HRH Meghan, geb. Merkle
Pünktlich zum Frauentag erfahre ich, daß Meghan ein Poc ist und Opfer unbe­dachter Bemer­kungen des engli­schen Königs­hauses wurde, die ihr nicht gefielen, und darauf kommt es ja an, darauf ist Rück­sicht zu nehmen, alles andere ist Ras­sismus. Ich traue mich schon gar nicht zu schreiben, daß ich die korrekte Stel­lung des kleinen H im Namen googeln mußte. So erfuhr ich auch ihren Geburts­namen, nun scheint sie nach­namenlos.

Das wäre an mir vorübergezogen, hätte ich als Fußgänger auf dem Super­markt­park­platz nicht einem Trans­porter den Vortritt gelassen. Als ich den Poc am Steuer sah, dachte ich: Was ein Glück, wäre ich etwas zügiger gegangen, dann hätte er viel­leicht bremsen müssen und denken können, ich habe mich zu forsch bewegt, und darauf kommt es ja an, darauf ist Rück­sicht zu nehmen, alles andere ist Ras­sismus.

Als ich wieder zu mir kam, fand ich allein diesen Gedanken rassi­stisch, denn ich lasse auch weiße alte Auto­fah­rer*in­nen aus der Tank­stellen­ausfahrt, die ja gar nicht wissen können, daß ich keinen Migra­tions­hinter­grund habe und mir andern­falls den Vortritt lassen müßten. Und als Opfer des weißen These-​Anti­these-​Deutsch­aufsatz-​Faschis­mus dauerte es nicht lange, und ich zog in Erwägung, mein Unter­bewußt­sein hätte seine Haupt­farbe eine Sekunde früher wahr­genommen und meinen Beinen signali­siert: Vorsicht, fährt wie wie eine besengte Sau.

Nachtrag: Eben höre ich aus dem Munde einer Adelsexpertin, Rasssimus sei der schwerste Vorwurf, den man machen könne. Wie steht es um Mord und Totschlag?

Nun ist der Witzbold Philip tot. Spontan dachte ich, er habe sich elegant einer Klage wegen Rassis­mus entzogen. Googeln aber verriet, er und die Köni­gin selbst seien expli­zit frei­gespro­chen worden, nicht von den Anklä­gern selbst, sondern von einer Kom­plizin namens Oprah, die nicht zu kennen ich bis vor einem Monat das Ver­gnügen hatte.

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