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noon
wuerg, 19.05.2005 01:41
Vorgestern habe ich etwas über Menschen gelästert, die zwischen dieser Woche und der nächsten noch eine kommende einschieben. Es sind wohl weitgehend die gleichen, die den Mittag nicht um 12 Uhr herum sehen, sondern so zwischen 13 und 16 Uhr. Ich frage mich, was sie dann unter Nachmittag verstehen? Glücklicherweise meinen sie mit „in einer Stunde“ nicht in 120 Minuten. Auch ist mir noch keiner untergekommen, der vor der nächsten Minute eine kommende einfügte. Und wer nach der großen Pause in der nächsten Stunde Mathematik hat, schiebt nicht noch eine kommende mit Deutsch ein.
Das englische Wort noon scheint um einiges präziser zu sein als unser Mittag. Mir fehlen tiefe Kenntnisse der englischen Sprache und Seele, doch scheint mir die Genauigkeit darin begründet zu sein, daß einem Amerikaner eine tiefe Unsicherheit befällt, wenn er die Zeit zwischen 12 und 13 Uhr benennen soll. Das gleiche gilt für die erste Stunde des Tages nach Mitternacht. Deshalb glaube ich nicht an einen amerikanischen Angriff in diesen beiden Stunden, weil auch die für den militärischen Gebrauch gefertigten Umrechnungstabellen für Zeitzonen das Problem brutal umschiffen:
Es werden immer nur Umrechnungen für ganze Stunden angegeben, worin die militärische Zeit (0 bis 23 Uhr) eindeutig beziffert ist, die AM-PM-Zeiten jedoch nur bis 11:59 gehen. Statt 0 oder 12 Uhr steht dort zumeist noon oder midnight. Das läßt den schlichten Soldaten darüber im Unklaren, was 12:35 a.m., 12:35 p.m., 0:35 a.m. und 0:35 p.m. bedeuten. Offensichtlich sind die Amerikaner der Meinung, a.m. (ante meridiem) ginge von 00:01 bis 11:59 und p.m. (post meridiem) von 12:01 bis 23:59, während noon und midnight dazwischen lägen. Für mich ist noon einfach 12:00 p.m., weil 12:00:01 bereits p.m. ist. Noch lustiger: Die Stunde 00 wird mit 12 bezeichnet, weshalb es eine Stunde nach dem Mittag von 12:59 p.m. um zwölf zurück auf 1:00 p.m. geht.
Das mag uns nicht stören, solange man nicht Computer grundsätzlich in amerikanischem Englisch konfiguriert, um Probleme mit schlechten Übersetzungen zu vermeiden. Aber man gewöhnt sich an alles. Auch daran, daß GMT+01:00 für Berlin bei Bill Gates eine andere Zeit als GMT+01:00 für West- Zentralafrika ist, nur weil wir uns gerade in der Sommerzeit befinden. Und da bin ich bei einem anderen Übel, das mittlerweile zu einer Selbstverständlichkeit geworden ist: Statt die Tagesschau auf 19 Uhr vorzuziehen hat man sich für eine Verschiebung der Zeit entschieden. Konfusionen mit der Benennung der einen doppelten Stunde im Herbst sind die gerechte Strafe, wenn der ganze Quatsch uns auch eine originelle Antwort auf die Frage gebracht hat, welcher Monat im Jahr der längste sei.
kommende Woche
Das englische Wort noon scheint um einiges präziser zu sein als unser Mittag. Mir fehlen tiefe Kenntnisse der englischen Sprache und Seele, doch scheint mir die Genauigkeit darin begründet zu sein, daß einem Amerikaner eine tiefe Unsicherheit befällt, wenn er die Zeit zwischen 12 und 13 Uhr benennen soll. Das gleiche gilt für die erste Stunde des Tages nach Mitternacht. Deshalb glaube ich nicht an einen amerikanischen Angriff in diesen beiden Stunden, weil auch die für den militärischen Gebrauch gefertigten Umrechnungstabellen für Zeitzonen das Problem brutal umschiffen:
Es werden immer nur Umrechnungen für ganze Stunden angegeben, worin die militärische Zeit (0 bis 23 Uhr) eindeutig beziffert ist, die AM-PM-Zeiten jedoch nur bis 11:59 gehen. Statt 0 oder 12 Uhr steht dort zumeist noon oder midnight. Das läßt den schlichten Soldaten darüber im Unklaren, was 12:35 a.m., 12:35 p.m., 0:35 a.m. und 0:35 p.m. bedeuten. Offensichtlich sind die Amerikaner der Meinung, a.m. (ante meridiem) ginge von 00:01 bis 11:59 und p.m. (post meridiem) von 12:01 bis 23:59, während noon und midnight dazwischen lägen. Für mich ist noon einfach 12:00 p.m., weil 12:00:01 bereits p.m. ist. Noch lustiger: Die Stunde 00 wird mit 12 bezeichnet, weshalb es eine Stunde nach dem Mittag von 12:59 p.m. um zwölf zurück auf 1:00 p.m. geht.
Das mag uns nicht stören, solange man nicht Computer grundsätzlich in amerikanischem Englisch konfiguriert, um Probleme mit schlechten Übersetzungen zu vermeiden. Aber man gewöhnt sich an alles. Auch daran, daß GMT+01:00 für Berlin bei Bill Gates eine andere Zeit als GMT+01:00 für West- Zentralafrika ist, nur weil wir uns gerade in der Sommerzeit befinden. Und da bin ich bei einem anderen Übel, das mittlerweile zu einer Selbstverständlichkeit geworden ist: Statt die Tagesschau auf 19 Uhr vorzuziehen hat man sich für eine Verschiebung der Zeit entschieden. Konfusionen mit der Benennung der einen doppelten Stunde im Herbst sind die gerechte Strafe, wenn der ganze Quatsch uns auch eine originelle Antwort auf die Frage gebracht hat, welcher Monat im Jahr der längste sei.
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