21
Die Zahl 21 ist kaum interessanter als 20. Sie ist die kleinste Zahl, deren Sprech­weise der Zwanzig­eins-​Verein ändern möchte. Wir leben im 21. Jahr­hundert. Mit 21 Jahren wurde man früher voll­jährig, wenn drei der zwölf Lebens­abschnitte zu sieben Jahren vorüber waren. Was war eigent­lich der Grund für die Herab­setzung auf 18? Wohl nicht die früher eintre­tende sitt­liche Reife. Eher die Möglich­keit, im Kriegs­fall eigen­verant­wort­lich auf andere schießen zu dürfen. Das mag nur die halbe Wahr­heit sein, denn die volle ist 42.

Die 21 ist eine Fibo­nacci-Zahl. Und wegen 1+2+3+​4+​5+6=21 die sechste Drei­ecks­zahl. Nach 10 Kegeln beim Bowling und 15 roten Bällen beim Snooker nun die 21 Punkte auf dem Würfel. Geteilt durch die 6 Sei­ten ergibt das eine mitt­lere Augen­zahl von 3,5. Aus diesem Grunde ist die 7 mit zwei Wür­feln am wahr­schein­lich­sten. Nicht so inter­essant ist 1+7+13=21 als dritte Acht­eck­zahl. [1]

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Dreieck, Achteckzahl als Stern, Augenzahlen des Würfels (png)

Spätestens durch Sheldon Cooper aus der Big Bang Theory wissen wir, daß 73 die 21. und 37 die 12. Prim­zahl ist. Uner­wähnt läßt er die eben­falls ziffern­ver­tauscht­en Quad­rate 441 und 144 mit der Quer­summe 9, dem Quadrat der Quer­summe von 12 und 21. Das aber ist nur der Winzig­keit ihrer Ziffern geschuldet und geht mit 13 und 31 genauso. Nicht aufmalen will ich das kleinste aller Qua­drate, das sich aus verschie­den großen klei­neren Qua­draten zusam­men­setzt. Es sind 21 Stück, die ein Gesamt­qua­drat der Größe 112 mal 112 ergeben. Wer ein Bild sehen möchte, sucht in der allwis­senden Müll­halde nach der Spaß­bezeich­nung Qua­dratur des Qua­drates. Auch die 21 Schlips­knoten mit genau acht Schlä­gen will ich hier nicht auf­füh­ren. [2] Nicht zufäl­lig sind es auch 21 mit weni­ger als acht.

Nach der 15=3·5 ist 21=3·7 die zweite unge­rade quadrat­freie Semi­prim­zahl. Sie ist somit auch fermat­sche Pseudo­prim­zahl. Zum Nach­weis reicht es, eine Zahl a mit a=±1 mod 3 und a=∓1 mod 7 zu finden. Das ist etwas schwerer als bei der 15, doch immer noch leicht, denn 8=−1 mod 3 und 8=1 mod 7. Und in der Tat ist bereits 8²=1 mod 21, also auch 8²⁰=1 mod 21. Damit eine fermat­sche auch eine euler­sche Pseudo­prim­zahl ist, muß sogar a^((n−1)∕2)=±1 mod n für ein a=​2,3,…,n−1 gelten. [4] Für n=15 ist das nicht der Fall, weil a⁷=a≠±1 mod 15 für die beiden einzigen Kan­dida­ten a=4,11. Wegen 8¹⁰=1 mod 21 ist da­mit 21 die kleinste euler­sche Pseudo­prim­zahl. [3]

[1] The On-Line Encyclopedia of Integer Sequences. Fibonacci-Zahlen A000045, Dreiecks­zahlen A000217, Achteck­zahlen A000567.

[2] Fink, Mao: Die 85 Methoden, eine Kravatte zu binden. Hoffmann und Campe, Hamburg, 2000.

[3] The On-Line Encyclopedia of Integer Sequences. Euler­sche Pseu­do­prim­zahlen A181781.

[4] Ich habe nicht a(n−1)/2 statt a^((n−1)/2) geschrie­ben, da echte Hoch­stel­lung den Zeilen­abstand versaut und der Divi­sions­strich nicht als hoch­gestell­tes Zeichen zur Verfü­gung steht. Ersetzt durch ein Silben­zeichen kana­discher Urein­wohner sieht es saumäßig aus: a⁻¹⁾ᐟ².

20 | 22 | 15

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21 ist meine Lieblingszahl...
... denn sie sieht so prim aus - ist es aber nicht. Irgendwie einfach schön.

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Für mich hat die 21 nie prim ausgesehen. Von Kindes­beinen an war es 3 mal 7. Und deshalb erinnert sie mich mehr an einen unange­nehmen Vorfall: Als ich in der dritten Klasse die Schule wechselte, frug mich der Direktor: Was ist dreimal die Sieben. Die nahe­liegende Ant­wort 21 erschien mir so trivial, daß ich in seiner abar­tigen Formu­lierung (die Sieben) einen Hinter­sinn suchte und nichts sagte.

Trotzdem sieht 21 etwas prim aus. Und sie ist nach 15 auch die zweit­kleinste Pseudo­primzahl. Unter den eulerschen Pseudo­prim­zahlen ist 21 die kleinste.

Sollten Sie noch mehr über Ihre Lieblings­zahl 21 sagen wollen, dann können Sie das gerne hier tun.

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Selbstverständlich kommt die Zahl 21 noch in wei­teren als den bereits erwähn­ten Folgen vor. Eine davon ist aₙ=1,1,3,5,11,21,43,85,… und besteht aus den dritten Teilen der Zweier­poten­zen auf die nächste ganze Zahl gerundet. Für n=6 ergibt sich 2/3=64/3=21,3… und damit als 6. Glied der Folge die Zahl 21. Eine ähn­liche Folge ist bₙ=0,1,2,5,10,21,42,85,… und entsteht dadurch, daß man die dritten Teile der Zweier­potenzen immer nach unten rundet. Auch darin kommt 21 vor.

Nur auf den ersten Blick verblüfft, daß die zweite Folge Summen­folge der ersten, besser bₙ=a₁+a₂+…+aₙ₋₁ ist. Zum Beispiel 21=1+1+3+5+11, was aber keinen vom Sockel haut, wäre da nicht die fol­gende Tat­sache: Es gibt aₙ Mög­lich­keiten, eine Kra­vatte in genau n+2 Schrit­ten zu binden. Und deshalb sind es bₙ, dies mit weniger Schlägen zu tun. Für die Zahl 21 bedeu­tet das: In genau 8 Schritten können 21 ver­schie­dene Schlips­knoten gefer­tigt werden. Mit weniger als 8 sind es ebenfalls 21.

So steht es in dem bemerkens­werten Buch von Thomas Fink und Yong Mao. [1] Sie hätten im Titel auch die 21 statt der 85 nennen können, haben sich aber für maximal 9 Schläge entschieden, wodurch sich 85 Knoten ergeben. Ein Grund wird darin liegen, daß es mit 9 Schlägen gerade noch einen Kra­vatten­knoten mit Namen gibt, den Balthus.

[1] Fink, Mao: Die 85 Methoden eine Kravatte zu binden. Hoffmann und Campe, Hamburg, 2000.

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die 21 ist total schön, denn das ist mein geburtstag!

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