24
Zunächst ist 24=1·2·3·4=4! die vierte Fakul­tät. Wärend 3!=6 nur eine voll­kommende Zahl ist, sind alle grö­ßeren Fakul­täten Teiler­protze. So auch 24 mit der Teiler­summe 1+2+3+4+6+8+12+24=60. Zudem ist 24 die kleinste Zahl mit acht Tei­lern und die größte, die durch alle Zahlen bis zu ihrer Wurzel teil­bar ist, hier 1, 2, 3 und 4. Es ist leicht, noch belanglosere Besonderheiten zu finden. Ein Beispiel: 24 ist die größte Fakultät ohne 0 am Ende.

Parkettiert man die Ebene (d=2) mit Einheits­quadra­ten und beschreibt jeweils einen Kreis mit Durch­messer eins ein, dann bleibt an den Ecken noch Platz für klei­nere Kreise mit Durch­messer √d-1=0,414. Jeder große Kreis berührt 2d=4 gleich­große und 2=4 klei­nere. Macht man das gleiche mit Wür­feln im Raum (d=3), berührt jede Kugel mit Durch­messer eins 2d=6 gleich­große und 2=8 klei­nere an den Ecken des Würfels vom Durch­messer √d-1=0,732. In vier Dimen­sio­nen (d=4) sind es 2d=8 in den benach­barten Hyper­würfeln und 2=16 an den Ecken, die wegen √d-1=1 die gleiche Größe haben. Eine Zentralkugel berührt also 8+16=24 andere, die sich untereinander nicht überlappen. Mehr als 24 gehen auch nicht.¹

Diese sog. Kußzahlen sind weit­gehend unbe­kannt, doch für 24 Dimen­sionen kennt man sie, näm­lich 196560. Das kommt nicht von unge­fähr und steht im Zusam­men­hang mit dem Kano­nen­kugel­problem. Das ist die Frage, wieviele Kugeln man als Quadrat aus­legen und auch als quadra­tische Pyra­mide stapeln kann. Abge­sehen von der trivi­alen 1 geht es nur mit 4900, weil die ersten 24 Qua­drat­zahlen sich zu 70·70 addie­ren. Das ist Grund­lage einer String­theorie in 24+2 Dimen­sionen, die man ebenso für Spie­lerei halten mag.

Eine wirkliche Spielerei ist das 24-Spiel. Darin werden vier Zahlen gezogen, die genau einmal verwendet mit den vier Grundrechenarten 24 ergeben sollen. Ich habe einige Quadrupel mit Zahlen von 1 bis 9 gezogen:
1 1 3 2  (3+2-1·1)!   9 4 8 7  (4+8)(9-7)    6 7 2 3  6·7/2+3
1 8 5 7  8·(7-5+1)    3 2 9 2  (9-3)(2+2)    1 1 7 8  17+8-1
5 9 1 6  1·6·(9-5)    7 4 7 6  4·6·7/7       5 4 6 8  8·(4+5-6)
3 6 9 3  3·9-6+3      2 1 9 8  8·9/(1+2)     3 8 7 4  (4·7-3·8)!
Dreimal habe ich nichts gefunden und mußte zur Fakul­tät (!) bzw. Ziffern­zusam­men­set­zung (17) grei­fen. Ein inter­essan­ter Fall ist (1,3,4,6) mit 24=6/(1-3/4).

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Dritte Neuneckzahl 24=E3=1+8+15=D3+3R2 (png)

Was bleibt? Der Tag hat 24 Stunden, ein Karat ist 1/24, 24!≈6·10²³ ist unge­fähr die Avo­gadro-​Kon­stante, aus 24 Ok­tae­dern kann ein raum­füllen­der vier­dimen­siona­ler Poly­eder mit vielen Namen wie Octa­plex gebil­det wer­den, Filme haben nor­maler­weise 24 Bil­der pro Sekunde, die 12 Stäm­me Israel und die 12 Apo­stel addie­ren sich zu 24, es gibt 24 Äl­teste in der Bibel, 24=1+8+15 ist dritte Neun­eck­zahl, die alles erklä­rende Zif­fern­folge 4 und 2 könnte auch 24 bedeu­ten, das grie­chi­sche Alpha­bet hat 24 Buch­staben, 24=11+13 ist Summe eines Prim­zahl­zwil­lings, zu Dur und moll samt den 12 Halb­ton­schrit­ten gibt es 24 Ton­arten. Und dergleichen mehr.

  1 Vorsicht, schon für d=5 versagt die Methode. Die zu gro­ßen Eck­kugeln über­schnei­den sich gegen­seitig. Daran ändert sich auch nichts, wenn man sie auf den Durch­messer eins ver­klei­nert und an die Zen­tral­kugel heran­führt. Tatsäch­lich weiß man nicht, ob wirk­lich 10+32=42 mög­lich sind.

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