Gratismut
Ehrlich gesagt war ich schon über­rascht, wieviele in den letzten Tagen an zahl­reichen Orten gegen die AfD und ihre Remi­gra­tions-​Pläne auf die Straße gingen. Ich habe die Demo­kraten mit ihrer Will­kommens-​Kultur träger und selbst­gefäl­liger einge­schätzt. Nun prahlen sie mit vollen Plätzen, die von Bauern nur dank mäch­tiger Trak­toren gefüllt wurden.

Beide Gruppen stellen natürlich eine Minderheit der Gesamt­bevöl­kerung dar. Doch Bauern verlassen ihren Hof und fahren meilen­weit, um ihre Forde­rungen vorzu­tragen. Die Demon­stranten der letzten Tage müssen nur vor die Haustür treten. Bei den Bauern erscheint nur Lindner. Bei den Demo­kraten zumeist gar keine Bundes­poli­tiker, es sei denn sie müssen eben­falls nur vor die Tür treten, wie Scholz und Baer­bock nur einen Schal umwerfen und einen Foto­grafen bezahlen.

Mut ist dazu nur in bescheidenem Umfange erfor­der­lich, schon gar nicht den der in Anspruch genom­menen Wider­stands­kämpfer des Dritten Reiches. Die einen opfern Diesel, Geld und Arbeits­zeit oder müssen für einfache Verbeu­gungen im Dienst mit Konse­quenzen rechnen. Die anderen werden beschützt und von der Obrig­keit belobigt, sie zeigen Gratismut.

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In München trampelten die Schafe dieser Linksextremistin hinterher, die diese Demo arrangiert hatte.
Aber es lenkt halt alles gut getimt so schön ab von Habeck & Friends und der ganzen Dilettanten- ReGIERung - auch von den Bauernprotesten.

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Reichlich billige Polemik
Die allermeisten "Schafe" (herzallerliebst Schlotte) - wie auch ich selbst - waren gestern auf der Straße, weil ein intolerantes Deutschland, in dem Rechtsextremisten verfügen könnten, wer deutsch genug ist und hier sein darf und wer nicht, eine reale Gefahr geworden ist. Da geht es nicht darum, ob einem irgendeine Organisatorin gefällt oder nicht. Frau Knobloch würde ich jetzt nicht als "nachtrampelndes Schaf" bezeichnen. Es waren auch sonst viele Mitglieder der Jüdischen Gemeinde mit Geiselplakaten dabei.

Die Frage nach dem "Mut" ist Blödsinn, zumindest jetzt noch. Demonstrieren ist ein vom GG garantiertes Recht. Egal ob man gegen den Verlust finanzieller Zuwendungen bzw. Erleichterungen demonstriert oder für eine zivile, freie und tolerante Gesellschaft.

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Alles eine Frage der jeweiligen Welle. Und das Toilettenproblem nicht unterschätzen.

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Da guckt man ein paar Tage nicht hin, und schon regt sich doch noch was im Blogger­land. Abge­sehen von den umfang­reichen Diskus­sionen beim Che, wo es offen­sicht­lich gilt, einen Abtrün­nigen wieder einzu­fangen.

Ich habe mit Gratismut über­schrieben, da es ja keines beson­deren Mutes bedarf, für die Regie­rung zu demon­strieren. Man muß nicht weit fahren, nicht auf mehr als Freizeit verzichten und kann ohne Angst Frauen und Kinder mit­bringen.

Ich verstehe auch, daß man auf dem abstei­genden Ast Wagen­burgen baut und gemeinsam Stärke zeigt. Auch wieder­hole gerne: Ich habe nicht gedacht, daß es soviele werden. Ich habe sie für träger und resig­nierter gehalten.

Trotz allem ist das nicht die schwei­gende Mehrheit, die sieht ganz anders aus und würde dazu aufge­fordert auch auf die Straße gehen. AfD, Werte- und Rest-​Union sind gut beraten, einfach zuzu­sehen und die Wahlen abzu­warten. Die Stimmung im Volke arbeitet für sie. Jeder schnell noch einge­bürgerte Migrant mag seine Stimme wie gewünscht abgeben, doch stehen zehn dagegen, die es seinet­wegen nicht mehr tun.

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Es wurde allerdings nicht "für die Regierung" demonstriert, sondern gegen die Nazigefahr. Diesen Unterschied sollte man schon kennen und machen.

Die "Mehrheit" demonstriert nie. Die Mehrheit hält das Maul. Es ist immer eine Minderheit. Selbst auf dem Wiener Heldenplatz 1938 waren es - die Zahlen sind nicht gesichert - maximal 250.000. Keine Mehrheit.

Ich habe nach dem barbarischen Hamas-Überfall an Demonstrationen für Israel teilgenommen. Das waren dann maximal tausend Leute. Natürlich hätte mich da ein Hamas-Freund greifen können (obwohl ihm das schlecht bekommen wäre). Trotzdem denke ich nicht, dass die Teilnahme viel "Mut" erforderte.

Gestern war ein Demo gegen die Ampel auf der Münchner Theresienwiese. Allerdings statt der erwarteten mindestens 30.000 kaum 10.000 Leute. Vielleicht war das Motto "Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden" doch etwas zu beliebig.

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Ich will nicht darüber streiten, ob eine Nazigefahr besteht, muß aber darauf beharren, daß für (zumin­dest im Sinne von im Sinne) die Regie­rung demon­striert wird, die Versamm­lungen ihr entgegen­kommen und die heute von Olaf Scholz gespielte letzte Karte (die Anti-​AfD-​Karte) unter­stützen. Oder ist es umgekehrt, und er hat ange­sicht der will­kommenen Proteste zu diesem Stroh­halm gegriffen?

Keiner von uns ist so blöd, Hundert­tausende für eine Mehrheit des Volkes zu halten. Es geht nur darum, ob diese Anzahl auf einer Mehrheit ähn­licher Gesin­nung schließen läßt. In dieser Bewer­tung kommt es schon darauf an, ob es ein Auf­marsch gegen die Obrig­keit ist oder man wie zu einem Volks­fest geht. Mit Kind und Kegel, mit Segen des Arbeit­gebers oder der Schul­leitung. Vor allem im Bewußt­sein morali­scher Über­legen­heit, die sich vor keinem Nach­barn recht­fertigen muß. Das kostet nichts. Das ist Gratismut.

Von Gegendemonstrationen oder Spazier­gängen habe ich eben­falls gehört. Dabei scheint es sich um spontane und örtlich sehr begrenzte Aktionen zu handeln. Natür­lich habe ich mich auch gefragt, warum die AfD nicht zu Massen­kund­ge­bungen für Remi­gration und gegen ‚Links­terro­rismus‘ aufruft. Ich nehme an, weil es dann zu Straßen­schlachten mit der Polizei auf der guten Seite käme und jedwede Gewalt rechts verortet würde. Sie warten einfach die Wahlen ab und sehen dann, wer welche Mehrheit hinter sich hat.

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"zumin­dest im Sinne von im Sinne"

Unsinnige Argumentation. Im Sinne welcher Regierung? Der Bayrischen Staatsregierung (CSU/FW) oder der Bundesregierung?

Wenn ich demonstriere, dann für oder gegen etwas. In wessen Sinne das vielleicht (auch) sein kann, darauf habe ich keinen Einfluss.

Wenn ich auf eine Solidaritätsdemo für Israel gehe, ist es völlig egal, im Sinne welcher Regierung das sein mag.

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Avantgarde, ich konnte mir das Wortspiel „zumin­dest im Sinne von im Sinne“ einfach nicht verkneifen, nachdem ich zunächst „im Sinne der Regie­rung demon­striert wird“ schrieb. Das ist natür­lich keine Argumen­tation, insbeson­dere also keine unsin­nige. Mit Regie­rung meinte ich die Default-​Regie­rung, für uns Deutsche die deutsche Bundes­regierung.

Gewiß hat man selbst als Demonstrant kaum mehr Einfluß als vor dem Pantoffel­kino, aber in wessen Sinne eine Demon­stration ist, mag man schon erahnen können, als Teil­nehmer auch sollen. Und ich bezog mich nicht auf Pro-​Israel-, sondern auf die Default-​Demon­stra­tionen gegen alles, was rechts gelesen wird.

Es tut mir leid, in formali­stische Spitz­findig­keiten abzu­gleiten, aber es ist nun einmal nicht die Zeit für argumen­tative Aus­einander­setzungen. Zumindest nehme ich sie neben Parolen, gegen­sei­tigen Haß-​Vorwür­fen und Breit­treten vermeint­licher Inkon­sisten­zen des Gegners kaum wahr.

Wenn Sie nun meinen, beim Che wäre eine solche argumen­tative Aus­einander­setzung doch noch gesucht worden, so ist das richtig, scheint aber erschöpft. Die Lager sind nicht zu Haß-​Triaden, aber zu resig­nieren­dem Schweigen über­gegangen. Wie über Corona, kann auch über die korrekte Haltung zur AfD jede Freund­schaft zer­brechen. Besser, man hat gar keine.

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Haltung. https://twitter.com/IndikativJetzt/status/1752984773021082015

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Frau Manhartsberg, ich habe mir den Twitter-​Beitrag angesehen. Es geht mir zwar auf die Nerven, wenn in Diskus­sionen und Erläute­rungen gegen­wärtiger Politik immer wieder Corona aufblitzt, zumeist von den Gegnern, Leug­nern, Verwei­gerern, die sich einer aus ihrer Sicht unan­gemes­senen Staats­macht ausge­setzt fühlten und vor allem immer noch fühlen, doch kann man gele­gent­lich zurecht nicht nur die Vornazi­zeit mit der Gegen­wart verglei­chen, sondern auch die Behand­lung und Bewer­tung von Demon­stranten und Verwei­gerern.

Richtigen Wider­spruch sehe ich aber nicht. Zu Corona-​Zeiten und auch davor wurden Demon­stra­tionen mit Polizeigewalt im Zaume gehal­ten, sofern sie system­kritisch waren. Und das waren eigent­lich bis Anfang 2024 alle rele­vanten. Auf system­freund­liche hatte man bis dahin nur mit Verach­tung geblickt. Und so wundert es auch nicht, daß ein naives, sich mit Sophie Scholl ver­glei­chendes Mädchen seiner­zeit einen Sturm der Ent­rüstung provo­zierte, während man heute für diesen Vergleich die Aner­kennung der Demo­kraten und ihrer Regie­rung ent­gegen­nehmen kann.

Leider kommt es auch zu richtigen Diskri­minie­rungen, sogar Entlas­sungen. War zu Zeiten des Berufs­verbotes noch ein längerer Ent­schei­dungs­prozeß erforder­lich, geht es heute ruckzuck, weil nicht nur Behörden, sondern auch freie Unter­nehmer sich berufen fühlen, Volks­schäd­linge zu ent­fernen. Immer selbst­verständ­licher und selbst­gefäl­liger reicht es heute aus, rechts gelesene Menschen als Nazis zu klassi­fizieren und dadurch die mora­lische Erlaub­nis, ja Ver­pflich­tung zu erlangen, sie zu benach­teili­gen und auch „zu töten“, wenn den Gewalt­phan­tasien nicht die umzin­gelnde Wirk­lich­keit ent­gegen­stünde.

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Gestern schrieb der deutsch-schweizerische Chefredakteur der NZZ im Newsletter "Der andere Blick" über den verhängnisvollen Wunsch der Deutschen, Probleme "grundsätzlich" zu lösen. Weiters konstatiert er moralisches Überlegenheitsgefühl und einen manisch-depressiven Zug, zitiert Churchills "Man hat sie entweder an der Gurgel oder zu Füßen".
"Seit dem 19. Jahrhundert irritiert das Ausland an den Deutschen die dunkle Gefühligkeit, die sich urplötzlich in Stimmungsgewittern entlädt. Dann können die Vorschläge nicht radikal genug sein, um sich eines Problems zu entledigen. Man will eine Partei verbieten oder Politikern die Bürgerrechte entziehen."
Darauf folgen mehr oder weniger beleidigte Kommentare und Erklärungen der Leser. Vom Täter/Sündenbock-Komplex bis zum Zusammenwirken von Regierung und EU als "Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für eine woke Gesellschaft von Maturapersonen ohne Studium und Berufsplan" wird vieles aufgefahren. Ein oder eine E.S. schaut dann sogar über die EU-Grenze. "Die Deutschen müssten langsam, aber sicher, raffen, wohin die Reise bei unkontrollierter Immigration geht. Gestern ist der britische konservative Parlamentarier Mike Freer zurückgetreten, nachdem er von den „Muslims against crusades“ wiederholte Todesdrohungen erhalten hat und sein Büro abgefackelt wurde. 2021 wurde ein britischer Politiker ermordet, weil seine Ansichten dem IS nicht passten. Es ist ein weiteres Zeichen der Demokratie-Zersetzung, wenn Politiker aus Todesangst sich selbst zensieren müssen.
Wenn es zum Schutz der Demokratie eine Drosselung der Immigration braucht, ist man kein Nazi, sondern wehrhaft und klarsichtig."

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"Leider kommt es auch zu richtigen Diskri­minie­rungen, sogar Entlas­sungen."

Völlig unverständlich sowas. Da muss ein Polizist nur IN UNIFORM gegen die faschistischen Staat demonstrieren, dessen Gesetze er eigentlich durchsetzen sollte, und schon wird er entlassen. So unfair!

"und auch zu töten“
Welchen Fake News sind sie jetzt da wieder aufgesessen?

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Frau Manhartsberg, wir leben in einer Zeit, da gerne behauptet wird, man müsse sich in der auslän­dischen Presse über den Zustand Deutsch­lands sach­kundig machen. Ganz richtig ist das nicht, denn es gibt auch hierzu­lande alter­native Bericht­erstat­tung. Wenn man aber vermutet, von jedermann falsch oder tenden­ziös infor­miert zu werden, dann ist es wohl doch besser, Stimmen aus der Ferne zuzu­hören, wobei ein gewisser bildungs­bürger­licher Habitus hilf­reich ist, der auch gerne mit den nötigen fremd­sprach­lichen Kennt­nissen einher­geht.

Natürlich läuft man Gefahr, der auslän­dischen Presse ein Bild der Deutschen zu ent­nehmen, das aus einer langen, vor allem aber jüngeren Geschichte geprägt ist. Ich habe nichts dagegen, wenn man den Deut­schen ein deutsch genanntes Wesen ange­deihen läßt. Das ist immerhin noch ein gewisser Respekt vor einstiger Größe, da die Wissen­schafts­sprache noch Deutsch war. Im Gegen­zuge erlaube ich mir auch franzö­sische oder italie­nische Wesens­züge zu sehen. Von Ostblock­staaten, Arabern, Moslems und Afri­kanern will ich gar nicht erst reden.

Auch ausländischen Journalisten muß klar sein: Ist man über die mühsamen Leser­briefe hinaus an elektro­nischen Kommen­taren inter­essiert, um einen durschnitt­lichen Artikel aufzu­peppen, dann gibt es in ihnen kontro­verse Meinungen, auch platte Posi­tionie­rungen, Wieder­holung von Kurz­mittei­lungen, Haß, Hetze und System­treue bis zur Lob­hudelei. Das macht Twitter ja so inter­essant. Jeder findet nicht nur seine Bubble, auch die gegne­rische. Die Gesamt­schau aller Platt­heiten liefert ein ordent­liches Bild, auch ohne die Schweiz.

Ich glaube bis auf wenige Ausnahmen nicht, daß Poli­tiker sich aus Todes­angst zu gewissen Themen nicht äußern. Vielmehr ist es das ganz normale Bestre­ben, von den Gesin­nungs­genossen nicht als Abweich­ler gelesen zu werden, den kleinen Rest der Anhänger auch noch zu ver­lieren. Die übli­chen Mecha­nismen eben, die den Elefanten im Raum unsichtbar werden lassen, weil keiner ihn anspricht, man schließ­lich an Einbil­dung glaubt, ihn dann aus­blendet und wirk­lich nicht mehr sieht.

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Avantgarde, das hätte ich Ihnen jetzt gar nicht zuge­traut, einfach auf einen Staats­diener abzu­lenken, gleich­wohl ich doch von Fällen sprach, die weit über die Berufs­verbote des Radi­kalen­erlasses von 1972 hinaus­gehen. Und hätten Sie mich um zwei Zeichen voll­stän­diger mit "und auch ‚zu töten‘" statt gemischt aus kopierter und eigener Zeichen­setzung mit "und auch zu töten“ zitiert, wäre jeder­mann noch klarer, daß ich mich auf Trans­parente staats­tragender Demon­stra­tionen bezog. Aber ich bin nicht pingelig, auch nicht mit gehäng­ten Ampeln und Ratten­fängern. Es sind eben nicht alles Fake-​News, was einem nicht gefällt.

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Sie beziehen sich auf m.E. ein falsch gelesenes Transparent in Aachen, auf dem stand:

AfDler töten.
Nazis abschieben!

Eine Aufforderung verlangt ein Ausrufezeichen. Der erste Satz endet mit einem Punkt, also der Feststellung, dass AfDler töten. Nicht dass man AfDler töten soll. Und warum AfDler töten, Nazis aber "nur" abschieben?

Kein besonders gelungenes Plakat, fürwahr. Antifa halt.

https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/ermittlungen-wegen-demo-plakat-afd-toeten-100.html

https://www.sueddeutsche.de/politik/demonstrationen-aachen-afdler-toeten-ermittlungen-wegen-demo-plakat-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-240123-99-719301

Gut, dass der Gegenseite so ein Lapsus nie unterlaufen würde.

https://www.wbs.legal/medienrecht/haengt-die-gruenen-urteil-sorgt-fuer-empoerung-wahlplakate-duerfen-haengen-bleiben-vorerst-56876/

Beim Staatsdiener geht es um den Fall, den manhartsberg glaubte verlinken zu müssen. Auch bei mir.

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Es wundert mich, mit welcher Selbst­verständ­lichkeit Sie der Argumen­tation eines Rechts­anwaltes folgen, der die wegen eines Trans­parentes mit der Auf­schrift

AFDLER TÖTEN.
NAZIS ABSCHIEBEN!

Angeklagten damit raushaute, daß die erste Zeile mit einem Punkt abschließt und ledig­lich meint, daß AfDler irgend­etwas töten und diese Behaup­tung nicht strafbar sei, selbst wenn Menschen gemeint wären. Das verstehe ich formal, denn man darf ja auch Soldaten Mörder nennen.

Wie ich mich nicht wegen eines solchen hirn­rissigen Trans­parentes aufrege, wundert mich auch nicht die Ignoranz der Bildungs­bürger und ihre Weige­rung, Sprache zu verstehen. Spontan erinnerte mich diese gran­diose Leistung an die Kyber­netik der Fünf­ziger­jahre, die sich an „time flies like an arrow“ abar­beitete. Später machte man sich mit dem Zusatz „fruit flies like a banana“ darüber lustig. Was wird die Verar­schung für „Afdler töten. - Nazis abschie­ben!“ sein? Wieviele Disser­tati­onen wird es bis dahin zur Semio­tik und Seman­tik dieses Trans­paren­tes geben?

Einmal davon abgesehen, daß es kein Lapsus war, stimme ich Ihnen zu, daß die Gegen­seite auch nicht immer zimper­lich ist, gleich­wohl es noch einen Unter­schied gibt zwischen Menschen und einer Ampel am Galgen. Letz­teres würde ein Anwalt ganz klar nur als Auf­forde­rung sehen, die Ampel aus der Regie­rung zu drängen, sei es durch Rück­tritt oder Wahlen. Über­leben würden es alle Demo­kraten. Härter ist natürlich „Hängt die Grünen“. Das hätte für meinen Geschmack durchaus verboten, wenn nicht bestraft gehört, auch ohne Inter­punktion. Aber auch hier lustig: Ein Abstand von 50 Metern zum Opfer reicht, um nicht gefähr­lich zu sein.

Ich bin nicht empfindlich und habe durchaus an Demon­stra­tionen teil­genommen, da „… in den Knast, … an den Ast“ skan­diert wurde. Das war eine Zeit, da man noch in der Lage und auch bereit war, eine über­trei­bende Rede­weise einzu­ordnen. Und so verstehe ich nicht nur den toten Afdler, sondern auch Frank-​Walter Stein­meier, der von Ratten­fängern sprach. Daran kriti­siere ich nur zweierlei: Erstens sollte man als Bundes­präsi­dent sich gewählter aus­drücken. Zweitens sollte er wissen, daß ein Großteil der Bevöl­kerung sich auf die naive Inter­preta­tion stürzen wird, daß nach seiner Auffas­sung der gesamte Fang der AfD nur aus Ratten bestünde.

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Als besonders ausländisch würde ich Gujers Blick nicht einstufen, er ist doch mütterlicherseits Deutscher? Wahrscheinlich brauchte ich gerade eine harmlosen Aufhänger aufgrund einer islamophoben Anwandlung meinerseits. Waren Sie schon mal in Rastatt?

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Die gesamte Schweiz ist für Deutsche nicht besonders auslän­disch. Die NZZ genießt einen guten Ruf unter denen, die den objek­tiven auslän­dischen Blick in deut­scher Sprache schätzen. Auch weil hier nicht leicht­fertig unsere Regie­rungs­propa­ganda nach­geplap­pert wird. In Rastatt war ich noch nie. Meinen Sie, mich dort gesehen zu haben? Oder müsse ich da unbe­dingt hin?

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Ich kenne die Argumentation dieses Rechtsanwalts nicht. Wie der "Angeklagte" raushauen soll, die noch gar nicht ermittelt sind, erschließt sich mir nicht.

Bei Demos mit fünf-, ja sechsstelliger Teilnehmerzahl sind immer auch Idioten dabei.

Übrigens hatte der Rattenfänger (von Hameln) seinen schlechten Ruf nicht dadurch erhalten, dass er Ratten fing.

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Ich führe nicht Buch, meine aber mehrfach gelesen zu haben, daß die Typen hinter dem Trans­parent ermit­telt wurden. Ich ging davon aus, Sie wüßten das eben­falls, weil Sie ja die Punkt-​Ausrufe­zeichen-​Argumen­tation anführ­ten, die der Rechts­anwalt vorge­tragen haben soll. Ich nehme an, das Ver­fahren wurde darauf­hin einge­stellt. Nicht weil ich solche Über­trei­bungen einfach hin­nehme, sondern es der Obrig­keit in den Kram paßte.

Natürlich, auf „Demos mit fünf-, ja sechs­stel­liger Teil­nehmer­zahl sind immer auch Idioten dabei“, doch kann schon das Abhängen einer Regen­bogen­flagge den sog. Staats­schutz auf den Plan rufen.

Ich dachte durchblicken zu lassen, daß ich den Ratten­fänger von Hameln kenne und deshalb dieses Wort fast immer in einem über­tra­genen Sinne benutzt wird. Ich muß es wohl explizit hin­schreiben: Ein Ratten­fänger betört (mit seiner Flöte) andere (Kinder), die ihm wider alle Vernunft folgen. Und noch­mals: Sein Fang besteht nicht aus Ratten. Das wird der Bundes­präsi­dent wissen. Es wird ihm aber auch eine bewuß­te Fehl­inter­preta­tion in den Sinn gekommen sein. Deshalb gehe ich davon aus, er wollte tatsäch­lich durch die juri­stisch und germani­stisch geschützte Blume sagen: AfD-​Anhän­ger sind Ratten.

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Der Bundespräsident genießt seit der Affäre Kurnaz bei mir kein Ansehen.

Rattenfänger

übertragen, abwertend: Person, die Menschen durch rhetorisches Geschick zu verlocken vermag

https://de.wiktionary.org/wiki/Rattenf%C3%A4nger

Wenn Sie glauben, Steinmeier unterstellen zu müssen, dass er damit AfD-Anhänger (die er im übrigen gar nicht nennt) als "Ratten" diffamieren" wollte, durch welche Blume auch immer, dann ist da nichts zu machen. Sie werden dann auch im Frühling jede Menge Menschen sehen, die Zitronen falten.

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Selbst wenn ich die AfD wählen würde, könnte Herr Stein­meier deren Sympa­thi­santen gerne jeden Tag beschimpfen. Das geht mir am Arsch vobei. Aber seine Kritiker liegen mit dem Ratten­verdacht nicht ganz falsch. Zum Ver­ständnis und zur Klar­heit scheint es mir ange­zeigt, meine einfache Argumen­tation zu wieder­holen:

Natürlich wissen nicht nur Herr Stein­meier, Sie und ich, was man mit Ratten­fänger meint, daß sein Fang eben keine Ratten sind, zumin­dest nicht im direkten Wort­sinne. Aber es ist einem Bundes­präsi­denten, zumin­dest seinen Reden­schrei­bern auch klar, daß Gegner, Kritiker und Zitronen­falter diese Fein­diffe­renzie­rung nicht vor­nehmen und ihm vor­werfen werden, alle AfD-An­hänger als Ratten zu sehen. Ich gehe davon aus, daß er trotz allem von Ratten­fän­gerei sprach, um so indirekt, durch die Blume, juri­stisch unan­greif­bar zu sagen: Wer für die AfD ist, den sehe ich als Ratte. Seine Gefolg­schaft macht ihn dazu. Natür­lich im über­tra­genen Sinne, was denn sonst?

Zu Herrn Kurnaz kann ich nichts sagen. Es hat mich damals nicht soweit inter­essiert, daß ich mich beson­ders sach­kundig gemacht oder gar ein Buch gekauft hätte. Ich traue beien alles zu und trauere keinem nach.

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Bundespräsident Steinmeier sieht eine Gefahr am Horizont heraufziehen. Und weil es so ist, 'muß' die große Mehrheit 'unserer' Gesellschaft, also die demokratische Mitte, Position beziehen und deutlich machen: 'Wir' stehen zu 'unserer' Demokratie, wir verteidigen dieses Deutschland und wir lassen 'uns' dieses Land nicht von extremistischen Rattenfängern kaputt machen.

So weit, so schlecht. 'Kaputt machen' ist kein deutsch, schrieb mir ein Lehrer in der siebten Klasse mit roter Tinte an den Rand meiner Erzählung, in der ich beschrieb, wie mein Vater versuchte, einen Platten zu flicken. Ich bin sicher, dem alten Rektor hätte auch ein 'Rattenfänger' nicht gefallen, an welcher Stelle der Geschichte auch immer.

Wenn also die Nr. 1 im Staate am Horizont eine Gefahr heraufziehen sieht, die abzuwehren einen Volksaufstand (Position beziehen) erforderlich macht, dann frage ich mich: Warum bewahrt er nicht die Ruhe und wählt die 110? Warum ruft er nach der 'schweigenden Mehrheit', die es doch nur gibt, wenn und weil sie schweigt?

Ganz klar, der Kerl hat die Hosen voll! Solche Anführer sind keinen Schuß Pulver wert, es sei denn, der 'Steini' steht von heute an immer in der ersten Reihe, wenn die Rattenfänger vorüber ziehen und arme, unschuldige Menschen im Schlepptau mit sich führen.

Sollte er aber feststellen, die Köder für den Rattennachwuchs liegen vor allem in den sozialen Medien aus, könnte es Herr Steinmeier einmal mit der dort laut tönenden Mehrheit versuchen. Da kommt ihm dann das 'wir' und das 'uns' nicht mehr so geschmeidig über die Lippen, aber schließlich ist ja nur das Ergebnis wichtig, oder?

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Nein. Diese Sage ist bereits im 19. Jahrhundert in den metaphorischen Sprachgebrauch übergegangen und steht seither für eine verführerische Gestalt, welche die Naiven irreführt. Steinmeier, offenkundig sagenfester als Frau Weidel, hat die Wähler also keinesfalls indirekt als Ratten bezeichnet, sondern suggeriert, dass die AfD mit ihren demagogischen Reden Menschen fehlleitet, die das Ansinnen der AfD nicht durchschauen.

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/alice-weidel-kennt-grimm-maerchen-nicht-rattenfaenger-afd-19492088.html

Der Begriff wurde NIE in dem Sinne verwendet, den Frau Weidel in ihn hineindeuten will. Und die Forderung, gängige metaphorische Wendungen nicht zu verwenden, weil irgendjemand ihnen böswillig einen Sinn anhängen könnte, den sie nicht haben, ist abwegig.

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Avantgarde, Herr Steinmeier, Frau Weidel, Sie und ich, wir alle wissen, daß Ratten­fänger so gut wie aus­schließ­lich meta­pho­risch zu ver­stehen ist. Und nicht gerade jeder, aber Herr Stein­meier mußte damit rechnen, daß dies von wenigen anders ver­standen und von vielen Exegeten vorsätz­lich, reflex­haft, strate­gisch, tak­tisch, gefühls­mäßig oder was auch immer buch­stäb­licher inter­pre­tiert wird. Er hat dennoch nicht von seiner Formu­lie­rung Abstand genom­men. Nicht aus Dumm­heit, Nach­lässig­keit, Einfalt, Bera­tungs­resi­stenz oder wegen eines spon­tanen Gedan­kens, sondern um genau dies durch die Blume zu sagen: AfD-​Anhän­ger sind Ratten. Was ist daran schwer zu ver­stehen?

Natürlich meint er nicht, sie hätten einen langen Schwanz, wie Frau Flak-​Zimmer­mann auch nicht darauf abhebt, daß sie schlecht schmecken oder wirk­lich aus dem Arsch gekro­chen sind. Das gleiche gilt auch umge­kehrt, wenn Migran­ten Fach­kräfte und Ampel-​Poli­tiker Demo­kraten genannt werden. Nur ist es wegen der Umkehr, der Ironie, der fehlen­den plumpem Direkt­heit deut­lich ele­ganter.

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Ja, die guten alten Deutschlehrer, die noch zer­störten, was später kaputt gemacht wurde, benö­tigten, was andere brauch­ten und schmack­haft fanden, was heute nur noch undekli­niert lecker ist. Sie hätten auch bemerkt, daß ein Volks­fest, -auf­marsch, -auflauf kein Auf­stand ist und die schwei­gende Mehr­heit nicht laut auf der Straße vermutet. Ich kann aber unseren Präsi­denten und andere Demo­kraten ver­stehen, wenn sie in ihrer Not sich an den Gedan­ken klam­mern, die vielen Demon­stran­ten gegen rechts seien zwar nicht die Mehr­heit, aber eine so große Gruppe, daß hinter ihnen eine gleich­gesinnte schwei­gende Mehr­heit zu ver­muten ist.

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Ist denn der Mut wichtig? Auch der Bequeme, der immerhin seinen Arsch vor die Tür bringt, um ihn den rechten Arschlöchern zu zeigen, wird von mir gelobt. Das ist doch ein schönes Bild, nicht wahr? Ärsche reiben sich aneinander, lassen die Republik aufatmen und auf Besserung hoffen.

Übrigens, auch der Özdemir wagte sich zu den Bauern, um kundzutun, er sei anderer Meinung als sein Kanzler. Dennoch, mancher Bauer möchte dem Vegetarier sein Schweinekotelett um die Ohren hauen, damit der wieder auf den richtigen Geschmack kommt.

Das sind die wahren Feinde Deutschlands: Grasfressende Muslime, durchgeknallte Rechts- und Linksaußen, muskelschwache, mutlose Ruderteams auf mediterranen Rennstrecken und vor allem - unfähige, streitlustige Regierungsbeamte.

Meine Frau sagt, ich soll nicht immer solchen Blödsinn in fremde Blogs schreiben, aber heute mache ich es mal wieder, sonst muß ich mit meiner besseren Hälfte demonstrieren gehen, gegen Neonazis, wie meinen Nachbarn Eduard. Dessen Frau wiederum hält mich für einen Mafioso, der seine Leichen in der Tiefkühltruhe versteckt.

Morgen liegt die Alte selbst im Kühlfach, dafür sorge ich. Danach werde ich mit Eduard ein Fläschchen Single Malt auf die Sophie Scholl trinken. Er kennt die Dame nicht, aber ich werde ihm sagen, das war eine Frau wie die seine, mutig und treu bis in den frühen Tod. Falls er anfängt, im Suff 'heil Hitler' zu rufen, ziehe ich ihm die Whisky-Flasche über den Schädel und gehe schlafen.

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Ihre Vorliebe für Ärsche, Kühltruhen und Whiskey in allen Ehren, aber ein Lichtlein gegen den um sich greifenden Irrsinn ins Fenster zu stellen, erhellt zumindest die noch immer viel zu früh hereinbrechende Dämmerung. Sonst läuft man womöglich Gefahr in Monty Python - Dreharbeiten zu geraten.

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Na so was, Ziwo ist wieder auferstanden.

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Pader Brown, ein wunderbar ausge­gli­chenes Welt­bild! Ich dachte mir schon, daß die Frau hinter Ihrer Enthalt­samkeit steckt. Und falls ich meinen Beitrag über Juli Zeh fort­setze, dann werde ich an Sie denken, der eben­falls neben einem Dorfnazi wohnt. Wann fahren Sie mit Eduard und seiner Frau wieder nach Sylt?

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Ein 'Weltbild' bekomme ich leider nicht zusammen, auch wenn ich gerne fotografiere. Bin ein bornierter Provinzler aus West-Mittelfranken, wandle in Gummistiefeln über fruchtbarem Ackerboden. Beim Fotografieren beschränke ich mich auf Nahaufnahmen, will das Kleine ganz groß sehen, was etwas völlig anderes ist, als das Große im Kleinen zu entdecken.

Den 'Weitwinkel' mag ich nicht. Ein harmonischer Hintergrund ist wichtig. Beim Schreiben lüge ich, beim Fotografieren wird nicht geschummelt. Auf Sylt mögen sie keine erdigen Stiefel. Und ich mag keine stinkenden Fischköpfe!

Selbst wenn die Welt so einfach wäre, müßte sie sich beim Blick in den Spiegel vermutlich doch schämen. ;-)

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So, Sie wohnen jetzt in Franken, wo man Nahauf­nahmen mit dem Tele­objek­tiv macht.

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Ehrlich jetzt, ich wohnte noch nie außerhalb Frankens - und meine Linse ist eine 100mm-Festbrennweite! ✔

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Endlich keine ollen Grabhügel mehr, sondern malerische Schlossparks!

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Man tauscht Mittelgebirge, Wald, Kühe, Fachwerkhäuser und künstliche Seen gegen Mittelgebirge, Wald, Kühe, Fachwerkhäuser und künstliche Seen. Wenn das keine Verbesserung ist.

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Sjilewig Ulv, Sie fahren doch wohl nicht jeden Tag von Franken nach Pader­bron? Nahauf­nahmen mit 100mm sind eigent­lich nur ober­halb des For­mates 6×6 sinn­voll. Was machen Denghoog und Kiar?

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Das ist nicht ziwo, sondern fritz. Oder ist fritz ziwo?

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Ich schaue ja gern immer mal wieder auf dieser Seite vorbei. Weiter oben gab ich mich als Fotograf zu erkennen und lese nun, mein Kamera-Objektiv sei für Nahaufnahmen eigentlich nicht sinnvoll. Also, all die schönen Fotos auf meiner Festplatte - geknipst ohne Sinn und Verstand!

Das Bildformat 6x6 kenne ich nur von der 'analogen' Fotografie. Ich möchte Ihnen gratulieren, falls Sie über eine dieser berühmten Hasselblad-Kameras verfügen, sündhaft teuer und der Inbegriff der 6x6 Mittelformatkameras. Derlei Modelle fanden schon 1969 auf dem Mond Verwendung.

In der digitalen Welt der Fotografie wird das quadratische Format meist als 1:1 bezeichnet, und 'oberhalb' dessen liegen dann wohl die gängigen 3:2, 4:3 oder 16:9 Formate.

Sie können sich vielleicht meine Erleichterung vorstellen, die dem ersten Schreck nach Ihrer Einlassung folgte. Gerne würde ich Ihnen eine Auswahl meiner rattenscharfen Fotos zukommen lassen, mit einem schönen Bokeh und all dem, was gute Fotografien ausmachen. Oder Sie schauen sich einfach meinen Blog an: https://padernosder.blogspot.com

Das wunderschöne Frankenland läßt grüßen!

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Frau Manhartsberg, als Pader Brown hier erstmalig in Erschei­nung trat, lag es nahe, in ihm den Zitter­wolf zu erblicken. Neben Pader­born fiel mir sogleich der Sprach­stil auf, wenn auch etwas weich­gespült. Es wäre eine schöne Aufgabe, zumin­dest rele­vante Teile des Inter­nets zu durch­forsten und durch Analyse von Wort­schatz, Schreib­fehlern, Satzbau, Lieb­lings­themen, Haltung zu Frauen und Politik die verschie­denen Pseudo­nyme zusammen­zuführen. Doch dafür bin ich zu alt, und das zu erwar­tende Ergebnis zu wertlos.

Pader Brown, leider hätte ich mich für Ihren Blog regi­strieren müssen. Das habe ich gescheut. Ich glaube Ihnen gerne, mit einem Tele­objektiv, besser einem Makro­objektiv hoher Brenn­weite Nahauf­nahmen zu fertigen. Mich ver­blüffte nur, daß Sie nichts anderes verwenden. So benutzte ich zum Beispiel zur Dia­repro­duktion doch lieber eine kurze Brenn­weite mit Balgen­auszug. Und das war eine ver­gleichs­weise einfache Aufgabe, da ein Dia plan ist und sich nicht bewegt.

Nicht wegen der Diarepro­duktion, sondern durch meine strahlen­optischen Kennt­nisse weiß ich auswendig, daß für eine 1:1-Abbildung durch eine ideale Linse¹ die Filmebene von Objekt der Begierde viermal so weit weg sein muß wie die Brenn­weite. Für jedes andere Verhältnis noch weiter. Also kleinere Brenn­weite oder weiter weg, was geringere Licht­aus­beute bedeu­tet. Wie gesagt: Dias bleiben ruhig und Licht durch­flutet sie. Ich gehe davon aus, daß es für Ihre Auf­nahmen ähnlich günstig ist, zumal sie für den Bokeh-​Effekt stark auf­blenden werden.²

Eine Hasselblad habe ich nie besessen, dafür reichte mein Geld nicht, als ich noch viel foto­gra­fierte. Aber ich bin alt genug, noch eine Arme-​Leute-​Kamera für 6×9 auf Roll­film besessen zu haben. Eines Tages waren die Batte­rien meiner Kameras leer, der Auslöse­knopf locker, die Ent­fernungs­messung fehler­haft, und ich habe sie samt Belich­tungs­messer meiner Tochter als sog. Deko geschenkt. Das war's. Wozu das alles?

 1 Super-Duper-Objektive mit versetzten Haupt­ebenen können das natür­lich unter­bieten.
 2 Ich bin noch aus der alten Schule, da der Bokeh-​Effekt noch man­gelnde Tiefen­schärfe oder auch Schärfen­tiefe hieß, man um jedes Photon kämpfte und für Licht­verhält­nisse dankbar war, die kleine Blenden bei kurzen Belich­tungs­zeiten ermög­lichten. Später konnte ich zu hohen DIN-​Zahlen greifen und durch Länger­entwick­lung noch 6 Grade raus­holen. Das nimmt einem moderne Sensorik und Bild­bearbei­tung ab, über­flutet aber auch die Welt mit Bildern.

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In den 1980ern habe ich mal (immer noch teuer aber einigermaßen erschwinglich) eine gebrauchte Hasselblad 500 C mit Carl Zeiss Planar 80 mm Objektiv erstanden. Eine fantastische Kamera. Heute halt nur noch für Analog-Fanatiker mit höchsten Ansprüchen.

Am Ende habe ich sie doch wieder verkauft (mit Gewinn) und mir dafür eine Leica M6 geleistet. Die beste Kamera ist halt immer die, die man dabeihat.

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Pader Brown, ich habe in meinem Überschwang Ihren Kommentar wohl mit einer Antwort an Frau Manhartsberg überschrieben und dann gelöscht. Ich kann ihn aber bis auf die Icons einiger­maßen rekon­stru­ieren:

Alte, 'weise' Männer diskutieren, im Handy-Zeitalter, über das analoge Fotografieren. Für das Gelingen meiner Nahaufnahmen ist einzig und allein das hervorragende Objektiv entscheidend: Canon EF 100mm f/2.8 L Macro IS USM. Bei den Kameras habe ich keine großen Ansprüche, EOS 70D, 60D, oder 600D.

Nicht jedes sogenannte 'Macro'-Objektiv ist auch ein solches. Es ist dann eines, einfach gesagt, wenn es aus kurzer Entfernung zum Objekt scharfe Fotos machen kann.

Mit der für mich passenden 'Hardware' will ich u.a. Libellen, meine Lieblings-Insekten, fotografieren. Bei der Annäherung fliegen sie gerne davon. Wie also die sogenannte Fluchtdistanz überwinden? Langsam, niemals ruckartig bewegen. Die Libelle beobachtet mich genau. Als gnadenloser 'Jäger' hat sie keine Angst, ist aber vorsichtig.

Wenn sie nach dem ersten Klick, das Objektiv direkt vor der Nase, nicht wegfliegt, habe ich gewonnen. Ich drücke den Auslöser, immer wieder. Zwanzig, dreißig mal. Am Abend vor dem Bildschirm, nach stundenlangem Aufenthalt in der Natur, sortiere ich die besten Fotos aus, der Rest wandert in den 'Papierkorb'. Es kommt vor, daß ich von 1000 Fotos Tagesausbeute nur 10 behalte.

Ganz wichtig ist immer das bestmögliche Licht. Wenn ich eine Blume fotografiere, stecke ich sie auf einen Bambusstab und diesen dann auf eine im Sonnenschein liegende Wiese. S0 kann ich von allen Seiten an die Blüte heran, auch Gegenlichtaufnahmen machen. Keine große Kunst, die Blümchen können nicht fliehen.

Sollte ich mit dem Fotografieren Geld verdienen wollen, müßte ich vieles anders machen. Mir geht es um ein spannendes Vergnügen in der Natur, immer auf der ehrgeizigen Suche nach dem besten Foto aller Zeiten... und im Anschluß ein kühles Hefeweizen, oder zwei. Schließlich lebe ich in der Region mit der höchsten Brauereidichte der Welt!

Und nun zu meiner Antwort:

Da haben Sie für Ihr Objektiv ja schwer in die Tasche gelangt, gleich­wohl ich für ein schnödes 200mm Tele­objek­tiv nach Kauf­kraft auch soviel hinge­legt habe. Die meisten Menschen, die über ständig anzie­hende Preise jammern, bedenken nicht, was heute im Vergleich zu früher spott­billig ist, was es damals gar nicht gab und welche Produkte durch billi­gere ersetzt wurden.

Wie gesagt, ich habe keines Ihrer Bilder gesehen. Und ich gehe davon aus, daß Sie zwar Blüten auf­nehmen, aber nicht zu den Blümchen­knipsern gehören, die auch vor Katzen nicht zurück­schrecken. Libellen haben gegenüber Fliegen zwei Vorteile, sie sind größer und bleiben bis auf den Flügel­schlag selbst in der Luft ruhig stehen. Als sie noch einen halben Meter groß waren, gab es leider noch keine Fotografie.

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Noch kein Foto gesehen - da muß ich Abhilfe schaffen und eine kleine Auswahl meiner Fotos für den privaten Genuß kurzfristig zur Verfügung stellen:
Ende der Vorstellung! 😢

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Ich habe mir Ihre Bilder angesehen. So ähnlich habe ich sie mir vorge­stellt. Ich hoffe, Sie können davon auch einige ver­kaufen. Daß ich Sie mit dem Tele­objek­tiv aufzog, war natür­lich Absicht, denn ich war schon der Ansicht, Sie könnten der verschol­lene Zitter­wolf sein. Und den muß man ordent­lich provo­zieren. Bestärkt wurde ich in diesem Glauben, da Sie dies nie direkt von sich wiesen. Hinzu kamen Kleinig­keiten: Über­schrift im Kommen­tar, Nachbar, fremde Blogs, Arsch­loch, Tief­kühl­truhe und Pader­born, wo er bösen Zungen zufolge Pförtner im Finanz­amt war. Jetzt evtl. ohne Kräuter­spirale im fränki­schen Ruhe­stand.

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Ich bin nie auf den Zitterwolf eingegangen, weil ich nichts mit ihm anfangen konnte. Anderseits wurde mir klar, im Verdacht zu stehen, ein seltsamer Kauz zu sein, gibt mir größtmögliche Narrenfreiheit. Diese nutzte ich dann auch aus, in der Hoffnung, nicht davongejagt zu werden.

Nun stellt sich heraus, Pader Brown schreibt nicht nur Blödsinn in fremde Blogs, er ist auch ein Fotograf und liefert sogar Beweise für seine Tätigkeit. Das war ein Fehler, denn als fränkischer Bauerntölpel sollte ich nicht zur Eitelkeit neigen.

Jedenfalls will ich in Zukunft nichts Persönliches preisgeben. Das wird mir auch gelingen, da ich aufgrund meines hohen Alters stark demenzgefährdet bin. Oh, ein letzter Ausrutscher... 😎

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Der Zitterwolf ist ein Troll [1], der jahre­lang von Blog zu Blog zog, um sich dort unbeliebt zu machen. Nach einer Weile aran­gierten sich einige mit ihm, von anderen wurde er munter gelöscht. Wenn sogar sein Account gesperrt wurde, ließ er sich stets neue lustige Namen einfallen. [2] Zu mir fand er durch unsere gemein­same Gegner­schaft zum Chroni­sten, dem Corona-​Schwurb­ler. Doch fiel ich bei ihm in Ungnade, nachdem ich verse­hent­lich etwas gegen seinen Urlaubs­ort Sylt geschrie­ben haben soll. So tobte er sich lange bei mir gegen Impf­gegner und auch mich aus. [3] Wegen der Auf­merk­samkeit, die mein Blog durch ihn erfuhr, sah sich als mein Reich­weiten­manager. Eines Tages wurde es ihm zu bunt und er verab­schie­dete sich nach meh­reren Anläu­fen von mir, um sich an den Che ranzu­wanzen. Doch das war nicht von Dauer. Gerüchte­weise sollen ihm Gouver­nanten den Rest gegeben haben. Spora­disch tauchte er noch unter neuen Namen auf, weshalb nicht nur ich hinter Pader Brown den Zitter­wolf vermu­tete. Ob er nun ent­halt­sam wurde, gleich dem Chro­nisten gestor­ben ist oder in fremder Gestalt aus dem Deng­hoog heraus­lugt, weiß ich nicht. Wer sich im Inter­net plötz­lich unter neuem Namen völlig anders verhält, ist in gewissen Sinne auch ein anderer.

[1] Ole Reißmann: Von Abmah­nung bis Zitter­wolf ‒ Kleines Lexikon des Bloggens. Spiegel, 18.06.2013.

[2] Flug über den Tönniesberg. Zahlwort. Mein Kommentar vom 30.07.2021 mit einer Liste von Pseudo­nymen des Zitter­wolfes.

[3] Imfbinse. Zahlwort. Mein Kommentar vom 23.10.2021 mit einer Liste von Einlas­sungen des Zitter­wolfes.

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Herr Wuerg, die Posse bei avantgarde, läuft die auch unter Gratismut?

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Nachdem hier wieder Ruhe eingekehrt ist, werde ich meine Fotos löschen und will all jenen danken, die einen Blick darauf warfen.

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Ruhe eingekehrt?

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Herr Wuerg, welche Sie enttäuschenden Mitstreiter meinten Sie? Im Blog waren doch nur welche, die abwechselnd verkündeten, nie wieder zu lesen oder zu kommentieren.

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Frau Manhartsberg, an welche Posse bei Avant­garde denken Sie? An den Wett­bewerb um die meisten kyrilli­schen Buch­staben oder der ohne nachzu­schlagen meisten aufzähl­baren Minder­heiten?

Und beim Chronisten habe ich nicht vermißt, wer sich stets gegen­teilig bis abschät­zig äußerte und regel­mäßig den Dialog auf­kün­digte, sondern die­jenigen, die ins gleiche Horn stießen, alles nochmal dar­legten und juri­stisch einord­neten, deren Namen ich aber ver­gessen habe und nach­schlagen müßte.

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Herr Wuerg, an die von ihm gelöschte mit dem aufdenFußsteiger- und Volksverhetzungsanzeigen-Insiderwissen.
Wer genau jetzt dieses verhetzte und verletzte Volk sein soll, wird immer noch ziwozänkisch ausverhandelt.
https://twitter.com/Felicia_Lincora/status/1761215192224993553
Mangels eigener fremde Firmlinge aufhetzen als Zeichen gehobenen Charakters, soso (angelehnt an Frau N.regens Traumwelt).

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Ich folgte Ihrem Verweis ins Schwurbel‐Univer­sum: Da steh' ich nun, ich armer Tor. Und bin so klug als wie zuvor!

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