Sechs
wuerg, 27.01.2005 00:29
Die Sechs verdoppelt die 3, verdreifacht die 2, läßt sich durch 1, 2 und 3 teilen, ist als 1·2·3=6 eine Fakultät und dank 1+2+3=6 eine vollkommene Dreieckszahl. Unsere dreidimensionale Welt weist in sechs Richtungen, der Würfel hat sechs Flächen, der Oktaeder also sechs Ecken, und die Ebene läßt sich mit Sechsecken im Bienenwabenmuster parkettieren.
Das alles sollte die Sechs zu einer angenehmen, gar heiligen Zahl machen. Woher rührt die negative Sicht? An der lautlichen Änlichkeit von sechs, six, sexus und Sex wird es hoffentlich nicht liegen. Wohl auch nicht am Fehlen einer Eins bis zur heiligen Sieben. Meine bescheidene Antwort führt auf den Würfel mit seinen sechs Augen. Eine Sechs zu würfeln ist normal, zwei Sechsen sind Glück und drei Teufelswerk. Wer Buchstaben Zahlen zuordnet, versechsfacht sie gerne. So kommt man leichter auf die 666. Das macht die Sechs so schlecht und beliebt zugleich.
Betrachtet man jeden Rezeptor, der irgendeiner Regelung dient, als Sinn, so verfügt der Mensch über dutzende, wenn nicht hunderte. Wer dennoch von den fünf Sinnen (hören, sehen, riechen, schmecken, tasten) spricht, ist kein mittelalterlicher Blödmann. Für ihn ist der sechste Sinn nicht der für Temperatur oder Gleichgewicht, sondern sprachliche Umschreibung einer außer- oder gar übersinnlichen Wahrnehmung. Leider ging dieses Privileg der Sechs wieder verloren, nachdem jahrelang die Werbefilmchen „Der 7. Sinn“ Deutsche zu vernünftigen Verkehrsteilnehmern machen wollten.
Weniger wurden dagegen die Regenbogenfarben. Newton bemühte sich noch um sieben, um sie den sieben Tonschritten einer Oktave anzupassen. Rot von D zu E über orange, gelb, grün, indigo und blau bis violett von C zu D. Die schlecht erkennbaren Farben orange und indigo trafen auf die Halbtöne. Heute sind es nur noch die sechs Regenbogenfarben der sog. Peace-Flagge, indigo fehlt. Leicht hätte man auch orange, wenn nicht sogar violett streichen können. [1] So ist es wie in vielen Angelegenheiten, insbesondere den menschlichen: Es fehlt eine zwingende oder bedeutende Zuordnung zu Zahlen. Und wo zum Beispiel durch reine Aufzählung formal eine besteht, muß sie nicht wichtiger sein als ein Preisschild auf einer Bonbontüte.
Was gibt es sonst noch zur Zahl Sechs zu sagen? Sie ist eine alte deutsche Schulnote (−1 Punkte). Damals waren Lotto und 6 aus 49 das gleiche. Heute haben wir sogar eine Super 6. Die meisten Männer haben ihr Sixpack im Getränkeladen gekauft. Sterne am Himmel haben sechs Zacken. Die Arbeitswoche hat immer noch sechs Tage. Ruhetag ist der Sonntag. Auch das droht verloren zu gehen. Jetzt noch fünf, bald nur noch vier Arbeitstage und ein verlängertes Wochenende ohne Ruhetag. Auch nicht am Samstag, an dem Gott nach sechs Tagen Schöpfung ruhte. Dazu fällt mir ein: Wie setzt sich M, D, M, D, F fort? Natürlich mit S, S für Samstag und Sonntag. Und wie steht es um 110, 20, 12, 11, 10? Es wird mit der Zahl 6 zu tun haben, sonst stünde es nicht hier.
[1] Ein Regenbogen beschreibt bestenfalls einen unscharfen eindimensionalen Weg durch den dreidimensionalen Farbraum. Wie dieser erscheint, hängt von vielen Faktoren, auch uns selbst ab. Von ewig kopierten computergenerierten Darstellungen des Lichtsprektrums darf man sich nicht irritieren lassen.
5 | 7 | 666 | Dreieckszahlen | Sterne
●---● ●---● ● ● / \ / \ / / \ ● ●---● ●---● ●---● \ / \ / \ / \ / \ ●---● ●---● ● ●---●---● / \ / \ / ● ●---● ●---● ●---●---● \ / \ / \ | | | ●---● ●---● ● ●---●---●Bienenwabenmuster, 1+2+3=6 und 1·2·3=6 (png)
Das alles sollte die Sechs zu einer angenehmen, gar heiligen Zahl machen. Woher rührt die negative Sicht? An der lautlichen Änlichkeit von sechs, six, sexus und Sex wird es hoffentlich nicht liegen. Wohl auch nicht am Fehlen einer Eins bis zur heiligen Sieben. Meine bescheidene Antwort führt auf den Würfel mit seinen sechs Augen. Eine Sechs zu würfeln ist normal, zwei Sechsen sind Glück und drei Teufelswerk. Wer Buchstaben Zahlen zuordnet, versechsfacht sie gerne. So kommt man leichter auf die 666. Das macht die Sechs so schlecht und beliebt zugleich.
Betrachtet man jeden Rezeptor, der irgendeiner Regelung dient, als Sinn, so verfügt der Mensch über dutzende, wenn nicht hunderte. Wer dennoch von den fünf Sinnen (hören, sehen, riechen, schmecken, tasten) spricht, ist kein mittelalterlicher Blödmann. Für ihn ist der sechste Sinn nicht der für Temperatur oder Gleichgewicht, sondern sprachliche Umschreibung einer außer- oder gar übersinnlichen Wahrnehmung. Leider ging dieses Privileg der Sechs wieder verloren, nachdem jahrelang die Werbefilmchen „Der 7. Sinn“ Deutsche zu vernünftigen Verkehrsteilnehmern machen wollten.
Weniger wurden dagegen die Regenbogenfarben. Newton bemühte sich noch um sieben, um sie den sieben Tonschritten einer Oktave anzupassen. Rot von D zu E über orange, gelb, grün, indigo und blau bis violett von C zu D. Die schlecht erkennbaren Farben orange und indigo trafen auf die Halbtöne. Heute sind es nur noch die sechs Regenbogenfarben der sog. Peace-Flagge, indigo fehlt. Leicht hätte man auch orange, wenn nicht sogar violett streichen können. [1] So ist es wie in vielen Angelegenheiten, insbesondere den menschlichen: Es fehlt eine zwingende oder bedeutende Zuordnung zu Zahlen. Und wo zum Beispiel durch reine Aufzählung formal eine besteht, muß sie nicht wichtiger sein als ein Preisschild auf einer Bonbontüte.
Was gibt es sonst noch zur Zahl Sechs zu sagen? Sie ist eine alte deutsche Schulnote (−1 Punkte). Damals waren Lotto und 6 aus 49 das gleiche. Heute haben wir sogar eine Super 6. Die meisten Männer haben ihr Sixpack im Getränkeladen gekauft. Sterne am Himmel haben sechs Zacken. Die Arbeitswoche hat immer noch sechs Tage. Ruhetag ist der Sonntag. Auch das droht verloren zu gehen. Jetzt noch fünf, bald nur noch vier Arbeitstage und ein verlängertes Wochenende ohne Ruhetag. Auch nicht am Samstag, an dem Gott nach sechs Tagen Schöpfung ruhte. Dazu fällt mir ein: Wie setzt sich M, D, M, D, F fort? Natürlich mit S, S für Samstag und Sonntag. Und wie steht es um 110, 20, 12, 11, 10? Es wird mit der Zahl 6 zu tun haben, sonst stünde es nicht hier.
[1] Ein Regenbogen beschreibt bestenfalls einen unscharfen eindimensionalen Weg durch den dreidimensionalen Farbraum. Wie dieser erscheint, hängt von vielen Faktoren, auch uns selbst ab. Von ewig kopierten computergenerierten Darstellungen des Lichtsprektrums darf man sich nicht irritieren lassen.
5 | 7 | 666 | Dreieckszahlen | Sterne
... comment