Gigagramm-Bombe
Nachdem ich von der mickrigen Sprengkraft von 0,5 Kilotonnen TNT der nordkoreanischen Atombombe hörte, kam mir sofort die kostengünstige Möglichkeit in den Sinn, der Welt für 10 Millionen Dollar einen Güterzug voll Atommüll abzunehmen, ihn zusammen mit einem zweiten, mit Sprengstoff beladenen in ein Bergwerg zu fahren, um so zum Nulltarif einen Atombombentest vorzutäuschen. Um aber als Prophet zu gelten, hätte ich das sagen müssen, bevor sich diese Möglichkeit herumgesprochen hat. Natürlich glaube ich das nicht wirklich, denn die Welt läßt sich nicht langfristig täuschen und die von ihr abgeschottete eigene Bevölkerung ist vom Geliebten Führer mit einfacheren Mitteln zu belügen.

Natürlich gibt es auch außerhalb Nordkoreas ein Bedürfnis, die Bedeutung dieser Atombombe hochzuspielen, die ohne Ankündigung möglicherweise an den Seismographen der Welt vorbeigezogen wäre. Wer weiß, wieviele Millionen eine Milliarde hat, wieviel Kilogramm eine Tonne und wieviel Byte ein Megabyte, der behauptet natürlich gerne, es seinen doch 15 Kilotonnen Sprengkraft gewesen, um wenigstens in die psychologisch wichtige Größenordnung der Hiroshima-Bombe zu kommen. Doch was will man damit in einer Zeit, in der nicht mehr unter leichter Täuschung in optimaler Höhe über einer Großstadt eine Atombombe zu zünden ist, die in keinen Rücksack paßt? Etwa mit einer in den Träumen vorhandenen Rakete ein Loch ins Eis von Alaska sprengen, um dem amerikanischen Präsidenten Gelegenheit zu geben, ohne Rücksprache Pjöngjang platt zu machen?

Papiertiger

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