no nobr
Früher reichte Tageslicht, die in Stein gemeißelte Schrift zu lesen, und eine Kerze für ein Buch. Heute benötigen wir einem Computer, zumindest zur Anfertigung eines Ausdruckes. Das beunruhigt mich nicht, denn sollte die Technik untergegen, muß auch keiner mehr meine Texte lesen. Verdichte ich alle zehn Jahre auf ein neues Medium, kann ich mein Leben lang lesen und ansehen, was in einem der gängigen Formate kodiert ist.

Exoten aber bereiten Probleme, wenn sie die Lebenszeit des darstellenden Systems überschreiten sollen. Texte aus Speicherschreibmaschinen mußten diese zumeist nicht überleben. Meine Beiträge hier aber sollten auch nach dem Tod von blogger.de ohne endlosen Aufwand an Konvertierung noch unverhunzt lesbar sein. Das ist leider in dem unseligen Mischformat von einfachem Text und HTML nicht gegeben.

Grundsätzlich fiel mir das schon vor fünf Jahren auf, da ich meine ersten Beiträge schrieb. Nun wurde es mir aber verdeutlicht: Das Darstellungssystem hat sich verändert, und zwar nicht abwärtskompatibel. Im Gegenteil: Aus Sicherheitsgründen wurde es abgespeckt. Unter anderen wird mein geliebtes NOBR-Tag gefiltert, ohne das ich Formeln nicht vor dem Umbruch bewahren kann.

Nun bin ich sicherlich die Ausnahme. Die große Masse aller Blogger ist mit kursiven, fetten und den so unerläßlichen durchgestrichenen Texten zufrieden. Auch buntig, klein und groß scheint noch zu gehen. Ebenso Sonderzeichen aller Art, Links und Bilder. An NOBR scheint keinem etwas zu liegen, wenn ich mir das Echo auf meinen Hilfe-Beitrag [1] ansehe.

Eigentlich will ich das auch gar nicht mehr. Ich werde in Zukunft vorwiegend einfachen Text schreiben, auch wenn die linearisierten Formeln schwer zu lesen sind. Wo er nicht ausreicht, werde ich keine HTML-Handstände machen oder gar zum Tabellen-Trick greifen, sondern einfach Bilder einsetzen. Links im Text selbst vermeide ich aus Schönheitgründen so und so.

Dem Mathematiker reichen Tafel, Kreide und Schwamm, Papier, Bleistift und Radiergummi, Schere, Tipp-Ex und Uhu. Im Computer- und Internet-Zeitalter kamen Bildschirmfoto, Scanner und Texteditor hinzu. Sollte etwas bedeutend sein, dann macht es der Schriftsetzer, mit oder ohne Latex. Alles andere ist eigentlich Zeitverschwendung. Diese Rückbesinnung muß einfach sein. Und sie ist nur ein Teil der Vereinfachung des Lebens.

[1] "nobr", https://hilfe.blogger.de/stories/1240705/, 11.10.2008

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Anderstote
Leider habe ich auch nach langer Suche im Internet keinen Hinweis darauf gefunden, wieviele Spanier vor zehn Jahren beim Zugunglück von Eschede ums Leben kamen.

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8880
Wer in Jesus vieles vereint sehen will, hat Schwierig­keiten mit der kleinen Zahl 888, die ihm gemäß griechi­scher Addition zukommt. Günstiger wäre das Zehn­fache 8880, weshalb diese Zahl einfach dem aufer­weckten Jesus zuge­ordnet wird [1], jedenfalls von einigen Ameri­kanern. Um den Schein der Willkür zu zerstreuen, werden vier Zahlen betrachtet:
Jesus = ΙΗΣΟΥΣ =
10+8+200+70+400+200 = 888

Christus = ΧΡΙΣΤΟΣ =
600+100+10+200+300+70+200 = 1480

Johannes der Täufer = ΙΩΑΝΝΗΣ ΒΑΠΤΙΣΤΗΣ =
10+800+1+50+50+8+200+2+1+80+300+10+200+300+8+200 = 2220

Menschensohn = ΥΙΟΣ ΤΟΥ ΑΝΘΡΩΠΟΥ =
400+10+70+200+300+70+400+1+50+9+100+800+80+70+400 = 2960
Da vor allem die beiden letzten gerne kopiert, aber nicht vorge­rechnet werden, habe ich es über­prüft und für den deutsch­sprachigen Jünger aufge­schrieben.

Alle diese vier Zahlen sind Vielfache von 74, der Buchstaben­summe von Jesus in eng­lischer Sprache:
Jesus               =  888 = 12·74
Christus            = 1480 = 20·74
Johannes der Täufer = 2220 = 30·74
Menschensohn        = 2960 = 40·74
Der größte gemeinsame Teiler ist mit 148 sogar doppelt so groß wie 74 und das kleinste gemein­same Viel­fache ist eben 8880. Wer suchet, der findet eben. Wenn man auch nicht alles auf­nehmen darf, denn 2368=32·74 für Jesus Christus hätte alles zunichte gemacht.

[1] Jesus 8880, jesus8880.com

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887
Gott wußte natürlich schon in vorbib­lischen Zeiten, daß dereinst die Ameri­kaner das auser­wählte Volk sein werden, weshalb nicht nur latei­nische, grie­chische und hebrä­ische, sondern auch englische Wörter eine nume­rische Bedeu­tung in sich bergen, an die wir durch die Zählung der Buch­staben unseres Alpha­betes oder deren ASCII-Darstel­lung kommen.
         C   3
J  10    H   8
E   5    R  18
S  19    I   9
U  21    S  19
S  19    T  20
-----    -----
   74       77
Da steht neben der biblischen 77 die zunächst unschein­bare 74. Doch multi­pliziert mit der heiligen 12 ergibt sich der grie­chische Wert 12·74=888 für Jesus. Die ASCII-Darstel­lung für das elfbuch­stabige "JESUS CHRIST" ein­schließ­lich Leer­zeichen berechnet sich demnach zu
"JESUS CHRIST" = 74+77+32+11·64 = 887
Das ist eins weniger als 888. Müßte es richtig "JESUS!CHRIST" oder "JESUS CHRJST" heißen? Oder hat sich in 2000 Jahren auch die Schnaps­zahl geändert, und es ist jetzt 1111 für "JEsus CHrist"?

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777
Die 666 ist allgemein als die Zahl des Bösen anerkannt. Danach kommen die guten Schnapszahlen. Die 999 als die Umkehrung der 666, die 888 steht für Jesus und die 777 für göttliche Vollkomenheit und Gerechtigkeit, eben für Gott selbst. Wie sollte es auch anders sein, wenn die heilige sieben verdreifacht wird?

Abgesehen von Lamechs Alter[1] kommt die 777 in der Bibel nicht vor. Man muß sie sich als Fortsetzung der mit 7 und 77 begonnen Reihe [2] denken oder in ihr zum Beispiel 7 Engel mit 7 Plagen in 7 Schalen [3] sehen.

Alles andere ist moderne Effekthascherei, sei es ein Buch mit dem Titel 777 des von vielen noch für erwähnenswert gehaltenen Aleister Crowley oder die Abgrenzung der guten von den bösen Grufties durch Vorzeigen der 777. Die nette Spielerei
(131313 : 13) / 13 = 777
will ich jedoch näher betrachten, um den Irrglauben zu zerstreuen, unter den Schnapszahlen träten übermäßig viele Merkwürdigkeiten auf, was doch nicht mit rechten Dingen zugehen könne. In Wirklichkeit ist es eigentlich immer nur
111 = 3·37   und deshalb   xxx = 3·x·37 = (x+x+x)·37
mit anderen Kleinigkeiten kombiniert. In diesem Falle ergibt sich recht geschickt
  1 1 1
-   1 1 1 
+     1 1 1
-----------
  1 0 1 0 1

10101 = (100+10+1)(100-10+1)
      = 111·91
      = 111·(7·13)
      = (111·7)·13
      = 777·13
Um es merkwürdiger zu machen, wird noch einmal 13 reingesteckt:
131313 = 10101·13 = 777·13·13
Nach 777 aufgelöst ist wieder einmal ein neues Wunder aus bekannten Beziehungen zusammengesetzt.

[1] 1. Mose 5,30-31: Darnach lebte er [Lamech] fünfhundert und fünfundneunzig Jahre und zeugte Söhne und Töchter; daß sein ganzes Alter ward siebenhundert siebenundsiebzig Jahre, und starb.

[2] 1. Mose 4,24: Kain soll siebenmal gerächt werden, aber Lamech siebenundsiebzigmal. [Und wer 777 mal?]

[3] Offenbarung 21,9: Und es kam zu mir einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen voll der letzten sieben Plagen hatten, und redete mit mir und sprach: Komm, ich will dir das Weib zeigen, die Braut des Lammes.

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888
Die 888 ist heute zur 2000-Jahr-Feier des 8.8.8 natür­lich nicht zu über­sehen. Im Vor­feld der gerade eröff­neten olympi­schen Spiele hat auch der letzte vernom­men, daß die Chi­nesen an die 8 glauben. Und 888 steht ihnen für die drei wich­tig­sten Dinge im Leben: Geld, Reich­tum und Ver­mögen. Wer heute gehei­ratet hat, schont alle drei und feiert erst nach der Olym­piade. Wer letztes Jahr ein Kind gezeugt hat, ver­schafft seinem Nach­wuchs den Vorteil der Achter-Geburt, näm­lich über­füllte Klassen­zimmer und deut­lich mehr Wett­bewerb im Leben.

In unserem christ­lichen Kultur­kreis, dessen norma­tive Kraft nicht nur den Chi­nesen, sondern der ganzen Welt mit dem gre­goriani­schen Kalender erst den heutigen 08.08.08 oder 08/08/08 beschert hat, steht 888 nicht für Glücksspiel unter 888.com und auch nicht für Geldofs Live-Aid mit nach­gestell­tem HH, sondern für Jesus. Manche meinen diese 888 von irgend­welchen 8+8+8=24 Tagen ablei­ten zu können, andere von Jesu Beschnei­dung [1]. Sinn­voller erscheint mir
Jesus = Ι Η Σ Ο Υ Σ
      = Jota + Eta + Sigma + Omikron + Ypsilon + Sigma
      = 8 + 10 + 200 + 70 + 400 + 200
      = 888
[1] Lukas 2,12: Und da acht Tage um waren, daß das Kind beschnit­ten würde, da ward sein Name genannt Jesus, welcher genannt war von dem Engel, ehe denn er in Mutterleibe empfangen ward.

Jahr-2000-Feier | Live 8 | 88

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Der Ball ist rund
Der Fußball ist seit der letzten Welt­meister­schaft runder als je zuvor, wenn er anfäng­lich auch etwas flatterte. Er besteht nicht mehr aus den 12 schwar­zen Fünf- und 20 weißen Sechs­ecken des Ikosaeder­stumpfes mit seinen 60 Ecken und 90 Kanten, sondern aus 6 Propel­lern und 8 Turbi­nen, von denen bei genau­erem Hin­sehen die eine Hälfte links und die andere rechts herum dreht. Wer von der geschwun­genen Form der moder­nen Schweiß- statt der alter­tüm­lichen Klein­kind-Nähte absehen kann, erkennt einen Oktaeder­stumpf mit seinen 24 Ecken und 36 Kanten.

Der naive Betrach­ter mag das wieder einmal für einen Triumph der praxis­orien­tierten Inge­nieure von Adidas über theore­tische Mathe­matiker halten, die in geraden Linien und regel­mäßigen Struk­turen befangen sind und sich schon über­winden müssen, einen nur archi­medi­schen und nicht plato­nischen Körper zu sehen. Und wer den neuen Ball für einen Triumph der Mathe­matik hält, der ist nicht näher an der Realität:
  • Soll eine Kugel mit Leder oder einem anderen bieg-, doch wenig form­baren Material bespannt werden, müssen die Teil­stücke nicht sehr klein, sondern nur schmal sein. Eines reicht aus, so wie ein Apfel in einem Zuge schälbar ist.
  • Große und unregel­mäßige Teilstücke machen den Fußball nicht runder, aber auch nicht eckiger, wenn sie kaum gegen die Längsrichtung gebogen werden müssen. Nur lassen sie sich schwerer als regel­mäßige Stücke von paki­stani­schen Kindern vernähen.
  • Die Teilstücke können sogar recht breit und groß­flächig sein, wenn sie vorgeformt sind. So könnten dem­nächst auch Qualitäts­bälle aus zwei Halb­kugeln geklebt werden. Eines Tages wird der Ball sogar nahtlos aufge­blasen.
  • Weniger Ecken, an denen Nähte zusammen­stoßen, bedeuten weniger Schwach­stellen. Doch werden dadurch die Nähte länger und schwie­riger. Sind sie auch noch geschwun­gen, geht es ohne präzise arbei­tende Maschi­nen kaum noch.
Kurz: Mit der Welt­meister­schaft ersetzte der Stumpf des Okta­eders den des Ikosa­eders. Nicht weil erst im 21. Jahr­hundert seine Über­legen­heit erkannt wurde, sondern weil der tech­nische Fort­schritt weniger und zugleich kompli­zierte Teil­stücke erlaubt. Ausschlag­gebend aber war wohl eher das verän­derte Aussehen, das Inno­vation unmittel­barer vermu­ten läßt als Fort­schritte im Mate­rials und seiner Verar­beitung.

Mich interessiert kaum, welcher Kunst­stoff mit welcher Ober­fläche und welchen Schweiß­nähten zu einem so runden Ball führt, der nach­weislich nicht flattert und mit einem zu ihm passen­den Schuh von Adidas sich genauer als je zuvor an die vorge­schrie­bene Flug­bahn hält. Wichtiger sind mir drei Fragen:
  • Die erste seit der Weltmeister­schaft 2006: Der Billig­ball meiner Kinder besteht aus den 12+20 Stücken des Standard­balles, der mit dem neuen Layout (+teamgeist) bedruckt ist. Warum wurde dazu das neue ortho­gonale Muster gerade in dieser Weise auf den Ikosa­eder proje­ziert?
  • Die zweite seit der Europameister­schaft 2008: Die Pro­peller haben an ihren Enden zwei große schwarze Punkte bekom­men. Insgesamt sind es zwölf Stück. Warum wurden diese Punkte beim Billig­ball aus den 12+20 Stücken nicht einfach auf die Fünf­ecke gedruckt?
  • Die letzte und wesentliche Frage: Warum sehe ich im neuen Ball mit seinen 6 Propel­lern und 8 Tur­binen nicht den Oktaeder­stumpf mit seinen 6+8 Flächen, sondern einfach einen Würfel mit seinen 6 Flächen und 8 Ecken?
"Wer flattert: Der Ball oder die Nerven?", Hamburger Abendblatt, 6. Juni 2008, www.abendblatt.de/daten/2008/06/06/890466.html

Eric W. Weisstein, "Archimedean Solid", Mathworld, Wolfram Web Resource, mathworld.wolfram.com/ArchimedeanSolid.html"

Eric W. Weisstein, "Platonic Solid", Mathworld, Wolfram Web Resource, mathworld.wolfram.com/PlatonicSolid.html

Hartmut Ring, "Wie revolutionär ist der neue WM-Ball wirklich?", www.math.uni-siegen.de/ring/wm-ball.html

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