Nur 13 Prozent sagen evet
wuerg, 17.04.2017 19:48
Der Urheber der Renate Künast unterstellten Aussage "Der traumatisierte junge Flüchtling hat zwar getötet, man muss ihm aber jetzt trotzdem helfen" [1] scheint immer noch nicht gefaßt zu sein. Ich hätte gerne gewußt, ob er dies allein aus niederen politischen Beweggründen tat oder nicht doch ein begnadeter Satiriker ist, der täuschend echt den Ton typischer Einlassungen aus der grünen Betroffenheitsecke traf. Und heute wird Claudia Roth mit "Wir müssen uns extrem bemühen um diese Menschen, die glauben, dass Erdogans Putsch von oben gut sei für die Türkei" [2] von gleichem Kaliber wahrscheinlich korrekt zitiert, denn die Quelle ist seriöser als Facebook. Weniger seriös ist ihre Beschönigung, die 63 Prozent der Stimmzettel für Kanonen statt Butter seien von nur 13 Prozent der Türkeistämmigen abgegeben worden. Offensichtlich wurden bei den 100 Prozent Kinder und Vierteltürken ohne Wahlberechtigung mitgezählt.
Nein, man muß sich nicht um sie bemühen, sondern sich für die übrigen 37 oder 87 Prozent einsetzen. Und es sollte Schluß sein mit den ewigen Beteuerungen, nicht alle Türken seien für Erdogan und nicht alle Moslems für den Islamischen Staat, weil es ja nur 51 bzw. 20 Prozent seien. Im normalen deutschen Sprachgebrauch ist die gestrige Entscheidung "den" Türken zuzuschreiben, seien es wirklich 51 oder in Wahrheit nur 49 Prozent gewesen, denn "wir" Deutschen ertragen auch klaglos den berechtigten Vorwurf, vor einem Umlauf des Uranus für Faschisten gestimmt und ein ebensolches Ermächtigungsgesetz ermöglicht zu haben. Möge alles an den Türken in weniger als 12 statt 1000 Jahren vorübergehen, und mögen die Moslems nicht volle 500 Jahre Reformation benötigen.
[1] Künast stellt Strafanzeige wegen Falschnachricht auf Facebook. FAZ, 10.12.2016.
[2] Claudia Kade: Müssen uns extrem um Erdogan-Anhänger bemühen. Welt-N24, 17.04.2017.
Nein, man muß sich nicht um sie bemühen, sondern sich für die übrigen 37 oder 87 Prozent einsetzen. Und es sollte Schluß sein mit den ewigen Beteuerungen, nicht alle Türken seien für Erdogan und nicht alle Moslems für den Islamischen Staat, weil es ja nur 51 bzw. 20 Prozent seien. Im normalen deutschen Sprachgebrauch ist die gestrige Entscheidung "den" Türken zuzuschreiben, seien es wirklich 51 oder in Wahrheit nur 49 Prozent gewesen, denn "wir" Deutschen ertragen auch klaglos den berechtigten Vorwurf, vor einem Umlauf des Uranus für Faschisten gestimmt und ein ebensolches Ermächtigungsgesetz ermöglicht zu haben. Möge alles an den Türken in weniger als 12 statt 1000 Jahren vorübergehen, und mögen die Moslems nicht volle 500 Jahre Reformation benötigen.
[1] Künast stellt Strafanzeige wegen Falschnachricht auf Facebook. FAZ, 10.12.2016.
[2] Claudia Kade: Müssen uns extrem um Erdogan-Anhänger bemühen. Welt-N24, 17.04.2017.
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wuerg,
31.08.2018 20:56
In [1] beklagt sich Henryk M. Broder, das Zentrum für Türkeistudien habe zwei Drittel der Türken in Deutschland auf 16 Prozent heruntergerechnet, statt wohlwollend zur Kenntnis zu nehmen, daß man sich offensichtlich der breiten Zustimmung schämt. Im Gegensatz zu Claudia Roth, die nicht nur Türken ohne Stimmrecht, sondern auch Kinder den 100 Prozent zuschlägt.
[1] Henryk M. Broder: Ich fühle mich ja so ausgegrenzt. Achgut, 27.06.2018
[1] Henryk M. Broder: Ich fühle mich ja so ausgegrenzt. Achgut, 27.06.2018
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wuerg,
01.09.2018 13:43
Thilo Sarrazin hat sein neues Buch vorgestellt, und sofort werden darin falsche Tatsachenbehauptungen gefunden. Dabei kommt es auf den Grad der Korrektheit gar nicht an, ob man seinen Gedanken folgen will oder nicht. Welcher Kritiker würde niederknien und Abbitte leisten, wenn alles stimmte und seine Schlüsse maximal stringent wären?
In [1] wird von den vielen Fehlern nur einer erwähnt, auf den eine Journalistin Sarrazin während seiner Buchvorstellung hinwies: Nicht Zweidrittel der Deutschtürken habe Ergogan gewählt, sondern nur 16 Prozent. Wie hohl im Kopf muß man dafür sein? Nicht ein Drittel aller Deutschen hat die CDU gewählt, sondern weniger als 20 Prozent, denn die Hälfte ging nicht zur Wahl, enthielt sich, stimmte ungültig oder war nicht wahlberechtigt.
Doch Sarrazin sieht diesen Fehler nicht ein und "flüchtet sich in Polemik". Er behauptet frech, es gäbe keine Anzeichen, daß die Mehrheit der Deutschtürken anders denkt als die Wähler unter ihnen. Wie kommt er nur auf dieses schmale Brett? Sagt innere Einkehr in das gutmenschliche Herz nicht das Gegenteil? Es war vornehme Zurückhaltung der Erdogan-Gegner.
[1] Judith Görs: Sarrazin - der Unverstandene. N-TV, 30.08.2018.
In [1] wird von den vielen Fehlern nur einer erwähnt, auf den eine Journalistin Sarrazin während seiner Buchvorstellung hinwies: Nicht Zweidrittel der Deutschtürken habe Ergogan gewählt, sondern nur 16 Prozent. Wie hohl im Kopf muß man dafür sein? Nicht ein Drittel aller Deutschen hat die CDU gewählt, sondern weniger als 20 Prozent, denn die Hälfte ging nicht zur Wahl, enthielt sich, stimmte ungültig oder war nicht wahlberechtigt.
Doch Sarrazin sieht diesen Fehler nicht ein und "flüchtet sich in Polemik". Er behauptet frech, es gäbe keine Anzeichen, daß die Mehrheit der Deutschtürken anders denkt als die Wähler unter ihnen. Wie kommt er nur auf dieses schmale Brett? Sagt innere Einkehr in das gutmenschliche Herz nicht das Gegenteil? Es war vornehme Zurückhaltung der Erdogan-Gegner.
[1] Judith Görs: Sarrazin - der Unverstandene. N-TV, 30.08.2018.
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