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Halal hat Vorfahrt
wuerg, 26.02.2018 17:43
Das bedeutet zum Beispiel, Muslime vor Christen zur Tafel einzulassen, um sich die glaubenskonformen Lebensmittel zu sichern. [1] Das hatte ich wieder vergessen, weil es keinen Sinn hat, sich über jede Ungleichbehandlung aufzuregen, zumal sie auch vernünftige Gründe haben kann. Schließlich leben wir in einer Gesellschaft, in der Kinder, Schüler, Studenten, Beamte, Lufthansa-Mitarbeiter, Mitglieder der National Rifle Association allenthalben weniger zahlen. Behinderten und Frauen werden Plätze reserviert. Umfangreiche Baumaßnahmen für Rollstuhlfahrer, Markierungen für Blinde sind selbstverständlich geworden. Auch geistig Behinderte können umsonst mit dem Bus fahren. Warum sollten wir dann Menschen, die eine strenge Diät halten müssen oder unter einer krankhaften Ernährungsangst leiden, nicht die verträglichen Nahrungsmittel bevorzugt anbieten?
Früher nahmen wir Rücksicht auf Raucher und haben uns im Restaurant einnebeln lassen. Irgendwann hatten sie ihre Rücksichtslosigkeit übertrieben und müssen nun draußen paffen. Dafür gehen wir vorzugsweise in Restaurants, die nicht nur vegetarische, sondern auch vegane Gerichte führen. Ich habe nichts dagegen, einem Veganer mein Gemüse zu geben, wenn ich dafür sein Fleisch erhalte. Doch damit geben sie sich nicht zufrieden. Es darf nicht der Hauch eines tierischen Produktes verarbeitet sein oder dem Gericht anhaften. Und wenn halal nur meinte, kein Schweinefleisch zu essen, dann wäre alles kein Problem. Aber unsere islamischen Gäste verlangen mehr. Sie wollen sicher sein, daß ihre guten Speisen nicht neben bösen lagen, daß möglichst kein Ungläubiger sie angetatscht hat. Das alles gibt es in teuren Hotels mit gesonderter Küche. In der Tafel nehmen sie auch Rinder, die haram ums Leben kamen. Und sicherlich auch alles andere, was gut, frisch und teuer ist.
Nun ist das Umgekehrte passiert. Die Essener Tafel nimmt für eine Weile nur noch Deutsche Neukunden auf. [2] Das schlug weit höhere Wellen, obgleich es auch dafür gute Gründe gibt, denn nur noch jeder vierte Kunde war ein Deutscher. Darunter viele alleinerziehende Frauen und alte Menschen, die im Verteilungskampf unerfahren von den Horden zumeist junger Männer abgeschreckt wurden. [3] Da nicht jeder aufgenommen werden kann und es sich um eine soziale Einrichtung handelt, ist es geboten, die Bedürftigkeit von Neukunden zu berücksichtigen und dafür Sorge zu tragen, daß sie nicht durch Stärkere verdrängt werden. Da eine Einzelfallprüfung über Mindestbedingungen hinaus nicht gewünscht, möglich oder erlaubt ist, hat man sich in Essen für eine Quotierung entschieden. Bis die Quote erreicht ist, werden nur noch Deutsche aufgenommen. Das wird nicht lange dauern, denn gerade Migranten kommen schnell nicht mehr und werden deshalb gestrichen.
Ich hätte beide Fälle hier in meinem Blog nicht erwähnt, wären da nicht die Reaktionen der üblichen Verdächtigen meiner Partei. Voran Sawsan Chebli, die bei Twitter offensichtlich keine Probleme mit der Wahrheit und ablehnenden Kommentaren hat: "Mir läuft es eiskalt den Rücken runter. Essen nur für Deutsche. Migranten ausgeschlossen." [4] Wesentlich geschickter ist Sahra Wagenknecht. [5] Sie anerkennt den Verdrängungswettbewerb unter den Armen, denen nicht ausreichend geholfen wird, obgleich sie die Lasten der Zuwanderung tragen müssen. Das wird sich auszahlen, hat die Linke vielleicht gerade zur stärksten Partei in Berlin gemacht. Und es ist nicht nur taktisches Gerede, sondern konsequente Vertretung der Arbeiterklasse, die nicht in Verteilungskämpfe geführt werden darf, während die Verantwortlichen nur ihren Teddybären gegeben haben.
[1] Halal hat Vorfahrt! Zukunftskinder, 2017.
[2] Essener Tafel beschließt Aufnahmestopp für Nichtdeutsche. Welt, 22.02.2018.
[3] Gerd Buurmann: Die Esserner Tafel ist ein Ort des Bürgerkriegs. Achgut, 26.02.2018.
[4] Sawsan Chebli: Mir läuft es eiskalt ... Twitter, "@SawsanChebli", 22.02.2018.
[5] "Über alle Maßen scheinheilig": Sahra Wagenknecht äußert sich zu Essener Tafel-Streit". Focus, 25.02.2018.
Islam | Chebli
Früher nahmen wir Rücksicht auf Raucher und haben uns im Restaurant einnebeln lassen. Irgendwann hatten sie ihre Rücksichtslosigkeit übertrieben und müssen nun draußen paffen. Dafür gehen wir vorzugsweise in Restaurants, die nicht nur vegetarische, sondern auch vegane Gerichte führen. Ich habe nichts dagegen, einem Veganer mein Gemüse zu geben, wenn ich dafür sein Fleisch erhalte. Doch damit geben sie sich nicht zufrieden. Es darf nicht der Hauch eines tierischen Produktes verarbeitet sein oder dem Gericht anhaften. Und wenn halal nur meinte, kein Schweinefleisch zu essen, dann wäre alles kein Problem. Aber unsere islamischen Gäste verlangen mehr. Sie wollen sicher sein, daß ihre guten Speisen nicht neben bösen lagen, daß möglichst kein Ungläubiger sie angetatscht hat. Das alles gibt es in teuren Hotels mit gesonderter Küche. In der Tafel nehmen sie auch Rinder, die haram ums Leben kamen. Und sicherlich auch alles andere, was gut, frisch und teuer ist.
Nun ist das Umgekehrte passiert. Die Essener Tafel nimmt für eine Weile nur noch Deutsche Neukunden auf. [2] Das schlug weit höhere Wellen, obgleich es auch dafür gute Gründe gibt, denn nur noch jeder vierte Kunde war ein Deutscher. Darunter viele alleinerziehende Frauen und alte Menschen, die im Verteilungskampf unerfahren von den Horden zumeist junger Männer abgeschreckt wurden. [3] Da nicht jeder aufgenommen werden kann und es sich um eine soziale Einrichtung handelt, ist es geboten, die Bedürftigkeit von Neukunden zu berücksichtigen und dafür Sorge zu tragen, daß sie nicht durch Stärkere verdrängt werden. Da eine Einzelfallprüfung über Mindestbedingungen hinaus nicht gewünscht, möglich oder erlaubt ist, hat man sich in Essen für eine Quotierung entschieden. Bis die Quote erreicht ist, werden nur noch Deutsche aufgenommen. Das wird nicht lange dauern, denn gerade Migranten kommen schnell nicht mehr und werden deshalb gestrichen.
Ich hätte beide Fälle hier in meinem Blog nicht erwähnt, wären da nicht die Reaktionen der üblichen Verdächtigen meiner Partei. Voran Sawsan Chebli, die bei Twitter offensichtlich keine Probleme mit der Wahrheit und ablehnenden Kommentaren hat: "Mir läuft es eiskalt den Rücken runter. Essen nur für Deutsche. Migranten ausgeschlossen." [4] Wesentlich geschickter ist Sahra Wagenknecht. [5] Sie anerkennt den Verdrängungswettbewerb unter den Armen, denen nicht ausreichend geholfen wird, obgleich sie die Lasten der Zuwanderung tragen müssen. Das wird sich auszahlen, hat die Linke vielleicht gerade zur stärksten Partei in Berlin gemacht. Und es ist nicht nur taktisches Gerede, sondern konsequente Vertretung der Arbeiterklasse, die nicht in Verteilungskämpfe geführt werden darf, während die Verantwortlichen nur ihren Teddybären gegeben haben.
[1] Halal hat Vorfahrt! Zukunftskinder, 2017.
[2] Essener Tafel beschließt Aufnahmestopp für Nichtdeutsche. Welt, 22.02.2018.
[3] Gerd Buurmann: Die Esserner Tafel ist ein Ort des Bürgerkriegs. Achgut, 26.02.2018.
[4] Sawsan Chebli: Mir läuft es eiskalt ... Twitter, "@SawsanChebli", 22.02.2018.
[5] "Über alle Maßen scheinheilig": Sahra Wagenknecht äußert sich zu Essener Tafel-Streit". Focus, 25.02.2018.
Islam | Chebli
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Experimentierfreude
wuerg, 26.02.2018 01:24
Die starke Zuwanderung seit dem Jahre 2015 hat in Deutschland nicht unbedingt einen Rechtsruck verursacht, doch erblühte am rechten Rand eine Gegenbewegung, die es mit der AfD in den Bundestag schaffte. Das war nur möglich, weil die CDU die moralisch gerechtfertigte Entscheidung von Angela Merkel nicht korrigierte und in zumutbare Bahnen lenkte. Die SPD wurde an den linken Rand gedrückt, brachte es nicht übers Herz, die CDU in dieser Frage rechts zu überholen und zahlt nun die Zeche. Die Folge ist eine gespaltene Republik. Links fühlen sich viele wohl und werden täglich belobigt, rechts spricht man weniger. Falls doch, ist es Populismus.
Die Verhärtung der Fronten verleitet, sich einem der beiden Lager unterzuordnen, alle Ansichten der eigenen Seite zu verteidigen und die der anderen zu verwerfen. Die Klappe zu halten, ist eine Alternative, den apodiktischen Meinungen beider Lager zu widerstehen die andere. Ich versuche es mit gesundem Menschenverstand, der zahlreiche auf beiden Seiten sogar in Parteiprogramme eingeflossene Glaubensstandpunkte nicht akzeptieren kann. Und damit meine ich nicht die Ränder beider Lager oder die gewaltbereiten Anhänger, sondern einfache grundlegende Auffassungen.
Rechts ist mir die Klimaleugnung aufgefallen. Im Parteiprogramm der AfD ist dazu eine bunte Mischung aus zutreffenden Allgemeinplätzen und falschen Behauptungen zu lesen. [1] Natürlich merken auch die Anhänger, daß es so platt nicht sein kann. Deshalb wird die Erderwärmung als solche nicht mehr geleugnet, auch nicht ein Anteil des Menschen daran. Bald muß zugegeben werden, daß wir doch die Hauptverursacher sind, weil natürliche Veränderungen sehr lange dauern. Deshalb ziehen sich vorausschauende Klimaleugner schon heute darauf zurück, daß eine Erwärmung nicht nur Nachteile bringt. Demnächst werden sie fordern, die Vorteile einer Warmzeit zu nutzen, ohne die es Menschen gar nicht gäbe. Ein Experiment mit zu erwartendem positiven Ausgang.
Links ist natürlich die Reaktion auf unkontrollierte Zuwanderung das Problem. Viele Deutsche und vor allem die SPD sterben lieber aus als zuzugeben, daß drastisch gegenzusteuern ist. Spätestens mit den nächsten Wahlen werden die Felle davonschwimmen. Keiner wird mehr an Bereicherung oder gar pures Gold glauben. Bestenfalls wird man die hohen Flüchtlingszahlen als eine Aufgabe oder Verpflichtung sehen. Und weil es so schwer ist, sich von eigenen Fehleinschätzungen und Lebenslügen zu verabschieden, bieten einige schon heute zu deren Rettung an, alles als ein Experiment mit zu erwartendem positiven Ausgang zu zu sehen.
Dieses Experiment sei die Herausbildung einer multiethnischen und nichtmonokulturellen [2] Gesellschaft in Deutschland und morgen der ganzen Welt. Soche Experimente können gelingen, zum Beipiel beim CERN, wo nicht nur Wissenschaftler der ganzen Welt mit allen Hautfarben, vielen Religionen und eigenen Sitten und Gebräuchen forschen und arbeiten. Ihr friedliches Leben verdanken sie nicht nur ihrem Streben nach Erkenntnis, ihrer Suche nach Wahrheit und ihrer Ablehnung von Verblendung, sondern auch ihrer Zivilisation. Wo die herrscht, ist Kultur nicht irgendeine archaische Weltanschauung einer rückständigen Gesellschaft oder Religion. Eine offene Gesellschaft zivilisierter Menschen ist kein Experiment mit katastrophalem Ausgang.
[1] Harald Lesch: Das AfD-Programm wissenschaftlich geprüft. Youtube, "Terra X Lesch & Co", 29.06.2016.
[2] Johannes Thiesen: Tagesthemen: Experiment zur Abschaffung Deutschlands. Youtube, "Philosophie Workout - Johannes Thiesen", 21.02.2018. Wahrscheinlich treffen hier die Tagesthemen nicht auf ungetrübte Philosopie, doch erst durch dieses Filmchen habe ich bemerkt, daß nicht von "multikulturell" gesprochen wird, weil dieser Begriff verbrannt ist.
Islam
Die Verhärtung der Fronten verleitet, sich einem der beiden Lager unterzuordnen, alle Ansichten der eigenen Seite zu verteidigen und die der anderen zu verwerfen. Die Klappe zu halten, ist eine Alternative, den apodiktischen Meinungen beider Lager zu widerstehen die andere. Ich versuche es mit gesundem Menschenverstand, der zahlreiche auf beiden Seiten sogar in Parteiprogramme eingeflossene Glaubensstandpunkte nicht akzeptieren kann. Und damit meine ich nicht die Ränder beider Lager oder die gewaltbereiten Anhänger, sondern einfache grundlegende Auffassungen.
Rechts ist mir die Klimaleugnung aufgefallen. Im Parteiprogramm der AfD ist dazu eine bunte Mischung aus zutreffenden Allgemeinplätzen und falschen Behauptungen zu lesen. [1] Natürlich merken auch die Anhänger, daß es so platt nicht sein kann. Deshalb wird die Erderwärmung als solche nicht mehr geleugnet, auch nicht ein Anteil des Menschen daran. Bald muß zugegeben werden, daß wir doch die Hauptverursacher sind, weil natürliche Veränderungen sehr lange dauern. Deshalb ziehen sich vorausschauende Klimaleugner schon heute darauf zurück, daß eine Erwärmung nicht nur Nachteile bringt. Demnächst werden sie fordern, die Vorteile einer Warmzeit zu nutzen, ohne die es Menschen gar nicht gäbe. Ein Experiment mit zu erwartendem positiven Ausgang.
Links ist natürlich die Reaktion auf unkontrollierte Zuwanderung das Problem. Viele Deutsche und vor allem die SPD sterben lieber aus als zuzugeben, daß drastisch gegenzusteuern ist. Spätestens mit den nächsten Wahlen werden die Felle davonschwimmen. Keiner wird mehr an Bereicherung oder gar pures Gold glauben. Bestenfalls wird man die hohen Flüchtlingszahlen als eine Aufgabe oder Verpflichtung sehen. Und weil es so schwer ist, sich von eigenen Fehleinschätzungen und Lebenslügen zu verabschieden, bieten einige schon heute zu deren Rettung an, alles als ein Experiment mit zu erwartendem positiven Ausgang zu zu sehen.
Dieses Experiment sei die Herausbildung einer multiethnischen und nichtmonokulturellen [2] Gesellschaft in Deutschland und morgen der ganzen Welt. Soche Experimente können gelingen, zum Beipiel beim CERN, wo nicht nur Wissenschaftler der ganzen Welt mit allen Hautfarben, vielen Religionen und eigenen Sitten und Gebräuchen forschen und arbeiten. Ihr friedliches Leben verdanken sie nicht nur ihrem Streben nach Erkenntnis, ihrer Suche nach Wahrheit und ihrer Ablehnung von Verblendung, sondern auch ihrer Zivilisation. Wo die herrscht, ist Kultur nicht irgendeine archaische Weltanschauung einer rückständigen Gesellschaft oder Religion. Eine offene Gesellschaft zivilisierter Menschen ist kein Experiment mit katastrophalem Ausgang.
[1] Harald Lesch: Das AfD-Programm wissenschaftlich geprüft. Youtube, "Terra X Lesch & Co", 29.06.2016.
[2] Johannes Thiesen: Tagesthemen: Experiment zur Abschaffung Deutschlands. Youtube, "Philosophie Workout - Johannes Thiesen", 21.02.2018. Wahrscheinlich treffen hier die Tagesthemen nicht auf ungetrübte Philosopie, doch erst durch dieses Filmchen habe ich bemerkt, daß nicht von "multikulturell" gesprochen wird, weil dieser Begriff verbrannt ist.
Islam
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