analog ist b nicht größer als a. Damit gilt a=b, und aus a·a=2(a+a) folgt sofort a=4 und b=4.
Im ersten Fall ist a=2b. Dann folgt aus (2b)b=2(2b+b) sofort 2b=6, also b=3 und a=6. Im zweiten Fall ist umgekehrt b=2a. Dann folgt analog a=3 und b=6. Im dritten Fall soll der Rest versammelt sein. Da nun a ein echter Teiler von 2b ist, kann a nicht größer als b sein. Analog ist b nicht größer als a. Damit gilt a=b, und aus a·a=2(a+a) folgt sofort a=4 und b=4.
16=4·4= o o o o 18=3·6= o o o o o o 4+4+4+4 o o o o 3+6+3+6 o o o o o o o o o o o o o o o o o o o oDie beiden Lösungen sind also wieder 16 und 18 im Verhältnis 8:9, dem Epogdoon mit der Barriere 17 in der Mitte.
... link
bitterwasser,
03.01.2007 02:13
weitere Lösung
Eine weitere, ausgeartete, Lösung wäre noch die Nulllösung:
a = b = 0, da dann das Teilerargument nicht verwendbar ist.
Ob dieses (nichtexistente) Rechteck aber gilt, ist eine andere Frage.
a = b = 0, da dann das Teilerargument nicht verwendbar ist.
Ob dieses (nichtexistente) Rechteck aber gilt, ist eine andere Frage.
... link
wuerg,
03.01.2007 13:48
Mit „ganzzahlig“ war natürlich „natürlich“ gemeint. Sonst gibt es neben Ihrer entarteten Lösung a=b=0 auch noch die beiden negativen mit Kantenlängen 1 und −2.
... link
wuerg,
23.07.2023 23:09
Nun habe ich es wieder gelesen und will noch die Methode wiedergeben, wie sie wohl in der Schule zu erwarten wäre: Aus ab=2(a+b) folgt nach b aufgelöst b=2a∕(a−2)=2+4∕(a−2), was wegen a≠2 (2b=2(2+b) hat keine Lösung) erlaubt ist. Da wir hier nur an ganzzahligen Lösungen interessiert sind, muß a−2 ein Teiler von 4 sein, also a−2∈{−4,−2,−1,1,2,4}. Das führt auf die sechs Lösungen a=−2,0,1,3,4,6 mit b=1,0,−2,6,4,3. Für a≥b>0 bleiben wieder die beiden Rechtecke der Größe 4×4 und 6×3.
... link
... comment