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Generalverdacht
wuerg, 03.01.2019 01:14
Woher weiß ich, daß in Bottrop und Essen ein psychisch kranker Mann sein Auto in Gruppen vorwiegend ausländisch aussehender Menschen lenkte? Die rechtslastige Presse habe ich Tage nicht verfolgt, auch hat sie gar kein Interesse an der Verbreitung solcher Nachrichten. Und für die anderen gilt doch die Maxime der Tagesschau, über regionale Vorfälle nur bei allgemeiner Bedeutung zu berichten. Egal, es handelt sich um einen Einzelfall, der nicht zu einem Generalverdacht gegenüber psychisch Kranken führen darf. Der Vorfall ist differenziert zu betrachten, die Mehrheit aller Deutschen fährt vorschriftsmäßig.
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2019
wuerg, 01.01.2019 01:41
Zehn Prozent mehr Idioten im Wohngebiet, und das Feuerwerk verdoppelt sich. Ein Blick vom Balkon entschädigt: Den Polen meiner Straßenseite rollt ein Riesenböller auf die andere, worauf verärgert das Wort Polenböller fiel. Leider kam es nur zu leichten Handgreiflichkeiten.
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Kunst, Wunst, Dunst
wuerg, 04.12.2018 19:42
"Kunst kommt von Können" hat einen eigenen Beitrag in der Wikipedia. Käme sie von wollen, hieße sie Wunst. Und Dunst, wenn sie denunzierte wie das sog. "Zentrum für politische Schönheit", deren Sprecher mit schiefem Kragen und kindlichem Kohleabrieb im Gesicht erneut aus der Grube gefahren kam, um die mehrheitlich rechtsradikalen Demonstranten zu entlarven. [1] Zunächst nur die eigenen Nachbarn und Facebookfreunde, die "monatelang" aufgenommen "tausende von Gigabyte" füllen, also ein paar Dutzend moderne Mobiltelefone.
Man arbeite an einer Datenbank und einer Gesichtserkennung, die Nazis von nicht vorhandenen besorgten Bürgern unterscheiden kann. Was eine Hybris. Nichts werden sie auf die Reihe bekommen. Auch die Überwachung des Herrn Höcke rund um die Uhr blieb ergebnislos, weil sie nie stattfand. Der feuchte Traum der Dünstler mag von der Kunstfreiheit gedeckt sein wie der Abklatsch des Holocaust-Mahnmals im Nachbargarten, in dem jeder auch künstlerisch unbeleckt einen Strauch als Phallus schneiden darf. [2]
Es würde mich nicht wundern, wenn einige "Künstler gegen den Krieg", die im Jahre 2006 mit dem Libanonkrieg hier bei "blogger.de" kurz der Versenkung entstiegen und auf dem Breitscheidplatz eine abgedroschene "Tödliche Überraschung" präsentierten, nun im "Zentralkomitee für politische Schönheit" ihre Seele auskotzen, bestenfalls ein kleines Zubrot verdienen. [3] Später hat es ein einzelner am Breitscheidplatz besser hinbekommen, gleichwohl er die toten Körper nicht in Form eines Sinnspruches plazierte.
Ebenfalls besser als armselige Künstler wird der gemeine unpolitische Mensch die Bild-, Gesichts- und Nazierkennung arglos einsetzen. Dank einer milliardenschweren Industrie, an die er massenweise Geld abdrückt. Zunächst werden Onlinefreunde und Nachbarn erfaßt, dann wie Sammelbilder getauscht und letztlich vom persönlichen Assistenten mit weiteren Daten abgeglichen, zum Beispiel den Bewegungsmustern unter der Sturmhaube. Doch noch sind wir in einem Stadium, da wir unsere Daten selbst sammeln und "teilen" müssen.
[1] Arno Frank: Gezielte Eskalation. Spiegel, 03.12.2018. Eine Glorifizierung des Denunziantentums durch politisch Korrekte.
[2] Matthias Thüsing: Mahnmal bei Höcke: Das ist Kunst und muss nicht weg. MDR Thüringen, 23.03.2018
[3] Künstler gegen den Krieg. Die Software muß sehr gut sein, soll sie im alltäglichen Kontext den Künstler mit der Glatze korrekt klassifizieren.
Man arbeite an einer Datenbank und einer Gesichtserkennung, die Nazis von nicht vorhandenen besorgten Bürgern unterscheiden kann. Was eine Hybris. Nichts werden sie auf die Reihe bekommen. Auch die Überwachung des Herrn Höcke rund um die Uhr blieb ergebnislos, weil sie nie stattfand. Der feuchte Traum der Dünstler mag von der Kunstfreiheit gedeckt sein wie der Abklatsch des Holocaust-Mahnmals im Nachbargarten, in dem jeder auch künstlerisch unbeleckt einen Strauch als Phallus schneiden darf. [2]
Es würde mich nicht wundern, wenn einige "Künstler gegen den Krieg", die im Jahre 2006 mit dem Libanonkrieg hier bei "blogger.de" kurz der Versenkung entstiegen und auf dem Breitscheidplatz eine abgedroschene "Tödliche Überraschung" präsentierten, nun im "Zentralkomitee für politische Schönheit" ihre Seele auskotzen, bestenfalls ein kleines Zubrot verdienen. [3] Später hat es ein einzelner am Breitscheidplatz besser hinbekommen, gleichwohl er die toten Körper nicht in Form eines Sinnspruches plazierte.
Ebenfalls besser als armselige Künstler wird der gemeine unpolitische Mensch die Bild-, Gesichts- und Nazierkennung arglos einsetzen. Dank einer milliardenschweren Industrie, an die er massenweise Geld abdrückt. Zunächst werden Onlinefreunde und Nachbarn erfaßt, dann wie Sammelbilder getauscht und letztlich vom persönlichen Assistenten mit weiteren Daten abgeglichen, zum Beispiel den Bewegungsmustern unter der Sturmhaube. Doch noch sind wir in einem Stadium, da wir unsere Daten selbst sammeln und "teilen" müssen.
[1] Arno Frank: Gezielte Eskalation. Spiegel, 03.12.2018. Eine Glorifizierung des Denunziantentums durch politisch Korrekte.
[2] Matthias Thüsing: Mahnmal bei Höcke: Das ist Kunst und muss nicht weg. MDR Thüringen, 23.03.2018
[3] Künstler gegen den Krieg. Die Software muß sehr gut sein, soll sie im alltäglichen Kontext den Künstler mit der Glatze korrekt klassifizieren.
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I bims, die Ehrenfrau
wuerg, 16.11.2018 18:36
Ehrenmann/Ehrenfrau zum Jugendwort des Jahres 2018 gekürt. Ehrenmann und Ehrenfrau ist Jugendwort des Jahres 2018. Zwei Beispiele für den Verfall der deutschen Sprache unter Journalisten, die nur noch von Jugendlichen übertroffen werden. Wie wäre es mit: Ehrenmann und Ehrenfrau sind Wörter des Jahres 2018. Meinetwegen auch: Ehrenmann bzw. Ehrenfrau ist Jugendwort des Jahres 2018.
Interessant ist auch die Frage: Wie kann ein deralt verstaubtes Wort wie Ehrenmann in Kombination mit seiner weiblichen Ableitung zum Sieger gekürt werden? Weil die Alternativen alle schwachsinnig waren, weil unter ihnen nur diese Kombination den Genderwahn verdeutlicht, oder weil der messerstechende Ehrenmann wieder Konjunktur hat?
Muß i denn
Interessant ist auch die Frage: Wie kann ein deralt verstaubtes Wort wie Ehrenmann in Kombination mit seiner weiblichen Ableitung zum Sieger gekürt werden? Weil die Alternativen alle schwachsinnig waren, weil unter ihnen nur diese Kombination den Genderwahn verdeutlicht, oder weil der messerstechende Ehrenmann wieder Konjunktur hat?
Muß i denn
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Nine-Eleven
wuerg, 09.11.2018 22:47
Heute haben die Deutschen wieder ihren großen Nine-Eleven-Gedenktag der Jahre 1918, 1938 und 1989. Und natürlich durfte der Bogen in die Gegenwart von Chemnitz nicht fehlen. So konnte Steinmeier sich nicht verkneifen, "daß einige wieder von sich behaupten, allein für das wahre Volk zu sprechen, und andere ausgrenzen". [1] Es mag sein, daß ein "Staatsoberhaupt kaum deutlicher werden kann". [2] Nur zur Sicherheit baut es "Schwarz-Rot-Gold" ein, damit die AfD nicht beim Namen genannt werden muß und dennoch seine Aussagen nicht falsch verstanden und auf #wirsindmehr bezogen werden. Gegen meine Erwartung hielt sich der populistische Bezug unserer Politiker auf die Gegenwart und moderne Opfergruppen in Grenzen, zumal die jüngsten Pogrome in Chemnitz vier Tage zuvor durch ein rituelles Opfer befriedet wurden.
[1] Bundespräsident Steinmeier fordert Kampf gegen "neuen aggressiven Nationalismus". Spiegel, 09.11.2018.
[2] Hartmut Rosa: Deutlicher kann ein Staatsoberhaupt kaum werden. SZ, 09.11.2018.
[1] Bundespräsident Steinmeier fordert Kampf gegen "neuen aggressiven Nationalismus". Spiegel, 09.11.2018.
[2] Hartmut Rosa: Deutlicher kann ein Staatsoberhaupt kaum werden. SZ, 09.11.2018.
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Volksabstimmungen
wuerg, 03.11.2018 19:00
Hier die weniger bekannten Abstimmungen der Hessen am 29. Oktober 2018:
Die Liste ist nach Zustimmung geordnet. Der Tiefstwert von 70 Prozent für die Herabsetzung des Wahlalters läge niedriger, wenn nicht die Möglichkeit bestanden hätte, mit einem Kreuz allen 15 Verfassungsänderungen zuzustimmen. Aufatmen werden die Politiker, daß nach Jahrzehnten der Angst vor dem Votum der Bevölkerung die Todesstrafe gestrichen wurde. An der relativ geringen Zustimmung kann man sich gerne reiben und sie dem verhaßten einheimischen Wahlvolk oder der AfD zuschieben.
Ich habe nur fünf Verfassungsänderungen zugestimmt, die allesamt mit den Stimmen der Linken im Landtag beschlossen wurden: Natürlich zur Streichung der Todesstrafe, obgleich ich das Wort "abgeschafft" in einer Verfassung für überflüssig halte. Sie ist ja kein Geschichtsbuch. [1] Auch zu den Kinderrechten, obwohl mir die Änderung zu länglich ist. Gleichfalls zugestimmt habe ich dem Bekenntnis zur europäischen Integration, obgleich es nicht in einer Verfassung geleistet werden muß, schon gar nicht in der eines Bundeslandes. Schließlich war ich noch für eine verschärfte Kontrolle durch den Rechnungshof und die Herabsetzung des passiven Wahlalters auf 18 Jahre. Zwar wurde ich erst mit 21 Jahren volljährig und sehe nicht eine um drei Jahre frühere Reife. Doch warum sollen vernünftige Heranwachsende nicht in den Landtag einziehen? Vielleicht führt eine einheitliche Grenze von 18 Jahren auch einmal zur konsequenten Anwendung des Erwachsenenstrafrechtes.
Ebenfalls mit der Linken bin ich gegen Staatsziele in der Verfassung, die gewissen Sparten der Gesellschaft Vorrang einräumen. Hier würden einfache Gesetze ausreichen, die leichter dem sich wandelnden Zeitgeist angepaßt werden können. So wichtig manche Themen auch sein mögen, sehe ich keinen Verfassungsrang für Nachhaltigkeit, Infrastruktur, Kultur, Ehrenamt und Sport. Interessant wäre gewesen, wenn es zwar für diese Staatsziele Mehrheiten gegeben hätte, aber keine für den Begriff Staatsziel selbst.
Während sich die Linke bei den konkreten Staatszielen nur enthielt, hat sie wie ich nicht nur Staatsziele grundsätzlich abgeleht, sondern auch die elektronische Verkündigung von Gesetzen und die Stärkung der Volksgesetzgebung. Schon an den Verfassungsänderungen selbst, die allesamt in ihrem Artikel 2 ein Inkrafttreten bereits am Tage nach ihrer Verkündigung vorsehen, ist die Tendenz zu erkennen, den Bürgern keine 14 Tage zur Auswanderung mehr einzuräumen. Wird demnächst auf eine Drucklegung verzichtet und nur ins Internet gehauen, ist ein weiterer Schritt getan, geräuschlos Gesetze unterzujubeln. Und was die Volksgesetzgebung betrifft, vertraue ich mehr auf gewählte Parlamentarier als auf des Volkes Stimme. Folgt sie wie in den vorliegenden Volksabstimmungen nicht lammfromm der Obrigkeit, dann äußert sie sich nicht vernünftig, sondern populistisch im gegenwärtig veralterden Wortsinne.
Bleiben zwei Verfassungsänderungen, denen die Linke zustimmte, ich aber nicht. Zum einen die Gleichberechtigung von Frauen und Männern, denn der neue Absatz 2 labert nur breit, was im ersten schon steht: Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich! Ausdrücklich erwähnt waren schon immer Geschlecht, Rasse und Überzeugung. Außerdem fällt man mit "Frauen und Männer" hinter dem "Geschlecht" zurück, wie zum Entsetzen einiger auch "Rasse" nicht bei dieser Gelegenheit gestrichen wurde.
Ebenfalls nicht zugestimmt habe ich dem Gelaber zur informationellen Selbstbestimmung, die ausdrücklich durch einfache Gesetze eingeschränkt werden darf. Ohne umfangreiche Detailgesetze ist der neue Artikel 12a völlig wertlos. Außerdem mag ich eine Gesellschaft nicht, in der jeder sich hemmungslos zur Schau stellt, dann aber sein Recht auf Privatsphäre einfordert und in der Anonymität untertauchen möchte. Adreßbücher gibt es schon lange nicht mehr, in Telefonbüchern stehen nur noch Firmen und alte Menschen, die Klingelschilder sind auch bald dran. Das möchte ich nicht dem Geschmack von Verfassungsrichtern überlassen.
Todesstrafe. Zahlwort, 28.10.2018.
Nr. | Inhalt | Linke | wuerg | Prozent |
3 | Inform. Selbstbest. | ja | nein | 90,9 |
7 | Infrastruktur | enth. | nein | 90,0 |
6 | Nachhaltigkeit | enth. | nein | 89,1 |
2 | Kinderrechte | ja | ja | 89,1 |
9 | Ehrenamt | enth. | nein | 89,0 |
1 | Gleichberechtigung | ja | nein | 88,6 |
15 | Rechnungshof | ja | ja | 88,3 |
10 | Sport | enth. | nein | 87,8 |
8 | Kultur | enth. | nein | 87,7 |
14 | Volksgesetzgebung | nein | nein | 86,3 |
5 | Staatszielbegriff | nein | nein | 84,8 |
4 | Todesstrafe | ja | ja | 83,2 |
11 | Europa | ja | ja | 82,4 |
13 | Gesetzesverkündigung | nein | nein | 81,4 |
12 | passives Wahlalter | ja | ja | 70,3 |
Die Liste ist nach Zustimmung geordnet. Der Tiefstwert von 70 Prozent für die Herabsetzung des Wahlalters läge niedriger, wenn nicht die Möglichkeit bestanden hätte, mit einem Kreuz allen 15 Verfassungsänderungen zuzustimmen. Aufatmen werden die Politiker, daß nach Jahrzehnten der Angst vor dem Votum der Bevölkerung die Todesstrafe gestrichen wurde. An der relativ geringen Zustimmung kann man sich gerne reiben und sie dem verhaßten einheimischen Wahlvolk oder der AfD zuschieben.
Ich habe nur fünf Verfassungsänderungen zugestimmt, die allesamt mit den Stimmen der Linken im Landtag beschlossen wurden: Natürlich zur Streichung der Todesstrafe, obgleich ich das Wort "abgeschafft" in einer Verfassung für überflüssig halte. Sie ist ja kein Geschichtsbuch. [1] Auch zu den Kinderrechten, obwohl mir die Änderung zu länglich ist. Gleichfalls zugestimmt habe ich dem Bekenntnis zur europäischen Integration, obgleich es nicht in einer Verfassung geleistet werden muß, schon gar nicht in der eines Bundeslandes. Schließlich war ich noch für eine verschärfte Kontrolle durch den Rechnungshof und die Herabsetzung des passiven Wahlalters auf 18 Jahre. Zwar wurde ich erst mit 21 Jahren volljährig und sehe nicht eine um drei Jahre frühere Reife. Doch warum sollen vernünftige Heranwachsende nicht in den Landtag einziehen? Vielleicht führt eine einheitliche Grenze von 18 Jahren auch einmal zur konsequenten Anwendung des Erwachsenenstrafrechtes.
Ebenfalls mit der Linken bin ich gegen Staatsziele in der Verfassung, die gewissen Sparten der Gesellschaft Vorrang einräumen. Hier würden einfache Gesetze ausreichen, die leichter dem sich wandelnden Zeitgeist angepaßt werden können. So wichtig manche Themen auch sein mögen, sehe ich keinen Verfassungsrang für Nachhaltigkeit, Infrastruktur, Kultur, Ehrenamt und Sport. Interessant wäre gewesen, wenn es zwar für diese Staatsziele Mehrheiten gegeben hätte, aber keine für den Begriff Staatsziel selbst.
Während sich die Linke bei den konkreten Staatszielen nur enthielt, hat sie wie ich nicht nur Staatsziele grundsätzlich abgeleht, sondern auch die elektronische Verkündigung von Gesetzen und die Stärkung der Volksgesetzgebung. Schon an den Verfassungsänderungen selbst, die allesamt in ihrem Artikel 2 ein Inkrafttreten bereits am Tage nach ihrer Verkündigung vorsehen, ist die Tendenz zu erkennen, den Bürgern keine 14 Tage zur Auswanderung mehr einzuräumen. Wird demnächst auf eine Drucklegung verzichtet und nur ins Internet gehauen, ist ein weiterer Schritt getan, geräuschlos Gesetze unterzujubeln. Und was die Volksgesetzgebung betrifft, vertraue ich mehr auf gewählte Parlamentarier als auf des Volkes Stimme. Folgt sie wie in den vorliegenden Volksabstimmungen nicht lammfromm der Obrigkeit, dann äußert sie sich nicht vernünftig, sondern populistisch im gegenwärtig veralterden Wortsinne.
Bleiben zwei Verfassungsänderungen, denen die Linke zustimmte, ich aber nicht. Zum einen die Gleichberechtigung von Frauen und Männern, denn der neue Absatz 2 labert nur breit, was im ersten schon steht: Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich! Ausdrücklich erwähnt waren schon immer Geschlecht, Rasse und Überzeugung. Außerdem fällt man mit "Frauen und Männer" hinter dem "Geschlecht" zurück, wie zum Entsetzen einiger auch "Rasse" nicht bei dieser Gelegenheit gestrichen wurde.
Ebenfalls nicht zugestimmt habe ich dem Gelaber zur informationellen Selbstbestimmung, die ausdrücklich durch einfache Gesetze eingeschränkt werden darf. Ohne umfangreiche Detailgesetze ist der neue Artikel 12a völlig wertlos. Außerdem mag ich eine Gesellschaft nicht, in der jeder sich hemmungslos zur Schau stellt, dann aber sein Recht auf Privatsphäre einfordert und in der Anonymität untertauchen möchte. Adreßbücher gibt es schon lange nicht mehr, in Telefonbüchern stehen nur noch Firmen und alte Menschen, die Klingelschilder sind auch bald dran. Das möchte ich nicht dem Geschmack von Verfassungsrichtern überlassen.
Todesstrafe. Zahlwort, 28.10.2018.
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Todesstrafe
wuerg, 28.10.2018 16:42
Heute darf ich darüber abstimmen, ob in einem unabhängigen Hessen weiterhin auf der Basis eines einfachen Gesetzes zum Tode verurteilt werden darf. Bisher scheute man eine Verfassungsänderung, weil sie der Zustimmung des hessischen Volkes bedarf. Ich gehe davon aus, daß sie heute erreicht wird, nachdem mehrere Generationen darüber einen Schulaufsatz zu schreiben hatten, um nach pseudowissenschaftlicher Abwägung von pro und contra zur Erlangung einer mehr als befriedigenden Note sich gegen die Todesstrafe auszusprechen.
Ich bin dankbar für diese Abstimmung, weil sie mich mit der Gegenwart versöhnt. Bisher dachte ich, die Indoktrination der Bevölkerung, insbesondere der Schüler durch Lehrer edler Gesinnung, die stromlinienförmig den Bildungsauftrag der Obrigkeit umsetzen, sei eine neue Erscheinung und habe es seit 1945, zumindest 1968 nicht mehr gegeben. Dem ist nicht so. Es gab schon immer Gehirnwäsche. Heute Flüchtlinge, gestern Todesstrafe.
Ich bin dankbar für diese Abstimmung, weil sie mich mit der Gegenwart versöhnt. Bisher dachte ich, die Indoktrination der Bevölkerung, insbesondere der Schüler durch Lehrer edler Gesinnung, die stromlinienförmig den Bildungsauftrag der Obrigkeit umsetzen, sei eine neue Erscheinung und habe es seit 1945, zumindest 1968 nicht mehr gegeben. Dem ist nicht so. Es gab schon immer Gehirnwäsche. Heute Flüchtlinge, gestern Todesstrafe.
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