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Nine-Eleven
wuerg, 09.11.2018 22:47
Heute haben die Deutschen wieder ihren großen Nine-Eleven-Gedenktag der Jahre 1918, 1938 und 1989. Und natürlich durfte der Bogen in die Gegenwart von Chemnitz nicht fehlen. So konnte Steinmeier sich nicht verkneifen, "daß einige wieder von sich behaupten, allein für das wahre Volk zu sprechen, und andere ausgrenzen". [1] Es mag sein, daß ein "Staatsoberhaupt kaum deutlicher werden kann". [2] Nur zur Sicherheit baut es "Schwarz-Rot-Gold" ein, damit die AfD nicht beim Namen genannt werden muß und dennoch seine Aussagen nicht falsch verstanden und auf #wirsindmehr bezogen werden. Gegen meine Erwartung hielt sich der populistische Bezug unserer Politiker auf die Gegenwart und moderne Opfergruppen in Grenzen, zumal die jüngsten Pogrome in Chemnitz vier Tage zuvor durch ein rituelles Opfer befriedet wurden.
[1] Bundespräsident Steinmeier fordert Kampf gegen "neuen aggressiven Nationalismus". Spiegel, 09.11.2018.
[2] Hartmut Rosa: Deutlicher kann ein Staatsoberhaupt kaum werden. SZ, 09.11.2018.
[1] Bundespräsident Steinmeier fordert Kampf gegen "neuen aggressiven Nationalismus". Spiegel, 09.11.2018.
[2] Hartmut Rosa: Deutlicher kann ein Staatsoberhaupt kaum werden. SZ, 09.11.2018.
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Volksabstimmungen
wuerg, 03.11.2018 19:00
Hier die weniger bekannten Abstimmungen der Hessen am 29. Oktober 2018:
Die Liste ist nach Zustimmung geordnet. Der Tiefstwert von 70 Prozent für die Herabsetzung des Wahlalters läge niedriger, wenn nicht die Möglichkeit bestanden hätte, mit einem Kreuz allen 15 Verfassungsänderungen zuzustimmen. Aufatmen werden die Politiker, daß nach Jahrzehnten der Angst vor dem Votum der Bevölkerung die Todesstrafe gestrichen wurde. An der relativ geringen Zustimmung kann man sich gerne reiben und sie dem verhaßten einheimischen Wahlvolk oder der AfD zuschieben.
Ich habe nur fünf Verfassungsänderungen zugestimmt, die allesamt mit den Stimmen der Linken im Landtag beschlossen wurden: Natürlich zur Streichung der Todesstrafe, obgleich ich das Wort "abgeschafft" in einer Verfassung für überflüssig halte. Sie ist ja kein Geschichtsbuch. [1] Auch zu den Kinderrechten, obwohl mir die Änderung zu länglich ist. Gleichfalls zugestimmt habe ich dem Bekenntnis zur europäischen Integration, obgleich es nicht in einer Verfassung geleistet werden muß, schon gar nicht in der eines Bundeslandes. Schließlich war ich noch für eine verschärfte Kontrolle durch den Rechnungshof und die Herabsetzung des passiven Wahlalters auf 18 Jahre. Zwar wurde ich erst mit 21 Jahren volljährig und sehe nicht eine um drei Jahre frühere Reife. Doch warum sollen vernünftige Heranwachsende nicht in den Landtag einziehen? Vielleicht führt eine einheitliche Grenze von 18 Jahren auch einmal zur konsequenten Anwendung des Erwachsenenstrafrechtes.
Ebenfalls mit der Linken bin ich gegen Staatsziele in der Verfassung, die gewissen Sparten der Gesellschaft Vorrang einräumen. Hier würden einfache Gesetze ausreichen, die leichter dem sich wandelnden Zeitgeist angepaßt werden können. So wichtig manche Themen auch sein mögen, sehe ich keinen Verfassungsrang für Nachhaltigkeit, Infrastruktur, Kultur, Ehrenamt und Sport. Interessant wäre gewesen, wenn es zwar für diese Staatsziele Mehrheiten gegeben hätte, aber keine für den Begriff Staatsziel selbst.
Während sich die Linke bei den konkreten Staatszielen nur enthielt, hat sie wie ich nicht nur Staatsziele grundsätzlich abgeleht, sondern auch die elektronische Verkündigung von Gesetzen und die Stärkung der Volksgesetzgebung. Schon an den Verfassungsänderungen selbst, die allesamt in ihrem Artikel 2 ein Inkrafttreten bereits am Tage nach ihrer Verkündigung vorsehen, ist die Tendenz zu erkennen, den Bürgern keine 14 Tage zur Auswanderung mehr einzuräumen. Wird demnächst auf eine Drucklegung verzichtet und nur ins Internet gehauen, ist ein weiterer Schritt getan, geräuschlos Gesetze unterzujubeln. Und was die Volksgesetzgebung betrifft, vertraue ich mehr auf gewählte Parlamentarier als auf des Volkes Stimme. Folgt sie wie in den vorliegenden Volksabstimmungen nicht lammfromm der Obrigkeit, dann äußert sie sich nicht vernünftig, sondern populistisch im gegenwärtig veralterden Wortsinne.
Bleiben zwei Verfassungsänderungen, denen die Linke zustimmte, ich aber nicht. Zum einen die Gleichberechtigung von Frauen und Männern, denn der neue Absatz 2 labert nur breit, was im ersten schon steht: Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich! Ausdrücklich erwähnt waren schon immer Geschlecht, Rasse und Überzeugung. Außerdem fällt man mit "Frauen und Männer" hinter dem "Geschlecht" zurück, wie zum Entsetzen einiger auch "Rasse" nicht bei dieser Gelegenheit gestrichen wurde.
Ebenfalls nicht zugestimmt habe ich dem Gelaber zur informationellen Selbstbestimmung, die ausdrücklich durch einfache Gesetze eingeschränkt werden darf. Ohne umfangreiche Detailgesetze ist der neue Artikel 12a völlig wertlos. Außerdem mag ich eine Gesellschaft nicht, in der jeder sich hemmungslos zur Schau stellt, dann aber sein Recht auf Privatsphäre einfordert und in der Anonymität untertauchen möchte. Adreßbücher gibt es schon lange nicht mehr, in Telefonbüchern stehen nur noch Firmen und alte Menschen, die Klingelschilder sind auch bald dran. Das möchte ich nicht dem Geschmack von Verfassungsrichtern überlassen.
Todesstrafe. Zahlwort, 28.10.2018.
Nr. | Inhalt | Linke | wuerg | Prozent |
3 | Inform. Selbstbest. | ja | nein | 90,9 |
7 | Infrastruktur | enth. | nein | 90,0 |
6 | Nachhaltigkeit | enth. | nein | 89,1 |
2 | Kinderrechte | ja | ja | 89,1 |
9 | Ehrenamt | enth. | nein | 89,0 |
1 | Gleichberechtigung | ja | nein | 88,6 |
15 | Rechnungshof | ja | ja | 88,3 |
10 | Sport | enth. | nein | 87,8 |
8 | Kultur | enth. | nein | 87,7 |
14 | Volksgesetzgebung | nein | nein | 86,3 |
5 | Staatszielbegriff | nein | nein | 84,8 |
4 | Todesstrafe | ja | ja | 83,2 |
11 | Europa | ja | ja | 82,4 |
13 | Gesetzesverkündigung | nein | nein | 81,4 |
12 | passives Wahlalter | ja | ja | 70,3 |
Die Liste ist nach Zustimmung geordnet. Der Tiefstwert von 70 Prozent für die Herabsetzung des Wahlalters läge niedriger, wenn nicht die Möglichkeit bestanden hätte, mit einem Kreuz allen 15 Verfassungsänderungen zuzustimmen. Aufatmen werden die Politiker, daß nach Jahrzehnten der Angst vor dem Votum der Bevölkerung die Todesstrafe gestrichen wurde. An der relativ geringen Zustimmung kann man sich gerne reiben und sie dem verhaßten einheimischen Wahlvolk oder der AfD zuschieben.
Ich habe nur fünf Verfassungsänderungen zugestimmt, die allesamt mit den Stimmen der Linken im Landtag beschlossen wurden: Natürlich zur Streichung der Todesstrafe, obgleich ich das Wort "abgeschafft" in einer Verfassung für überflüssig halte. Sie ist ja kein Geschichtsbuch. [1] Auch zu den Kinderrechten, obwohl mir die Änderung zu länglich ist. Gleichfalls zugestimmt habe ich dem Bekenntnis zur europäischen Integration, obgleich es nicht in einer Verfassung geleistet werden muß, schon gar nicht in der eines Bundeslandes. Schließlich war ich noch für eine verschärfte Kontrolle durch den Rechnungshof und die Herabsetzung des passiven Wahlalters auf 18 Jahre. Zwar wurde ich erst mit 21 Jahren volljährig und sehe nicht eine um drei Jahre frühere Reife. Doch warum sollen vernünftige Heranwachsende nicht in den Landtag einziehen? Vielleicht führt eine einheitliche Grenze von 18 Jahren auch einmal zur konsequenten Anwendung des Erwachsenenstrafrechtes.
Ebenfalls mit der Linken bin ich gegen Staatsziele in der Verfassung, die gewissen Sparten der Gesellschaft Vorrang einräumen. Hier würden einfache Gesetze ausreichen, die leichter dem sich wandelnden Zeitgeist angepaßt werden können. So wichtig manche Themen auch sein mögen, sehe ich keinen Verfassungsrang für Nachhaltigkeit, Infrastruktur, Kultur, Ehrenamt und Sport. Interessant wäre gewesen, wenn es zwar für diese Staatsziele Mehrheiten gegeben hätte, aber keine für den Begriff Staatsziel selbst.
Während sich die Linke bei den konkreten Staatszielen nur enthielt, hat sie wie ich nicht nur Staatsziele grundsätzlich abgeleht, sondern auch die elektronische Verkündigung von Gesetzen und die Stärkung der Volksgesetzgebung. Schon an den Verfassungsänderungen selbst, die allesamt in ihrem Artikel 2 ein Inkrafttreten bereits am Tage nach ihrer Verkündigung vorsehen, ist die Tendenz zu erkennen, den Bürgern keine 14 Tage zur Auswanderung mehr einzuräumen. Wird demnächst auf eine Drucklegung verzichtet und nur ins Internet gehauen, ist ein weiterer Schritt getan, geräuschlos Gesetze unterzujubeln. Und was die Volksgesetzgebung betrifft, vertraue ich mehr auf gewählte Parlamentarier als auf des Volkes Stimme. Folgt sie wie in den vorliegenden Volksabstimmungen nicht lammfromm der Obrigkeit, dann äußert sie sich nicht vernünftig, sondern populistisch im gegenwärtig veralterden Wortsinne.
Bleiben zwei Verfassungsänderungen, denen die Linke zustimmte, ich aber nicht. Zum einen die Gleichberechtigung von Frauen und Männern, denn der neue Absatz 2 labert nur breit, was im ersten schon steht: Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich! Ausdrücklich erwähnt waren schon immer Geschlecht, Rasse und Überzeugung. Außerdem fällt man mit "Frauen und Männer" hinter dem "Geschlecht" zurück, wie zum Entsetzen einiger auch "Rasse" nicht bei dieser Gelegenheit gestrichen wurde.
Ebenfalls nicht zugestimmt habe ich dem Gelaber zur informationellen Selbstbestimmung, die ausdrücklich durch einfache Gesetze eingeschränkt werden darf. Ohne umfangreiche Detailgesetze ist der neue Artikel 12a völlig wertlos. Außerdem mag ich eine Gesellschaft nicht, in der jeder sich hemmungslos zur Schau stellt, dann aber sein Recht auf Privatsphäre einfordert und in der Anonymität untertauchen möchte. Adreßbücher gibt es schon lange nicht mehr, in Telefonbüchern stehen nur noch Firmen und alte Menschen, die Klingelschilder sind auch bald dran. Das möchte ich nicht dem Geschmack von Verfassungsrichtern überlassen.
Todesstrafe. Zahlwort, 28.10.2018.
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Todesstrafe
wuerg, 28.10.2018 16:42
Heute darf ich darüber abstimmen, ob in einem unabhängigen Hessen weiterhin auf der Basis eines einfachen Gesetzes zum Tode verurteilt werden darf. Bisher scheute man eine Verfassungsänderung, weil sie der Zustimmung des hessischen Volkes bedarf. Ich gehe davon aus, daß sie heute erreicht wird, nachdem mehrere Generationen darüber einen Schulaufsatz zu schreiben hatten, um nach pseudowissenschaftlicher Abwägung von pro und contra zur Erlangung einer mehr als befriedigenden Note sich gegen die Todesstrafe auszusprechen.
Ich bin dankbar für diese Abstimmung, weil sie mich mit der Gegenwart versöhnt. Bisher dachte ich, die Indoktrination der Bevölkerung, insbesondere der Schüler durch Lehrer edler Gesinnung, die stromlinienförmig den Bildungsauftrag der Obrigkeit umsetzen, sei eine neue Erscheinung und habe es seit 1945, zumindest 1968 nicht mehr gegeben. Dem ist nicht so. Es gab schon immer Gehirnwäsche. Heute Flüchtlinge, gestern Todesstrafe.
Ich bin dankbar für diese Abstimmung, weil sie mich mit der Gegenwart versöhnt. Bisher dachte ich, die Indoktrination der Bevölkerung, insbesondere der Schüler durch Lehrer edler Gesinnung, die stromlinienförmig den Bildungsauftrag der Obrigkeit umsetzen, sei eine neue Erscheinung und habe es seit 1945, zumindest 1968 nicht mehr gegeben. Dem ist nicht so. Es gab schon immer Gehirnwäsche. Heute Flüchtlinge, gestern Todesstrafe.
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Zehn Prozent
wuerg, 14.10.2018 22:05
Zehn Prozent kann man sich kurz für die Bayernwahl merken: Bei CSU und SPD sind sie weg. Unterm Strich zur AfD und den Grünen. Eine große Koalition aus CSU und SPD gibt es nicht mehr. Die Partei, der ich 50 Jahre angehörte, hat es versaut. Zum einen durch die große Koalition im Bund, zum anderen durch ihr Totalversagen in der Migrationspolitik. Das Ergebnis der AfD wäre höher ausgefallen, hätte sie sich wie vorgeworfen "monothematisch" den Flüchtlingen gewidmet, denn zumindest Leute wie ich möchten sich mit einer realistischen Haltung zur Zuwanderung nicht ein Bündel rückschrittlicher Ansichten und eine Nähe zu Rechtsradikalen einhandeln.
Vor mehr als zwei Legislaturperioden habe ich eine Grafik angefertigt, die den Vormarsch linker Parteien bei den Bundestagswahlen aufzeigt. [1] Aus mehreren Gründen habe ich sie nicht fortgeführt: Zum einen ist mein Interesse eingeschlafen, zum anderen bedeutet es Arbeit, zum dritten ist es danach nur noch bergab gegangen und schließlich ist mit der AfD eine Partei hinzugekommen, die ich ins rechte Lager einordnen muß, obwohl sie als einzige eine angemessene Position zur Migration propagiert.
Hatte ich für 2005 noch eine Progressivität des Wahlergebnisses von +8 errechnet und mich gefreut, daß es 50 Jahre lang im wesentlichen bergauf ging, so waren es einen Tag nach meiner Grafik, also nach der Wahl des Jahres 2009 nur noch -8. Zur Zeit sind es -38. Auch wenn ich die AfD außen vor lasse, bleiben -12 unterm Strich. Seit über 50 Jahren war das Gesamtergebnis nicht mehr so schlecht. In Bayern hat sich das fortgesetzt. Verschuldet haben das CDU/CSU und SPD, die mit ihrer Ignoranz im Rahmen einer großen Koalition eine AfD erst groß und sich selbst kleiner gemacht haben.
Schuld an der Gesamtmisere sind eigentlich auch die Grünen. Trotzdem haben sie in Bayern abgesahnt, denn sie bieten den LOHAS aus bürgerlichen Gutmenschen mit edlem grünen Gedankengut und der Überzeugung, der Welt ginge es besser, wenn alle so lebten wie sie und ihr zuviel verdientes Geld nachhaltig ausgäben. Ich hoffe nicht, daß sie mit einer Regierungsbeteiligung belohnt werden und Katharina Schulze Ministerin wird, obgleich sie in den letzten Tagen nur durch nichtssagende bis aggressive Hohlnussigkeit aufgefallen ist. [2]
[1] Bundestagswahlen. Zahlwort, 26.09.2009.
[2] Katharina Schulze: Statement zur aktuellen Lage: Lager, Menschenleben, Europa. Youtube, 03.07.2018. Sie fordert einen "Auffstand der Annständigen" und handelt sich 96 Prozent Abwärtsdaumen ein.
Vor mehr als zwei Legislaturperioden habe ich eine Grafik angefertigt, die den Vormarsch linker Parteien bei den Bundestagswahlen aufzeigt. [1] Aus mehreren Gründen habe ich sie nicht fortgeführt: Zum einen ist mein Interesse eingeschlafen, zum anderen bedeutet es Arbeit, zum dritten ist es danach nur noch bergab gegangen und schließlich ist mit der AfD eine Partei hinzugekommen, die ich ins rechte Lager einordnen muß, obwohl sie als einzige eine angemessene Position zur Migration propagiert.
Hatte ich für 2005 noch eine Progressivität des Wahlergebnisses von +8 errechnet und mich gefreut, daß es 50 Jahre lang im wesentlichen bergauf ging, so waren es einen Tag nach meiner Grafik, also nach der Wahl des Jahres 2009 nur noch -8. Zur Zeit sind es -38. Auch wenn ich die AfD außen vor lasse, bleiben -12 unterm Strich. Seit über 50 Jahren war das Gesamtergebnis nicht mehr so schlecht. In Bayern hat sich das fortgesetzt. Verschuldet haben das CDU/CSU und SPD, die mit ihrer Ignoranz im Rahmen einer großen Koalition eine AfD erst groß und sich selbst kleiner gemacht haben.
Schuld an der Gesamtmisere sind eigentlich auch die Grünen. Trotzdem haben sie in Bayern abgesahnt, denn sie bieten den LOHAS aus bürgerlichen Gutmenschen mit edlem grünen Gedankengut und der Überzeugung, der Welt ginge es besser, wenn alle so lebten wie sie und ihr zuviel verdientes Geld nachhaltig ausgäben. Ich hoffe nicht, daß sie mit einer Regierungsbeteiligung belohnt werden und Katharina Schulze Ministerin wird, obgleich sie in den letzten Tagen nur durch nichtssagende bis aggressive Hohlnussigkeit aufgefallen ist. [2]
[1] Bundestagswahlen. Zahlwort, 26.09.2009.
[2] Katharina Schulze: Statement zur aktuellen Lage: Lager, Menschenleben, Europa. Youtube, 03.07.2018. Sie fordert einen "Auffstand der Annständigen" und handelt sich 96 Prozent Abwärtsdaumen ein.
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Fahrradcontent
wuerg, 10.10.2018 00:49
Ich habe zwar keine Katze, aber ein Fahrrad. Nachdem nun zwei Sommer vorüber sind, bin ich heute mit dem Hinterrad zum Fahrradhändler, um vier gerissene Speichen ersetzen zu lassen. Er hat sofort die Arbeit aufgenommen. Nach einer Stunde des An- und Entspannens war er fertig. Seine Frau berechnete zwölf Euro, er hielt acht für ausreichend. Wir unterhielten uns über alte Zeiten und wurden nur durch einen einzigen Kunden unterbrochen, der für 90 Cent ein Ventil erstand.
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Deutschbindestricher
wuerg, 05.10.2018 21:00
Zum Tag der deutschen Einheit reicht nicht mehr ein Tag der offenen Moschee ebenfalls am 3. Oktober, der einst zumindest vorgab, Moslems und Christen seien eins wie Ost und West. [1] Jetzt wird zur Unmenge an Flüchtlings-, Ausländer-, Rassismus- und Frauentagen auch noch ein Tag der Vielfalt gefordert, obgleich das Wort Vielfalt zusammen mit Bereicherung sich auf dem absteigenden Ast befindet und bald zur Lachnummer wird wie dereinst die blühenden Landschaften, während Rotkäppchensekt und der Solidaritätszuschlag sich gehalten haben.
Im Zusammenhang dieser Kampagne von Türken, Schwarzen, Moslems und Persern [2] taucht auch das Wort Bindestrichdeutscher auf, offensichtlich analog zum Biodeutschen konstruiert. [3] Es hebt wohl auf stigmatisierende Bildungen wie Deutsch-Türken ab und nutzt eiskalt die Tatsache, daß selbst Einheimische Deutschbindestricher sind, weil sie gerne auch deutsche Wörter mit einem Bindestrich zusammensetzen. Doch es gibt keine Deutsch-Amerikaner, keine Mit-Bürger, keine Beute-Deutschen, eigentlich auch keine E-Mail. [4] Ich warte noch auf die Minus-Deutschen, für die Binde-, Gedanken-, Geviert-, Spiegel-, Trennstrich und Wenigerzeichen immer Minus heißen.
[1] Interessant ist der Zusammenhang zur von Christen getragenen Interkulturellen Woche der ausländischen Mitbürger. Laut Wikipedia ist es die christliche Woche vor dem Erntedankfest, das dieses Jahr auf das späteste Datum 7. Oktober fällt. Das war einmal so. Jetzt kann es jeder wie ein Dachdecker handhaben, wie auch den Erntedankgottesdienst. Ich hasse Gedenk- und Feiertage, deren Termine sich nicht aus einem noch so komplizierten Algorithmus ergeben, die somit in Kalenderprogrammen und tausendjährigen Kalendern nicht nur wegen ihrer Bedeutungslosigkeit fehlen. Dieses Jahr fiel das Los auf die Woche vom 23. bis 29. September 2018 unter dem Motto "Vielfalt verbindet". Für den Tag des Flüchtlings am Freitag, den 28. September mußte ein weiteres her: Rettet das Recht auf Asyl! Da ich keine Doktorarbeit zum Thema "Christliche Feiertagsvielfalt" schreiben will, gehe ich auf der Basis der wenigen mir vorliegenden Daten davon aus, daß die Interkulturelle Woche nicht die letzte oder zweitletzte christliche Woche vor dem Erntedankfest ist, auch nicht die letzte im September oder die erste nach dem Herbstanfang, sondern die des letzten Freitagsgebetes im September. In Wirklichkeit ist es wohl die Vielfalt der Regionen abbildende Willkür, ähnlich den Schulferien, an denen Erntedankgottesdienste gerne ausgerichtet werden.
[2] Manche mögen Iraner als einzig politisch korrekt sehen. Doch seit gestern hat der mit wem auch immer bestückte Internationale Gerichtshof die Amerikaner auf einen Vertrag aus dem Jahre 1955 mit dem Schah von Persien verpflichtet. Ginge es nicht um Sanktionen der Amerikaner, sondern der Griechen, hätte man sicherlich noch eine Tontafel aus der Zeit vor Alexander dem Großen gefunden. Auch die Reichsbürger sollten vor dem Internationalen Gerichtshof ihr Glück versuchen, obwohl er sich bereits für die Bundesrepublik als Rechtsnachfolger des Dritten Reiches entschieden hat.
[3] Wolfgang Hebold: Tag der deutschen Einfalt. Freie Welt, 04.10.2018.
[4] Aus ästhetischen Gründen oder um Sterne und Binnenversalien aufzulösen, sind Sql-Plus statt Sql*Plus, I-Pod statt iPod oder Kaffee-Ernte natürlich angezeigt. Auch gegen Geschirr-Rückgabe hätte ich nichts, so man Geschirrückgabe für veraltet hält. Auf Schildern bietet sich eine zweizeilige Darstellung an.
Tag der Einfalt | Deutschkubaner | UN | Unterstrich | Kirchenjahr
Im Zusammenhang dieser Kampagne von Türken, Schwarzen, Moslems und Persern [2] taucht auch das Wort Bindestrichdeutscher auf, offensichtlich analog zum Biodeutschen konstruiert. [3] Es hebt wohl auf stigmatisierende Bildungen wie Deutsch-Türken ab und nutzt eiskalt die Tatsache, daß selbst Einheimische Deutschbindestricher sind, weil sie gerne auch deutsche Wörter mit einem Bindestrich zusammensetzen. Doch es gibt keine Deutsch-Amerikaner, keine Mit-Bürger, keine Beute-Deutschen, eigentlich auch keine E-Mail. [4] Ich warte noch auf die Minus-Deutschen, für die Binde-, Gedanken-, Geviert-, Spiegel-, Trennstrich und Wenigerzeichen immer Minus heißen.
[1] Interessant ist der Zusammenhang zur von Christen getragenen Interkulturellen Woche der ausländischen Mitbürger. Laut Wikipedia ist es die christliche Woche vor dem Erntedankfest, das dieses Jahr auf das späteste Datum 7. Oktober fällt. Das war einmal so. Jetzt kann es jeder wie ein Dachdecker handhaben, wie auch den Erntedankgottesdienst. Ich hasse Gedenk- und Feiertage, deren Termine sich nicht aus einem noch so komplizierten Algorithmus ergeben, die somit in Kalenderprogrammen und tausendjährigen Kalendern nicht nur wegen ihrer Bedeutungslosigkeit fehlen. Dieses Jahr fiel das Los auf die Woche vom 23. bis 29. September 2018 unter dem Motto "Vielfalt verbindet". Für den Tag des Flüchtlings am Freitag, den 28. September mußte ein weiteres her: Rettet das Recht auf Asyl! Da ich keine Doktorarbeit zum Thema "Christliche Feiertagsvielfalt" schreiben will, gehe ich auf der Basis der wenigen mir vorliegenden Daten davon aus, daß die Interkulturelle Woche nicht die letzte oder zweitletzte christliche Woche vor dem Erntedankfest ist, auch nicht die letzte im September oder die erste nach dem Herbstanfang, sondern die des letzten Freitagsgebetes im September. In Wirklichkeit ist es wohl die Vielfalt der Regionen abbildende Willkür, ähnlich den Schulferien, an denen Erntedankgottesdienste gerne ausgerichtet werden.
[2] Manche mögen Iraner als einzig politisch korrekt sehen. Doch seit gestern hat der mit wem auch immer bestückte Internationale Gerichtshof die Amerikaner auf einen Vertrag aus dem Jahre 1955 mit dem Schah von Persien verpflichtet. Ginge es nicht um Sanktionen der Amerikaner, sondern der Griechen, hätte man sicherlich noch eine Tontafel aus der Zeit vor Alexander dem Großen gefunden. Auch die Reichsbürger sollten vor dem Internationalen Gerichtshof ihr Glück versuchen, obwohl er sich bereits für die Bundesrepublik als Rechtsnachfolger des Dritten Reiches entschieden hat.
[3] Wolfgang Hebold: Tag der deutschen Einfalt. Freie Welt, 04.10.2018.
[4] Aus ästhetischen Gründen oder um Sterne und Binnenversalien aufzulösen, sind Sql-Plus statt Sql*Plus, I-Pod statt iPod oder Kaffee-Ernte natürlich angezeigt. Auch gegen Geschirr-Rückgabe hätte ich nichts, so man Geschirrückgabe für veraltet hält. Auf Schildern bietet sich eine zweizeilige Darstellung an.
Tag der Einfalt | Deutschkubaner | UN | Unterstrich | Kirchenjahr
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Tag der Einfalt
wuerg, 04.10.2018 14:57
In den letzten Tagen wurde es ruhig, alle wollen zurück zur Normalität, sich in den politischen Resten einrichten. Meucheleien [1] blieben weitgehend aus oder fanden nicht mehr den Weg zu Google-News, wo ich völlig erwartungsarm auf einmal etwas vom Tag der deutschen Vielfalt lese. [5] Den fordern die auf Ostdeutsche neidischen Migrantenverbände. Voran wieder die üblichen Verdächtigen, Türken, Schwarze, Syrer, Perser. Wären es die Spanier, würde ich einen solchen Nationalfeiertag auf Mallorca vorschlagen.
[1] Tochter von AfD-Politikerin sorgt mit rassistischem Gedicht für Eklat. Stern, 02.101.2018. Links ist auch Gewalt und Scheiße Kunst, sofern es die eigene ist. Bessere Beiträge anderer gehören nicht dazu: Seht im Spiegel den Heuchler und liebt euren Nächsten, den Meuchler. [2] In der Vorrunde (Neger, Zigeuner, Handy ohne Paß, Messer) wurde sogar der Ton abgedreht. [3] Thema verfehlt, fünf, setzen. Das Publikum protestierte. Für die einen gegen die Zensur, für die anderen gegen den Vortrag von Ida-Marie Müller.
[2] Daniel Kemmerich: Poetry Slam - Ida-Marie Müller - Endrunde. Youtube, 27.09.2018.
[3] Daniel Kemmerich: Poetry Slam - Ida-Marie Müller - Vorrunde. Youtube, 27.09.2018. "Speyer ohne Rassismus - Speyer mit Courage", so kann lokale Propaganda nach hinten losgehen und bundesweite Aufmerksamkeit erregen. Und die Diskussion geht weiter, an Hauswänden. [4]
[4] Karin Aebischer: Haus von AfD Politikerin Nicole Höchst versprayt. Nau, 03.10.2018.
[5] Migrantenverbände fordern "Tag der deutschen Vielfalt". Spiegel Online, 03.10.2018.
[1] Tochter von AfD-Politikerin sorgt mit rassistischem Gedicht für Eklat. Stern, 02.101.2018. Links ist auch Gewalt und Scheiße Kunst, sofern es die eigene ist. Bessere Beiträge anderer gehören nicht dazu: Seht im Spiegel den Heuchler und liebt euren Nächsten, den Meuchler. [2] In der Vorrunde (Neger, Zigeuner, Handy ohne Paß, Messer) wurde sogar der Ton abgedreht. [3] Thema verfehlt, fünf, setzen. Das Publikum protestierte. Für die einen gegen die Zensur, für die anderen gegen den Vortrag von Ida-Marie Müller.
[2] Daniel Kemmerich: Poetry Slam - Ida-Marie Müller - Endrunde. Youtube, 27.09.2018.
[3] Daniel Kemmerich: Poetry Slam - Ida-Marie Müller - Vorrunde. Youtube, 27.09.2018. "Speyer ohne Rassismus - Speyer mit Courage", so kann lokale Propaganda nach hinten losgehen und bundesweite Aufmerksamkeit erregen. Und die Diskussion geht weiter, an Hauswänden. [4]
[4] Karin Aebischer: Haus von AfD Politikerin Nicole Höchst versprayt. Nau, 03.10.2018.
[5] Migrantenverbände fordern "Tag der deutschen Vielfalt". Spiegel Online, 03.10.2018.
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