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Dritte Ableitung
wuerg, 26.02.2021 20:26
Nach einem Jahr Corona wachsen die Kopfzahlen zwar beständig, locken aber keinen mehr hinter dem Ofen vor, wenn nicht gerade eine Dezimale mehr erforderlich wird, zumindest die führende Ziffer hochgezählt werden muß. [1] Weitaus bedrohlicher wirkt die aktuelle Entwicklung, also die erste Ableitung, die uns in Form einer Siebentageinzidenz daherkommt. Die war in schwindelerregende Höhen gestiegen [2], an die wir uns gewöhnt hätten, uns aber auf die Schulter klopfen konnten, da sie von 200 kommend auf weniger als ein Drittel schrumpfte. [3] Mit dem Sinken beobachten wir die zweite Ableitung, die man uns in der ersten Welle als R-Wert zumutete und dessen Fallen und Steigen die dritte Ableitung beinhaltend uns überforderte.
Zwischenzeitlich hat man Erfahrung gesammelt, dank der Herrn Lanz mit seiner Erkenntnis punkten konnte, daß eine Halbierung von 200 auf 100 so schwierig sei wie eine von 70 auf 35. Das ist weitgehend richtig und erschwert leider, nachlassende Anstrengungen im Niedergang zu erkennen, ob er in Stagnation und Wiederanstieg übergehen könnte. Immerhin beschäftigt man sich mittlerweile zunehmend vernünftiger mit den Zahlen, weshalb diese Gefahr schon vor anderthalb Wochen erkannt und nicht wie im Juni letzten Jahres übersehen, ignoriert und beiseite gehofft wurde.
Hätte das Robert-Koch-Institut die R‑Werte nicht nachlässig, geschönt und stark schwankend rausgehauen und dann auch noch dubios korrigierte Vergangenheitswerte nachgeladen, sie also nicht beständig diskreditiert, könnte man ihnen unmittelbar entnehmen, wo wir unabhängig von den bereits Infizierten und auch unabhängig von der derzeitigen Last stehen: Unter 1 wird es besser, je tiefer, desto schneller. Steigen die R‑Werte, kann man mit einem Lineal ermessen, wann sie die Einslinie nach oben durchstoßen werden und alles wieder schlechter wird.
Die Zahlen sind hoch und ebenmäßig genug, um daraus recht genau eine stabile dritte Ableitung zu berechnen. Das erlaubt die Feststellung, daß der R‑Wert bereits deutlich über der 1 liegt und zur Zeit um fast zwei Prozent täglich steigt. Das möchte nicht jeder hören. Es ist aber so. Man kann den Menschen gerne Mut machen, wenn man ihnen zugleich vermittelt, daß sie zur Erfüllung ihrer Hoffnungen die Arschbacken stärker und dauerhaft zusammenkneifen müssen. Dazu reicht ein Blick auf die Zahlen:
In Deutschland 2,4 Millionen Infizierte (positiv Getestete) und 70.000 Tote (an oder mit Corona gestorben) insgesamt. Tag für Tag 7850 Infizierte mehr, mit steigender Tendenz (R=1,06), die täglich um 0,02 wächst. Auch 330 Tote pro Tag (Krebs 630, Drogen 4), zwar sinkend (R=0,86), doch gemessen an den Infizierten zwei Wochen zuvor bei 4,2 Prozent stagnierend. Siebentageinzidenz 66, Verdoppelung der Infizierten in den letzten 79 Tagen, bei gleichbleibendem R=1,06 eine Verdoppelung der Siebentageinzidenz binnen 48 Tagen von 66 auf 132.
Er ist zwar verständlich, bei wieder anziehenden Zahlen, Menschen damit trösten zu wollen, daß immer weniger sterben, doch täuscht das nicht darüber hinweg, daß mit der zweiten Welle 60.000 in den Sand gesetzt wurden und eigentlich auch die 10.000 Toten der ersten nicht hätten sein müssen, wenn man die nullte Welle im Februar ernst genommen hätte. Nun wird von Impferfolg geredet und von einer Reduktion der Siebentageinzidenz von 200 auf 70 für Menschen über 80 im Laufe des Februar. Verschwiegen wird jedoch, daß dieser Effekt von den Jüngeren wieder aufgefressen wurde. Das auf Mutationen zu schieben, ist billig. [4]
Schon in der ersten Welle fiel mir auf: Zieht Unheil herauf und wird mit Einschränkungen gedroht, steigen die Anstrengungen. Tritt Gewöhnung ein, ist Öffnung oder gar Besserung in Sicht, lassen sie nach. So war mir auch klar: Wird geimpft, denken viele, das Ende sei nahe, und ereifern sich nur noch über die Geschwindigkeit. Um dauerhaft unter R=0,8 (Halbierung in zwei Wochen) zu kommen, sind Zwangsmaßnahmen erforderlich. Dazu wird es nicht kommen. Wir warten drei Monate, bis der Impfvorteil die Ignoranz kompensiert, und dann bis Weihnachten, da jedem ein „Impfangebot“ unterbreitet wurde und Unschuldige sich kaum noch infizieren oder gar sterben.
[1] Bis Weihnachten sollten 10 Millionen Tote in der Welt und 100.000 in Deutschland zu schaffen sein.
[2] In der ersten Welle hatten wir in der Spitze 6000 Infizierte am Tag. Auf 83,5 Millionen Einwohner umgelegt ergibt das eine Inzidenz von 50 pcm pro Woche (Siebentageinzidenz 50).
[3] Von maximalen 217 in der Woche um den 4. Advent auf minimale 60 zum Valentinstag. Das Robert- Koch-Institut mußte sich wegen bekannter Rechentricks nie über 200 wagen.
[4] Schon lange hege ich den Verdacht: Sind die Verhältnisse in einem bunten Land katastrophal, so wird zur Rassimusvermeidung eine neue Mutation postuliert. Natürlich findet man eine. Der schiebt man dann alles zu. Das ist Virologie heute.
Zwischenzeitlich hat man Erfahrung gesammelt, dank der Herrn Lanz mit seiner Erkenntnis punkten konnte, daß eine Halbierung von 200 auf 100 so schwierig sei wie eine von 70 auf 35. Das ist weitgehend richtig und erschwert leider, nachlassende Anstrengungen im Niedergang zu erkennen, ob er in Stagnation und Wiederanstieg übergehen könnte. Immerhin beschäftigt man sich mittlerweile zunehmend vernünftiger mit den Zahlen, weshalb diese Gefahr schon vor anderthalb Wochen erkannt und nicht wie im Juni letzten Jahres übersehen, ignoriert und beiseite gehofft wurde.
Hätte das Robert-Koch-Institut die R‑Werte nicht nachlässig, geschönt und stark schwankend rausgehauen und dann auch noch dubios korrigierte Vergangenheitswerte nachgeladen, sie also nicht beständig diskreditiert, könnte man ihnen unmittelbar entnehmen, wo wir unabhängig von den bereits Infizierten und auch unabhängig von der derzeitigen Last stehen: Unter 1 wird es besser, je tiefer, desto schneller. Steigen die R‑Werte, kann man mit einem Lineal ermessen, wann sie die Einslinie nach oben durchstoßen werden und alles wieder schlechter wird.
Die Zahlen sind hoch und ebenmäßig genug, um daraus recht genau eine stabile dritte Ableitung zu berechnen. Das erlaubt die Feststellung, daß der R‑Wert bereits deutlich über der 1 liegt und zur Zeit um fast zwei Prozent täglich steigt. Das möchte nicht jeder hören. Es ist aber so. Man kann den Menschen gerne Mut machen, wenn man ihnen zugleich vermittelt, daß sie zur Erfüllung ihrer Hoffnungen die Arschbacken stärker und dauerhaft zusammenkneifen müssen. Dazu reicht ein Blick auf die Zahlen:
In Deutschland 2,4 Millionen Infizierte (positiv Getestete) und 70.000 Tote (an oder mit Corona gestorben) insgesamt. Tag für Tag 7850 Infizierte mehr, mit steigender Tendenz (R=1,06), die täglich um 0,02 wächst. Auch 330 Tote pro Tag (Krebs 630, Drogen 4), zwar sinkend (R=0,86), doch gemessen an den Infizierten zwei Wochen zuvor bei 4,2 Prozent stagnierend. Siebentageinzidenz 66, Verdoppelung der Infizierten in den letzten 79 Tagen, bei gleichbleibendem R=1,06 eine Verdoppelung der Siebentageinzidenz binnen 48 Tagen von 66 auf 132.
Er ist zwar verständlich, bei wieder anziehenden Zahlen, Menschen damit trösten zu wollen, daß immer weniger sterben, doch täuscht das nicht darüber hinweg, daß mit der zweiten Welle 60.000 in den Sand gesetzt wurden und eigentlich auch die 10.000 Toten der ersten nicht hätten sein müssen, wenn man die nullte Welle im Februar ernst genommen hätte. Nun wird von Impferfolg geredet und von einer Reduktion der Siebentageinzidenz von 200 auf 70 für Menschen über 80 im Laufe des Februar. Verschwiegen wird jedoch, daß dieser Effekt von den Jüngeren wieder aufgefressen wurde. Das auf Mutationen zu schieben, ist billig. [4]
Schon in der ersten Welle fiel mir auf: Zieht Unheil herauf und wird mit Einschränkungen gedroht, steigen die Anstrengungen. Tritt Gewöhnung ein, ist Öffnung oder gar Besserung in Sicht, lassen sie nach. So war mir auch klar: Wird geimpft, denken viele, das Ende sei nahe, und ereifern sich nur noch über die Geschwindigkeit. Um dauerhaft unter R=0,8 (Halbierung in zwei Wochen) zu kommen, sind Zwangsmaßnahmen erforderlich. Dazu wird es nicht kommen. Wir warten drei Monate, bis der Impfvorteil die Ignoranz kompensiert, und dann bis Weihnachten, da jedem ein „Impfangebot“ unterbreitet wurde und Unschuldige sich kaum noch infizieren oder gar sterben.
[1] Bis Weihnachten sollten 10 Millionen Tote in der Welt und 100.000 in Deutschland zu schaffen sein.
[2] In der ersten Welle hatten wir in der Spitze 6000 Infizierte am Tag. Auf 83,5 Millionen Einwohner umgelegt ergibt das eine Inzidenz von 50 pcm pro Woche (Siebentageinzidenz 50).
[3] Von maximalen 217 in der Woche um den 4. Advent auf minimale 60 zum Valentinstag. Das Robert- Koch-Institut mußte sich wegen bekannter Rechentricks nie über 200 wagen.
[4] Schon lange hege ich den Verdacht: Sind die Verhältnisse in einem bunten Land katastrophal, so wird zur Rassimusvermeidung eine neue Mutation postuliert. Natürlich findet man eine. Der schiebt man dann alles zu. Das ist Virologie heute.
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