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VIVA
wuerg, 03.10.2006 14:12
Soeben demonstrierten zwei Damen bei VIVA ihre Rechenkünste:
A: … schon 17 Jahre, seit 1991.
B: Nö, 2001 sind 10 Jahre, plus 5 sind 16.
Ich habe den Anlaß für diese Rechnung nicht mitbekommen. Wenn es aber um den 16. Tag der deutschen Einheit neueren Datums ging, so mag dieser Dialog als Beispiel dienen, wie das richtige Ergebnis keine Rücksicht auf seine Herleitung nimmt.
Neun-Live Ⅰ Ⅱ Ⅲ Ⅳ | 0,875
A: … schon 17 Jahre, seit 1991.
B: Nö, 2001 sind 10 Jahre, plus 5 sind 16.
Ich habe den Anlaß für diese Rechnung nicht mitbekommen. Wenn es aber um den 16. Tag der deutschen Einheit neueren Datums ging, so mag dieser Dialog als Beispiel dienen, wie das richtige Ergebnis keine Rücksicht auf seine Herleitung nimmt.
Neun-Live Ⅰ Ⅱ Ⅲ Ⅳ | 0,875
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Sudoku: Raster
wuerg, 03.10.2006 01:54
Die Suche nach nackten und versteckten Einern, Paaren, Tripeln oder gar Quadrupeln und nach Zweiern mit Konsequenzen für betroffene Blöcke, Zeilen und Spalten ist recht mühsam und führt in schweren Sudoku allein nicht zum Ziel. In den einfachen Sudoku für Busse und Bahnen aber kann man sich nicht nur auf elementare Methoden beschränken, sondern auch zwischen ihnen wählen. Als Mensch sollte man ausnutzen, was ein Leben lang trainiert wurde und nicht viel Mühe macht. Also wird man nicht wie ein Computer alle Felder abgrasen, sondern die bewährte Mustererkennung einsetzen, die nach viel Übung so reflexhaft arbeitet wie man Fahrrad fährt.
Dieses Vorgehen ist nicht die Domäne des Menschen und macht den Rätselspaß nicht aus. Zum einen gehen für die Anfangsüberprüfung schon fünf Minuten drauf. Zum anderen sollte die Lösung auch ohne Notizen gefunden werden. Und wer sieht mit dieser Methode ohne Mühe zum Beispiel die rote vier, weil in ihrem Block samt ihrer Zeile und Spalte alle anderen acht Ziffern vorkommen? Erst nach dem Scheitern einfacherer Überlegungen hätte ich die vierte Zeile untersucht, in deren vier freien Feldern nur die Ziffern 1, 4, 8 und 9 vorkommen können, um dann möglicherweise zu sehen, daß für die zweite Position alle außer 4 ausscheiden, wahrscheinlicher nachdem mir aufgefallen wäre, daß in der letzten Position eine 9 stehen muß, woraus sich der Rest der vierten Zeile ergibt.
Woran liegt das? Der Mensch kann auch mit viel Training kaum erkennen, an welchen Stellen acht oder auch nur sieben verschiedene Ziffern ausscheiden. Er muß alle Felder abgrasen oder sich auf solche beschränken, in denen sich nicht nur viele, sondern auch verschiedene Ziffern kreuzen, vor allem die seltenen. Doch glücklicherweise kann ein Mensch sehr schnell einen holografischen Blick entwickeln, um die Postionen gleicher Ziffern zu erkennen. In Gedanken kann er dann ihre Zeilen und Spalten kreuzen und sehen, in welchen Blöcken nur noch ein Feld übrig bleibt. Auf diese Weise erledigt man zumindest einfache Sudoku immer schneller.
Ich will wenigstens einmal im Detail aufschreiben, wie diese Methode grundlegend funktioniert: Streicht man im Ausgangssudoku [1] alle Zeilen und Spalten mit Ziffer 1, so schrumpft es auf
Wenn es auch nur selten so leicht wie im vorangehenden Beispiel ist, kann doch fast jedes Sudoku, daß nicht die Stufe 3 übersteigt oder als sehr schwer gekennzeichnet ist, auf diese Weise gelöst werden: Zunächst geht man die Ziffern 1 bis 9 nach der beschriebenen Methode durch, um die Zahl der ausgefüllten Felder zumindest leicht zu erhöhen, wodurch eine Reihe von Blöcken, Zeilen und Spalten mit vier oder weniger freien Feldern entstanden sein sollte. In diesen sucht man weitere nackte oder versteckte Einer, Paare, Tripel oder einfache Zweier. Und sobald etwas entdeckt ist, schaut man nach direkten Konsequenzen. Das sollte samt gelegentlichen kleinen Zusatzkombinationen zur Lösung ausreichen.
Es ist Zeitverschwendung, systematisch alles zu überprüfen. Vielmehr ist es wichtig zu ahnen, welche Objekte Fortschritt mit wenig Aufwand versprechen. Dazu gehören nicht nur die mit wenig freien Feldern, sondern auch solche, in denen gerade eine neue Ziffer plaziert oder etwas anderes gefunden werden konnte. Und wenn zum Beispiel Zeilen sich als unergiebig erweisen, sollte man rechtzeitig auf Spalten oder Blöcke wechseln.
Allmählig ist es mir schon langweilig geworden, mit diesem Stiefel alle Sudoku der Stufe 3 in sieben bis fünfzehn Minuten zu lösen, sofern mir kein Flüchtigkeitsfehler unterläuft. Und in den Bahnhofsbuchhandlungen sind die Hefte mit schwierigeren Rätseln schon recht selten. Trotzdem ist es wohl gut, ein paar hundert davon abzuhaken, um Geläufigkeit für spätere Aufgaben zu erreichen, die nicht dadurch unlösbar werden sollen, daß die Routine für die einfachen Kombinationen fehlt und ich sie munter übersehe.
[1] 2...78...6.1.9..45.9..4.18...7.2635...97...168.5..9....7.43.2...1258.6.4.389....1
Übersicht | Anfang | Einer | Paare | Stufen
+-------+-------+-------+ | 2 . . | . 7 8 | . . . | | 6 . 1 | . 9 . | . 4 5 | | . 9 . | . 4 . | 1 8 . | +-------+-------+-------+ | . . 7 | . 2 6 | 3 5 . | | . . 9 | 7 . . | . 1 6 | [1] | 8 . 5 | . . 9 | . . . | +-------+-------+-------+ | . 7 . | 4 3 . | 2 . . | | . 1 2 | 5 8 . | 6 . 4 | | . 3 8 | 9 . . | . . 1 | +-------+-------+-------+In diesem Sudoku würden Computer oder Buchhalter vielleicht zu jedem freien Feld notieren, welche Ziffern noch möglich sind, um sofort 12 Felder ausfüllen zu können:
+-------+-------+-------+ | 2 . . | . 7 8 | 9 . . | | 6 8 1 | . 9 . | 7 4 5 | | . 9 3 | . 4 . | 1 8 . | +-------+-------+-------+ | . 4 7 | . 2 6 | 3 5 . | | . . 9 | 7 . . | . 1 6 | | 8 . 5 | . . 9 | . . . | +-------+-------+-------+ | . 7 6 | 4 3 1 | 2 9 . | | 9 1 2 | 5 8 7 | 6 . 4 | | . 3 8 | 9 6 . | . 7 1 | +-------+-------+-------+In den verbleibenden 31 Feldern entfallen dadurch zahlreiche Kandidaten. Schnell können weitere Felder ausgefüllt werden, und bald ist man am Ziel.
Dieses Vorgehen ist nicht die Domäne des Menschen und macht den Rätselspaß nicht aus. Zum einen gehen für die Anfangsüberprüfung schon fünf Minuten drauf. Zum anderen sollte die Lösung auch ohne Notizen gefunden werden. Und wer sieht mit dieser Methode ohne Mühe zum Beispiel die rote vier, weil in ihrem Block samt ihrer Zeile und Spalte alle anderen acht Ziffern vorkommen? Erst nach dem Scheitern einfacherer Überlegungen hätte ich die vierte Zeile untersucht, in deren vier freien Feldern nur die Ziffern 1, 4, 8 und 9 vorkommen können, um dann möglicherweise zu sehen, daß für die zweite Position alle außer 4 ausscheiden, wahrscheinlicher nachdem mir aufgefallen wäre, daß in der letzten Position eine 9 stehen muß, woraus sich der Rest der vierten Zeile ergibt.
Woran liegt das? Der Mensch kann auch mit viel Training kaum erkennen, an welchen Stellen acht oder auch nur sieben verschiedene Ziffern ausscheiden. Er muß alle Felder abgrasen oder sich auf solche beschränken, in denen sich nicht nur viele, sondern auch verschiedene Ziffern kreuzen, vor allem die seltenen. Doch glücklicherweise kann ein Mensch sehr schnell einen holografischen Blick entwickeln, um die Postionen gleicher Ziffern zu erkennen. In Gedanken kann er dann ihre Zeilen und Spalten kreuzen und sehen, in welchen Blöcken nur noch ein Feld übrig bleibt. Auf diese Weise erledigt man zumindest einfache Sudoku immer schneller.
Ich will wenigstens einmal im Detail aufschreiben, wie diese Methode grundlegend funktioniert: Streicht man im Ausgangssudoku [1] alle Zeilen und Spalten mit Ziffer 1, so schrumpft es auf
| 1 | 4 5 6 | --+---+-------+ A | X | . X X | --+---+-------+ D | . | . X X | F | X | . . X | --+---+-------+ G | X | X X . | --+---+-------+worin Spalten mit Nummern 1 bis 9 und Zeilen mit Buchstaben A bis I bezeichnet sind. Ein X bedeutet, daß in diesem Feld bereits eine Ziffer steht oder im zugehörigen Block eine 1 vorkommt. Der Augenschein sagt sofort, daß an den Positionen A4, D1 und G6 Einsen stehen müssen, womit für die letzte 1 nur noch F5 bleibt. Die Einsen sind damit allesamt auf einen Schlag erledigt:
+-------+-------+-------+ | 2 . . | 1 7 8 | . . . | | 6 . 1 | . 9 . | . 4 5 | | . 9 . | . 4 . | 1 8 . | +-------+-------+-------+ | 1 . 7 | . 2 6 | 3 5 . | | . . 9 | 7 . . | . 1 6 | | 8 . 5 | . 1 9 | . . . | +-------+-------+-------+ | . 7 . | 4 3 1 | 2 . . | | . 1 2 | 5 8 . | 6 . 4 | | . 3 8 | 9 . . | . . 1 | +-------+-------+-------+Praktisch macht man es natürlich einfacher und schneller: Zunächst ergeben sich die Einsen im mittleren senkrechten 3×9‑Streifen bei A4 und G6. Die anderen beiden folgen dann ohne weiteres. Diesen Stiefel kann man weiter durchziehen. Für die 2 ergibt sich folgendes Teildiagramm:
| 2 | 4 6 | 8 9 | --+---+-----+-----+ B | X | . . | X X | C | X | . . | X . | --+---+-----+-----+ E | . | X X | X X | F | . | X X | . . | --+---+-----+-----+ I | X | X . | X X | --+---+-----+-----+Es fallen alle fünf fehlenen Zweien, denn C9 ist die einzige Möglichkeit im oberen rechten Block, ebenso I6 im mittleren unteren, womit F8, E2 und B4 sofort folgen.
+-------+-------+-------+ | 2 . . | 1 7 8 | . . . | | 6 . 1 | 2 9 . | . 4 5 | | . 9 . | . 4 . | 1 8 2 | +-------+-------+-------+ | 1 . 7 | . 2 6 | 3 5 . | | . 2 9 | 7 . . | . 1 6 | | 8 . 5 | . 1 9 | . 2 . | +-------+-------+-------+ | . 7 . | 4 3 1 | 2 . . | | . 1 2 | 5 8 . | 6 . 4 | | . 3 8 | 9 . 2 | . . 1 | +-------+-------+-------+Weiter geht es mit der 3, die nur dreimal vorkommt. Trotzdem sind die übrigen sechs Dreien sofort fällig:
+-------+-------+-------+ | 2 . . | 1 7 8 | . . 3 | | 6 . 1 | 2 9 3 | . 4 5 | | . 9 3 | . 4 . | 1 8 2 | +-------+-------+-------+ | 1 . 7 | . 2 6 | 3 5 . | | 3 2 9 | 7 . . | . 1 6 | | 8 . 5 | 3 1 9 | . 2 . | +-------+-------+-------+ | . 7 . | 4 3 1 | 2 . . | | . 1 2 | 5 8 . | 6 3 4 | | . 3 8 | 9 . 2 | . . 1 | +-------+-------+-------+Der Rest ist ein Kinderspiel, gleich ob man nun mit der 4 fortfährt oder einen Block nach dem anderen ausfüllt.
Wenn es auch nur selten so leicht wie im vorangehenden Beispiel ist, kann doch fast jedes Sudoku, daß nicht die Stufe 3 übersteigt oder als sehr schwer gekennzeichnet ist, auf diese Weise gelöst werden: Zunächst geht man die Ziffern 1 bis 9 nach der beschriebenen Methode durch, um die Zahl der ausgefüllten Felder zumindest leicht zu erhöhen, wodurch eine Reihe von Blöcken, Zeilen und Spalten mit vier oder weniger freien Feldern entstanden sein sollte. In diesen sucht man weitere nackte oder versteckte Einer, Paare, Tripel oder einfache Zweier. Und sobald etwas entdeckt ist, schaut man nach direkten Konsequenzen. Das sollte samt gelegentlichen kleinen Zusatzkombinationen zur Lösung ausreichen.
Es ist Zeitverschwendung, systematisch alles zu überprüfen. Vielmehr ist es wichtig zu ahnen, welche Objekte Fortschritt mit wenig Aufwand versprechen. Dazu gehören nicht nur die mit wenig freien Feldern, sondern auch solche, in denen gerade eine neue Ziffer plaziert oder etwas anderes gefunden werden konnte. Und wenn zum Beispiel Zeilen sich als unergiebig erweisen, sollte man rechtzeitig auf Spalten oder Blöcke wechseln.
Allmählig ist es mir schon langweilig geworden, mit diesem Stiefel alle Sudoku der Stufe 3 in sieben bis fünfzehn Minuten zu lösen, sofern mir kein Flüchtigkeitsfehler unterläuft. Und in den Bahnhofsbuchhandlungen sind die Hefte mit schwierigeren Rätseln schon recht selten. Trotzdem ist es wohl gut, ein paar hundert davon abzuhaken, um Geläufigkeit für spätere Aufgaben zu erreichen, die nicht dadurch unlösbar werden sollen, daß die Routine für die einfachen Kombinationen fehlt und ich sie munter übersehe.
[1] 2...78...6.1.9..45.9..4.18...7.2635...97...168.5..9....7.43.2...1258.6.4.389....1
Übersicht | Anfang | Einer | Paare | Stufen
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Gewinn und Verlust
wuerg, 02.10.2006 01:59
Wenn man 18 Prozent mehr Umsatz als Hysterie bezeichnen mag, dann hat es eine solche um die 26 Millionen in Lotto-Jackpot gegeben. Und sollte am Montag keiner gewonnen haben, dann wird er nächste Woche noch größer sein. Ab wann lohnt es sich für mich mitzuspielen?
Um das einschätzen zu können, habe ich mich nach dem Einsatz für ein Spiel erkundigt. Es sind wohl 75 Cent. Der Normalgewinn ist 37,5 Cent, daß selbst ohne Berücksichtigung der Gebühren der Jackpot etwa 37,5⋅140.000.000 Cent also mindestens 50 Millionen Euro betragen müßte, was wohl kaum erreicht werden wird, weil er vorher ‚geknackt‘ oder der Gewinnklasse 2 zugeschlagen wird.
Um aber ehrlich zu sein, habe ich nicht darüber nachgedacht, wann ich zum Lottospieler würde, sondern mir nur erneut die Frage gestellt, ab welcher Gewinnquote q(x,y) der normale Mensch bereit ist, einen Betrag x für einen möglichen Gewinn von y zu setzen.
So blöd die Sendung „Deal or no deal“ auch ist, bietet sie neben dem Lottospiel und dem Roulette dafür doch gewisse Anhaltspunkte. Anders als in den meisten Gewinnspielsendungen schwankt der zu erwartende Gewinn auf den einen Koffer nur wenig. Nur die von der ‚Bank‘ angebotene Quote wird immer besser, bis der Kandidat weich wird und um die 75 Prozent der zu erwartenden Summe aufgibt.
Während im Bereich eines Einsatzes von 10.000 bis 50.000 Euro offensichtlich eine diesen Betrag deutlich übersteigende gefühlte Auszahlung erwartet wird, bereits erzielte Gewinne in dieser Größenordnung nur ungern riskiert werden und nur wenige für den Einsatz ihr Konto überziehen würden, reichen sehr vielen Menschen beim Lottospiel dennoch 50% Gewinnausschüttung.
Wenn jeder Euro jedem gleich viel wert ist, man von einem Gewinn nicht viel hat und ein Verlust auch nicht juckt, dann sollte man wetten, sobald q(x,y)>x/y ist. Viele verzocken zumeist kleine Beträge unterhalb dieser Grenze. Bei großen Einsätzen ist es umgekehrt. Wer nicht reich ist, kann einen Verlust evtl. nicht wegstecken. Wer sich über eine Niederlage übermäßig ärgert, wird ebenfalls zögern. Wer wie bei „Wer wird Millionär“ vor der Wahl steht, einen sicheren Betrag nach Hause mitzunehmen oder ihn zu riskieren, der wird sich überlegen, ob er mit mehr zufriedener wäre oder im Falle des Scheiterns zum finanziellen Verlust auch noch Spott und Hohn einfährt.
Mißt man einem Gewinn von z Euro einen Wert g(z) und einem Verlust v(z) zu, sollte man eine Wette eingehen sofern die Gewinnwahrscheinlichkeit q(x,y)=v(x)/(g(y−x)+v(x)) übersteigt. Welchen Funktionen g und v ein normaler Mensch guten Auskommens, aber ohne großes Vermögen folgt, kann man nur anhand seines Verhaltens erahnen. Ich schätze grob:
Und noch ein Beispiel: Wer bei „Wer wird Millionär“ vor der Millionenfrage steht, der kann seine x=500.000−32.000=468.000 Euro riskieren und evtl. y=1.000.000 Euro gewinnen. Objektiv sollte er bei einer erwarteten Erfolgsquote oberhalb von 468.000/1.000.000=47% zocken. Doch ist der Einsatz kein Kleckerbetrag, ihn zu verlieren schmerzt, weshalb die meisten erst dann das Risko eingehen, wenn zu mehr als v(468.000)/(g(532.000)+v(468.000))=65% richtig geantwortet werden kann. Und das ist nur selten der Fall.
Um das einschätzen zu können, habe ich mich nach dem Einsatz für ein Spiel erkundigt. Es sind wohl 75 Cent. Der Normalgewinn ist 37,5 Cent, daß selbst ohne Berücksichtigung der Gebühren der Jackpot etwa 37,5⋅140.000.000 Cent also mindestens 50 Millionen Euro betragen müßte, was wohl kaum erreicht werden wird, weil er vorher ‚geknackt‘ oder der Gewinnklasse 2 zugeschlagen wird.
Um aber ehrlich zu sein, habe ich nicht darüber nachgedacht, wann ich zum Lottospieler würde, sondern mir nur erneut die Frage gestellt, ab welcher Gewinnquote q(x,y) der normale Mensch bereit ist, einen Betrag x für einen möglichen Gewinn von y zu setzen.
So blöd die Sendung „Deal or no deal“ auch ist, bietet sie neben dem Lottospiel und dem Roulette dafür doch gewisse Anhaltspunkte. Anders als in den meisten Gewinnspielsendungen schwankt der zu erwartende Gewinn auf den einen Koffer nur wenig. Nur die von der ‚Bank‘ angebotene Quote wird immer besser, bis der Kandidat weich wird und um die 75 Prozent der zu erwartenden Summe aufgibt.
Während im Bereich eines Einsatzes von 10.000 bis 50.000 Euro offensichtlich eine diesen Betrag deutlich übersteigende gefühlte Auszahlung erwartet wird, bereits erzielte Gewinne in dieser Größenordnung nur ungern riskiert werden und nur wenige für den Einsatz ihr Konto überziehen würden, reichen sehr vielen Menschen beim Lottospiel dennoch 50% Gewinnausschüttung.
Wenn jeder Euro jedem gleich viel wert ist, man von einem Gewinn nicht viel hat und ein Verlust auch nicht juckt, dann sollte man wetten, sobald q(x,y)>x/y ist. Viele verzocken zumeist kleine Beträge unterhalb dieser Grenze. Bei großen Einsätzen ist es umgekehrt. Wer nicht reich ist, kann einen Verlust evtl. nicht wegstecken. Wer sich über eine Niederlage übermäßig ärgert, wird ebenfalls zögern. Wer wie bei „Wer wird Millionär“ vor der Wahl steht, einen sicheren Betrag nach Hause mitzunehmen oder ihn zu riskieren, der wird sich überlegen, ob er mit mehr zufriedener wäre oder im Falle des Scheiterns zum finanziellen Verlust auch noch Spott und Hohn einfährt.
Mißt man einem Gewinn von z Euro einen Wert g(z) und einem Verlust v(z) zu, sollte man eine Wette eingehen sofern die Gewinnwahrscheinlichkeit q(x,y)=v(x)/(g(y−x)+v(x)) übersteigt. Welchen Funktionen g und v ein normaler Mensch guten Auskommens, aber ohne großes Vermögen folgt, kann man nur anhand seines Verhaltens erahnen. Ich schätze grob:
z g(z) v(z) 0,10 0,06 0,05 1 0,70 0,65 10 8,50 9 100 100 120 1.000 1.200 1.600 10.000 14.000 22.000 100.000 170.000 300.000 1.000.000 2.000.000 4.000.000Zum Beispiel Lotto: Setze ich x=1 Euro ein und kann y=1.000.000 Euro gewinnen, so sollte die Gewinnwahrscheinlichkeit eins zu eine Million sein, sofern ich jeden Euro gleich bewerte. Wenn mir aber ein verlorener Euro nur 65 Cent wert ist (v(x)=0,65) und eine Million das Doppelte (g(y)=2.000.000), so sollte ich bereits spielen, wenn die Gewinnwahrscheinlichkeit nur eins zu 3 Millionen übersteigt. Obwohl nur die Hälfte der Lottoeinnahmen wieder ausgeschüttet werden, kann damit schon der Bereich erreicht sein, da Lotto für ein faires Spiel gehalten wird, auch wenn die vielen kleineren Gewinne nicht so lukrativ erscheinen. Und bei einem Jackpot von 26 Millionen sind die Verhältnisse klar: Wer scharf auf viele Millionen ist, für den lohnt es sich. Er sollte sogar mehrfach spielen, solange ihn der wahrscheinlich verlorene Einsatz nicht schmerzt.
Und noch ein Beispiel: Wer bei „Wer wird Millionär“ vor der Millionenfrage steht, der kann seine x=500.000−32.000=468.000 Euro riskieren und evtl. y=1.000.000 Euro gewinnen. Objektiv sollte er bei einer erwarteten Erfolgsquote oberhalb von 468.000/1.000.000=47% zocken. Doch ist der Einsatz kein Kleckerbetrag, ihn zu verlieren schmerzt, weshalb die meisten erst dann das Risko eingehen, wenn zu mehr als v(468.000)/(g(532.000)+v(468.000))=65% richtig geantwortet werden kann. Und das ist nur selten der Fall.
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Cosmic Connection
wuerg, 30.09.2006 18:27
Bild-Leser wissen mehr, sonst wäre ich gar nicht auf die Arte-Sendung „Cosmic Connection“ am heutigen Abend aufmerksam geworden, auf die ich mich jetzt schon freue, denn sie wird sicherlich ein neues Lehrbeispiel für die Natur des Menschen sein, die wir den Außerirdischen besser verschweigen.
„Das UFO (Unidentifizierbares Fernsehobjekt) richtet sich zwar an Außerirdische, doch ist CosmicConnexion ebenfalls eine Aufforderung an die Bewohner der Erde, über ihre Existenz und ein mögliches Leben außerhalb des eigenen Sonnensystems nachzudenken.“ Aber eben nur in zweiter Linie. Wir wissen ja bereits, daß unsere Kleidung kein angewachsenes Fell ist. Nicht so die Aliens: „Während Außerirdische auf der Pioneer-Raumsonde lediglich eine Metallplatte mit einem Piktogramm der Gattung Mensch vorfinden können, werden sie bei CosmicConnexion von einem unbekleideten Moderatorenpaar durch die Sendung geführt.“
Die auch in den Weltraum ausgestrahlte Sendung wird sich nicht an interstellare Biologen richten, die sich hinter dem Mond, im Asteroidengürtel oder unter uns verstecken und schon viele nackte Menschen seziert haben. Sie wissen schon alles aus den üblichen Chart-Shows. Die Informationen sind wohl für Außerirdische bestimmt, die uns auf ihrem Vorbeiflug entlang der galaktischen Handelsstraßen nicht bemerkten, links liegen lassen oder nur unsere Entwicklung abwarten, bis Guido Westerwelle „auf gleicher Augenhöhe“ mit ihnen verhandeln kann.
Und so wie eine Fliege sich gut überlegen sollte, meine Aufmerksamkeit zu erregen oder mir auf die Nerven zu gehen, so sollten wir uns laut Bildzeitung ebenfalls ruhig verhalten. Ufo-Forscher warnen vor den Folgen einer solchen Show, denn nicht alle Weltraumbewohner sind uns gut gesonnen. Sie könnten uns alle mit Mönchskutten einkleiden und in Bergwerken nach Kryptonit graben lassen oder uns gar jagen und töten, weil sie glauben, unsere Nierensteine fördern ihre Potenz. Später würden sie uns zu diesem Zwecke überzüchten und wie Gänse stopfen. Nicht alle sind so nett wie wir und die Amerikaner, es gibt auch Perser und Chinesen unter ihnen.
Und nun noch die Zuschauerfrage (Außerirdische sind von der Teilnahme ausgeschlossen) des heutigen Abends. Zu gewinnen gibt es ein Service aus vulkanischem Porzellan mit 12 fliegenden Untertassen.
Was ist größer?
„Das UFO (Unidentifizierbares Fernsehobjekt) richtet sich zwar an Außerirdische, doch ist CosmicConnexion ebenfalls eine Aufforderung an die Bewohner der Erde, über ihre Existenz und ein mögliches Leben außerhalb des eigenen Sonnensystems nachzudenken.“ Aber eben nur in zweiter Linie. Wir wissen ja bereits, daß unsere Kleidung kein angewachsenes Fell ist. Nicht so die Aliens: „Während Außerirdische auf der Pioneer-Raumsonde lediglich eine Metallplatte mit einem Piktogramm der Gattung Mensch vorfinden können, werden sie bei CosmicConnexion von einem unbekleideten Moderatorenpaar durch die Sendung geführt.“
Die auch in den Weltraum ausgestrahlte Sendung wird sich nicht an interstellare Biologen richten, die sich hinter dem Mond, im Asteroidengürtel oder unter uns verstecken und schon viele nackte Menschen seziert haben. Sie wissen schon alles aus den üblichen Chart-Shows. Die Informationen sind wohl für Außerirdische bestimmt, die uns auf ihrem Vorbeiflug entlang der galaktischen Handelsstraßen nicht bemerkten, links liegen lassen oder nur unsere Entwicklung abwarten, bis Guido Westerwelle „auf gleicher Augenhöhe“ mit ihnen verhandeln kann.
Und so wie eine Fliege sich gut überlegen sollte, meine Aufmerksamkeit zu erregen oder mir auf die Nerven zu gehen, so sollten wir uns laut Bildzeitung ebenfalls ruhig verhalten. Ufo-Forscher warnen vor den Folgen einer solchen Show, denn nicht alle Weltraumbewohner sind uns gut gesonnen. Sie könnten uns alle mit Mönchskutten einkleiden und in Bergwerken nach Kryptonit graben lassen oder uns gar jagen und töten, weil sie glauben, unsere Nierensteine fördern ihre Potenz. Später würden sie uns zu diesem Zwecke überzüchten und wie Gänse stopfen. Nicht alle sind so nett wie wir und die Amerikaner, es gibt auch Perser und Chinesen unter ihnen.
Und nun noch die Zuschauerfrage (Außerirdische sind von der Teilnahme ausgeschlossen) des heutigen Abends. Zu gewinnen gibt es ein Service aus vulkanischem Porzellan mit 12 fliegenden Untertassen.
Was ist größer?
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Robin Wilson
wuerg, 28.09.2006 23:37
Für wenige Euro habe ich das kleine Buch „Sudoku“ von Robin Wilson zusammengeschweißt mit einem Abreißblock von Eberhard Krüger mit 200 Rätseln erstanden. Auf dem Einband verspricht das Buch „die besten Lösungsstrategien“, um „Schritt für Schritt zur Sudoku-Meisterschaft“ zu gelangen. Erläutert werden aber nur wenige einfache und für den Menschen gut geeignete Methoden. Zunächst das Auffinden von Einern, wenn in einem 3×9‑Block eine Ziffer zweimal vorkommt, in einem Objekt nur noch wenige Positionen frei sind, die drei gemeinsamen Felder einer Zeile oder einer Spalte mit einem Block allesamt eine Zahl enthalten und in Zeile, Spalte und Block eines Feldes bereits acht verschiedene Ziffern vertreten sind. Fortgeschrittenen wird anschließend empfohlen, in jedes Feld die noch möglichen Ziffern klein einzutragen, um auf diese Weise nackte Paare oder Tripel zu finden, die dann zu Streichungen anderer kleiner Ziffern und letztlich hoffentlich auf Einer führen.
Natürlich kann man es mit diesen Methoden allein nicht zur versprochenen Meisterschaft bringen. Doch das habe ich auch gar nicht von einem kleinen Büchlein erwartet, auch wenn es auf dem Einband steht. Für die 200 Rätsel des Blockes reichen die beschriebenen Verfahren nicht aus. So kommt man in Nummer 199 mit Einern, Paaren und Tripeln nicht ans Ziel, während die Nummer 200 zur Lösung nichts als Einer erfordert. Die Staffelung der Rätsel nach Schwierigkeitsgrad ist also nicht gut umgesetzt. Doch wer kommt schon in die letzte Abteilung „die echte Herausforderung“? Insgesamt also eine Anleitung für wenig Geld und Anfänger, die das Bahnen- und Busse-Niveau nicht hinter sich lassen wollen.
Sudoku 1 2 3 4 5 | 6×6
Natürlich kann man es mit diesen Methoden allein nicht zur versprochenen Meisterschaft bringen. Doch das habe ich auch gar nicht von einem kleinen Büchlein erwartet, auch wenn es auf dem Einband steht. Für die 200 Rätsel des Blockes reichen die beschriebenen Verfahren nicht aus. So kommt man in Nummer 199 mit Einern, Paaren und Tripeln nicht ans Ziel, während die Nummer 200 zur Lösung nichts als Einer erfordert. Die Staffelung der Rätsel nach Schwierigkeitsgrad ist also nicht gut umgesetzt. Doch wer kommt schon in die letzte Abteilung „die echte Herausforderung“? Insgesamt also eine Anleitung für wenig Geld und Anfänger, die das Bahnen- und Busse-Niveau nicht hinter sich lassen wollen.
Sudoku 1 2 3 4 5 | 6×6
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Herbstanfang
wuerg, 23.09.2006 12:56
Hat sich eigentlich schon einer darüber beschwert, daß zum Herbstanfang immer noch die Sonne scheint, die Benzinpreise drastisch gesunken sind und der Weihnachtsverkauf begonnen hat? Es ist also die beste Zeit für Frederik, sich noch einmal in die Sonne zu legen, während die anderen für den Winter Süßigkeiten horten und die Kanister füllen.
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Sudoku: Paare
wuerg, 16.09.2006 19:53
In den letzten Tagen begegneten mir Sudoku, in denen ich mit der Suche nach Einern nicht zum Ziel kam, die ich nur durch weitergehende Überlegungen lösen konnte. Und damit meine ich nicht so einfache Kombinationen wie in diesem Diagramm:
Im rechten Block kann die 3 weder in der ersten noch der dritten Zeile stehen, muß also in der mittleren Platz finden, wodurch die dritte 3 des 3×9‑Streifens nicht nur im linken Block, sondern auch in der ersten Zeile stehen muß, wo aber nur noch das mit einem Punkt bezeichnete Feld bleibt.
Warum ist diese Überlegung nach meinen Erläuterungen über Einer zwar neu, aber nicht erforderlich? Weil es sich bei der gefundenen 3 einfach um einen versteckten Einer in der ersten Zeile handelt, denn in dreien der vier freien Felder ist die 3 nicht mehr möglich, weil sie im mittleren Block bereits vergeben ist. Trotzdem ist die neue Überlegung nicht überflüssig, weil sie oftmals schneller ins Auge springt, nebenbei abfällt oder einfacher ist.
Natürlich findet der Computer gerne von mir übersehene Einer, vor allem nackte. Und so tröstet es mich, daß in diesem Sudoku [1]
Hätte ich nicht zum Zwecke der Analyse an dieser Stelle den Computer bemüht, würde ich eher ein verstecktes Paar gesucht haben. Das sind zwei Ziffern, die in einer Zeile, Spalte oder in einem Block genau zweimal vorkommen, und zwar in den gleichen beiden Feldern. Da darin neben diesen zwei Ziffern in der Regel noch weitere möglich sind (sonst wäre es zugleich ein nacktes Paar), werden sie über die Buchhaltermethode nur schwer gesehen. Deshalb empfielt es sich, vorzugsweise in stark besetzten Zeilen, Spalten oder Blöcken nach fehlenden Ziffern in der Hoffnung Ausschau zu halten, daß sie bis auf zwei in allen Feldern ausscheiden. Das liefert kein Paar, aber einen Zweier, also einzelne Ziffern in nur zwei Feldern. Auch wenn man sich nur solche innerhalb eines Blockes merkt, so geschieht es doch häufig, daß ein weiterer Zweier für die gleichen Felder entdeckt wird und so ein Paar entsteht.
Langer Rede kurzer Sinn: Mir hätte auffallen können, daß 2 und 6 in Spalte 4 des Blockes 2 und auch in der Spalte 5 des Blockes 8 stehen, weshalb ihnen im Block 5 nur die 6. Spalte bleibt. Eines dieser drei Felder ist besetzt, weshalb das versteckte Paar 2/6 in den beiden verbleibenden stehen muß.
Bleibt nur noch eine Frage zu klären: Wie finde ich das 2/6‑Paar, zumal ich doch nicht ohne weiteres sehe, daß 2 und 6 in den Spalten 4 und 5 bereits im oberen und im unteren Block vorkommen? Die Antwort ist einfach: Es wird eine Ziffer n nach der anderen betrachtet, und es werden (im Geiste) alle Zeilen, Spalten und Blöcke geschwärzt, in denen diese Ziffer steht, zusätzlich auch alle bereits belegten Felder. Bleibt ein einzelnes weißes Feld in einer Zeile, Spalte oder Block, ist an dieser Stelle ein Einer n entdeckt. Dort wird die ausgewählte Ziffer notiert und sodann weiter geschwärzt. Dieser Prozeß ist zu wiederholen, bis keine Einer n mehr gefunden werden. Sodann werden Zweier gesucht, also Felder, die in einer Zeile, einer Spalte oder einem Block genau zweimal n als noch möglichen Kandidaten aufweisen. Auch wenn sie direkt nichts nützen, sollten sie zumindest dann notiert werden, wenn sie sich in einem gemeinsamen Block befinden [3], besonders wenn sie darin waagerecht oder senkrecht liegen und in ihre Zeile bzw. Spalte ausstrahlen (pointing pair), daß darin alle weiteren n gestrichen werden können. Im Glücksfalle wurde bereits ein Zweier zu einer anderen Zahl m an der gleichen Stelle gefunden. Dann steht dort ein m/n‑Paar mit allen seinen Konsequenzen. Möglicherweise können nun weitere Einer zu finden sein.
Normalerweise gehe ich zu Beginn stur alle Ziffern von 1 bis 9 durch, beginne auch teilweise wieder von vorne, wenn es erfolgversprechend aussieht. Das hier betrachtete Sudoku sieht nach Abarbeitung der Ziffern 1 bis 6 wie folgt aus:
[1] .6725...8.2..........61..5.3........2.4..581....8..43..32..89..7.1.2...5....6.3..
[2] Andrew Stuart: Sudoku Solver.
[3] Wenn die beiden Felder eines Zweiers sich berühren, schreibe ich die Ziffer auf die gemeinsame Kante bzw. Ecke. Ansonsten zeichne ich eine Verbindungslinie und beschrifte sie mit der Ziffer des Zweiers. Am Computer werden solche Zweier (oder auch Dreier) gerne in eine Ecke der Felder geschrieben, weshalb sie zur eindeutigen Interpretation alle in einem Block liegen sollten. Auch ich verzichte fast immer auf blockübergreifende Verbindungen, da sie normalerweise auch nicht viel bringen.
Anfang | Einer | Raster | Stufen
┏━━━┯━━━┯━━━┳━━━┯━━━┯━━━┳━━━┯━━━┯━━━┓ ┃ 1 │ 2 │ ⋅ ┃ │ │ ┃ 4 │ 5 │ 6 ┃ ┠───┼───┼───╂───┼───┼───╂───┼───┼───┨ ┃ │ │ ┃ │ │ ┃ │ │ ┃ ┠───┼───┼───╂───┼───┼───╂───┼───┼───┨ ┃ │ │ ┃ │ │ 3 ┃ │ │ ┃ ┗━━━┷━━━┷━━━┻━━━┷━━━┷━━━┻━━━┷━━━┷━━━┛[Da hier Tabllen nicht mehr dargestellt werden, habe ich Diagramme mit Unicode-Rahmenzeichen erstellt, die immer noch nicht von allen Browsern korrekt angezeigt werden. Die Arbeit mit Bildern erspare ich mir, egal ob scharf und verlinkt oder verwaschen und direkt hier eingefügt.]
Im rechten Block kann die 3 weder in der ersten noch der dritten Zeile stehen, muß also in der mittleren Platz finden, wodurch die dritte 3 des 3×9‑Streifens nicht nur im linken Block, sondern auch in der ersten Zeile stehen muß, wo aber nur noch das mit einem Punkt bezeichnete Feld bleibt.
Warum ist diese Überlegung nach meinen Erläuterungen über Einer zwar neu, aber nicht erforderlich? Weil es sich bei der gefundenen 3 einfach um einen versteckten Einer in der ersten Zeile handelt, denn in dreien der vier freien Felder ist die 3 nicht mehr möglich, weil sie im mittleren Block bereits vergeben ist. Trotzdem ist die neue Überlegung nicht überflüssig, weil sie oftmals schneller ins Auge springt, nebenbei abfällt oder einfacher ist.
Natürlich findet der Computer gerne von mir übersehene Einer, vor allem nackte. Und so tröstet es mich, daß in diesem Sudoku [1]
┏━━━┯━━━┯━━━┳━━━┯━━━┯━━━┳━━━┯━━━┯━━━┓ ┃ │ 6 │ 7 ┃ 2 │ 5 │ ┃ │ │ 8 ┃ ┠───┼───┼───╂───┼───┼───╂───┼───┼───┨ ┃ │ 2 │ ┃ │ │ ┃ │ │ ┃ ┠───┼───┼───╂───┼───┼───╂───┼───┼───┨ ┃ │ │ ┃ 6 │ 1 │ ┃ │ 5 │ ┃ ┣━━━┿━━━┿━━━╋━━━┿━━━┿━━━╋━━━┿━━━┿━━━┫ ┃ 3 │ │ ┃ │ │ ┃ │ │ ┃ ┠───┼───┼───╂───┼───┼───╂───┼───┼───┨ ┃ 2 │ │ 4 ┃ │ │ 5 ┃ 8 │ 1 │ ┃ ┠───┼───┼───╂───┼───┼───╂───┼───┼───┨ ┃ │ │ ┃ 8 │ │ ┃ 4 │ 3 │ ┃ ┣━━━┿━━━┿━━━╋━━━┿━━━┿━━━╋━━━┿━━━┿━━━┫ ┃ │ 3 │ 2 ┃ │ │ 8 ┃ 9 │ │ ┃ ┠───┼───┼───╂───┼───┼───╂───┼───┼───┨ ┃ 7 │ │ 1 ┃ │ 2 │ ┃ │ │ 5 ┃ ┠───┼───┼───╂───┼───┼───╂───┼───┼───┨ ┃ │ │ ┃ │ 6 │ ┃ 3 │ │ ┃ ┗━━━┷━━━┷━━━┻━━━┷━━━┷━━━┻━━━┷━━━┷━━━┛ein fast menschlich vorgehendes Programm [2], das ebenfalls zunächst nach Einern sucht, an der gleichen Stelle ins Grübeln kam wie ich:
┏━━━┯━━━┯━━━┳━━━┯━━━┯━━━┳━━━┯━━━┯━━━┓ ┃ │ 6 │ 7 ┃ 2 │ 5 │ 3 ┃ 1 │ │ 8 ┃ ┠───┼───┼───╂───┼───┼───╂───┼───┼───┨ ┃ 1 │ 2 │ 5 ┃ │ 8 │ ┃ 7 │ 6 │ 3 ┃ ┠───┼───┼───╂───┼───┼───╂───┼───┼───┨ ┃ │ │ 3 ┃ 6 │ 1 │ 7 ┃ 2 │ 5 │ ┃ ┣━━━┿━━━┿━━━╋━━━┿━━━┿━━━╋━━━┿━━━┿━━━┫ ┃ 3 │ │ ┃ │ │ ┃ 5 │ │ ┃ ┠───┼───┼───╂───┼───┼───╂───┼───┼───┨ ┃ 2 │ │ 4 ┃ │ 3 │ 5 ┃ 8 │ 1 │ 6 ┃ ┠───┼───┼───╂───┼───┼───╂───┼───┼───┨ ┃ │ │ ┃ 8 │ │ ┃ 4 │ 3 │ ┃ ┣━━━┿━━━┿━━━╋━━━┿━━━┿━━━╋━━━┿━━━┿━━━┫ ┃ 6 │ 3 │ 2 ┃ 5 │ │ 8 ┃ 9 │ │ ┃ ┠───┼───┼───╂───┼───┼───╂───┼───┼───┨ ┃ 7 │ │ 1 ┃ 3 │ 2 │ ┃ 6 │ │ 5 ┃ ┠───┼───┼───╂───┼───┼───╂───┼───┼───┨ ┃ │ │ ┃ │ 6 │ ┃ 3 │ │ ┃ ┗━━━┷━━━┷━━━┻━━━┷━━━┷━━━┻━━━┷━━━┷━━━┛Irgendwann hätte ich eine Fortsetzung gefunden, und sei es durch Fallunterscheidung, habe aber aufgegeben, weil ich unbedingt wissen wollte, ob der Computer an dieser Stelle weitere Einer findet. Das war nicht der Fall, weshalb er zu Paaren überging. Das sind zwei Felder einer Zeile, einer Spalte oder eines Blockes, in denen nur zwei Ziffern möglich sind, und zwar in beiden Feldern die gleichen. Von diesen Paaren (rot) fand er zwei. Zum einen 4/9 in den Zeilen 2 und 8 der Spalte 6 mit der roten nackten 1 als Konsequenz. Zum anderen 7/9 (rot )an den Positionen 4 und 8 des mittleren Blockes, woraus sich darin eine rote nackte 4 ergibt. Direkte Folge ist die versteckte blaue 1 in diesem Block und ein ebenfalls blaues 2/6‑Paar, das sich auch ergäbe, fielen einem 2 und 6 in den Spalten 4 und 5 auf. Damit ist das Sudoku so gut wie gelöst:
┏━━━┯━━━┯━━━┳━━━┯━━━┯━━━┳━━━┯━━━┯━━━┓ ┃ │ 6 │ 7 ┃ 2 │ 5 │ 3 ┃ 1 │ │ 8 ┃ ┠───┼───┼───╂───┼───┼───╂───┼───┼───┨ ┃ 1 │ 2 │ 5 ┃ │ 8 │4/9┃ 7 │ 6 │ 3 ┃ ┠───┼───┼───╂───┼───┼───╂───┼───┼───┨ ┃ │ │ 3 ┃ 6 │ 1 │ 7 ┃ 2 │ 5 │ ┃ ┣━━━┿━━━┿━━━╋━━━┿━━━┿━━━╋━━━┿━━━┿━━━┫ ┃ 3 │ │ ┃ 1 │ 4 │2/6┃ 5 │ │ ┃ ┠───┼───┼───╂───┼───┼───╂───┼───┼───┨ ┃ 2 │ │ 4 ┃7/9│ 3 │ 5 ┃ 8 │ 1 │ 6 ┃ ┠───┼───┼───╂───┼───┼───╂───┼───┼───┨ ┃ │ │ ┃ 8 │7/9│2/6┃ 4 │ 3 │ ┃ ┣━━━┿━━━┿━━━╋━━━┿━━━┿━━━╋━━━┿━━━┿━━━┫ ┃ 6 │ 3 │ 2 ┃ 5 │ │ 8 ┃ 9 │ │ ┃ ┠───┼───┼───╂───┼───┼───╂───┼───┼───┨ ┃ 7 │ │ 1 ┃ 3 │ 2 │4/9┃ 6 │ │ 5 ┃ ┠───┼───┼───╂───┼───┼───╂───┼───┼───┨ ┃ │ │ ┃ │ 6 │ 1 ┃ 3 │ │ ┃ ┗━━━┷━━━┷━━━┻━━━┷━━━┷━━━┻━━━┷━━━┷━━━┛Nackte Paare wie 7/9 und 4/9 sind für Menschen mitunter schwer zu sehen, wenn man nicht buchhalterisch und leider auch zeitraubend vorgeht, in den leeren Feldern alle noch möglichen Ziffern notiert und sich sodann anschaut, in welchen nur noch zwei stehen. Ist es das gleiche Paar innerhalb einer Zeile, Spalte oder einem Block, so hat man dieses nackte Paar gefunden, woraufhin in dieser Zeile, Spalte oder diesem Block an anderen Stellen diese beiden Ziffern gestrichen werden können.
Hätte ich nicht zum Zwecke der Analyse an dieser Stelle den Computer bemüht, würde ich eher ein verstecktes Paar gesucht haben. Das sind zwei Ziffern, die in einer Zeile, Spalte oder in einem Block genau zweimal vorkommen, und zwar in den gleichen beiden Feldern. Da darin neben diesen zwei Ziffern in der Regel noch weitere möglich sind (sonst wäre es zugleich ein nacktes Paar), werden sie über die Buchhaltermethode nur schwer gesehen. Deshalb empfielt es sich, vorzugsweise in stark besetzten Zeilen, Spalten oder Blöcken nach fehlenden Ziffern in der Hoffnung Ausschau zu halten, daß sie bis auf zwei in allen Feldern ausscheiden. Das liefert kein Paar, aber einen Zweier, also einzelne Ziffern in nur zwei Feldern. Auch wenn man sich nur solche innerhalb eines Blockes merkt, so geschieht es doch häufig, daß ein weiterer Zweier für die gleichen Felder entdeckt wird und so ein Paar entsteht.
Langer Rede kurzer Sinn: Mir hätte auffallen können, daß 2 und 6 in Spalte 4 des Blockes 2 und auch in der Spalte 5 des Blockes 8 stehen, weshalb ihnen im Block 5 nur die 6. Spalte bleibt. Eines dieser drei Felder ist besetzt, weshalb das versteckte Paar 2/6 in den beiden verbleibenden stehen muß.
┏━━━┯━━━┯━━━┳━━━┯━━━┯━━━┳━━━┯━━━┯━━━┓ ┃ │ 6 │ 7 ┃ 2 │ 5 │ 3 ┃ 1 │ │ 8 ┃ ┠───┼───┼───╂───┼───┼───╂───┼───┼───┨ ┃ 1 │ 2 │ 5 ┃ │ 8 │ ┃ 7 │ 6 │ 3 ┃ ┠───┼───┼───╂───┼───┼───╂───┼───┼───┨ ┃ │ │ 3 ┃ 6 │ 1 │ 7 ┃ 2 │ 5 │ ┃ ┣━━━┿━━━┿━━━╋━━━┿━━━┿━━━╋━━━┿━━━┿━━━┫ ┃ 3 │ │ ┃ 1 │ 4 │2/6┃ 5 │ │ ┃ ┠───┼───┼───╂───┼───┼───╂───┼───┼───┨ ┃ 2 │ 9 │ 4 ┃ 7 │ 3 │ 5 ┃ 8 │ 1 │ 6 ┃ ┠───┼───┼───╂───┼───┼───╂───┼───┼───┨ ┃ │ │ ┃ 8 │ 9 │2/6┃ 4 │ 3 │ ┃ ┣━━━┿━━━┿━━━╋━━━┿━━━┿━━━╋━━━┿━━━┿━━━┫ ┃ 6 │ 3 │ 2 ┃ 5 │ 7 │ 8 ┃ 9 │ 4 │ 1 ┃ ┠───┼───┼───╂───┼───┼───╂───┼───┼───┨ ┃ 7 │ │ 1 ┃ 3 │ 2 │ ┃ 6 │ │ 5 ┃ ┠───┼───┼───╂───┼───┼───╂───┼───┼───┨ ┃ │ │ ┃ │ 6 │ ┃ 3 │ │ ┃ ┗━━━┷━━━┷━━━┻━━━┷━━━┷━━━┻━━━┷━━━┷━━━┛Sofort ergibt sich erst die versteckte 1, danach die versteckte 4 im mittleren Block, gefolgt von der versteckten 9 in Spalte 5. Im Anschluß purzeln die roten Siebener. Damit ist das 7/9‑Paar im mittleren Block aufgelöst, ohne es vorher als nacktes Paar bemerkt zu haben. Und wegen 1 und 4 in Zeile 7 fallen alle Vieren und Neunen des gesamten Diagramms. Die zahlreichen 4/9‑Paare sind also ebenfalls aufgelöst, ohne sie zuvor gesehen haben zu müssen.
Bleibt nur noch eine Frage zu klären: Wie finde ich das 2/6‑Paar, zumal ich doch nicht ohne weiteres sehe, daß 2 und 6 in den Spalten 4 und 5 bereits im oberen und im unteren Block vorkommen? Die Antwort ist einfach: Es wird eine Ziffer n nach der anderen betrachtet, und es werden (im Geiste) alle Zeilen, Spalten und Blöcke geschwärzt, in denen diese Ziffer steht, zusätzlich auch alle bereits belegten Felder. Bleibt ein einzelnes weißes Feld in einer Zeile, Spalte oder Block, ist an dieser Stelle ein Einer n entdeckt. Dort wird die ausgewählte Ziffer notiert und sodann weiter geschwärzt. Dieser Prozeß ist zu wiederholen, bis keine Einer n mehr gefunden werden. Sodann werden Zweier gesucht, also Felder, die in einer Zeile, einer Spalte oder einem Block genau zweimal n als noch möglichen Kandidaten aufweisen. Auch wenn sie direkt nichts nützen, sollten sie zumindest dann notiert werden, wenn sie sich in einem gemeinsamen Block befinden [3], besonders wenn sie darin waagerecht oder senkrecht liegen und in ihre Zeile bzw. Spalte ausstrahlen (pointing pair), daß darin alle weiteren n gestrichen werden können. Im Glücksfalle wurde bereits ein Zweier zu einer anderen Zahl m an der gleichen Stelle gefunden. Dann steht dort ein m/n‑Paar mit allen seinen Konsequenzen. Möglicherweise können nun weitere Einer zu finden sein.
Normalerweise gehe ich zu Beginn stur alle Ziffern von 1 bis 9 durch, beginne auch teilweise wieder von vorne, wenn es erfolgversprechend aussieht. Das hier betrachtete Sudoku sieht nach Abarbeitung der Ziffern 1 bis 6 wie folgt aus:
┏━━━┯━━━┯━━━┳━━━┯━━━┯━━━┳━━━┯━━━┯━━━┓ ┃ │ 6 │ 7 ┃ 2 │ 5 │ 3 ┃ │ │ 8 ┃ ┠─1─┼───┼───╂───┼───┼───╂─1─┼───┼───┨ ┃ 5┼─2─┼5 ┃ │ │ ┃ 6 │ ┃ ┠───┼───┼─3─╂───┼───┼───╂───┼───┼─3─┨ ┃ │ │ ┃ 6 │ 1 │ ┃ 2┼─5─┼2 ┃ ┣━━━┿━━━┿━━━╋━━━┿━━━┿━━━╋━━━┿━━━┿━━━┫ ┃ 3 │ 1│ 6┃ │ │2 6┃ 5 │ │ ┃ ┠───┼──┼┼──┼╂───┼───┼┼─┼╂───┼───┼───┨ ┃ 2 │ ││ 4│┃ │ 3 ││5│┃ 8 │ 1 │ 6 ┃ ┠───┼──┼┼──┼╂───┼───┼┼─┼╂───┼───┼───┨ ┃ │ 1│ 6┃ 8 │ │2 6┃ 4 │ 3 │ ┃ ┣━━━┿━━━┿━━━╋━━━┿━━━┿━━━╋━━━┿━━━┿━━━┫ ┃ 6 │ 3 │ 2 ┃ 5 │ │ 8 ┃ 9 │ │ 1┃ ┠───┼───┼───╂───┼───┼───╂───┼───┼──┼┨ ┃ 7 │ │ 1 ┃ 3 │ 2 │ ┃ 6 │ 5│┃ ┠───┼───┼───╂───┼───┼───╂───┼───┼──┼┨ ┃ │ │ ┃ │ 6 │ ┃ 3 │ 2 1┃ ┗━━━┷━━━┷━━━┻━━━┷━━━┷━━━┻━━━┷━━━┷━━━┛Normalerweise würde ich auch die verbleibenden Ziffern 7 bis 9 auf Einer und Zweier überprüfen. Dadurch aber würde mein Bild überladen, und es ist auch nicht erforderlich, denn nunmehr ist im mittleren Block ein Paar gefunden, das der 1 und der 4 ihren Platz darin zuweist. Die restlichen beiden bilden ein 7/9‑Paar, das aber gar nicht beachtet werden muß, denn nun kommt man wie zuvor dargelegt mit Einern ans Ziel.
[1] .6725...8.2..........61..5.3........2.4..581....8..43..32..89..7.1.2...5....6.3..
[2] Andrew Stuart: Sudoku Solver.
[3] Wenn die beiden Felder eines Zweiers sich berühren, schreibe ich die Ziffer auf die gemeinsame Kante bzw. Ecke. Ansonsten zeichne ich eine Verbindungslinie und beschrifte sie mit der Ziffer des Zweiers. Am Computer werden solche Zweier (oder auch Dreier) gerne in eine Ecke der Felder geschrieben, weshalb sie zur eindeutigen Interpretation alle in einem Block liegen sollten. Auch ich verzichte fast immer auf blockübergreifende Verbindungen, da sie normalerweise auch nicht viel bringen.
Anfang | Einer | Raster | Stufen
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