VIVA
Soeben demonstrierten zwei Damen bei VIVA ihre Rechenkünste:

A: … schon 17 Jahre, seit 1991.
B: Nö, 2001 sind 10 Jahre, plus 5 sind 16.

Ich habe den Anlaß für diese Rechnung nicht mitbekommen. Wenn es aber um den 16. Tag der deut­schen Einheit neueren Datums ging, so mag dieser Dialog als Bei­spiel dienen, wie das rich­tige Ergebnis keine Rück­sicht auf seine Herlei­tung nimmt.

Neun-Live     | 0,875

... comment

 
Interessant, was Sie sich so ansehen. ;)

... link  

 
In den Werbepausen von „Schmetterlinge im Bauch“, „Verliebt in Berlin“ oder „Bauer sucht Frau“ sind VIVA und MTV sehr beliebt.

... link  

 
Oh,
da gibt es ja fast keinen nachvollziehbaren Grund mehr, in den Werbepausen überhaupt wegzuschalten ... :o)

... link  


... comment
 
Heute habe ich meinen Fernsehtag. Dienstags sehe ich gerne CSI Miami, wenn ich nicht wegen zauber­hafter Hexen gefolgt von despe­raten House­wifes verdrängt werde. Doch heute ist Feiertag, und da zeigt RTL II wie Titus Dittman, ein Unternehmer, Sportler und Angeber meines Alter durch Anbie­derung versucht, 30 Tage an der Haupt­schule zu bestehen. Gleich zu Beginn hören wir aus dem Munde eines auf Gangsta machenden Schülers: Wenn einer behauptet, wir sind Assis, dann schlagen wir ihn zusammen.

Jetzt ist gerade Werbepause, und der ‚Lehrer‘ am achten Tag, da er als „großer Sportler“ und Skate­board-​Fabri­kant versuchen wird, ein Skate­board-​Projekt auf die Beine zu stellen. Wie einfalls­reich! Von seinen Helden­taten hat er bereits erzählt und mit seinem Besitz ange­geben. So doof ist kein Schüler, das nicht zu durch­schauen: Er soll uns lieber was lernen, daß wir auch mal sowas haben.

Nach der Werbepause ist der Neuig­keits­wert dieses ‚Lehrers‘ aufge­zehrt, zu seiner zweiten Projekt­stunde kam niemand mehr, zur dritten drei, denen er ein Eis kaufen ging. Dafür gab es eine Schlä­gerei, eine Schülerin die vorwie­gend schwänzte, den Rat des Original-​Lehrers, daß mit Frei­willig­keit nichts zu errei­chen ist, und die vernich­tende Kritik des Direk­tors am Frontal­unter­richt. Man soll sie eben nicht unter­schätzen, diese Haupt­schul­lehrer: Sie erkennen einen Angeber aus der freien, nicht beamteten Wirt­schaft auf Anhieb.

Nach einer aberma­ligen Werbepause, in der es wieder VIVA mit der affen­geilen Sendung Shibuya gab, hielt der bereits entnervte ‚Lehrer‘ den Schüler einen Vortrag über Unter­nehmer und Steuer­zahler, die viel Geld in das Schul­system steckten, weshalb es asozial sei, sich diesem Bil­dungs­angebot zu verwei­gern. Natür­lich gab es dafür keins auf die Schnauze, doch dumm waren die Schüler wieder nicht, warfen dem Hilfs­lehrer vor, anderswo schlecht über sie zu reden, und schon stand der flockige Unter­nehmer selbst mit dem Rücken zur Wand.

Beim abschlie­ßenden Skate­board-​Event gab es eine schwere Verlet­zung. Nicht anders auch das Fazit: Die Schüler beklagten sich, in den 30 Tagen nichts gelernt zu haben, und freuten sich auf ihren alten Lehrer, dem besten von allen. Die Lehrer hatten ihr Selbst­wert­gefühl gestärkt, und der Direktor faßte unmiß­verständ­lich zusammen: Herr Dittmann hat in diesen 30 Tagen gelernt, daß er nicht überall bekannt ist und deshalb bewundert wird.

[1] Wikipedia. Titus Dittmann.

... link  


... comment
 
Jetzt, 18 Jahre später lese ich, daß Herrn Dittman vor seiner Kata­strophe an der Haupt­schule sogar Studien­rat war und sein Geschäft wohl nicht so sehr blühte, erst zwei Jahre später wieder schwarze Zahlen schrieb. Aber nicht zuletzt durch dieses ‚Schul­experi­ment‘ wurde er bekannt und dank einer Szene, die trotz allem überlebte, auch erfolg­reich.

... link  


... comment