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Mitgliedervotum
wuerg, 19.02.2018 20:23
In unserer Demokratie funktioniert es ungefähr so: Alle Wahlberechtigten dürfen abstimmen. Die Bundestagsmandate werden weitgehend proportional zu den abgegebenen Stimmen verteilt. Der Bundestag wählt den Kanzler, der bestellt sein Kabinett. Damit diese Wahl erfolgreich und die gebildete Regierung stabil ist, werden normalerweise Koalitionsverhandlungen geführt. Nicht die Wähler, sondern die Parteien entscheiden über die Bildung einer solchen Koalition. Wovon diese Parteien ihre Zustimmung abhängig machen, ist weitgehend ihre Angelegenheit. Eine Zustimmung des Parteivorstandes, der Delegierten oder aller Mitglieder ist zulässig, ein Orakel wahrscheinlich nicht. Es ist daher nicht undemokratisch, wenn nun die SPD-Mitglieder abstimmen, seien sie auch Kinder oder Ausländer. Sie stimmen über das Verhalten ihrer eigenen Partei ab. Hier meine Stimme:
Am rechten Rand gibt es Unmut darüber, daß auch ausländische Sozialdemokraten abstimmen dürfen. Wer das nicht möchte, muß das Parteiengesetz ändern. Theoretisch könnten nur Deutsche Mitglieder sein. Das aber würde zu schweren Auseinandersetzungen führen, vor allem dann, wenn auch Verbände wie die Gewerkschaften einbezogen würden, die ihre Ausländer mit hohem Organisationsgrad nicht kampflos aufgäben. Auch volljährig zu sein, ist eine ungerechte Forderung, zumal man sich bereits mit 14 Jahren für jede Gemeinschaft entscheiden kann, die sich Religion nennen darf.
Es wäre aber denkbar, für gewisse Vorgänge innerhalb der Parteien, einige Mitglieder auszuschließen oder Fremde zuzulassen, wie das in den US-Vorwahlen oftmals der Fall ist. Grundsätzlich gibt es das auch in Deutschland: Im Jahre 1970 kandidierte der Juso-Vorsitzende und spätere Bundestagsabgeordnete Karsten D. Voigt zum hessischen Landtag. [1] Zur innerparteilichen Aufstellung waren alle Delegierten seines Wahlkreises stimmberechtigt. Alle? Ich nicht, obwohl im März 1970 das Wahlalter auf 18 Jahre gesenkt wurde. Nicht nur daraus schließe ich messerscharf, daß die Nominierung früher stattfand.
[1] Am Wahlabend hatte er einen hauchdünnen Vorsprung vor Ruth Beckmann von der CDU, doch nach Auszählung der Briefwähler war er dahin.
Am rechten Rand gibt es Unmut darüber, daß auch ausländische Sozialdemokraten abstimmen dürfen. Wer das nicht möchte, muß das Parteiengesetz ändern. Theoretisch könnten nur Deutsche Mitglieder sein. Das aber würde zu schweren Auseinandersetzungen führen, vor allem dann, wenn auch Verbände wie die Gewerkschaften einbezogen würden, die ihre Ausländer mit hohem Organisationsgrad nicht kampflos aufgäben. Auch volljährig zu sein, ist eine ungerechte Forderung, zumal man sich bereits mit 14 Jahren für jede Gemeinschaft entscheiden kann, die sich Religion nennen darf.
Es wäre aber denkbar, für gewisse Vorgänge innerhalb der Parteien, einige Mitglieder auszuschließen oder Fremde zuzulassen, wie das in den US-Vorwahlen oftmals der Fall ist. Grundsätzlich gibt es das auch in Deutschland: Im Jahre 1970 kandidierte der Juso-Vorsitzende und spätere Bundestagsabgeordnete Karsten D. Voigt zum hessischen Landtag. [1] Zur innerparteilichen Aufstellung waren alle Delegierten seines Wahlkreises stimmberechtigt. Alle? Ich nicht, obwohl im März 1970 das Wahlalter auf 18 Jahre gesenkt wurde. Nicht nur daraus schließe ich messerscharf, daß die Nominierung früher stattfand.
[1] Am Wahlabend hatte er einen hauchdünnen Vorsprung vor Ruth Beckmann von der CDU, doch nach Auszählung der Briefwähler war er dahin.
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Unser Deniz
wuerg, 18.02.2018 16:21
Er ist frei! Gabriel hat einen guten Abgang, wenn nicht mehr. Die Türkei ist ein Problem los und darf auf weitere Panzer hoffen. Die Meinungsfreiheit ist gerettet, die Welt wieder arbeitsfähig. Nun warten über hundert weitere Häftlinge, die weniger gut in einen Roman von Mankell passen. [1]
Wer es mit einem längeren Beitrag in die Wikipedia schafft, muß gegen Ende mit einem kleinen Absatz rechnen, der mit "Kritik" überschrieben ist. Bei Deniz Yücel ist es unter "Texte" ein riesiger Abschnitt. [2] Unter der ersten fetten Überschrift ist seine Hetze gegen Gauck erwähnt, dem er Ausländerfeindlichkeit und Holocaust-Verharmlosung vorwirft. Die zweite bezieht sich auf Sarrazin und seine halbseitige Gesichtslähmung. Yücel wünscht, der nächste Schlaganfall möge sein Werk gründlicher verrichten. Unter der dritten Überschrift ist zu lesen, daß mit dem Wechsel an der Spitze der Katholiken ein Junta-Kumpel einen Hitlerjungen ablöse.
Wer möchte so einen Schmierfinken in seiner Redaktion haben? Die Welt! Er hat sie nicht hängen lassen. Sie dürfen nun behaupten, er sei "für zwei Artikel in WELT in Untersuchungshaft gesteckt worden". Daran kann kein Journalistenpreis vorbei. Bücher und Talkshows winken. Das eine Jahr hat sich für alle ausgezahlt und ist "Verdienst einer unglaublich tollen, solidarischen, für Pressefreiheit und Meinungsfreiheit einstehenden zivilgesellschaftlichen Bewegung". [3] Die durfte nicht kommentieren, aber bipolar bewerten. Stolze 115 Daumen weisen nach oben, nur 362 in die andere Richtung. Allesamt AfD-Wähler, denen ein Pickel am Arsch lieber ist.
Um es für die Verständigen unter den SJW zusammenzufassen: Die Untersuchungshaft in der Türkei war nicht gerechtfertigt. Ich habe nichts gegen Haß-Poesie, für die Yücel einen Preis abräumte. Ich bin als Deutscher nicht beleidigt, sondern amüsiert. Ich wünschte, auch andere dürften sich ungestraft einer unflätigen Sprache hingeben. Das hier ist eine Satire. Meine Redaktion hatte ohne Rücksprache eine diffamierende Überschrift vorangestellt. Die habe ich geändert.
[1] Deniz Yücel: Blond, blöd, gewalttätig. Taz, 21.05.2014. Die Überschrift hat ein unbekannter Redakteur vorangestellt.
[2] Deniz Yücel - Texte Yücels (Auswahl). Wikipedia, 17.02.2018.
[3] Ulf Poschardt: Deniz ist frei, wir freuen uns so. Welt, 16.02.2018.
[4] Deniz Yücel: Super, Deutschland schafft sich ab! Taz, 04.08.2011. Ich muß an meiner Humorerkennung arbeiten, denn ich habe nicht gesehen, daß lediglich das Deutschtum der Rechten persifliert wird.
Opfer | Deutsche sollen aussterben | Kartoffeln
Wer es mit einem längeren Beitrag in die Wikipedia schafft, muß gegen Ende mit einem kleinen Absatz rechnen, der mit "Kritik" überschrieben ist. Bei Deniz Yücel ist es unter "Texte" ein riesiger Abschnitt. [2] Unter der ersten fetten Überschrift ist seine Hetze gegen Gauck erwähnt, dem er Ausländerfeindlichkeit und Holocaust-Verharmlosung vorwirft. Die zweite bezieht sich auf Sarrazin und seine halbseitige Gesichtslähmung. Yücel wünscht, der nächste Schlaganfall möge sein Werk gründlicher verrichten. Unter der dritten Überschrift ist zu lesen, daß mit dem Wechsel an der Spitze der Katholiken ein Junta-Kumpel einen Hitlerjungen ablöse.
Wer möchte so einen Schmierfinken in seiner Redaktion haben? Die Welt! Er hat sie nicht hängen lassen. Sie dürfen nun behaupten, er sei "für zwei Artikel in WELT in Untersuchungshaft gesteckt worden". Daran kann kein Journalistenpreis vorbei. Bücher und Talkshows winken. Das eine Jahr hat sich für alle ausgezahlt und ist "Verdienst einer unglaublich tollen, solidarischen, für Pressefreiheit und Meinungsfreiheit einstehenden zivilgesellschaftlichen Bewegung". [3] Die durfte nicht kommentieren, aber bipolar bewerten. Stolze 115 Daumen weisen nach oben, nur 362 in die andere Richtung. Allesamt AfD-Wähler, denen ein Pickel am Arsch lieber ist.
Um es für die Verständigen unter den SJW zusammenzufassen: Die Untersuchungshaft in der Türkei war nicht gerechtfertigt. Ich habe nichts gegen Haß-Poesie, für die Yücel einen Preis abräumte. Ich bin als Deutscher nicht beleidigt, sondern amüsiert. Ich wünschte, auch andere dürften sich ungestraft einer unflätigen Sprache hingeben. Das hier ist eine Satire. Meine Redaktion hatte ohne Rücksprache eine diffamierende Überschrift vorangestellt. Die habe ich geändert.
[1] Deniz Yücel: Blond, blöd, gewalttätig. Taz, 21.05.2014. Die Überschrift hat ein unbekannter Redakteur vorangestellt.
[2] Deniz Yücel - Texte Yücels (Auswahl). Wikipedia, 17.02.2018.
[3] Ulf Poschardt: Deniz ist frei, wir freuen uns so. Welt, 16.02.2018.
[4] Deniz Yücel: Super, Deutschland schafft sich ab! Taz, 04.08.2011. Ich muß an meiner Humorerkennung arbeiten, denn ich habe nicht gesehen, daß lediglich das Deutschtum der Rechten persifliert wird.
Opfer | Deutsche sollen aussterben | Kartoffeln
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K-Wörter
wuerg, 17.02.2018 17:19
Das große K steht für Kalium, das kleine für kilo und die Boltzmann-Konstante. Die K-Frage ist die nach dem Kanzlerkandidaten. Es gibt K-Gruppen, den K-Einfang eines K-Elektrons aus der K-Schale. Zwei K machen "k. und k." so beliebt, die "drei K" stehen für Kinder, Küche, Kirche und KKK für den Ku-Klux-Klan. Wofür jedoch das K-Wort steht, hängt stark vom Kontext ab. Es steht für mit K beginnende Wörter, die man nicht benutzen soll, weil sie beleidigen oder nerven, aber auch für solche, die man interessant und bedeutend machen will. Eine Auswahl:
Krieg führen wir nicht, es sind nur Auslandseinsätze
Krise wird nicht gerne gehört bei Borussia Dortmund
Klage gegen die Bundesregierung wird von Seehofer geprüft
Kanake ist veraltet und wurde vom M-Wort abgelöst
Kaffer sagte man früher zu Unterschicht-Ausländern
Kuffar darf man sagen, auch zu Abrahamiten
Kartoffel bezeichet Deutsche nach ihrer Vorliebe
Kopenhagen darf sich nicht wiederholen (Klimagipfel)
Köterrasse sind keine Hunde, sondern Deutsche
Kommunismus war, ist und bleibt schlecht
Kümmeltürke benennt Türken gemäß ihrer Vorliebe
Kameltreiber sind keine Türken, auch nicht die Araber
Kolonialismus ist für alle Probleme verantwortlich
Kümmelhändler ist eine freie und schlechte Wortbildung
Ja, einige Begriffe gehen nicht als K-Wörter in die Geschichte ein. Die Beschimpfung von Türken durch Andre Poggenburg als Kameltreiber und Kümmelhändler ist bald vergessen. Die AfD darf sich darüber ärgern, jeder kann sich empören, meinetwegen auch zurückpöbeln. Ist es aber eine strafbare Beleidigung von Türken, obgleich man Deutsche als "Köterrasse" bezeichnen darf? Ich sehe ein, daß Beschimpfungen von Wehrlosen, Einzelpersonen, Kleingruppen und Minderheiten härteren Kriterien unterliegen als die von großen Gruppen wie Soldaten, Polizisten, Männern oder allen Deutschen.
Als Anhänger gebrochener Symmetrie frage ich mich: Darf ich in der Türkei deren Einwohner Kameltreiber, die unangenehmen Deutschen in ihren Alterswohnsitzen aber nicht Angehörige einer Köterrasse nennen? Was ist falsch an dieser Symmetrie? Geht es nicht nur um Mehrheit im eigenen Land, sondern auch in der Welt? Deutsche gibt es darin wenig, sie sind aber Teil der vorherrschen weißen Ausbeuterklasse, während Türken überall verfolgt werden, selbst im eigenen Land. Oder ist über die Mehrheitsverhältnisse und Unterdrückung hinaus das Diskriminierungsempfinden der Angesprochenen zu berücksichtigen?
Ich persönlich nenne Polizisten nicht Bullen, Soldaten auch nicht Mörder, lebe aber gerne in einem Land, in dem ersteres nicht in den Kerker führt und letzteres nicht strafbar ist. Möglicherweise bin ich wie viele meiner Landsleute nur schwer zu beleidigen, weil wir keine Ehre im Leib haben. Wir kennen Beleidigung Deutscher nur aus Filmen, dank fremder Völker und aus unserer Geschichte. Deshalb ist für mich klar: Der moderne, abgeklärte, zivilisierte und schwer zu provozierene Mensch ist dem gestrigen Hitzkopf und Ehrenmann voraus. Dennoch: Sie gehen mir einfach auf die Eier.
[1] Peter Grimm: Beleidigen und nicht beleidigen mit K-Wörtern. Achgut, 16.02.2018.
[2] Deutsche dürfen ungestraft "Köterrasse" genannt werden. Welt, 28.02.2017.
311 | Kartoffeln | K-Wort, M-Wort | Symmetrie
Krieg führen wir nicht, es sind nur Auslandseinsätze
Krise wird nicht gerne gehört bei Borussia Dortmund
Klage gegen die Bundesregierung wird von Seehofer geprüft
Kanake ist veraltet und wurde vom M-Wort abgelöst
Kaffer sagte man früher zu Unterschicht-Ausländern
Kuffar darf man sagen, auch zu Abrahamiten
Kartoffel bezeichet Deutsche nach ihrer Vorliebe
Kopenhagen darf sich nicht wiederholen (Klimagipfel)
Köterrasse sind keine Hunde, sondern Deutsche
Kommunismus war, ist und bleibt schlecht
Kümmeltürke benennt Türken gemäß ihrer Vorliebe
Kameltreiber sind keine Türken, auch nicht die Araber
Kolonialismus ist für alle Probleme verantwortlich
Kümmelhändler ist eine freie und schlechte Wortbildung
Ja, einige Begriffe gehen nicht als K-Wörter in die Geschichte ein. Die Beschimpfung von Türken durch Andre Poggenburg als Kameltreiber und Kümmelhändler ist bald vergessen. Die AfD darf sich darüber ärgern, jeder kann sich empören, meinetwegen auch zurückpöbeln. Ist es aber eine strafbare Beleidigung von Türken, obgleich man Deutsche als "Köterrasse" bezeichnen darf? Ich sehe ein, daß Beschimpfungen von Wehrlosen, Einzelpersonen, Kleingruppen und Minderheiten härteren Kriterien unterliegen als die von großen Gruppen wie Soldaten, Polizisten, Männern oder allen Deutschen.
Als Anhänger gebrochener Symmetrie frage ich mich: Darf ich in der Türkei deren Einwohner Kameltreiber, die unangenehmen Deutschen in ihren Alterswohnsitzen aber nicht Angehörige einer Köterrasse nennen? Was ist falsch an dieser Symmetrie? Geht es nicht nur um Mehrheit im eigenen Land, sondern auch in der Welt? Deutsche gibt es darin wenig, sie sind aber Teil der vorherrschen weißen Ausbeuterklasse, während Türken überall verfolgt werden, selbst im eigenen Land. Oder ist über die Mehrheitsverhältnisse und Unterdrückung hinaus das Diskriminierungsempfinden der Angesprochenen zu berücksichtigen?
Ich persönlich nenne Polizisten nicht Bullen, Soldaten auch nicht Mörder, lebe aber gerne in einem Land, in dem ersteres nicht in den Kerker führt und letzteres nicht strafbar ist. Möglicherweise bin ich wie viele meiner Landsleute nur schwer zu beleidigen, weil wir keine Ehre im Leib haben. Wir kennen Beleidigung Deutscher nur aus Filmen, dank fremder Völker und aus unserer Geschichte. Deshalb ist für mich klar: Der moderne, abgeklärte, zivilisierte und schwer zu provozierene Mensch ist dem gestrigen Hitzkopf und Ehrenmann voraus. Dennoch: Sie gehen mir einfach auf die Eier.
[1] Peter Grimm: Beleidigen und nicht beleidigen mit K-Wörtern. Achgut, 16.02.2018.
[2] Deutsche dürfen ungestraft "Köterrasse" genannt werden. Welt, 28.02.2017.
311 | Kartoffeln | K-Wort, M-Wort | Symmetrie
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Heilige Vielfaltigkeit
wuerg, 16.02.2018 17:30
Vorgestern habe ich den Film „Aufbruch ins Ungewisse“ gesehen, in dem eine deutsche Familie nach Südafrika flüchtet, weil ganz Europa in die Hände Rechtsradikaler gefallen ist. Und gestern komme ich an einer Wäscheleinenzeitung über Josef Mengele vorbei, in der ich von seiner Tätigkeit am Institut für Erbbiologie und Rassenhygiene lese. Solche Lehrstühle gab es schon zehn Jahre vor dem Dritten Reich, das ohne die auch an Hochschulen gelehrten geistigen Grundlagen wohl nicht möglich gewesen wäre.
Heute nennen wir es „mehr Wahn als Wissenschaft“, frönen aber weiterhin dem Schwachsinn an Hochschulen. Harmlos sind Sudienabschlüsse in Rasenkunde oder Eventmanagement mit Schwerpunkt Kindergeburtstag. Deutlich gefährlicher sind aber Pseudowissenschaften wie „gender studies“ oder „critical whiteness“. Deshalb droht der Faschismus eher von dieser Seite, mehr nach dem Vorbild der Stasi als dem der Nazis. Mit der Internetzensur und der Amadeu-Antonio-Stiftung ist ein Anfang gemacht. [1]
Der nächste Schritt ist der von den Universitäten an die Schulen und in die Kindergärten, wozu deren Inklusion gnadenlos von Behinderten auf alle Minderheiten ausgedehnt wird, auch auf die konstruierten der universitären Queerdenker. [2] Ob im Rollstuhl oder auf zwei Beinen, jeder Schüler soll sich fragen, ob er im richtigen Körper lebt, ob nicht ein Redesign besser ist als ein Leben lang als normal diffamiert zu werden. Und ist man trotz allem dauerhaft oder gelegentlich cis-Hetero-Mädchen, dann sollte man sich mit dem Spermaschlucken vertraut machen, um den amerikanischen Vorstellungen der ersten Nacht gerecht werden zu können. [3]
Die totalitären Strömungen sind noch schwach und könnten durch beherztes Entgegentreten hinweggefegt werden, kommen aber deutlich aus dieser Denkungsart: Die Menschen gehören nicht großen Rassen an, sondern einem Sammelsurium von Kleingruppen. Sie teilen sich nicht in zwei Geschlechter, sondern in eine Unzahl von Befindlichkeiten. Ihr Verlangen kann sich nicht nur an jedes Geschlecht richten, sondern auf einfach alles. Die übermächtigen weißen cis-Heteros sind zu dezimieren, vor allem die männlichen. Deutsche und Nationalstaaten sind überflüssig, ungehinderte Wanderungen erhöhen die erstrebenswerte Vielfalt.
Moderne Technik kann die Unzahl von Kleingruppen leichter manipulieren und gegeneinander ausspielen als Gleichschaltung es jemals vermochte. Es kommt nicht mehr darauf an, den letzten Juden zu finden und zu vergasen. Der statistische Druck in die gewünschte Richtung arbeitet weit effizienter. Euthanasie ist entbehrlich, wenn man Wunschkinder entwerfen und umgestalten kann, die statt Vater und Mutter zumeist noch über Elter-1, traditionell auch Elter-2, gelegentlich jedoch mehr verfügen. Gewiß ist viel Leid und Ungerechtigkeit Folge einer unglücklichen Zwangsgeburt in eine Familie, doch die sich abzeichnenden Alternativen sehen nicht besser aus.
[1] Anetta Kahane - Stasi-Ratte und Rassistin. Die vulgäre Analyse, 2:15-6:15 und 9:35-12:15. Zunächst wohl wegen Zensur nicht mehr zu sehen. Zwischenzeitlich (2023) wurde die Domäne ganz eingestellt.
[2] CDU schreitet ein! Politiker verteilen heikle Aufklärungs-Broschüre an Kita-Kinder. Merkur, 16.02.2018.
[3] Rüdiger Soldt: Angst vor „Pornografisierung“ der Schule. FAZ, 11.11.2014.
Heute nennen wir es „mehr Wahn als Wissenschaft“, frönen aber weiterhin dem Schwachsinn an Hochschulen. Harmlos sind Sudienabschlüsse in Rasenkunde oder Eventmanagement mit Schwerpunkt Kindergeburtstag. Deutlich gefährlicher sind aber Pseudowissenschaften wie „gender studies“ oder „critical whiteness“. Deshalb droht der Faschismus eher von dieser Seite, mehr nach dem Vorbild der Stasi als dem der Nazis. Mit der Internetzensur und der Amadeu-Antonio-Stiftung ist ein Anfang gemacht. [1]
Der nächste Schritt ist der von den Universitäten an die Schulen und in die Kindergärten, wozu deren Inklusion gnadenlos von Behinderten auf alle Minderheiten ausgedehnt wird, auch auf die konstruierten der universitären Queerdenker. [2] Ob im Rollstuhl oder auf zwei Beinen, jeder Schüler soll sich fragen, ob er im richtigen Körper lebt, ob nicht ein Redesign besser ist als ein Leben lang als normal diffamiert zu werden. Und ist man trotz allem dauerhaft oder gelegentlich cis-Hetero-Mädchen, dann sollte man sich mit dem Spermaschlucken vertraut machen, um den amerikanischen Vorstellungen der ersten Nacht gerecht werden zu können. [3]
Die totalitären Strömungen sind noch schwach und könnten durch beherztes Entgegentreten hinweggefegt werden, kommen aber deutlich aus dieser Denkungsart: Die Menschen gehören nicht großen Rassen an, sondern einem Sammelsurium von Kleingruppen. Sie teilen sich nicht in zwei Geschlechter, sondern in eine Unzahl von Befindlichkeiten. Ihr Verlangen kann sich nicht nur an jedes Geschlecht richten, sondern auf einfach alles. Die übermächtigen weißen cis-Heteros sind zu dezimieren, vor allem die männlichen. Deutsche und Nationalstaaten sind überflüssig, ungehinderte Wanderungen erhöhen die erstrebenswerte Vielfalt.
Moderne Technik kann die Unzahl von Kleingruppen leichter manipulieren und gegeneinander ausspielen als Gleichschaltung es jemals vermochte. Es kommt nicht mehr darauf an, den letzten Juden zu finden und zu vergasen. Der statistische Druck in die gewünschte Richtung arbeitet weit effizienter. Euthanasie ist entbehrlich, wenn man Wunschkinder entwerfen und umgestalten kann, die statt Vater und Mutter zumeist noch über Elter-1, traditionell auch Elter-2, gelegentlich jedoch mehr verfügen. Gewiß ist viel Leid und Ungerechtigkeit Folge einer unglücklichen Zwangsgeburt in eine Familie, doch die sich abzeichnenden Alternativen sehen nicht besser aus.
[1] Anetta Kahane - Stasi-Ratte und Rassistin. Die vulgäre Analyse, 2:15-6:15 und 9:35-12:15. Zunächst wohl wegen Zensur nicht mehr zu sehen. Zwischenzeitlich (2023) wurde die Domäne ganz eingestellt.
[2] CDU schreitet ein! Politiker verteilen heikle Aufklärungs-Broschüre an Kita-Kinder. Merkur, 16.02.2018.
[3] Rüdiger Soldt: Angst vor „Pornografisierung“ der Schule. FAZ, 11.11.2014.
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Aufbruch ins Ungewisse
wuerg, 15.02.2018 21:56
Gestern wurde in der ARD der von vielen im Vorfeld kritisierte Film „Aufbruch ins Ungewisse“ gesendet. Ganz Europa ist der Hand von Rechtsradikalen. Eine deutsche Familie flieht nach Südafrika und schlägt sich im Lager durch. Schon zu Beginn verliert sie ihren Sohn, erreicht aber dank dieses Toten das gelobte Land. [1]
Grundsätzlich hätte man auch reale Deutsche auf der Flucht zeigen können: Juden im Dritten Reich, Vertriebene aus Ostpreußen oder einzelne Menschen auf einem langen Marsch nach Hause: Die sechsteilige Verfilmung von „Soweit die Füße tragen“ fegte 1959 Jung und Alt von den Straßen. Armselig dagegen „Aufbruch ins Ungewisse“, worin es allein darum geht, uns einen Spiegel vorzuhalten. Syrien wird zu Deutschland, Österreich zu Namibia, Deutschland zu Südafrika und in der Konsequenz auch schwarz zu weiß und umgekehrt. Diese Farbumkehr nicht gescheut zu haben, muß ich den Machern zugute halten.
Der Film läuft vielleicht drei Minuten, da sind die deutschen Flüchtlinge auch schon mit einem Schlauchboot gekentert, der Sohn ertrunken. [2] In Namibia gestrandet dauert es dank dunkelhäutigen Schleppern nicht lange bis Südafrika. [3] Der ganze Rest zeigt nicht mehr als das Lagerleben der deutschen Rumpffamilie, und man fragt sich, welches Ende denn für sie vorgesehen ist. Das kommt so plötzlich wie der Schiffbruch: Dank eines Betruges dürfen sie bleiben. Sehr realistisch!
Im Vorfeld dachte ich an zwei Effekte: Sind die Südafrikaner gemein, dann sollen wir Mitleid mit den Flüchtlingen in Deutschland empfinden. Sind sie dagegen freundlich, mögen sie uns als Vorbild dienen. Ein sicherlich ebenfalls gewollter dritter Effekt fiel mir erst während des Filmes auf: Die Lage ist so schlecht, daß man Verständnis für Fehlverhalten, Lüge und Betrug der armen Deutschen entwickelt. Deshalb muß man mit unseren Flüchtlingen ebenfalls nachsichtig sein.
Einmal wird die Frau durch den Lagerzaun hindurch beschimpft und beworfen, vorwiegend von weißen Kindern in Schuluniform. An anderer Stelle wird ein Flüchtling verprügelt. Natürlich von einem Weißen. [4] Waren es burische Reste? Oder hatten die Filmemacher hier berechtigte Angst, schwarze Rassisten zu zeigen? An dieser unvollkommenen Spiegelung krankt der ganze Film: Man kann Schwarze nicht als übermäßig schlecht zeigen. Und man kann Deutsche nicht als ungebildete Einwanderer in südafrikanische Sozialsysteme darstellen. Die ‚Kulturen‘ lassen sich kaum glaubhaft spiegeln.
Gewiß soll der Film nicht nur Geld in die Kasse der Flüchtlingsindustriellen und -kulturellen spülen, sondern auch Mitgefühl in uns wecken, zumindest am Leben erhalten. Das kann er in mir aber kaum, zeigt er doch Flüchtlinge in einem umzäunten Internierungslager, denen die Rückführung in das sichere Herkunftsland Namibia (Österreich) droht, das seinerseits nach Deutschland (Syrien) abschiebt, während wir großzügig sogar langst abgelehnte Zuwanderer aller Art nicht an die Österreicher übergeben, nur zögerlich ausschaffen und sogar frei herumlaufen lassen.
[1] Im Film ist Südafrika das einzige Land, das noch Flüchtlinge aus Europa aufnimmt. Warum? Weil sie vor 75 Jahren den letzten weißen Farmer ermordet hatten und dies wie wir Nazis mit einer Willkomenskultur wieder gutmachen wollen?
[2] Afrikaner fallen von einem derart langen Schlauchboot einfach seitlich über Bord. Bei Deutschen ist Gummi hart wie Kruppstahl. Ein langes Ende bohrt sich in den Himmel und läßt den Sohnemann wie in einem amerikanischen Actionfilm über die ganze Länge nach unten ins Wasser rutschen.
[3] Bei vollständiger Spiegelung müßten die Schlepper zumindest teilweise weiß sein. Entweder burische Reste oder kriminelle Europäer.
[4] Unter den Schulkindern war natürlich ein Quotenschwarzer, doch im Hintergrund, nicht als Rädelsführer. Und der prügelnde Betreiber des Lagerladens nahm die Pose eines amerikanischen Polizisten ein, der gerade einen Schwarzen erschossen hatte.
Grundsätzlich hätte man auch reale Deutsche auf der Flucht zeigen können: Juden im Dritten Reich, Vertriebene aus Ostpreußen oder einzelne Menschen auf einem langen Marsch nach Hause: Die sechsteilige Verfilmung von „Soweit die Füße tragen“ fegte 1959 Jung und Alt von den Straßen. Armselig dagegen „Aufbruch ins Ungewisse“, worin es allein darum geht, uns einen Spiegel vorzuhalten. Syrien wird zu Deutschland, Österreich zu Namibia, Deutschland zu Südafrika und in der Konsequenz auch schwarz zu weiß und umgekehrt. Diese Farbumkehr nicht gescheut zu haben, muß ich den Machern zugute halten.
Der Film läuft vielleicht drei Minuten, da sind die deutschen Flüchtlinge auch schon mit einem Schlauchboot gekentert, der Sohn ertrunken. [2] In Namibia gestrandet dauert es dank dunkelhäutigen Schleppern nicht lange bis Südafrika. [3] Der ganze Rest zeigt nicht mehr als das Lagerleben der deutschen Rumpffamilie, und man fragt sich, welches Ende denn für sie vorgesehen ist. Das kommt so plötzlich wie der Schiffbruch: Dank eines Betruges dürfen sie bleiben. Sehr realistisch!
Im Vorfeld dachte ich an zwei Effekte: Sind die Südafrikaner gemein, dann sollen wir Mitleid mit den Flüchtlingen in Deutschland empfinden. Sind sie dagegen freundlich, mögen sie uns als Vorbild dienen. Ein sicherlich ebenfalls gewollter dritter Effekt fiel mir erst während des Filmes auf: Die Lage ist so schlecht, daß man Verständnis für Fehlverhalten, Lüge und Betrug der armen Deutschen entwickelt. Deshalb muß man mit unseren Flüchtlingen ebenfalls nachsichtig sein.
Einmal wird die Frau durch den Lagerzaun hindurch beschimpft und beworfen, vorwiegend von weißen Kindern in Schuluniform. An anderer Stelle wird ein Flüchtling verprügelt. Natürlich von einem Weißen. [4] Waren es burische Reste? Oder hatten die Filmemacher hier berechtigte Angst, schwarze Rassisten zu zeigen? An dieser unvollkommenen Spiegelung krankt der ganze Film: Man kann Schwarze nicht als übermäßig schlecht zeigen. Und man kann Deutsche nicht als ungebildete Einwanderer in südafrikanische Sozialsysteme darstellen. Die ‚Kulturen‘ lassen sich kaum glaubhaft spiegeln.
Gewiß soll der Film nicht nur Geld in die Kasse der Flüchtlingsindustriellen und -kulturellen spülen, sondern auch Mitgefühl in uns wecken, zumindest am Leben erhalten. Das kann er in mir aber kaum, zeigt er doch Flüchtlinge in einem umzäunten Internierungslager, denen die Rückführung in das sichere Herkunftsland Namibia (Österreich) droht, das seinerseits nach Deutschland (Syrien) abschiebt, während wir großzügig sogar langst abgelehnte Zuwanderer aller Art nicht an die Österreicher übergeben, nur zögerlich ausschaffen und sogar frei herumlaufen lassen.
[1] Im Film ist Südafrika das einzige Land, das noch Flüchtlinge aus Europa aufnimmt. Warum? Weil sie vor 75 Jahren den letzten weißen Farmer ermordet hatten und dies wie wir Nazis mit einer Willkomenskultur wieder gutmachen wollen?
[2] Afrikaner fallen von einem derart langen Schlauchboot einfach seitlich über Bord. Bei Deutschen ist Gummi hart wie Kruppstahl. Ein langes Ende bohrt sich in den Himmel und läßt den Sohnemann wie in einem amerikanischen Actionfilm über die ganze Länge nach unten ins Wasser rutschen.
[3] Bei vollständiger Spiegelung müßten die Schlepper zumindest teilweise weiß sein. Entweder burische Reste oder kriminelle Europäer.
[4] Unter den Schulkindern war natürlich ein Quotenschwarzer, doch im Hintergrund, nicht als Rädelsführer. Und der prügelnde Betreiber des Lagerladens nahm die Pose eines amerikanischen Polizisten ein, der gerade einen Schwarzen erschossen hatte.
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Von Brandt bis Nahles
wuerg, 09.02.2018 16:51
Willy Brandt war stolze 23 Jahre lang Vorsitzender der SPD. In dieser goldenen Zeit bin ich in die Partei eingetreten. Und zwar vor der Kampagne "Willy wählen", erkenntlich an meinem billigen hellblauen Parteibuch aus Pappe. Die auch damals mit dem Wind eingetretenen Genossen hatten bereits dunkelblaues Plastik. Heute sind sie wieder rötlich.
Nach Brandt vergingen 30 Jahre mit 12 Vorsitzenden in 13 Amtsperioden. Ohne die kommissarischen Kurzzeitvorsitzenden immerhin drei Jahre im Durchschnitt. Gefühlt sind es nur anderthalb. Kaum zu glauben, daß Sigmar Gabriel ganze sieben Jahre im Amt durchhielt. Er hat es abgegeben, um Außenminister zu werden, und stieg zum beliebtesten Sozialdemokraten auf. Für den seinerzeit nicht ernsthaft anvisierten Fall einer Regierungsbeteiligung sollte er Außenminister bleiben. Nun will Martin Schulz dieses Versprechen brechen.
Schlimmer noch: Martin Schulz darf sich auf Gabriels Ministerposten retten, weil er den Parteivorsitz freiwillig an Andrea Nahles abgeben will. Sie wird die erste Frau an der Spitze sein. Scharping, Schröder, Müntefering, Beck, Gabriel und Schulz pflastern ihren Weg. Oft wurde ich von moralisch überlegenen Grüninnenwählerinnen gefragt, warum ich denn noch nicht ausgetreten sei. Und ich habe immer geantwortet: Sobald Andrea Nahles Vorsitzende wird.
Meine Ehrennadel für 50 Jahre Mitgliedschaft habe ich bereits und die Abstimmung über die große Koalition werde ich noch mitgenommen haben, wenn es am Tage des geplanten Sonderparteitages soweit ist. Da freut sich das Finanzamt, muß es sich doch nicht mehr mit 260 Euro am Beitrag beteiligen.
Nach Brandt vergingen 30 Jahre mit 12 Vorsitzenden in 13 Amtsperioden. Ohne die kommissarischen Kurzzeitvorsitzenden immerhin drei Jahre im Durchschnitt. Gefühlt sind es nur anderthalb. Kaum zu glauben, daß Sigmar Gabriel ganze sieben Jahre im Amt durchhielt. Er hat es abgegeben, um Außenminister zu werden, und stieg zum beliebtesten Sozialdemokraten auf. Für den seinerzeit nicht ernsthaft anvisierten Fall einer Regierungsbeteiligung sollte er Außenminister bleiben. Nun will Martin Schulz dieses Versprechen brechen.
Schlimmer noch: Martin Schulz darf sich auf Gabriels Ministerposten retten, weil er den Parteivorsitz freiwillig an Andrea Nahles abgeben will. Sie wird die erste Frau an der Spitze sein. Scharping, Schröder, Müntefering, Beck, Gabriel und Schulz pflastern ihren Weg. Oft wurde ich von moralisch überlegenen Grüninnenwählerinnen gefragt, warum ich denn noch nicht ausgetreten sei. Und ich habe immer geantwortet: Sobald Andrea Nahles Vorsitzende wird.
Meine Ehrennadel für 50 Jahre Mitgliedschaft habe ich bereits und die Abstimmung über die große Koalition werde ich noch mitgenommen haben, wenn es am Tage des geplanten Sonderparteitages soweit ist. Da freut sich das Finanzamt, muß es sich doch nicht mehr mit 260 Euro am Beitrag beteiligen.
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Cowboy und Indianer
wuerg, 08.02.2018 23:40
Früher spielte man noch draußen, ohne Spielplätze, ohne Jugendhäuser, in der freien Natur oder Nachkriegsbrache. Es lag auf der Hand, zwei Gruppen gegeneinander antreten zu lassen: Cowboy und Indianer oder Räuber und Gendarm, ohne Eltern und ohne begleitendes Musikprogramm. Keiner brachte deshalb wirklich Leute um. Heute als Counterstrike auf dem Computer fehlt zwar die frische Luft, zu einem Mörder wird man dadurch aber nicht. Dafür gibt es andere Gründe.
Man konnte sich auch etwas verkleiden, mit Lasso, Federschmuck, Räuberhut oder Polizeiknüppel, besonders im Karneval. Da war man auch als Erwachsener gerne Cowboy, Häuptling, Räuber oder Polizist, nicht politisch korrekt indigener Clanchef oder Bulle. Mittlerweile rate ich mehr zu einem Kleinwüchsigen-Kostüm, Pinguin oder Einhorn. Superman, Luitpold von Bayern, Käpt'n Blaubär gehen dieses Jahr noch. Fred Feuerstein ähnelt zu sehr einem Neger. Ganz übel ist Blackfacing. Whitefacing eigentlich auch. Aber Simpson-Gelb geht, ist es doch die Unicode-Neutralfarbe.
Auch der gebührenfinanzierte Youtube-Kanal "Jäger & Sammler" aus dem berüchtigten FUNK-Netzwerk informiert seine jugendliche Zielgruppe: So schön einige mandalamalende Frauen indianische Muster auch finden, sind sie als Indianer-Kostüm doch rassistisch. Völlig unmöglich ist es für ein Weißbrot, als Afrikaner rumzulaufen. Das ist finsterstes Blackfacing. Und als Chinesin verkleidet, stellt man Asiatinnen als Sexobjekte hin. Wahrscheinlich wurde dabei das Krankenschwester-Kostüm mit dem einer Asiatin verwechselt. Kurz: Aufgabe des Karnevals ist es, die herrschende Klasse, nicht Minderheiten und fremde Völker zu veräppeln.
Immer wieder beeindruckend ist, wenn es in den auf gegenseitige Lobhudelei aufbauenden sozialen Medien für ein Filmchen wie das der Jäger und Sammler zu Karnevalskostümen doppelt soviele Daumen nach unten wie nach oben gibt. [1] Für die übrigen Beiträge sieht es zumeist noch katastrophaler aus. Deshalb ist auch hier wieder mit einer gehässigen Antwort von Youtubern zu rechnen, die aus eigener Tasche finanzieren und sich zurecht fragen: Ist Geld so wichtig, daß man dauernd Filme macht, die fast jeder für Scheiße hält?
[1] Karnevalskostüme unter der Lupe | Jäger & Sammler. Youtube, "Jäger & Sammler", 06.02.2018. Im Vorschaubild ist "kotztümiert" zu lesen.
Man konnte sich auch etwas verkleiden, mit Lasso, Federschmuck, Räuberhut oder Polizeiknüppel, besonders im Karneval. Da war man auch als Erwachsener gerne Cowboy, Häuptling, Räuber oder Polizist, nicht politisch korrekt indigener Clanchef oder Bulle. Mittlerweile rate ich mehr zu einem Kleinwüchsigen-Kostüm, Pinguin oder Einhorn. Superman, Luitpold von Bayern, Käpt'n Blaubär gehen dieses Jahr noch. Fred Feuerstein ähnelt zu sehr einem Neger. Ganz übel ist Blackfacing. Whitefacing eigentlich auch. Aber Simpson-Gelb geht, ist es doch die Unicode-Neutralfarbe.
Auch der gebührenfinanzierte Youtube-Kanal "Jäger & Sammler" aus dem berüchtigten FUNK-Netzwerk informiert seine jugendliche Zielgruppe: So schön einige mandalamalende Frauen indianische Muster auch finden, sind sie als Indianer-Kostüm doch rassistisch. Völlig unmöglich ist es für ein Weißbrot, als Afrikaner rumzulaufen. Das ist finsterstes Blackfacing. Und als Chinesin verkleidet, stellt man Asiatinnen als Sexobjekte hin. Wahrscheinlich wurde dabei das Krankenschwester-Kostüm mit dem einer Asiatin verwechselt. Kurz: Aufgabe des Karnevals ist es, die herrschende Klasse, nicht Minderheiten und fremde Völker zu veräppeln.
Immer wieder beeindruckend ist, wenn es in den auf gegenseitige Lobhudelei aufbauenden sozialen Medien für ein Filmchen wie das der Jäger und Sammler zu Karnevalskostümen doppelt soviele Daumen nach unten wie nach oben gibt. [1] Für die übrigen Beiträge sieht es zumeist noch katastrophaler aus. Deshalb ist auch hier wieder mit einer gehässigen Antwort von Youtubern zu rechnen, die aus eigener Tasche finanzieren und sich zurecht fragen: Ist Geld so wichtig, daß man dauernd Filme macht, die fast jeder für Scheiße hält?
[1] Karnevalskostüme unter der Lupe | Jäger & Sammler. Youtube, "Jäger & Sammler", 06.02.2018. Im Vorschaubild ist "kotztümiert" zu lesen.
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