15
Bei 15 denke ich immer daran, daß ich sie auser­koren hatte, um an einem ein­fachen Produkt zweier Prim­zahlen das RSA-​Schema zu erläu­tern. [1] Solche Pro­dukte hei­ßen Semi­prim­zahlen. Wenig inter­es­sant sind die geraden und die Qua­drat­zahlen darun­ter. Streicht man sie, so bleiben die unge­raden qua­drat­freien Semi­prim­zah­len. Sie sind alle­samt Fer­mat­sche Pseudo­prim­zah­len. Beide Listen werden von der 15 ange­führt, die sogar Pro­dukt eines Prim­zahl­zwil­lings ist. [2]

Fermat­sche Pseudo­prim­zahlen sind etwas schwe­rer zu ver­stehen: Für eine Prim­zahl p gilt nach dem klei­nen fermat­schen Satz aᵖ=a mod p für alle a, insbe­sondere aᵖ⁻¹=1 mod p für a=2,3,…,p−2. Für zusam­men­ge­setzte Zah­len n trifft letz­te­res nur sel­ten zu. [3] Gibt es den­noch ein sol­ches a, so heißt n fermat­sche Pseudo­prim­zahl. Für einen Prim­zahl­zwil­ling (p,q) mit der Mitten­zahl a=p+1=q−1 ist unmit­tel­bar zu sehen, daß n=pq auch fermat­sche Pseudo­prim­zahl ist, da bereits a²=pq+1=1 mod n. Für 15=3·5 ist a=4 die Mitten­zahl und tat­säch­lich ist 4¹⁴=1 mod 15, weil bereits 4²=16=1 mod 15 ist.

Mit der 15 ist es abge­sehen von weni­gen promi­nen­ten Zahlen mit den bib­li­schen, esote­ri­schen, numero­logi­schen Gedöns weit­ge­hend vorbei. [4] Auch rechne­rische Aspekte hal­ten sich bedeckt. Zumeist kön­nen nur irgend­wel­che Anzah­len, Posi­tio­nen oder Zahlen­spiele­reien genannt wer­den: So ist 15 dritte Sechs­eck- und damit fünfte Drei­ecks­zahl, was man an den 15 ro­ten Bällen beim Snooker erkennt. Es gibt 15 ar­chi­medi­sche Körper, wenn gespie­gelte mitge­zählt wer­den, und 15 ist die magi­sche Zahl des dem Saturn zuge­ord­neten magi­schen 3×3‑Qua­drates.

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Magisches Quadrat, H3=1+5+9=15=D5=D3+3D2=32+2D2 (png)

[1] Das ermöglicht öffentliche Ver­schlüs­selung und Authen­tifi­zierung, wenn die Zahlen so groß sind, daß eine Faktori­sierung prak­tisch unmög­lich ist.

[2] The On-Line Encyclopedia of Integer Sequences. Semi­prim­zahlen A001358, unge­rade qua­drat­freie Semi­prim­zahlen A046388, fermat­sche Pseudo­prim­zahlen A181780.

[3] Im allgemeinen ist durch Auspro­bieren weniger Zahlen a sehr schnell klar, ob eine zufällig gewählte sehr große Zahl n eine Prim­zahl ist, wie man sie zum Beispiel für das RSA-​Schema benötigt. Todsicher ist es aller­dings nicht. Und leider gibt es auch ganz wenige zusammen­gesetzte Zah­len n, an denen fast alle a scheitern.

[4] Fromme Juden sollen die hebräisch geschrie­bene 15 als 6 und 9 (Waw und Tet) notieren, weil die kanonische Darstel­lung als 10 und 5 (Jod und He) eine der vielen Kurz­bezeich­nungen für Jahwe ist, dessen Namen man nicht ausspre­chen darf. Ob das stimmt? Und ist 69 eine gute Alternative?

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