VIVA
wuerg, 03.10.2006 14:12
Soeben demonstrierten zwei Damen bei VIVA ihre Rechenkünste:
A: … schon 17 Jahre, seit 1991.
B: Nö, 2001 sind 10 Jahre, plus 5 sind 16.
Ich habe den Anlaß für diese Rechnung nicht mitbekommen. Wenn es aber um den 16. Tag der deutschen Einheit neueren Datums ging, so mag dieser Dialog als Beispiel dienen, wie das richtige Ergebnis keine Rücksicht auf seine Herleitung nimmt.
Neun-Live Ⅰ Ⅱ Ⅲ Ⅳ | 0,875
A: … schon 17 Jahre, seit 1991.
B: Nö, 2001 sind 10 Jahre, plus 5 sind 16.
Ich habe den Anlaß für diese Rechnung nicht mitbekommen. Wenn es aber um den 16. Tag der deutschen Einheit neueren Datums ging, so mag dieser Dialog als Beispiel dienen, wie das richtige Ergebnis keine Rücksicht auf seine Herleitung nimmt.
Neun-Live Ⅰ Ⅱ Ⅲ Ⅳ | 0,875
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bluetenstaub,
03.10.2006 14:14
Interessant, was Sie sich so ansehen. ;)
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wuerg,
03.10.2006 14:27
In den Werbepausen von „Schmetterlinge im Bauch“, „Verliebt in Berlin“ oder „Bauer sucht Frau“ sind VIVA und MTV sehr beliebt.
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kuhlumbus,
03.10.2006 14:40
Oh,
da gibt es ja fast keinen nachvollziehbaren Grund mehr, in den Werbepausen überhaupt wegzuschalten ... :o)
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wuerg,
03.10.2006 23:05
Heute habe ich meinen Fernsehtag. Dienstags sehe ich gerne CSI Miami, wenn ich nicht wegen zauberhafter Hexen gefolgt von desperaten Housewifes verdrängt werde. Doch heute ist Feiertag, und da zeigt RTL II wie Titus Dittman, ein Unternehmer, Sportler und Angeber meines Alter durch Anbiederung versucht, 30 Tage an der Hauptschule zu bestehen. Gleich zu Beginn hören wir aus dem Munde eines auf Gangsta machenden Schülers: Wenn einer behauptet, wir sind Assis, dann schlagen wir ihn zusammen.
Jetzt ist gerade Werbepause, und der ‚Lehrer‘ am achten Tag, da er als „großer Sportler“ und Skateboard-Fabrikant versuchen wird, ein Skateboard-Projekt auf die Beine zu stellen. Wie einfallsreich! Von seinen Heldentaten hat er bereits erzählt und mit seinem Besitz angegeben. So doof ist kein Schüler, das nicht zu durchschauen: Er soll uns lieber was lernen, daß wir auch mal sowas haben.
Nach der Werbepause ist der Neuigkeitswert dieses ‚Lehrers‘ aufgezehrt, zu seiner zweiten Projektstunde kam niemand mehr, zur dritten drei, denen er ein Eis kaufen ging. Dafür gab es eine Schlägerei, eine Schülerin die vorwiegend schwänzte, den Rat des Original-Lehrers, daß mit Freiwilligkeit nichts zu erreichen ist, und die vernichtende Kritik des Direktors am Frontalunterricht. Man soll sie eben nicht unterschätzen, diese Hauptschullehrer: Sie erkennen einen Angeber aus der freien, nicht beamteten Wirtschaft auf Anhieb.
Nach einer abermaligen Werbepause, in der es wieder VIVA mit der affengeilen Sendung Shibuya gab, hielt der bereits entnervte ‚Lehrer‘ den Schüler einen Vortrag über Unternehmer und Steuerzahler, die viel Geld in das Schulsystem steckten, weshalb es asozial sei, sich diesem Bildungsangebot zu verweigern. Natürlich gab es dafür keins auf die Schnauze, doch dumm waren die Schüler wieder nicht, warfen dem Hilfslehrer vor, anderswo schlecht über sie zu reden, und schon stand der flockige Unternehmer selbst mit dem Rücken zur Wand.
Beim abschließenden Skateboard-Event gab es eine schwere Verletzung. Nicht anders auch das Fazit: Die Schüler beklagten sich, in den 30 Tagen nichts gelernt zu haben, und freuten sich auf ihren alten Lehrer, dem besten von allen. Die Lehrer hatten ihr Selbstwertgefühl gestärkt, und der Direktor faßte unmißverständlich zusammen: Herr Dittmann hat in diesen 30 Tagen gelernt, daß er nicht überall bekannt ist und deshalb bewundert wird.
[1] Wikipedia. Titus Dittmann.
Jetzt ist gerade Werbepause, und der ‚Lehrer‘ am achten Tag, da er als „großer Sportler“ und Skateboard-Fabrikant versuchen wird, ein Skateboard-Projekt auf die Beine zu stellen. Wie einfallsreich! Von seinen Heldentaten hat er bereits erzählt und mit seinem Besitz angegeben. So doof ist kein Schüler, das nicht zu durchschauen: Er soll uns lieber was lernen, daß wir auch mal sowas haben.
Nach der Werbepause ist der Neuigkeitswert dieses ‚Lehrers‘ aufgezehrt, zu seiner zweiten Projektstunde kam niemand mehr, zur dritten drei, denen er ein Eis kaufen ging. Dafür gab es eine Schlägerei, eine Schülerin die vorwiegend schwänzte, den Rat des Original-Lehrers, daß mit Freiwilligkeit nichts zu erreichen ist, und die vernichtende Kritik des Direktors am Frontalunterricht. Man soll sie eben nicht unterschätzen, diese Hauptschullehrer: Sie erkennen einen Angeber aus der freien, nicht beamteten Wirtschaft auf Anhieb.
Nach einer abermaligen Werbepause, in der es wieder VIVA mit der affengeilen Sendung Shibuya gab, hielt der bereits entnervte ‚Lehrer‘ den Schüler einen Vortrag über Unternehmer und Steuerzahler, die viel Geld in das Schulsystem steckten, weshalb es asozial sei, sich diesem Bildungsangebot zu verweigern. Natürlich gab es dafür keins auf die Schnauze, doch dumm waren die Schüler wieder nicht, warfen dem Hilfslehrer vor, anderswo schlecht über sie zu reden, und schon stand der flockige Unternehmer selbst mit dem Rücken zur Wand.
Beim abschließenden Skateboard-Event gab es eine schwere Verletzung. Nicht anders auch das Fazit: Die Schüler beklagten sich, in den 30 Tagen nichts gelernt zu haben, und freuten sich auf ihren alten Lehrer, dem besten von allen. Die Lehrer hatten ihr Selbstwertgefühl gestärkt, und der Direktor faßte unmißverständlich zusammen: Herr Dittmann hat in diesen 30 Tagen gelernt, daß er nicht überall bekannt ist und deshalb bewundert wird.
[1] Wikipedia. Titus Dittmann.
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wuerg,
12.09.2024 18:34
Jetzt, 18 Jahre später lese ich, daß Herrn Dittman vor seiner Katastrophe an der Hauptschule sogar Studienrat war und sein Geschäft wohl nicht so sehr blühte, erst zwei Jahre später wieder schwarze Zahlen schrieb. Aber nicht zuletzt durch dieses ‚Schulexperiment‘ wurde er bekannt und dank einer Szene, die trotz allem überlebte, auch erfolgreich.
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