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Billion
wuerg, 04.03.2005 13:51
Wenn wir weiterhin einundzwanzig und nicht zwanzigeins sagen, so mag das unseren Kindern ein Wettbewerbsnachteil sein. Problematischer sind jedoch Verwechselungen großer Zahlen. So ist es auch sprachlich versierten Menschen nicht peinlich, eine amerikanische billion mit einer deutschen Billion zu verwechseln. Auch in Amerika lebende Wissenschaftler und große Teile des einfachen Volkes waren durchaus der Meinung, daß es sich bei einer billion um 10¹² handeln sollte. Doch die kleinere mit 10⁹ wurde vielleicht durch Geldsäcke und deren Hilfstruppen befördert, die sich dadurch wichtiger, größer und reicher vorkamen.
Es gab einmal eine Zeit, da man selten über 1000 kam, aber bereits ein Zahlwort dafür hatte, womit man ohne Mühe bis 999.999 und etwas darüber zählen konnte. Weit vor der Erfindung der Amerikaner hat man dieses Prinzip der Dreierblöcke für größere Zahlen fortgesetzt: Wie die kleine mille (1000) die benennbaren Zahlen von drei auf sechs Stellen ausdehnte, gestattete die große mille‑one (1.000.000) neun, wenn nicht zwölf und mehr Stellen.
Die selten vorkommenden noch größeren Zahlen hätte man einfach mit Zehnerpotenzen ausdrücken können. Doch unsere Vorfahren entschlossen sich zu der naheliegenden Fortsetzung, in einer 〈p+1〉illion das Millionenfache der 〈p〉illion zu sehen und für 〈p〉 einen lateinischen Präfix zu verwenden. So entstanden die noch heute in Europa gültigen Bezeichnungen Billion, Trillion, Quadrillion usw. in Schritten zu sechs Stellen. Das ist die lange Skala oder System von Chuquet mit 〈p〉illion für eine Eins mit 6p Nullen. Daß tausend 〈p〉illionen auch 〈p〉illiarde genannt werden, ändert am Prinzip nichts.
Auch Dreierblöcke wären sinnvoll, doch dann 〈p〉illion für eine Eins mit 3p und nicht 3(p+1) Nullen, der sog. kurzen Skala, die zwar nicht von den Amerikanern erfunden wurde, sich jedoch wegen ihres weltweiten Einflusses auf die ganze Welt ausbreitet. Auch wenn es in der Praxis von wenig Bedeutung ist, so stört es meinen Schönheitssinn, wenn ein 〈p〉illionstel nicht eine 〈-p〉illion ist.
Während die Franzosen durch Verordnung ins europäische Chuquet-System zurückkehrten, konnten die Engländer sich dem Sprachchauvinismus nicht erwehren und haben ihre milliard weitgehend der billion geopfert. Vielleicht sind wir gut beraten, billion und angeberische trillion dollar zu vergessen und uns an Giga- und Tera-Dollar zu gewöhnen, nachdem geklärt ist, daß Giga für 10⁹ und nicht 2³⁰ steht.
Zahlreform
Es gab einmal eine Zeit, da man selten über 1000 kam, aber bereits ein Zahlwort dafür hatte, womit man ohne Mühe bis 999.999 und etwas darüber zählen konnte. Weit vor der Erfindung der Amerikaner hat man dieses Prinzip der Dreierblöcke für größere Zahlen fortgesetzt: Wie die kleine mille (1000) die benennbaren Zahlen von drei auf sechs Stellen ausdehnte, gestattete die große mille‑one (1.000.000) neun, wenn nicht zwölf und mehr Stellen.
Die selten vorkommenden noch größeren Zahlen hätte man einfach mit Zehnerpotenzen ausdrücken können. Doch unsere Vorfahren entschlossen sich zu der naheliegenden Fortsetzung, in einer 〈p+1〉illion das Millionenfache der 〈p〉illion zu sehen und für 〈p〉 einen lateinischen Präfix zu verwenden. So entstanden die noch heute in Europa gültigen Bezeichnungen Billion, Trillion, Quadrillion usw. in Schritten zu sechs Stellen. Das ist die lange Skala oder System von Chuquet mit 〈p〉illion für eine Eins mit 6p Nullen. Daß tausend 〈p〉illionen auch 〈p〉illiarde genannt werden, ändert am Prinzip nichts.
Auch Dreierblöcke wären sinnvoll, doch dann 〈p〉illion für eine Eins mit 3p und nicht 3(p+1) Nullen, der sog. kurzen Skala, die zwar nicht von den Amerikanern erfunden wurde, sich jedoch wegen ihres weltweiten Einflusses auf die ganze Welt ausbreitet. Auch wenn es in der Praxis von wenig Bedeutung ist, so stört es meinen Schönheitssinn, wenn ein 〈p〉illionstel nicht eine 〈-p〉illion ist.
Während die Franzosen durch Verordnung ins europäische Chuquet-System zurückkehrten, konnten die Engländer sich dem Sprachchauvinismus nicht erwehren und haben ihre milliard weitgehend der billion geopfert. Vielleicht sind wir gut beraten, billion und angeberische trillion dollar zu vergessen und uns an Giga- und Tera-Dollar zu gewöhnen, nachdem geklärt ist, daß Giga für 10⁹ und nicht 2³⁰ steht.
Zahlreform
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