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Coronale Ethik
wuerg, 25.02.2021 18:35
Gestern war Herr Lanz mir fast sympathisch, weil er angesichts der Betroffenheitsriege unter den Gästen, nicht mehr seine übliche Frage stellte, was das denn mit uns mache, sondern dafür plädierte, den Menschen die Wahrheit zu sagen.
Dauergast Karl Lauterbach stieß mit seinen bekannten deutlichen Worten auf heftigen Widerspruch: Während die Vorsitzende Alena Buyx des Ethikrates noch über Impfgerechtigkeit und nichttödliche Folgen fabulierte, forderte die Provinzärztin Lisa Federle ganz klar auf, die Wahrheit zu verschweigen und den „Leuten“ Hoffnung zu machen, während Heribert Prantl sein neues Buch vorstellend Angst um Grundrechte und Parlamentarismus vortäuschte. Drei aus der akademischen Corona der Querdenker. Aus deren Riege einen Vertreter der AfD einzuladen, wäre vernünftiger gewesen.
Weshalb regt mich dieses übliche Gelaber noch auf? Warum schreibe ich das hier? Weil ich das Ende sehr lehrreich fand: Wieder einmal durfte jeder zum Schluß noch etwas sagen: Zunächst die beiden Damen, egal ob diese formale Höflichkeit von Vorteil ist, denn dadurch hätte Karl Lauterbach das letzte Wort. Doch dazu kam es nicht. Die Betroffenheitstussi mit dem eigenartigen Akzent riß es an sich und warf ihm vor, den Menschen Angst zu machen. Eines von diesen Meta-Haltungs-Totschlag-Argumenten, dem Herr Lanz dankenswerterweise anfügte: Ein guter Onkologe sagt auch die Wahrheit.
In den goldenen Zeiten vor Corona kannte man Ethik nur als Alternative zum Religionsunterricht, aber keine Ethikrätinnen, die in den USA mit einem reichen Mann an der Seite das Zeug zu einer Charity-Lady hätten. Irgendwie erinnert mich das an alte Gewerkschafts-Zeiten: Als die Männer keine Lust mehr auf Vertrauensleut* hatten, rückten Frauen nach. Später ersetzten sie in den Betriebsräten die lustlosen Männer. Jetzt haben sie die Ethiknische entdeckt. Die Menschen werden immer irrationaler, daß nur noch die Hoffnung auf unideologische KI‑Systeme bleibt, die in hundert Jahren das Bemühen und die Redlichkeit ihrer zumeist männlichen Schöpfer anerkennen.
Und sie werden hoffentlich sagen: Karl Lauterbach, Du hattest weitgehend recht. Nicht alles stimmte, aber das konntest Du nicht ahnen. Nicht alles traf ein, es hätte aber gut so kommen können, vor allem, wenn man den Auffassungen Deiner Kritiker freien Lauf gelassen hätte. Gesinnungsethiker, die zu Deiner Zeit die coronalen Reste ihrer vergangenen moraltheologischen Engstirnigkeit beisammen halten wollten, indem sie wirtschaftliche Interessen, postulierte Grundrechte, persönliche Befindlichkeiten, psychische Anfälligkeit und virolenten Antirassismus einarbeiteten, haben sich in den leeren Raum verflüchtigt, mußten Vernunft, Realität und Verantwortung Platz machen.
Dauergast Karl Lauterbach stieß mit seinen bekannten deutlichen Worten auf heftigen Widerspruch: Während die Vorsitzende Alena Buyx des Ethikrates noch über Impfgerechtigkeit und nichttödliche Folgen fabulierte, forderte die Provinzärztin Lisa Federle ganz klar auf, die Wahrheit zu verschweigen und den „Leuten“ Hoffnung zu machen, während Heribert Prantl sein neues Buch vorstellend Angst um Grundrechte und Parlamentarismus vortäuschte. Drei aus der akademischen Corona der Querdenker. Aus deren Riege einen Vertreter der AfD einzuladen, wäre vernünftiger gewesen.
Weshalb regt mich dieses übliche Gelaber noch auf? Warum schreibe ich das hier? Weil ich das Ende sehr lehrreich fand: Wieder einmal durfte jeder zum Schluß noch etwas sagen: Zunächst die beiden Damen, egal ob diese formale Höflichkeit von Vorteil ist, denn dadurch hätte Karl Lauterbach das letzte Wort. Doch dazu kam es nicht. Die Betroffenheitstussi mit dem eigenartigen Akzent riß es an sich und warf ihm vor, den Menschen Angst zu machen. Eines von diesen Meta-Haltungs-Totschlag-Argumenten, dem Herr Lanz dankenswerterweise anfügte: Ein guter Onkologe sagt auch die Wahrheit.
In den goldenen Zeiten vor Corona kannte man Ethik nur als Alternative zum Religionsunterricht, aber keine Ethikrätinnen, die in den USA mit einem reichen Mann an der Seite das Zeug zu einer Charity-Lady hätten. Irgendwie erinnert mich das an alte Gewerkschafts-Zeiten: Als die Männer keine Lust mehr auf Vertrauensleut* hatten, rückten Frauen nach. Später ersetzten sie in den Betriebsräten die lustlosen Männer. Jetzt haben sie die Ethiknische entdeckt. Die Menschen werden immer irrationaler, daß nur noch die Hoffnung auf unideologische KI‑Systeme bleibt, die in hundert Jahren das Bemühen und die Redlichkeit ihrer zumeist männlichen Schöpfer anerkennen.
Und sie werden hoffentlich sagen: Karl Lauterbach, Du hattest weitgehend recht. Nicht alles stimmte, aber das konntest Du nicht ahnen. Nicht alles traf ein, es hätte aber gut so kommen können, vor allem, wenn man den Auffassungen Deiner Kritiker freien Lauf gelassen hätte. Gesinnungsethiker, die zu Deiner Zeit die coronalen Reste ihrer vergangenen moraltheologischen Engstirnigkeit beisammen halten wollten, indem sie wirtschaftliche Interessen, postulierte Grundrechte, persönliche Befindlichkeiten, psychische Anfälligkeit und virolenten Antirassismus einarbeiteten, haben sich in den leeren Raum verflüchtigt, mußten Vernunft, Realität und Verantwortung Platz machen.
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