1125899906842624
"1 125 899 906 842 624 Bytes mal zwei" lautet die Überschrift der gestrigen Frankfurter Rundschau. Gegen diesen Spaß wäre nichts einzuwenden, würde der Schreiber Joachim Wille im Artikel selbst durchblicken lassen, was gemeint ist. Über den Internet-Knoten AMS-IX weiß er zu berichten:

"Anfang 2006 wurde dort erstmals die Datenmenge von einem Petabyte (1 125 899 906 842 624) erreicht. Für Oktober 2007 werden bereits zwei Petabyte erwartet."

Nun gut, ich gehöre auch zu den altmodischen Menschen, die PB oder Petabyte schreiben, wenn sie PiB oder Pebibyte meinen. Soviel Kontextsensitivität erwarte ich vom Leser. Doch was ist in der heutigen Zeit schon ein Petabyte? Das sind doch nur die versammelten Festplatten von zehntausend PC! Und warum sind es im Oktober erst zwei Petabyte, wenn es im Januar bereits eines war?

Gut, man kann sich informieren. Die Wikipedia nennt knapp über 200 Gigabit pro Sekunde Spitzenleistung. Das ergibt maximal zwei Petabyte am Tag. Nichts anderes als die pro Tag übertragenen Datenmenge scheint also in der Überschrift gemeint zu sein. Warum kann man das nicht einfach hinschreiben?

Und wozu mache ich mir die Mühe, dies hier zu bemängeln? Zur abermaligen Bestätigung meiner Auffassung: Wenn alle Berichte in Tageszeitungen und Zeitschriften so falsch, ungenau und hingerotzt sind wie diejenigen, deren Inhalt ich überprüfen kann, dann sollte man eigentlich davon ausgehen, daß es auch sonst im wesentlichen nur ausgestoßenes Halbwissen vermengt mit persönlicher Überzeugung ist, also auch nicht viel besser als in Blogs.

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