Steuerprogression
wuerg, 19.02.2007 23:42
Im Kompetenzteam [1] hatte ich zum Begriff Todessteuer eine leichte Auseinandersetzung über Gerechtigkeit und Besteuerung von Erbschaften. Da es dort um Sprache, nicht um Politik und schon gar nicht um Mathematik geht, will ich hier kurz erläutern, wie ich mir eine gerechte Besteuerung der Reichen vorstelle, warum dies zur Zeit leider nicht vernünftig ist und was ich von den Menschen diesbezüglich halte.
Die Diffamierung der Erbschaftssteuer als Todessteuer soll einreden, daß man für den Tod auch noch bestraft wird. Zwar nicht der Verstorbene selbst, sondern die Erben. Dies sei ungerecht, weil das weitergegebene Vermögen doch bereits erarbeitet und versteuert sei, selbst wenn es mehrere Generationen zurückliegt. Das kann ich nicht nachvollziehen, denn der Erbe hat ja nichts dafür getan. Warum soll er leistungslos etwas unversteuert erhalten, während ein hart arbeitender Mensch sein Einkommen zu versteuern hat. Und bezahlt dieser eine legal arbeitende Putzfrau, dann fallen erneut Steuern an. Es ist also ganz normal, daß bei Weitergabe von Geld oder Besitz auch Steuern zu zahlen sind.
Ungerechter finde ich eher, daß in schneller Generationenfolge vererbtes Vermögen öfter besteuert wird als das an die Ururenkel weitergegebene und daß langsam an die Nachfahren verschenktes oder in den Arsch gestecktes Geld gänzlich unbemerkt bleibt. Unschön ist es auch, wenn der besitzlose Erbe ebenso Steuern zu zahlen hat wie einer der schon vorher reich war. Die gleiche Ungerechtigkeit steckt auch in der Kapitalertragssteuer. Jenseits des Freibetrages wird ein Schwerreicher, dessen Kapital viel effizienter "arbeitet" und der nichts hinzuverdienen muß, nicht stärker zur Kasse gebeten als einer mit bescheidenen Gewinnen.
Es wäre durchaus gerecht, auf Erbschaftssteuer und Kapitalertragssteuer zu verzichten, wenn es eine wirksame Vermögenssteuer gäbe. Und damit meine ich keine, die oberhalb eines Freibetrages einen minimalen Prozentsatz verlangt, auch keine mit einer Progression auf unerhebliche Höhe. Ich würde einfach einen festen Satz q von etwa 2 Prozent pro Jahr und Millionen Euro als Vermögenssteuer erheben. Wer am Jahresende ein Kapital K besitzt, der muß den Betrag von (qK)K an Vermögensteuer zahlen. Wer zu Jahresbeginn K besitzt, es mit einen Zinssatz p zum Jahresende auf K(1+p) vermehrt hat, besitzt nach Besteuerung zu Beginn des Folgejahres ein Kapital K’ von
Ich glaube nicht, daß dies einen vernünftigen Reichen wirklich stören würde, wenn es in der ganzen Welt so wäre, denn es kommt ihm abseits einer "Grundversorgung" ja nicht auf die Höhe seines Besitzes, sondern auf die Rangordnung an. Er wird mit Genugtuung sehen, wie andere durch Erbschaft reich gewordenen Nichtsnutze schnell ihr Vermögen verpraßt haben, weil es ja nur ein paar Millionen gewesen sein können. Jeder bescheidene Reiche wird auch einsehen, daß die vielen sinnlosen Dienstleistungen, die einfache Menschen an den Superreichen vollbringen müssen, damit ihr Geld wieder unter die Leute kommt, gesamtwirtschaftlich nur schädlich sind.
Ich höre schon diejenigen, die um die geringe Zahl der Reichen und die Unerheblichkeit einer Vermögenssteuer wissen. Gewiß kann man die große Masse nur bei den kleinen Leuten und den mittleren Einkommen holen. Es geht aber im Leben der Menschen nicht nur um Geld, sondern auch um Gerechtigkeit. Ich jedenfalls würde es begrüßen, wenn die Superreichen auch nur deshalb abgeschafft würden, um sie aus den Medien zu verdrängen, in denen sie permanent ein falsches Bild der Welt vermitteln.
Ich weiß aber auch, daß es nicht möglich ist, Vermögen gerecht zu besteuern, solange Kapital ins Ausland geschafft werden kann oder reichenfreundliche Länder die sog. Leistungsträger anlocken. Deshalb bezeichne ich meine gerechten Vorstellungen auch gerne als unpraktikabel, wirklichkeitsfremd und für unsere Volkswirtschaft tödlich. Ich akzeptiere deshalb Superreiche als Teil der realen Wirtschaftswelt, für die es zur Zeit keine vernünftige Alternative gibt. Auch die Natur hat sich ja nicht der Gerechtigkeit verschrieben und nimmt enorme Reibungsverluste hin.
Und deshalb verachte ich auch nicht den Kapitalismus oder die Superreichen, die ich im Gegensatz zu vielen meiner Mitmenschen gar nicht zur Kenntnis nehme, sondern die einfachen Massen, die ihr hart erarbeitetes Geld zusammenlegen, um es einigen wenigen in den Arsch zu stecken, den Schauspielern, den Popstars und den Fußballspielern. Als reichten ihnen nicht ein paar Spekulationsgewinner, Aufsichtratsvorsitzende, Großgrund- oder –firmenbesitzer. Sie legen sogar Woche um Woche zusammen, um ein paar unter sich zu Lottomillionären zu machen, diese Idioten.
[1] Todessteuer
Die Diffamierung der Erbschaftssteuer als Todessteuer soll einreden, daß man für den Tod auch noch bestraft wird. Zwar nicht der Verstorbene selbst, sondern die Erben. Dies sei ungerecht, weil das weitergegebene Vermögen doch bereits erarbeitet und versteuert sei, selbst wenn es mehrere Generationen zurückliegt. Das kann ich nicht nachvollziehen, denn der Erbe hat ja nichts dafür getan. Warum soll er leistungslos etwas unversteuert erhalten, während ein hart arbeitender Mensch sein Einkommen zu versteuern hat. Und bezahlt dieser eine legal arbeitende Putzfrau, dann fallen erneut Steuern an. Es ist also ganz normal, daß bei Weitergabe von Geld oder Besitz auch Steuern zu zahlen sind.
Ungerechter finde ich eher, daß in schneller Generationenfolge vererbtes Vermögen öfter besteuert wird als das an die Ururenkel weitergegebene und daß langsam an die Nachfahren verschenktes oder in den Arsch gestecktes Geld gänzlich unbemerkt bleibt. Unschön ist es auch, wenn der besitzlose Erbe ebenso Steuern zu zahlen hat wie einer der schon vorher reich war. Die gleiche Ungerechtigkeit steckt auch in der Kapitalertragssteuer. Jenseits des Freibetrages wird ein Schwerreicher, dessen Kapital viel effizienter "arbeitet" und der nichts hinzuverdienen muß, nicht stärker zur Kasse gebeten als einer mit bescheidenen Gewinnen.
Es wäre durchaus gerecht, auf Erbschaftssteuer und Kapitalertragssteuer zu verzichten, wenn es eine wirksame Vermögenssteuer gäbe. Und damit meine ich keine, die oberhalb eines Freibetrages einen minimalen Prozentsatz verlangt, auch keine mit einer Progression auf unerhebliche Höhe. Ich würde einfach einen festen Satz q von etwa 2 Prozent pro Jahr und Millionen Euro als Vermögenssteuer erheben. Wer am Jahresende ein Kapital K besitzt, der muß den Betrag von (qK)K an Vermögensteuer zahlen. Wer zu Jahresbeginn K besitzt, es mit einen Zinssatz p zum Jahresende auf K(1+p) vermehrt hat, besitzt nach Besteuerung zu Beginn des Folgejahres ein Kapital K’ von
K’ = K(1+p)(1-qK(1+p)) ≈ K(1+p-qK)Ein solche wirklich progressiv zu nennende progressive Besteuerung des Vermögens würde arme Erben und Besitzer nur eines Reihenhauses weitgehend ungeschoren lassen, die wirklich Reichen aber spürbar besteuern. Ein paar Beispiele bei einer Vermögenssteuer von 2 Prozent pro Jahr und Millionen Euro:
Kapital Zinssatz Steuer Gewinn --------------------------------- 5.000 1,50% 0,01% 1,49% 50.000 4,50% 0,10% 4,40% 500.000 7,50% 1,00% 6,50% 5.000.000 10,50% 10,00% 0,50%Leicht ist zu sehen, daß selbst der unverschuldete Reihenhausbesitzer weniger zur Kasse gebeten würde als bisher, wenn er sein Vermögen nicht in Steine verbaut, sondern mit fünf oder mehr Prozent angelegt hätte. Erst ab einer Million wird die Steuerlast wirklich spürbar. Der Deckel ist bei etwa fünf Millionen. Selbst ein Superspekulant mit dauerhaft 30 Prozent Rendite schaffte es nicht mehr über 20 Millionen Euro.
Ich glaube nicht, daß dies einen vernünftigen Reichen wirklich stören würde, wenn es in der ganzen Welt so wäre, denn es kommt ihm abseits einer "Grundversorgung" ja nicht auf die Höhe seines Besitzes, sondern auf die Rangordnung an. Er wird mit Genugtuung sehen, wie andere durch Erbschaft reich gewordenen Nichtsnutze schnell ihr Vermögen verpraßt haben, weil es ja nur ein paar Millionen gewesen sein können. Jeder bescheidene Reiche wird auch einsehen, daß die vielen sinnlosen Dienstleistungen, die einfache Menschen an den Superreichen vollbringen müssen, damit ihr Geld wieder unter die Leute kommt, gesamtwirtschaftlich nur schädlich sind.
Ich höre schon diejenigen, die um die geringe Zahl der Reichen und die Unerheblichkeit einer Vermögenssteuer wissen. Gewiß kann man die große Masse nur bei den kleinen Leuten und den mittleren Einkommen holen. Es geht aber im Leben der Menschen nicht nur um Geld, sondern auch um Gerechtigkeit. Ich jedenfalls würde es begrüßen, wenn die Superreichen auch nur deshalb abgeschafft würden, um sie aus den Medien zu verdrängen, in denen sie permanent ein falsches Bild der Welt vermitteln.
Ich weiß aber auch, daß es nicht möglich ist, Vermögen gerecht zu besteuern, solange Kapital ins Ausland geschafft werden kann oder reichenfreundliche Länder die sog. Leistungsträger anlocken. Deshalb bezeichne ich meine gerechten Vorstellungen auch gerne als unpraktikabel, wirklichkeitsfremd und für unsere Volkswirtschaft tödlich. Ich akzeptiere deshalb Superreiche als Teil der realen Wirtschaftswelt, für die es zur Zeit keine vernünftige Alternative gibt. Auch die Natur hat sich ja nicht der Gerechtigkeit verschrieben und nimmt enorme Reibungsverluste hin.
Und deshalb verachte ich auch nicht den Kapitalismus oder die Superreichen, die ich im Gegensatz zu vielen meiner Mitmenschen gar nicht zur Kenntnis nehme, sondern die einfachen Massen, die ihr hart erarbeitetes Geld zusammenlegen, um es einigen wenigen in den Arsch zu stecken, den Schauspielern, den Popstars und den Fußballspielern. Als reichten ihnen nicht ein paar Spekulationsgewinner, Aufsichtratsvorsitzende, Großgrund- oder –firmenbesitzer. Sie legen sogar Woche um Woche zusammen, um ein paar unter sich zu Lottomillionären zu machen, diese Idioten.
[1] Todessteuer
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dr.no,
20.02.2007 22:14
Wie sieht ideale materielle Gerechtigkeit aus?
Deutschlands gesamtes privates Vermögen von 5000000000000 € (Q) durch die Anzahl der Deutschen 82541000 (Q) zu teilen? Wären 60575 € für jeden (wenn ich mich nicht verrechnet habe).
Wenn Sie das für Europa ausrechnen würden, wäre die Zahl schon weniger spektakulär vermutlich. Nehmen Sie Rumänien hinzu oder gar alle Staaten der Erde inklusive Sierra Leone, und sie werden sicher auf Beträge kommen, die deutlich unter dem Einkommen eines Hartz IV-Empfängers liegen.
Pro-Kopf-Jahres-Einkommen im Vergleich:
Sierra Leone 150 $ = 114,106 € p.a. (Q)
HartzIV-Regelsatz: 4140 € p.a.
(Natürlich unterschiedliche Kaufkraft in Deutschland und Sierra Leone)
Allerdings hat auch Karl Albrecht, der reichste Mann Deutschlands, mit 17 Milliarden $ ganze 33 Milliarden $ weniger als Bill Gates, was auch ziemlich ungerecht ist — Er hat sich schließlich auch angestrengt! (Q)
Kriegt Michael Ballack zu viel Geld (Q) oder wird der deutsche Arbeiter einfach zu schlecht bezahlt weil der habgierige Herr Ackermann (Q) alles behält.
Ballack: 9490000 € p.a.
Ackermann: 12000000 € p.a.
Gemein! Dabei schwitzt doch Herr Ballack sicherlich viel mehr bei der Arbeit, leistet also mutmaßlich mehr.
Wenn Sie das für Europa ausrechnen würden, wäre die Zahl schon weniger spektakulär vermutlich. Nehmen Sie Rumänien hinzu oder gar alle Staaten der Erde inklusive Sierra Leone, und sie werden sicher auf Beträge kommen, die deutlich unter dem Einkommen eines Hartz IV-Empfängers liegen.
Pro-Kopf-Jahres-Einkommen im Vergleich:
Sierra Leone 150 $ = 114,106 € p.a. (Q)
HartzIV-Regelsatz: 4140 € p.a.
(Natürlich unterschiedliche Kaufkraft in Deutschland und Sierra Leone)
Allerdings hat auch Karl Albrecht, der reichste Mann Deutschlands, mit 17 Milliarden $ ganze 33 Milliarden $ weniger als Bill Gates, was auch ziemlich ungerecht ist — Er hat sich schließlich auch angestrengt! (Q)
Kriegt Michael Ballack zu viel Geld (Q) oder wird der deutsche Arbeiter einfach zu schlecht bezahlt weil der habgierige Herr Ackermann (Q) alles behält.
Ballack: 9490000 € p.a.
Ackermann: 12000000 € p.a.
Gemein! Dabei schwitzt doch Herr Ballack sicherlich viel mehr bei der Arbeit, leistet also mutmaßlich mehr.
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wuerg,
20.02.2007 23:51
Ja, es gibt eben viel mehr arme Menschen in kleinen Wohnungen als reiche in großen Häusern. Das vergißt man leicht, wenn mann sonntags durch die besseren Gegenden schlendert und am Abend die Prominenten die Mattscheibe ausfüllen. Auch wenn 60.000 für manchen viel Geld wären, so machen sie doch keinen auf Dauer auch nur begütert.
Der Grundmangel besteht darin, daß einige überhaupt viele Millionen ansammeln können. Nicht wegen des Geldes, das ihnen nicht zusteht, sondern wegen der ungerechten Glorifizierung ihrer Person. Damit meine ich nicht die Anerkennung einer fußballerischen Leistung, sondern den Kauf von Liebe, Ruhm und Bedeutung, wo sie nicht von selbst zufallen.
Aber ich darf mich wiederholen: Die Menschen hier und in Sierra Leone lieben diese Ungerechtigkeit. Sie schauen gerne einem Stellvertreterspiel aus Adeligen, Bonzen, Superstars und Politikern zu. Das ist übersichtlicher als die Realität. Und deshalb zahlen sie auch gerne ein paar Steuern mehr, damit der Staat die Zinsen der reichen Kreditgeber begleichen kann.
Der Grundmangel besteht darin, daß einige überhaupt viele Millionen ansammeln können. Nicht wegen des Geldes, das ihnen nicht zusteht, sondern wegen der ungerechten Glorifizierung ihrer Person. Damit meine ich nicht die Anerkennung einer fußballerischen Leistung, sondern den Kauf von Liebe, Ruhm und Bedeutung, wo sie nicht von selbst zufallen.
Aber ich darf mich wiederholen: Die Menschen hier und in Sierra Leone lieben diese Ungerechtigkeit. Sie schauen gerne einem Stellvertreterspiel aus Adeligen, Bonzen, Superstars und Politikern zu. Das ist übersichtlicher als die Realität. Und deshalb zahlen sie auch gerne ein paar Steuern mehr, damit der Staat die Zinsen der reichen Kreditgeber begleichen kann.
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dr.no,
21.02.2007 00:53
Diesen Prominentenkult mit welchen Vorzeichen auch immer meine ich. Beim Anblick eines Popstars in Ohnmacht fallen oder zu sagen die Welt ist wie sie ist, weil die Reichen reich sind. Stimmt ja auch, aber eben nur zum Teil.
Viele, wenn nicht die meisten, die Gerechtigkeit fordern handeln in den ihnen vorgezeichneten Bahnen selbst nach dem gleichen ökonomischen Prinzip wie es wohl "die Reichen" — wie es der moderne Mensch tut.
Nur daß den allerbilligsten Kaffee kaufen, im Garten Autoreifen verbrennen, Eier aus Käfighaltung essen pro Person natürlich weniger ins Gewicht fällt als tausende Hektar Regenwald abholzen zu lassen um dort eine Fabrik zu bauen. Reiche haben eben pro Person einen höheren Wirkungsradius — mehr nicht.
In Wirklichkeit heißt diese spezielle nationalstaatliche, bestenfalls eurozentristische Gerechtigkeit: Ich will auch Ferarri fahren!
Strengenommen das Einfordern von Teilhabe an globalem Diebesgut.
Viele, wenn nicht die meisten, die Gerechtigkeit fordern handeln in den ihnen vorgezeichneten Bahnen selbst nach dem gleichen ökonomischen Prinzip wie es wohl "die Reichen" — wie es der moderne Mensch tut.
Nur daß den allerbilligsten Kaffee kaufen, im Garten Autoreifen verbrennen, Eier aus Käfighaltung essen pro Person natürlich weniger ins Gewicht fällt als tausende Hektar Regenwald abholzen zu lassen um dort eine Fabrik zu bauen. Reiche haben eben pro Person einen höheren Wirkungsradius — mehr nicht.
In Wirklichkeit heißt diese spezielle nationalstaatliche, bestenfalls eurozentristische Gerechtigkeit: Ich will auch Ferarri fahren!
Strengenommen das Einfordern von Teilhabe an globalem Diebesgut.
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wuerg,
21.02.2007 19:39
Die meisten Menschen sind nicht gerade vom Neid getrieben, machen sich aber gerne ein Bild vom sorglosen Leben. Weil sie meinen, jeder könne es erlangen, sind sie trotz bescheidener eigener Verhältnisse gegen eine Besteuerung von Vermögen oder eine angemessene Beteiligung der Reichen am Gemeinwohl.
Der erste Irrtum liegt im Wort "können". Gewiß besteht für jeden die grundsätzliche Möglichkeit, steinreich zu werden, und sei es durch einen Lotto-Jackpot. Es reicht im allgemeinen aber kein Können im Sinne von Talent und Leistungsbereitschaft allein. Ohne Glück geht es nicht. Wer nur auf die Leistung von Prominenten und Superreichen schaut, der ignoriert die Heerscharen derer, die besser und fleißiger waren, es aber dennoch zu nichts gebracht haben. Und zum Lohne sind die Erfolgreichen hinterher den Zurückgebliebenen wirklich überlegen, weil sie mit ihrem Erfolg gewachsen sind, so wie die Beatles im Laufe der Zeit zu Musikern wurden.
Der zweite Irrtum liegt im Wort "jeder". Auch dieses Wort rechtfertigt sich durch die grundsätzliche Möglichkeit, steinreich zu werden, doch ist es hier sehr, sehr weit entfernt von "alle", denn es steht jedem, der reich werden will jeder andere im Wege, der dies auch möchte. Das sind nicht gerade alle, doch sehr viele. Wer meint, "jeder" und "alle" seien gleichwertig, weil er Mathematikunterricht gelernt habe, daß "für alle x" und "für jedes x" gleichwertig seien, der soll gerne glauben, daß alle reich werden können.
Der erste Irrtum liegt im Wort "können". Gewiß besteht für jeden die grundsätzliche Möglichkeit, steinreich zu werden, und sei es durch einen Lotto-Jackpot. Es reicht im allgemeinen aber kein Können im Sinne von Talent und Leistungsbereitschaft allein. Ohne Glück geht es nicht. Wer nur auf die Leistung von Prominenten und Superreichen schaut, der ignoriert die Heerscharen derer, die besser und fleißiger waren, es aber dennoch zu nichts gebracht haben. Und zum Lohne sind die Erfolgreichen hinterher den Zurückgebliebenen wirklich überlegen, weil sie mit ihrem Erfolg gewachsen sind, so wie die Beatles im Laufe der Zeit zu Musikern wurden.
Der zweite Irrtum liegt im Wort "jeder". Auch dieses Wort rechtfertigt sich durch die grundsätzliche Möglichkeit, steinreich zu werden, doch ist es hier sehr, sehr weit entfernt von "alle", denn es steht jedem, der reich werden will jeder andere im Wege, der dies auch möchte. Das sind nicht gerade alle, doch sehr viele. Wer meint, "jeder" und "alle" seien gleichwertig, weil er Mathematikunterricht gelernt habe, daß "für alle x" und "für jedes x" gleichwertig seien, der soll gerne glauben, daß alle reich werden können.
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